Beschreibung der Handschrift Kiel, Universitätsbibliothek, Cod. ms. Bord. 105 Katalogisiert durch Kerstin Schnabel Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Kerstin Schnabel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Neukatalogisiert durch Kerstin Schnabel.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der Bordesholmer Handschriften in der Universitätsbibliothek Kiel.

Kiel Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Universitätsbibliothek Bordesholmer Handschriften Cod. ms. Bord. 105 Katalog von 1488 N xvii Johannes Calderinus Bologna 1412–1414 1ra–329ra Johannes Calderinus Repertorium sive dictionarium iuris A. Hec dictio a interdum includit ut C. de nuptiis loco a caligato Zoillus similiter ut C. de heredibus instituendis cum proponas. Deo gracias amen Druck GW 5904. Literatur Schulte2, 249f. Im Textverlauf mehrere Freiräume je nach Platzbedarf des Schreibers: 9r–v, zwei Drittel der Spalte 62va mit der Bemerkung Hic deficit una columpna , 74vb–74av, 89vb, 189rb–v, 210vb, 262v, 299v, 329rb–329v.

Papier

Wasserzeichen: Fabelwesen, Drache, frei, ganze Figur: WZMA AT8900-5_72 (1411, auch in Cod. ms. Bord. 104), zwei weitere Typen nicht nachweisbar, einer auch in Cod. ms. Bord. 104. Dreiberg mit Beizeichen, darüber einkonturige Stange, darüber einkonturiges lateinischem Kreuz: WZIS DE4860-Ms1071_187 (1421), vier weitere Typen nicht nachweisbar.

335 Bl. 44,2 30 Bleistiftfoliierung 1–329. Zählfehler: mehrere übersprungene Bl., jetzt mit Buchstabenzusatz 14a, 45a, 74a, 89a, 208a, 208b. V–1 (9). 3 VI (44)! V (53)! VI (65). V (74a). VI (86). II–1 (89). VI (100)! VIII (116). VI (128). VIII (144). IX (162). VII (176). VIII–3 (189). IV (197). VI (208a). III–3 (210)! 4 VI (258). IX–4 (272). IV (280). V (290). V–1 (299). 2 VI (323). I (325). II (329). Reklamanten. Lagenzählung mit römischen Ziffern II–XXVIII recto in der Ecke unten rechts. Falzstreifen aus Pergament in der Lagenmitte. Teilweise Bogenzählung mit Buchstaben oder arabischen Zahlen. Vereinzelt Angabe der Peciennummer am unteren Rand.

31–34 19–21 . Je nach Hand zwischen 60–75 Zeilen. Zwei Spalten der Breite 8–8,5 cm.

Von acht Händen geschrieben. Hand 1: ältere gotische Kursive des Marquard Brand auf 1ra und 89ara–129ra, Hand 2: 1ra–65vb, 190ra–197vb und 273ra–208vb, Hand 3: Jakob Smyd 66ra–71ra, Hand 4: 71ra–74va und 235ra–262rb, Hand 5: 75ra–87ra und 198ra–210va, Hand 6: 87rb–89va und 281ra–299rb, Hand 7: 129rb–189rb und 211ra–234vb, Hand 8: 263ra–272vb und 300ra–329ra. 1ra mit A-Initiale über ca. 25 Zeilen. Einfache Zeichnung eines grünen Drachens mit roter Umrandung auf schwarzem Grund. Auf 1r ehemals rote Lombarden über zwei Zeilen. Ansonsten Freiräume für Lombarden.

Der längs in zwei Teile gebrochene HD des spätgotischen Holzdeckeleinbands mit braunem Lederbezug liegt der Handschriftenverpackung bei. Liber catenatus Am oberen Rand zwei Löcher von der Befestigung der verlorenen Kettenöse. Fünf Doppelbünde. Zwei Riemenschließen, nur die Gegenbleche erhalten. Zweimal restauriert. Erneuerung der Einbanddecken im 20. Jh. Pappdeckel mit Halblederrücken, Rückenleder beibehalten. Lederecken. Lose Bl. mit breiten Papierstreifen befestigt. Erneute Restaurierung 2013, Firma PAL, Preservation Academy GmbH, Leipzig. Fehlstellen im Rückenleder beseitigt. Die Bl. der ersten Lage geglättet, dabei rote Lombarden ausgewaschen. Farben der A-Initiale (1r) nun verblasst. Papierstreifen entfernt, Fehlstellen im Papier ergänzt. VS, HS und jeweils zwei Vorsatzbl. erneuert.

Da die Wasserzeichen des Papiers größtenteils mit Cod. ms. Bord. 104 übereinstimmen, ist anzunehmen, dass der Codex ebenfalls in Bologna entstand, zumal zwei der mitwirkenden Schreiber, Marquard Brand und Jakob Smyd, hier wie dort beteiligt waren. Die unregelmäßige Lagenstruktur aufgrund des stark differierenden Platzbedarfs der Schreiber in Abhängigkeit eines klar definierten Textabschnitts deuten auf den unprofessionellen Umgang mit Pecien bzw. studentisches Kopieren hin.

Im Katalog von 1488 (Cod. ms. Bord. 1a) unter der Signatur N xvii unter dem Titel aufgeführt: Repertorium Johannis Caldrini. Im Verzeichnis von 1606 (Cod. ms. Bord. 2a) Repertorium Johannis de Calderino. Um das Jahr 1665 (Cod. ms. Bord. 1b) geführt als Johannis Calandrini repertorium iuris sive grammatica latina.

Die Bordesholmer Handschriften der Universitätsbibliothek Kiel, beschrieben von Kerstin Schnabel. Wolfenbüttel 2020 Merzdorf, 59. SteffenhagenNr. CLXVI. Ratjen, 106. Krämer, 100. Schnabel, 39, 45, 47f., 591.