Paul Hagen, Naturwissenschaftliche Handschriften (Fortsetzung), 78r–79r. Bearbeitet von Anne Harnisch, 2018.
Gefördert durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. (Vorläufige Beschreibung)

Lübeck, Bibliothek der Hansestadt, Stadtbibliothek, Ms. med. 2° 28

[Sammlung medizinischer und naturwissenschaftlicher Fragmente]

In rotem Aktendeckel eine Sammlung medizinischer und naturwissenschaftlicher Fragmente; bisher 13 Stücke + 1 Umschlag mit 5 Zetteln, welche lose in den medizinischen Handschriften lagen und von Sudhoff in diesem Briefumschlag vereinigt wurden. Einer dieser Zettel enthält auf der einen Seite einen Brief des Johannes Zost, an seinen Vater Peter Zost in Lübeck, in welchem er ihm den Überbringer als seinen Freund empfiehlt. Von den anderen Stücken sind bemerkenswert: ein Blatt aus einem medizinischen Rezeptbuch des frühen 14. Jh. mit medizinisch beachtenswerten Vorschriften; 2 Bl. aus einer lateinischen Naturgeschichte (Zoologie) mit köstlichen Abbildungen. Diese Blätter zeigen mit dem bekannten Physiologus des Mittelalters keine Verwandschaft; ein Vergleich mit der von Cahier besorgten Ausgabe der lateinischen Texte in den Melanges d' archéologie II–IV, Paris 1851 hat gezeigt

1. Die dort wiedergegebenen Abbildungen haben keine Verwandschaft mit den vorliegenden. 2. Die hier besprochenen Tiere sind zum guten Teil anders als dort. 3. Was vom Pelikan, der hier wie dort behandelt wird, gesagt ist, weicht sehr von einander ab, so dass an eine gemeinsame Quelle nicht gedacht werden kann, wenn auch natürlich hier wie dort der fabelhaften Eigenschaft des Vogels gedacht wird, der seine Jungen mit seinem Blute ernähren soll. 4. Die Anordnung der Handschrift, deren Bruckstücke hier vorliegen, ist offensichtlich eine alphabetische gewesen, was im lateinischen Physiologus nie der Fall ist.

Mélanges d'archéologie, d'histoire et de littérature, hrsg. v. C. Cahier u. A. Martin. Paris 1851

[Sammlung medizinischer und naturwissenschaftlicher Fragmente].