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Beschreibung von Cod. Guelf. 137 Blank.
Butzmann, Hans: Die Blankenburger Handschriften. Frankfurt/M.: Klostermann, 1966. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 11) S. 147

Jean de Beuil: Le jouvencel

Alte Signatur: 54 Blank. — Pergament — 182 Bl. — 28 × 19,5 cm — Nordfrankreich — XV. Jh.

Lagen: 24 Quaternionen, davon einige auf 7 Bl. reduziert; Textverlust: Je ein Bl. fehlt zwischen 13 und 14, 26 und 27, 50 und 51. Feine rote Tintenliniierung, 35 Zeilen. Textspiegel Schriftraum: 20,5 × 12,5 cm. Bastarda. Rote Überschriften. Buchschmuck, Initialen, Miniaturen — diese dem Jean Fouquet zugeschrieben — s. u. Größere Initiale C im Quadrat auf Bl.1r: Der Buchstabenkörper blau, golden mit lappigen Blattmotiven auf gehöht und begleitet; das Innere Goldgrund, darauf Blutenpflanzen rosa und blau. Viele kleinere Initialen ähnlicher Art, Buchstabe rot auf blauem Grunde oder umgekehrt. Blau-rote Stäbe mit Wellenranke füllen die Zeilen am Ende der Absätze. Der Beginn von Kapiteln ist oft durch rechteckige breite Randleisten mit Blumenrankenfüllung bezeichnet. Der Text von Bl. 1r wird von einem breiten Rahmen umschlossen, der mit Blumenranken und Drolerien besetzt ist. Ähnliche Ranken umschließen die 3 großen Miniaturen. 89r: Drei Beauftragte des Königs, auf einem Dreisitz in offener Halle thronend, überreichen dem knieenden Jouvencel seine Bestallung als Stellvertreter des Grafen von Parvancuieres; großes Gefolge. 125r: Die Eroberung von Escalon: Geharnischte dringen in langem Zuge durch das Stadttor ein, Kampf auf offenem Platz. 148v: Der König (Ludwig XI?) ernennt in Gegenwart des Llofes den knieenden Jouvencel zum Vizekönig. Die Miniaturen sind alle leicht beschädigt. Abb. bei Winkler und Olschki s. oben.

Lederband auf Pappe aus dem Anfang des XVIII. Jhs.; auf beiden Deckeln vergoldetes Medaillon: gekröntes Wappen mit steigendem Löwen (Braunschweig?); vergoldeter Filigran-Rückendekor, rotes Schildchen mit Aufdruck „Le Jovvenee"; Spiegel und Vorsatz aus Marmorpapier; roter Schnitt, etwas zu knapp, so daß die Bordüren teilweise angeschnitten sind; ab 135 Papierflicken oben am Falz, ohne Textverlust; der Rückdeckel weist starke Kratzer auf; rosa Seidenband als Lesezeichen.

Herkunft: In der Miniatur Bl. 89v finden sich auf dem Rücken einer Figur die Goldbuchstaben AR; in der Umrahmung der Miniatur 125r tragen drei Posaunenbläser auf roten Wappenröcken silberne Kreuze, dasselbe Zeichen auf dem Fahnentuch der Posaunen. — Erstes Vorbl. v oben die Angabe 22 fl. Exlibris Ludwig Rudolfs mit Zahl 92. Linke untere Ecke des 1. Vorbl. v die Zahl 176. — Die Handschrift wurde 1750 auf der Versteigerung der Bibliothek des Samuel Hulsius erworben; s. Bibliotheca Hulsiana... Hagae Comitum 1730, T. 1, S. 325, Nr. 5015.

Überlieferungen zur Geschichte, Literatur und Kunst der Vor- und Mitwelt, hrsg. von F. A. Ebert, Bd 1, 1826, S. 155—57. — Jean de Bueil (Beuil), Le Jouvencel … Introduction … par Claude Favre, texte établi et annoté par Léon Lecestre, T. 1, Paris 1887, S. CCCXVIII f. — Friedr. Winkler, Eine Bilderhandschrift von Fouquet in Wolfenbüttel, in: Zeitschr. f. Bildende Kunst, Jg. 61, 1927/28, S. 545-549. Mit Abb. der drei Miniaturen. — Leonardo Olschki, Manuscrits francais à peintures des bibliothèques d'Allemagne, Genève 1952, S. 42—45. Mit Abb. von Bl. 125r: Miniatur nebst Umrahmung.

1r Jean de Beuil. (häufigste Namensform, so auch Olschki) oder Jean de Bueil (Favre u. Lecestre), Le Jouvencel. Cy commance la table de ce present livre. Die Table ist ausführlicher als in der Ausgabe von Lecestre.

13 leer.

14r Der Anfang des Prologs des ersten Buches fehlt. Der Text setzt ein . a ceulx qui suivent les merveilleuses aventures. Lecestre 1, S. 15, Z. 5.

27r Der Anfang des Prologs des ersten Buches fehlt. Der Text setzt ein . … ons Et pour ce viennent. Lecestre 1, S. 58, Z. 5 v. u.

51r Der Anfang des 7. Kap. des 2. Buches fehlt. Der Text setzt ein . meilleur que devant. Or alons. Lecestre S. 132, Z. 9.

162r ›Cy apres sont ceremonies et ordonnances qui se appartiennent a gaige de bataille fait par querelle les constitutions faittes par le bon Roy Phelippe de France‹. Verordnung Philipps IV. (des Schönen) über gerichtliche Zweikämpfe. Einschiebsel, nicht in allen Handschriften, öfter gedruckt, z. B. Cérémonies des gages de bataille, Paris 1830, jedoch nicht bei Lecestre. Der Text endet Bl. 169r.

182r et supplier les faustes et prier pour lame deulx.


Korrekturen, Ergänzungen:
  • Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)

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