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Beschreibung der Handschrift Kiel, Universitätsbibliothek, Cod. ms. Bord. 113
Die Bordesholmer Handschriften der Universitätsbibliothek Kiel, beschrieben von Kerstin Schnabel. Wolfenbüttel 2020
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Registra exemplorum

Papier — 76 Bl. — 21 × 14,5 cm — Bordesholm — um 1481

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Blume, darunter Sparren: WZIS DE5580-2Incca1027f_d3 (1481), WZIS DE5580-2Incca1027f_e5 (1481), zwei weitere Typen nicht nachweisbar. Diese Wasserzeichen teilweise auch in Cod. ms. Bord. 5b, 20, 27, Teil I, 28, Teil III, 48, 58, 58A, 58B und 58D). Lagen: IV (4d)! 5 VI (63)! V–2 (71). Bleistiftfoliierung aus dem 19. Jh. mit Auslassungen und moderner Ergänzung 1–71. Zählfehler: unbeschriebene Bl. blieben ungezählt, jetzt 4a–d und 35a. Schriftraum: 16–17 × 10,5 cm. 32 liniierte Zeilen. Von einer Hand in Bastarda geschrieben. Hand 1: 1r–68v. Am Anfang einige Nachträge von einer zweiten Hand. Nicht rubriziert. Die Zeilenliniierung nur bis 39v, dann lediglich Einstiche und schwache Rahmung des Schriftraumes.

Pappdeckel mit gelb-schwarzem Kiebitzpapier überzogen. 19./20. Jh. Die Handschrift war mit einer Druckschrift zusammengebunden, heute Kiel, UB, Typ. Bord. 290: Mayronis, Franciscus de: Sermones de sanctis. Basel: Jakob Wolff, 1498. (GW M22461). Die Inkunabel wird von dem originalen Einband umgeben, der wahrscheinlich aus der spätgotischen Werkstatt in Bordesholm stammt (EBDB w004172). Dieser trägt zwar keine Einbandstempel, wurde aber mit Makulatur versehen, die auch in Einbänden dieser Werkstattphase zu finden ist, siehe die Beschreibung von Cod. ms. Bord. 4. Die Bindung der Gruppe erfolgte um 1510/11. Restauriert 2007 von Anne-Katrin Haase, Hamburg.

Herkunft: Die Register entstanden in Bordesholm. Sie beziehen sich teilweise auf Bücher aus der Bordesholmer Bibliothek. — Im Katalog von 1488 (Cod. ms. Bord. 1a) aufgrund der späten Entstehung nicht im aufgeführt. Im Verzeichnis von 1606 (Cod. ms. Bord. 2a) Sermones de sanctis Francisci Maronis. Um das Jahr 1665 (Cod. ms. Bord. 1b) benannt mit 1. Francisci Maronis de sanctis. Basilia 1498. 2. Capitula notabiliora ex gestis Romanorum etc.

Steffenhagen Nr. CCXC. — Ratjen, 111. — Krämer, 100. — Schnabel, 281, 630.

1r–2v Registrum Gestorum Romanorum. ›Incipiunt capitula notabiliora ex gestis Romanorum‹. Pompeius exemplum pulcherrimum de dilectione primum capitulum. De juvene qui fuit captus a piratis quem pater noluit redimere satis pulcherrimum capitulum quintum … — … De constancia fidelis anime de Guidone et Tyrio pulcherrima historia capitulum CLXXII. ›Fiuniunt feliciter aptiora exempla ex gestis Romanorum‹. Nur ausgewählte Kapitel werden genannt, zumeist übereinstimmend mit Oesterley, Gesta Romanorum. Siehe auch Cod. ms. Bord. 50, 1r–23r (in der Beschreibung weitere Literatur), und Cod. ms. Bord. 58H, 1rb–68va. Literatur: Weiske, 132 (Hs. genannt).

2v–3v Registrum exemplorum. ›Incipiunt quadraginta exempla pulcherrima que inveniuntur in littera L xlvi‹. Confessio liberat hominem a pena temporalia. De clerico qui argentarium interfecit 140 … — … Pro defunctis orare. De iuvencula filia virginis que orbata fuit utroque parente etc. Exemplum pulcherrimum 179. Die Angaben beziehen sich auf einige in Cod. ms. Bord. 25, 140r–179va, enthaltenen Exempel, die auf Caesarius von Heisterbach zurückgehen. Der Band war unter der Signatur L xlvi in der Bordesholmer Bibliothek aufgestellt.

3v–4v Registrum exemplorum. De sancto Thoma exemplum de medio. Require in littera L xxi … — … De milite qui maledixit propter intemperie aeris … et quomodo fuit punitus in suis. Require in littera L xlvi folio 253. Die Angaben beziehen sich auf die Codices unter den alten Signaturen L xxi (Sermones 'Paratus', verloren), E xxii (Cod. ms. Bord. 7), Thesaurus novus (ohne Signatur genannt, wohl L xxii und L xxiii, Typ. Bord. 171 und 172), [Circa] L xxxiiii (Johannes Gritsch, Typ. Bord. 215), L l (Jacobus de Voragine, verloren) und erneut L xlvi (Cod. ms. Bord. 25, siehe oben). Teilweise fehlt der Stellennachweis. – 4ar–4dv leer.

5r–68v Registrum ad speculum exemplorum. ›De littera [A]‹. [A]bstinentie viribus per ieiuni sputum pestifer draco occiditur. Distinctio IX II … — … Usurarius precipiens sibi bursam cum pecuniis … aurum sitisti aurum bibe. IX CCXVI. Das Register bezieht sich auf das Speculum exemplorum, GW M42949, in der Bordesholmer Bibliothek unter der Signatur L v, heute Typ. Bord. 140. Z. T. mit Nachträgen in hellerer Tinte versehen. Die Seiten sind nicht vollständig beschrieben, Zwischenräume finden sich beim Wechsel der alphabetischen Folge bis zum dritten Buchstaben. Die Bl. 11r, 13r, 35a, 37v, 38r, 54v, 67v, 69r–71v leer oder nur mit der Seitenüberschrift versehen.


Abgekürzt zitierte Literatur

EBDB Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel)
GW Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978–
Krämer S. Krämer, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Bd. 1–3, München 1989–1990 (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1)
Ratjen H. Ratjen, Zur Geschichte der Kieler Universitätsbibliothek. Schriften der Universität zu Kiel 1862–1863, Kiel 1862–1863 (Programm zum Geburtstage Frederiks VII.)
Schnabel K. Schnabel, "Liber sanctae Mariae virginis in Bordesholm …" Geschichte einer holsteinischen Stiftsbibliothek, Wiesbaden 2014 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 33)
Steffenhagen E. Steffenhagen, Die Klosterbibliothek zu Bordesholm und die Gottorfer Bibliothek. Zwei bibliographische Untersuchungen, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte 13 (1883), 66–142
Weiske B. Weiske, Gesta Romanorum, 2 Bde., Tübingen 1992 (Fortuna vitrea 3 und 4)
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der Bordesholmer Handschriften in der Universitätsbibliothek Kiel.
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