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Beschreibung von Cod. Guelf. 336 Helmst. (Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil II: Cod. Guelf. 277 bis 370 Helmst. Mit einem Anhang: Die mittelalterlichen Handschriften und Fragmente der Ehemaligen Universitätsbibliothek Helmstedt, beschrieben von Bertram Lesser. Wiesbaden 2022.)
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil II: Cod. Guelf. 277 bis 370 Helmst. Mit einem Anhang: Die mittelalterlichen Handschriften und Fragmente der Ehemaligen Universitätsbibliothek Helmstedt, beschrieben von Bertram Lesser (im Erscheinen).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Ovidius. Ps.-Ovidius. Antonius Beccadellus. Carmina priapea

Papier — V, 166 Bl. — 28 × 21,5 cm — Padua — 1450

Papier, im Vorsatz vorn und hinten Pergament. Wasserzeichen: Dreiberg im Kreis: Briquet 11848 (1455). Dreiberg im Kreis, darüber einkonturiges Kreuz: Briquet 11881 (1453), WZIS IT8430-PO-153421 (1452, weiterer Typ nicht nachweisbar, alle auch in Cod. Guelf. 332 Helmst.). Lagen: II+1 (3)! 16 V (163). I+1 (166). Reklamanten, einige durch Beschnitt verloren, Reste von Lagensignaturen in arabischen Zahlen und Minuskeln. Vorsatzkonstruktion, identisch mit Cod. Guelf. 319b Helmst.: Vorn zwei Bifolia, hinten ein Bifolium Papier, davon jeweils ein Bl. als Spiegel an den Deckel geklebt, als Schutzbl. vorn und hinten je ein Pergamentbl. eingefügt. Bleistiftfoliierung modern: 1166; vorn Spiegel und Schutzbl. ungez. 1r133v Schriftraum: 19 × 12 cm, einspaltig, 27 Zeilen; 134r161v Schriftraum: 19,5–20 × 10–12 cm, einspaltig, 28–32 Zeilen, Blindliniierung. Haupttext: Sorgfältige, voll ausgebildete humanistische Minuskel von Hand des Schreibers Henricus Hopf, vgl. Cod. Guelf. 332 Helmst. Wie dort einige Verse (z. B. 10r, 51v, 57r, 72r, 77v, 88r, 154r und 160r) in einer Bastarda, die bereits Züge der späteren Fraktur aufweist; von Schreiberhand außerdem die Zäsuren der Verse gesetzt. Glossen und Marginalien in humanistischer Kursive von der gleichen Hand wie in Cod. Guelf. 319b Helmst. Am Beginn der umfangreicheren Werke qualitätvolle ornamentale Initialen in Deckfarbenmalerei im typischen Paduaner Stil, Buchstabenkörper in Unzialform, außen in Purpur, nach innen aufgehellt, mit vielfältigen vegetabilen Begleitmotiven vor tiefblauem, mit Weißlinienfiligran verziertem Hintergrund wie in Cod. Guelf. 319b Helmst.: 4r Initiale S über 12 Zeilen auf Blattgoldgrund, der Buchstabenkörper ist außen ohne Blattbesatz. In der Kurve des Buchstabenstamms ist mittig eine kreuzweise grüne Manschette angebracht, die nach oben einen gegabelten purpurnen Stiel mit zwei Dreiblättern in Grün und Rot und einem dunkelgoldenen Tütenblatt in der Stielgabelung fixiert; ein gleiches Motiv in wechselnden Farben (Stiel dunkelgold, Dreiblätter in Rot und Grün sowie ein purpurnes Tütenblatt) erstreckt sich von der Manschette in den unteren Teil des Binnenfeldes. Links vom Initialrahmen und nicht damit verbunden erstreckt sich auf dem Bundsteg eine Bordüre in Gestalt einer Ranke aus zwei gestreckten Dreiblättern mit langgezogener Mittelspitze in in Grün, Rot und Blau (oben) sowie Rot, Grün und Blau (unten), verbunden mit einer blauen Manschette. Die Bordürenranke ist von blattgoldbelegten eindornigen Goldpollen begleitet; einige Zwischenräume der Ranke sind zusätzlich mit Blattgold ausgelegt. 18v Initiale D über 8 Zeilen auf goldfarbenem Grund, der kreisrunde Buchstabenkörper endet oben links in einem Dreiblatt mit langgezogener Mittelspitze in Grün und Purpur, das zugleich als nach oben gerichteter Seitenausläufer und als Oberlänge der unzialen Initiale dient. Aus einer am unteren Innenbogen angebrachten roten Halbpalmette erstreckt sich ins Binnenfeld ein gegabelter dunkelgoldener Stiel, der in zwei langgestreckten und gelappten Dreiblättern in Rot und Grün (links) sowie Grün und Purpur (rechts) endet; in der Stielgabelung wächst ein purpurnes Tütenblatt. 32v Initiale A über 8 Zeilen auf goldfarbenem Grund, der unzial gebogene Aufstrich beginnt links unten in einem purpurnen Dreiblatt mit langgezogener Mittelspitze und mündet in einen Deckstrich mit einem langstieligen, als Seitenausläufer nach oben gerichteten grünen Dreiblatt; der Abstrich beginnt rechts oben mit einem kleinen roten Blatt. Aus einer am unteren Rahmen liegenden roten Halbpalmette erstreckt sich eine dunkelgoldene Ranke mit Blattansätzen ins Binnenfeld, an der unter dem Querstrich zwei grüne Dreiblätter sitzen, während die Ranke darüber in einem langen, gelappten Dreiblatt in Rot und Grün endet. 41r Initiale L über 10 Zeilen auf Blattgoldgrund; aus dem oben links gegabelten Buchstabenstamm schwingt sich ein mächtiges vierteilges Blatt aus mehreren gelappten Palmetten in Rot, Dunkelgold und Grün nach rechts und ins Binnenfeld, das nach rechts von einem purpurnen "Haarstrich" begrenzt wird, der vom unteren Schenkel der Initiale zur Oberkante der Initiale reicht und in einem kleinen Purpurblatt endet. Vom linken oberen Ende des Buchstabenstamms erstreckt sich auf Kopf- und Bundsteg eine gewinkelte Blattranke, die aus drei langgestreckten, mit Manschetten verbundenen Dreiblättern in Grün, Rot und Grau (oben), Rot, Grün und Grau (Mitte) sowie Purpur und Grün (unten) zusammengesetzt und von blattgoldbelegten eindornigen Goldpollen begleitet ist; einige Zwischenräume der Ranke sind zusätzlich mit Blattgold ausgelegt. 55v Initiale N über 6 Zeilen auf goldfarbenem Grund, der linke senkrechte Schenkel endet oben in einem gestielten, als Seitenausläufer nach oben gerichteten grünen Dreiblatt mit langgezogener Mittelspitze. Aus dem unteren Ende des Schenkels wächst waagerecht eine grüne Halbpalmette, aus der sich eine weitere, langgezogen gewundene und gelappte Halbpalmette in Rot und Grün nach oben ins Binnenfeld erstreckt. 64r Initiale H über 6 Zeilen auf Blattgoldgrund, der Buchstabenstamm endet links oben in zwei gestielten Dreiblättern mit langgezogener Mittelspitze; von denen das rechte in Rot als obere Begrenzung des Initialrahmens fungiert. Am unteren Ende des Buchstabenstamms liegt waagerecht eine langgezogene rote Halbpalmette, von der ein langstielieges, stark geschwungenes und gelapptes Dreiblatt in Purpur und Grün ins Binnenfeld wächst. Das aus dem linken oberen Ende des Buchstabenstamms hervorwachsende langgezogene Dreiblatt in Grün, Gold, Blau und Rot erstreckt sich als Teil einer Blattrankenbordüre auf den Bundsteg; daran sind mit Manschetten zwei weitere Dreiblätter in Rot, Grün und Grau sowie unten in Grün, Blau und Purpur befestigt. Die Blattranke wird von blattgoldbelegten eindornigen Goldpollen begleitet; einige Zwischenräume sind zusätzlich mit Blattgold ausgelegt. 134r Initiale S über 6 Zeilen auf Blattgoldgrund, der Buchstabenkörper ist außen ohne Blattbesatz. Am unteren Innenbogen befindet sich eine rote Halbpalmette, aus der nach oben ein gegabelter dunkelgoldener Stiel mit zwei grünen Dreiblättern ins Binnenfeld wächst; ein gleiches Gebilde in wechselnden Farben (grüne Halbpalmette und rote Dreiblätter) hängt vom oberen Innenbogen ins Binnenfeld herab. Links vom Initialrahmen und nicht damit verbunden erstreckt sich auf dem Bundsteg eine Bordürenranke in Gestalt einer geschweiften Klammer aus drei gestreckten Dreiblättern mit langgezogener Mittelspitze in Grün, Rot, Purpur und Blau (oben und unten) sowie Rot, Grün und Blau (Mitte), verbunden mit einer purpurnen und einer goldenen Manschette. Die Ranke ist von blattgoldbelegten eindornigen Goldpollen begleitet; einige Zwischenräume der Ranke sind zusätzlich mit Blattgold ausgelegt. 151v Initiale C über 4 Zeilen auf goldfarbenem Grund, der Buchstabenkörper ist außen ohne Blattbesatz. Am unteren Innenbogen liegt eine mächtige grüne tütenartige Halbpalmette, aus der ein langer dunkelgoldener Stängel mit einem roten Dreiblatt ins Binnenfeld wächst. Die einzelnen Abschnitte der größeren Werke und die kleineren Gedichte sind durch abwechselnd rote und blaue Fleuronnéelombarden, meist über 2–3 Zeilen, mit purpurnem Schleierfiligran eingeleitet (vgl. ebenfalls bei Cod. Guelf. 319b Helmst.). Rubriken erst ab Bl. 127v in Rot ausgeführt.

Renaissance-Einband aus der zweiten Hälfte des 16. Jh., Gestaltung identisch mit Cod. Guelf. 319b Helmst. Auf dem VD eine geprägte, mit brauner Tinte gefüllte Inskription in Capitalis quadrata: OVID AMAN: | MANVSCRIP:.

Herkunft: Zur Entstehung und Geschichte der Hs. vgl. Cod. Guelf. 319b Helmst. — Der Codex gelangte vermutlich als Geschenk des Herzogs Ernst Ludwig von Pommern-Wolgast an seinen Schwiegervater, Herzog Julius von Braunschweig-Lüneburg, in die Wolfenbütteler Hofbibliothek, wo er 1614 im Gesamtkatalog des Liborius Otho (Cod. Guelf. A Extrav., p. 23 [19]) unter Nr. 14 der Poëtae Graeci, Latini Gallici etc. ausführlich und korrekt beschrieben. — Seit 1618 in der Universitätsbibliothek Helmstedt, 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 29r) als Ovidius de Arte Amandi. Ejusdem de remedio Amoris, Heroidum Epistolae, De Nuce, Liber de medicamine faciei. Hermaphroditi Carmina ad Cosmum Florentinum. Priapea. In bretter, roth aufm Schnitt unter den Miscellanei MSSti in folio nachgewiesen. Auf dem VS die entsprechende Signatur Misc. 14; 3v Besitzvermerk der Universität (s. unten). Im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 264 genannt.

F. A. Wiedeburg, Lectionum variantium in Heroidibus Ovidii ex codice Helmstadiensi excerptarum specimen I, Helmstadii 1779.D. J. T. Cunze, Lectionum variantium in Heroidibus Ovidii ex codice Helmstadiensi excerptarum specimen II, Helmstadii 1783.J. A. L. Seidensticker, Lectionum variantium in Arte amatoria Ovidii ex codice Helmstadiensi excerptarum specimen I, Helmstadii 1786.Ebert Nr. 605, 612, 614, 616, 617, 703. — P. Ovidius Naso, Opera, Bd. 1, hrsg. von R. Merkel, Leipzig 1871, VI. H. S. Sedlmayer, Prolegomena critica ad Heroides Ovidianas, Wien 1878, 15. — Heinemann Nr. 371. — F. Munari, Manoscritti Ovidiani di N. Heinsius, in: Studi italiani di filologia classica 29 (1957), 98–114, hier 107–109. — F. W. Lenz, Guelferbytana Ovidiana, in: Eranos 55 (1957), 27–33, hier 27f. — F. W. Lenz, Die Wiedergewinnung der von Heinsius benutzten Ovidhandschriften II, in: Eranos 61 (1963), 98–120, hier 106 Nr. 46. — H. Dörrie, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte von Ovids Epistulae Heroidum, Teil 2, in: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse Jg. 1960, H. 7, Göttingen 1960, 359–423, hier 403f. — M. D. Reeve, Heinsius’ Manuscripts of Ovid, in: Rheinisches Museum für Philologie N.F. 117 (1974), 133–166, hier 136. — Schneider Vergil, 52 Nr. H 22.

1r Inhaltsverzeichnis (19. Jh.). – 1v3r leer.

3v Besitzvermerk der Universität Helmstedt: Liber Academiae Juliae Helmestadii.

4r133v P. Ovidii Nasonis Opera authentica et supposititia. Im einzelnen sind folgende Texte enthalten:
(4r47r) De arte amatoria libri III cum glossis. Auf dem Kopfsteg die Invokation Iesus. 4v Verse 1,21 und 22 vertauscht, 9r Verse 1,278–280 durch Zeilensprung vertauscht, korrekte Reihenfolge vom Glossator durch vorgesetzte Minuskeln ac hergestellt. 10rv nach Vers 331 die auch in anderen Codices vorkommenden Verse 331a/b: Hunc hostem patitur cum reliquis avibus | Altera Silia [!] maris monstrum medicamine Circes. 12r Verse 1,423–426 durch Zeilensprung vertauscht, korrekte Reihenfolge vom Glossator durch vorgesetzte Minuskeln ad hergestellt. 13v Verse 1,517–520 durch Zeilensprung ausgelassen, vom Glossator auf dem Fußsteg ergänzt. 16r Vers 1,649 ausgelassen, vom Glossator in marg. ergänzt. 16v ab Vers 1,681 neuer Abschnitt. 16r Verse 2,43–44 durch Zeilensprung ausgelassen, vom Glossator auf dem Kopfsteg ergänzt. 28v Verse 2,552 und 558 ausgelassen, vom Glossator in marg. nachgetragen, ebenso 29r Vers 2,570 und 32r Vers 2,734. 33r nach Vers 3,42 folgendes Distichon eingefügt: Quid tibi divicie prosunt quid fama quid etas | Rustica si nescis tale movere latus. 36v Vers 3,237 ausgelassen, vom Glossator in marg. nachgetragen, ebenso 37v die Verse 3,276–277 und 38r Vers 3,318. 39v Verse 3,393–396 durch Zeilensprung vertauscht, korrekte Reihenfolge vom Glossator durch vorgesetzte Minuskeln ad hergestellt. 41r Verse 3,481 und 494 fehlen. 44r Vers 3,638 ausgelassen, vom Glossator in marg. nachgetragen, ebenso 46r Vers 3,736, hier auch Verse 3,743–746 vertauscht, korrekte Reihenfolge vom Glossator durch vorgesetzte Minuskeln ad hergestellt. 47r nach Vers 3,801 folgender Vers eingefügt: Pretereunt modulos omnia ficta suos. Der Text ebenso wie die folgenden durch zahlreiche Fehler und Verlesungen des Kopisten korrumpiert. Auch in Cod. Guelf. 313 Gud. lat., 1r–32v; Exzerpt in 789.1 Novi, 76v. Schaller/Könsgen 15176. Druck (u.a.): Ovide: L'art d'aimer, texte établi et traduit par H. Bornecque, Paris 32002 (Collection des universités de France ), 2–89 (mit dieser Hs., 1 genannt, Sigle Guelf., fälschlich als "Guelferbytanus Helmstadiensis 386").47v leer.
(48r63r) De remediis amoris cum glossis. ›Publii Ovidii Nasonis liber de remedio amoris incipit‹ … — … ›O Fenix (Colophons 14698)‹. Die Eingangsrubrik vom Glossator eingefügt. In zwei Bücher geteilt; wie in den meisten Codices beginnt Buch II mit Vers 397 (55v). 52v Verse 245–248 vertauscht, korrekte Reihenfolge vom Glossator durch vorgesetzte Minuskeln ad hergestellt. 54r nach Vers 328 folgende drei Distichen eingefügt: Si qua eciam fuerit forsan facie rubicundam | Hanc animo ingenti semper adesse puta. | Et ymmo si qua est habili suffusa colore | Turpia dico nata cetera membra fore. | Is etenim pelli poterit licet improbus ardor | A calys [!] post hec fit piger altus amor. Die Verse sind weder in den übrigen Codices Guelferbytani noch in einer der Ausgaben oder Kommentare nachweisbar. 55v Vers 397 ausgelassen, vom Glossator über der Zeile nachgetragen. 56r die Verse 429 und 430 durch Zeilensprung wiederholt. 56v Verse 447–449 vertauscht, korrekte Reihenfolge vom Glossator durch vorgesetzte Minuskeln ac hergestellt, gleiches 57r bei den Versen 479–481, darunter die Verse 484–488 ausgelassen, vom Glossator in marg. und auf dem Fußsteg nachgetragen. 61v Vers 714 wiederholt. Auch in Cod. Guelf. 262 Gud. lat., 1r–13v; 755 Novi, 1r–34v. Schaller/Könsgen 8844. – 63v leer.
(64r127r, 128rv) Heroides cum glossis. ›Heroidum liber Ovidii‹ … — … ›O Fenix. 1450 (Colophons 14698)‹. Die Eingangsrubrik vom Glossator eingefügt. 65v Vers 1,78 wiederholt. 75r das nur in einigen Codices vorkommende Eingangsdistichon von ep. 5 (Nympha suo Paridi quamvis suus esse recuset | Mittit ab Ydeis verba legenda iugis) zunächst vom Schreiber ausgelassen, später in marg. nachgetragen. 82v Verse 7,87–90 vertauscht, korrekte Reihenfolge vom Glossator durch vorgesetzte Minuskeln ad hergestellt. 84r nach Vers 7,149 der auch in anderen Codices überlieferte, hier modifizierte Zusatzvers Utque iuvet ventusque tuas remusque carinas in marg vom Schreiber eingefügt. Keine Trennung von ep. 7 und 8 erkennbar. 103v Vers 14,47 durch folgenden ersetzt: At rursus monitis iussuque coacta parentis. 106r weist ep. 14 wie alle übrigen Handschriften eine Textlücke (Verse 39–144) auf. 108rv Einschub eines Distichons nach ep. 14,265: Que proprio cursu vicerat ante procos | Sic et tu Phrigias venies regina per urbes. Text von ep. 20 durch Bindefehler gestört; Textabfolge im einzelnen: 123v126v ep. 20,1–176; 127r ep. 20,232–244 (Schluss); 123v126v ep. 20,177–231; Vers 180 ausgelassen, vom Glossator in marg. nachgetragen. 127r reicht ep. 21 wie in den meisten Codices nur bis Vers 15. Jedem Brief ist ein Distichon als Argumentum vorangestellt. Druck: Sedlmayer (s. oben), 96–98 (mit dieser Hs.). Literatur: Schaller/Könsgen 6124; Augsburg SSB 3, 32f.; Coulson 335 (Hs. genannt). Auch in Cod. Guelf. 161 Gud. lat., 1r–51v; 297 Gud. lat., 1r–90v; Einzelbriefe in 260 Extrav., 1r–41v; 264.12 Extrav., 29v–32v und 72r–124r.
(127v, 129r131v) Ps.-Ovidius: De nuce cum glossis. ›Publii Nasonis Ovidii de nuce liber incipit‹ … — … ›O Fenix. Publii Nasonis Ovidii de nuce liber explicit (Colophons 14698)‹. Text insgesamt durch Bindefehler gestört; Textabfolge im einzelnen: 127v Verse 1–26; 129rv Verse 81–134; 130rv Verse 27–80; 131rv Verse 135–182. Auch in Cod. Guelf. 56.20 Aug. 8°, 62r–65v. Schaller/Könsgen 10797. Edition: PLM 2,2, 6–14 (5 Hs. genannt); P. Ovidii Nasonis Halieutica Fragmenta – Nux – Incerti consolatio ad Liviam iterum ed. F. W. Lenz, Turin u. a. 1956 (Corpus scriptorum Latinorum Paravianum), 127–156 (mit dieser Hs., 89 genannt).
(132r133v) De medicamine faciei cum glossis. ›Publii Nasonis Ovidii de medicamine faciei liber incipit feliciter‹ … — … ›O Fenix 1450. Explicit de medicamine faciei‹. Schaller/Könsgen 3778. Druck (u.a.): Ovide: Les remèdies à l'amour. Les produits de beauté pour le visage de la femme, texte établi et traduit par H. Bornecque, Paris 32003 (Collection des universités de France ), 49–53 (mit dieser Hs., 48 genannt, Sigle h).

134r149v Antonius Beccadellus: Hermaphroditus. ›Hermafroditi libellus primus incipit ad Cosmum Florentinum ex illustri progenie Medicorum virum clarum clarissimum. Quod spreto vulgo libellum equuo [!] animo legat quamvis lascivum et secum una viros priscos imitetur‹. Si vacat a patrii cura studioque senatus | Quidquid id est placido lumine Cosme legas … — … Cum nequiat manus nam turbant ocia cure | Hoc tibi quodcumque est devovet auctor opus.Hermofroditi libellus secundus et ultimus explicit feliciter. Ad Cosmum Florentinum ex illustri Medicorum progenie virum clarissimum‹. 134r auf dem Fußsteg die Angabe ·1·4·5·0· O Fenix. Czrnaho. Vgl. dazu auch bei Cod. Guelf. 332 Helmst. Auch in Cod. Guelf. 10.9 Aug. 4°, 1r–18r. Edition: Antonii Panhormitae Hermaphroditus, a cura di D. Coppini, Bd. 1, Rom 1990 (Humanistica 10), 9–141 (mit dieser Hs., XLVI genannt). Literatur: Walther I 18047; Bertalot IHL I 5889; CALMA 1, 336 Nr. 315.

149v Hildebertus Lavardinensis: Carmen de ortu et obitu Hermaphroditi. ›De ortu et obitu Hermofroditi Pulex‹. Dum mea me genitrix gravido gestaret in alvo | Quod pareret fertur consuluisse deos … — … Pes hesit ramis caput incidit amen [sic, recte: amne] tulique | Femina vir neutrum flumina tella [!] crucem. Vale.Plaudite lenones meretrices plaudite vester | Quam bene membrosus Hermofroditus adest.‹ Zur möglichen Zuschreibung an Matthaeus Vindocinensis vgl. L. Traube, O Roma nobilis. Philologische Untersuchungen aus dem Mittelalter, in: Abhandlungen der Philosophisch-Philologischen Classe der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften 19,2, München 1891, 300–395, hier 317–321 (mit Textabdruck). Das als Schlussrubrik angefügte Distichon stammt aus Maphaeus Vegius: Invectiva in Antonium Panormitanum (Walther I 14164; Bertalot IHL I 4347). Auch in Cod. Guelf. 10.9 Aug. 4°, 18r–v (das Distichon Plaudite lenones hier vorangestellt); 332 Gud. lat., 98r. Edition (zuletzt): Hildebertus Cenomannensis, 15f. Nr. 23 (z. T. abweichender Wortlaut). Literatur: Walther I 4902; F.-J. Worstbrock, Rhetorische Formtypen der mittelalterlichen Lyrik, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 49 (1975), 8–31 (29f. zum Text, 30 Hs. genannt); Schaller/Könsgen 3053 CALMA 6, 161f. Nr. 123.

150rv Guarinus Veronensis: Epistula in Hermaphroditon. ›Epistola Gwarini In laudem Anthonii Sicculi Panormitae‹. Guarinus Veronensis suavissimo Iohanni Lamole plurimam salutem dicit. Posteaquam alteras litteras ad te scripseram tue et graves et ornate reddite michi sunt … — … cum eos in voluptatis partem vocaro. Vale iterum Verone IIIIo nonas Februarii. Im Schlussabschnitt sind die beiden griechischen Wörter λακονισμᾠ und μακρολογεϊν bis zur Unkenntlichkeit zu χακcopio bzw. κακρολοσειρ entstellt. Edition: Antonii Panhormitae Hermaphroditus (s. oben), 145–147 (mit dieser Hs.). Literatur: Bertalot IHL II 15938.

150v151r Johannes Franciscus Poggius Bracciolinus: Epistula ad Antonium Beccadellum. ›Pogius [!] Florentinus plurimam salutem dicit Anthonio Panormite Siculo‹. Iohannes Lamola adolescens ut percepi tum doctus tum studiosus cui attulit ad nos libellum epigrammatum tuorum quem inscribis Hermofroditum … — … vale et me quando id mutuum fieri intelliges ama. Rome IIIo nonas Appriles [!] manu festina Ητον. Edition: Antonii Panhormitae Hermaphroditus (s. oben). 148–150 (mit dieser Hs.). Literatur: Bertalot IHL II 10033.

151v160v Carmina priapea. O Fenix. 1450. (Colophons 14698). 151v auf dem Fußsteg die Angabe ·1·4·5·0· O Fenix. Czrnaho. Die Sammlung enthält die 81 Epigramme als fortlaufenden Text. Auch in Cod. Guelf. 338 Helmst., 79r–88r; 10.9 Aug. 4°, 47r–58r. Schaller/Könsgen 1988. Edition: PLM 2,2, 43–70 (40 Hs. gen.); Parker Priapea, 65–197 (mit dieser Hs., 63 genannt); Priapea, 124–313 (mit dieser Hs., 54 genannt und 74f. beschrieben, Sigle T).

160v161v Ps.-Vergilius: Carmen priapeum. O Fenix. (Colophons 14698). 161r Verse 17 und 18 zu folgendem Vers kontrahiert: Canisve sevus fricabis obliquum latus, Vers 28 fehlt. Schaller/Könsgen 13482. Edition: PLM 2,2, 71–73. – 162r166v leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

Augsburg SSB 3 Die Handschriften der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg: 2° Cod 101–250, beschrieben von H. Spilling, Wiesbaden 1984 (Handschriftenkataloge der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg 3)
Bertalot IHL I L. Bertalot, Initia humanistica Latina. Initienverzeichnis lateinischer Prosa und Poesie aus der Zeit des 14. bis 16. Jahrhunderts, Bd. 1: Poesie, hrsg. von U. Jaitner-Hahner, Tübingen, Rom 1985
Bertalot IHL II L. Bertalot, Initia humanistica Latina. Initienverzeichnis lateinischer Prosa und Poesie aus der Zeit des 14. bis 16. Jahrhunderts, Bd. 2: Prosa (in 2 Teilbd.), hrsg. von U. Jaitner-Hahner, Tübingen 1990–2004
Briquet C. M. Briquet, Les Filigranes. Dictionnaire historique des marques du papier, Bd. 1–4, Leipzig 21923
CALMA C.A.L.M.A. Compendium auctorum latinorum medii aevi, hrsg. von M. Lapidge u.a., Bd. 1–, Firenze 1999–
Colophons Colophons de manuscrits occidentaux des origines au XVIe siècle, Bd. 1–6, ed. par les Bénédictins du Bouveret, Fribourg/Schweiz 1965–1982 (Spicilegii Friburgensis Subsidia 2–7)
Coulson F. T. Coulson, Incipitarium Ovidianum. A Finding Guide for Texts in Latin Related to the Study of Ovid in the Middle Ages and Renaissance, Turnhout 2000 (Publications of the Journal of Medieval Latin 3)
Ebert F. A. Ebert, Bibliothecae Guelferbytanae Codices Graeci et Latini Classici, Leipzig 1827 (Zur Handschriftenkunde 2)
Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)
Hildebertus Cenomannensis Hildebertus Cenomannensis Episcopus, Carmina minora, hrsg. von A. Brian Scott, Leipzig 1969, 22001
Parker Priapea Priapea. Poems for a phallic god, hrsg. von W. H. Parker, London 1988 (Croom Helm Classical Studies)
PLM 2,2 Poetae latini minores, Bd. 2,2: Ovidi Nux, Consolatio ad Liviam, Priapea, hrsg. von F. Vollmer, Leipzig 1923
Priapea Priapea. Introducción y edición crítica: C. Codoñer, traducción, notas y comentario literario: J. A. González Iglesias, Huelva 2015 (Exemplaria classica 3)
Schaller/Könsgen D. Schaller und E. Könsgen, Initia Carminum Latinorum saeculo undecimo antiquiorum, Göttingen 1977, Supplementbd. fortgeführt von Th. Klein, Göttingen 2005
Schneider Vergil B. Schneider, Vergil. Handschriften und Drucke der Herzog August Bibliothek. Katalog der Ausstellung in der Bibliotheca Augusta, 5. Oktober 1982 bis 27. März 1983, Wolfenbüttel 1982 (Ausstellungskataloge der Herzog-August-Bibliothek 37)
Walther I H. Walther, Initia carminum ac versuum medii aevi posterioris Latinorum, Göttingen 1959 (Carmina medii aevi posterioris Latina 1)
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Korrekturen, Ergänzungen:
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt. (schassan, 2019-08-20)
  • Normdaten ergänzt bzw. korrigiert. (schassan, 2015-09-04)
  • Überarbeitung abgeschlossen; gleicher Stand wie im gedruckten Katalog. (lesser, 2023-01-15)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil II.
  • Weitere Literaturnachweise im OPAC suchen.
  • Weitere Literaturnachweise suchen (ehem. Handschriftendokumentation)
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