Wolf-Dieter Otte: Katalog der Novi-Handschriften. Typoskript. (Vorläufige Beschreibung)

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 95 Novi

Herzog August d.J. von Braunschweig und Lüneburg: Briefe an Philipp Hainhofer 1613 - 1647

Papier — 479 Bl. — 33,5 (22,5) × 20,5 (16,5) cm — — 1625-1647

Mit einer Ausnahme alle Schreiben eigenhändig. Zahlreiche Marginalien des Empfängers, auf allen Umschlagseiten neben der Adresse auch Vermerke über Daten des Empfangs und der Beantwortung.

Bibliothekseinbände.

Herkunft: 1625-1647.

93 - 95 Novi: Die Briefsammlung, die von Hzg Augusts Agent Johann Georg Anckel in Augsburg aus dem Nachlaß Philipp Hainhofers herausgesucht und in zwei Etappen 1657/58 nach Wolfenbüttel gesandt worden ist, (vgl. 83 Novi 121v, 127v, 161r, 164v, 172v, 221r) weist erhebliche Lücken auf. Ein relativ regelmäßiger Briefverkehr ist nur für die ersten 20 Jahre der von der Bekanntschaft Augusts mit dem Augsburger Patrizier, Kunsthändler und Agenten 1613 bis zu dessen Tod 1647 währenden Korrespondenz festzustellen. Die im Jahr zwischen 49 (1614) und 12 (1633) schwankende Zahl von Briefen ist für diesen Zeitraum offenbar vollständig überliefert, die Lücken beruhen auf Unterbrechungen durch Reisen und anderen Verhinderungen des Herzogs. Für das Jahr 1634 sind nur noch 3 Briefe vorhanden, der Jahrgang 1635 fehlt ganz, doch geht es aus einer Bemerkung Hainhofers vom 15.11.1635 hervor (17.26 Aug. 4° 79v), daß er seit eineinhalb Jahren keine Post mehr von August erhalten habe. Dagegen muß für die folgende Zeit 1636 - 1647 (drei Briefe Augusts von 1636 sind 68.3 Aug 2° 103r-107r eingebunden) wo nur zwischen 2 (1640) und maximal 9 Briefen (1637) zu verzeichnen sind und die Jahre 1642 - 1646 ganz fehlen, eine nicht mehr genau feststellbare Zahl von Schreiben schon in Augsburg verloren gegangen sein. Anckel bemerkte bei der Übersendung der Jahrgänge 1613 - 1624, daß die folgenden Briefe Augusts sehr distrahieret seien, er hoffte aber, die fehlenden Teile der Korrespondenz mit Hilfe des Sohnes und Erben, Georg Ulrich Hainhofer, noch finden zu können. Leider bleibt das Ergebnis der Nachsuche bei der Übersendung der restlichen Briefe unerwähnt. (83 Novi 161r, 221r). Enthalten sind insgesamt 654 Briefe nebst einigen Beilagen, Notizzetteln und anderen Korrespondenzen. Die überwiegende Zahl der Schreiben Augusts stammt aus Hitzacker, daneben kommen als Absendeorte auch Braunschweig, Dannenberg, Delmenhorst, Ebstorf, Greiffenberg, Grabow, Hessen, Leipzig, Loitz, Lübsee, Nürnberg, Oldenburg, Regensburg, Scharnebeck, Schneverdingen, Schöningen, Stettin, Ueckermünde, Varle, Wien, Wolfenbüttel und Wolgast vor. 95 Novi: 232 Briefe vom 6.1.1626 - 22.6.1647, daneben sind noch zwei Briefe vom Dez. 1625 vorhanden. Beilagen und andere Korrespondenzen:

32rv Schuldbrief von Hzg August über ein von Hzg Christian von Braunschweig aufgenommenes Darlehen von 4000 Rtl. Hitzacker 1626, . Abschrift mit eigenhändigen Notizen Augusts für Hainhofer.

34r Hzg August an Johann Rasfeld in Wien. Hitzacker 1626. Auszug von Schreiberhand.

373ar Ausschnitt aus einem Brief Augusts an Hans und Heinrich Stern in Lüneburg, Phillipp Hainhofer betreffend. Dazu . (374r) Notiz Hainhofers.

461r, 464r Georg Forstenheuser an Philipp Hainhofer (2 Nürnberg 1641. Schreiber Donat Fend, Der erste Brief mit eigenh. Zusatz Forstenheusers; auf den zweiten aufgeklebt Zettel mit Notiz Augusts.

458r Anonymes Memorial (wohl von dem Hofkapellmeister Stephan Körner) für Hzg August, einen gesuchten Sänger für die Hofkapelle betreffend, (um 1640). Mit Notiz Augusts. (455r) In den Zusammenhang gehört auch das Memorial, eine begehrte Musicalische Composition betreffend. (467r) und fast gleichlautend von einem anderen Schreiber auch. Auf der Versoseite dieses zweiten Stücks Augusts Vermerk: Dieses begehrete unser Capelm. Mit Hainhofers Empfangsdatum vom 26.5.1641.

125r Gfn Sybilla Elisabeth von Oldenburg und Delmenhorst an Philipp Hainhofer. Delmenhorst 1628. Original mit eigenh. Unterschrift. Darin Zusatz von Hzg August, der den Brief geöffnet hatte, für Hainhofer.

354av Heinrich Stern an Hzg August, Lüneburg 23.10.o.J. Autograph. Datierung und Ortsangabe von August s Hand.