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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information
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(Herzog Ludwig III. von Oberbayern, 1281/82–1347, als Ludwig IV "der Bayer" 1314–1347 römisch-deutscher König, seit 1328 Kaiser) bis zuKaiser Ludwig von Rom
(Herzog Ludwig VIII "der Bucklige" von Bayern-Ingolstadt, 1403–1445),Herzog Ludwig der pugklar geborn von der kuniging von Frankreich obiitferia tercia post Misericordias domini anno 1445
(Herzog Ludwig IX "der Reiche" von Bayern-Landshut, 1417–1479) undLudwig natus ex sorore Alberti Regis Romanorum et ducis Austrie
(Herzog Albrecht III von Bayern-München, 1401–1460).Albertus dux Monacensis de ElisabethMedialonensi genitus
(Graf Rudolf IV. von Habsburg, 1218–1291, als Rudolf I. 1273–1291 römisch-deutscher König) bis zuRudolfus
(1440–1457, als Ladislaus V. ab 1440 König von Ungarn, ab 1443 König von Böhmen) undLadislaus Rex Ungarie dux Austrie et Bohemie absque liberis
(Philipp "der Schöne", 1478–1506, 1504–1506 König von Kastilien und León), wobei die Namen und Daten nach 1445 von zwei anderen Händen nachgetragen wurden.Philippus dux Burgundie
Locus de Johanna Papissa, vgl. dazu die Angaben bei
Sequitur Severusüberbrückt wird. Zusätzlich verbinden Reklamanten am Fuß jeder Versoseite die Kaiserbiographien. Weitere Binde- oder Zuordnungsfehler liegen jedoch nicht vor.
Qui dedit alpha et O sit laus et gloria Christo
Wasserzeichen:
1–123, Vorsatzbl. vorn leer, ungez.
Am oberen Rand des Codex Schwemmränder eines Wasserschadens, das Papier inbesondere in der vorderen oberen Ecke ist aufgeweicht.
Hand 1:
Hand 2:
Qin Unzialform über 4 Zeilen mit Rahmen und Binnenfüllung aus blauem Knospenfleuronnée.
Spätgotischer Kompositkoperteinband. Die Deckel bestehen aus starker, zur Stabilisierung beidseitig mit grobem Leinengewebe beklebter Pappe, auf die innen jeweils vorn und hinten als Spiegel mehrere Pergamentbl. geklebt wurden. Auch der Überzug aus ungefärbtem Schafsleder ist mit den Deckeln verleimt. Streicheisenlinien. Vier Doppelbünde, zwei Schleifenschließen verloren. Auf dem VD Titel- und Signaturangabe der Konventsbibliothek des Chronicon Martinianum qq a
, darunter die Aufschrift Martini Chronicon
, vermutlich von der Hand eines Mitarbeiters oder Sekretärs der Centuriatoren. Eine weitere, fragmentarische und weitgehend verblasste Inhaltsangabe auf dem Rücken, dort außerdem die Signatur № 88
der flacianischen Bibliothek.
Der Codex wurde um 1445 in Österreich geschrieben. Eine genauere Lokalisierung ist kaum möglich, da Nachrichten über den ersten Besitzer Stephanus Kayser (s. unten) fehlen. Die enthaltenen Texte belegen jedoch eine enge Verbindung zum
Iste liber est monasterii beate Marie virginis wulgariter Scotorum Wiennensis quem testamentatus est nobis Stephanus Kayser pie memorie. Oremus pro eo
; analog auf dem Kopfsteg von Bl. Liber monasterii beate Marie virginis wulgariter Scotorum Wiennensis
. Über den Vorbesitzer ist lediglich bekannt, dass er den akademischen Grad eines Baccalaureus artium besaß – den er allerdings nicht an der Wiener Universität erlangte, in deren Matrikel er fehlt – und dem Schottenstift noch fünf weitere Codices hinterließ: Wien, Schottenstift, Archiv, Cod. 13, Cod. 14, Cod. 101, Cod. 210 und Cod. 225 (
— Der Codex wurde zusammen mit anderen Bänden, darunter dem bislang nicht als Teil der Bibliotheca Flaciana identifizierten Cod. Guelf. 1007 Helmst., aus dem Illyrici est
auf Bl. C
–L
gekennzeichnet sind.
Zusammen mit der übrigen Bibliothek des Matthias Flacius Illyricus am 20.4.1597 von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg erworben, 1614 im Gesamtkatalog der Wolfenbütteler Hofbibliothek von Liborius Otho (Cod. Guelf. A Extrav., p. 105 [101]) als Nr. F 18
der Libri Historici
folgendermaßen verzeichnet: Martini Chronicon manuscriptum.
— Chronicon Martini Poloni
unter den Miscellanei MSS
beschrieben, im Handschriftenverzeichnis von ti in folio622
aufgeführt.