Beschreibung von Cod. Guelf. 715 Helmst. (geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.) Beschrieben von Bertram Lesser Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms "Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung" Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Bertram Lesser Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information

Neu katalogisiert durch Bertram Lesser.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil II .

Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt
Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Helmstedter Handschriften Cod. Guelf. 715 Helmst. Heinemann-Nr. 779 Theodoricus Engelhusius. Bernardus Claraevallensis Göttingen 1414 1r Über die Seelenmessen Dit sint de misse de de hilghe gheyst heft ghe geven dem guden sancto Gregorio dusse misse schal eyn preyster lesen ane underlat etc Direkt anschließend: In nomine domini amen. Welk minsche dusse dre unde drigtich let lesen edder syngen na iowelker misse schal me lesen den ympnum Jhesu nostra redempcio etc Schreibsprache: Ostfälisch. Nachtrag von anderer Hand. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen, vgl. auch Handschriftencensus Nr. 17139.. 1v–215va Theodoricus Engelhusius Expositio psalterii<note> praemisso registro</note> 1v–11v Registrum psalterii A. Aque sunt multa dis psalmo 17o columpna 6a X. Christus dicitur ignorancie psalmo 34 columpna 6a Für jeden Buchstaben ist eine Seite vorgesehen, doch sind nur wenige Einträge ausgeführt. Ungedruckt. 12r–13v leer. 14ra–vb Prologus Incipit prologus circa exposicionem psalterii Que sine fictione didici . In verbis predictis tria tanguntur que requiruntur quod faciunt perfecti in celo 14vb–24rb 26ra–204rb Textus Beatus vir qui non abiit. Iste primus psalmus dividitur in duas partes vix utilia pro intellectu verbali tocius libri psalmorum conscripta ad honorem sancte et individue trinitatis que sit benedicta in secula seculorum Amen etc Explicit exposicio psalterii pronunciata Gottingen finita sub anno M° C°C°C°C° 14 in die sancti Antonii etc. Die Gliederung der Kommentarabschnitte zu den einzelnen, gezählten Psalmen durch Initialen folgt der liturgischen Achtteilung eines Psalteriums gemäß dem Cursus romanus (Initialen bei den Psalmen der Ferialtage Ps 26, Ps 38, Ps 52, Ps 68, Ps 80, Ps 97) und der Psalmen für Vesper und Laudes (Ps 109). Die Überleitung zwischen den beiden Textteilen wird auf Bl. 24rb durch folgenden Vermerk hergestellt: Sequitur alius psalmus scilicet Usquequo domine etc. Et notandum quod hic non est defectus. 24va–25va Registrum psalmorum 24 Ad te levavi. 27 Ad te domine clamabo 94 Venite exultemus. 141 Voce mea ad dominum Explicit registrum psalmorum 25vb Registrum canticorum psalterii 6 Audite celi. 7 Benedicite omnia opera domini domino 11 te deum laudamus. 12 Quicumque vult salvus esse Explicit registrum canticorum 204va–212vb Expositio canticorum veteris et novi testamenti Sequuntur cantica psalterii et primum Canticum Ysaye Confitebor tibi domine. Incipiunt cantica psalterii et primo ponitur canticum Ysaie prophete tibi in timore et reverencia servire per eum qui venturus est iudicare Et sic est finis Gezählt und zusätzlich durch Seitentitel gegliedert. Enthält eine Auslegung der biblischen Cantica ( Stegmüller RB 21g, 21h ) und weiterer Stücke, darunter Te deum ( CPL 650), Symbolum Athanasianum (Druck: Denzinger, 45–47 Nr. 75–76, CPG 2295; CPL 167; CPPM 38), Symbolum apostolicum und Kyrie. 213ra–215va Contra clericos concubinarios Nota quod nocet adamacio mulierum Nota libro Judicum capitulo 15° dicitur quod Sampson adamavit mulierem Dalidam nomine que eum decepit ut fructum vite precipere mereamur quod ipse prestare dignetur qui vivit et regnat cum deo patre in secula benedictus Amen Ohne den Schlussabschnitt auch in Cod. Guelf. 380 Helmst., 133ra–238ra; vollständig in Cod. Guelf. 445 Helmst., 85ra–283va; 471 Helmst., 1ra–130va. Zur Redaktion der vorliegenden Hs. gehören außerdem Wolfenbüttel, NLA – StA, VII B Hs Nr. 223, 1ra–190r; Hildesheim, StaA, Andreanum 4, 96ra–224rb ( Hildesheim Andreanum , 30f.). Druck (ohne Register und Schlussabschnitt) GW 9308, a IraO VIra; Kühne, 93–112 (kritische Teilausgabe, mit dieser Hs.). Literatur Stegmüller RB 2021, 2022, 11723 (jeweils Hs. genannt, Zuordnung der Expositio canticorum zu Conradus de Soltau ist irrig, so bei Tříška Činnost , 112 Nr. 2, Hs. genannt); 2VL 2, 559; Kühne, 19–22, 27, 32, 37, 39, 41, 45, 49, 88–92, 150, 173, Taf. 1 (Hs. genannt). Conradus de Soltau 215va–216va Ps.-Bernardus Claraevallensis Epistula de cura rei familiaris <note>(Fragment)</note> Epistola Bernhardi de cura rei familiaris utilius gubernande Gloriosi militi domino Raymundo domino castra Ambrosii Bernhardus salutem. Doceri petis a nobis de cura et modo rei familiaris amicum non reputas qui te presentem laudat Text bricht ab. Wie in den meisten unten genannten Hss. ist der Text durch Rubriken gegliedert. Zu Parallelüberlieferung und Literatur vgl. bei Cod. Guelf. 708 Helmst., 139v–141v. Druck GW 39603981; PL 182, 647–651 (hier bis 649D); C. D. M. Cossar, The German Translation of the Pseudo-Bernhardine Epistola de cura rei familiaris (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 166), Stuttgart 1975, 97–102 (hier bis 99). 216vb leer.

Papier

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, Nase und weiteren Gesichtsmerkmalen, darüber einkonturiger Stern, Kontur der Nase unten offen: WZIS NL0360-PO-80739 , NL0360-PO-80756 (beide 1413). Dreiberg, darüber einkonturige Stange, darüber einkonturiges Kreuz (nicht nachweisbar). Kreis (nicht nachweisbar).

253 Bl. 21 14,5 Tintenfoliierung modern: 1–216, Zählfehler, zwischen Bl. 106 und 107 ein Bl. übersprungen, die letzten 36 leeren Bl. ungez. VI+1 (13). 16 VI (204)! VII (216)! 2 VI (ungez.). V (ungez.). Bis Bl. 216 Lagenzählung in arabischen Zahlen auf der ersten Rectoseite jeder Lage, teilweise durch Beschnitt verloren.

16–17 10,5–11 , 1r–11v ein, sonst zweispaltig, 32–48 Zeilen.

Jüngere gotische Kursive von 2 Händen,

Hand 1: 1v–216va (Textualis als Auszeichnungsschrift);

Hand 2: 1r (Nachtrag).

Ab Bl. 1v rubriziert, rote Lombarden.

14ra einfache rote Initiale Q in Unzialform über 9 Zeilen mit einer groben, federgezeichneten Porträt von Maria als Himmelskönigin im Binnenfeld. Die Cauda endet an Innenrand des Textes in einem Fadenausläufer. Am Beginn der Ferialtage (43ra, 63vb, 81ra, 96rb, 119ra, 139ra und 156vb) ähnlich schlichte Initialen, deren Binnenfeld meist leer bleibt oder mit simplen Schraffuren verziert ist. Auf dem Seitensteg von Bl. 196 ist ein schwarzer Faden im Zickzackstich als Markierung von oben nach unten durch 17 Löcher in der Seite geführt und mit roten Zickzacklinien umgeben.

Gotischer Holzdeckelband, mit rot gefärbtem Schweinsleder überzogen. Streicheisenlinien. Einzelstempel Adler, heraldisch, Doppeladler: EBDB s000406. Lilie, Mittelblatt rhombisch: EBDB s005880. Ornament Raute: EBDB s003092. Rosette, ein Blattkranz, sechsblättrig: EBDB s007083. Der sonst nicht weiter nachweisbaren Werkstatt "frühgotisch Adler, Wolfenbüttel" ( EBDB w000337) zugeschrieben. Vier Doppelbünde. Kapital an Kopf und Schwanz mit abwechselnd ungefärbten und gelben Lederstreifen umflochten. Zwei Langriemenschließen, Schließenriemen und -ösen bis auf die Gegenbleche verloren, oben notdürftig durch einen rohen, gelochten Schweinslederriemen ersetzt, der mittels einer Schlinge am Gegenblech befestigt wurde. 2 x 5 runde Schonernägel verloren. Auf dem VD Titelaufschrift: Glosa Psalterii. Inliegend ein einfaches, am unteren Ende gegabeltes Stecklesezeichen aus Papier (12 × 3,5 cm).

Fragmente (VS und HS): Pergament, je ein Doppelbl., mitgeheftet, 21 × 14,5 cm. ca. 12 × 10 cm (beschnitten), einspaltig, ca. 20–22 Zeilen. Ältere gotische Kursive, 14. Jh. Rubriziert, rote Lombarden. Textus grammaticus Stark verblasst, anhand der lesbaren Passagen nicht identifizierbar. Auf dem VS nachträglich hinzugefügte grobe Strichzeichnungen, Buchstaben und Wortgruppen (liber generacionis) als Federproben.

Laut Kolophon 1414 in Göttingen, dem Entstehungsort des Psalmenkommentars, geschrieben.

Wann und auf welchem Wege der Band in die Universitätsbibliothek Helmstedt gelangte, ist unbekannt; er ist dort erstmals 1644 im Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 17v) als Expositio Psalterii unter den Theologici in quarto nachgewiesen; im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 772 aufgeführt.

geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser. Heinemann Nr. 779.