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Beschreibung von Cod. Guelf. 46.2 Aug. 4° (Heinemann-Nr. 3471)
Otto v. Heinemann: Die Augusteischen Handschriften 5. Cod. Guelf. 34.1 Aug. 4° — 117 Aug. 4° und Anhang: Handschriften in Sammelbänden. Frankfurt/M.: Klostermann, 1966 (Nachdruck d. Ausg. 1903). S. 2627

Leutholfs dos Carthäusers Leben Christi, aus dem Lateinischen in das Niederdeutsche übersetzt.

Pergam. — 302 Bll. — 20 × 14,5 cm — 14–15. Jahrh.

In einer Schrift, die sich der holländischen nähert. Mit schönen und merkwürdigen Miniaturmalereien, Initialen, Randleisten und Vollbildern der niederländischen Schule (nach Waagen), muthmasslich in Cöln oder dessen Nähe hergestellt. Grössere Initialen mit Randleisten eigentümlicher Art finden sich f. 4,. 21. 29. 37. 48. 56. 59. 67. 70. 81. 94. 103. 170. 185. 190. 203. 212. 217. 221. 229. 238. 243. 247. 259. (261′. 266′. 271). 279. 287. (NB. Die eingeklammerten Nummern ohne Randleiste.) Diesen mit Initialen und Randleisten verzierten Blättern gegenüber befanden sich je auf der Rückseite der vorhergehenden Bll. ursprünglich ebenso viele, das Leben Jesu illustrierende Vollbilder, also 26, von denen aber sechs ausgeschnitten sind und jetzt fehlen. Die noch vorhandenen Vollbilder stellen vor: die Trinität (f. 19′,), die Begegnung Marias mit Elisabeth (f. 36′,), die Beschneidung Christi (f. 55′,), Christi Darbringung im Tempel (f. 66′,), die Flucht nach Aegypten (f. 71′,), Christi Taufe (f. 93′,), dessen Versuchung durch den Teufel (f. 102′,), Einzug in Jerusalem (f. 169′,), Fusswaschung (f. 190′,), Christus am Oelberge (f. 202′,), Gefangennahme Christi (f. 211′,), Christus vor Pilatus (f. 216′,), Ecce homo (f. 220′,), Kreuzigung (f. 228′,), Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes (f. 237′,), Kreuzesabnahme (f. 242′,), Grablegung (f. 246′,), Auferstehung (f. 258′,), Himmelfahrt (f. 278′,), Ausgiessung des h. Geistes (f. 286′). Vergl, über diese Bilder auch Schönemann, Merkwürdigkeiten der Herz. Bibliothek zu Wolfenbüttel, no. 194.

Holzdeckel mit gepresstem Leder überzogen: die zwei Schliesser abgerissen. Die Blätter mit den Bildern sind äusserlich durch ganz kleine zierliche Lederknöpfe kenntlich gemacht

Herkunft: Scheint nach dem Dialekt sowohl wie nach dem Stile der Bilder aus Cöln zu stammen, wie sich denn auch in der Randleiste von Bl. 59 das von einem Löwen gehaltene Stadtwappen von Cöln findet. Später war der Codex im Besitze des Cäcilienklosters zu Amsterdam, wie folgende auf dem Vorsatzblatte (f. 1) befindliche Inscription lehrt: Dit boeck compt toe dat conuendt van sancte Cecilien binnen dar stede van Amsterdam ende is gecomen van suster Eeff Simens dochter Boenacker, onse mede proferside ((so)) suster, ende is gestoruen op xj duy(s)endt magdens auendt, int Jaer duysendt viefhondert neghen ende vieftich. Bidt om Godes willen vor haer sielle.

Der Verfasser des lateinischen Originals ist in d. J. 1326–1330 als Prior des Carthäuserklosters zu Strassburg nachweisbar. Sein Hauptwerk (eben die Vita Christi) ist oft gedruckt.


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