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Beschreibung von Cod. Guelf. 51.2 Aug. 4°
Laura Hagen: Beschreibung erstellt im Rahmen eines Bibliothekspraktikums an der HAB, 2019.

Wigamur

Papier — Bleistiftfoliierung modern, 1r–159v, Vorsatzbl. ungez., vier Rücksatzbl. ungez. — 19 × 14,5 cm — Ostschwäbischer oder bayerisch-schwäbischer Raum — um 1475

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Krone, darüber Blume: WZIS DE8100-PO-68289 (1476, weiterer Typ nicht nachweisbar). Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Blume, darüber zweikonturiges Kreuz: WZIS IT1365-PO-70543, IT1365-PO-70544 (beide 1471). Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Krone, darüber Kreuz: WZIS DE8100-PO-70664 (1471). Lagen: V-2 (8). 2 V (28). IV (36). VI (48). IV (56). V+1 (67). 9 V (157). I (159). IV-3. Moderne Restaurierung laut Vermerk im VS: Deficiunt nonnulla folia: inter foll. 8 et 9 unum, inter foll. 29 et 30 unum, inter foll. 157 et 158?, inter foll. 158 et 159 quattuor. Abschrift nach der Eintragung von Heinemanns, bei der Wiederinstandsetzung des stark beschädigten Einbandes. Wolfenbüttel, den April 1912., Stärkere Abnutzspuren an den unteren Ecken. #Einige Bl. fehlen.#. Schriftraum: 13,5–14,5 × 9–9,5 cm, einspaltig, 18–28 Textzeilen, größtenteils 22 Textzeilen, Seiten mit Abbildungen enthalten 6–8 Textzeilen. Versdichtung, regelmäßige Bastarda von einer Hand. Die Hs. weist 67 Abb. auf, im Mittelpunkt handlungstragende Personen, ohne Gliederungsfunktion im Text verortet, 2/3 der Abb. sind den jeweiligen Textstellen nachgeordnet, 10 Abb. sind eingeklebt; bestimmte Attribute werden häufiger verwendet: Bogen und Adler in Zusammenhang mit Wigamur, Rüstungen aus eisernen Platten zusammengestellt, Helme können als Schaller mit angebrachtem Bart identifiziert werden, Kronen sind in vielen Abbildungen enthalten und sind daher nur unter Zuhilfenahme des Textes zuzuordnen; "Begegnungs-, Abschieds- und Dialogszenen [spielen] eine große Rolle", I. Henderson, S. 165; keine Einheitlichkeit in der Darstellungsweise einzelner Personen; Deutbarkeit der Abb. bedarf in den meisten Fällen des Textes; zwischen Abb. 14 und 15 Textverlust aufgrund von Textverderbnis, Busch, S. 72f., ergänzt hier 93 Verse der Münchner Hs. Rubriziert, am Beginn der Versanfänge (mit Ausnahme von 62r–67v), seltener auch bei Majuskeln im Versinneren. Rote Lombarden, vereinzelt rote Zwischenüberschriften und Bildbeschreibungen. Teilweise ganze Wörter in roter Tinte oder durch rote Schrift ergänzt, hierbei kann es sich um Korrekturen oder Ergänzungen handeln. Große Schmuckinitale am Textbeginn1r, mit dem Besitzvermerk der HAB nachträglich überstempelt. Jede Seite beginnt mit einer Initiale, teils verziert. Seltener zweizeilige, rote Initialen an Versanfängen. Abb. 1, 1r, vor V. 1, nach Hie vacht Sich an das puoch Wigamurs des ritters mit dem Adler der bey König Artus was und an der tafelrunde sass, Gar ain Schönes: Bettszene: eine Person im Bett liegend, die zweite ein Kind in einem Wasserzuber waschend neben dem Bett, Deutung: Die Geburt Wigamurs. Abb. 2, 2v, vor V. 52: Zwei Reiter mit jeweils mehreren gerüsteten Männern im Hintergrund stehen sich gegenüber; (links:) Mann mit grauem Haar, Bart und Krone, weiße Fahne; (rechts:) Mann in rotem Gewand, Kopfputz mit Kronenbesatz, grüne Fahne, Deutung: König Artus lädt König Paltriot zu Festlichkeiten nach Karidol ein, Ankunft kurz vor Pfingsten, Begrüßungsszene; aufgrund späterer Darstellungen (vgl. Abb. 5) Paltriot rechts. Abb. 3, 5r, vor V. 149: Landschaft mit Wasser und felsiger Höhle im Bildhintergrund, in ihr zwei Kinder; im Bildvordergrund eine nackte Frau mit langen, blonden Haaren, die an einer Leine ein schwarz behaartes Lebewesen in aufrechtem Gang führt, Füße klauenartig, Schnabel, grüner Bart, heller, geschuppter Oberkörper und harte Borsten auf dem Kopf, Deutung: Lespia (links) – im Text auch als vâlentin (V. 116) und mervrouwe (V. 134) bezeichnet –, die in den Bergen jagen geht. Während dieser Zeit sperrt sie Wigamur (nicht auf dem Bild) und ihre beiden Töchter in der Höhle ein. An ihrer Leine das merwunder (V. 170) (vgl. Beschreibung V. 170–183). Abb. 4, 6v, vor V. 207: Abb. ist eingeklebt; Landschaft; (links:) nackte, blonde Frau mit Redegestus; (rechts:) nackter, graubärtiger Mann mit Gehstock in der Hand, ebenfalls Redegestus, Deutung: Lespia unterhält sich mit einem ihrer Brüder (einer von zwên wilde man, V. 202). Dieser warnt sie vor dem Meerwunder. Abb. 5, 7v, vor V. 230: Abb. ist eingeklebt; Jagdszene im Wald; (links:) graubärtiger König in rotem Gewand auf einem Pferd mit grüner Fahne; (Mitte:) Mann zu Fuß mit Pfeil und Bogen, vor ihm ein (Jagd-)hund; (rechts:) blonde, nackte Frau zwischen Bäumen stehend, verdeckt mit den Armen ihre Blöße, Pfeil in der rechten Wade steckend, Deutung: König Paltriot begegnet auf der Jagd im Wald der zur ihren Brüdern eilenden Lesbia und lässt das Horn erschallen, sodass Hunde und Gefolge ihr nacheilen. Sie wird von einem Pfeil im Bein getroffen und gefangen genommen. Abb. 6, 10r, vor V. 327: Bild ist senkrecht zweigegliedert, (links:) Höhle mit Meerwunder, zwei nackte, junge Menschen im Arm; (rechts:) Meerwunder mit angekleidetem Jungen an der Hand, dieser hält einen Bogen in der rechten Hand, blonde Haare, rotes Gewand, Deutung: Die linke Szene ist zeitlich früher: Das Meerwunder befreit sich von seinen Fesseln und tötet gewaltsam die beiden Töchter der Meerfrau; (rechts:) Das Meerwunder nimmt Prinz Wigamur mit aus der Höhle (und führt ihn zu sich auf den Meeresboden). (Dass Wigamur Bogen und einen Köcher mit Pfeilen an sich nimmt, wird erst später bei seinem Abschied vom Meerwunder beschrieben, V. 413f.) Abb. 7, 13r, vor V. 452: (links:) junger Mann in rotem Hemd, mit Bogen nach rechts in Bewegung; (rechts:) bewaffnete Männer im Kampf, einer bereits zu Boden liegend; im Hintergrund eine Stadt, Deutung: Wigamur trifft auf dem Weg zur nächsten Stadt auf ein Heer, welches die Stadt einnehmen will; vor den Toren der Stadt kommt es zum Kampf. Wigamur beobachtet diesen Überfall. Abb. 8, 15r, vor V. 532: Im linken Bildhintergrund ein brennendes Gebäude; (links:) junger Mann in rotem Gewand mit Brustpanzer vor die Brust gepresst, in Bewegung, (rechts:) Reiter mit Pferd, unter ihm ein Toter, Reiter sitzt hinter dem Sattel auf dem Pferd, Deutung: Zweiteilung der Abb., (links:) Nachdem das angreifende Heer die Burg eingenommen und in Brand gesetzt hat, schaut sich Wigamur in der brennenden Stadt um und nimmt die Rüstung eines toten Ritters an sich; (rechts:) Wigamur in voller Montur zu Pferd (besitzerlos, gesattelt). Beschreibung seines Reitstils im Text, bei dem er sich an den satelbogen festhält, vgl. V. 543–551. Abb. 9, 17r, vor V. 612: Zwei Kampfesszenen, (links:) zu Pferd, (rechts:) zu Fuß, Deutung: Wigamur entdeckt im Land Deloir einen Ritter namens Glakotelesfloir, der vorbildlich reitet. Ihm versucht es Wigamur nachzutun, wird jedoch von dem Angriff des Herannahenden überrascht; es kommt zu einer langen Kampfeshandlung (links Sperkampf, rechts Schwertkampf) in Folge derer Wigamur siegt und Glakotelesfloir zu seinem man (V. 648, 675 und 701) macht. Abb. 10, 21v, vor V. 838: Reiter mit Bogen auf Pferd vor einer brennenden Burg, im rechten Bildrand sitzt eine Frau in rotem Gewand mit Hörnerhaube, Deutung: Wigamur kommt bei der brennenden Burg an, auf die das Pferd ohne Führung zusteuerte (Burg seines Vorbesitzers Lupindrafort). Vor der Burg sitzt Pioles, ein schoene juncvrouwen (V. 857), welche die Verwüstung der Burg überlebt hat. Abb. 11, 24v, vor V. 911: Unmittelbar vor dem Burgtor steht ein gerüsteter Mann mit Schild, ihm gegenüber eine Frau in rotem Gewand und Hörnerhaube, Deutung: Wigamur spricht Pioles an und erkundigt sich nach dem Grund ihrer Trauer. Diese erzählt, was ihr widerfahren ist. Abb. 12, 26v, vor V. 990: Zweigeteiltes Bild, (links:) im Haus, gerüsteter Mann ohne Helm gegenüber einer Frau im roten Gewand mit Hörnerhaube, einen Helm in der Hand; (rechts:) im Freien steht eine Frau neben einem Pferd, das seine Vorderbeine gebeugt hat. Von dem Reiter ist nur der Oberkörper zu erkennen, da er hinter dem Pferd steht oder hockt; die Trennlinie beider Szenen wird unten durch den Saum vom Kleid der Frau durchtrennt, Deutung: (links:) Wigamur versteht sich nicht auf das Ablegen der Rüstung sowie das Abzäumen des Pferdes und muss Pioles um Hilfe bitten. Diese bemerkt zwar umgehend seine tumbe (V. 934) Art, erkennt jedoch auch seine hohe Abstammung. Sie befinden sich in der Behausung des Wächters vor den Toren der Burg, welche vom Feuer unversehrt geblieben ist; (rechts:) am nächsten Tag reitet Wigamur los und drückt das Pferd auf die Knie, um aufsteigen zu können, während es Pioles an den Zügeln hält. Abb. 13, 28r, vor V. 1042: Zweigeteiltes Bild, (links:) Frau in rotem Gewand mit Hörnerhaube, linke Hand an die Wange gelegt; (rechts:) gerüsteter Reiter auf Pferd, das in den Wald reitet, Deutung: Pioles (links) bleibt im Wächterhaus zurück und erwartet die Rückkehr von Wigamur (rechts), der sich auf der Jagd nach Essbarem befindet. Abb. 14, 29r, vor V. 1076: gerüsteter Reiter auf Pferd mit Bogen in der Hand reitet einem Mann zu Fuß entgegen, Sprechgestus Mann auf dem Boden, Gebäude im Hintergrund, Deutung: Wigamur reitet den zweiten Tag in den Wald aus, um Essen zu jagen. Er kommt bei einer Burg auf einem hohen Berg an und trifft ein kleinez getwerge (V. 1097). Von ihm erfährt er, dass die Burg von Lespurant okkupiert wird, der seinen vorherigen Besitzer Jochjote ermordete und seine Familie noch immer gefangen hält. Abb. 15, 30r, vor V. 1100: Von links betritt ein grün gekleideter Mann einen Raum, in dem ein Mann an einem Tisch sitzt; sie übergeben sich einen Becher; links steht ein Pferd vor der Tür, Deutung: unklar; Bewirtung von Wigamur. Abb. 16, 32r, vor V. 1176: Badebecken mit mehreren Zuflüssen, in ihm zwei nackte Menschen, die einander zugewandt sind, der Mann hält seinen linken Arm vor die Brust, die Frau berührt mit der rechten Hand den linken Oberarm des Mannes; außerhalb des Beckens steht eine blau gekleidete Frau mit einem Tuch in der rechten Hand, Deutung: Eingebettet in den Aptor-Exkurs (vgl. Busch, S. 292f.) wird hier die Funktion des Bades, einen Menschen reinen Herzens identifizieren zu können, innerhalb des Steins dargestellt. Wigamur (links) setzt sich ebenfalls in dieses Bad, im Unwissen über die magischen Fähigkeiten dieses Ortes, und wird von zwei Frauen umsorgt, gewaschen und abgetrocknet. Abb. 17, 34r, vor V. 1250: Szene zu Tisch mit vier Personen, Deutung: Nach dem Bad wird Wigamur eingekleidet und zu Tisch geladen. Ihn begleiten der wirt (V. 1261), Ritter Yttra, und eine vrouwe (V. 1251). Wigamur erzählt Yttra von seiner unbekannten Herkunft und dem Meerwunder. Er bittet den Gastgeber, aus ihm einen Ritter zu machen. Abb. 18, 36r, vor V. 1328: Ein Mann in Rot führt ein Pferd an den Zügeln., in Richtung eines offenen Raumes gewandt. Dort steht hinter einem Tisch ein teilweise gerüsteter Mann. Einige Rüstungsgegenstände liegen auf dem Tisch. Die Männer sind sich zugewandt, Deutung: Der Gastgeber hält sein Wort und veranlasst Wigamurs Ausstattung. (Vgl. die Beschreibung im Text, V. 1223–1340) Abb. 19, 37r, vor V. 1358: In einem Wettkampfring reiten vier Ritter wie in einem Turnier aufeinander zu. Sie bilden jeweils zwei Paare, die hintereinander angeordnet sind. Der Ritter vorne links trägt eine Lanze, die sein Gegenüber trifft. Der Ritter hinten rechts schwenkt ein Schwert über dem Kopf, sein Gegenüber hebt den Arm. Es ist nicht ersichtlich, ob auch er etwas in Händen hält, Deutung: Vor der Burg finden Spiele und ein Buhurt statt, an dem sich Wigamur erprobt und zum Ritter wird (vgl. V. 1356). Abb. 20, 38r, vor V. 1387: Die linke Hälfte stellt das Innere eines Gebäudes dar, in welchem zwei Frauen stehen. Die eine hält die Hand eines Ritters, welcher in der rechten Hälfte der Abbildung auf seinem Pferd im Freien reitet. Sein Pferd und seine Körperhaltung sind wie zum Abschied abgewandt, nur die Hand und der seitliche Blick verbinden die beiden Bildhälften, Deutung: Wigamur nimmt Abschied von der Burg Yttras, um weiterzureiten und Ehre zu erlangen. Abb. 21, 40r, vor V. 1457: Ein gerüsteter Mann führt ein Pferd am Zaum, in der anderen Hand hält er einen Bogen. Über ihnen schwebt ein schwarzer Vogel, Deutung: Wigamur entdeckt auf seinem Ritt einen Adler, der seine Jungen im Nest füttert. Abb. 22, 41r, vor V. 1482: In der Luft fliegen ein weißer und ein schwarzer Vogel, der schwarze sticht dem weißen ins Auge. Auf der Straße drunter sitzt ein gerüsteter Mann auf einem Pferd. Er zielt mit Pfeil und Bogen auf die Vögel, Deutung: Dem Adler werden von einem Geier die Jungen entführt und gefressen. Es kommt zum Widerstand und Kampf zwischen den beiden Tieren. Daraufhin erschießt Wigamur den Geier. Der Adler kann seine Jungen aus dem Bauch des Geiers befreien. Abb. 23, 42r, vor V. 1510: Ein gerüsteter Mann zu Pferd, ein schwarzer Vogel über ihm fliegend. Im Hintergrund befindet sich eine Burg. Dem Mann wird von einem rot-blau gekleideten Mann zu Fuß die Hand gegeben. Dieser lupft wie zur Begrüßung den Hut, Deutung: Wigamur reitet weiter und erreicht eine Burg auf einem Berg. Dort wird er bewirtet und er bleibt die Nacht. Der Adler bleibt nun bei ihm und wartet auch während der Nacht in einem Baum auf ihn. Abb. 24, 44r, vor V. 1584: Ein gerüsteter Mann zu Pferd mit Bogen in der Hand begegnet einer Frau in roter Reitkleidung mit Gebende auf einem Maultier (mûl, V. 1550). In der Hand trägt sie neben den Zügeln auch eine kurze Gerte (vgl. Beschreibung im Text, V. 1528–1558), Deutung: Wigamur trifft eine junge Adlige, Eydes, die ihm von einem Erbstreit zwischen ihr und ihrer Tante mütterlicherseits (Affrosidones aus Campil) berichtet. Gegenstand sind eine Linde sowie eine kraft- und jugendspendende Quelle mit wundersamem Geschmack. Wigamur biete seine Dienste an. Abb. 25, 49v, vor V. 1794: Ein gerüsteter Mann zu Pferd, links hinter ihm, leicht versetzt, die Dame mit Gebende und in Scharlach gekleidet auf dem Maulpferd. Im Hintergrund mehrere Menschen, Deutung: Eydes zusammen mit Wigamur oder Affrosidones in Begleitung von Diatorforgrant aus Triasoltrifortant (umliegende Textstelle deutet auf Zweiteres hin) reiten an den Hof von Artus und tragen dort den Sachverhalt der Streitigkeiten vor. Daraufhin veranlasst Artus die Vorkehrungen für einen Kampf. Abb. 26, 50v, vor V. 1818: In einem Waffenring stehen sich zwei gerüstete Männer gegenüber, ihre Schwerter stehen vor ihnen auf dem Boden. Um den Ring herum erkennt man vier Personen: Ein Mann mit Krone und rotem Gewand, eine Frau in Grün mit Hörnerhaube, hinter diesen beiden nur ein Kopf, auf der rechten Seite angeschnitten der Oberkörper und Kopf einer Person in Rot, Deutung: Wigamur und Diatorforgrant stehen sich im Ring gegenüber. König Artus, die Frauen und Zuschauer (Kampfrichter, Waffenmeister) stehen um den Ring herum. Abb. 27, 51v, vor V. 1848, in rot hervorgehoben Eydes die maget gemaydt / Die sprach des bin ich bezaitt: Gleiche Szenerie wie zuvor; nun Kämpfen die Männer im Schwerkampf miteinander; um den Ring sieht man nur noch drei Personen, Deutung: Wigamur und Diatorforgrant kämpfen gegeneinander. Der Kampf währt lange, da beide Gegner ebenbürtig sind. Artus versucht schlichtend einzugreifen, Eydes ist dem gegenüber offen (s. Bildunterschrift in rot), Ablehnung durch Affrosidones. Abb. 28, 54r, vor V. 1929: Ähnliche Szenerie wie zuvor; nur noch der König ist außerhalb des Rings zu sehen; im Ring liegt der Rechte, während der Linke vor ihm steht und ihn mit seinem Schwert zu Boden drängt, Deutung: letztendlich gewinnt Wigamur den Kampf; Ehre und Besitz gehen an Eydes. Abb. 29, 57r, vor V. 2036: Kampfring; vier gerüstete Männer zu Pferd treten gegeneinander an, Deutung: Es wird ein Turnier veranstaltet, um einen neuen Herren für das unbelehnte Land Deleprosant zu ermitteln. Wigamur nimmt zusammen mit einer großen Vielzahl an Rittern teil. Abb. 30, 60v, vor V. 2170 und Bildunterschrift: Wie die ritter alle Weygamur / die kron zuo sprachen. Abb. ist eingeklebt: Auf der rechten Seite steht ein gerüsteter Mann mit hochgeklapptem Visier und dem Schwert in der linken Hand. Ihm wird eine Krone vom König überreicht, Zeigegestus mit der rechten Hand beim König. Hinter dem König einige Gefolgsleute, Deutung: Wigamur wird die Krone zugesprochen: wer den pesten preys bejagt hat / mit ritterlicher tat (V. 2160f.) Abb. 31, 63v, vor V. 2280, Abb. ist eingeklebt: (links:) der König in rotem Gewand mit Redegestus, er spricht mit einem jungen Mann rechts von ihm, der ein Pferd an den Zügeln hält. Von rechts kommt ein Ritter hinzu, Deutung: Wigamur zeigt sich überrascht ob dieser Ehre und lehnt das Land sowie die Hand der Frau Eydes ab. Stattdessen möchte er mit Ergebenheit dienen. Artus beauftragt, dass Wigamur ein neues, prächtiges Pferd übergeben wird. Abb. 32, 65r, vor V. 2336, Abb. ist eingeklebt, Abb. zu einer späteren Textstelle passend: Mehrere Personen zu Pferd, vorneweg reiten eine Frau in Grün mit Krone und der König in Rot mit Krone, sie unterhalten sich; dahinter ein junger Mann in Grün mit Krone, dahinter mehrere Ritter; rote Fahne, schwarzer Vogel, Deutung: Eydes möchte nach dem Entschluss Wigamurs ebenfalls abreisen und erbittet Artus um Zustimmung, evtl. Verweis auf V. 2451–2455: Wigamur mit Adler und Eydes reiten los, Geleit durch Artus. Abb. 33, 66r, vor V. 2357, Abb. ist eingeklebt: In der Mitte zwei Personen, die sich unterhalten; der Rechte trägt eine Rüstung mit hochgeklapptem Visier, hinter ihm ein Pferd, von dem nur Kopf und Vorderhuf zu sehen sind; der Linke in rotem Gewand mit Krone, hinter ihm zwei Personen; im Hintergrund ein Gebäude, Deutung: Nach längerer, freundschaftlicher Diskussion mit Artus, der ihn zu bleiben einlud, verkündet Wigamur seine Abreise vom Hof. Verneigung Wigamurs vor Artus. Abb. 34, 68r, vor V. 2433, Abb. ist eingeklebt, über der Abb. nur ein einziger Vers: der künig schawet das gezelt (V. 2432): Zwei Personen reiten nebeneinander und unterhalten sich; rechts eine Frau in Grün mit Krone, links ein Mann mit Krone und rotem Gewand, hinter ihnen zwei gerüstete Reiter; 1/3 des Bildes wird rechts von der Abbildung eines Zeltes eingenommen, Deutung: Eydes erbittet Artus vom Hof reiten zu können. Sie präsentiert Artus ein prachtvolles Zelt. Nach der Zeltübergabe reitet sie mit Wigamur zusammen. Abb. 35, 70r, vor V. 2513, Abb. ist eingeklebt: Drei Personen zu Tisch, von links nähern sich zwei Personen, im Hintergrund Zelte; die mittlere Person zu Tisch trägt ein grünes Oberteil und spricht mit einer blonden Frau in Rot zu seiner Rechten, Deutung: Nachdem Artus die Ausrichtung eines Fests verkündet hat, zu dem bis zu 1200 Ritter anreisen, werden Stühle im Wald aufgebaut (V. 2514f.) Abb. 36, 73v, vor V. 2651: (rechts:) drei Personen zu Tisch, von links nähert sich eine Frau in Rot mit Krone auf einem Pferd, Deutung: Ein maget gemeit (V. 2553) kommt angeritten und kündigt ihre Herrin Ysope, die Königin von Haldraflus, an, welche am nächsten Tag ankommen wird. Die Botin wird als unglaublich schön beschrieben, sodass die gesamte Gesellschaft zu Tisch aufmerkt und sich einige sogar gedankenversunken in die Hand schneiden (V. 2625) oder Becher umstoßen (V. 2628). Abb. 37, 74r, vor V. 2659, Abb. ist eingeklebt: Die linke Bildhälfte nehmen zwei Personen ein, die in ein Gespräch verwickelt sind: (links) Frau in Blau-Weiß, (rechts) König in Rot mit Krone; die Personen auf der anderen Bildhälfte kehren ihnen den Rücken zu, Deutung: Artus spricht während des Fests mit der Botin. Abb. 38, 75r, vor V. 2685, Abb. ist eingeklebt: Links vier Reiter nach rechts gewandt, Jüngling in Blau-Weiß mit Krone, dahinter Frau in Grün; ihnen entgegen kommt ein Mann in Rot mit Krone, dahinter ein Pferd nur wenig sichtbar, Deutung: Am nächsten Tag machen sich Artus und seine Gefolgschaft auf zur Quelle Sinfroilas, wo sie Ysope antreffen. Sie ist in Begleitung ihrer Hofgesellschaft. Abb. 39, 77r, vor V. 2763: Szene in einem Zimmer; links steht eine junge Frau mit langen blonden Locken und einer Krone, blau/weißes Kleid; sie gibt ihre Rechte der Person ihr gegenüber, dem Mann in Rot mit Krone; hinter ihm zwei weitere Personen, Deutung: Ysope tritt vor Artus und klagt ihr Leid, die Belagerung Marrochs, des Königs von Sarazin. Abb. 40, 81r, vor V. 2925: Sich entgegen kommende Reiter in Rüstung, Deutung: Artus‘ Ritter (Wigamur, Balban und Unargk) reiten gegen die Heiden (Grymuras, Drasbraun, Turbar), die Ysope belagern. Abb. 41, 83r, vor V. 3001: Kampfszene mit vier gerüsteten Männern, sie stehen in einem schmalen Gang/Graben, hinter ihnen eine Stadt, Deutung: Im direkten Kampf der sechs Ritter haben Artus‘ Ritter die Oberhand gegen die Heiden. Diese geben sich geschlagen und versprechen, sich Ysope zu unterwerfen. Abb. 42, 85r, vor V. 3077: (links:) drei Reiter mit Kopfputz; (rechts:) Frau mit Krone in Gebäude, aus dem Fenster schauend, Deutung: Am nächsten Tag reiten die Heiden Grymuras, Drasbraun und Turbar zur Burg von Ysope und werden vorgeladen. Sie berichten vom gestrigen Kampf und liefern sich ihr als Gefangene aus. Abb. 43, 86r, vor V. 3107: (links:) Frau mit Krone schaut aus dem oberen Fenster eines Gebäudes, von rechts kommt auf einem Weg ein Reiter, Deutung: Ein Gesandter (Ritter Selrogir) von König Artus kommt angeritten, um Ysope zu unterrichten, dass Artus Herr auf dem Weg ist. Abb. 44, 89r, vor V. 3227: Kampfszene; (links:) gerüstete Männer zu Pferd, der vorderste von ihnen ersticht einen der gegenüberstehenden Reiter mit seinem Schwert, über ihm ein schwarzer Vogel; (rechts:) reitende Männer, nicht in eiserner Rüstung gekleidet, Deutung: Marrochs (rechts) und Artus‘ Heer (links) reiten gegeneinander. Abb. 45, 91r, vor V. 3299: Zwei Männer reiten nebeneinander, der hintere in Rüstung, der vordere in rotem Gewand, über ihnen ein schwarzer Vogel, beide mit Redegestus; unter ihnen ein toter, gerüstet Körper und abgetrenntem Kopf, Deutung: Artus‘ Heer gewinnt die Schlacht, es liegen viele Tote (insbesondere Heiden) auf dem Feld. Marroch ergibt sich Wigamur. Abb. 46, 94v, vor V. 3433, Zwischenüberschrift einige Verse zuvor Wie Ysopey dem kunig Artus / ain kron gab von gold (vor V. 3367): (links:) zwei Frauen, die vordere mit einer Hand an der Krone in der Mitte; (rechts:) drei Männer, zuvorderst ein Mann mit Krone, rotem Gewand und weißer Scherpe, in seinen Händen die Krone, welche auch die Frau berührt, Deutung: Königin Ysope (links) überreicht Artus (rechts) ain kron von golde reich (V. 3369). Abb. 47, 95v, vor V. 3458: (links:) eine Frau mit Krone und rotem Gewand, die rechte Hand ausgestreckt; (rechts:) drei Männer, zuvorderst ein Mann in weiß-blauem Gewand und Krone, er scheint die Hand der Frau zu nehmen, Deutung: Abschied von Ysope durch Wigamur (?) Abb. 48, 98r, vor V. 3550: Mehrere Personen reiten Richtung eines Torbogens, zuvorderst ein Mann in rotem Gewand mit weißem Kragen, hinter ihm gerüstete Männer. Neben dem vollständig sichtbaren Mann zu Pferd ist ein rötliches Pferd erkennbar, Deutung: Im Erbschaftsstreit um das Land von König Amilos möchte sich Wigamur dem Herzog von Troyforlantz anschließen und dem König von Rerat (Atroclas) seine Unterstützung anbieten. Gemeinsam reiten sie nach Rerat. Der vordere Mann ist vermutlich der Herzog von Troyforlantz, das rötliche Pferd kann Wigamur gehören, da er ein Pferd in dieser Farbe von Ysope zum Dank geschenkt bekam (vgl. V. 3376). Abb. 49, 100r, vor V. 3623: Zwei Männer mit einem Stück Papier in ihrer Mitte, das beide in Händen halten, der linke in Reisebekleidung und Wanderstab, der rechte in rotem Gewand und Krone, über ihm ein schwarzer Vogel, hinter ihm zwei weitere Menschen, Deutung: König Atroclas sendet Boten übers Meer, um König Paltriot von Lendrie vorzuwarnen. Ob hier nun der Bote die Nachricht von Atroclas erst annimmt oder sie bereits Paltriot übergibt, ist nicht ersichtlich. Von der Platzierung im Text her erscheint eine Übergabe der Botschaft an Paltriot sinnvoller, da auch diese Szene ausführlicher beschrieben ist. Jedoch befindet sich ein Adler auf dem Bild, der die Anwesenheit von Wigamur indizieren könnte. Abb. 50, 103v, vor V. 3757: Kampfszene, viele gerüstete Personen zu Pferd, auf dem Boden liegen Tote, Deutung: Die Heere von Paltriot und Atroclas greifen einander an. Wigamur ist vermutlich der Ritter auf dem roten Pferd. Abb. 51, 105v, vor V. 3831: Zwei voneinander wegreitende gerüstete Personen, über dem rechten schwebt ein schwarzer Vogel, beide sind gemeinsam mit ihren Pferden nur vom Bildrand abgeschnitten dargestellt, unter ihnen Tote, Waffen und Blut, Deutung: Der Kampf währt von früh bis spät, am Abend reiten die Männer auseinander. Das Schlachtfeld ist übersäht mit toten Rittern. Vereinbarter Waffenstillstand für eine Nacht. Abb. 52, 109v, vor V. 3997: Zwei Männer mit Kronen vor einem Zelt, hinter beiden Pferde erkennbar, über dem rechten ein schwarzer Vogel, der linke trägt ein rotes Gewand, Deutung: Die Könige Paltriot und Atroclas treffen sich im vereinbarten Waffenstillstand friedlich miteinander. Es wird vereinbart, dass jede Partei nur einen Statthalter zum Kampf ausschickt. Auch hier ist abermals der Adler abgebildet, obwohl es sich sehr wahrscheinlich nicht um Wigamur handelt. Daher könnte der Adler als Indikator für die Seite stehen, auf welcher sich Wigamur befindet, in diesem Fall hinter Atroclas oder wie in Abb. 49 als Indikator für seinen Vater Paltriot. Abb. 53, 111r, vor V. 4057: Ein gerüsteter Reiter in einem Kampfring, davor drei Männer, einer in Rot mit Krone, Deutung: Wigamur wird anstelle von Atroclas in den Ring geschickt. Er sitzt auf seinem roten Pferd. Der König außerhalb des Rings ist Paltriot, der für sich selbst kämpfen möchte. Dass Atroclas einen Statthalter schickt ist für ihn inakzeptabel, daher die gekreuzte, abwehrende Gestik. Zur Darstellung: Hier wäre Paltriot wieder als roter König dargestellt, welches je nach Deutung des Adlermotivs mit Abb. 49 und 52 übereinstimmen würde. Abb. 54, 113v, vor V. 4156: In der Mitte zwei Männer, der linke in rotem Gewand mit Krone, der rechte in Rüstung, über ihm ein schwarzer Vogel, hinter ihm ein Pferd, er (der Mann in Rüstung) schlingt die Arme um den Leib des anderen; hinter dem Mann mit der Krone zwei weitere Männer, Deutung: Nachdem Paltriot Wigamur auffordert seinen sozialen Status und seine Herkunft offen darzulegen, berichtet Wigamur von seiner Entführung als Kind. Daraufhin erkennt ihn Paltriot und offenbart sich ihm als Vater. Die Waffen werden niedergelegt. Paltriot hier wieder in rotem Gewand (nun auf einmal jedoch mit grauem Vollbart) umarmt Wigamur, über dem ein Adler schwebt. Abb. 55, 115r, vor V. 4221: Drei Menschen mit Krone, links eine Frau, in der Mitte ein Mann in rotem Gewand mit Bart, rechts ein junger Mann in grün, über ihm ein schwarzer Vogel; der mittlere Mann ergreift die Hände der beiden anderen, Deutung: Links steht Dulciflur, die Tochter von Atroclas, die Wigamur (rechts) zur Frau gegeben wird. Der Mann in der Mitte gleicht der Darstellung von Paltriot in Abb. 54. Verkündet wird die Nachricht der Vermählung jedoch von dem Sprecher Mylegragram aus London, der Atroclas beauftragt, seine Tochter an Wigamur zu geben. Abb. 56, 116r, vor V. 4251: Mann und Frau, jeweils mit Krone; Mann hält Pferd an den Zügeln, Frau steht in einer Haustür, Deutung: Wigamur reitet nach Hause, wo ihn seine Mutter am Tor empfängt. Abb. 57, 119v, vor V. 4398: Mehrere Menschen zu Pferd, die beiden vorderen mit Krone, der linke in Rot mit weißem Kragen, der rechte in Blau, mit schwarzem Vogel über ihm, ihnen entgegen kommt ein Mann zu Fuß mit einem Gegenstand in der Hand; im Hintergrund Gebäude, Deutung: Wigamur (hinterer Reiter mit rotem Pferd und Adler) und Paltriot (vorderer Reiter mit Bart und rotem Gewand) machen sich in Gefolgschaft von 500 Reitern auf den Weg ins Land Rerat. Dort werden sie in Empfang genommen. Der Mann rechts ist vermutlich ein Untergebener Atroclas‘. Abb. 58, 121v, vor V. 4481: Von links ein Reiter mit Krone und schwarzem Vogel über ihm, ihm entgegen kommen zwei Frauen, Deutung: Wigamur links auf einem roten Pferd mit seinem Adler. Ihm gegenüber kommen die Hausherrin und ihre Tochter Dulciflor. (Für eine Beschreibung der prachtvollen Kleidung vgl. V. 4446–4520.) Bei der Begegnung im Text müsste Wigamur bereits von seinem Pferd abgestiegen sein. Die Begegnung vollzieht sich im Palas. Abb. 59, 123v, vor V. 4551: Szene innerhalb eines Saals, (links:) zwei Menschen zu Tisch: ein Mann und eine Frau, beide mit Krone, unterhalten sich; (rechts:) ein Mann mit Rüstung und schwarzem Vogel über ihm und eine Frau küssend, beide mit Krone, Deutung: Auf Geheiß von Atroclas küssen sich Dulciflur und Wigamur flüchtig zur Begrüßung. Im Hintergrund vermutlich Atroclas und seine Frau. Abb. 60, 126v, vor V. 4675: Zwei Menschen (Mann und Frau) mit Krone auf einer Bank, der linke Mann trägt einen Brief mit Sigel; von rechts ein Bote zu Fuß, in Reisekleidung und Wanderstab, er streckt die Hand zum Brief aus, Deutung: Verlobungs-/Hochzeitsfeier (vgl. gemahelvingerlîn, V. 4635); Wigamur und Dulciflur, die (eigentlich auf einem seidenen Teppich) gemeinsam bei einander sitzen. Ein Bote aus Musygrallt verkündet im Auftrag seiner Herrin Königin Dymsogar/Nyfrogar (#126r und 132r#) ein Turnier am morgigen Tag. Abb. 61, 128v, vor V. 4755: Zeltstadt, links ein Mann in Rot mit Krone, den gerüsteten Männern hinter ihm zugewandt, von rechts zwei junge Männer und ein Pferd, Deutung: Atroclas kommt im Zeltlager vor Musygrallt an und sendet einen Boten aus, um über die Herkunft der anderen Teilnehmer zu erfahren. Dieser berichtet ihm. Abb. 62, 133r, vor V. 4937: Mehrere Frauen zu Pferd, die vorderste mit Krone und rotem Kleid, Deutung: Zuvorderst die Königin Nyfrogar, die Ausrichterin des Turniers, auf einem weißen Maultier, gefolgt von vünfzic juncvrouwen (V. 4888). Ihre Schönheit wird ausführlich beschrieben (V. 4892–4983). Abb. 63, 135r, vor V. 5008: Mehrere gerüstete Personen zu Pferd in einem Kampfring. Vollständig sind drei Personen zu sehen, die unverwundet erscheinen, Deutung: Vermutlich handelt es sich hierbei um die Sieger des Turniers: Gamuret, Lypondrigun und Wigamur, jedoch ohne Adler (entgegengesetzt dem Text). Abb. 64, 140v, vor V. 5253: Kampfszene: ein Mann steht links mit abgebrochenem Schwert, vor ihm ein blutender, gerüsteter Mann am Boden liegend, neben ihm ein Schwert und die abgebrochene Schwertspitze des anderen; im Hintergrund ein Gebäude auf einem Berg, Deutung: Lypondrigun wird des Mordes an Nyfrogar Vater beschuldigt. Bei dem Versuch seine Ehre zu retten, fordert er Wigamur zum Kampf heraus. Dabei zerschlägt Wigamur (stehend) sein Schwert, fügt Lypondrigun (am Boden liegend) dennoch durch seine Kraft starke Wunden zu, bis dieser aufgibt. Abb. 65, 143v, vor V. 5377: Zwei Frauen zu Pferd, beide tupfen sich mit einem Tuch das Gesicht/die Augen, rechts hinten ein Mann in Rüstung und Krone zu Pferd, Deutung: Rechts Lypondrigun, der bereits frühmorgens aus Musygrallt abreist und dabei den anreisenden Frauen begegnet. Er nimmt aus Rache Dulciflur (Mitte) gefangen und lässt ihre Begleiterin Myclares (links) entkommen. Abb. 66, 151v, vor V. 5711: Ein Mann in Rüstung zu Pferd, ein schwarzer Vogel über ihm, reitet in Richtung einer Stadt, ihm entgegen kommt ein klein erscheinender Mann, Deutung: Wigamur trifft den Zwerg vor der Burg an. Abb. 67, 151v, vor V. 5727: Eine Frau und ein Mann in Rüstung umarmen sich, links hinter der Frau zwei weitere Frauen, Deutung: Wigamur reitet dem Zwerg hinterher in die Burg, wo er Pioles wiedertrifft. Rechts Wigamur, der von Pioles zur Begrüßung umarmt wird. Links die Königinnen der Burg, Ligronite und Flogrisite. – Vgl. zum Illustrationszyklus auch I. Henderson, Illustrationsprogramm und Text der Wolfenbütteler Wigamur-Handschrift, in: In hôhem prîse. A Festschrift in honor of Ernst S. Dick, presented on the occasion of his sixtieth birthday, April 7, 1989, ed. by. W. McConnell, Göppingen 1989 (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 480), 163–181.

Einband aus hellem Leder, 17. Jh. Drei lederne Bünde, zwei Bindebänder, die abgerissen sind. Ein Bindebandfragment liegt bei.

Herkunft: Neuzeitlicher Besitzvermerk II*r: Jerg Wallaßer; von gleicher Hand das Datum 1604 (I*r). — 1634 von Herzog August in Hitzacker gekauft (Hs. Akzessionsverzeichnis der HAB, S. 2528)

Handschriftencensus. Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters. Nr. 3689

1r–159v Wigamur. Hie vacht Sich an das puoch Wigamurs des ritters mit dem Adler Der bey künig Artus was und an der tafelrunde sass | gar ain Schönes … — … Damit hat es ain ende / Bet vnsyr aller kumer wander / In freuden In dem hymelreich / Sprichent alle geleich Amen / Deo gracias . Edition: Wigamur, Kritische Edition – Übersetzung – Kommentar, ed. by N. Busch, Berlin u.a. 2009; Wigamur, ed. and transl. by J. M. Sullivan, Cambridge 2015 (German Romance VII); Wigamur, ed. by D. Buschinger, Göppingen 1987 (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 320), XVIII–XX und 3–119 (Abdruck); Wigamur, ed. by C. v. Kraus, Mittelhochdeutsches Übungsbuch, 2. vermehrte und geänderte Auflage, Heidelberg 1926 (Germanische Bibliothek I,III,2), 109–161 und 287f. (Teilabdruck); Deutsche Gedichte des Mittelalters, ed. by F. H. v. d. Hagen and J. G. Büsching, Bd. 1, Berlin 1808 (Abdruck); Literatur: W. Arnold, Handschriften und Inkunabeln aus Süddeutschland in der Bibliotheca Augusta, in: The German book in Wolfenbüttel and abroad, studies presented to Ulrich Kopp to his retirement, ed. by W. A. Kelly and J. Beyer, Tartu 2014 (Studies in reading and book culture 1), S. 13–36 (S. 33 Hs. genannt); W. Arnold, Philipp Hainhofer als Bücheragent Herzog Augusts d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel, in: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten 41 (2014), 81–94 (S. 88f Hs. genannt); W. Arnold, Bibliotheca Augusta, Erwerbung von Handschriften im 17. Jahrhundert, in: Retter der Antike, ed. by P. Carmassi, Wiesbaden 2016, 87–109 (S. 97 Hs. genannt); D. Blamires, The sources and literary structure of Wigamur, in: Studies in medieval literature and languages, in memory of Frederick Whitehead, ed. by W. Rothwell u.a., Manchester 1973, 27–46; C. Brinker, Von manigen helden gute tat, Geschichte als Exempel bei Peter Suchenwirt, Bern u.a. 1987 (Wiener Arbeiten zur germanischen Altertumskunde und Philologie 30) (S. 28 (Sigle W) Hs. genannt); Wigamur, Kritische Edition – Übersetzung – Kommentar, ed. by N. Busch, Berlin u.a. 2009 (S. 14f. Hs. genannt; S. 249-280 Abb. der Hs.); N. Busch, so findt ich Wigamuren seins tichters nit auf all diser erden, eine kurze Geschichte der 'Wigamur'-Handschriften, in: Grundlagen. Forschungen, Editionen und Materialien zur deutschen Literatur und Sprache des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, ed. by R. Bentzinger, U.-D. Oppitz und J. Wolf, Stuttgart 2013 (ZfdA, Beiheft 18), 63–71 (S. 65–71 Hs. genannt); S. C. v. D'Elden, Peter Suchenwirt and heraldic poetry, Wien 1976 (Wiener Arbeiten zur germanischen Altertumskunde und Philologie 9) (S. 105 Hs. genannt); U. Ernst, Facetten mittelalterlicher Schriftkultur, Fiktion und Illustration, Wissen und Wahrnehmung, Heidelberg 2006 (Beihefte zum Euphorion 51) (S. 167 und 174 (Abb. 12) Hs. genannt); J. J. Eschenburg, Denkmäler altdeutscher Dichtkunst, Bremen 1799 (S. 6 u.ö. Hs. genannt); W. Fechter, Das Publikum der mittelhochdeutschen Dichtung, Frankfurt a.M. 1935 (Deutsche Forschungen 28) (S. 58 Hs. genannt); H. Frühmorgen-Voss, Text und Illustration im Mittelalter, Aufsätze zu den Wechselbeziehungen zwischen Literatur und bildender Kunst, ed. and intr. by N. H. Ott, München 1975 (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters 50) (S. 22 Hs. genannt); Die 'Jenaer Liederhandschrift', Codex – Geschichte – Umfeld, ed. by J. Haustein and F. Körndle, Berlin 2010 (S. 186 Hs. genannt, S. 249–280 Abb. abgedruckt); I. Henderson, Illustrationsprogramm und Text der Wolfenbütteler Wigamur-Handschrift, in: In hôhem prîse. A Festschrift in honor of Ernst S. Dick, presented on the occasion of his sixtieth birthday, April 7, 1989, ed. by. W. McConnell, Göppingen 1989 (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 480), 163–181 (S. 164 Hs. genannt); O. v. Heinemann, Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, Zweite Abtheilung: Die Augusteischen Handschriften V, Wolfenbüttel 1903 (Nachdruck unter dem Titel: Die Augusteischen Handschriften, Bd. 5: Codex Guelferbytanus 34.1 Augusteus 4° bis 117 Augusteus 4° [Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel 8], Frankfurt a.M. 1966) (S. 55, Nr. 3541 Hs. genannt); C. Heitzmann, Bilder lesen, deutsche Buchmalerei des 15. Jahrhunderts in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Katalog zur Ausstellung in der Herzog August Bibliothek vom 22. November 2015 bis 28. Februar 2016, Luzern 2015 (Buchmalerei des 15. Jahrhunderts in Mitteleuropa 13; Station 9 der Ausstellungsreihe '10 Stationen zur mitteleuropäischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts') (S. 42f. (Nr. 18) Hs. genannt); P. Kern, Die Artusromane des Pleier, Untersuchungen über den Zusammenhang von Dichtung und literarischer Situation, Berlin 1981 (Philologische Studien und Quellen 100) (S. 25, 32, 314, 316f., 321, Anhang I (3) und im Stellenverzeichnis Hs. genannt); F. Kragl, Höfische Romane in späten Papierhandschriften, zur "Wigamur"-Edition von Nathanael Busch, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 134 (2012), 89–98; W. Linden, Studien zum Wigamur, Überlieferung und Sprache, Diss. Halle 1920 (S. 13–22 Hs. genannt); G. Sarrazin, Wigamur, eine litterarhistorische Untersuchung, Straßburg, London 1879; C. Stange, Ein mittelalterlicher Kriminalfall und seine dynastischen Folgen, der Wigamur, in: Vergessene Texte des Mittelalters, ed. by N. Busch, Stuttgart 2014, 143–153;


Abgekürzt zitierte Literatur

WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Revisions:
  • Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)

Beschreibung erstellt im Rahmen eines Bibliothekspraktikums an der HAB, 11.02. – 22.03. 2019.
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