Transkription

Schöne außerlesene Sin[n]reiche Figuren, auch Gleichnussen Erklärungen Gebettlein vnd hohe lehr[en] Zum theil auß heiliger schrifft wie auch zum theil auß der alten Christlichen kirchen Lehrer Schrifften gezogen vnd in Teutsche Reimen verfaßt. Alles mit Heiliger schrifft Concordierend nach dem vralten Text S. Hieronimi / Durch D. S. ..
Sudermann, Daniel
[Inhaltsverzeichnis]
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Schone aŭßer leſene Sin ̅ reiche Figŭren aŭch Bleichnŭſſen Erklärŭngen Bebett lein vnd hohe lehr ̅ Zŭm theil auß heiliger ſchrifft wie aŭch zŭm theil aŭß der alten Chriſt lichen kirchen Lehrer ̅ Ich rifften gezogen vnd in Teŭtſche Reimen verfaßt.
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Alles mit Heiliger ſchrifft Concordierend nach dem vralten Text S. Hieronimj Dŭrch D. S.
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Em lehr daß vns alle Creatŭren v̈ber alle Tŭgend dŭrch Chriſtŭm den rechte ̅ weg zŭ Bott weiſen.
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All Creatŭrn vns aŭff Bott wetſn Hoch vber ſich jhne zŭ vreißn Aŭß dene ̅ mach ein leÿter ſchlecht Zŭ ſterge ̅ ohn dran kleben recht
Eÿleſt aber mit ſolcher kŭnſt? Jo mache dir ein leÿter ſŭnſt Vil beſſer noch von ſproſſe ̅ dreÿ, Nemlich Blaŭb Hoffnŭng lieb dabeÿ. Wilt aber auch ein wagen habn? Nimb zŭ rader ̅ vier Bott es gabn, Weÿßheit Iterck vnd Berechtigkeit, Dar zŭ die edle Mantgkeıt.
Tihe da haſtŭ eın wage ̅ ſchon, Zu fahre ̅ hoch vor Bottes Thron, Aüß gnade ̅ her durch Jeſünt Chriſt, Ohn den kem weg zum vatter iſt.Johan 14. Ich bin der Weg die Warheit vnd daß leben niemand kompt zŭm Fatter dann durch mich Cor: 13. Feht aber bleibet Blaub Hoffnung Liebe, aber die Liebe iſt die groſſeſt vnter jhnenBedrŭckt bey Facob von der Heyde ̅ Kŭpferſtecher.
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Von der Böttlichen Lehre, vnd wie ma ̅ dieſelbe imterlich entpfahe ̅ möge, aŭch von eigenſchafft eines Bottſeligen Menſchen.
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Wer Bottes lehr ſoll recht verſtehn, Der mŭß vorhin aŭß jhm ſelbs gehn, (In der Nachfolgung Christi, Lib. 3. * Sap: 1. Ioh: 4 Gott iſt ein Geiſt, dar: umb muß man ihn ım Geiſt vnd ın der war heit anbetten, Ich bin die war= heit. * Oſec. 2. Matth: 17 Marcus: 6. 9. Luc: 9. 19. Ioh: 6. Chriſtus hat ſeine Jünger vom ſichtbarliche ̅ auff daß Geiſt= lich gefürt. Paul, äuch. 2 Cor. 4.) Vnd v̈berſteign all Geſchöpff klein, Dann Bott wirckt nŭr mein Seel* rein:
Alda ſoll er ſich Innerlich, Samblen gar vnd beſchlieſſen ſich, Von allen ſorgen diſer Welt, Bedancken aŭch ſampt waß zŭſelt:
Drŭmb wer Botts wort recht hören wöll, Der mŭß den Berg aŭff ſteigen ſchnell, Wie Chriſtŭs offt ge ̅ ſtiegen iſt, Als Er gelehrt hat in der Wüſt:
Da weiß der Menſch nichts da ̅ Bott vŭr, Vnd ſich nŭr, ein arm Creatŭr, Dann waß hoch daß iſt Gott nah gwiß, Von der Welt ſorg vnd hindernŭß.(Tauler, Auff Iohan: Baptiſte gehŭrt, folio 278 von Eigen ſchafft ei= nas Got= liche ̅ men ſchen.) Ein Götlicher menſch ſol ſeine euſerlichen augen beſchließen, für allen Zergengliche ̅ dinge ̅ , vnd ſol ſein innerliche ̅ Sinn beſchleiſe ̅ für aller tödt= licher ſorg Er ſol alle gedancke ̅ in ſich ſelber kere ̅ . Er ſol ſchweigen vnd hören waß Gott in jhm redt, Er ſol ſich vber ſich ſelber erheben. Er sol ſein ein Spiegel der Gotliche ̅ erbildung. Er ſol ſein Seel füllen (mit) Göt= licher forme, Er ſol ſchawen das liecht in dem (Göttlichen) liecht. Ja er ſol werden das liecht in dem liecht. Er ſol in der welt nit mehr haben dan den leib, Er ſol allezeıt eins newen beginne ̅ , das iſt, Er ſol in hewer erkantnus ſich allezeit v̈ben, vnd ſol allezeit haben ein vorſpiel der Ewigkeit.D. S.
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Ein geiſtlich Liedlein ſo D. Taŭlerŭs ſelbs gemacht hat.
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Ich mŭß dıe Creatŭren flichen, Vnd ſŭchen Hertzens Innigkeit, Soll ich den Beiſt zŭ Botte ziehen, Aŭff das er bleib in Reineheit.
Ich mŭß die eüſſern Sinne zwingen, Soll ich entpfahn das oberſt Bŭth, Vnd ſtehtigs nach der Tŭgend ringen, Soll mır werden der Liebe glŭt.
Ich mŭß die ſchnelle zŭnge binden, Vnd waß ſie krümpt nŭhn machen ſchlecht: Soll ich von Bott wahr fried befinden, Ja ſoll mir immer werden recht.Tauler, Der leib ſol ſein, ein knecht der Seele, vnd die Sede, ein dienerin des Geiſlts, vnd der Geiſt ein anſtarre ̅ Gottes D. S.
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Ein ſchöne Bleichnŭs von einem vnbe= hawenen rauhen Holtz, daraŭß hernach ein höldſeeli= ges Bild formirt werden kan: vnd alten Adami= ſchen Irrdiſchen vnd aŭß Bott widergebornen Newen Menſchen.
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Hor ein Bleichnŭs vom Adam alt, Irrdiſch vnd grob noch vngeſtalt: Vom Newen aŭch gebohrn widrŭmb, (Ioh: 13. Rom: 4. 5.) Beiſtlich, himmliſch, aŭffrecht vnd frŭmb. Als ein groß Bloch lag an der ſtraß, Vom Eÿchen baŭm noch grün vnd naß, Vnd es beſah ein weiſer Man, Da fieng er gleich zuſagen an, Ach Bott wie ligt im bloch vnrein, So ein ſchöns Bild weren allein, Die ſpeen davon gehawen ab, Draŭff Bott alßbald ein antwort gab: (Iere: 15) Scheÿdſtŭ das gŭt vom böſen grŭnd, So wirſt aŭch gwiß recht wie mein mŭnd: (Tauler 9.) Das iſt, ſcheid ab alles von dir, Was dran böß noch iſt für vnd für, So findſtŭ mich in dir gewiß, Bantz lauterlich ohn hindernüß: Diſe Bleichnus ſchreib er aŭff baldt, Aŭff daß mans noch allzeit behalt.Iere. 35. So dŭ das köſtlich von dem ſchlechten ſcheÿdeſt, ſo wirſtu werden wie mein mundt. D. S.
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Ein tröſtliche Lehr v̈ber den ſprŭch Mat= thej. 11. Kompt her zŭ Mir alle die jhr mit mŭ= he vnd arbeit beladen ſeÿr. Ich will eŭch erqŭicken etc.
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(Eſai: 44 Matt 11. Dein boßheit hab jeb aüßge= lilgt wie einn wolken, vnd deine ſünde Wie einen Ne= bel, we ̅ de dich wider zŭ mir. dan ich hab dich erlöſet.) (Matth. 9. Luc. 5. Die geſunden bedurffen deß Arts nit ſon= dern die krancke ̅ Ich bin nit ko ̅ = men zŭ rŭffe ̅ die gerechlen ſonder die ſun der zur bŭß.) (a Ioh. 3. Rom. 5. 1 Ioh: 4. b Matt. 1 Luc. 3.)
Bott hat ſein Sohn vns freÿ a gegebn, Zŭm b Heÿland recht vnd Ewign lebn: Wiltŭ baldt heÿlen deine wŭndn? (c Matth. 9. Luc. 10. Pſal. 36. Iere: 1 d. Iohan: 7. 19. Blŭt vnd waſſer.) Er iſt der c Artzt zŭ allen ſtŭndn. Biſtŭ hitzig mit Sünd beladn? Er iſt noch der Brdonn aller gnadn. Biſtŭ betrübt dŭrch böſe Leŭth? (e Rom. 4. 1. Cor. 2. f Hebr: 1. g Ioh: 1. 9. 12. h Act. 12. 16. i Rom. 5. 1 Ioh 3.) Er iſt dein Fried vnd e Brechtigkeit. Bedarffſtŭ hülff? Er iſt die f Krafft. Biſtŭ gar blind? Er das Liegcht ſchafft. Biſt in gfencknŭs? Er iſt der h löſer. Förchſt deine Sünd? Sein i gnad iſt größer. Biſt arm? bedarffſt kleid ſpeiß vnd tranck? (k Rom. 10. Col: 2. l Ioh. 12. Col: 2. m Hoſ. 3. 1 Cor: 15. n Apoc: 1. o Ioh. 14. p 1 Cor. 2. Rom. 9.) Er iſts Rkeichtŭmb geweſen lang. l Förchſt den Sathan? Er hat jhn gfangn. Die Hell m zerſtört, dir hülff zerſangn. Förchſt aber noch den ewign Todt? Er iſt deß Todts ein n Herr vnd Bott. Aŭchos ewig lebn: Bitt jhn darŭmb, Er allein gibts, macht grepcht vnd frŭmb.Matth. 9. Deß menſchen Sohn hat macht die ſünde zŭ vergeben. etc. vnd zŭ heÿlen allerlerleÿ kranck heit etc. Luc. 19. Ja des menſchen Sohn iſt komen zu ſuchen vnd ſelig zŭ machen daß verloren war etc. D. S.
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Das alle wahre Chriſtgläŭbige, ſo Bott bloß anhangen, Fried vnd Rŭhe, dŭrch vnſern Herren Chriſtŭm allein finden. Taulerus.
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O Bott, wann ich den gantzen tag, Dir veſt anhang, alß vils ſein mag, (* 1. Cor. 6. † Ioh. 8.) So machſtŭ mich gantz loß vnd freÿ, Von allem Bſchöpff, ſeÿ waß es ſeÿ, Vnd fühle kein beſchwehrnŭß mehr, (* Act: 2. vol des h. Goiſts. Coloß: 2. 1. Ioh: 4. † Ioh: 14. Luc. 24 * war nut vn= ſer hertz gang ents ündet in- vnß? etc.) Mein leben iſt * voll deiner Herr, Ich find kein rŭh im hertzen mein, Dann ſo dŭ wohnſt mit lieb darein, * Entzündts O Herr daß ich zŭ mal, Meins leidts vergeß in dieſem thal, Der Pilgerſchafft: Herr ſolchs thŭ baldt, Es ſteht allein in deiner gwalt.1. Cor: 6. * Wer dem hern anhanget der iſt ein Geiſt mit jm. etc. Ioha ̅ . 8. ſo eŭch der Sohn freÿ macht ſo ſeit ihr recht freÿ etc. Math: 11. Beÿ mir allein werdet ihr rŭhe, finden für euwere Seele. etc. Coloß: 2. jhn Chriſto wonet die gantze völle der Gottheit leiblich elt. vnd ihr ſeit deſſelben vol elt. Cant: 5. mein geliebter kom in ſeinem garten (in meinem hertze ̅ ) mein geliebter ist mein vnd ich bin ſein. etc. Cant: 8. Mein hertz iſt fewrig vnd iſt ein flam des herre ̅ , daß aŭch viel waſſer nit mögen die lieb aŭßleſche ̅ noch die ſtröme ſie ertrencke ̅ . etc. 4. Esd 16. Seit als die Bilgern aŭf Erde ̅ etc. Hebr: 10. 1. Pet: 2. Phil: 3. vnſer wandel iſt im him ̅ el etc. coloß. 3. Hebr. 13. wir haben die kein bleibende ſtalt ſonder wir ſŭchen die zŭkŭnfftige etc. D. S.
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Ein Lehr: Daß ie mehr ſich der Chriſt hie ernidriget, ie höher er dort erhaben wirt.
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(1. Ioh. 2. Luc: 14. Setz dich vnde ̅ an etc: ſo wirſtu erhöhet werden)
Wer die Welt hat verlaſſen recht. Der ſŭcht nŭr daß niderſt ort ſchlecht, Er gönt niemandt ringer zŭ ſein, Noch kleiner, dann er iſt allein: Vnd widrŭmb in geiſtlichen dingn. Er will ie mehr noch höher tringn, In Brechtigkeit, oder liebhabn, (* 1. Cor: 12. Zÿferet na= ch den bes ten gaben. 1. Cor 13. Ohne Gött= liche liche iſt alles nichts 1 Ioh. 14. Gott ist die liebe wer darm ̅ bleÿbt der bleibt in Gott: etc. Luc: 3. e's Wird ſreud ſein im himel vber ein ̅ ſüner der ſüh bekert.) Deß heÿlgen, Beiſts aŭch beſte * gabn, So vil der Menſch in dieſer zeit, Erlangen mag zŭr Seligkeit, Dann rechte Lieb nit einen tag, Ja keinne ſtŭnd hie rŭhen mag, Weil etwas iſt, daß man köndt noch, Mit Bott vnd recht liebhaben doch, Drŭmb ein Menſch der Bott liebet ſer, Den liebt widrŭmb alls himliſch Heer, So gantz vnd gar vnmäſſtglich, Das alles waß der Menſch für ſich, Von liebe groß, hie möcht erdenckn, Nichts iſt, bitt drŭmb Bott wirts dir ſchenckn.1. Cor: 6. Wer den herren anhanget der ist ein geist mit im. 4. Esd: 2. Er wirt euch ewige rŭhe geben. Mett. 11. D. S.
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Bleichnus, daß Bott ſeinen lieben Kindern kein ſchwerers Creŭtz aŭffladet, weder ſie ertragen können.
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(2. Cor. 10.) (1. Cor: 10. Gott iſt ge= trew vnd wirt nit geſtn lten das ir ver= ſucht wer det vber- ewen ver mögen)
Wann Bott ein Creutz vns aŭfferlegt, So iſts eben mit dem ders tregt: Als wenn ein Weib, ihrm iŭngen Kind, Vil höltzelin zŭſammen bind, Läſt es aŭß lieb aŭch tragen mit, Hilfft aber ſelbs: vnd ſagt all tritt, Wie es ſo wol getragen kan: Bald aber ſie ſäßt nach alßdann, (2. Petr. 2.) Mag datz Kind tŭng nit tragen mehr, Weil ihm die Bürd iſt vil zŭſchwehr Doch behelts Weib ihr Kind beÿ ſich Im wald für Wölffn ſonſt gefährlich: Alſo geſchicht vns allen gwiß. (Matth. 11.) Das Creŭtz iſt ſanfft lieblich vnd ſüß All tŭgend aŭch weil Bott hilfft noch, Thŭt er ſolchs nit aŭß liebe hoch, So ſind wir todt, ellende Leŭth, Drŭmb ſpricht er noch, morgen als heŭt: (Ioh: 15. Phil: 2. Ich vermach alles durch Chriſtu.) Ohn mich kondt ihr nichts thŭn allein: Deß ſollen wir ingedenck ſein.D. S.
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Beiſtliche Brad vnd Staffelen, ſo einander nach (vermittels vnſers Herre ̅ Chriſti zŭg) ie mehr vnd höher zŭr ſeligkeit führe ̅ .
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Wol dem der ſeinen willen brirht, In allem thŭn aŭff Chriſtŭm ſicht, (Matth. 11.) Demütigkeit iſts Fŭndament, (1. Cor. 3.) Zŭm Baw̆ deß heÿls biß an daß endt: (1.) Dann ſo ein Menſch Demütig iſt, (Matt. 5. 2) Der bleibt aŭch Mildt zŭ aller frrſt: (3) Der Mildt betraw̆ret ſeine ſünd, (Eſa: 62.) Vnd wer darŭmb traw̆ret geſchwind, (Rom: 1. 4) Den dürſt nach der Berechtigkeit: Der nŭn Berecht iſt allezeit, (Luc: 6. 5) Derſelbig wirt Barmhertzig ſehr, Wer Barmhertzig iſt mehr vnd mehr, (Rom: 12. 6) Der iſt Liebreich: wer liebt ohn ſtreit, (7) Hat ein rein Hertz: der nŭn bereit, (2. Tim. 2.) Ein ſolcher iſt, derſelbig wŭrdt, (8) Aŭch friedlich ſein wie ſich gebürt: (Rom: 12. Heb: 12. Rom: 8.) Der Friedm acher iſt ſelig ſchon, In der höffnŭng mit Bott es Sohn.Herr Jeſu, zeüch vns von einner clarheit zu der anderen. Cant: 1. 2. Cor: 3.D. S.
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Ein kurtze doch nŭtzliche Lehr v̈ber den Sprŭch Jere: 23.
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Mag ſich iemandis vor mir in ein winckel verber= gen das ich in nicht ſchen möge, ſpricht d’ Herr.
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Kein beſſer ding aŭff Erden iſt, Dann das der Menſch zŭ aller friſt, Sich helt gleich als ob er thet ſtohn, Dort oben recht vor Bottes Thron, (Prov: 24 Matth. 18 10. mal 1. mal. * Pſal: 37 34. 145.) So wirdt er nit fündigen baldt, Ob der Berecht all tag aŭch falt, Doch ſteht er aŭff Bott ihn erhalt.Eſa: 29. wer euch deren werck in der finſternus beſchehen. vnd ſagent, cÿ wer ſihet vnſ: vnd wer weiß von vnß? Eccle: 23. Er gedenckt nit daß die aŭge ̅ des herrn viel heller ſeind, dan die Sonn, etc. vnd ſehen die hertze ̅ der menſchen, vnd talle verborgene ort. etc. Eccle: 7. darümb in allen deinne wercken geſchefflen, vnd hendeln, gedenck alweg daß end vnd aŭßgang, ſo wirſtu nimmermehr v̈bels thŭn oder felen. Hebr 4. Gott iſt ein Richter der gedancken vnd ſin= nen des hertzens, vnd ist kein Creatür vor jhm vnſihtbar, ſonder alle ding ſind bloß vnd offenbar vor ſeine ̅ aügen, elt: Eccleſ. 35. D. S.
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Die gantze Sŭmm vnd Innhalt vnſerer Seelig keit kŭrtz verfaſſet: von den Alten daß kŭrtz Evangelion genandt.
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Rom: 4. Chriſtus iſt vmb vnſerer ſünde willen dahin gegeben, vnd vmb vnſerer Berechtigkeit willen aŭfferſtanden.
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(Eſa. 52. 52. Marc. 3. Rom. 4.)
Das Beÿlig Evangelion, Zŭr Seligkeit von Bottes Sohn, Iſt kŭrtz, daß er geſtorben ſeÿ, Für vnſer ſünd, erſtanden freÿ, Aŭff daß er vns machte gerecht, Diß iſt aller Chriſten Blaŭb ſchlecht, (* Ioh. 13. * Mac: 10. 1. Ioh: 2. Wer da ſagt das er beÿ chri ſto bleibe, der ſol auch wand- ele ̅ gleich w- ie er gewand elt batt 22) Nŭn aber iſt vnſer thŭn eben Daß wir ſtäts nachvolgen ſeim leben, Aŭff deß Creŭtzs weg der Welt pracht meÿde ̅ , Zŭm gŭten vns vom böſen ſcheÿden, Vnd Bott lieben ob allen dingn, Den Nechſten auch: vnſer fleiſch zwingn, Solchs iſt nöthig den Menſchen frŭmb, Zŭwiſſen recht im Chriſtenthŭmb.Matth: z ſ. Marc: 16. etc. Rom: 1. Ich ſchäme mich deß Eva ̅ gelions nicht, dan es ist die krafft Gottes, zu ̅ beil alle ̅ glau ̅ bige ̅ , etc. 1. con 1. 15. dŭrch welches wir aŭch ſelig werden, etc. ſo wir dran glaŭbe ̅ , etc. z Con 5. dan Gott war in chriſto, vnd verſünct die welt mit jhm ſelber, vnd rchnet jhnen ire ſünd nit zŭ vnd hat das wort der verſünŭng in vns ge= ſetzt, etc. Galats 1. aber ob gleich aŭch wir, oder ein Engel, vom him ̅ el, euch würde predi= gen, anders dan das wir auch gepredige ̅ t habe ̅ , der ſei anathema, das ist im ban. D. S.
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Hör Menſch dŭ ſolt ingedenck ſein, Der ewign Freud vnd Hellſchen peın.
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Aichts beſſers iſt zŭr zeit, Aŭch dort in Ewigkeit, Dann erben Bottes Reich, (Matth. 22.) Den Englen werden gleich: Vnd widerŭmb hingegn, Nichts ärgers, dann allwegn, Brennen im Reich der Helln, (Matt. 25.) Sein aller Teŭffeln gſelln, Doch ir vil darnach ſtelln, Der Konig wirdt ſagen: Kompt her zŭ@ Mir ih:@ gebenedeiten, Behet hin von@ @ vermaledeiten,Vnd die gerechten Werden gehen in das Ewige Leben, Die vngerechten aber, in die Ewige pein, Matt. 25, Darŭmb wachet vnd bettet etc. Was jch aber euch ſage, das ſage jch allen, Wachet, Marc: 13 Luc. 21. D. S.
|| [ID00024]
|| [ID00025]

O Menſch beſchaw diß mein figŭr, (John: 1. Col: 1. Hebr: 7. Luc: 1. * Emanuel Eſa: 7. Hebr: 4. Dan: 7. pſal 110 Matth: 22. Epheſ: 1. Act: 2 Col: 3. Matt: 25. 26 Joha: 5. c. 1. Tint: 3. Col: 2. 2 Cor: 5. Hebr: 1. Rom: 14. Hebr: 1. vhil: 2.) Ich bin weit ob all Creatur, Kein Batter hab dan Bott allein, Mein Mutter bleib ein Jŭngfraw rein, Drŭm bin Bott menſch, nŭr ein verſon, Von zwo Natŭrn wahr Bottes Sohn, Beereŭtziget im erſten ſtandt, Zin andern ſitz zŭr grechten Handt, Deß Vattern mein als herr vnd Bott, Von macht vnnd ehr im gleichem gradt, Ein Richter gerecht darŭmb dz ich, Nŭn menſch in Bott bin ewiglich, Ja drin die völl der Bottheit gantz, Weſentlich wont mit hellem glantz, Sampt alle ſchätz der geheimnŭtz, Der weißbeit aŭch, vnd zŭm beſchlŭtz, Den alle Bottes Engel Verehren, In dreÿ Einheit ſür ihren Herrn,D. S.
|| [ID00026]
|| [ID00027]

Der Herr Jeſŭß: Chriſtus ſpricht: Ich bin der Anfang der jch aŭch mit eŭch rede. S. Iohan: 8. S. Icron. Text.
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(Ioh: 1 Col: 1. Im anfang war das wortt, vnd das wortt war beÿ Gott, vnd Gott war das wortt, dasselb war im anſang beÿ Gott, alle di= ng ſind dúrch dasselbig gema= cht, vnd obn dz ſelbig ist nichts gemacht, Hebr. 1.) (Ioh: 1. Col: 1. Vnd das wort iſt fleiſch wor de ̅ , vnd hat in vns gewonet, vnd wir habe ̅ geſchen ſein Herrligkeit ein herrligkeil als des einge borne ̅ vo ̅ vat ter, voller gnad vnd warheit, Baruch. 3:) (* Ioh: 12. wer mich veracht v̈nd nimpt meine wort nit aüf- der hat ſchon derin richtet. † Die wort die Ich zü euch geredt hab die ſint geiſt vnd ſind leben. * Ioh: 8. Was ich von mein nem vatter gehört hab das rede ich Ioh 10. 14. † Ich vnd der vatter ſeint Eins. * Ioh: 8. wer mir nach volget der wird das liecht des lebe ̅ s habe ̅ . Ich gib ine ̅ das Ewig lebe ̅ Io. 10.)
* Menſch nit veracht mein groſſe gab,(Hebr. 1. Gott hatzŭ vns gered durch de ̅ Sohn welche ̅ er ge- ſeizt hat zŭm erbe ̅ aller ding durch we- lchen er aŭch die welt gemacht hatt, * Himel vnd Erde ̅ Werde ̅ zergche ̅ aber mein ̅ e Wort werden nit vergehe ̅ , Ioh 9. wer vo ̅ Gott iſt der höret Gottes wort etc warlich etc ſag Ich euch ſo iema ̅ l mein wort wirt halte ̅ der wirt den todtn= icht sehe ̅ Ewiglich * Ich wil in die Crvn des lebens geben Iac. 1. Apo 12) So ich dir ſelbs verſprochen hab, Sampt gŭter Lehr, befehl in gmein: Dann meine wort ſind nicht allein, Als menſchen red, vergenglich ebn, * † Sonder halt ſie fŭr Beiſt vnd Lebn, Aŭß der Böttlichen Maieſtet, * Deß Vatters Wort, dŭrch Mich geredt, So gwiß vnd wahr, als er Bott iſt, † Vnd jch ſein Sohn, der wahre Chriſt: * Volgeſt mir nach, ſo haſtŭ ſchon, * Was Ich verſprich, deß Lebens Cron.Ioh: 3 Der vatter hat den Sohn lieb vnd, hat ihm alles in ſeinne hand geben, wer an den Sohn glaubt der hat das Ewige lebe ̅ , wer dem Sohn nit glaŭbt, der wirt das leben nit ſehen, ſon der der zorn Gottes bleibt v̈ber jhm etc. Ioh: 7. Es hat nie kein menſch alſo geredt wie dieſer menſch. etc.D. S.
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Ein alt ernewert geiſtlich aŭfgeloſtes Rätzel, In gleichnŭs des alten verdorbenen, vnd des newen von Bott begnadeten erleŭchte ̅ menſche ̅ , aŭch ihrer heÿder vnd erſcheit.
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(Der alt menſch ſpricht. * Ich irrc, dŭ irrest, er irrct, ſum ̅ a wir irren alle: bis vns die Sonne der gerech= tigkeit aŭf gehet. Malach: 3. Der morgenſtern in vnſer hertzen ſcheine 2. Potr: 1. vnd wir aŭfwache ̅ , vnd Chris= tus vns erleuchte, etc Ephes: 5. was vom fleiſch geborn ist, das ist fleiſch, vnd was vo ̅ Geist geboren wirt das ist Geist. etc. Ioh: 3. Rom: 8.) (Der new menſch ſpricht. Vns aber hals Gott geoffenbaret, dŭrch ſeinen Geist. 1. Cor. 2. Derſelbig erforſchet alle ding auch die tieffe Gottes 2. Cor: 3. vnd macht lebendich. Eŭch iſts gegeben, Daß ir das geheim= nus des him ̅ elreichs vernemer, dieſe ̅ aber iſts nit gegeben. etc. Matth: 13. Dan mit ſehende ̅ aŭgen, ſehen ſie nit Eſa: 6.) (Christus eröffnet das bŭch ſo ver= ſiegelt ist geweſe ̅ Eſa: 29. Apo. 5. Dieſe aber was ſie nit wissen das verlestern sie, 2 Pet. 2 Iud: 1.)
Mancher Menſch da für über geht.(Wir aber haben nit emtfangen den Geist dieſer welt, ſandern den Geist der aŭß Gott ist. etc vnd ver gleichen (oder richten) geist= liche dingen geist= lich, 1 Cor 2.) Sicht ein weiß feldt, draŭff ſchwartz geſeet, Vnd merckt doch nit, was darin ſteht, Rath was iſt das? Es iſt ein man, Der den Bŭchſtaben ſchawet an, Mags an Botts geiſt, doch nit verſtahn,Eſa: 22. Ich wil ihn den ſchlüßel des haúß Davids aúff ſein ſchúlter legen, Er wirt aúſſchließen, vnd niemand wirt wider zúſchließen, er wirt zúſchließen vnd niemand wirt wider aúffſchließen, Ioh: 12. Mach: 22. * Ihr irret vnd verſtehet die Schrift nit. etc. Lúc: 24. vnd er leget ihnen alle ſchrifft aúß, etc. vnd eröffnet ihnen daß verſtendnús daß ſie die ſchrifft ver ſtŭnden.Matth: 11. Ich preiſe dich Vatter vnd herr him ̅ els vnd der Erden, das dú ſolches den Weiſen vnd verſtendigen (od’ klúgen) verborgen haſt, vnd haſt es den vnmündigen (od’ klei= nen) geoffebaret etc. Pro: 11. Luc: 10. e’in ſolchs verkawen aber haben wir zú Gott nit das wir gnúgſam ſeÿen etwas zú erdencken aúß vns, als aúß v̈ns ſelber, ſonder vnſer ver mögen vnd gnúgſam ist von Gott, welcher aúch v̈ns geſchickt gemacht hat diener zú sein des newe ̅ lestaments. nit des búchſtabens ſonder des Geiſtes, dan der búchſtab tödtet aber der Geiſt macht lebendigz. Con 3.Lúc. 11. Drum bittet. etc. ſo wirt euch ewer him ̅ liſcher vatter, den gúten Geiſt vom him ̅ el gebe ̅ etc. Ioh: 14 das er beÿ eúch bleibe etc. 1. Ioh 2 vnd ir habe die ſalbung von dem der heiligh iſt etc. Iacob: 3. Habt ir aber bittern grim vnd e’iffer vnd zanck etc. in ewerem her tzen etc. das ist nit die weiſheit von oben etc ſonder jrdiſch thieriſch vnd Teúffeliſch. D. S. I. v̈ heÿd ſeul. vralter Text.
|| [ID00030]
|| [ID00031]

Ein altes in geiſt lichem verſtand ernewertes Rätzel. Vom Irdiſchen fleiſchlichen, So da ̅ aŭch dem Him ̅ liſchen vnd geiſtlichen Menſchen. mit heiliger Schrifft erkläret.
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(Vom Fleiſliche ̅ Menſche ̅ . Pſalm 13. Rom. 3. Es iſt keiner gerecht, da iſt keiner der ver ſtendig ſeÿ. etc. da iſt nit der gutes thüe, auch nit einer, Esa: 1. Iere: 8. Ein Ochſe kennet ſeine ̅ herre ̅ , vnd ein Eſel die krippen ſei: nes herre ̅ , aber mein volck hat keinne ̅ ver= ſtand. etc. Matthe. 7. drum ſolt ir daß heilig nit de hunde ̅ gebe ̅ , vnd ewere Perlen ſolt ihr nit für die Sewe ̅ werf= fen, aúf das ſie die ſelben nit zertrette ̅ . etc 2. Pet 2. Diſe ſind wie die vn= vernunfftige ̅ Thier. etc. Matth. 3. 12. 13. Act: 20. Reiſſende Wölffe etc. Natter ge= züchte.) (Vom geiſtliche ̅ Me ̅ ſche ̅ Pſalm. 18. Phil. 4. Mit meinen Gott kan ich vber die mauren ſpringen etc. jch ver= mag alles durch de ̅ , der mich mechlig macht Christz. etc. Matth. 17. Marc. 9. Den glaubigen ſind alle ding möglich Ioh. 1 3. 1 Ioh. 3. 5. Dan ſie ſind auß Gott geboren etc. Pſalm. 82. Ioh: 1. 1 10. 3. Kinder Gottes. 1. Cor. 3. 2. Cor. 6. Sie ſind Tempel des le= bendigen Gottes. Wie dan Gott ſpricht, jch wil in ihnen wo= nen. etc. Matth. 9. Diſe ſinds, die Chr= isto nach volgen in der widergeburt. etc. Apoc: 14. Ja ſie volge ̅ dem Lamb nach wa es hin gehet. etc. drum bleiben ſie Ewiglich beÿ ihm.)
Rath waß iſt daß? Es iſt ein Thier, Welchs reit ein Thier ſelbs mit begier, Aŭff dem ſitzt aŭch ein Thier widrŭmb, Noch laŭfft ein Thier nuch vmb vnd vmb, Vnd ſŭchen Thier: Kanſtŭ ſie nennen, So will ich dich für weiß erkennen.1. Cor. 2. Animalis autem homo non. etc. aber der Thierliche Menſch vernimpt nit die leere vnd die ding ſo vom Geiſt Gottes ſind, dan es iſt ihm ein thorheit, vnd kans nit erkennen, dan es muß Geiſtlicher weiß gerichtet ſein etc. 1. Tim. 2. Tim. 2. Du aber O Menſch Gottes, fluech die lüſte der jugent, jage vnd volge nach der gerechtigkeit, dem glauben, der liebe, dem friede, etc. ergreiff das Ewig leben.Rom. 8. Die da dem fleiſch nach leben, die ſind aúch fleiſchlich geſinnet, die aber dem Geiſt volgen, die ſind geiſtlich geſinnet, aber fleiſchlich geſinnet ſein, iſt der tod, vnd geiſtlich geſinnet ſein, iſt das leben, etc. dan fleiſchlich geſinnet ſein, iſt ein feindſchafft wider Gott, etc. die ſleiſchlichen möge ̅ Gott nit gefallen. etc. Rom. 6. Drum ſo tödtet den alle ̅ Menſche ̅ , etc. Rom: 13. vnd ziehet an den Hèrrn Ieſum Christ. etc. Galat: 3. dan wie vib’ ewer in Christo. getaufft ſind, die haben Christum angezogen. etc.Gloss: ord: Ein Ehierlich Menſch aber. daß iſt, der gantz vichiſch vnd fleiſchlich lebt, vnd nichts anders von Gott vnd Göttlichen dingen glaubt, dan er durch die Sinn ergreiffen mag. etc.Sum ̅ a Coloß: 2. Inn Christo ligen verborgen alle geheimnus Gottes des vatters, ſampt alle ſchätze der weißheit, vnd er kantnus, etc. 1. Cor. 1 wol dene ̅ allen die ſeinne namen anruffe ̅ , an alle ̅ orten Act: 2. Rom: 10. S. Ieren: Text. D. S.
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Vergleichŭng eines Hŭns vnd Habichts mit einem Armen vnd Reichen Menſchen, vnd jhrer beÿden vnderſcheid.
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Hör Menſch ein gleich nŭß recht, Vom Hŭn gering vnd ſchlecht, Vnd Habicht Edel Hoch;
Das Hŭn, weil es lebt noch, Darffs nit zŭm Fürſten ein, Man treibts aŭß ingemein, Wenns aber getödt wird, Bekocht wie ſichs gebürt, So kompts mit groſſen Ehrn, Für König Fürſten vnd Herrn,
Widrŭmb der Habicht ebn, Als lang er iſt im lebn, Man traget aŭff der hand, Er hat aŭch noch ſein Stand, Inns Königs Haŭß gepreÿßt, Alsa er wird’ geſpeÿßt, Broß lob vnd hŭld erwirbt, So baldt er aber ſtirbt, Wufft man jhn aŭff dert mift, Da das Hŭtt gweſen iſt,(Matth: 5. Selia ſeind die da arm ſind jhm geiſt, dan ihr iſt das himelreich,)
Alhie das Hŭn bedeŭt, Ein armen Menſch en heŭt, Der iſt ſein lebenlang, Verſchmächt vnd bleibt im zwang, Beim Reichen biß in Todt, Alß dann kompt er zŭ Bott,(Psalm 62. Fallet euch reich= tumh zu ſo han get daß herk nit dran.)
Der Habicht nŭn dagegen, Vorhin geliebt allwegen, Bedeŭt ein Reichen Mann, Dem die gantz Welt hengt an, Vnd’ wird biß an ſein End’, Belobt vnd’ nit geſchend; Baldt er aber hinſtirbt Zu Ewigkeit verdirbt.
Doch iſt mancher hie reich, Eromb Bottsförchtig zŭgleich, Aŭch mancher arm vnd’ bloß, Voßhafftig ſehr Bottloß.
Drŭmb ſeinds zŭ vnderſcheiderc, Bleich als Chriſten vnd Heÿdea,Eccleſ: 13. Die Reichtŭm ſeind gŭt, die man on ſünde hat, vnd ſehr höß iſt die Armŭt in dem mŭnd des Gottloſen, etc. Ecclaſ: 31. wol dem Reichen aber, der vnſträfflich vnd vnbefleckt fŭnden wirt. vnd dem goldt nit nachgangen iſt, vnd kein hoffnŭng hat in das gebt vnd ſchätz gehabt. Wer iſt ein ſolcher den wollen wir loban etc. D. S.
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Ein Beiſtlich Lied, Von der vnaŭß ſprechlichen freŭd: deß Ewigen lebens.
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(S. Aŭgust:)
O dŭ Ewiges leben ſchon (Psal: 36, Ioh: 14. Ich bin dz leben, lere: 2. 17. Ich: 4.) O lebendiger Lebens Bronn, Wie ſoll’ ich dich hievnden, Loben, O höchſte Seligkeit? Alda kein trübnŭß vnd arbeit, Noch Kranckheit wird befŭnden,
Da iſt nŭr v̈berflüſſigkeit, Alles Bŭts vnzergänglich eit, Da mag man Bott auſchawen (1. Cor: 13. 2 Ioh: 3.) Von Angeſicht/ zŭ Angeſicht Vollkomlich in ſeim Ewign Liecht, Ohn all forcht vnd mißtrawen.
Herr die recht ſehn, bege hren dich (Eccleſ: 24.) Je mehr zŭ ſehn dort Ewiglich, Mit vnſäglichen freŭden (Malach: 3.) Als die wahr Zonn der Brechtigkeit, In vnaŭßſprechlicher ſehönheit Ohn Ewigliches ſcheiden.
Da erleŭchteſt noch mehr zŭ dem (Apoc: 21. Galat: 4.) All Bŭrger in Jerŭſulem, Deß Him ̅ liſchen dort oben, Alſo/ da ſie aŭch ſelbſten ſind (Dan: 12. 4. Eſdr: 6. Math: 13.) Hellſcheinende Steru angezŭnd, Aŭß gnaden dich zŭloben, Dahin ſinds aŭch in Ewigkeit,(Phil: 3, Chriſtus) Beordnet fein zŭleŭchten weit/ Ob all klarheit geſchaffen, Nach Chriſto jhrem Haŭpt verklert/(Acto: 3. Gott hat ſein Sohn Jeſum ver- kleret.) Dem ſie gefolget ohn beſchwert, Im ſtreit geiſtlicher waffen,
Eben wie Er aŭff Erden ſprach/ Vatter Ich will, daß ſie her nach(Ioh: 17.) Die ſo dŭ Mir haſt geben/ Aŭch ſeÿen alle, da Ich bin, Zŭ ſehn mein Klarheit ſchön darin ̅ , Welche dŭ gibſt mir eben.
Da wirſtŭ alle Ritter ſchon, So geſiegt haben/ mit der Kron/(Sap: 6. 4. Eſdr: 2. Iacob: 3. Apoc: 7.) Deß Lebens, Ewig zieren: O das dŭ gebſt daß meine Bürd, Der Sünden ſchwehr genom ̅ en würd, Mit aŭch zŭ Triŭmphieren.
Herr Jeſŭ Chriſt ich rŭff zŭ dir/ Ach wölft meine Seel/ für vnd für,(Ioh: 12. Ich wiles zŭ mir ziche ̅ .) Vberſich gantz erheben, Beſcheiden ab, ietzt rein vnd pŭr, Von all Irdiſcher Creatŭr, Zŭ lieben freÿ dich eben.Eſa: 64. 1. Cor: 2. Kein aug hats geſchen, vnd kein ohr hats gehoret vnd iſt in keines Menſchen herk geſtiegen, daß Gott bereitet hat denen die in lieben.D. S.
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Von eÿtelkeit der gantzen Welt, das ift, diſes zeitlichen lebens.
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Odŭ zergenglich v̈ppigs Lebn, Wie viln haſtŭ falſchen troſt gebn, (Zacob. 4. Was iſt ewer leben? ein dampff iſt es/ der ein klei- ne zeit wehret, dar nach ver= ſchwindet er.) Doch vergehſt wie ein ſchatten bald: Wann dŭ nŭn dich erhebft mit gwalt, So biſt ein Raŭch/ in dem lüfft gleich, Wilt ſein gar ſchön, Hoffertig/ Reich: So iſts doch nur wie ein Traŭm ebn, Welcher fŭhrt ab, vom waren lebn: Wol dem, der aŭff dich nit lang bawt, Vnd Bott allein (mit Bŭß) vertrawt: Sŭnſt wird er gwiß betrogen werdn, Weil nichts zeitlichs beſteht aŭff erdn.1. Cor. 15. Bott ſeÿ danck, der vns den Sieg gegeben hat/ dŭrch vnſern Herren Jeſŭm Chriſtŭm etc. Dann alles was von Bott geboren iſt/ v̈berwindet die Welt, Vnd das iſt der Sieg, der die Welt v̈berwindet, nemlich vnſer Blaŭb, Wer iſt aber, der die Welt v̈berwindet? ohn der da glaŭbet, das Jelŭs Bot= tes Sohn iſt etc Wer den Sohno Bottes hat/ der hat das leben/ Wer dere Sohn Bottes nit hat/ der hat das leben nit. 1 Johan: 5.D. S.
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Ein ſchöne Bleichnŭß/ wie wir die Welt verlaſſen, vnd Chriſto anhangen ſollen.
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Ein krancker Menſch der an eim ort, Nicht wird geſŭnd/ zeŭcht hie vnd dort, Sŭcht beſſer lŭfft: Alſo die Welt, Fŭrwahr vngſŭnd/ in kranckheit bhelt, Iſt gefährlich ſehr/ der Seelen heil: Darŭmb O Menſch/ von Ihr dich eÿl, Vnd laß die fahrn, ſampt Ihre gabn, So wirſt das leben ewig habn. Rŭff an Jeſŭm Chriſt Bottes Sohn, (Beneſ: 12. Benz: 39) Das Er dich führ aŭß Babÿlon. Ja wie Er Lotth geführet hat/ Von Sodoma der böſen Statt/ Vnd Iſrael mit ſtarcker hand, (Erodi. 14.) Erlöſet aŭß Egÿpten land, So kommeſt bald folgeſt Ihm gleich, (Matth: 10) Dŭrchs Creŭtze weg zŭm Himmelreich.Ich: 8. 9. 12. Wer mir nachfolget, der wird das leben haben. etc.D. S.
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Vom Kampff vnd Streÿt zwiſchen dem Fleiſch vnd dem Beiſt: Aŭch dŭrch waß Mittel deren eins wider das ander/ den Sieg erhalt.
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Wenn jhrer Zwen vmbs leben ſtreittn, Vnd man da hilfft aŭff einer ſeittn, So gwinnt derſelb vil eh den Sieg: Alſo führen aŭch ſtehten Krieg, Dein Leib vnd Seel vmb tod vnd lebn: Hilffſtŭ dem Leib mit wollŭſt ebn, So gwimıt er bald: Hilffſtŭ der Seeln, Mit abbrŭch vil Es mag nit fehln, Sie gwinnet aŭch das fleiſch bezwingt, Vnd aŭß dem Tod zŭm Leben tringt.Wa ihr nach dem fleiſch lebet, ſo werdet ihr ſterben müeſ= ſen: W??? ihr aber dŭrch den Geiſt des fleiſches geſchefft Tödtet, ſowe, ??? ihr loben Rom: 8.Ich fechte alſo, nit als der in lŭfft ſchlecht, Sonder ich Zoeme meinen leib etc, Cor: 9.Kampffe den gŭtten Kampff deß glaŭbens ergreifft daß ewig leben 1. Tim: 6.Wer behamet vnd v̈berwind biß an das End der wird ſelig etc math. 24. marc: 16. Ioh: 10. Apoc: 3. D. S.
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Provheerÿŭng von der heyligen Entpfengnŭs vn= ſers herren Jeſŭ Chriſti: nemlich das diſes wŭnder vnd v̈ber natürlich Bottes werck, ſeÿ aller menſchlichen vernŭnfft zŭ hoch, vnbegreifflich vnd wŭderbar/ alſo/ dz ſich der allerweiſeſt Salomo/ nit gnŭgſa hat kon ̅ en ???wŭnder ̅ / dz ein zŭngfruw̆ ware ̅ Bott v ̅ me ̅ ſche ̅ i ̅ leib habe ̅ v ̅ gchere ̅ ſotte.
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(Brew. 30.)
Dem Salomo wars vil zŭ hoch/ Daß ein Zŭngfraw̆/ Bott vnd Meſch doch/ Im leib ſolt habn/ gebern für ſieh: (Alſo liſet die alte be breiſche Bibel. N. R.) Spricht: dreÿ ding ſind mir wŭnderlich/ Vnd das vierdt aŭch weiß ich gantz nicht/ Des Adlers weg (hinaŭff gericht/) In him ̅ el fern: der weg der Schlangn/ Aŭff dem felßen hart/ bald vergangn: Der weg deß Schiffs mitten im Meer/ Nŭch der wege des ſtarcken ſehr/ In der Zŭngfrawn: fragſt nŭn hiebey/ Wie ſolcher ſprŭch zŭ verſtehn ſeÿ?
Deß Ablers weg der König iſt/ Nemlich der Herr/ Bott Jeſŭs Chriſt/ Der nach ſeim tod in Him ̅ el ebn/ Beſtiegen iſt: deß Schiffs weg nebn/ Iſt er aŭch ſelbs/ dan er gmacht hat/ Ein weg dŭrchs Meer deß tods gerad.
Der ſchlangen weg/ iſt noch der alt/ Satha ̅ , welcher ſein haŭpt mit gwalt, Vber den Felßn erhaben ſchon, Vnd hat ans Creutz bracht Bottes Soh ̅ , Da machet die erhöchte Sehlang/ Chriſtŭs/ ein weg vnd freÿen gang/ Ins him ̅ elreich dŭrch ſein blŭt rein: Der weg deß Helden ſtarck allein/(Eſa: 9.) In der Jŭngfrawn/ iſt der ſtarck Bott/ Der aŭß Maria/ Menſch/ on ſpott/(Matth: 9.) Vnd warer Bott ſollen aŭff Erdn/ Emanŭel geboren werdn.(Eſa: 7.) Sive vom Adler/ Erod: 19. Doŭt: 32. 4. Eſo: i. Matth: 23. Lŭc: 13. etc. Vom Meer, Abar: 3. Eſa: 43. Dŭ macheſt den weg dŭrchs Moor. etc. Erob: 13. 14. die feŭrige vnd welckene Seŭlen/ ſo daß volck Iſrael dŭrchs rote Meer gefŭrt/ haben Chriſti Dottheit vnd Menſchheit bedeŭt vnd fürgebildet. Act: 7. Von der Schlange ̅ / Beneſ: 3. die alte ſchlang/ Apoc: 20. Vom Felſen ſtehet, Nŭm: 21. Ioh: 3. 1. Cor: 10. Der folß war Chriſtŭs. Vom weg ſechet/ Joh: 11. Ich bin der weg. etc. Hebr: 9. 1. Petr: 1. Er hat vns be ̅ weg in Him ̅ a gemacht:Prov: 1. Wer weiß iſt, der horet zŭ/ vnd wirt noch weiſer/ vnd wer verſtendig iſt/ der wirt erben das herrſchen/ vnd ver- nemen die Sprüch vnd im deŭtŭng die wort der Weiſen vnd ire verbergene rätherſchen. D. S.
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Bericht was die Jŭngfraw̆ Maria gethan/ als der Engel Babriel zŭ ihr kam/ vnd iſt ein Lehre fŭr alle ware geiſtliche Menſchen, welche in H: Schrifft aŭch Jŭngfraw̆en geuenŭet werden das iſt die Chriſtliche Kirche.
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Nŭn hórt ein Jŭngfraw̆ hat gefragt/ Was Maria die reine magdt, (Lŭc: 1.) Im Saal gethan, als Babriel, Zŭ ihr einkam dŭrch Botts befehl.(Laŭlerŭs.)
Draŭff gibt antwort ein Lchrer alt, Ir zwentzig ſtŭck vnd etlich zalt, Die Maria gleich an ſich hat, Als der Engel zŭ ihr eintrat.(Die Kinder Bottes ſind new̆e Creatür aŭß Bott ge= boren Joh: 1. 3. Act: 17. Bött= licher art. Act: 2.)
Sie ſaß im leib vnleiblich dort, Vnd war in zeit ohn zeitlich fort: Sie war ein Creatür/ dabey, Doch vncreatürlich gantz freÿ.
Sie ſaß im fleiſch Jŭngfrawlich ſchlecht, Vnd ihr Scel war Bottformig recht: Ihr Beiſt war Bottſchaw̆end für ſich, Ihr andacht ſtill, rŭhig friedlich.
Ihr wandel war ohn zeitlich bürdt, Ir Seel mŭtig Him ̅ liſch geſpürt: (1. Ioh: 2. habt nit lieb die weltt/ noch was in der weltt iſt.) Alls in der weltt ir war gering, So vnder Bott ſind kleine ding.
Ir hertz war gantz entzŭnd bereit, Mit aller kräfft der ewigkeit: Ir ſchŭle war ein Bwiſſen rein, (Coloß: 3.) Das Him ̅ elreich ir kämerlein.
Die Bottheit war ir Lection/ (Ioh: 14. Ich bin die war= heit.) Ir Schŭlmeiſter die Warheit ſchon: Vnd ihr liecht klar der Heilig Beiſt: Ir hertz beſſen Latern gepreißt.
Sie war on lieb der Weltt in gmein, Doch ſehr geliebt von Bott allein: Sie war von allm geſchöpff gefreÿt, (1. Ioh: 4.) Vnd gantz vereint in Botts Einheit. Ir Deiſt in Bott vergeiſtet bleib:(1. Cor: 6.) Sie war aŭff Erden mit dem Leib, Vnd mit dem Beiſt im Him ̅ elreich:(Coloß: 3.) Sie blieb im land der freÿheit gleich.
Welchs Land iedoch inwendig leit: Es iſt ein abgeſcheidenheit: Ein vergeſſŭng abker geſchwind, Von allen dingn ſo Bott nicht ſind.(1. Cor: 13. 2. Cor: 5. Das alt iſt vergange ̅ . Heb: 8. 10. Apoc: 21.)
Nemlich von ieder Creatŭr, Bleichnŭs for ̅ bild/ oder figŭr: Da ligt die Statt der reinigkeit, Das Käm ̅ erlein Bottes Einheit.
Sie war in ihrem käm ̅ erlein, Beſcheiden ab vom ghör vnrein: In der weÿßheit ſchŭl eben dort, Vnd hort im Beiſt ihrs Meiſters wort.
Sie lehrnte nŭr all warheit gwiß, Sah daß Liecht in der finſternŭß:(Ioh: 1. 8.) Im ſchweigen ſtill befands ein werck, Vom Heilgen Beiſt/ innerlich ſterck.(Lŭc: 1.)
Ir hertz rŭhete da zŭr zeit, In einem ietzt der ewigkeit:(Ewigkeit hat kein vor vnd nach.) Sie wonte in dem liecht vnd glautz, Der Bottheit ſchon, vollkomen gantz,
Wer nŭn Bott recht erkennen ſoll, Aŭch den er gſandt im Beiſte wol(Ioh: 17.) Ihn lieben mit, der mŭß freÿ ſein, Von allem Beſchöpff groß vnd klein.(Zere: 30.)
Aŭff daß Bott hab das hertz gamz freÿ/(Prov: 23.) Vnd wircken mög darin ̅ aŭffs new̆, Das ſolche gnad vns werd beweißt, Beb Bott Vatter, Sohn, Heÿlger Beiſt.Ein alter Lehrer ſpricht, das die Jŭngfraw̆ Maria in ihrer kam ̅ er ſaſi, vnd laſi eben im Eſa: Cav: 7. Sihe ein Jŭngfraw̆ wirt ſchwanger/ vnd wirt eine ̅ Sohn gebere ̅ , den wirt ſie heiſſen Im ̅ anŭel. etc. Vnd als ſie ſich gar hoch barüber verwŭnderte, da erate der Engel Babriel zŭ ihr hienein/ vnd zeigte ir an/ das obe ̅ ſie die= ſelbe Jŭngfraw̆ were/ vnd ſprach zŭ ihr: Begrŭſſet ſeÿeſtŭ voll gnade ̅ , der Herr iſt mit dir/ dŭ biſe gebene= deÿet vnder den Weibern. etc. vnd da ſie erſchrack vber ſeiner rede: etc. ſprach der Engel zŭ ir/ förcht dich nit Maria/ dan dŭ haſe gnade fŭnde ̅ beÿ Bott Sihe dŭ wirſt entpfahe ̅ in deinem leibe/ vnd gebere ̅ einen Sohn/ deß namen ſoltŭ heiſſen Jeſŭs, diſer wirt groß, vnd ein Sohn deß Höheften geneunet werden/ vnd Bott der Herr wirt ihm geben den Stŭl Davide ſeins Vatters/ vnd er wirt ein König ſein v̈ber das haŭß Jacob ewiglich vnd ſeines Königreichs wirt † kein ende ſein. † darc: 7. Zach: 6. Mich: 4. Matth. 13. 25. 28. Epheſ: 1. Coloß. 1. Heb: 1. Apoc: 3. 5. 12. 17. 19. Phil: 2. 2. Pet: 1.D.S.
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Ein Bleichnŭs/ daß wir dŭrch anfechtŭng, Trŭebſal, Creŭtz vnd leiden in Bottes Reich müſſe ̅ eingehe ̅ .
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Wer in Bottes dienſt tretten will/ (Eccleſ: 2. Matth: 4. 2. Ihim: 3. Hebr. 12. 2. Petr: 4.) Der hat erſtlich anfechtŭng vil/ Doch wend ſich bald ſolch hertzenleid/ In ewigwehrend groſſe freŭd, Bleicht ſich eim der das feŭr bläßt an, Weint offt vom raŭch, beharrt er dra ̅ / Bald wirdt ihms feŭr: allſo Botts gab ̅ : († Matth: 3. Lŭc: 2. Act. 2. Erod: 3. 3. Reg: 19. Jere. 23.) Wer deß heilgen Beiſts † feŭr will habn/ Der mŭß es vor mit leiden ſchwer/ Vnd zäher vil ie mehr vnd mehr/ In ſeim hertzen, anzŭnden gern/ Als die heÿlig Schrifft vns thŭt lehrn, Das Bott ein verzehrend feŭr ſeÿ, (Ioh: j. 3.) Derſelb ſteh vns dŭrch Chriſtŭm beÿ.Matth: 24. wer behaner biß ans eude, der wirde ſelig. etc.D.S.
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Ein Lehr, das die höchſte Weÿßheit/ vnd aller nŭtzeſte v̈bŭng/ ſtŭdieren oder leſen iſt ſich ſelbſt erkenne ̅ .
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(Eccleſ: 18. Erfür vnd ſtraff bich ſelbs. etc.)
Wer ſich ſelbs lehrent erkennen wol, Verſch mähen aŭch wie recht ſein ſoll, Das iſt die höchſte Lection, Vus fürgelegt von Bottes Sohn.(1. Cor: 2. 1. Cor: 11. So wir vns ſelber richtete ̅ ſo würbe ̅ wir nit gerichtet. Matth: 23. Lüc: 14. 18. Matth: 5. 18. Rom: 3. 6. Phil: 2. 1. Cor: 10. Eccleſ: 14.)
Es iſt aŭch diß ein weißheit noch, Von ihm ſelbs nicht halten zŭ hoch, Sonder in gmein all ander Leŭt/ Schetzen vil baß vnd höher beidt.
Siheſtŭ brŭmb gantz offentlich, Sündigen ſehr/ da ſchetze dich Nicht beſſer als denſelben recht Von Adam her der ſünde Knecht.
Dan dŭ nicht weißt wie lang noch mehr Kanſt hie beſtehn im gŭten ſehr: O brŭmb erheb dich ſelbs mehr nicht, Sonſt falleſt bald in Botts gericht.Rom: 11. Seÿ nit ſtolti, ſonder förcht bich. etc. 1. Cor: 10. Wer ſich bŭneke ̅ laßt er ſtehe/ der ſeht für ſich daß er nit falle.D. S.
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Von dreÿen dingen/ ſo den Menſchen gemeinlich von Sünden ziehen/ ein alter Lehrer.
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(Eheremen.)
Ein Lehrer ſpricht das dreÿ ding ſind/ Welch ein Sünder ziehen geſchwind/ Von ſünden ſchwer: das erſt iſt gmein/ Die groß forcht der hölliſchen pein: Das ander hoffnŭng allermeiſt/ Des lebens dort ſo ewig heiſt: Das dritt iſt Bottes Liebe rein/ So ein geſchenck aŭß ihm allein: (Rom. 8. Baſat. 4. ???) Nŭn machet forcht nŭr einen knecht/ Vnd eŭſſer dienſt zŭm lohner ſchlecht: Wer aber die Sünd gantz perlaßt/ Vmb Bottes reine lieb ſie haßt/ (1. Ioh. 4. ??? iſt die Lich- ??? 10.) Das machet ein zŭm Bottes Kind/ O bitt aŭch drŭmb/ wer ſücht der find/ Dan die Lieb verdeckt alle Sünd.Taŭlerŭs/ v̈ber Lŭc. 35. Da der verlore ̅ Sohn zŭm erſte ̅ getriche ̅ ward dierch (Euch. 34. Lŭc: 30.) hŭngers not zŭ ſeine ̅ Vatter in de ̅ war er ein Knecht. Da er aber inge= denck war des brotreichen v̈berflŭß ſo die gedingte ̅ Knecht hette ̅ / da ward er ein gedingter Knecht. Da aber der Vatter ihm aŭff ſeine ̅ halß fiek/ vnd ihm ſein ſüſſes Zoch aŭfflegte/ da geſchweig er deß gedingte ̅ knechts vnd begeret ein Kind aŭß ??? liebe des Vatters zŭ ſein/ vnd zŭ bleiben.D.S.
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Ein frage vnd antwort warŭmb Bottes eigener Sohn ſelbſt vns mit ſeinem leiden vnd ſterben/ etc. vnd nit aŭff ein andere weiſe hat erlöſen wöllen.
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(Ein al= ter Leh= rer.)
Man ſchreibt es hab ein Mau ̅ beklagt/ Chriſti pein am Creŭtz vnd geſagt: Nch lieber Bott was hat bedeŭt/ Das dŭ haſt für vns arme Leŭt/ (Eſa: 53. Pſal: 40. Heb: 10.) Solch bittern tod wöllen erleidn/ Hetteſt es doch wol können meidn: In andern weg vns mögen lößn/ Vom ewign todt vnd alle ̅ m bößn?
Daraŭff alßbald hab er gehört/ Diſe nachfolgende fünff wort:
Nŭn ich den Menſchen erſtlich grob/ (Beneſ: 1. 2. Pſal: 33. Col: 1. Epheſ: 3. Hebr: 1.) Zŭr new̆n Bebŭrt mir ſelbs zŭ lob/ Beſchaffen hab: drŭmb ſo wolt ich/ Daß niemandt ihn lößte für ſich/ Dan ich ſelbſt nŭr zŭ loben mich.
Zŭm andern/ ich ſchŭff ihn allein/ Mit der Böttlichen weißheit mein/ Daher a liebt ich den ſo gar hoch/ Das ich ihn wolt erlbſen döch/ Mit meiner weÿßheit/ wŭnder noch.
Zŭm dritten/ ſchŭff ich ihn gar ebn/ Nach meinem Bild zŭm ewign Lebn/(??? 2.) Das thet ich ſonſt keinem Bſchöpff mehr/ Daher war er mir lieb ſo ſehr/ Das ich ihn mit meiner gleichnŭs Erlöſen wolt warhafft vnd gwiß.(Joh: 3. ???)
Zŭm vierbten ich ſchŭff ihn dabeÿ/ Vber all Creatŭren freÿ/ So das nichts höhers war aŭff Erd/(???) Im Him ̅ el aŭch mehr thew̆r vnd werd/ Daher ich gar nit leiden wolt/ Das ihn was nidrigs löſen ſolt.
Zŭm fŭnfften liebe ich in ſo ſehr/ Das ich nit wolt das er was mehr/ Vber mich liebte als der größt: Wan ihn ein ander heit erlößt/ Den het er mehr geliebt alß mich/ Vmb ſolcher vrſachen wolt ich/ Mich in den bitterſten Tod neign/(???) Mein groſſe Lieb ihm zŭ erzeign/ Damit er wŭrde gantz mein eign.(a. Zere: 31. Ich hab dich mit ewigwerender Liebe geliebt/ davŭmb hab ich dich aŭß laŭter güte vnd erbärmde zŭ mir (Eſa: 53.) gezogen. b. Joh: 3. Bott hat ſeinen Einigen Sohn geben/ aŭff daß ein ieglicher der an ihn glaŭbt/ nit verlore ̅ werd/ ſonder das ewige leben hab. etc. Rom 5. wir ſind Bott verſŭnet/ dŭrch den Tod ſeines Sohns.) D.S.
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Von Bottes Reich vnd Herrligkeit/ waran ſie gelege ̅ ſeÿe/ aŭch von ſeinem Reichthŭmb/ Weÿßheit/ Kŭnſt/ ewigem Weſen/ Liecht vnd klarheit/ etc. aŭß der alten Lehrer Schriffte ̅ gezogen.
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O Menſch bedenck zŭ aller zeit/ Daß Bottes groſſe Herrligkeit/ Nit allein dran gelegen ſeÿ/ Das er ein Herr iſt vnd bleibt freÿ/ Aller geſchöpff/ ſonder vil mehr/ Das er taŭſent Weltt on beſchwer/ Noch ſchaffen möcht/ vnd ſolche ebn/ Alle zŭmal aŭch vberſchwebn/ (2. Reg. 8. Eſa: 66. Net: 7. Rom: 11.) Mit ſeinem weſen endeloß: Daran ligt ſein Herrligkeit groß.
Nŭn aber iſt Bottes Reichthŭmb/ Daß er gar nichts bedarff widrŭmb/ Nichts hat noch iſt/ alles deß man/ Bedencken vnd aŭßſprechen kan.
Bottes Weÿßheit iſts erkantnüß/ Aller ding ehe vnd vor gwiß/ Sie geſchaffen wurden zŭmal/ Vnd was noch ſoll werden on zal.
Die Bottes Kŭnſt iſt aŭch darnebn/ Die vernemŭng ſeiner ſelbſt ebn/ In eim ſchwebenden klaren liecht Darŭmb ein Lehrer hieraŭff ſpricht: Das Liecht darin ̅ Bott wonet gautz/ Iſt ſein ſelbſt weſen oder gläutz(Joh: 1.) Welches niemandt ie ward be???ant/(1. Tim: 6. 1. Joh: 4.) Dan ihme ſelber mit verſtandt.
Daher ein Lehrer bat für ſich: O Herr mein Bott nŭn lehre mich/ Wa ich dich ſoll ſŭchen mit fleiß/ Dann biſt nie hie (Böttlicher weiß) Wa find ich dich ietzŭnd behend? Vnd biſt aber an allem end/ So lehre mich dich ſŭchen recht Za zeige dich dem ſŭcher ſchlecht/ Dan kein Menſch ie fur ſich ſelbs mag Dich finden ſonſt recht alle tag/ Dŭ erzeigſt dich vorhin ihm noch/ Bleich als dŭ biſt vber als hoch.
Solchs thŭ mir aŭch/ O Herr Bott baldt/ Hilff das ich dich ſŭch/ find vnd bhalt/ Inn Chriſto Zeſŭ deinem Sohn/ Mit welchem wir dich haben ſchon/ Kennen vnd ſehn im Blaŭben ſterck/ Dŭrch deß heiligen Beiſtes werck.Rom: 11. O wie ein tieffe der Reichtŭmb beÿde der Weÿſiheit/ vnd erkant nŭs Bottes wie gar vnbe/ greifflich ſind ſeine gericht/ vnd vnerforſchlich ſeine wege. etc. 1. Tim: 6. Er wonet in eine ̅ Liecht/ da niement zŭ kom ̅ en kan/ welchen kein Menſch geßhe ̅ but/ noch ſehen kan/ de ̅ ſeÿ ehr vnd ewiges Reich.D.S.
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Ein tröſtliche Ermanŭng/ daß man dŭrchs Bebett deß glaŭbe ̅ s/ aŭß aller gefahr bald kan erlößt werden.
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(Taŭlerŭs. Pſ: 31. 37. 51. Prov: 24. Der gerecht felle ???. etc.)
Wer vmb die Sünd leid ſolch getreug/ Das ihm die gantz Weltt iſt zŭ eng/ Vnd ſitzet in dem ſibenmahl/ Behitzten ofen/ voller qŭal/ Der gröſten Sünd zŭ Vabÿlon/ (Dan: 3. 3. Reg 17. Jacob: 5.) Wie Daniel verŭrtheilt ſchon.
Derſelb ſoll Bott von hertzen grŭnd/ Audechtiglich zŭ aller ſtŭnd/ Rŭffen an mit ernſtem gebett/ (1. Cor: 11. Se wir vns ſelber richtete ̅ ſo würde ̅ wer nit gerichtet.) Vmb gnad vnd hilff/ im glaŭben ſtet/ Zŭ leiden gerne mit gedŭlt/ Der ſünden ſtraff längſt wol verſchŭld/ So wirdt er bald entpfinden gwiß/ Deß Himmels taw̆ erkülŭng ſüß/ (Mich: 7. 2. Cor. 1. Er wirt alle vnſere Sünde hinab in ??? des Meers werffen. Johel. 13. ich will ſie vo ̅ gewalt beſt Todes erlöſen.) Nemlich Bottes barmhertzigkeit/ Dŭrch Chriſti hilff allen bereit/ Denen ſo leiden angſt vnd not/ Dann er hilfft/ vnd errett vom todt.3. Cor: 10. Der Herr iſt getrew̆/ vnd wirt nit nilaſſen das ihr verſŭcht oder angefochte ̅ werder v̈ber ew̆er vermögen etc. Rom. 14. wer aber fallt/ den kan Bott wol wider aŭffrichten.D.S.
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Ein aŭßlegŭng v̈ber den Sprŭch Eſa: Cap: 4. Sieben weiber werden zŭ der zeit einen Man ergreiffen.
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(Eſa: 4.)
Der Prophet ſpricht/ das zŭ der zeit/ Chriſti Reichs gwaltt vnd herrligkeit/ (Apoc: 1. Chriſtŭs hat ſiebe ̅ ſternen in ſeiner rechten hand. das iſt die völle der Bemeine Bottes. Er beſchleŭſte ſie alle.) Da werden Sieben Weiber ſchlecht/ Nŭr einen Man ̅ ergreiffen recht/ Sprechend: wir wöllen on beſchwern/ Vnſer eigen brot eſſen gern/ Vns kleiden ſelbs: laß deinen Namn/ Nŭr v̈ber vns alle zŭſamn/ Angerŭfft ſein/ das wir (ietz gſchendt) (Apoc: 21. kom ich will dir das weib leige ̅ die Braŭt des Lambe.) Deine Weiber werden genent.
Was deŭt nŭn ſolchs? dan heŭt allein/ Die Sieben Kirchn/ ia in gemein/ Sie all zŭgleich/ welche da iſt/ (i. Cor: ii. Chriſtŭs haŭpt iſt Bott. Epheſ: 5. vnd er iſt daß haŭpt der Kirche ̅ vnd ſeines Leibe. etc. † Tant: 3.) Der Leib irs Haŭpts gnandt Jeſüs Chriſt/ Den habens ietzt ergriffen ſchon/ Vnd † habten ihn on laſſen gohn/ Daher ſie aŭch nach ihm aŭff Erdn/ All Chriſten recht genennet werdn.Apoc: j. ſchreibe S: Johannes. Vnd ich wand mich vmb/ zŭſche ̅ nach der (Die ſiebende zal iſt ein zal der vollkom menheit/ es ſind aŭch alle Bottsgelerte ̅ vnd reine prediger.) ſeim ̅ die mit mir redet/ vnd als ich mich wandte/ ſahe ich ſiebe ̅ gŭlbe ̅ Leŭchter/ vnd mitten vnder den Leŭchtern einen/ der war gleich dem Sohn des Men= ſchen. etc. Die ſieben Leŭchter bedeŭten die ſieben Kirchen/ welche von Chriſto erleŭcht/ brenne ̅ von liebe der warheit/ vnd vrobiert im ofen des Creŭtzes/ errei= gen alle gedŭlt vnd beſtendigkeit Chriſtŭs iſt im mittel ſeiner Kirche ̅ vnd glaŭbige ̅ / von deme ſie angezŭndet werden.D.S.
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Ein tröſtliche ermanŭng wie ſich ein teder Chriſt in deß Teŭffels anfechtŭng halten: vnd all ſein ſorg aŭff Bott legen ſoll. Taŭlerŭs.
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(Beneſ: 3. Apoc: 12.)
Hör Menſch ob die verflŭchte Schlang Im Paradeiß erzörnt nŭn lang, Dich anficht ſehr mit böß gedänckn Dein hertz vnd gmŭt ie mehr zŭ kränckn: Nit hör lang zŭ treib ſie von dir, Anfangs widrŭmb ia fŭr vnd fŭr, Vnd ſetze dich in frrede gar: Bleib ohn trawrigkeit immerdar, Dann er dich will in zweifflŭng bringn, Mit verſŭchŭng möchts ihm gelingn, Spricht die ſeyſt ſampt deim thŭn verlorn Vil beller wereſt nie gehorn,
Fragſt aber ietz was ſoll ich nŭn/ (Jacob. 4. wider ſtehet de ̅ Teŭf= fel ſo fleŭcht er von eŭch.) Wider ſolch angſt vnd traw̆ren thŭn? Das hör: da ſoltŭ allewegn, Dem ſorg zŭmal nŭr aŭff Bott legn, Dŭrch Jeſŭm Chriſt ihm gantz vertrawn, Nŭff ſeine gnad ſonſt mehr nichts bawn, Bleich als die aŭff dem waſſer ſind, Im ſchiff beim vngeſtŭmmen wind, Leiden groß not dann werffens bald, Ihm ancker ins Meer der mit gwalt/ Daß ſchiff helt ſtill vnd ſich errettn Von todts gefahr, wenns fleiſſig bettn: Allſo thŭ aŭch ſo der böß Beiſt, Wütet/ ſtŭrmbt/ tobt am allermeiſt: Breiff manlich zŭ vnd wirff zŭr ſtŭnd, Den ancker in Bottlichen grŭnd/ Der gnaden ſein dŭrch Jeſŭm Chriſt Welchs ein trawen vnd Hoffnŭng iſt In ihn allein wer ſolchs thŭn kan, (Rom: 8. Phil: 4.) Der iſt ein Bottformiger Man, Sein lebenlang der nach ſeim ſterbn, Das Himmelreich wirt gwiß erwerbn.Taŭlerŭs. Wiltŭ den böſen Beiſt warhofftig bald vberwinde ̅ ? ſo thŭe einen gautzen ware ̅ abker von den ſünbe ̅ / vnd ſprich in deinem friedſame ̅ gemüth: Ach ewiger Bott hilff nŭr/ vnd gib mir dein Böttliche gnad zŭ hilffe/ dan ich gäntzlich vnd veſtiglich mir fürgenome ̅ n hab kein tödtlich ſünd nim ̅ ermehr wider deine ̅ Böttliche ̅ wille ̅ vnd ehre zŭthu ̅ / alſo v̈berwindeſtŭ mit deine ̅ gute ̅ wille ̅ vnd fürſatz de ̅ böſen geiſt gantz vnd gar das er mit groſſen ſchande ̅ vo ̅ dir fliche ̅ mŭß. D.S.
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Von der Beiſtliehen Sebŭl vnd was fürnem lich darinn gelernet wirt. Taŭlerŭs.
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Ein geiſtlich Mann begehrte ſehr Das er zŭnehm in Tŭgend mehr/ Der ward entzŭckt da ihn yedŭcht/ Er wer geführt zŭ lernen zŭcht/ Inn einer Schŭlu/ drinn vil Stŭdentn. Waren die groſſen fleiß anwenden Zŭ lernen wol: da ſprach der Man O gſelle ich zwar hab voran/ Von diſer Schŭl ſo thew̆r vnd hoch/ Offt ſagen hörn: nim ſagt mir doch/ Was lernet ihr? der antwort baldt/ Wir lernend nichts beid iŭng vnd alt/ Dann ein grŭnbloß ſich Bott erlaſſu/ Sampt alle ding/ ia diß fleiſch haſſn: Der Mann ſprach ſo will ich da bleibn/ Vnd ſolt ich drŭmb vil todte leidn/ Vnd will mir hie ein hŭtte hawn: Der antwortt nein wolſt meim wort trawn Je minder noch dŭ wirckſt hie ebn Vnd ie mehr dich laſſeſt Bott nebn/ Je gröſſer werck aŭch haſt gethan: Stirb dir ſo fahſt zŭ leben an Inn Bott fahr hin vnd lerne dran/ So wirt aŭß dir ein weiſer Man.Matth: 11. Nemet aŭff eŭch mein Zoch/ vnd lernet von mir/ dan ich bin ſenfftmütig vnd von hertzen demütig etc. Matth: 10. Marc: 8. Wer mir will nachfolgen der ver= leŭgne ſich ſelbs vnd neme ſein Creŭtz aŭff ſich vnd volge mir nach/ dann wer ſein Seel will behalten/ der wirts verlieren/ etc. Lŭc: 14. Alſo aŭch ein ieglicher vn= der eŭch/ der nit abſaget allem das er hat/ kan nit mein Jŭnger ſein. etc. Joh: 15: Dann der Knecht iſt nit gröſſer dan ſein Herr. etc. Coloß: 3. Dan ihr ſeit geſtorben/ vnd ew̆er leben iſt verborge ̅ mit Chriſto in Bott. etc. ſo tödtet nŭn ew̆ere glieder die aŭff Erde ̅ ſind. etc. Ziehet aŭß den alten Menſche ̅ mit ſeine ̅ wercken. etc.D. S.
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Ein Lehr v̈ber den Sprŭch im hohe ̅ Lied Salomonis/ Cap: 2. Ich ſitze/ oder bin geſeſſen/ vnder dein ſchatte ̅ deß ich beger.
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(Matth: 7.)
Chriſtŭs rŭfft noch: wer bittet ſehr/ Dem wirt gegeben mehr vnd mehr: Als die glaŭbige Seele thet/ (Prov: 2. Joh: 3. Jacob: j.) Da ſie rieff nach langem gebett: Warlich die höchſte beſte gab/ So ich ſehr lang ie begert hab/ (???) Iſt mir beſchert/ ſitz nŭn mit rhŭ/ Vnder dem ſchatten immerzŭ/ Beſchirmŭng aŭch meins lieben Herrn/ Vnd Bemahl nach allem begern/ (2. Cor: 6. ich will in ihnen wonen. † Prov: 8.) Sein eigen vnd mein eigen ſtatt/ Die er ihm ſelbſt † erwehlet hat. Zŭvor het mich der Sonnen hitz/ Entferbt geſchwertzt/ biß ich nŭn ſitz/ Rŭhig vnd ſtill/ vnd ihm mehr nicht/ (Cant: 3. 5. 6.) Nachlaŭffen darff mit leibs geſicht/ Sintemal er zŭ mir iſt komn/ (Cant: 4. 2. Cor: 11.) Vnd für ſein Braŭt mich angenomn. Selig/ ia ſelig die Seel beißt/ Welche ſchon wirt von Bottes Beiſt/ (Rom: ???) Bewohnet recht/ vnd ſtets regiert: Bitt aŭch drŭmb/ er dich zŭ ihm füert.(Ein alter Lehrer.) S. daß ewige wert/ die weißheit des Vatters/ der Seelen Beſpons/ die Seel mit ſeiner Sonnen glantz der ewige ̅ vnbegreifflichen weiſtheit erleŭchten will: ir zŭſpreche ̅ will: ir in den dinge ̅ da ſie vnderſcheid bedarff/ v̈bernatürlich vnderweiſen will: ſie in ſchweren dinge ̅ tröſten will: diß alles geſchicht in eine ̅ ſenffte ̅ ſchatten eines erleŭchte ̅ glaŭbens wie Paŭlg ſpricht: wir ſehe ̅ im dŭrch ein ſpiegel im dŭnckeln/ dan aber vo ̅ angeſicht zŭ angeſicht. etc.D.S.
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Ein ermanŭng/ dz/ ſo wir liebe/ demu ̅ t vnd einigkeit behalte ̅ / ſo kan vns nichts böſes vo ̅ Satha ̅ noch Menſchen widerfahren.
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Der Sathan forcht an vns zŭmal (1. Cor: 13. haben wir die liebe nicht ſo ſind wir niches nŭtz.) Kein gemein Tŭgendt v̈beral/ Dan lieb/ demŭt vnd einigkeit/ Die förcht er an vns allezeit/ Warŭmb? drŭmb wir halte ̅ zŭgleich/ (Joh: 15. Ein new̆ gebott gebe ich eŭch dz ihr eŭch vntereinand lieber.) Das ers nit bhielt im him ̅ elreich.
Dan ̅ hoffart/ haſſ zweÿträchtigkeit/ Stieß ihn herab vnd noch biß heut/ Zeŭcht er mit ihm vil Menſche ̅ kind/ (Pſal: 34. 3. Petr. 3. Süchet friede/ vnd iaget ihm nach.) Die einander gehäſſig ſind/ Dŭrch zweÿſpaltŭng draŭß krieg entſtet Biß die welt im blŭt gantz vergeht:
Drŭmb ſollen wir/ vus Chriſte ̅ ebn/ (Bitter vmb die ware liebe die da nicht aŭß= fellee. 1. Cor: 13.) Lieben vnd einig ſein darnebn/ Sonſt kom ̅ en wir vmbs ewig lebn/ So vns dŭrch liebe nŭr wirt geben.Eccleſ: 4. Ein dreÿfaltige ſchnŭr reiſſet nit leicht in tweÿ. etc. wenn wir von ??? H. Dreyeinigkeit ergriffe ̅ werde ̅ . Epheſ: 4. vertrag einer de ̅ andern in de liebe. etc.D.S.
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Vom Chriſtlichen ſtreit, vorbild des alten vnd new̆en Menſchens, fleiſchs vnd Beiſts in eine ̅ Leib.
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Wir leſen als Rebecca wart/ (Geneſ: 25.) Schwanger/ daß ſich die Zwillig ̅ hart/ (Rom: 9.) Stieſſen im leib: hör was bedeŭt/ Beiſtlich ſolch brüderlichen ſtreit/ Zŭr zeit: nemlich der Völcker zweÿ/ Inn einem Leib: geiſt/ fleiſch dabeÿ: Die new̆ gebŭrt/ aŭch der Menſch alt/ Da belt Jacob mit gantzer gwalt/ Der Menſch geiſtlich new̆ mit d’ hand, Die verſen Eſaŭs genandt: Das iſt der new̆ Menſch helt im zau ̅ , Den alten veſt laßt ihm kein raŭm. (4. Eſdr: 7. Apoc: 2. 3. 21.) Jacob zwingt noch ſeins fleiſchs gelüſt, Bherrſcht Eſaŭ dŭrch Jeſŭm Chriſt: Vnd iſt der ſtreitt den fleiſch vnd geiſt, Führen heŭt noch am allermeiſt, Inn einem Leib allhie aŭff Erd, Biß gmelts fleiſch alt zŭ nichte ̅ werd.D.S.
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Von dreÿen bŭchſtaben/ doch einerleÿ/ deren bedeŭtŭng ein ieder Chriſt alle tag ſoll eingedenck ſein.
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Hör Menſch nim war dreÿer bŭchſtab ̅ Die ſoltŭ ſtäts in gdechtnŭs habn, (1. Wa. 2. Wo. 3. Weg.) Das erſt gedenck Wa dŭ heŭt biſt, Wo dŭ hin wilt/ zŭ aller friſt, Den Weg dardŭrch dŭ mŭſt noch gehn, Welches etwan heŭt möcht geſchehn: (1. Pilgerſta ̅ d. 2. Vatterland. 3. Todteſtand.) Dan dŭ biſt hie im Pilgerſtaudt, Vnd wilt ie fort zŭm Vatterlandt, Dŭrch einen weg den Tod genandt.Leeleſ: 38.Bedenck der letſten ding vergiß es nicht dan es iſt kein widerkeren.D.S.
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Ein Lehr v̈ber den Sprŭch Apoc: 14. Diſe volgen dem Lamb nach wo es hin gehet. etc.
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Sanct Johan ſpricht/ ein groſſe zal/ Volgen dem Lamb nach v̈beral/ Wo es hingeht: fragſtŭ wie lang/ Vnd wa ſie ihm volgen im gang? Hörs: wan das Lämblin geht voran/ (Ioh: 35. Der Knecht iſt nit gröſſer dan der Herr.) In dörnen ſcharff aŭff des Todts baan/ So folgents ihm gantz williglich/ Mit groſſem danck/ ſtracks aŭß für ſich/ Widrŭmb/ ſo das Lämblin will gehn Da blŭmen/ gilgen/ roſen ſtehn/ Folgen ſie ihm aŭch allgemach/ Eben wie erſt/ immerzŭ nach:
Wer nŭn will kom ̅ en in ſein Reich/ (Matth: 10. Ioh: 13. 14. 2. Tim: 2.) Der mŭß ihm vor hie werden gleich/ In leiden mit ſo kompt er fort/ Zŭr herrligkeit/ ihme nach dort.(Ein Lehrer.) Daß heißt dem Lamb nachfolge ̅ wo es hingehet/ das wir in alle ̅ tŭgende ̅ / (Matth: 11. lernet von mir, ich bin ſeufftmüng.) in aller gottſeligkeit, dem Herre ̅ Chriſto ſolle ̅ nachfolge ̅ / beÿ ihm ewig bleibe ̅ / vns nicht vö ihm laſſe ̅ abwende ̅ / aŭch nichts höher achte ̅ da ̅ Chriſtu ̅ / nichts aŭſſert ihme begere ̅ : noch wiſſe ̅ wölle ̅ / all vnſer hoffnŭng in ihn ſeue ̅ / allein vns in ih ̅ frew̆e ̅ / troſe vnd hilff/ wens von nöte ̅ iſt beÿ ihm ſŭche ̅ / da ̅ er iſt vns vil gege ̅ wertiger weder alle menſchen.D.S.
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Der Weltt abſcheid v̈ber den ſprŭch j. Joh: 2. Habt nit lieb die Weltt etc. das iſt: man ſoll mit de ̅ hertzen nicht an Zeitliche ̅ dinge ̅ hange ̅ . Pſ: 62.
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(1. Johan: 2.)
Nch waß ſoll mir die weltlich freŭd/ Welche vergeht noch etwan heŭt? (Eſa: 1. Petr: 1. Jere: 17. Pſal: 49.) Waß ſollen mir die Blümlein ſchön/ Welche ſo bald ſie ſind vergehn? Was beger ich troſt oder lŭſt/ Von dir Menſch aŭch d’ſterbe ̅ mŭſt? So ich beÿ mir im hertzen trag/ Den höchſten Bott/ der alls vermag/ Aŭch Jeſŭm Chriſt ſein lieben Sohn/ (Balat: 2. Coloß: 3.) Die ewig freŭd drin ̅ ich leb ſchon: Mit ſicherŭng deß heÿlgen Beiſts/ O bitt aŭch drŭmb dann er verheiſts.2. Cor: 6. Ihr ſeit der Tempel des lebendige ̅ Bottes/ wie dan Bott ſpricht: Ich will in ihnen wöhnen etc. Joh: 14. Ich bin im Vatter ihr in mir/ vnd ich in eŭch/ etc. Joh: 15. Bleibet in mir/ vnd ich in eŭch/ etc. Rom: 8. 2. Cor: 2. Bott iſt der vns be- feſtiget ſampt eŭch in Chriſto/ vnd vns geſalbet/ vnd verſigelt/ vnd in vnſere hertzen das pfand des Beiſts geben hat. 2. Cor: 5. Epheſ: 1.D.S.
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Ein Bleichnŭs daß wir anders nicht dann dŭrch Creŭtz vnd leiden ins Reich Bottes müſſen eingehen.
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(Taulerus.)
Wie kein Berg hoch findſt v̈beral, So lieblich ſchon frŭchtbar zŭmal, Man mŭß daraŭf mit arbeit ſchwer, Vnd großer müh ſteigen gar ſehr:
Alſo welcher Menſch wolte gern, Jeſŭ Chriſto vnſerem Herrn, Nachfolgen recht zŭm Him ̅ el ein, (* Matth: 10. Ioh: 12. † Die alt gebŭrt. Indes Haſſet den befleckte ̅ rock des fleiſches.) Solchs* nit geſchicht ohn Creŭtz vnd pein: Er mŭß die Weltt nidrig verlaſſn, Ja ſich ſelbſt vnd all ſŭnde † haſſn: Nŭn aber will iederman recht, Chriſto nachfolgen, aber ſchlecht, (* Ein Chriſto???@ Creutz, @ Criſtum,) * Ohn Creŭtze mit nŭr als fern doch, Er findet rŭh, lŭſt vnd fried noch:
Dieſelbe kommen allzŭgleich, († Matth: 7. ſie, wollen nit auff den ſchmale ̅ weg durch die enge port gehen. * 1. Cor: 1.) † Nit aŭff den Verg, ins Him ̅ elreich. Drŭmb ſie daß Creŭtz ires Haŭpts ebn, Als deſſen Leib nit wolln aŭffhebn, Dann das Wort vom Creŭtz hart im ſchein (Rome: 1. 2. Cor: 4. Galat: 6. Ich trage die makeichen des Herren Ieſŭ an meinem leib.) Iſt ein Thorheit denen allein, So ewiglich verlohren werdn: Vns aber, die wir ſchon aŭff Erdn, Werden ſelig, iſts ein Botts krafft, Vnd ſeines Reichs gewiſſenſchafft.Galat: 6. Es ſeÿ ferr von mir, das ick mich rühme dann allein in dem Creŭtz vnſers. Herren Ieſŭ Criſti, dŭrch welchen mir die welt gecreütziget iſt, vnd ich der welt. etc. Hebr: 12: Seit ihr aber ohn züchtigŭng welchen ſie doch alle theilhafftig worden ſind, ſo ſeit ir baſtart vnd nit chelithe (Gottes.) kinder.D.S.
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Ein hohes geiſtlichs Bebett/ oder Beſaug deß H: Mquns Brŭder Claŭſen von der flŭ zŭ Vnderwal= den/ etwas gemchret.
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Herr nŭn von mir in diſer Weltt/ (Cant: 1. Herr zeüth ??? etc.) Was mich a aŭffhelt. Das ich nit kom zŭ dir vil mehr/ Nach meim begehr.
O Herr gib mir genediglich Alles waß mich/ Zŭ dir aŭffs beſt furderen mag. Noch alle tag.
Herr nimb mich mir/ vnd gib mich dir Bantz für vnd für: b Vereinge mich mit dir aŭffs beſt Ewiglich veſt.
Alſo das ich von dieſer Erd Bantz in dir werd/ c Ein Beiſt/ ein will/ ein Liebe rein Wie ich ſolt ſein.
Dan werd ich dich zŭ aller friſt Mit Jeſŭ Chriſt/ Vnd heilgen Beiſt/ preiſen allein Den vrſprŭng mein.
O heylige Dreÿfaltigkeit/ Vnd wahr Einheit: d Erlöſe von der ſchlangen alt/ Dein kinder baldt.
Aŭff das aŭch ſie von dieſer zeit Zŭr ewigkeit/ Als nŭn erlößt dir ſagen danck/ Mit Lobgeſang.(a Sap: 9. Dan der tödelich vnd ſterblich Leichna ̅ beſchwert die Seel/ vnd die Zridiſche ̅ wonŭng zeŭcht nider de ̅ verſtand/ der vil truchtet nach Zridiſche ̅ binge ̅ . etc. b. Joh. 11 Bleibet in mir/ vnd ich in eŭch. etc. c. 1. Cor: 6. wer dem Herre ̅ anhanget/ der iſt ein Deiſt mit ihm. etc. d. Rom: 16. Nber der Bott deß frides/ zertrette be ̅ Teŭffel vnder ew̆ere füſſe in kŭrtzem/ die gnade vnſers Herren Jeſü Chriſti ſey mit eŭch. Nmen.) D.S.
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|| [ID00081]

Ein Bleichnŭs/ daß ein ieder Chriſt dŭrch den Beiſt ſeine ̅ Leib mit beſcheidenheit regiere ̅ vnd ihm vnderthan mache ̅ ſolle.
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Wer kampffen ſoll aŭff einem pferdt/ Der mŭß haben ſporn vnd ſein ſchwert Aber der zaŭm es zŭ regiern/ Iſt das vornempſt/ ſoll er Tŭrniern:
Alſo wilt recht aŭch deinen Leib/ Zwingen/ daß er gehorſam bleib/ Ju Bottes dienſt? ſo führ den willn, Mit bſcheidenheit ſolchs zŭ erfülln.

1. Corinth: 9.
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Ich zäŭme meinen Leib vnd bring ihn in dienſtbarkeit/ aŭff daß ich nit ſo ich de ̅ andern predige/ ſelbs verwerfflich werde.D.S.
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|| [ID00083]

Der beſte Taŭſch/ Hie in der zeit/ aŭch dort in nün ewigkeit Taŭlerŭs.
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O Bottes Wort von ewigkeit/ Welches nŭn haſt in diſer zeit/ Menſchlich Natŭr genomen an/ Nŭß der Jŭngfrawen/ ohne Man/ Aŭf das wir deiner Bottheit ebn/ Weren fähig zŭm ewig lebn: Haſt nŭn diß fleiſch/ doch ohne ſŭnd/ Benom ̅ en an zŭm iŭngen Kind: So iſts billich das widerŭmb/ Dein Bottheit aŭch in vns herkŭmb: Es iſt fürwar ein Taŭſch nit klein/ Für mein fleiſch habn dein Bottheit rein.Joh: 1. wieŭil ihn aŭffnamen/ dene ̅ gab er macht Bottes kinder zŭ werden. etc: Net: 17. zŭ ſein Böttlicher art. etc. 2. Petr: 1. Der Böttliche ̅ Natŭr mitgenoſſig zŭ ſein. etc. das iſt beß H: Bei= ſtes. etc. Coloß: 2. der Bottheit voll. Epheſ: 5. Mit aller fülle Bottes erfüllet zŭ ſein. etc: Hebr: 6. Chriſti theilhafftig zŭ werden. etc.Taŭlerŭs/ am 16. Sontag nach Trinitatis. Ein vollkomner Menſch iſt Bott vnd Menſch/ oder ein vergötteter Menſch/ er hat alles das erlangt aŭß gnabe ̅ / daß Chriſtŭs von Natŭr hat/ etc: Ja Bott iſt ſein/ mit aller ſeiner vermöglicheit. etc. Taŭlerŭs aŭff Botri vnd Paŭli tag: Bott lebt nit allein in ſeinen Kinder ̅ / ſondern ſie lebe ̅ aŭch in Bott/ an allem ihrem we= ſen. Hievon ſihe Coloß: 3. Ew̆er lebe ̅ iſt verborge ̅ mit Chriſto in Bott. etc. 1. Joh: 4. wer in der liebe bleibt/ der bleibt in Bott/ vnd Bott in ihm. Taŭlerŭs/ aŭff Philippi vnd Zacobi tag: der ein Beiſt mit Bottes geiſt worde ̅ iſt. 1. Cor: 6. der iſt darŭmb nit Bott worde ̅ / als es aŭch S: Vaŭlŭs meinŭng nit iſt: ſonder ̅ er iſt ſo gar reich worde ̅ / das er v̈ber das weſen der Natŭr kom ̅ en iſt/ vnd daſſelbig weſen v̈ber der Natŭr das erlanget der geiſt von dem an= hange ̅ / vnd von der einigŭng die er hat mit Bott/ vnd das iſt ein groſſer reichthŭmb etc. alles nach der mas des glaŭbens/ aŭß gnaden ihme geben. Rom: 12. 1. Cor: 12. Epheſ: 4.D.S.
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|| [ID00085]

Ein ſchone Lehr wie ſich ein ieder Chriſt in der heiligen Drev̈einigkeÿt benedeÿŭng täglich befehle ̅ ſoll.
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Beſegne mich im glaŭben ſtet/ Die herrlieb Bottes Maieſtet: Mich allezeit beware/ Deß Herren Königliche macht: Es beſchütz mich all tag vnd nacht/ Die ewig Bottheit klare.
Deß Vatters krafft mich ſtets erhalt: Deß Sohns weißheit mache mich baldt/ Bantz lebendig von Sünde: Deß heilgen Beiſts klarheit vnd liecht Erleŭcht vnd vmbfah mein geſicht Biß gar ins hertzen gründe. (Eſa: 44. Npoc: 1. 22.) O dŭ anfang mittel aŭchs end/ Wahr menſch vnd Bott hilff das behend/ Dieſer krefftige Segen/ Zŭr ewigen erhaltŭng freÿ/ Inns hertze mein geſchrieben ſeÿ/ Vnd nichts vermög dagegen.
Amen/ amen/ amen: das iſt/ Es werde wahr zŭ aller friſt: O Herr laß vns anfangen/ Zŭfühlen ſchon die him ̅ liſch freŭdt/ Von heŭt an biß in ewigkeit/ Dir mit lieb anzŭhangen.Ehr ſen Bott dem Vatter/ vnd dem Sohn vnd dem Heiligen Beiſt/ als es war im anfana/ ietzt in der Zeit vnd in al= ler ewigen ewigkeit/ Amen.D.S.
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|| [ID00087]

Ein Lehr warŭmb deß Herren Chriſti Bild= nŭs am Creŭtz noch alle tag iederman gezeigt wirdt.
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Man Zeigt am Creŭtz noch alle tag/ (Taŭlerŭs.) Chriſti Bild/ aŭff das keiner mag/ Entſchŭlden ſich/ er het ihn gar/ Nie dran gelehn/ freÿ offenbar/ Vnd allſo ihm nit folgen kundn: Er rŭfft vns noch zŭ allen ſtŭndn/ Vnd ſpricht: O ihr ellend vnd armn/ (Treu: Jere: 1. Zihr alle die de ̅ weg füruber gehet mercket doch vnd ſobet ob aŭch ein ſchmer tzen ſeÿ wie mei ̅ ſchmertz?) Laſſet eŭch doch meins todts erbarmn/ So ich aŭß Lieb hab leiden wölln/ Zŭlöſen eŭch von pein der Hölln.
Welcher Menſch nŭn iſt ſo verhart/ Oder als gar weibiſch vnd zart/ Der ſchaw̆t ſolch leiden groß ohn maßn/ Vnd will drŭmb nicht von ſŭnden laſſn/ Nŭch allem das da gegen iſt/ Botts wahrem Sohn/ dem Herren Chriſt:(Matth: 5.)
Drŭmb wer noch zörnt mit vngedŭlt/ Vnd nit vergibt ſeins Nechſten ſchŭlde/ Wie Chriſtŭs vns vergeben hat/ All vnſer ſünd vnd miſſethat/ (Matth: 6. 7. 12. Marc: 11.) Demſelben wirt aŭch Chriſtŭs ebn/ In ewigkeit nichts nit vergebn.2. Cor: 4. Balat: 6. wir tragen vmb allezeit daß ſterben Zeſü an vnſerm leibe aŭff daß aŭch das leben deß Herre ̅ Jeſŭ an vnſer ̅ leibe offenbar werde. etc. Matth: 6. 18. wo ihr nit vo ̅ hertze ̅ vergebet/ ſo wirde eŭch ew̆er himliſcher Vatter aŭch nit verache ̅ ew̆ere ſünd.D.S.
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Ein Bebett zŭ vnſerm Herren Chriſto/ vmb hilffe zŭm ſeligen abſcheid aŭß diſer Weltt.
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(Pſ: 3. Herr fereit wider meine beſtreiter. Matth: 8. Herr Jeſü hilff vns wir vorderbe ̅ ſonſe.)
Herr Jeſü Chriſt erlöſer mein/ Vorkampffer noch im ſtreit allein/ Kom vnd hilff mir in letſter not/ Wegen deins kampffs biß in den todt/ Welchen dŭ haſt am Creŭtz erfüllt/ Mit hohem ſieg/ aŭß gnade mildt/ (Rom: 8. Coloß: 2. j. Petr: 1. Hebr: 9. Npoc: 1. 5.) Für meine Sünd gnŭg ie gethon: Ach kom zŭ mir/ es iſt zeit ſchon. Dan es will ſonſt warlich mit mir/ (Lŭe: 24. Herr bleib beÿ vns= dan es will abent werde ̅ . wa dŭ ewiges Liecht nit ſchei= neſt. Joh: 1. 8. 9. 12. Malach: 3.) Abent/ finſter/ nacht werden ſchier: Kehr zŭ mir ein/ gib dich wahrs Brot Zŭr Seelen ſpeiß in diſer not.
Nch bleib in mir dŭ ewigs Liecht/ Dan hie on dich kein Menſch wol ſicht/: Dŭ biſt die Sonn der grechtigkeit/ O wol/ wol mir ſo dŭ kompſt heŭt.Lŭc: 23. Der Vbelthäter ſprach zŭ Jeſŭ: Herr gedenck an mich/ weint dŭ in dein Reich kom ̅ eſt/ vnd Jeſŭs ſprach zŭ ihm: war/ lich ſag ich dir/ heŭt wirſtŭ mit mir im Paradeiß ſein. etc. Herr Chriſts dŭ biſt in deim Reich/ darŭmb wölleſt aŭch an mich gedencke ̅ / das ich heŭte (das iſt ewiglich) zŭ dir kom ̅ e.D.S.
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Ein geſpräch der ewigen Weÿßheit vnſers Herre ̅ Jeſü Chriſti/ vnd der glaŭbige ̅ Seel/ trifft inſonderheit Maria ̅ die heilige Zŭngfruw̆ an/ wie aŭch die gantze Chriſtliche Kirche. Eccleſ: 24.
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(Cant: 4. Hoſee. 2. Eccleſ: 24. 2. Cor: 6.)
Chriſtŭs als der Breŭtigam ſpricht/ Zŭ ſeiner Braŭt: (wie noch geſchicht) Nach dem hab ich geſŭchet mir/ Wonŭng vnd rŭh/ nemlich in dir:
Draŭff antwort nŭn die Seele rein: (Prov: 8. Evod: 31.) Der mich anfangs erſchŭff allein/ Der hat in meiner Hŭtten gern/ Bewont vnd gerŭhet mit ehrn:(Joh: 3. wer die Vraŭt hat/ der iſt der Vraŭti= gam.)
Da ſpricht noch mehr ihr Breŭtigam/ In der heÿlgen Statt lobeſam/ Fand ich rŭh/ drŭmb in der Bemein/ Der Heÿlgen/ ſoll mein wonŭng ſein.(Matth: 1. Lŭc: 2.)
Diß iſt ein Propheceÿŭng ſchon/ Von Maria/ drinn Bottes Sohn/ Bewont/ vnd iſt aŭß ihr geborn/ (Beneſ. 3. Eſa: 7.) Aufangs der Weltt darzŭ erkorn/ Trifft aŭch ein iegliche Seel an/ So glaŭbig iſt/ Kind/ Weib vnd Man/ (Epheſ: 5. Jere: 3. 2. Cor: 11. Pſ: 34. 118.) Nemlich die gantze Kirch ein Vraŭt/ Bottes Sohns/ ihm ewig vertraw̆t: O wol/ wol dem der aŭff ihn baw̆t.D.S.
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Ein tröſtliche Ermanŭng im ſiebenfältigen täglichen fall in die Sünde/ ſo den Berechten aŭch widerfehret.
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O Menſch im fall der Sŭnde not/ (Prov: 24. Ein Berech= ter fellt ſieben mal vnd ſtehet wider aŭf aber die Bottloſen fal= len in vnglück.) Eil ſehr vnd laŭff zŭ deinem Bott, Der vmb ſchwachheit gwß keinen richt: Laŭff nŭr zŭ ihm in deinem Nicht.
Je mehr dŭ komſt in ſolchem ſchad, Je mehr dŭ gwiß erlangeſt gnad: Ja dŭ kanſt nit kommen zŭ offt: Kein Sünder aŭch der in ihn hofft.
Diß ſoll in vns ein ſtarcken trieb Beberen/ aŭch ein groſſe Lieb/ Das Bott vns gwiß ſo offt entpfecht/ Als wir in demŭt kommen recht.
Waß die Natŭr ſelbſt nit vermag/ Daß kan ſein Gnad noch alle tag: Drŭmb nit verzag in deiner Sünd Laŭff nŭr zŭ ihm er hilfft geſchwind.
Alßdann ſag ihm vreis lob vnd danck/ Dŭrch Jeſŭm Chriſt für ſolchs geſchanck: Weil nichts verdanunet in gemein/ Dann gegen Bott vndanckbar ſein.Taŭlerŭs. Bleich als Lŭeifer vnd ſeine mitgeſellen groß vnd hoffertig ſein wolten/ vnd darŭmb aŭß dem Him ̅ el verſtoſſen wŭrden: alſo werden wir dŭrch verklei= nerŭng vnſer ſelbſt/ wider in den Him ̅ el geführt.D.S.
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Bericht wie deß Menſchen geſchaffeuer Beiſt dŭrch Bottes vngeſchaffenen ewigen Beiſt vom leib zŭ der beſchawŭng Bottlicher Herrligkeit aŭß liebe v̈ber ſich erhaben wirdt.
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Das iſt die art der Liebe veſt: Bald vnſer Beiſt ſich ſelbſt verleſt/ Dort in der gegeuwertigkeit Seines ge ̅ liebten v̈ber zeit/ Vnd ſelbs verſchmächt mit allem fleiß: (Johan: 3.) Dann geſehicht wŭnderlicher weiß/ Das der Beiſt dŭrch aŭffziehŭng ſehr Von Liebe wirdt erhaben mehr/ Inn dem der hoch v̈ber ihm iſt/ Vnd wirt mit gwalt ein zeit vnd friſt/ Bezwŭngen aŭß ihm ſelbs zŭſteign/ Mehr v̈berſich von ſeinr krafft eign/ (1. Cor: 12.) Da er ſein ſelbs vergißt mehr noch/ An Bott allein zŭdencken hoch (Joh: 3. aŭß Bottes geiſt geboren.) Nlda er wirt mit ihm ein Beiſt/ Da ſie ſich gleichen allermeiſt/ So gantz das er ſich ſelbs verleŭrt/ (Joh: 4.) Inn Botts einheit wies holtz dŭrchfeŭrt: Der alſo in der warheit wirt/ (Joh: 15. bleibt in mir vnd ich in eŭch.) Inn Bottes Beiſte Transformut/ Der weiß vil mehr waß er befind, Dann ſein zŭng davon ſagen künd/ Weil er da ſchawet klar vnd bloß/ Bottes einfeltig warheit groß/ Erlößt von manigfeltigkeit/ O wol dem ders entpfind bereit/ Ob ihn drŭmb ſchon die gantze Weltt/ Veracht/ ia nŭr für thörecht helt.

M: Eckh: Taŭlerŭs.
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Sanet Paŭlus ſpricht: welcher Menſch Bott ohn vnderlaß anhanget/ der wirdt ein Beiſt mit ihm: was das ſeÿ/ vnd wie daß ſeÿ/ iſt vil beſſer zŭ entpfinden/ dann davon zŭ re= (2. Cor: 12.) den/ darŭmb iſt diß davon oben geſagt iſt/ ſo vngleich vnd ſo klein/ als ein nadelſpitz ge= gen dem groſſen Him ̅ el. etc. Ein Lehrer ſpricht hieraŭff: O’ waß wŭnders meinet ihr/ mag ein Mentſch im Beiſt ſehen/ der Bott anſchaw̆et: vnd was wŭnderlicher ding mag er ſa= gen als er von den oberſten krefften zŭ den vnderſten widergekert wird: dan er wirt (Joh: 1.) zŭ zeiten mit ſo gar hohen gabe ̅ begabet/ das er ſie gar nit aŭßſpreche ̅ kan: doch bringt er das liecht aŭß dem Reich deß liechts/ die finſter nŭß mit zŭ vertreiben.D.S.
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Ein ſchone Lehr/ v̈ber den ſprŭch im hohe ̅ Lied Salomonis/ Cap: 5. Da ſtŭnd ich aŭf/ dz ich meinein Beliebten aŭffthet.
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Die rechtglaŭbige Seel von art/ (Cant: 3. 4. Rom: 8.) Dŭrch ihrn Bemahl ergriffen hart/ Läßt von der Liebe nimmer ab, Vmb diſer weltt ehr/ gŭt vnd hab/ Dan er laßt aŭch nit ab von ir/ (Npoc: 3.) Sonder klopfft all ſtŭnd (für vnd für) An ihres hertzen thŭr geſchwind/ (Cor: 6.) Da Beiſt mit Beiſt vereinigt ſind.
Alſo thŭ aŭch ſteh aŭff nŭn mehr/ (Epheſ: 5. Eſa: 6. Rom: 13.) Vom tieffen ſchlaff der Sünden ſchwer/ Vnd laß deinen geliebten ein/ So wirt er das abentmal rein/ Halten mit dir/ aŭch dŭ mit ihm/ (Joh: 10. Npoc: 3. Joh: 14. Ioh bin die warheit.) Folg nŭr ſeiner rŭffenden ſtim ̅ / Er kompt geiſtlich ſo gwiß er iſt/ Die warheit ſelbſt/ zŭ aller friſt Bald ihm aŭffthŭſt/ glaŭbs from ̅ er Chriſt.Eſa: 60. Rom: 13. Evheſ: 4. Wach aŭff der dŭ ſchläffeſt/ vnd feche aŭff von den Todten/ ſo wirt dich Chriſtŭs erleŭchten. Matth: 11. Joh: 10. Sie werde ̅ meine ſtim ̅ hören/ etc. ſie kenne ̅ meine ſtim ̅ / etc. Joh: 14. wir werden kom ̅ en/ vnd wonŭng beÿ ihm machen/ etc. Epheſ: 3. Chriſtŭs wonet in vnſeren hertzo ̅ / dŭrch den glaŭben. etc. Levit: 26. (2. Cor: 6. Ir ſeit der Tempel des lebendige ̅ Bottes.) 2. Cor: 6. Ich will in ihnen wonen Pſ: 139. Ich bin erwacht/ aŭff= geſtanden/ vnd bin noch beÿ dir.D.S.
|| [ID00098]
|| [ID00099]

Ein klage/ daß ietzt vil Chriſten die vrſach irer höchſte ̅ ſeligkeit/ nemlich die erlöſŭg dŭrch Chriſti lei= de ̅ vnd ſterbe ̅ / ſo gering ſchetze ̅ / ſampt ei ̅ gebettlin darzŭ gehö= rig.
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Es iſt fürwar ein ſeltzam ding/ Daß wirs höchſt gŭt ſchetzen ſo gring/ Nemlich daß Bott im fleiſch vns hat/ Am Creŭtz erlößt aŭß lieb vnd gnad/ Vnd wir dannoch vndanckbar ſterbn/ Mit haŭffen groß ewig verderbn/
Herr Jeſü Chriſt wie kompt ſolchs doch? Iſt dein blŭt nicht ſo kräfftig noch/ Vnſere hertzen ſteinen hart/ Zŭ machen weich? ſo doch von art/ Der Böcklin blŭt/ den Adamant/ Erweichen mag daß härtſt bekant?
O Herr wie vil mehr kan ohn zal/ (* Not: 20. Rom: 5. 1. Joh. 1. Hebr: 9. 1. Vetr. 1. † Ervb. 17. Nŭm: 20. Joh: 19.) Dein * Böttlich blŭt noch v̈beral/ Die hertzen hart zerſchlagen baldt/ Das † waſſer draŭß laŭff mit gewalt? Ich mein waſſer der waren Bŭß/ Daß gegen lieb erwachſen mŭß/ Draŭff danckbarkeit erfolgen thŭt/ Welch dich ergreifft/ O höchſtes gŭt/ Der anfangs doch gibſt ſolche gabn/ Drŭmb lob vnd danck ſolt billich habn.D.S.
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