Beschreibung von Cod. Guelf. 532 Helmst. (geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil IV: Cod. Guelf. 462 bis 615 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.) Beschrieben von Bertram Lesser Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Bertram Lesser Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Dieses Dokument steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz (CC BY-SA).

Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information

Neu katalogisiert durch Bertram Lesser.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil IV .

Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Helmstedter Handschriften Cod. Guelf. 532 Helmst. Heinemann-Nr. 579 Theologisch-juristische Sammelhandschrift Salzburg 9. Jh., 1. Viertel

Pergament

Aus drei Teilen zusammengesetzt, wobei der zweite Teil in die zwölfte Lage des ersten Teils (nach Bl. 85) hineingeschoben ist: I/1 2r–85v, II 86r–93v, I/2 94r–153v, III 154r–173v. Die spätmittelalterlichen Vorsatzbl. sind als Bl. 1 und 174 gez.

174 Bl. 23,5 14–14,5 Tintenfoliierung modern: 1174. IV–2+1 (7). 8 IV (71). 2 III (83). IV–5+IV (94). 2 IV (110). IV+3 (121). 2 IV (137). VII+2 (153). VI (165). IV+1 (174).

Der frühmittelalterliche Originaleinband ist verloren und wurde vermutlich von Matthias Flacius Illyricus entfernt.

Der Codex erhielt im späten 18. Jh. einen Halbledereinband aus Pappdeckeln mit grünlichbraunem Kiebitzpapierüberzug (wie bei Cod. Guelf. 462 Helmst.), angefertigt vom Buchbinder Anton Friedrich Wirck in Helmstedt.

Im Jahre 1986/87 wurde dieser Einband abgelöst, der Buchblock auf neue Doppelbünde geheftet (heute mit den Resten der erhaltenen zugehörigen Bünde in der Einbandreste-Sammlung aufbewahrt) und durch zwei neue Buchenholzdeckel mit einem Bezug aus dunkelbraunem Ziegenleder ersetzt, die mit zwei Langriemenschließen aus dem gleichen Material verschlossen werden.

Die einzelnen Teile des Codex dürften um 820 in Salzburg geschrieben worden sein, wo zu diesem Zeitpunkt Einflüsse aus dem nordostfranzösischen St. Amand (Elno, heute Saint-Amand-les-Eaux), wo der Abt-Erzbischof Arn von Salzburg (785–821) vor seinem Episkopat Mönch gewesen war, auf die den lokalen Schreib- und Illuminationstraditionen trafen. Dazu passen sowohl die paläographischen als auch die kunsthistorischen Charakteristika der Hs., vgl. dazu vor allem die hier nicht im einzelnen aufgeführten Beispiele in K. Forstner, Die karolingischen Handschriften und Fragmente in den Salzburger Bibliotheken (Ende des 8. Jh. bis Ende des 9. Jh.), Salzburg 1962 (Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Ergänzungsband 3), 15–17; Ders., Schriftfragmente des 8. und früheren 9. Jahrhunderts in Salzburger Bibliotheken, in: Scriptorium 14 (1960), 235–256, hier 239–244 Nr. 4–9 mit Abb. 19d–h und 20a; B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit, Teil 2: Die vorwiegend österreichischen Diözesen, Wiesbaden 1980, 73–76 und 140–151 Nr. 115–142 (darunter 148f. Nr. 137 diese Hs., jeweils mit weiterführender Literatur). Die zahlreichen Schreiberhände mit ihren verschiedenen Schriftstilen und die uneinheitliche Ausstattung lassen den Schluss zu, dass der möglicherweise im Schulmilieu des Salzburger Metropolitansitzes entstandene Codex gewissermaßen als handbuchartiges "Kompendium der Kirchenreform Ludwigs d. Fr. für die bairischen Diözesen" diente ( Bühler Capitularia , 436; Diesenberger Predigt und Politik, s. unten, 69; Keefe Water 1, 29: "… an example of an episcopal schoolbook"). Ein inhaltlich analoges, paläographisch und kodikologisch gleichermaßen vielfältiges Gegenstück ist der Miszellancodex Salzburg, Museum Carolino-Augusteum, Hs. 2163 ( Bischoff Die südostdeutschen Schreibschulen, s. oben, 149 Nr. 138; Bischoff Katalog 3 , 284 Nr. 5416; Salzburg 1, 454–458 Nr. 245). Zur Salzburger Handschriftenproduktion unter Erzbischof Arn und seinem Nachfolger Adalram (821–836) insgesamt vgl. auch O. Mazal, Die Salzburger Dom- und Klosterbibliothek in karolingischer Zeit, in: Codices manuscripti 3 (1977), 44–64, bes. 47–59 (ohne Kenntnis dieser Hs.).

Der Codex könnte sich bis ins 15. Jh. in Salzburg befunden haben, denn im 1433 von dem Bibliothekar Johannes Holveld angefertigten Katalog der Salzburger Domkapitelsbibliothek ist unter Nr. 313 ein Liber scintillarum et quedam alia diversa vermerkt, was zwar zum Inhalt der Hs., aber nicht zum Inhaltsverzeichnis auf dem VS passt, vgl. Mittelalterliche Bibliothekskataloge Österreichs, Band IV: Salzburg, bearbeitet von G. Möser-Mersky und M. Mihaliuk, Graz u.a. 1966, 25–56 Nr. 11, hier 46 Z. 21. Ob sich die Hs. zu irgendeinem Zeitpunkt ihrer Geschichte im elsässischen Benediktinerkloster Weissenburg befunden hat, wie mehrfach aufgrund der als Signaturbuchstabe gedeuteten punktierten Majuskel ·I· vorgeschlagen wurde (Die Weissenburger Handschriften, neu beschrieben von H. Butzmann, Frankfurt/M. 1964 [Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Die Neue Reihe 15], 66 Anm. 90; Hartmann, 112; N. Kössinger, Weißenburg, in: Schreiborte des deutschen Mittelalters. Skriptorien – Werke – Mäzene, hrsg. von M. Schubert, Berlin, Boston 2013, 537–547, hier 538 Hs. genannt), ist ebenfalls nicht gesichert. —

Der Sammelband dürfte daher wie mehrere andere Codices österreichischer Provenienz über den kaiserlichen Rat Caspar von Nidbruck in den Besitz von Matthias Flacius Illyricus gelangt sein; denn Nidbruck erbat 1554 einige Handschriften vom Salzburger Domkapitel zum Kopieren, vgl. dazu F. Martin, Zwei Salzburger Briefsammlungen des 12. Jahrhunderts (das sogen. Briefbuch Erzbischof Eberhards I.), in: MIÖG 42 (1927), 313–359, hier 326f. (327 Hs. genannt). Bereits wenig später, in der 1556 in Basel erschienenen ersten Auflage des "Catalogus testium veritatis" druckte Flacius das kaiserliche Mandat für Erzbischof Arn von Salzburg von 816 ab (vgl. unten, 86v–88v). Außerdem findet sich 2r auf dem Seitensteg die Inhaltsangabe: 1. Liber sacræ eruditionis. 2. Eucharius de mysticis verborum significationibus. 3. Junilius de partibus legis dei. 4. Liber de legibus veteribus. 5. Et alia complura (dieselbe Hand wie Cod. Guelf. 462 Helmst., 1r, nicht von Matthias Flacius, sondern von einem Mitarbeiter oder Sekretär der Centuriatoren); sowie 1r auf dem Fußsteg die Signatur № 64 der flacianischen Bibliothek.

Zusammen mit der übrigen Bibliothek des Matthias Flacius am 20.4.1597 von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg erworben; 1614 im Gesamtkatalog der Wolfenbütteler Hofbibliothek von Liborius Otho (Cod. Guelf. A Extrav., p. 292 [297]p. 293 [298]) unter den Papalia Miscellanea mit der Signaturnummer Y 53 bis ins einzelne beschrieben. 1618 in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt, 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 13rv) unter den Theologici MSSti in quarto in extenso aufgeführt, auf dem VS des abgelösten Halbledereinbandes die entsprechende Helmstedter Signatur T. 4to 10. Im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 465 ist der Inhalt ebenfalls ausführlich und mit Literaturangaben aufgelistet.

geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil IV: Cod. Guelf. 462 bis 615 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser. Conring De origine iuris , 40f., 61 und 66. Bruns Beyträge , 87f. Ebert Nr. 470. Pertz Handschriften , 222 Nr. 465. Schönemann Merkwürdigkeiten 2, 2 Nr. 105. Heinemann Nr. 579. C. H. Beeson, Isidor-Studien, München 1913 (Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters 4,2), 122, 125. Werdendes Abendland, 182 Nr. 300. Dolezalek 2 (unter der Hs.). Bischoff Die südostdeutschen Schreibschulen (s. oben), 148f. Nr. 137. Folkerts, 30 Nr. 31. Bühler Capitularia , 382, 388, 416, 436f., 474, 484–490, 492 Nr. 33, 495. Hartmann, 49, 82, 99, 112, 151, 236. Mordek Bibliotheca , 952–957 (Sigle W5). Kunst und Kultur der Karolingerzeit 2, 510–512 Nr. VIII.4 (H. Schneider). R. McKitterick, The Carolingians and the written word, Cambridge 1989, 256. Die Suche nach dem verlorenen Paradies. Europäische Kultur im Spiegel der Klöster. Katalog zur Niederösterreichischer Landesausstellung 2000, hrsg. von E. Vavra, St. Pölten 2000 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums N. F. 428), 376f. Nr. 2.2.6. Keefe Water 2, 117–120, Sigle W3. Divina officia, 255–257 Nr. 48 (P. Carmassi). Halberstadt, das erste Bistum Mitteldeutschlands. Zeitzeugnisse von Kaiser Karl dem Großen bis zum Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, hrsg. von G. Maseberg und A. Schulze, Halberstadt 2004 (Veröffentlichungen des Städtischen Museums Halberstadt 29), 190f. Nr. II.4 (H. Härtel). A. Firey, A contrite heart. Prosecution and redemption in the Carolingian empire, Leiden, Boston 2009 (Studies in medieval and Reformation traditions 145), 195. Bollbuck, 204. Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter. Katalog der Landesausstellung Sachsen-Anhalt aus Anlass des 1100. Geburtstages Ottos des Großen, hrsg. von M. Puhle und G. Köster, Regensburg 2012, 467f. Nr. IV.33 (E.-D. Hehl). Keefe, 381f. Bischoff Katalog 3 , 504 Nr. 7337. D. Wright, Salzburg Museum 2163: A Salzburg Miscellany and the circle of Alcuin, in: Fruits of learning: The transfer of encyclopaedic knowledge in the early Middle Ages, edited by R. H. Bremmer jr. and K. Dekker, Leuven u.a. 2016 (Mediaevalia Groningiana New series 21), 161–193, hier 162. M. Diesenberger, Predigt und Politik im frühmittelalterlichen Bayern. Karl der Große, Arn von Salzburg und die Salzburger Sermones-Sammlung, Berlin, Boston 2016 (Millennium-Studien zu Kultur und Geschichte des ersten Jahrtausends n. Chr. 58), 69. T. Faulkner, Law and authority in the early Middle Ages. The Frankish leges in the carolingian period, Cambridge 2016 (Cambridge studies in medieval life and thought. Fourth series), 119. Kat. Illuminierte Hs. HAB 1 (in Vorb., vorläufige Beschreibung in der Handschriftendatenbank der HAB). VS 14. Jh., 2. Hälfte 1r Tabula librorum Das fragmentarisch erhaltene und selbst mit Hilfsmitteln nur noch teilweise lesbare Bücherverzeichnis, dessen Bestimmungsort unbekannt ist, verzeichnet zahlreiche Titel, die meisten abgedruckt in der Beschreibung von Heinemann Nr. 579. 1v Tabula codicis In isto libro continentur hec Liber sacre erudicionis continens LXXXI capitula. Epistola Karoli Magni ad Albinum magistrum de racione septuagesimae sexagesime quinquagesime et quadragesime Disputacio Karoli regis et Albini magistri. Liber deorum gentilium. Liber de legibus veterum Die beiden letzten Einträge stehen in der falschen Abfolge und wurden mittels der vorangestellten Minuskeln a und b korrigiert. Das Inhaltsverzeichnis diente als Grundlage der ausführlichen Einträge in den älteren Wolfenbütteler und Helmstedter Handschriftenkatalogen (s. unten). Druck: J. Merkel, Das bairische Volksrecht, in: Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtkunde 11 (1858), 533–687, hier 541f. 1v Tabula ad librum scintillarum Hic ponuntur capitula sacre erudicionis libri. Capitula De caritate 1. De patientia 2. De dilectione 3. De humilitate 4 De verbis ociosis LXXIII. De brevitate huius vite LXXIIII. De lectionibus LXXV Der im späten 14. oder frühen 15. Jh. in vier Spalten nachgetragene Text enthält ein Kapitelverzeichnis zum nachfolgenden "Liber scintillarum". Darunter der rubrizierte Vermerk vom Schreiber des Gesamtinhaltsverzeichnisses: Liber Antiquitatis. Gegenüber dem Druck ( CC SL 117, 1f.) sind cap. 26 und 27, 38 und 39 zusammengefasst, cap. 37 ist doppelt. gez., cap. 51 ist übersprungen, cap. 53 ist doppelt gez., cap. 63 und 64, 68 und 69 sowie 76 und 77 sind zusammengefasst, so dass insgesamt 75 statt 81 Kapitel gez. sind.

Pergament

1 Bl. 23 15

Nach den eingetrockneten Leimspuren und Lederumschlagabdrücken auf 1r zu urteilen diente das Bl. zunächst als vorderer Spiegel des verlorenen Originaleinbandes.

20 13–14 , einspaltig, je nach Hand 25–42 Zeilen.

Drei Hände,

Hand 1 (schlichte Textualis): 1r;

Hand 2 (ältere gotische Kursive): 1v;

Hand 3 (jüngere gotische Kursive): 1v.

Rubriziert.
HS 14. Jh. HSr–v Tractatus theologicus Der Text ist aufgrund des erhaltenen Materials nicht identifizierbar, enthält jedoch längere Auszüge aus Aug. trin. 2 und 15.

Pergament

1 Bl. 23,5 14,5

Das ehemalige Spiegelbl. ist abgelöst und auf der aufgrund von Leimresten teilweise unleserlichen Versoseite kopfständig beschrieben.

22 14,5 , einspaltig, 55 Zeilen.

Bastarda mit Merkmalen der älteren gotischen Kursive von einer Hand.

Keinerlei Buchschmuck.
I/1 9. Jh., 1. Viertel 2r–54r Defensor Locogiacensis Liber scintillarum<note> initio mutilus</note> De caritate Dominus dicit in ewangelio: Hoc est preceptum meum ut diligatis invicem. Gregorius dicit: Amandi enim sunt proximi impendenda caritas omnibus et propinquis et extraneis sicut enim ex carnalibus escis alitur caro ita et divinis eloquiis interior homo nutritur et pascitur Explicit deo gratias Secundus Calvus scripsit Die Prologe, das Kapitelverzeichnis und der Beginn des ersten Kapitels (1,1–22) sind aufgrund des Verlusts von mindestens zwei Bl. nicht erhalten. Der Text beginnt 2r auf dem Kopfsteg mit der im 14./15. Jh. ergänzten Rubrik und einem modifizierten und angepassten Incipit (erste Zeile: Dominus dicit Gregorius dicit), das zur originalen Sentenz 1,23 überleitet. Das Kapitelverzeichnis wurde auf dem ehem. VS (heute 1r, vgl. oben) fehlerhaft nachgetragen. Die Kapitelgliederung des Textes entspricht der Ausgabe. Der sich selbst im Kolophon nennende Schreiber Secundus Calvus ist vermutlich mit einem der in den zeitgenössischen Salzburger Nekrologen genannten Secundus ( MGH Necr. 2, 8 Nr. 11 Z. 35, 24 Nr. 58 Z. 40 und 32 Nr. 80 Z. 37 ), Secundus presbyter ( MGH Necr. 2, 19 Nr. 43 Z. 6 ) bzw. Secundus lector ( MGH Necr. 2, 10 Nr. 20 Z. 22 ) identisch. Auszüge in Cod. Guelf. 1224 Helmst., 1r–16v; ein Fragment in Cod. Guelf. 96a Weiss., 1r–v. Edition PL 88, 597–718; Defensor de Ligugé: Livre d'Étincelles. Introd., texte, trad. et notes de H.-M. Rochais, 2 Bde., Paris 1961–1962 (SC 77 und 86 = Série des textes monastiques d'occident 7 und 9); CC SL 117, 1–234, hier ab 4. Literatur CPL 1302; CPPM 3250; Stegmüller RB 2057; Bloomfield 1761; H.-M. Rochais, Les manuscrits de «Liber Scintillarum», in: Scriptorium 4 (1950), 294–309 (ohne Kenntnis dieser Hs.); H.-M. Rochais, Defensoriana. Archéologie du «Liber Scintillarum», in: Sacris erudiri 9 (1957), 199–264 (245 Nr. 354bis Hs. genannt); Falmagne, 142f.; CALMA 3, 70f. Nr. 1. 54r–55v Carolus I imperator Epistula ad Alcuinum abbatem de ratione Septuagesimae Sexagesimae et Quinquagesimae Carolus gratia dei rex Francorum et Langobardorum ac patricius Romanorum dilectissimo nobis magistro cum amore nominando Albino abbati in domino Ihesu Christo salutem. Pervenit ad nos epistola missa a religione prudentiae vestrae si hoc enim fore esse scitis venite adsistite audite et pariter in domino in pratis vernantibus varietate florum scripturarum iocundantes delectemur 54r über dem Text Titelangabe von Hermann Conring: Caroli Magni Imperatoris Epistola ad Albinum. Edition MGH Epp. 4, 228230 Nr. 144 (ohne Kenntnis dieser Hs.). Literatur Rep. font. 3, 143; CALMA 1, 149f. Nr. 35; CSLG 2, 261 Nr. ALC 45.144 (ohne Kenntnis dieser Hs.). 55v De numeris diversis Cardinales numeri ut I II III IIII et ceteri in ordinem Ponderales ut simplum duplum triplum Die Definitionen der fünf Zahlwörter sind weitgehend wörtlich aus dem "Annalis libellus von 793", entnommen, vgl. K. Springsfeld, Alkuins Einfluß auf die Komputistik zur Zeit Karls des Großen, Stuttgart 2002 (Beihefte zu Sudhoffs Archiv 48), Text 329–375 Nr. VIII.3, hier 370 cap. LXV; Folkerts, 30 Nr. 31.1. Dieses und die folgenden kurzen Stücke wurden möglicherweise als Federproben (vgl. Keefe Water 2, 117) nachgetragen. 55v Praefatio ad Evangelia IV Evangelium quidem bonum nuntium eo quod VII principales doctrinas enuntiat et ad requiem post laborem et ad vitam post mortem Vgl. dazu mit Textausgabe: B. Bischoff, Eine hibernolateinische Einleitung zu den Evangelien, in: Ders., Mittelalterliche Studien. Ausgewählte Aufsätze zur Schriftkunde und Literaturgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1981, 248–252 (251 Text, 252 Hs. genannt). 55v Gregorius I papa Ex epistula IX,147 ad Secundinum Hec tibi fili karissime dicta sufficiant ut illum quem conspicis delicta fletu delere peccantem reversum non despicit qui peccatores sanguine suo redimere venit Aus: Greg. M. epist. 9,147, Druck: PL 77, 989C bzw. MGH Epp. 2, 147 Z. 34–36 (fehlt als nicht authentisch in der Ausgabe CC SL 140A, 698–704). In marg. der vom Schreiber hinzugefügte korrekte Quellenverweis: Gregorius ad Secundinum. 55v Sophronius Eusebius Hieronymus Ex epistula CXXII ad Rusticum Septies cadet iustus et resurget. Si cadet quomodo iustus sed septuagies septies delinquenti, si conuertatur ad paenitentiam, peccata donantur Aus: Hier. epist. 122,3,9, Druck: CSEL 56/1, 66. In marg. der vom Schreiber hinzugefügte korrekte Quellenverweis: Hieronymus ad Rusticum. 55v Sententiae de floratibus diversis<note> (quaestio XVII, partim)</note> De peccatis Ade Id est superbia sacrilegium homicidium fornicatio furtum avaritia hoc tantum expectata ut fatearis mors et non erit ut saneris Zu diesem Text vgl. J. Soage, The Mediaeval Question-and-Answer Collection Sententiae de floratibus diuersis: Standard and Non-Standard Versions, in: Sacris erudiri 55 (2016), 321–366, krit. Text 356–366, hier 358f. (346 Hs. genannt); J. Soage Otero, La tradición anónima de textos edificantes en el alto medioevo latino. Identificación y estudio de un corpus, con ediciones y transcripciones comentadas. Tesis doctoral, Universidad de Salamanca, Departimiento de Filología Clásica e Indoeuropeo 2017 (Online-Publikation teilweise), 21 (Hs. genannt). 56r Isaias Gazaeus De virtutibus<note> (Asceticon XIII, 10–27)</note> Monita cuiusdam sancti de virtutibus Timor Dei expellit omnem nequitiam neglegentia vero expellit timorem Dei per eam namque desolatur mens hominis qui ergo studium adhibuerit custodire virtutes has salvus effici poterit per gratiam Christi. Amen Der Text findet sich identisch in der gleichzeitig ebenfalls in Salzburg entstandenen Hs. Udine, Biblioteca arcivescovile 4, 24v–28v (vgl. unten und Bischoff Die südostdeutschen Schreibschulen, s. oben, 148 Nr. 136). Edition R. Draguet, Les cinq recensions de l'asceticon syriaque d'Abba Isaïe, Bd. 1: Introduction au problème isaïe: Version des logoi I-XIII avec des parallèles grecs et latins, Louvain 1968 (Corpus scriptorum Christianorum orientalium 293 = Scriptores Syri 122), 223–241 (Sigle L1, Text abweichend); G. Folliet, Une version latine du IXe siècle du Logos XIII, 10–27, De Virtutibus d’Isaïe de Scété ou de Gaza, dans le ms. Udine, Bibl. arciv. 4, in: Augustinianum 34 (1994), 475–488, Text 479–484, Version U (ohne Kenntnis dieser Hs). Literatur CPG 5555; G. Folliet, Deux nouveaux témoins du Sermonnaire carolingien récemment reconstitué, in: Revue d'Études Augustiniennes 23 (1977), 155–198, hier 171f. Nr. 6; Firey A contrite heart (s. oben), 193 (Hs. genannt). 56v–62v Isidorus Hispalensis In libros veteris ac novi testamenti prooemia INCIPIT LIBER PROEMIORVM DE LIBRIS NOVI AC VETERIS TESTAMENTI PLENITUDINEM QVAM IN CANONE CATHOLICAE RECEPIT ECCLESIA IVXTA VETVSTA PRIORVM TRADITIONVM ISTA EST In principio videlicet quinque libri Moysi Genseis Exodus Leviticus Numeri seu Deuteronomium id est recapitulatio legis baptismi mundum lignumque vite dominum nostrum Ihesum Christum cui est gloria in secula seculorum Amen EXPLICIT LIBER PROEMIORVM 56v auf dem Kopfsteg Vermerk von Hermann Conring: Liber Prooemiorum S. Isidori Hispalensis. Auch in Cod. Guelf. 44 Weiss., 87r–96r. Druck PL 83, 155C–180A. Literatur Beeson Isidor-Studien (s. oben), 34f. (35 Hs. genannt); Stegmüller RB 5176–5231; Vives Manuscritos , 424 Nr. 48 (diese Hs.); CPL 1192; Díaz y Díaz, 29 Nr. 102 (Hs. genannt); Te.Tra. 2, 338–345 Nr. 6 (340 Hs. genannt, Sigle W); >M. A. Andrés Sanz, Las recensiones de los In libros Veteris et Novi Testamenti Proemia, in: L'édition critique des œuvres d'Isidore de Séville: Les recensions multiples. Actes du colloque organisé à la Casa de Velazquez et à l'Université Rey Juan Carlos de Madrid (14–15 janvier 2002), édités par Idem, J. Elfassi et J. C. Martín, Paris 2008 (Collection des études augustiniennes. Série Moyen Âge et temps modernes 44), 63–80 (67–79 Hs. genannt, Sigle W). 62v–72v Isidorus Hispalensis De ortu et obitu patrum<note> (recensio brevior)</note> INCIPIT QUORUMDAM SANCTORUM NOBILISSIMORUMQUE VIRORUM ORTUS Vel gesta cum genealogiis suis in hoc libello indita sunt dignitas quoque et mors eorum atque sepulchra sententiali brevitate notata ibique in pace defunctus est atque sepultus 62v ist der Textbeginn als Eingangsrubrik in Unzialmajuskeln ausgeführt; dahinter Autorunangabe von Hermann Conring: S. Isidori Hispalensis. Die in der kritischen Ausgabe beiden Büchern vorangestellte Capitulatio über beide Stücke ist hier zweigeteilt und jeweils separat gez.; die Zählung weicht geringfügig ab. Auch in Cod. Guelf. 44 Weiss., 96r–110r. Druck PL 83, 129C–156B; M. Díaz y Díaz, Die spanische Jakobus-Legende bei Isidor von Sevilla, in: Historisches Jahrbuch 77 (1958), 467–472 (472 Text von cap. LXXI, mit dieser Hs., 471 genannt, Sigle W); Isidoro de Sevilla (Isidorus Hispalensis): De ortu et obitu patrum. Introducción, edición crítica y tradducción por C. Chaparro Gómez, Paris 1985 (Auteurs latins du moyen âge), 102–221 (mit dieser Hs., 67f. und 93 genannt, Sigle W). Literatur Beeson Isidor-Studien (s. oben), 32–34 (33 Hs. genannt); Stegmüller RB 5169; Vives Manuscritos , 424 Nr. 46 (diese Hs.); CPL 1191; BHL 6544; Díaz y Díaz, 29f. Nr. 103 (Hs. genannt); BCLL 780; BHM 495 (ohne Kenntnis dieser Hs.); CPPM 2656a; Te.Tra. 2, 345–352 Nr. 7 (348 Hs. genannt, Sigle W). 72v–82r Isidorus Hispalensis Allegoriae quaedam Sacrae Scripturae Incipit Prologus Domino sancto ac reverentissimo fratri Horosio Isidorus. Quaedam notissima nomina legis et evangeliorum quae sub allegoria imaginariae obteguntur et interpraetatione aliqua egent breviter deflorata contexi requiem in qua omnes sancti per Christum ad eternae beatitudinis refectionem saturabuntur ipso adiuvante qui vivit et regnat cum patre in unitate spiritus sancti per infinita saecula saeculorum Amen Finit deo gratias 72v über der Eingangsrubrik Vermerk von Hermann Conring: S. Isidorus ad Horosium, von ihm 82r auch folgende Schlußbemerkung: Finis libri S. Isidori Hispalensis ad Horosium. Auch in Cod. Guelf. 44 Weiss., 110r–122r. Druck PL 83, 97C–130B. Literatur Beeson Isidor-Studien (s. oben), 27–32 (31f. Hs. genannt); Stegmüller RB 5173; Vives Manuscritos , 425 Nr. 59 (diese Hs.); Díaz y Díaz, 33 Nr. 109 (Hs. genannt); CPL 1190; Te.Tra. 1, 196–201 Nr. 1 (397 Hs. genannt, Sigle W); D. Poirel, Quis quid ubi quibus auxiliis cur quomodo quando. Les recensions multiples des Allegoriae d'Isidore de Séville, in: L'édition critique des œuvres d'Isidore de Séville (s. oben), 15–47 (24–45 Hs. genannt, Sigle W). 82v–83v De inventione nominum<note> (prima pars tantum)</note> Incipiunt inventiones nominum Duo sunt Adam unus protoplaustus alius est Adam filius Barra qui percussit Madian in campo Moab. Inter ambos autem sunt anni III.DCXLII in Hieremia qui prophetavit falsa captivis in Babillonia. Inter ambos sunt reges XVIII et ferme anni CCCLXXX Text bricht ab. Etwa zwei Drittel des Textes fehlen aufgrund von Blattverlust. Edition M. R. James, Inventiones Nominum, in: Journal of Theological Studies 4 (1903), 218–244, Text 220–236, hier bis 226 § 34; PLS 4, 907–915, hier bis 910. Literatur Stegmüller RB 11033; Vives Manuscritos , 425 Nr. 60 (diese Hs.); CPL 1155d. 84r–85v Isidorus Hispalensis Chronica<note> (ultima pars tantum)</note> Text setzt ein fidei celebrantur. Heresis antropomorfitarum in Syria et Macedonia in Constantinopoli nascitur. Donatus artis grammaticae scriptor Rome inlustris habetur quando enim unusquisque de saeculo migrat tunc illi consummatio saeculi est Explicit 84r auf dem Kopfsteg Vermerk von Hermann Conring: Pars Chronici S. Isidori Hispalensis. Der Text beginnt aufgrund erheblichen Blattverlusts erst in § 338; 85v ist der letzte Abschnitt (§ 418) durch eine eigene Rubrik hervorgehoben. Der Codex gehört zur zweiten Redaktionsstufe des Textes, Familie Ση (vgl. CC SL 112, 221*). Eine bearbeitete und gekürzte Fassung auch in Cod. Guelf. 5.3 Aug. 2°, 314r–324v (Abschrift des 16. Jh. aus dem Nachlass des Flacius-Mitarbeiters Johannes Wigand). Edition PL 83, 1017B–1058A, hier ab 1049A; MGH AA 11, 424481, hier ab 466 § 338 (mit dieser Hs., 392 genannt, Sigle W); CC SL 112, 4–209, hier ab 159 §§ 338–418 (mit dieser Hs., 55* Nr. 118, 3 u. ö. genannt, 91*–96* ausführlich beschrieben, Sigle W). Literatur Potthast Wegweiser 1, 687f.; Beeson Isidor-Studien (s. oben), 71–79 (77 Hs. genannt); Rep. font. 6, 456; Vives Manuscritos , 425 Nr. 58 (diese Hs.); Díaz y Díaz, 34f. Nr. 112 (Hs. genannt); CPL 1205; J. C. Martín, La traduction indirecte de la Chronique d'Isidore de Séville, in: Revue d'histoire des textes 31 (2001), 167–225 (168 u. ö. Hs. genannt, Sigle W); Te.Tra. 2, 362–370 Nr. 9 (364 Hs. genannt, Sigle W); J. C. Martín, Le problème des recensions multiples dans la Chronique d'Isidore de Séville, in: L'édition critique des œuvres d'Isidore de Séville (s. oben), 127–151 (128–149 Hs. genannt, Sigle W). 85v Paschale campanum sive epitoma temporum et indiculum paschae<note> (praefatio tantum)</note> Sanctorum ac iustorum orationibus faciam spiritaliter quod solent facere hii qui in brevi tabella terrarum et urbium situs pingunt ut posterior declarabit textus a principio mundi usque ad consulatum Olybri et Rustici anni VDCCCCXLIII colliguntur Explicit Der Text (einer von bislang nur zwei bekannten Überlieferungsträgern) ist ohne Übergang an den vorhergehenden angeschlossen. Edition MGH AA 9, 744750, hier 745 (mit dieser Hs., 744 genannt, Sigle W). Literatur Iulius Africanus: Chronographiae. The extant fragments, edited by M. Wallraff…, Berlin, New York 2007 (Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte N.F. 15), LXXVI (Hs. genannt).

Pergament

85 Bl. 23,5 14,5

Nach Bl. 83 fehlen mindestens ein kompletter Quaternio sowie fünf Bll. der darauffolgenden Lage, so dass erheblicher Textverlust vorliegt.

19,5–20 11–12 , einspaltig, je nach Hand 33–36 blindliniierte Zeilen, Punkturen z. T. noch sichtbar.

Karolingische Minuskel von mindestens zwölf z. T. schwer unterscheidbaren Händen, die wie zahlreiche andere Salzburger Codices des frühen 9. Jh. sowohl südostdeutsche als auch nordostfranzösische (St. Amand, bes. 54r–55v) Merkmale aufweisen. Rubriziert, rote bzw. braune, rot punktierte bzw. konturierte Satzmajuskeln, Überschriften meist in Unzialmajuskeln, 56v Incipit in sieben abwechselnd rot und schwarz geschriebenen Zeilen in Unzialis und Capitalis quadrata. Am Beginn der meisten Texte bzw. Abschnitte schlichte braune Initialen in Capitalis rustica oder Unzialis über 2–3 Zeilen, z. T. mit angehängten Herzblättern (2v), die typisch für den Buchschmuck aus dem nordfranzösischen St. Amand sind. 54r federgezeichnete Initiale C über 3 Zeilen als Hohlbuchstabe mit schlaufenartig gewellter Halbpalmette mit länglichem Augentropfen im Binnenfeld, ebenfalls charakteristisch für St. Amand. Ähnliche Gestaltungsmerkmale finden sich auch in anderen Salzburger Initialen, die während der Amtszeit des Erzbischofs Adalram (821–836) angefertigt wurden, vgl. z. B. Salzburg, Bibliothek der Erzabtei St. Peter, Cod a VIII 29 (vgl. Forstner Die karolingischen Handschriften, s. oben, 39f. Nr. 14 mit Abb. 11 und 12). 56v Flechtbandinitiale I über 10 Zeilen; Buchstabenkörper braun mit wechselnd weiß-hellrotem Flechtbandornament, das um ein Rechteck zentriert ist. Der Buchstabe läuft an oberen Ende in ein nach unten gebogenes, dünn gestieltes Blattornament mit Spirale aus, das spitz ausgezogene Blatt ist mit einer hellroten dreiblattförmigen Basis versehen. Das untere Buchstabenende besteht aus einer doppelten, von einem hellroten Kelch umgebenen Knospe, aus der ein lanzettartig spitz ausgezogenes Blatt hervorwächst, an dessen Spitze hängt an dünnem Stiel eine nach oben schlaufenartig geschwungene Halbpalmette. Sehr ähnlich gestaltet ist die Flechtbandinitiale in der Hs. Salzburg, Bibliothek der Erzabtei St. Peter, Cod a VII 3 (vgl. Forstner Die karolingischen Handschriften, s. oben, 32f. Nr. 6 mit Abb. 19; CLA Nr. 1461). 56v Initiale D über 3 Zeilen; der federgezeichnete Buchstabenkörper ist als Hohlbuchstabe gestaltet; im hinteren geraden Stamm befindet sich ein hellrot-weißes Stufenmuster mit einem roten Dreiblatt am unteren Ende; der vordere, gebogene Teil des Buchstabenstammes ist teilweise mit einem roten, kopfstempelartig stilisierten Blattmotiv gefüllt, vgl. sehr ähnlich in der Hs. Salzburg, Bibliothek der Erzabtei St. Peter, Cod a VIII 12 (vgl. Forstner Die karolingischen Handschriften, s. oben, 37f. Nr. 11 mit Abb. 13). Wie auch bei den Schriften mischen sich hier aus St. Amand übernommene Elemente mit den für Salzburg typischen Flechtbandinitialen.
II 820 86r Generationum regnorumque laterculus Bedanus<note> (excerptum, ultima pars tantum)</note> Ab Eracleo usque ad Constantinum sunt anni XXX. A Constantino patre usque ad Constantinum filium fit annus I autem totius summae ab origine mundi usque in presentem annum DCCC XXum incarnationis domini Anni IIII. DCC LXXII Der hier am Beginn mutilierte Text folgt der dritten Textfassung γ, die im sog. Salzburger "Liber calculationum von 818" überliefert ist. — Gottfried Wilhelm Leibniz interessierte sich ebenfalls für diesen Text sowie für das vorausgehende Chronikfragment Isidors von Sevilla und bat daher am 12.8.1704 Hermann von der Hardt, die vorliegende Handschrift in Helmstedt zu prüfen, siehe: Leibniz Briefwechsel XXIII , 623f. Nr. 446. Edition MGH AA 13, 346354, hier 352354 §§ 156–165 und Text dieser Hs. (348 genannt) am Schluss der Ausgabe; I. H. Garipzanov, The Carolingian abbreviation of Bede's world chronicle and Carolingian imperial "Genealogy", in: Hortus artium medievalium 11 (2005), 291–297, Text 294f. (nach dieser Hs., 293f. genannt und beschrieben); Schriften zur Komputistik im Frankenreich von 721 bis 818, Teil 2, hrsg. von A. Borst, Hannover 2006 (MGH Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters 21/2), 951–1008 Nr. 13, hier 1002–1007 §§ 53–61 (969 Hs. genannt, aber nicht benutzt). Literatur Rep. font. 3, 255; A. Borst, Das Buch der Naturgeschichte. Plinius und seine Leser im Zeitalter des Pergaments, Heidelberg 1994 (Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse 1994/2), 166–176 (172 und 374 Hs. genannt); J. R. Davis, Charlemagne's practice of empire, Cambridge 2015, 184 Anm. 43 (Hs. genannt); R. Corradini, Das Zeitbuch des Walahfrid Strabo. Langzeitperspektiven und Nachhaltigkeitskonzepte, in: ZeitenWelten. Zur Verschränkung von Weltdeutung und Zeitwahrnehmung, 750–1350, hrsg. von M. Czock und A. Rathmann-Lutz, Köln, Weimar, Wien 2016, 39–62 (57 Hs. genannt). 86v–88v Ludovicus I imperator Epistula ad Arnonem archiepiscopum de celebratione concilii Aquisgranensis In nomine domini Dei et salvatoris nostri Ihesu Christi Ludovicus divina ordinante providentia imperator augustus venerabili Arnoni Salzpurcgensis archiepiscopo in domino salutem. Sacrum et memorabile concilium divino nutu nostroque studio in Aquisgrani palatio nuper adgregatum tanto magis ad dei nostramque voluntatem exsequendam devotiorem te atque promptiorem exhibeas. Vale in domino et ora pro nobis 86v auf dem Kopfsteg teilweise beschnittener und abgegriffener Vermerk von Hermann Conring: Ludovici Pii imperatoris Epistola qua commissa sunt decretu Concilii Aquiagranensis habiti anno 816 de Institutione Canonica et Monachica. Darunter von späterer Hand der Quellenverweis: Haec epistola est impressa in M. Flacii Catal. Test. Verit. 1608 p. 1026 sq. Invocatio, Intitulatio, Inscriptio und Apprecatio sind in Unzialmajuskeln geschrieben. Eine direkte Abschrift dieses Textes vgl. in Cod. Guelf. 227 Extrav., 116r–119r. Ausgaben Flacius Catalogus 1556 , 152155 (editio princeps nach dieser Hs.); Flacius Catalogus 1562 , 8688; MGH Capit. 1, 338342 Nr. 169 (ohne diese Hs.); MGH Conc. 2/1, 458464 Nr. 39 (mit dieser Hs., 457 genannt, Sigle A); Literatur RI 1 Nr. 678 (Hs. genannt); Mordek Bibliotheca , 953f. (diese Hs.); Diesenberger Predigt und Politik (s. oben), 155 (Hs. genannt). 89r–91r Capitulare monasticum anno DCCCXVI Anno incarnationis domini nostri Ihesu Christi DCCCXVI imperii vero gloriosissimi principis Hluduuici tertio anno X kalendas Septembris cum in domo Aquis palatii quae ad Lateranis dicitur abbates cum quam pluribus una cum suis resedissent monachis quod in hieme ignis ignis possit accendi et atrium iuxta sit quo possint quod eis iniungitur operari 89r auf dem Kopfsteg teilweise abgegriffener Vermerk von Hermann Conring: Capitula de rebus monasticis condita anno 816 Ludovico Pio imperante diversa in nonnullis ab iis que edidit Sirmondus Tomo II conciliorum Gallie. 91r unter dem Text ein Zusatz des 10. Jh. (so Bischoff Schreibschulen, s. oben, 149) mit dem Beginn eines bislang nicht identifizierten Stückes: Serenissimo omnis gloriae perspicuoque domino deique voluntatis fore longe lateque famoso Eine direkte Abschrift dieses Textes vgl. in Cod. Guelf. 227 Extrav., 119r–121r. Ausgaben Capitularia Regum Francorum additæ sunt Marculfi monachi & aliorum formulæ veteres, & Notæ doctissimorum virorum, S. Baluzius Tutelensis in unum collegit … emendavit, magnam partem nunc primum edidit, Notis illustravit, tom. I, Parisiis 1677, 579590; zur Ausgabe mit dieser Hs. vgl. tom. II, Parisiis 1677, 1083f.; Legislatio Aquisgranensis, recensuit J. Semmler, in: Initia consuetudinis Benedictinae. Consuetudines saeculi octavi et noni … publici iuris fecit K. Hallinger, Siegburg 1963 (Corpus consuetudinum monasticarum 1), 423–468, hier 457–468 Nr. 20 (mit dieser Hs., 453 genannt, Sigle W); MGH LL 1, 200204 (mit dieser Hs., ebd. Nr. 3 genannt); Mordek Bibliotheca , 999–1005 (nach dieser Hs., 999 genannt, Sigle W5). Literatur A. Werminghoff, Verzeichnis der Akten fränkischer Synoden von 742–843, in: NA 24 (1899), 457–502 (483 Hs. genannt); B. Albers, Die Reformsynode von 817 und das von ihr erlassene Kapitular, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 28 (1907), 528–540 (538f. Hs. genannt, Sigle GH); J. Semmler, Zur Überlieferung der monastischen Gesetzgebung Ludwig des Frommen, in: DA 16 (1960), 309–388 (314f., 318f., 332–336, 371 Hs. genannt, Sigle W); J. Semmler, Die Beschlüsse des Aachener Konzils im Jahre 816, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 74 (1963), 15–82 (20 Hs. genannt); W. Hartmann, Die Synoden der Karolingerzeit im Frankenreich und in Italien, Paderborn u.a. 1989 (Konzilsgeschichte. Reihe A: Darstellungen), 156–160 (156 Hs. genannt); Rep. font. 3, 633; CSLG 1, 141f. Nr. AMALPs 7; Mordek Bibliotheca , 954 (diese Hs.); V. Lukas, Additio I: Die sogenannte Collectio capitularis Benedicti Levitae (Netzveröffentlichung zum Editionsprojekt der falschen Kapitularien des Benedictus Levita. Studien Nr. 23), 5 Anm. 33 (Hs. genannt, Sigle W5). 91v–93r Interrogatio sacerdotalis Incipiunt pauca de fide catholica et de officiis ecclesiasticis Symbolum grece signum vel cognitio interpretatur descensuri enim apostoli ad evangelizandum in gentibus hoc sibi predicationis signum vel indicium posuerunt manuum vero inpositio inde fit ut per benedictionem advocatus invitatur spiritus sanctus Der als Exzerpt aus einem längeren Werk angelegte Text (vgl. Editionen) beinhaltet in Form von Fragen und Antworten Erläuterungen (jeweils durch ein Kreuzzeichengetrennt) zum Glaubensbekenntnis, zum Bischofsstand, zur Glaubenslehre und zur Taufe, die zumeist aus den Büchern VI und VII der "Etymologiae" Isidors von Sevilla stammen. Ausgaben und Literatur H. Brewer, Das sogenannte Athanasianische Glaubensbekenntnis, ein Werk des heiligen Ambrosius, Paderborn 1909 (Forschungen zur christlichen Literatur- und Dogmengeschichte 9,2), 179–189, hier 186 Z. 30 – 187 Z. 23, 187 Z. 29–33, 187 Z. 35 –188 Z. 15, 188 Z. 23–37; Keefe, 160 Nr. *284, 182 Nr. *347 (jeweils Hs. genannt); CC CM 254, 147–149 Nr. 31 (mit dieser Hs., 147 genannt, Sigle Wo); Keefe Water 2, 538 Nr. 39 (mit dieser Hs., Sigle W3). 93v Canones aliquot conciliorum aliquorum Galliae In canone Aurelianensi Episcopo aut presbytero causa criminalis hoc est homicidium adulterium furtum et maleficium reputatum fuerit vel ratione vel potestate ad concordiam trahet inobedientes sinodus per audientiam damnet Die kleine Sammlung enthält insgesamt zehn Canones, beginnend mit einem Stück aus Laon (nicht Orléans, wie in der Rubrik angegeben), später im Concilium Wormatiense a. 848, c. 42 ( MGH Conc. 4, 281 Nr. XLII mit dieser Hs., im Apparat genannt); Concilium Vasense a. 442, c. 3 (gekürzt und modifiziert, CC SL 148, 97); Concilium Aurelianense a. 541, c. 20 (Beginn identisch, danach gekürzt und modifiziert, CC SL 148A, 137); Concilium Veneticum a. 461–491, c. 14 (Schluss fehlt, CC SL 148, 155); Concilium Vasense a. 529, c. 2 (am Beginn gekürzt, CC SL 148A, 79); Statuta ecclesiae antiqua, cc. 33, 38, 58, 61 und 48 ( CC SL 148, 172, 176 und 174; vgl. dazu Mordek Bibliotheca , 954f.). Vermutlich wurden die Canones nicht aus den ursprünglichen Quellen, sondern aus der im frühen 9. Jh. in Salzburg entstandenen ungedruckten "Collectio duorum librorum" übernommen, vgl. R. E. Reynolds, Canon law collections in early ninth-century Salzburg, in: Proceedings of the Fifth International Congress of Medieval Canon Law, Salamanca, 21.–25. September 1976, hrsg. von S. Kuttner und K. Pennington, Città del Vaticano 1980, 15–34, identisch paginierter ND in: R. E. Reynolds, Law and liturgy in the Latin church, 5th–12th centuries, Aldershot 1994 (Variorum collected studies series 457) Nr. VI.15–34, hier 27 (Hs. genannt); zum ersten Kanon vgl. auch W. Hartmann, Das Konzil von Worms 868. Überlieferung und Bedeutung, Göttingen 1977 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, Folge 3, 105).

Pergament

8 Bl. 23,5 14

20 10–11 , einspaltig, meist 25, auf Bl. 93v 27 blindliniierte Zeilen, Punkturen vielfach sichtbar.

Verhältnismäßig großzügige, offen wirkende karolingische Minuskel von vier Händen,

Hand 1: 86r;

Hand 2: 86v–90v, 86v in den ersten sechs Textzeilen abwechselnd Capitalis quadrata, Unzialis und Capitalis rustica als Auszeichnungsschriften;

Hand 3: 90v–91r und 93v;

Hand 4: 91v–93r.

Mit Ausnahme von vergrößerten Satzmajuskeln keinerlei Buchschmuck.
I/2 9. Jh., 1. Viertel 94r Expositio orationis dominicae 'Pater noster qui es in caelis'. Magna est dignitas hominum deum omnipotentem patrem suum invocare. Oportet denique ut dignum se unusquisque exhibeat filium dei 'sed libera nos a malo' id est a peccatis omnibus praeteritis praesentibus et futuris Ungedruckt. Vgl. dazu Bloomfield 8251; Stegmüller RB 9933; Patzold Pater noster , 214 Nr. 26 (diese Hs.). 94r–v Scriptum de ponderibus et mensuris 94r Nota de mensuris De mensuris Libra una et semis eminam facit. Duo eminae sextarium reddunt duo gomor quid sunt modica XXX chorum faciunt In längerer Fassung auch in dem Wessobrunner Codex München, BSB, Clm 22053, 63v–64r. Druck C. Hoffmann, Metrologisches und Geographisches aus dem Wessobrunner Codex, in: Germania. Vierteljahresschrift für Deutsche Alterthumskunde 2 (1857), 88–95, hier 94. Literatur Thorndike/Kibre, 824.5 (diese Hs.). 94v De ponderibus<note>, libro XVI Etymologiarum Isidori Hispalensis depromptus</note> Minima pars est calculus quod sunt grana ciceris duo et est quarta pars oboli in ponderibus nihil calculo minus nihil talento maius. In liquidis nihil minus cocleare nihil maius artava apud egiptos centum sectariorum capax Entnommen und umgeformt aus Isid. orig. 16,25,8–22. Druck (abweichend und in anderer Anordnung): Metrologicorum scriptorum reliquiae collegit, recensuit, partim nunc primum edidit F. Hultsch, vol. 2, Leipzig 1866, 138–140 Nr. 138; Die Schriften der Römischen Feldmesser, hrsg. und erl. von F. Blume, K. Lachmann und A. Rudorff, Bd. 1: Texte und Zeichnungen, Berlin 1848, ND Hildesheim u. a. 2013, 373f. Vgl. dazu Thorndike/Kibre, 1060.2. 94v De mensuris in liquidis<note>, libro XVI Etymologiarum Isidori Hispalensis depromptus</note> De liquidis minima pars est coclear dimidia pars est drame habens siliquas VIIII id est cadum faciunt unum. Cadus habet sextaria C Entnommen und umgeformt aus Isid. orig. 16,26,3–13. Druck (abweichend und in anderer Anordnung): Metrologicorum scriptorum reliquiae (s. oben), 140–142 Nr. 139; Die Schriften der Römischen Feldmesser (s. oben), 374–376. Vgl. dazu Thorndike/Kibre, 870.11. Die beiden Isidor-Exzerpte finden sich in modifizierter Form auch in mehreren Hss. mit Texten der Agrimensoren, darunter in Cod. Guelf. 105 Gud. lat., 110r–111v. Die Textsammlung wurde von anderer Hand nachgetragen; vgl. dazu Folkerts, 30 Nr. 31.2 (diese Hs.). 95r–108r Eucherius Lugdunensis Formulae spiritalis intelligentiae Incipit liber primus sancti Eucherii ad Veranium Eucherius Veranio filio in Christo salutem. Formulas spiritalis intelligentiae componendas tibique mittendas pro studio paternae erga te sollicitudinis existimavi paene omnes sacrati qui quomodo fiant ipsa divinae lectionis scrutator invenies Explicit liber primus Gehört zur redactio I (forma brevior). 194r auf dem Kopfsteg teilweise beschnittener und abgegriffener Vermerk von Hermann Conring: S. Eucherii Lugdunensis episcopi ad Veranium instructiones. Forte ille quem memorat Gennadius in libro de scriptoribus ecclesiasticis. Tituli: De obscuris scripturarum capitulis contulit tamen fuerit eiusdem argumenti libellus Eucherii ad Salonium filium. Edition PL 50, 727A–772D; CSEL 31, 3–62; CC SL 66, 1–76. Literatur Stegmüller RB 2257; CPL 488; CPPM 675. 108r–114r Eucherius Lugdunensis Instructionum ad Salonium libri II<note> (liber II tantum)</note> Item liber secundus Eucherii ad Veranium filium in Christo 108r Tabula I De nominibus hebreorum. II De variis vocabulis. III De expositione XIII De bestiis vel repentibus. XIIII De mensuris XV De regnis sic, recte: graecis nominibus Das Inhaltsverzeichnis ist ungedruckt. 108r–114r Textus Quoniam fili carissime superiore libro propositionibus tuis se rettulit iam crebra responsio cotile sive gomor. Accipe nunc et eorum nominum significationes quae ecclesiae ore celebrata in sermonem nostrum vertuntur ex greco Explicit instructionum liber numero II Hier als Buch II des vorhergehenden Werkes gez. Der Text enthält die z. T. modifizierten Kapitel I–III und V–X sowie XV, das 113r mit einer Explicitformel (Explicit instructionum liber II) schließt. Darauf folgen direkt die zuvor ausgelassenen Stücke XI–XIV; den Schluss bildet der zunächst weggelassene erste Satz von cap. XV, der mittels Auslassungszeichen (|—|) mit dem Beginn von cap. XV auf Bl. 112v verbunden ist. Die auch im Original in griechischen Unzialmajuskeln geschriebenen Eigennamen sind großenteile fehlerhaft und verderbt kopiert. Zur aus älterer Tradition stammenden, irreführenden Überschrift von cap. VI (111r: Incipit de Sollii Sidonii de locis) vgl. B. Bischoff, Der Fronto-Palimpsest der Mauriner, in: Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse 1958/2, München 1958, 1–31, hier 26 (Anm. 36 Hs. genannt). Edition PL 50, 773A–822D, hier ab 811C; CSEL 31, 65–161, hier ab 140; CC SL 66, 77–216, hier ab 185. Literatur Stegmüller RB 2261; CPL 489; CPPM 675a. 114r–120v Glossarium biblicum Mit vereinzelten volkssprachlichen Worterklärungen, sonst lateinisch. Im einzelnen sind folgende Abschnitte enthalten: 114r–v De prologo Genese. Ita 'Nenias' vanitates. 'Sintagma' compositionem. 'Aecho' sonus reboans sive resonans 'Currus' aliquando duas rotas aliquando quatuor. In genibus Joseph sub potestate eius Insgesamt 69 Lemmata. 114v–115r Exodus 'Ingruerit' inruerit. 'Elegantem' pulchrum. 'Tabernaculorum' mansionum 'Mala granata' id est mala punica granata rubea tamquam sanguis. 'Posuit testimonium' in arca duas tabulas. 'Sub tecto testimonii' id est tabernaculi Insgesamt 79 Lemmata. 115r–v De Levitico 'Primitias de melle et fermento et munera' partes sacerdotes pro munere. 'Ilia' inter coxa et viscera. 'Reticolum' adeps intestine Siclus viginti obolos habet. Obolus duodecim denarios Insgesamt 63 Lemmata. 115v–116r De Numeris 'Suris addai' unum nomen. 'Mortariola' morteras. 'Tridentes' id est uncinus tres dentes habentes 'Passus' sicut potest brachia extendere. 'Ex passus' quando ambo pedes lavantur sic, recte: levantur unus post alterum Insgesamt 32 Lemmata. 116r Deuteronomium 'Emim' gigantes. 'Dipsas' genus serpentis est quando percusserit hominem siti moritur ipse homo unde serpens dipsas id est sitis dicitur in dei cultura ducunt in errorem. 'Novum' in futurum. 'Testaros sic, recte: Thesauros arenarum' id est sapientia terrena Insgesamt 20 Lemmata. 116r In librum Iosuae Iesu Nave 'Arcuato' vulnere quia cauda scorpionis curbata est unde nocet homines 'Carmellum maris' proprium nomen loci. Novellis ovibus iuvenibus qui necdum generarunt Insgesamt 14 Lemmata. Die Rubrik steht inmitten des laufenden Textes ohne Hervorhebung. 116r–v De libro Iudicum Judas ascendit Othoniel de ipsa tribu. 'Testatio' quia ibi testes fecerunt. 'Filii gemini' id est filiorum Joseph quia duo fuerunt 'Terafin' idolum. 'Ducentes chorus' sic, recte: choros in choros tenentes manus invicem Insgesamt 13 Lemmata. 116v De libro Ruth 'Sarcinulas' in quibus portas cibos 'Congessit polentam' congregavit farinam Zwei Lemmata. 116v–117r In libros regum De libros Regum de quibus in illa verba ubi de Exodo interpretavit similiter et hic require 'Phrasi' interpretatione vel locutione. 'Paraphrasten' non desertor non bonum interpretem. 'Anos aureos' ex tales de auro ad similitudinem intestini 'Sellum' custos vestium sacerdotum fuit. 'Locutus est cum eo iudicium' increpavit illum Insgesamt 84 Lemmata. 117r De Paralypomenon 'Innablis' in cimbalis quae per pedes ponantur. 'Pro octava' in novissimo die azimorum 'Creacras' fuscinulas. 'In musileo' in monumento Insgesamt sechs Lemmata 117r–v De Salomone 'Panacretas' sapientia. 'Coacuerunt' acitaverunt. 'Ne innitaris' ne incumberis 'Lamuel' nomen Salomonis. 'Conflatorium' ubi ferrum vel argentum conflatur Insgesamt zehn Lemmata. 117v De Ecclesiasten 'Lustrans' circumiens et inluminans. 'Cassa' vacua. 'Contegnatio' tectio domus herba bona ad commessationem nascitur. 'Anacefaleos' recapitulatio Insgesamt sechs Lemmata. 117v De Cantica Canticorum 'Osculetur me' ista ocula quae ecclesiae porrexit Christus quam baptismi nitore mundatam et ornatam per spiritum sanctum odoris sui gratia invitat ut sponsam 'Sunamites' concubina David quae ministrabat ei in senectute. 'Vinum candicum' piperatum vel melatum. 'Mustum' faciunt de malagranatis Insgesamt 25 Lemmata. 117v–118r De Sapientia 'Fastinatio' laudatio stulta. 'Subitatio' quod subito fit. 'Lanugo' et 'aluginatio' pene idem est id est squalor 'In foribus iusti' Loth. 'Bonam aescam' que solvebatur a sole non ab igne Insgesamt elf Lemmata. 118r Ecclesiasticus 'Euergetis' boni operatoris vel factoris. 'Scandalizeris' scandalizaveris. 'Obductionis' dilectionis id est mortis 'Militiae celi' dicitur quod bella futura possint providere in sole et luna. 'Pupulent' sic recte: Pullulent crescunt in miraculis. Pediles caelisae sic, recte: caliges Insgesamt 41 Lemmata. Die Rubrik steht inmitten des laufenden Textes ohne Hervorhebung. 118r–v De libro Isaiae prophetae 'Cucumerarium' hortum in quo cucumeres crescit bona herba ad manducandum sive ad medicinam. 'Vermiculus' tinctura a similitudine vermis. 'Fisura' scissura divisura 'Feretri' in quibus portantur filiae nobilium super quatuor equis coopertis desuper curtina sicut currus Insgesamt 52 Lemmata. 118v–119r De Hieremia 'Nitrum' in terra invenitur. 'Borith' herba est de ipsa panes faciunt quos herbaticas appellant et siccant illos habentque pro sapore 'Croceis' herba bona ad medicinam. 'Lacinias' extremas partes vestium Insgesamt 25 Lemmata. 119r De Ezechiel 'Atramentarium' vas atramenti. 'Sinicias' vituperans. 'Vas transmigrationis' aut carrum aut vas alterum parvum 'Foedi' foederani. 'Theraphin' idolum sic nominatur. 'Lappa' Insgesamt 29 Lemmata; die volkssprachliche Erklärung zum letzten Lemma (Lappa clytte) fehlt hier. 119r De Danielo 'Offa' morsus. 'Cripta' spelunca pervia. 'Pistrinum' ubi panes quoquuntur 'Apedno' proprium nomen loci. 'Smigmata' unguenta. 'Triae artabae' decem modios faciunt Insgesamt 21 Lemmata. 119r–v In libros XII prophetarum minorum De Iohel 'Area sitiens' siccans in tritura. 'Ligones' fusorium. 'Trulla' ferrum latum unde parietes liment 'Succidi' interfici. Herba fullonum 'borith' quia inde faciunt saporem Insgesamt 14 Lemmata. 119v De libro Iob 'Obelis' virgis. 'Asteriscus' stellis. 'Tinnulus' sonans. 'Eschematismenos' dum aliud loquitur aliud agit 'Necromantia' divinatio de mortuis infantibus per ipsa intestina. 'Anullis' animabus. 'Torax' pectus Insgesamt 33 Lemmata. 119v De Tobia 'Naason' mons. Brancię. 'Extricat' exterminat 'Angor' adflictio. 'Chirografum' propria scriptura. 'Didascalium' magisteriale Insgesamt 7 Lemmata; die volkssprachliche Worterklärung zum zweiten Lemma (Brancię id est cian) fehlt hier. 119v De Iudith 'Lucubraciuncula' unius noctis vigilantia. 'Subal' nomen viri unde oriatur illa gens. 'Ange' nomen montium cum coronis 'Palatę' in similitudinem palae. 'Myrro' unguento Insgesamt 17 Lemmata. 119v–120r De Hester 'Temate' conpositione vel ordine. 'Tenturia' varia tectura. 'Aeri' colori aeri non manducant nisi super aequis antequam proficiscantur. 'Purpora' cocco rubeum Insgesamt 14 Lemmata. 120r De Esdra 'Exetra' serpens est si occiditur surgent de capite eius plures serpentes nisi citius incendatur 'In domate suo' in solario suo. 'Collectam' congregationem. 'Senatores' iudices Insgesamt 15 Lemmata. 120r De Matheo 'Fiolae' in similitudinem calicis. 'Perna' quae rustici fiosa. 'Umecta' reumus 'Clybanus' desuper apertus. 'Pretorium' domus iudiciaria Insgesamt 15 Lemmata. 120r–v De Marco et Luca et Johanne 'Murratum' amarum. 'Syrofenissa' de Siriis qui in Chananea sunt. 'Caten' discus modicus ligneus vel lapideus 'Lythostratos' compositio lapidum. 'Hysopo' in similitudinem absinthii Insgesamt 16 Lemmata. Der Text der einzelnen Glossarteile ist weitgehend identisch mit dem Bibelglossar in dem etwa gleichzeitig entstandenen und auch ähnliche Texte beinhaltenden Band Leiden, UB, Voss. lat. F. 24, 100ra–103ra ( Leiden 13, 49–52 hier 50f.; Bischoff Katalog 2 , 50 Nr. 2187; Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, bearbeitet von R. Bergmann und S. Stricker, Berlin 2005, Teil C Bd. 2: Katalog Nr. 201–492, 804–806 Nr. 367; Teil G: Abbildungen, 2808 Nr. 367 ) Ein in der Textfassung weit umfangreicheres Bibelglossar vgl. in Cod. Guelf. 66 Weiss., 3r–52v. Druck CC CM 189A, 257–292 (Abdruck des Textes nach der Hs. Leiden, UB, Voss. lat. F. 24, Sigle L2, hier Nr. 1–18 und 21–28, da die in Leiden eingefügten Glossen zu Os und Ps hier fehlen, außerdem diese Hs. dazu eingeordnet, aber nicht benutzt, VI genannt). Literatur E. Steinmeyer, Rz und sein Geltungsbereich, Die althochdeutschen Glossen, gesammelt und bearbeitet von Dems. und E. Sievers, Bd. 5: Ergänzungen und Untersuchungen, Berlin 1922, 108–407 (135–225 Abdruck der Glossen zu Gn bis II Sm); M. Lapidge, The school of Theodore and Hadrian, in: Anglo-Saxon England 15 (1986), 45–72, bes. ab 67; J. D. Pheifer, The Canterbury bible glosses: Facts and Problems, in: Archbishop Theodore. Commemorative studies on his life and influence edited by M. Lapidge, Cambridge u. a. 1995 (Cambridge studies in Anglo-Saxon England 11), 281–333; Anglo-Saxon Manuscripts in microfiche facsimile, vol. 13: Manuscripts in the Low Countries. Descriptions by R. H. Bremmer jr. and K. Dekker, Tempe, Ariz. 2006, 77–83 Nr. 156; R. H. Bremmer, Leiden, Vossianus Lat. Q. 69 (Part 2): Schoolbook or Proto-Encyclopaedic miscellany?, in: Practice in Learning: The transfer of encyclopaedic knowledge in the early Middle Ages, edited by Idem and K. Dekker, Paris, Leuven 2010 (Mediaevalia Groningana new series 16 = Storehouses of wholesome learning 2), 19–53; R. McKitterick, Migrations and the written word in the early Middle Ages, in: Europa im Geflecht der Welt. Mittelalterliche Migrationen in globalen Bezügen, hrsg. von M. Borgolte u. a., Berlin 2012 (Europa im Mittelalter 20), 71–85, bes. 82–84. 120v Glossae variae Im einzelnen sind enthalten: 120v Glossae in libro de ecclesiasticis officiis Isidori Hispalensis De libro officiorum 'Commolita' molata. 'Cassulas' domunculas 'Folligantes' vestis grosior. 'Pronuba' qui nubenti adest Insgesamt sechs Lemmata. 120v Glossae in libro de natura rerum Isidori Hispalensis De libro rotarum 'Deliquum' defectio. 'Faria' eloquia. 'Frugali' larga vel lata 'Hyadas' aut aures sic, recte: ad tauris similitudinem. 'Genthilia' gentilici gentiles Insgesamt 12 Lemmata. Beim sog. "Liber rotarum" handelt es sich um einen Auszug aus Isidors "De natura rerum". 120v Glossae in libris diversis De libro Antonii 'Inficiandi' negandi. 'Infestionibus' iniuriis. 'Autenticae' auctoritas 'Casdei' nunc caldei vocantur casdei autem a Caseg filio Nachor fratris Abrahe hi omnes de Sem posteritate procedunt Insgesamt 22 Lemmata. Der "Liber Antonii" ist die Antoniusvita des Athanasius Alexandrinus in der Übersetzung des Evagrius (vgl. Cod. Guelf. 322 Helmst., 3v–20r); es wurden aber auch andere Abschnitte des Glossars verarbeitet, vgl. die Ausgabe. Die beiden letzten Lemmata sind wörtlich übernommen aus: Eucher. instr. 2,4 (vgl. oben, 108r–114r), Druck: CC SL 66, 200f.. Textidentisch auch in Leiden, UB, Voss. lat. F. 24, 104ra–va (vgl. oben), sowie z. T. umfangreicher in Leiden, UB, Voss. lat. Q. 69, 27va–30ra (vgl. Leiden 14, 157–165, hier 161f.; Bischoff Katalog 2 , 59 Nr. 2222; Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften Teil C Bd. 2, s. oben, 811–815 Nr. 372; Teil G: Abbildungen, 2818 Nr. 372 ). Druck: A late eighth-century Latin-Anglo-Saxon glossary preserved in the library of the Leiden university (Ms. Voss. Q° lat. № 69), edited by. J. H. Hessels, Cambridge 1906, 22 Nr. XXVI.1–6; 22 Nr. XXVII.1–3, 5, 6, 8, 10, 12–14, 16 und 17; 22–29 Nr. XXVIII–XXX (in Auswahl). Zu den Glossensammlungen vgl. die Literatur zum Glossar oben, 114r–120v. 121r–v Ordo synodalis Ordo synodalis quem greci yperberetheon nostri autem id est Austriaci et ex parte Niustriaci secundum auctoritatem beati Bonifacii et instituta catholicorum patrum orthodoxorum commemorationem fratrum vocant vulgus autem promiscuum secundum idiomam linguae ipsorum kameina missa accepta benedictione et refectione secundum benignissimam domini nostri sententiam ne deficiant in via quidam ex eis de longe veniunt Fiant Dieser Ordo einer Diözesansynode ist hier singulär überliefert. Edition: Merkel Das bairische Volksrecht (s. oben), 545f. (nach dieser Hs., teilweise); Schneider Konzilsordines , 591–594 Ordo 30 (nur diese Hs., 119–123 und 591 genannt, Sigle W). Literatur: H. Schneider, L'intercessions des vivants pour les morts. L'exemple des synodes du haut Moyen Âge, in: L' intercession du Moyen Âge à l'époque moderne. Autour d'une pratique sociale, études réunies par J.-M. Moeglin, Genève 2004 (École Pratique des Hautes Études, IVe Section, Sciences Historiques et Philologiques 87), 41–65, hier 57–60; S. Patzold, Bildung und Wissen einer lokalen Elite des Frühmittelalters: Das Beispiel der Landpfarrer im Frankenreich des 9. Jahrhunderts, in: La culture du haut Moyen Âge: Une question d'élites?, hrsg. von F. Bougard, R. Le Jan und R. McKitterick, Turnhout 2009 (Collection Haut Moyen Âge 7), 377–392, hier 387f. (Hs. genannt); Diesenberger Predigt und Politik (s. oben), 99f. (Hs. genannt). 122r–134v Junilius Africanus Instituta regularia divinae legis Incipit liber beati Iunilii ad sanctum Primasium de partibus legis divinae Sancto ac beatissimo episcopo Primasio Junilius. Scis ipse venerabilis pater Primasi quae vitae meae et propositi conscius sicut divinae legis me studium habere non denego ita doctorem dicere non praesumo vero consequi ad plenum non potest fideli prudentia confitemur Junili instituta regularia libri secundi ordo episcopi formata scribat. Spes praemii solatium est laboris. Explicit liber II Die Buch- und Kapitelteilung sowie die jedem Buch vorangestellte Capitulatio entsprechen der kritischen Ausgabe; die beiden Dialogpartner des Textes sind mit den Symbolen Δ und Ɔ—C gekennzeichnet. 122r Titelangabe von Hermann Conring: Junilii Episcopi Africani libri duo ad Primasium de partibus divinæ legis. Edition PL 68, 15B–42D; H. Kihn, Theodor von Mopsuestia und Junilius Africanus als Exegeten. Nebst einer kritischen Textausgabe von des letzteren Instituta regularia divinae legis, Freiburg/Br. 1880, 465–528; M. Maas, Exegesis and empire in the early Byzantine Mediterranean: Junillus Africanus and the "Instituta regularia divinae legis". With a contribution by E. G. Mathews, Jr. With the Latin text established by H. Kihn translated by M. Maas, Tübingen 2003 (Studien und Texte zu Antike und Christentum 17), 118–235 (lat. Text und engl. Übersetzung, 116 Hs. genannt). Literatur CPG 7015; CPL 872; Stegmüller RB 5328; A. Siegmund, Die Überlieferung der griechischen christlichen Literatur in der lateinischen Kirche bis zum 12. Jahrhundert, München-Pasing 1949 (Abhandlungen der Bayerischen Benediktiner-Akademie 5), 107–109 (109 Hs. genannt); M. L. W. Laistner, Antiochene Exegesis in Western Europe during the Middle Ages, in: Harvard Theological Review 40 (1947), 19–31 (26 Hs. genannt); M. Pollheimer, Divine law and imperial rule: The Carolingian reception of Junilius Africanus, in: The resources of the past in early medieval Europe, edited by C. Gantner, R. McKitterick and S. Meeder, Cambridge 2015, 118–134 (130f. Hs. genannt). 134v–135v Disputatio philosophorum<note> (partim)</note> Quot sunt vitae quae in hoc mundo leguntur? Tres. Primo modo vita vitalis ut pecora sunt secunda est vita vitalis et rationabilis ut est homo Quod deus ne bona impleat quod sanctis promittit si illi revertantur ad vitia nec mala quae peccatoribus minatur si illi revertantur ad iustitiam Die Sammlung von insgesamt 25 dialogischen Fragen und Antworten ist hibernolateinischen Vorbildern verpflichtet. Am nächsten steht dem Text, soweit dies bislang ersichtlich ist, das gleichnamige Werk in der Hs. München, BSB, Clm 5257, 24r–26r, sowie das unikal in München, BSB, Clm 6302, 64r–69v, überlieferte "Prebiarum de multorum exemplaribus" (folgend zitiert: Preb., Druck: CC SL 108B, 161–171), mit welchem vorliegender Text zahlreiche Stücke gemeinsam hat: Nr. I = Preb. 21; II = Preb. 22; III und IV nicht nachgewiesen; V = Scoti anonymi comm. in Iac 1,1 ( CC SL 108B, 3–76, hier 4 Z. 69–72); VI nicht nachgewiesen; VII = Preb. 23; VIII = Preb. 24; IX = Preb. 20; X = Preb. 19; XI und XII nicht nachgewiesen; XIII = Preb. 25; XIV nicht nachgewiesen; XV = Preb. 26; XVI–XVIII nicht nachgewiesen; XIX = Preb. 13; XX = Preb. 14; XXI = Preb. 27; XXII = Preb. 28; XXIII = Comm. in Lc 3,16 ( CC SL 108C, 3–101, hier 26 Z. 152–154); XXIV = Preb. 29; XXV = Defensor Locogiacensis: Liber scintillarum 9,24 (s. oben, 2r–54r, Druck: CC SL 117, 41). Vgl. zu diesen Texten C. D. Wright, The Irish tradition in Old English literature, Cambridge u. a. 1993 (Cambridge studies in Anglo-Saxon England 6), 49–105. 135v De VII gradibus ecclesiae Primus gradus lector quando aperuit librum Esaiae prophete et dixit: Spiritus domini super me episcopus quando levavit manum suam super capita discipulorum suorum et benedixit eos Druck: A. Wilmart, Les ordres du Christ, in: Revue des sciences religieuses 3 (1923), 305–327, hier 311f. Fassung B; CC SL 108B, 202f. Nr. 41–47 (als Teil der "Quaestiones sancti Hysidori tam de novo quam de vetere testamento"). Vgl. dazu R. E. Reynolds, The De officiis VII graduum: Its origins and early medieval development, in: Mediaeval studies 34 (1972), 113–151; R. E. Reynolds, The ordinals of Christ from their origins to the twelfth century, Berlin, New York 1978 (Beiträge zur Geschichte und Quellenkunde des Mittelalters 7), 66–73 (72 Hs. genannt). 135v–136r De virtutibus et vitiis Insgesamt vier Abschnitte: 135v De ornamentis animae Ornamenta animae haec sunt per dei donum quae in presenti tempus debemus habere: Fides firma in Christo galea salutis in capite spes in creatore vitae aeternae perseverantia usque in finem Modifiziert aus: Defensor Locogiacensis: Liber scintillarum 73,14 (s. oben, CC SL 117, 217) 135v De ebrietate Ebrietas mater est flagitionum culparum materia radix criminum origo vitiorum turbo capitis vinum quippe non reprobaturis sed damnaturis in excessum Zusammengesetzt aus: Sedulius Scotus: Collectaneum miscellaneum 13,5,3 ( CC CM 67, 59f.); der Schluss stammt aus Defensor Locogiacensis: Liber scintillarum 28,22 (s. oben, CC SL 117, 115) 136r De scalis VII ad regnum coelorum Septem scale sunt quibus ascenditur ad regnum celorum: Prima est castitas secunda mundi contemptus tertia humilitas septima caritas de corde puro omne cooperetur in bonum Druck: P. Piper, Superstitiones et paganiae Einsidlenses, in: Mélanges offerts à M. Émile Chatelain par ses élèves et ses amis, 15 avril 1910, Paris 1910, 300–311, hier 310. 136r De modis VII redemptionis animae Septem modis redemitur anima. Primum in baptismo secundum in plenitudine septimo in doloribus multis ut dictum est per infirmitatem corporis virtus animae perficitur Druck: Piper Superstitiones et paganiae Einsidlenses (s. oben). 136r–137v Dicta patrum Non quaeres gloriam et non dolebis cum ingloriosus fueris gloriosius est iniuriam tacendo fugere quam respondendo superare Die Exzerptsammlung besteht aus 73 zumeist patristischen Zitaten, die meist nur einen Satz umfassen; die Quelle ist durch ein vorangestelltes Namenskürzel (z. B. Hieronymus oder Gregorius , vielfach nicht korrekt) gekennzeichnet. Die Sentenzen dürften allerdings kaum den Originaltexten, sondern vielmehr sekundären Sammlungen wie dem "Liber scintillarum" des Defensor Locogiacensis (vgl. oben, die weitaus meisten Stücke) oder dem "Collectaneum miscellaneum" des Sedulius Scotus entnommen worden sein. Zu den 137v eingefügten Zitaten aus der "Collectio Hibernensis" vgl. R. E. Reynolds, Canon law collections in early ninth-century Salzburg, in: Carolingian essays: Andrew W. Mellon lectures in early christian studies, hrsg. von U.-R. Blumenthal, Washington, D. C. 1983, 99–135, hier nach dem identisch paginierten ND in: R. E. Reynolds, Law and liturgy in the Latin church, 5th–12th centuries, Aldershot 1994 (Variorum collected studies series 457) Nr. IV.99–135, hier 116 (Hs. genannt); L. Kéry, Canonical collections of the early Middle Ages (ca. 400–1140). A bibliographical guide to the manuscripts and literature, Washington, D.C. 1999 (History of medieval canon law 1), 73–78 (77 Hs. genannt). Zu den am Schluss in den laufenden Text eingestreuten tironischen Noten vgl. M. Hellmann, Tironische Noten in der Karolingerzeit am Beispiel eines Persius-Kommentars aus der Schule von Tours, Hannover 2000 (MGH Studien und Texte 27), 262 (Hs. genannt). 138r–v Sermo sive tractatulus de recta vita christiana Nosse omnino necesse est omnibus qui christiano nomine censentur quia sine fide nemo potest deo placere caritate perfecta id est dilectione dei et proximi vera ut mereamur ad aeternam requiem et gloriam pervenire Dicta sancti Agustini episcopi Entgegen der Schlussrubrik handelt es sich nicht um eine Sammlung von gereihten Augustinuszitaten, sondern um einen geschlossenen, bislang nur hier nachgewiesenen und ungedruckten Text. Vgl. dazu Kurz 5/1, 450 (diese Hs.); Kurz 5/2, 512. 138v Catalogus regum Judaeorum In tempore Jeroboam reges Israel videlicet filii Salomonis divisus est populus Israel Zacharias regnavit menses VI quem occidit Sellum Die am Schluss stark verblasste Liste enthält noch Regierungsangaben zu weiteren Königen von Israel und Juda, die allerdings selbst mit Hilfsmitteln nicht mehr zu entziffern sind. 139r–153r Alcuinus Flaccus Disputatio de rhetorica et de virtutibus 139r Propositio metrica De libro officiorum Qui rogo civiles cupiat cognoscere mores Haec praecepta legat quae liber iste tenet Neu temnas modico lector pro corpore librum Corpore praemodico mel tibi portat apes Edition MGH Poetae 1, 300 Nr. LXXX-II. Literatur Walther I 156640; Schaller/Könsgen 13368; CALMA 1, 146 Nr. 7. 139r–153r Textus Disputatio de rethoricae virtutibus sapientissimi regis Caroli et Albini magistri Quia te venerande magister Albine deus adduxit et reduxit quaeso ut liceret mihi te de rethoricae rationis praeceptis parumper interrogare probo et studiosis profuturam esse arbitror si modo macula livoris legentem non corrumpit Die beiden Dialogpartner sind mit den Majuskelinitialen ihrer Vornamen (A und K) gekennzeichnet. 153r auf dem Fußsteg Angabe von Hermann Conring: Finis. Edition PL 101, 919C–946D; Rhetores Latini minores ex codicibus maximam partem primum adhibitis emendabat C. Halm, Leipzig 1863, ND Frankfurt/M. 1964, 523–550 Nr. XVI; The rhetoric of Alcuin and Charlemagne. A translation with an introduction, the latin text, and notes by W. S. Howell, New York 1965, 65–155 (8f. Hs. genannt); A. Costrino, Alcuin's Disputatio de rhetorica: A critical edition with studies of aspects of the text, the stemma codicum, the didactic diagrams and a reinterpretation of sources for the problem of the duality of the dialogue, PhD thesis, University of York – Centre for Medieval Studies 2016 (Online-Publikation, kritische Ausgabe separat paginiert 1–288, mit dieser Hs., 125–127 und 297 im Einleitungsteil genannt und beschrieben, Sigle H). Literatur Rep. font. 2, 180; CALMA 1, 148 Nr. 29; CSLG 2, 159–162 Nr. ALC 39 (161 Hs. genannt); L. Wallach, Alcuin and Charlemagne. Studies in Carolingian history and literature, Ithaca, NY 1959 (Cornell studies in classical philology 32), 85–93 (90 Nr. 14 Hs. genannt); D. Bullough, Alcuin's cultural influence. The evidence of the manuscripts, in: Alcuin of York, scholar at the Carolingian Court. Proceedings of the Third Germania Latina Conference held at the University of Groningen, May 1995, edited by L. A. J. R. Houwen and A. A. MacDonald, Groningen 1998 (Mediaevalia Groningana 22 = Germania Latina 3), 1–26 (18 Hs. genannt); D. Ganz, Handschriften der Werke Alkuins aus dem 9. Jahrhundert, in: Alkuin von York und die geistige Grundlegung Europas. Akten der Tagung vom 30. September bis zum 2. Oktober 2004 in der Stiftsbibliothek St. Gallen, hrsg. von E. Tremp und K. Schmuki, St. Gallen 2010 (Monasterium Sancti Galli 5), 185–194 (189 Hs. genannt). 153v De nominibus diversis Drei durch Liniierung getrennte Einheiten: 153v De nominibus deorum gentilium Îsta nomina deorum gentilium quos confinxerant demones Iovis magus qui sororem suam nomine Iuno ad uxorem habuit Neptunum in mare venerantur Lamiam in fluminibus Nimfam in fontibus Dianam in silvis Enthalten sind neben den zitierten Stücken Erläuterungen zu den antiken Gottheiten Mars, Mercurius, Saturnus und Venus. Die Abschnitte sind z. T. wörtlich, z. T. modifiziert entnommen aus: Mart. Brac. corr. 7 und 8, Druck: Martini Episcopi Bracarensis opera omnia, edited by C. W. Barlow, New Haven 1950 (Papers and Monographs of the American Academy in Rome 12), 183–203, hier 186–188. Vgl. dazu CPL 1086; Rep. font. 7, 482f.; Díaz y Díaz, 9 Nr. 26. 153v Tituli dynastarum gentium antiquarum Romani habent Cesares et Augusti Hebrei Christos Philistim Abimelech Siri Antiochos Persae Arridi sic, recte: Arsacidae Weitgehend wörtlich zitiert aus: Hier. in Ezech. 9,29, Druck: CC SL 75, 403; vgl. dazu CPL 587; Stegmüller RB 3357; BHM 213. 153v De nominibus mensium hebraicis Nisan martius in libro Hester Iar Aprilis. Siuan Maius Tammus Junius Ab Julius Elul Augustus Thebeth December in Hester. Sabath Januarius in Zacharia. Adar Februarius in Hester Weitgehend wörtlich zitiert aus: Eucher. instr. 2,7 (vgl. oben, 108r–114r, bes. 111v), Druck: CC SL 66, 203f. Z. 290–299. Die Monate sind hier anders als in der Quelle in ihrer zeitlichen Abfolge von März bis Februar angeordnet.

Pergament

59 Bl. 23,5 14,5

19,5–20 11–13 , einspaltig, je nach Hand 33–36 blindliniierte Zeilen, Punkturen z. T. noch sichtbar.

Karolingische Minuskel von mindestens zwölf z. T. schwer unterscheidbaren Händen. Rubriziert, rote bzw. braune, rot punktierte bzw. konturierte Satzmajuskeln, rote und braune Überschriften in Unzialis oder Capitalis rustica.
III 9. Jh., 1. Viertel 154r–170r Lex Baiuvariorum 154r–v Prologus In nomine dei summi de legibus Moysi et gentis Hebreorum Primus omnium divine leges sacris litteris explicavit Foroneus rex Grecis primus legis iudiciaque constituit totaque sit inter probos innocentia et in ipsis inprobis formido supplicia refrenetur nocendi facultas 154r Titelangabe von Hermann Conring: Leges Bajoaricæ, lata temporibus Regni Francorum Merwingicæ familiæ. 154v–170r Textus Hoc decretum apud regem et principibus eius et apud cunctum populum christianum qui infra regnum Merwingorum consistunt Ut si quis liber persona voluerit et dederit res suas ad ecclesiam pro redemptione animae suae licentiam habeat quamvis minima sit querela cum VI sacramentalibus iurare lex conpellit de istis sufficit 170r auf dem Fußsteg Vermerk von Hermann Conring: Hic desinit Lex Bajoariorum editionis Lindenborgianæ. Die Abschrift gehört zur Textklasse A ("recensio antiqua"); am Schluss von Bl. 169v (zwischen tit. XXI.6 und XXII.1) wurden 16 Zeilen freigelassen; Kapitelverzeichnis und Rubriken fehlen. Zur Textklasse E ("recensio emendata") gehört Cod. Guelf. 130 Blank., 187v–207r. Edition MGH LL 3, 183449 (hier 257260 und 269449, mit dieser Hs., 185 beschrieben, Sigle A3); MGH LL nat. Germ. 5/2, 197473, hier 197203 und 267473 (mit dieser Hs., 185 Nr. 27 und 194 genannt, Sigle H). Literatur Bruns Beyträge , 89–121 (Kollation dieser Hs. mit der älteren Ausgabe von Georgisch); Merkel Das bairische Volksrecht (s. oben), pass. Hs. genannt, bes. 541–547 Nr. 3; Pertz Bemerkungen , 766 Nr. 19 (Hs. genannt); Krusch, 47f. (Hs. genannt und beschrieben, Sigle A 3, damit pass. genannt); Lex Baiuvariorum. Lichtdruckwiedergabe der Ingolstädter Handschrift des Bayerischen Volksrechts mit Transkription, Textnoten, Übersetzung, Einführung, Literaturübersicht und Glossar. Zur Jahrhundertfeier der Übersiedlung der Universität von Landshut nach München… hrsg. und bearb. von K. Beyerle, München 1926 (XCII Hs. genannt, Siglen A3 und H); R. Kottje, Die Lex Baiuvariorum – das Recht der Baiern, in: Überlieferung und Geltung normativer Texte des frühen und hohen Mittelalters. Vier Vorträge, gehalten auf dem 35. Deutschen Historikertag 1984 in Berlin, hrsg. von H. Mordek, Sigmaringen 1986 (Quellen und Forschungen zum Recht im Mittelalter 4), 9–23 (20 Nr. 2 und 22 Anm. 2 Hs. genannt); Rep. font. 7, 228; Mordek Bibliotheca , 955f. (diese Hs.); Münsch, 220 (diese Hs.). 170v Decreta Tassilonis Die beiden Texte sind ohne Übergang an tit. XXII.11 der vorausgehenden "Lex Baiuvariorum" angeschlossen und werden fortlaufend als deren canon 12 und 13 gez. Es sind dies neben dem Freisinger Codex München, BSB, Clm 19415 die ältesten erhaltenen Überlieferungsträger der Decreta, die direkt im Anhang an die Lex Baiuvariorum zu finden sind: 170v Capitulare sive canones synodi Neuchingensis anno DCCLXXII habitae<note> (partim)</note> XII Ut si quis domum tam liber quam servus alterius effoderit et ibi occisus fuerit sine conpositione in sua damnatione permaneat qui ex his occiderint pretium eius his solvatur ecclesiis ubi liberi dimissi fuerint Enthalten sind die Canones 3, 5 (nur Schluss) und 8–10. 170v Titelangabe von Hermann Conring: Proxima habentur in Edicto Tassilonis edit. Lindenbrogii pag. 441 inter Leges populares n. 3 et sqq. diversa. Edition MGH LL 3, 462468 Nr. IV, hier 464 Z. 14–22, 465 Z. 6f. und 19f. sowie 466 Z. 1–7 (mit dieser Hs., 464 im Apparat als Nr. 7 genannt); MGH Conc. 2/1, 98105 Nr. 16, hier 100 Z. 4–10 und 14f. sowie 101 Z. 8–14 (mit dieser Hs., 99 Nr. 7 genannt, Sigle G). 170v Capitulare sive canones synodi Dingolfingensis circa annum DCCLXX habitae<note> (capitulum X tantum)</note> XIII Si quis servus mulierem nobilem acceperit in coniugium et non prescivit et postea non redigatur in servitium sed esset libera Enthalten ist nur Canon 10. Edition MGH LL 3, 459462 Nr. I, hier 461 Z. 4–6 (mit dieser Hs., 459 im Apparat als Nr. 6 genannt); MGH Conc. 2/1, 9397 Nr. 15, hier 95 Z. 15–17 (mit dieser Hs., 93 genannt, Sigle G). Literatur Werminghoff Verzeichnis der Akten (s. oben), 470f. (Hs. genannt); Mordek Bibliotheca , 956 (diese Hs.), 1110 (Hs. genannt); T. Holzner, Die Decreta Tassilonis. Regelungsgehalt, Verhältnis zur Lex Baiuvariorum und politische Implikationen, Berlin 2010 (Schriften zur Rechtsgeschichte 145), pass., bes. 46–67 (ohne Kenntnis dieser Hs.). 170v–173v Edictus Rothari regis<note> (partim)</note> De furta poena fenita Si quis de lignario alterius ligna furaverit conponat illi cuius lignarius fuerit VI solidos pro maxillare vero solidi V si autem amplius fuerint per hunc numerum componantur Die unvollständige Auswahl enthält die ohne Übergang an die vorausgehenden Texte gereihten Canones 281–287/1, 288, 287/2, 289–297, 299–351, 43–79 und 81–109 (gez. nach der Edition unten). Der Schluss des Textes auf dem letzten Bl. ist stark verblasst und selbst mit Hilfsmitteln kaum noch lesbar. Vollständig in Cod. Guelf. 130 Blank., 1v–30v. Edition MGH LL 4, 190, hier 6881 und 2028 (mit dieser Hs., XXIIIXXIV Nr. IV genannt, Sigle 4). Literatur K. Türk, Die Langobarden und ihr Volksrecht bis zum Jahre 774, Rostock 1835 (Forschungen auf dem Gebiete der Geschichte 4), 183 (Nr. 3 Hs. genannt); A. Dold, Zum Langobardengesetz. Neue Bruchstücke zur ältesten Handschrift des Edictus Rothari, in: Deutsches Archiv für Geschichte des Mittelalters 4 (1941), 1–52 (6 Nr. 6 Hs. genannt); F. van der Rhee, Die germanischen Wörter in den langobardischen Gesetzen, Rotterdam 1970, 14 Nr. 1.9.4 (Hs. genannt, nochmals 19 und 174); K. Siewert, Zu den Leges Langobardorum. Studien zur Überlieferung und zum volkssprachigen Wortschatz. Fragment Münster, Universitäts- und Landesbibliothek, in: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, Jg. 1993/6, Göttingen 1993, 191–236 (212f. Hs. genannt); W. Pohl, Le leggi longobarde nell'Italia carolingia: Contesto e trasmissione, in: Paolino d'Aquileia e il contributo italiano all'Europa carolingia, a cura di P. Chiesa, Udine 2003 (Libri e biblioteche 12), 421–437 (429 und 432 Hs. genannt); Rep. font. 7, 171; Mordek Bibliotheca , 956 (diese Hs.); G. Princi Braccini, «Waregang» (Rotari 367): Straniero sotto il mundio regio?, in: Filologia mediolatina 18 (2011), 109–124 (109 Hs. genannt). Münsch, 178 (diese Hs.); E. D’Argenio, Il lessico giuridico delle leggi longobarde. Tesi di dottorato, Università degli Studi di Napoli Federico II. Dottorato di ricerca in Filologia moderna, Napoli 2017 (Online-Publikation), 35 (Hs. genannt, Sigle ms 4); Te.Tra. 7, 157–166 (161 Hs. genannt).

Pergament

20 Bl. 23,5 14,5

Die Schriftzüge auf Bl. 173v sind erheblich verblasst.

20 11–12 , einspaltig, 36–37 blindliniierte Zeilen, Punkturen z. T. an den Blatträndern noch sichtbar.

Karolingische Minuskel von mehreren (mindestens sechs), z. T. schwer unterscheidbaren Händen. Rubriziert, rote Überschriften in Unzialmajuskeln, am Beginn der einzelnen Texte bzw. der Canones vergrößerte, meist braune Satzmajuskeln in Capitalis bzw. Unzialis.