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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information
Neu katalogisiert durch
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes
Aus zwei Teilen zusammengesetzt: I
1–
73; das mitgeheftete hintere Vorsatzbl. ist mitgez.
Der Codex ist nach Bl. 8 durch den Verlust von sechs Quaternionen fragmentiert.
Gotischer Holzdeckelband, mit dunkelbraun gefärbtem Leder überzogen. Streicheisenlinien in schlichter Rahmenform. Drei unregelmäßig angeordnete Doppelbünde. Zwei Riemenschließen mit Stiftlager in Vogelkopfform, Schließenriemen und -haken unten verloren, nur noch Gegenblech mit Riemenrest auf dem Buchrücken erhalten.
Ambra(cap. 63) und
Xilo aloe(cap. 744); (
Artanita(cap. 62),
Crocus(cap. 129) und
Squilla(cap. 597). (
Gallae(cap. 315);
Rubus(cap. 579) und
Hausegi(cap. 354); (
Lens(cap. 446). Sämtlich vergl. mit dem Druck:
Die beiden Teile des Codex entstanden in der zweiten Hälfte des 12. Jh., wobei der nach Blattverlust aktuell nur noch aus der ersten Lage bestehende erste Teil jünger ist und etwa um 1200 entstand; der zweite Teil ist etwas älter. Nach Ausweis des qualitätvollen Buchschmucks ist ihre Schriftheimat zweifellos im norddeutschen Raum zu suchen. Die Entstehung im Prämonstratenserstift St. Marien in Magdeburg ist sehr wahrscheinlich, kann aber bislang, vor allem aufgrund mangelnder Vergleichsbeispiele, nicht sicher bewiesen werden. Wie die durchgehenden Lagenzählung zeigt, wurden die Faszikel dort vermutlich im frühen 13. Jh. zusammengebunden, vgl. den radierten Besitzvermerk auf Bl. Sancte Marie sanctique Gerontii episcopi et martyris Magadaburch
(Lesung durch Heinemann nach Anwendung von Reagens, nicht mehr sicher zu verifizieren).
Mit dem ebenfalls aus dem Marienstift stammenden Cod. Guelf. 1043 Helmst. erwarb ihn
Zusammen mit der übrigen Bibliothek des Matthias Flacius am Papalia Miscellanea
mit der Signatur Y 48
als Ambrosii, Honorii, Anshelmi, Augustini, Cypriani quædam opuscula et tractatus una cum vita Basilii in membrana manuscripta, Ist mitten etwas heraus geschnitten
nachgewiesen. — Seit Ambrosii, Honorii, Anshelmi, Augustini, Cypriani aliquot opuscula una cum vita Basilii. In membrana, vorn ist etwas herauß geschnitten
unter den Theologici in folio
beschrieben, auf dem T. Fol. 46.
Im Handschriftenverzeichnis von 39
nachgewiesen.
Dals Federprobe (?) folgende rubrizierte Inhaltsangabe des 12. Jh.:
Ambrosius de Incarnatione verbi. Ambrosius de fuga seculi. Imago mundi quam Honorius Augustudunensis presbyter scribitDirekt im Anschluss von der gleichen Hand ein radierter Besitzvermerk (s. oben). Darunter eine Inhaltsangabe (16. Jh.) von der Hand eines Mitarbeiters oder Sekretärs der Centuriatoren:Vita Basilii episcopi. Et tractatus de obitu Petronille virginis.
Ambrosii, Honorii, Anshelmi, Augustini, Cypriani quædam opuscula una cum vita Basilii.
Carolino-Gothica von einer Hand.
Dmit weißem, rot konturiertem Leistenstamm mit Punktverzierung, breiten, mit Blattmotiven verzierten Schnallen und verschiedenen Spaltfüllungen, die aus einem rot schraffierten Zickzackband bzw. einem rot-weißen Mäandermotiv bestehen. Die senkrechte Haste des Buchstabens ist außen mit krautigen, tütenartig gerollten Halbpalmetten besetzt und am oberen und unteren Ende mit je einer großen, dreieckigen, deckenartig wirkenden Blattapplik mit gelapptem Rand und geometrischer Füllung belegt. Aus dem inneren Teil der Spaltleiste entwickeln sich zwei spiralig ineinandergewundene und an den Enden verästelte Ranken mit reichem Besatz aus gelappten Profilblättern, Knollen- und langegezogenen Tütenblättern sowie Halbpalmetten, denen eine rote Strichelung ein dreidimensional-plastisches Aussehen verleiht. Der oberen Spiralranke entwächst zusätzlich eine dünnere, kürzere Ranke mit Tütenblättern und einer endständigen Schlinge, die den Scheitelpunkt des kreisförmigen Buchstabenkörpers von innen tangiert und sich teilweise durch den Spalt windet. Am rechten Rand der Initiale beginnt der Text, dessen erste Worte (
) in sorgfältig gestalteten roten Unzialmajuskeln mit vegetabilen Silhouettenornamenten und Punktverdickungen gehalten sindIN DOMINO FRATRES KARISSIMI CVPIO D EBITUM
Hand 1:
Hand 2: