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Beschreibung von Cod. Guelf. 305 Helmst. (Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil II: Cod. Guelf. 277 bis 370 Helmst. Mit einem Anhang: Die mittelalterlichen Handschriften und Fragmente der Ehemaligen Universitätsbibliothek Helmstedt, beschrieben von Bertram Lesser. Wiesbaden 2022.)
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil II: Cod. Guelf. 277 bis 370 Helmst. Mit einem Anhang: Die mittelalterlichen Handschriften und Fragmente der Ehemaligen Universitätsbibliothek Helmstedt, beschrieben von Bertram Lesser (im Erscheinen).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Cicero

Pergament — 259 Bl. — 28,5 × 18 cm — Florenz (?) — 1450–1480

Lagen: I (1)! V (11). II (15). 24 V (255). II (259). I–1 (Spiegelbl.). Reklamanten, Kustoden (römische Zahlen) und Lagensignaturen (arabische Ziffern), vielfach durch Beschnitt verloren. Tintenfoliierung modern: 1–259, Vorsatzbl. gez. Schriftraum: 18–18,5 × 11–11,5 cm, einspaltig, 32 Zeilen, Blind- und Tintenliniierung. Kalligraphische, gleichmäßig ausgeführte humanistische Minuskel von einer Hand, auffallend feiner Federstrich. Die Grußformeln der Briefe sind rubriziert. Ab Bl. 16r am Beginn der einzelnen Briefe abwechselnd rote und blaue Initialmajuskeln über 2 Zeilen in Capitalis quadrata, vorher Raum ausgespart, aber nicht ausgeführt. 1r Initiale und Bordüre in Vorzeichnung: Initiale C über 7 Zeilen in facettierter Capitalis quadrata, umschlungen von Weißranken (bianchi girari) mit knolligen Blattansätzen und dreifach gelappten Blättern an den Ästen; die am linken Rand des Buchstabens senkrecht nach oben und unten weisenden Enden sind mit axialsymmetrischen Blüten- und Blattmotiven verziert. Von unteren Ende der Ranke läuft ein senkrechter, durch einen doppelten Wulst gegliederter Bordürenstab bis zum unteren Ende des Textfeldes, der in einem vegetabilen Ornament in Form einer heraldischen Lilie endet. Auf dem Fußsteg erstreckt sich von innen nach außen eine spiralige Weißranke mit drei fünfblättrigen Rosetten mit runden oder spitzen Kelchblättern (Butzen) in Draufsicht und mehreren kleineren lilien- oder tulpenartigen Blüten in Seitenansicht. Die Ranke ist von kleinen Kreisen umgeben, die vermutlich zu Goldpollen ausgestaltet werden sollten.

Spätgotischer Holzdeckelband mit braunem Kalbslederbezug. Streicheisenlinien. Überaus reicher Blindstempelschmuck. Einzelstempel Adler, natürlich: EBDB s000009, EBDB s000045. Affe: EBDB s000418. Agnus Dei ohne Kelch, stehend, Kreuzstab schräg: EBDB s005458. Blüte, Vierblatt, mit Zwischenblättern: EBDB s001690. Engel: EBDB s005024. Flechtwerkknoten mit Innenverzierung: EBDB s004688. Hase: EBDB s005021. Herz, von Pfeil durchbohrt: EBDB s005054. Hund sitzend: EBDB s005239. Lilie, Mittelblatt rhombisch, unterer Abschluss lilienförmig: EBDB s002219, s002431, s006024, s006038. Löwe schreitend: EBDB s002684, s002833. Maria mit Kind, Ganzfigur: EBDB s003016, s003031. Lautenspieler: EBDB s003071. Rosette, ein Blattkranz, fünfblättrig: EBDB s007636. Rosette, zwei Blattkränze, fünfblättrig: EBDB s006649. Schrift, Buchbindername Johannes Fogel: EBDB s008418. Vogel, stehend, Flügel gespreizt: EBDB s007558. Sämtlich aus der Werkstatt "Johannes Fogel" in Erfurt (EBDB w000091). Vier Doppelbünde. Zwei Riemenschließen mit Stiftlager in gespaltener Vogelkopfform, Schließenriemen und -haken verloren, Gegenbleche mit Riemenresten vorhanden. Auf VD und HD jeweils fünf Schonernägel in Plattenform, an der Oberkante beider Deckel jeweils zwei umgreifende Eck- und zwei Kantenbeschläge, an der unteren Kante je eine durchgehende umgreifende Leiste, sämtlich aus Messing. Der Einband weist große Ähnlichkeit mit jenem von Cod. Guelf. 230 Helmst. aus der gleichen Werkstatt auf (Decke abgelöst, Einbandsammlung). Zu den Beschlägen vgl. auch F. Schneider, Von Lilienschließen und durchbohrten Herzen. Buchtechnische Untersuchungen an Erfurter Einbänden der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel im Zusammenhang mit der Restaurierung einer Inkunabel, in: Auch Bücher altern. Bestandserhaltung in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, hrsg. von A. Corbach, Wiesbaden 2012 (Wolfenbütteler Hefte 31), 77–105, hier 97 und 100 mit Abb. 30 (jeweils Hs. genannt).

Herkunft: Der Codex wurde zwischen 1450 und 1480 im mittelitalienischen Raum, möglicherweise in Florenz, geschrieben. Für diese Lokalisierung und Datierung sprechen neben der enthaltenen Fassung der Briefe auch die Schriftmerkmale und, wenigstens soweit anhand der Vorzeichnung erkennbar, die Merkmale der nicht fertig ausgeführten Illumination. Vergleichbar sind z. B. Florenz, BML, Plut. 17.25 (I manoscritti datati della Biblioteca Medicea Laurenziana di Firenze, Bd. 1: Plutei 12–34, a cura di T. Robertis u. a., Florenz 2008 [Manoscritti datati d'Italia 19], 44f. Nr. 44 mit Tav. 39); Florenz, BML, Acq. e doni 471 (I manoscritti datati del fondo Acquisti e doni e dei fondi minori della Biblioteca Medicea Laurenziana di Firenze, a cura di L. Fratini e S. Zamponi, Florenz 2004 [Manoscritti datati d'Italia 12], 51f. Nr. 45 mit Tav. 67); Florenz, BNC, Banco Rari 239 (I manoscritti datati della Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze, Bd. 3: Fondi Banco Rari, Landau Finaly, Landau Muzzioli, Nuove accessioni, Palatino Baldovinetti, Palatino Capponi, Palatino Panciachiano, Tordi, a cura di S. Pelle u. a., Florenz 2011 [Manoscritti datati d'Italia 21], 60f. Nr. 11 mit Tav. 89); Città del Vaticano, BAV, Chig. H. VII. 241; Città del Vaticano, BAV, Ott. lat. 1787 (I codici latini datati della Biblioteca Apostolica Vaticana, Bd. 1: Nei fondi Archivio S. Pietro, Barberini, Boncompagni, Borghese, Borgia, Capponi, Chigi, Ferrajoli, Ottoboni, sotto la direzione di J. Ruysschaert a cura di A. Marucchi u. a., Città del Vaticano 1997, 94f. Nr. 216 mit Tav. LXXIV und 174 Nr. 395 mit Tav. LXXV); Città del Vaticano, BAV, Vat. lat. 362 und Vat. lat. 1969 (I codici latini datati della Biblioteca Apostolica Vaticana, Bd. 2: I codici datati nei Vaticani latini 1–2100, a cura di E. Galdelli, Città del Vaticano 2007, 28f. Nr. 36 mit Tav. 130 und 124f. Nr. 176 mit Tav. 124). — Nach Ausweis des Einbandes gelangte der Codex zunächst nach Erfurt, wo er neu gebunden wurde, und später in die Hände mehrerer illustrer Vorbesitzer. Zu Beginn des 16. Jh. gehörte er Martinus Til († 1513), der bis 1509 als Kanoniker von St. Stephan in Bamberg nachgewiesen ist, vgl. zu ihm U. Siewert, Das Bamberger Kollegiatstift St. Stephan. Säkularkanoniker in einer mittelalterlichen Bischofsstadt, Bamberg 2007 (Schriftenreihe des Historischen Vereins Bamberg e. V. 42), 176, 390; J. Kist, Die Matrikel der Geistlichkeit des Bistums Bamberg 1400–1556, Würzburg 1965 (Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte. Reihe 4, 7), 72 Nr. 1019. Offenbar vererbte er den Band seinem Mitkanoniker, dem Arzt und Humanisten Lorenz Behaim (1457–1521), der den Codex wiederum seinem Freund, den bekannten Nürnberger Humanisten Willibald Pirckheimer (1470–1530), schenkte. Dazu Vermerke auf dem HS: Ex legato quondam domini Martini Til 1513 Februarii 10 per manus testamentariorum suorum Viti Senfft et H[enrici] Schecklers. (Zu der Klerikern Senft und Scheckler vgl. Kist Matrikel, s. oben, 351 Nr. 5323 und 384 Nr. 5855). Darunter: Mihi vero Bilibaldo Pirckheymer donatus a praeclaro juris doctore Laurentio Beheym viro cunctis artibus erudito Amicoque praestantissimo. — Vermutlich nach Pirckheimers Tod erwarb Philipp Melanchthon den Codex, gab ihn jedoch spätestens 1537 seinen Schülern Bernhardus Frisius bzw. Michael Matthis weiter; entsprechende Vermerke auf 259r (D. Philippus Melanchton bene de patre meo ut discipulo meritus donavit hunc libellum Michaeli Matthi) bzw. auf 1r: Ex donatione clarissimi viri D. Philippi Melanchthonis praeceptoris mei optime meriti ego Bernhardus Frisius veni in possessionem huius libri anno 1537. Zu dem Juristen und Diplomaten Frisius († 1556) vgl. Melanchthons Briefwechsel. Regesten, Bd. 12: Personen F–K, bearb. von H. Scheible, Stuttgart, Bad Cannstatt 2005, 95f. Michael Matthis ist vermutlich mit dem im Sommersemester 1534 an der Universität Wittenberg immatrikulierten Michael Mattheus Witebergensis identisch, vgl. Album Academiae Vitebergensis, Bd. 1: Ab anno Christi MDII usque ad annum MDLX, hg. von K. E. Foerstemann, Leipzig 1841, 153. Die bislang gedruckt vorliegende Korrespondenz von Pirckheimer und Melanchthon gibt über den Transfer der Hs. leider keine Auskunft. — Wann und auf welche Weise der Codex in die Universitätsbibliothek Helmstedt gelangte, ist unbekannt. Er ist erstmals 1644 im Handschriftenkatalog der Universitätsbibliothek (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 29v) als M. Tullii Ciceronis Epistolae ad Atticum in membrana unter den Miscellanei MSSti in folio nachgewiesen, auf dem VS die entsprechende Signatur Misc. 28. Im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 268 genannt.

Ebert Nr. 233. — Heinemann Nr. 339.

1r (gez. Vorsatzbl.) Schenkungsvermerk (s. oben), 1v leer.

2r–16r Marcus Tullius Cicero: Epistulae ad M. Brutum. ›Marci Tullii Ciceronis viri clarissimi civisque romani summique rhetorum epistolarum ad Atticum inscriptus liber incipit et primo ad Brutum deinde ad Quintum fratrem foeliciter‹ … — … ›M. Tullii Ciceronis ad Brutum liber primus explicit‹. Das Corpus enthält wie die meisten Hss. 18 Briefe, die in den neueren Ausgaben geteilt und neu gegliedert werden. Auch in Cod. Guelf. 11 Aug. 4°, 174v–183v.

16r–47r Marcus Tullius Cicero: Epistulae ad Quintum fratrem. ›Eiusdem ad Q. fratrem incipit‹ … — … ›M. T. Ciceronis ad Octavianum liber primus explicit‹. 28v–33r in ep. 2,1–5 wie in den meisten anderen Codices verschiedene Textumstellungen infolge der erstmals von T. Mommsen 1844 festgestellten Bindefehler im Archetypen, die in den modernen Ausgaben berichtigt sind. 35r–36r epp. 2,12 und 2,13 wie in den übrigen Hss. zusammengezogen. 36v endet ep. 2,13 in cap. 3 mit den Worten qui vadimonium concipere posset; der anschließende Text zu den ebenfalls kontrahierten epp. 2,14 und 2,15 gezogen. 37v–43r ep. 3,1–3 zusammengefasst, ebenso 45v–47r ep. 3,6 und 3,7. Dies entspricht der Textfassung der Gruppe um den Codex M (Florenz, BML, Plut. 49.18, dazu Berlin, SBBPK, Ms. Ham. 166 und Berlin, SBBPK, Ms. Ham. 168) ebenso wie die nicht passende Schlussrubrik, da diese Hss. dort die pseudociceronianische Epistula ad Octavianum eingefügt haben, die der Kopist hier offenbar wegließ. Griechische Zitate sind meist korrekt wiedergegeben, darüber ist stets die lateinische Übersetzung gegeben. An einigen Stellen fehlen sie ganz, dort Raum zum Nachtrag ausgespart. Der Brief Q. fr. 1,3 auch in Cod. Guelf. 11 Aug. 4°, 183v.

47r–258r Marcus Tullius Cicero: Epistulae ad Atticum. ›Eiusdem ad Atticum libri XVI foeliciter incipiunt‹. Mit zahlreichen Modifikationen. Im einzelnen sind enthalten:
(47r–63v) Liber I. ›M. T. Ciceronis epistularum liber primus explicit ad Atticum‹. Epp. 1–3, 6–7, 9–10 sowie 11–12 sind jeweils zusammengezogen.
(63v–78v) Liber II. ›Eiusdem liber secundus incipit foeliciter‹ … — … ›M. T. Ciceronis epistularum liber secundus explicit ad Atticum‹. Epp. 7 und 8 sind zusammengezogen.
(78v–88v) Liber III. ›Eiusdem liber tertius incipit foeliciter‹ … — … ›M. T. Ciceronis epistularum liber secundus [!] ad Atticum explicit‹. Ep. 22 ist nach § 3 geteilt, § 4 als neuer Einzelbrief; epp. 26 und 27 sind zusammengezogen.
(88v–100v) Liber IV. ›Eiusdem liber tertius [!] foeliciter incipit‹ … — … ›M. T. Ciceronis epistularum liber tertius [!] ad Atticum explicit‹. Wie in den meisten Codices sind epp. 1–2, 4–4a, 8–8a sowie 9–10 zusammengezogen. 99v–100v sind epp. 17 und 19 mitten im Satz folgendermaßen zusammengefügt: Memmius autem direpta concione [!] invito Calvino plane refrixerat qui eo magis nunc [Att. 4,17,3] cocciace [!] dictaturum favore iustitia et omnium rerum licentia [Att. 4,19,1]. Ep. 17,4–5 sowie epp. 18 und 19,1 fehlen.
(100v–113v) Liber V. ›Eiusdem liber quartus [!] foeliciter incipit‹ … — … ›M. T. Ciceronis epistularum ad Atticum liber quartus [!] explicit‹. Ep. 11 ist in § 6 geteilt, Rest von § 6 und § 7 als neuer Einzelbrief; ep. 21 ist nach § 3 geteilt, § 4–14 als neuer Brief.
(113v–124r) Liber VI. ›Eiusdem liber quintus [!] foeliciter incipit‹ … — … ›M. T. Ciceronis epistularum ad Atticum liber quintus [!] explicit‹.
(124r–140v) Liber VII. ›Eiusdem liber sextus [!] foeliciter incipit‹ … — … ›M. T. Ciceronis epistularum liber sextus [!] explicit‹. Wie in den meisten Codices sind epp. 8–9, 13–13a, 16–18 sowie 25–26 zusammengezogen.
(140v–153r) Liber VIII. ›Eiusdem liber septimus [!] foeliciter incipit‹ … — … ›M. T. Ciceronis epistularum liber septimus [!] explicit‹. Wie in den meisten Codices sind epp. 9–9a sowie 11–11a zusammengezogen, 11b–d sind separat überliefert. Ep. 15 ist nach § 2 geteilt; § 3 bildet einen eigenen Brief.
(153r–169v) Liber IX. ›Eiusdem liber octavus [!] foeliciter incipit‹ … — … ›Marci Tullii Ciceronis epistularum ad Atticum liber VIII [!] explicit‹. Epp. 2–4 sind zusammengezogen, ebenso 5–6; 6a ist separat. 7 und 8 sind zusammengezogen, darauf folgen 7c, 7b und 7a. Zusammen stehen ebenfalls epp. 12–13a, 15–15a sowie 16–17.
(169v–183r) Liber X. ›Eiusdem VIIII [!] foeliciter incipit‹ … — … ›M. Tullii Ciceronis epistularum ad Atticum liber VIIII [!] explicit‹. Wie in den meisten Codices sind epp. 1–2, 3–3a, 4–5, 6–7, 12–14 sowie 17–18 jeweils zusammengezogen.
(183r–195r) Liber XI. ›Eiusdem liber X [!] foeliciter incipit‹. Die Rubriken fehlen. Kleinere Textauslassungen durch Zeilensprung jeweils mit einem Kreuz interlinear und in marg. gekennzeichnet, epp. 4–4a sowie 17–17a sind zusammengezogen.
(195r–210r) Liber XII. Alle Rubriken fehlen. 195r in marg. die korrekte Buchzählung Lib. XII von einer Hand des 16. Jh. nachgetragen. Die Briefteilung weicht von den Ausgaben ab: Zusammengezogen sind epp. 1–11 sowie der Schlusssatz von ep.11 mit ep. 12 und dem ersten Satz von ep.13. Danach bilden der Rest von ep. 13 mit epp. 14–17 eine Einheit, ebenso ep. 18 und 19 sowie epp. 20–42,1. Aus epp. 42,1–43,1 ist eine weitere Einheit gestaltet, darauf folgt ein Brief aus epp. 43,2–45,1, anschließend ein neuer Brief aus epp. 45,2–49,1. Den letzten Abschnitt bilden die zusammengezogenen epp. 49,2–53.
(210r–225r) Liber XIII. Alle Rubriken fehlen, die Briefteilung weicht von den Ausgaben ab: Zusammengezogen sind 1,1–2b; es folgt ein neuer Brief aus ep. 2b–6,3 (210v–211v: Ad te litteras exspectabam nudum … quoque quam ad eam rescripseram mihi), danach sind epp. 6,3–7 zusammengezogen, ebenso epp. 7a–9, epp. 10–12, epp. 13,1–15,2, epp. 15,2–16,2, epp. 16,2–18 und epp. 20,1–21,2. Im Anschluss bilden epp. 21,2–28,4 einen größeren Block; es folgen neue Einheiten aus epp. 28,4–31,4 und epp. 31,4–37a. Anschließend sind kontrahiert epp. 38–39 sowie epp. 40,1–42,2, 42,3–45, 47a–49 und 50–52.
(225r–236v) Liber XIV. Alle Rubriken fehlen. Wie in den meisten Codices sind die Briefe 6–10, 12–13, 14–15, 16–17 und 19–20 zusammengezogen.
(236v–247r) Liber XV. Alle Rubriken fehlen, die Briefteilung weicht von den Ausgaben ab: Zusammengezogen sind epp. 1–1a, epp. 3–6,1, epp. 6,2–3 und epp. 6,4–12 ebenso wie epp. 13–14,1 und epp. 14,2–16a sowie epp. 17–21,3 und epp. 21,3–26; zusammengezogen sind schließlich epp. 27–29.
(247r–258r) Liber XVI. ›M. T. Ciceronis ad Atticum epistularum liber foeliciter explicit‹. Die Briefteilung weicht von den Ausgaben ab: Ep. 3 bricht nach § 5 ab (Expl.: eoque magis si proficisceris in Epirum), epp. 3,6–6 bilden einen neuen Brief, epp. 7–10 sind zusammengezogen; neue Briefe bilden epp. 11–13,1 und epp. 13,1–13a. Zusammengezogen sind epp. 14–16; die inserierten epp. 16a–f stehen jeweils separat und sind wieder mit Rubriken versehen. Zu Anfang wurden einige kürzere griechische Zitate mehr oder weniger korrekt mit superskribierter lateinischer Übersetzung versehen, die weitaus meisten längeren griechischen Passagen fehlen. Der Codex gehört wie die meisten Codices italienischer Provenienz zur Textgruppe Δ. Literatur: O. E. Schmidt, Die handschriftliche Überlieferung der Briefe Ciceros an Atticus, Q. Cicero, M. Brutus in Italien, in: Abhandlungen der Philologisch-Historischen Classe der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften 10 (1888), 273–379 (361–365 Hs. genannt); W. S. Watt, Some "Codices" of Cicero, Epistulae ad Atticum, in: Hermes 93 (1965), 244–249 (246f. Hs. genannt); G. Novaro, Proposta di Restituzione della Lezione originale Arteminos in Cicerone, ad Att. I,19,4, in: Studi Etruschi 43 (1975), 105–115 (108 Hs. genannt). – 258v leer.

259r von späterer Hand drei Passagen aus dem achten Buch (Att. 8,1,3; 8,4,1 und 8,9a,1) der Atticusbriefe notiert, darunter Schenkungsvermerk von Michael Matthis (s. oben). Unter diesem schließlich ein weiterer, radierter Vermerk, durch die Anwendung eines Reagens selbst unter UV-Licht nicht mehr lesbar. – 259v leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

EBDB Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel)
Ebert F. A. Ebert, Bibliothecae Guelferbytanae Codices Graeci et Latini Classici, Leipzig 1827 (Zur Handschriftenkunde 2)
Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)

Korrekturen, Ergänzungen:
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt. (schassan, 2019-08-20)
  • Normdaten ergänzt bzw. korrigiert. (schassan, 2015-09-04)
  • Überarbeitung abgeschlossen; gleicher Stand wie im gedruckten Katalog. (lesser, 2023-01-15)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil II.
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