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Beschreibung von Cod. Guelf. 36 Blank.
Butzmann, Hans: Die Blankenburger Handschriften. Frankfurt/M.: Klostermann, 1966. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 11) S. 5253

Biblia fragmentarisch und Glossarium des Ps.-Albert von Siegburg

Alte Signatur: 49 Blank. — Papier — 151 Bl. — 34 × 24 cm — Nordwestdeutschland — XIV. Jh.

Lagen: Quaternionen. Reklamanten. Die ersten Lagen sind herausgerissen, auch am Ende mindestens zwei Lagen verloren. Ein beschriebenes Bl. aus den verlorenen Lagen ist gegen den Vorderdeckel geklebt. Viele Initialen sind ausgeschnitten. Tintenliniierung, zweispaltig, 47 Zeilen. Textspiegel Schriftraum: 26 × 18 cm. Alles von einer Hand. Frühe Bastarda. Blaue und rote Anfangsbuchstaben (Lombarden). Rote und blaue Uberschriften und Kolumnentitel. Initialen. Von den größeren figurierten Inintialen, deren die Handschrift offenbar mehrere enthielt, ist nur eine erhalten: Bl. 8v Initiale P (Anf. Regum 4). Buchstabe dunkelgrün, mit Gold aufgehöht. Schaft wie ein großes gedrehtes Blatt, Bogen Drache mit Vogelkörper, der Rachen liegt am Schaft an, der Schwanz geht aus dem oberen Ende des Schaftes hervor. Bogen und mittlerer Teil des Schaftes einkomponiert in einen schmalen grauen Rahmen, darin auf Goldgrund Figuren: Der dritte Hauptmann des Königs von Samaria als hellblau gepanzerter Ritter vor dem rotgewandeten in der rechten Ecke hockenden Elias knieend (Regum 4, 1, 13), darüber in Wolke der Engel des Herrn, hellgrau mit roten Flügeln und mit unbeschriebenem langen weißen Spruchband. Höhe und Breite des Rahmens 7,5 X 4,5 cm. Vor dem Buchstaben, die Kolumne nach oben und unten begleitend, feine sich teilende Ranken mit schmalem Blattwerk und Distelköpfen in rotbrauner und dunkelblauer Federzeichnung. Ähnliches Rankenwerk bei den kleineren Initialen (Rahmen etwa 3X3 cm), die meist aus roten, grünen und blauen vogelhaften Drachenleibern und Blattmotiven komponiert sind, fast alle auf Goldgrund, in Rahmen gefaßt.

Der kräftige, mit braunem Leder überzogene Holzband wurde von dem Braunschweiger Buchbinder Tider Woltmann hergestellt (XV. Jh., 1. H.). Auf dem Vorderdeckel Lederzeichnungen: Der h. Hieronymus mit Spruchband In principio creavit deus celum et terram. Abb. Taf. XII bei Herbst (s. u.). Entfernt sind die Metallbeschläge an den Ecken und in der Mitte beider Deckel sowie die beiden Schließen.

Herkunft: Aus Amelungsborn ? Im Amelungsborner Katalog von 1412 wird genannt „Glosarium Alberti Veteris et Novi Testamenti". Siehe H. Dürre, Beiträge zur Geschichte der Cistercienserabtei Amelungsborn, 1876, S. 22. (Programm d. Herzogl. Gymnasiums zu Holzminden). Auf dem leeren, in den Rückdeckel geklebten Bl. rote Zahl 1519. Exlibris Ludwig Rudolfs mit Zahl 28, in der rechten Ecke des Vorderdeckels Zahl 17.

Hermann Herbst, Tider Woltmann, ein Braunschweiger Buchbinder des 15. Jahrh., Braunschweig 1938, S. 29. Mit Abb. — Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi 2, Nr. 1067.

1r Biblia Vulgata. Fragment, mit Glossarium. Regum 3 ab 7,12. Regum 4. Paralimpomena. Esdra 1. Neemia. Esdra 2. Tobias. Judith. Hester. Job. Auf den Vorderdeckel geklebt Josua 17,2—18,6. Alle Bücher mit den Prologen des Hieronymus.

86rb Ps.-Albertus Monachus Sigebergensis: Glossarium in vetus et novum Testamentum. ›Prologus Alberti monachi in glosarium‹. Satis profuerunt qui glosarios. (86ra) Capitula. Am Schluß sind 3 Bll. herausgeschnitten, so daß der Text zur Apokalypse nur bis zu den Worten undecimum iacinctus, duodecimum reicht. Der Prolog bei Martene, Veterum scriptorum et monumentorum collectio amplissima 1, 978 und in Revue Benedictine 27, 1910, S. 118, wo auch weitere Angaben zur Verfasserschaft und zu den Hss. (G. Morin u. P. Lehmann). Stegmüller 1066 u. 1067.

118r Glossarium biblicum. Abydam pater sciens eos vel pater meus scientia eorum … — … (Bricht ab: ) Sarasa princeps tribulator …


Korrekturen, Ergänzungen:
  • Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)

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