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Beschreibung von Cod. Guelf. 254 Helmst. (Heinemann-Nr. 287)
Otto von Heinemann: Die Helmstedter Handschriften. Bd. 1: Cod. Guelf. 1 bis 500 Helmst. (1884). S. 214215

Pergam. 29½ x 12½ cm cm. 16 Bll. 9. Jahrh.
Zwei von mehreren Händen geschriebene Quaternionen, von denen der
jetzt als an zweiter Stelle eingeheftete, zu Ende mit XII bezeichnete
Quaternio vor den anderen, der die Signatur XIII trägt, gehört. In
der richtigen, vom Buchbinder umgekehrten Ordnung enthält die Hand-
schrift:

Ebd.: Moderner Pappband.

Prov. u. Gesch.: Erstere unbekannt. Später war die Handschrift im Besitze von Flacius
und ward mit dessen übriger handschriftl. Bibliothek vom Herzog Heinrich Julius angekauft.

1) f. 9–12. Fragmentum breviarii vel capitularis imperatoris Caroli Magni.
Gedr.: Pertz, Monum. Germ. bist. Legg. I. 176 ff. (unter dem Titel
„Beneficiorum fiscorumque regalium describendorum formulae“),
früher schon von Eckbart (Commentarii de Francia oriental. II. 902
—910) und Bruns (Bey träge zu den deutschen Rechten des Mittelalters
57–79). Das Fragment beginnt mitten im Satze mit „non pergit“
und schliesst mit „numerabis“.
2) f. 12'–16. Capitulare Caroli Magni de villis vel curtis imperii. Gedr.:
Pertz, Monum. Germ. bist. Legg. I. 180–187. Einzige Handschrift
dieser Verordnung Karls des Grossen, seitdem die früher im Kl. Rei-
chenau aufbewahrte (cfr. Ep. Const. I. 548, bei Neugart) verschollen
ist. Auf unserer Handschrift beruhen alle Drucke bei Conring, Baluze,
Georgisch, Eckbart, Bruns bis auf die Monumenta hist. Germ. Das
capitulare endigt auf f. 16 mit EXPLICIT CAPITULARE DOMI-
NICU. Dann folgt noch die Glosse „Hamedii — vulnerasset“ (Pertz
1. c. 187, not. 79), womit die Seite schliesst. Die letzte Seite (16') des
Quaternio ist leer, doch sind im 13. Jahrhundert einige „probationes
penne sive puelle “ darauf geschrieben.
3) f. 1–8 (Quaternio XIII, früher sich dem vorhergehenden unmittelbar an
schliessend). Leonis III pape epistole ad imperatorem Karolum. 1 Ep.
de accussato (f. 1); 2 Ep. qualiter Sicilienses cum Sarracenis pactum
fecerunt et captivi redditi sunt (f. 1'); 8 Ep. de occisione Maurorum
in Grecos (f. 2'); 4 Ep. de iniquo consilio (f. 3'); 5 Ep. gratiarum
actionis (f. 4'); 6 Ep. gratiarum actionis de beneficiis acceptis (f. 5);
7 Ep. Questiones solvende (f. 6); 8 Ep. intercessionis et cetera (f. 7);
9 Ep. qualiter quidam episcopus exui inventus est (f. 7'); 10 Ep.
qualiter missi iusticiam facturi damnum fecerunt (f. 8). Der Qua-
ternio schliesst: „Piissimum dominum ut supra.“ Also folgten noch
mehrere Briefe Leos.
Die ganze Handschrift, deren Provenienz unbekannt ist, war wohl eine
grössere Sammlung von Karls Capitularien und den Briefen an ihn. —
Auf den inneren Band sämmtlicher Blätter des Quaternio XII hat eine
andere gleichzeitige Hand mit sehr blasser Tinte eine Erklärung der
hebräischen und griechischen Maasse und Münzen und Ähnliches geschrieben.


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