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Beschreibung von Cod. Guelf. 1.16 Aug. 2° (Heinemann-Nr. 1627)
Otto v. Heinemann: Die Augusteischen Handschriften 1. Cod. Guelf. A. Aug. 2° — 11.10 Aug. 2°. Frankfurt/M.: Klostermann, 1965 (Nachdruck d. Ausg. 1890). S. 5153

Die neue E.

Pap. — 266 Bll. — 39 × 28 cm — 14. Jahrh. (1399).

zweispaltig. Mit rothen Überschriften und bald blauen bald rothen Anfangsbuchstaben.

Holzdeckel mit gepresstem Schweinsleder überzogen, die Buckeln verschwunden. Von den Schliessern (Schweinslederriemen mit Messingspitze) ist nur noch einer vorhanden.

Herkunft: f. 108 am Schluss der Tafel (des Registers) von 2) finden sich in Farben ausgeführte Wappen; a) ein bischöfliches: zwei Schilde, der rechte im rothen Felde das Agnus Dei mit Kreuzfahne, der linke einen springenden Hund mit goldenem Halsband, gleichfalls in rothem Felde, zeigend. Darüber Bischofsmütze und die Worte: Vdalricus episcopus Brixinensis anno 1437. b) darunter zweischildiges Wappen, rechter Schild schwarzer Doppelanker in gelbem, linker Schild derselbe springende Hund wie in a) in rothem Felde. Helmzier: zwei nach auswärts gebogene Büffelhörner, schwarz und gelb Helmdecken gleichfalls schwarz und gelb. Darüber die Worte: Otto Mülich. Ferner steht auf dem unteren Rande von 266′ von der Hand, die 3) geschrieben: Item daz buch ist nvn Jorig Mulichz vnde ward im von dem bischaff Ulrich von Prixen 1437 den 4 Noffembris, alz der bischaff starb. Got genad im. War mit in Paris wie die jetzt wieder durch den Wolfenbüttler Stempel gelöschten Stempel der Bibliothèque impériale auf dem ersten Vorsatzblatte und f. 266′ bezeugen.

f. 1105′. Rudolfs von Ems Weltchronik. (unter dem Titel die alte E). Voran geht auf den zwei Vorsatzbll. die Tauel nach der alten E, d. h. das Register über die einzelnen Abschnitte, auf dem zweiten Vorsatzblatte von einer späteren Hand zu Ende geführt. Die Handschrift geht nur bis zu Josuas Tode. Am Schluss weist sie mit folgenden Worten auf 2) hin: Vnd alz vͤnz die schrift sait | Da von die rechten warhait | daz hoͤrt nu aber hie | wie sich die new e nu an vie | von Got vnd Marien leben | die vͤnz dez vͤrchuͤnd habent gegeben | Mit der rechten wahrhait | alz vͤnz die heilig schrift sait. Dann folgt noch in rother Schrift: Von anfang der werlt waz pis auf diseir zeit drein tausent acht hundert vnd an zwai fuͤnftzik iar. Vergl. über die Handschrift, welche der zweiten Klasse angehört, besonders Vilmar, die zwei Recensionen und die Handschriftenfamilien der Weltchronik Rudolfs von Ems, p. 43. Andere Hss. 1589. und 8. Aug. 8vo.

f. 107266′ Die neue E. Eine auf das Neue Testament gegründete Fortsetzung von 2). Beginnt mit Caesar, Herodes, Pompejus etc., geht dann über zur Geschichte Marias und des Heilandes, der Apostel, der späteren römischen Kaiser und schliesst mit der Wiedererbauung Jerusalems durch Hadrian. Voran geht (f. 107108) die tauel dez puͤches der newen e. (Anfang) (f. 109): Mit Gotes ler vnde weisung | Wil ewch hio mein zung | Weschaiden vnde berichten | Vnd schlechtikleichen tichten | Die new e, alz ich han wan | Vnde alz ichs vand geschriben stan. … — … (Schluss:) Vnd fur vͤns in dein reich | Da wir ewikleich | Pei dir sͤullen sein | Vnd pei der lieben muͦter dein | Dez hilf vͤnz herr durch deinen namen | Nu sprecht all mit mir Amen. (Schlussschrift (roth):) Ditz puͦch ist geschriben an dem luͦg | pei Leuepolden dem vintler | der dieweil zollner do waz vnd ist, | volpraht in dem moneid | Februarius an sand Dorotheen tag | do man zalt von Gotes purd | dreinzehen hundert vnd | nauinvnd neunczik iar. Haintz Sentlinger. Vilmar (a. a. O. 43) hält diesen zweiten Theil der Weltchronik irrthümlich für das Marienleben des Bruders Philipp (des Karthäusers). (mit neuer Foliierung).

Kurze (Augsburger) Annalen von 1321–1444. Item 1321 lag der römisch kong Ludveg vor Purgel (?) vnde gewann sin nit. (Schluss:) Item 1444 in den osterfiren verpran Lencz gancz vnde gar. (auf den letzten beiden, nicht bezifferten Bll., von späterer flüchtiger Hand): Kurze (Augsburger) Annalen von 1321–1444.


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