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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information
Neu katalogisiert durch
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes
Aus zwei Teilen zusammengesetzt: I
Im gesamten Codex Schwemmränder eines Wasserschadens; bei der Neubindung vor allem am Seitensteg beschnitten, z. T. Textverlust in den Beischriften.
Halbledereinband des 18. Jh., Pappdeckel wie bei Cod. Guelf. 277 Helmst. mit dunkelbraun marmoriertem Kiebitzpapier kaschiert, aus der Werkstatt des Buchbinders
Die paläographischen Merkmale und die enthaltenen Texte deuten auf eine Entstehung der beiden Teile der Hs. im süddeutschen Raum hin.
Später im Besitz von Illÿr.
No. 2
; die weiteren Nummern dieser Reihe vgl. in den Codices Flaciani Cod. Guelf. 190 Helmst. (No. 3
), 253 Helmst. (No. 6
), 372 Helmst. (No. 1
), 431 Helmst. (No. 7
), 456 Helmst. (No. 5
) und 473 Helmst. (No. 4
, der mit Nr. 8 versehene Codex ist letztmalig im Katalog von 1644 erwähnt). №. 146
.
Zusammen mit der übrigen Bibliothek des Matthias Flacius Illyricus am Libri Historici
als Manuscripta Genealogia et Chronicon per cellulas divisum in fol. Ibidem Flores temporum Fratris Hermanni Ordinis Sancti Wilhelmi Januensis
mit der Signatur K 24
genannt. — Miscellanei MSS
als ti in folioGenealogiae Veteris Testamenti. Hermanni Ordinis S. Wilhelmi Januensis Flores aetatum et temporum. Ohn bandt
beschrieben; im Handschriftenverzeichnis von 403
aufgeführt.
mansiones primi anni,
secundi anniund
tercii anniumgeben. Sie sind überfangen von drei Spitzbögen, in der Mitte ein aus zwei Fischblasen konstruierter Lanzettbogen, außen je ein von einer Kreuzblume gekrönter Kielbogen, jeweils mit Maßwerkansätzen. An der Spitze jedes Bogens befindet sich ein kurzer Mast, woran jeweils ein Banner mit Schwenkel nach Art der Reichssturmfahne gehisst ist, das als Träger der zitierten Rubriken dient. Die erläuternde Beischrift ist durch den Beschnitt des Seitenstegs fragmentiert.
Hec figura valet ad intelligendum quod dicitur in Numeris de disposicione tribuum et levitarum per quatuor climata circa tabernaculum. Plus eciam valet ad intelligendum difficilem transitum ubi ostenditur qui levite quot civitates in quibus tribus forte pro decimis habitaculorum susciperunt.
Habitacio regis et sacerdotum, im mittleren Kreis:
Habitacio nobilium civium et prophetarum, der äußere Ring für die übrigen Stadtbewohner ist unbeschriftet (sonst meist als "habitatio vulgi" bezeichnet). In letzteren sind in Draufsicht als Halbkreise die sechs äußersten Stadttore eingezeichnet, beginnend im Uhrzeigersinn von oben:
Porta vetus vel judiciaria,
Porta piscium vel David,
Porta fontis Syloe vel aquarum,
Porta gregis vel probatice piscine vel ofel vel negociatorum,
Porta vallis Josaphat vel Geonund
Porta sterquilini. Vgl. zu diesen Darstellungen, die bereits in sehr frühen Fassungen des "Compendium" enthalten sind:
Deus spiritus est essencialiter invisibilis omni creaturehabitans enim procul sed prope non exterius sed interius.
Humilitasund den daraus hervorwachsenden, mit Beischriften erläuterten Kardinaltugenden
Justitia(
Hec reddit unicuique quod suum est),
Prudentia(
Hec eligit bonum quod deo coniungit et malum fugit quia sperat),
Spes(
Hec anchoram suam figit in deo, links) und
Temperantia(
Hec poena constringit rationi),
Fortitudo(
Hec est virtus fortiter resistendo malo),
Pietas(
Hec semper firmat hominem ad deum, rechts) als eichenlaubverzierten Ästen, bekrönt von der
Caritas(
Hec operit multitudinem peccatorum). – Rechts: Aus dem Maul des Teufels in Drachengestalt wächst der Baum des Todes (Beischrift: Sap 2,24 und Apc 12,9) mit dem Stamm der
Superbiaund den eichenlaubverzierten Ästen der Laster, deren Beischriften sich gegensätzlich auf die spiegelbildlich zugehörigen Tugenden beziehen:
Gula(
Hec),laxat voluptati h abenas
Ira(
Hec deum blasphemat et contra proximum furit),
Heresia(
Hec semper coniungit homines dyabulo, links) und
Rapina(
Hec tollit quod suum non est),
Avaricia(
Hec hominem excecat ne quod bonum est cognoscat) und
Desperancia(
Hec anchoram suam tollit a deo, rechts), bekrönt von der
Invidia(
Hec corrodit proprium subiectum).
Fructus Carnisträgt. An der Wurzel des mit
Superbiaund
Babiloniabeschrifteten Stammes mit zwei fächerförmigen Zierpalmetten befindet sich die als gekrönte Büste einer verhärmten Frau personifizierte
Sinistra(Eva, Synagoge); im Wipfel steht in der Gabelung der beiden obersten Äste die nackte Halbfigur des
Vetus Adam. Aus dem Stamm wachsen auf jeder Seite vier welk herabhängende Äste (insgesamt acht), die mit Blattansätzen versehen und mit den sieben Hauptlastern beschriftet sind; von unten:
Invidiaund
Vana gloria,
Tristiciaund
Ira(unbeschriftet) sowie
Ventris ingluviesund
Avaricia; die beiden obersten Äste sind der
Luxuriavorbehalten. Aus den sechs unteren Ästen wachsen jeweils die sieben kreisrunden, rot beschrifteten Früchte des betreffenden Lasters hervor (die Früchte der Vana gloria und der Ira sind unbeschriftet); die beiden obersten Äste der Luxuria tragen jeweils sechs Früchte, eine siebte, vorgezeichnete Frucht ist leer geblieben. Die Bezeichnung der Laster und ihrer Früchte entspricht weitgehend dem Druck.
Fructus Spiritusträgt. An der Wurzel des mit
Humilitasund
Iherusalembeschrifteten Stammes befindet sich die Halbfigur einer gekrönten Frau, die durch eine Osterfahne (Vexillum) als Personifikation der
Dextera(Maria, Ecclesia) kenntlich ist; im Wipfel steht in der Gabelung der beiden obersten Äste die Halbfigur Christi mit Kreuznimbus als
Novus Adam. Aus dem Stamm wachsen auf jeder Seite vier emporragende Äste (insgesamt acht), die mit den sieben Kardinaltugenden beschriftet sind; von unten:
Prudenciaund
Justicia,
Temperanciaund
Fortitudosowie
Fidesund
Spes; die beiden obersten Äste sind der Caritas vorbehalten. Aus den sechs unteren Ästen wachsen jeweils die sieben kreisrunden, rot beschrifteten Früchte der betreffenden Tugend hervor; die beiden obersten Äste der Caritas tragen jeweils sechs Früchte. Die Bezeichnung der Tugenden und ihrer Früchte entspricht weitgehend dem Druck.
Wasserzeichen:
Rubriziert, rote Lombarden und Paragraphenzeichen. Zu den Schemazeichnungen vgl. beim jeweiligen Text.
Wasserzeichen:
1–
89(entspricht Bl. 19–106 der modernen Zählung). Zählfehler: auf Bl. 54 folgt Bl. 56.
Rubriziert, rote Lombarden.