Beschreibung von Cod. Guelf. 13 Weiss. (Die illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil 1: 6. bis 11. Jahrhundert, beschrieben von Stefanie Westphal (in Bearbeitung)) Katalogisiert durch Stefanie Westphal Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Stefanie Westphal Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Neukatalogisiert durch Stefanie Westphal.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Teil I (6.–11. Jh.) .

Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Weissenburger Handschriften Cod. Guelf. 13 Weiss. Hieronymus, Commentarii in epistulas Pauli Apostoli Weißenburg, Benediktinerkloster 9. Jh., 1. Drittel 1v–119r Hieronymus Commentarii in epistulas ad Pauli Apostoli <note>(<locus from="1v" to="62r">1v–62r</locus> Commentarii epistulae ad Ephesios; <bibl> <abbr>PL</abbr>, 26, 439–554</bibl>. <locus from="62r" to="88v">62r–88v</locus> Commentarii epistulae ad Titum; <bibl> <abbr>PL</abbr>, 26, 555–600</bibl>. <locus from="88v" to="98v">88v–98v</locus> Commentarii epistulae ad Philemonem; <bibl> <abbr>PL</abbr>, 26, 599–618</bibl>. <locus from="100r" to="119r">100r–119r</locus> Ps.-Hieronymus: Commentarii in Epistulas ad Hebraeos; <bibl> <abbr>PL</abbr>, 112, 711</bibl>. Zu den Texten vgl. <bibl> <abbr>Butzmann <hi rend="normal">Weißenburg</hi> </abbr>, 114–115</bibl>).</note>

Pergament

119 Bl. 35 24 . 98v Schriftspiegel trichterförmig nach unten auslaufend (halbseitig). 1–99 ältere Tintenfoliierung. 100–119 neuere Bleistiftfoliierung. Ursprünglich zwei Handschriften. Die zweite (heute 100–119) mit eigener Blattzählung 1–20 (ältere Tintenfoliierung). 9 IV (72). II (74). 5 IV+1 (115). II (119). Lagenbezeichnungen: I-VI (1–99) in Rot umrandet von gewellten Strichen.

27 20 , zweispaltig, 32 Zeilen.

Karolingische Minuskel von zwei Händen. Die erste (1–99) altertümlicher als die zweite (100–119; zur Händescheidung vgl. Butzmann, Weißenburg, 58). Erst Hand Adallandus-Gruppe, zugehörig: 10 Weiss., 14 Weiss., 17 Weiss., 18 Weiss., 24 Weiss., 43 Weiss., 67 Weiss.(?), und 81 Weiss. (vgl. Butzmann Weißenburg , 51–59).

Schulen und Gruppen, Buchmalerei Adallandus-Gruppe
Incipits der Briefe in roter und schwarzer Capitalis, zeilen-, wort- oder silbenweise wechselnd. 100r Buchanfang in rubrizierter Capitalis Rustica am oberen Blattrand. Buchanfänge und hervorgehobene Textabschnitte in roter Unzialis. Im Text schwarze Initial- und Satzmajuskeln, zum Teil mit kleinen, einbeschriebenen nach unten weisenden Dreiecken und einfachen Punktverzierungen.

Am Textrand Zitatenzeichen: y mit Punkt und doppeltes S.

6 verzierte Hohlinitialen. 4 unverzierte Federinitialen.

Initialen: Zu den Briefen und den darin enthaltenen Büchern zum Teil verzierte und kolorierte Hohlbuchstaben (1v, 3r, 39r, 62r, 88v, 89v, 100r; 3,5–7,5 ) sowie einfache, unverzierte Federinitialen (1v, 20r, 62v, 100r; 3,5–4 ). Die Buchstabenstämme mit aufgerollten Serifen. Als Füllmotive Schnallen (3r, 39r), Zickzackband (3r - schlauchförmig mit Knospeneinsätzen, 88v, 100r mehrbahnig), Kreise (88v), Achterschlaufe (100r) und Stufenband (62r). Im Besatz und als Initialstammendungen Halbpalmetten (3r, 39r), Blüten (39r) und Knospen (89v). Als Bogenersatz ein Fisch mit Auge (3r). Die Federinitialen einfach in Minium gezogen (1v), 62v) oder in Schwarz mit Farbfüllung (20r,100r ). Hier die Buchstabenenden dreicksförmig endend mit einbeschriebenen Punktverzierungen.

Buchschmuck, Ikonographie und Einbände Initialen Federinitiale Buchschmuck, Ikonographie und Einbände Initialen Hohlbuchstabe (Hohlinitiale) Buchschmuck, Ikonographie und Einbände Buchschmuck 8.-9. Jh.

Farben: Kleines Farbspektrum mit Dunkelrot und Minium.

Roter Ledereinband (Neubindung 1990).

Die Handschrift wird von Butzmann Weißenburg , 113–115 in die erste Hälfte des 9. Jh. datiert und nach Weißenburg lokalisiert. Bei gleicher Lokalisierung präzisiert Bischoff Katalog 3 , Nr. 7370 die Datierung auf das erste Viertel des 9. Jh. Die Initialausstattung der Handschrift gliedert sich, abgesehen von dem auffälligen Verzicht auf Flechtband, in das Weißenburger Skriptorium ein. Das verschiedenartig geformte Zickzackband gehört hier zum Standard. Die dreiecksförmigen Serifen und die einfache Farbgebung von Minium, bzw. Rot ergeben eine direkte Nähe zu 3 Weiss., 67 Weiss. (vgl. 47v) und 72 Weiss., wobei in letzterer Handschrift auch die gestückelt wirkende Palmette zu finden ist (13 Weiss., 3r, vgl. 72 Weiss., 66v). Die klare Gliederung und das Schriftbild zeigen Parallelen zu 10 Weiss. und 18 Weiss.

1r und 58r Benediktinerkloster Weißenburg, Besitzeinträge: Codex monasterii sancti Petri in Wissenburg ordinis sancti Benedicti (1r). 58r gleicher Eintrag am unteren Blattrand von derselben Hand (15.Jh.). 99v Liber sanctorum Petri et Pauli in Wissenburg (von jüngerer Hand). 1v Weißenburger Signaturenbuchstabe .E. Signaturenbuchstabe .E. 1r Inhaltsverzeichnis Sequentia continentur in isto libro / Jheronimus super epistolam Pauli ad Ephesios / Idem super epistolam Pauli ad Titum / Idem super epistolam Pauli ad Philemonem / Idem super epistolam Pauli ad Hebreos.

Dahinter von jüngerer Hand mentiris, in der Mitte des Blattes R E G N. Die Handschrift gelangte über Heinrich Julius von Blum 1690 in den Besitz des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig ( Wiener Liste 2°31; Butzmann Weißenburg , 3–18).

Die illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil 1: 6. bis 11. Jahrhundert, beschrieben von Stefanie Westphal (in Bearbeitung) Wolfenbüttel Weiss., Nr. 4097 (Heinemann Nr.). Butzmann Weißenburg , 113–115. Kleiber Otfrid von Weißenburg , 123–128. Krämer, Bd. 1,1.2, 824. Hellgardt, 93. Kottje, 225. Bischoff Katalog 3 , Nr. 7370. Westphal Buchmalerei Weißenburg , 360, 363.