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Beschreibung von Cod. Guelf. 39 Aug. 4° (Heinemann-Nr. 3440)
Otto v. Heinemann: Die Augusteischen Handschriften 5. Cod. Guelf. 34.1 Aug. 4° — 117 Aug. 4° und Anhang: Handschriften in Sammelbänden. Frankfurt/M.: Klostermann, 1966 (Nachdruck d. Ausg. 1903). S. 1516

Psalterium Davidis Corvinianum, praemisso (f. 1–10′) calendario, adiecto in calce (f. 214′–221) litania cum orationibus

Pergam. — 221 Bll. — — Florenz — 15. Jahrh. (zwischen 1470 und 1480).

und zwar, obschon dies in dem Buche nicht gesagt wird, doch nach Vergleichung mit dem berühmten Missale in Brüssel wohl zweifellos von Attavante (Actavantes de Actavantibus). f. 13, Titelblatt und Anfang der Psalmen überaus prächtig und schön, mit breiter, aus goldenem Geschirr mit Früchten, sowie aus Blumen, Laubwerk und kleinen, hie und da mit Raben spielenden Genien sich zusammensetzender Randleiste, in deren unterem Rande das volle ungarische Wappen, gleichsam emailliert, umgeben von acht anderen, in blaue Kreise gestellten Wappenschildern oder Emblemen (Kreuz, Wiesel, aufgeschlagenes Buch, Glocke u. s. w.). Ausserdem zeigt die Randleiste sieben kleine Brustbilder von zum Theil gekrönten männliciien und weiblichen Personen in goldumrahmten Medaillons, die vielleicht Vorfahren Davids darstellen sollen, während das goldene Anfangs-B des ersten Psalmes den königlichen Sänger selbst im Brustbilde und auf der Zither spielend dem Beschauer vorführt. Zwischen diesem B und der ersten Zeile des Textes einer- sowie der oberen Randleiste andererseits der von einem doppelten goldenen Strich umrahmte Titel in goldener Kapitalschrift auf grünlichem Grunde: PSALMORVM DA ‖ VID PROPHETE ‖ LIBER INCIPIT. Durch den ganzen Band verstreut, die einzelnen Verse der Psalmen markierend, kleine Anfangsbuchstaben abwechselnd in Gold und Blau, letztere mit leichter rother Verzierung. Die Anfänge der Psalmen sind durch etwas grössere Initialen in Gold auf farbiger Unterlage bezeichnet, f. 43,. 59′. 115′. 135′. 153′ grössere Initialen, kleine Brustbilder umschliessend und in reicher Halbumrahmung, in der das bezeichnende Motiv von sternartigen Goldbällchen vorherrschend zur Anwendung gekommen ist.

Der Einband zeigt sich, obschon er leider arg beschädigt ist, als ein Meisterstück Florentinischer Buchbindekunst. Er besteht aus künstlich ausgestochenem, zum Theil vergoldeten Leder. In der Mitte sowohl der Vorder- wie der Rückseite, umschlossen von einer parabolischen Umrahmung das vertieft eingepresste kleinere ungarische Wappen auf Goldgrund (quadrierter Schild mit dem doppelten übereck gestellten altungarischen und böhmischen Wappen und dem Corvinischen Raben als Herzschild). In der darüber schwebenden Krone sind die in sie eingelassenen kleinen Rubinen zum Theil noch erhalten. Vergoldeter arabeskenartig verzierter Schnitt. Der Rücken (Pergament) erneuert.

Herkunft: In Florenz geschrieben und gemalt — War im Besitze des Königs Matthias Corvinus und diente wohl als Gebetbuch zu dessen persönlichem Gebrauch.


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