Transkription

Sattler, Basilius: Trostschrifft an den Herrn D. Johann Jageman uber den unversehenen tödlichen Abgang weiland des Erbaren Hans Jagemans.
[Inhaltsverzeichnis]
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Trostschrifft D. Basilij Satlers F. Braunschweigischen Hoffpredigers zu Wolfenbüttel.
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An den Ehrnuesten vnd Hochgelarten Herrn D. Johann Jageman F. Braunschweigischen Cantzlern daselbst / Vber den vnuersehenen tödlichen abgang Weiland des Erbaren Hans Jagemans seines lieben Vaters seligen / Denen / welcher verwandten etwa plötzlich vnd vnuersehens auß diesem Leben abgefordert worden / nütz vnd tröstlich zulesen.
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Helmstadt / Gedruckt durch Jacobum Lucium. Anno 1592.
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GNad vnd Fried von Gott dem Vater / vnd dem Herrn Jesu Christo zuuor. Ehrnuester vnd Hochgelarter Herr Cantzler / günstiger lieber Geuatter / Es schreibet der Apostel Paulus in seiner ersten Epistel an die Thessalonicher am vierden Capittel: Wir wollen euch / lieben Brüder / nicht verhalten von denen die da schlaffen / auff das jr nicht traurig seid / wie die andern die kein hoffnung haben. Denn so wir gleuben / das Christus gestorben vnd aufferstanden ist: Also wird auch Gott die / so durch Christum entschlaffen / mit jm füren: Vnd beschleusst die Erinnerung also: So tröstet euch nun mit diesen Worten. Damit Er allen Christen / Insonderheit aber auch den Predigern beydes einen befehl vnd zugleich ein Exempel gibt / daß sie betrübte Personen / vnd zuuoraus die / so anderer als jrer Freunde tödtlichen abgang beklagen vnd beweinen trösten sollen. Denn es offenbar / vnd gibt es die tegliche erfarung / das ein Mensch / der bekümmert vnd betrübt ist / sich selber in seiner Widerwertigkeit nimmermehr so wol trösten kan / als einen andern in gleichem fall. Daher auch der Heyd sagt / Facilè cum valemus consilia aegrotis damus. Dieweil denn Gott der Allmechtig nach seinem gnedigen willen / euch das schwere Creutz aufferlegt / das er aus diesem leben / vnd zwar vnuersehens abgefordert / ewern hertzlieben Vater / da denn alle vmbstend solchen fall euch schweer vnd kleglich machen / Sintemal er euch / wie euch bewust / neben vnd fast für andern seinen Kindern hertzlich geliebet / euch nicht mit geringen vnkosten in Vniuersiteten / in vnd ausserhalb Teutschlandes gehalten / zur zeit ewers studierens zu euch offtmals nicht ohn grosse beschwernis einen weiten weg gereiset / vnd in summa an jm nichts erwinden lassen / das jr dermalen eins /
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wie Gott lob jetz geschicht / Gott dem Allmechtigen im Weltlichen Regiment mit nutz vnd frucht dienen möchtet / darauß leichtlich abzunemen / wie sehr euch solcher sein vnuersehener fall zu hertzen gehn muß: Hab ich ewer vnwirdiger Prediger vnnd Seelsorger nicht vnderlassen können noch sollen / aus Christlicher lieb vnd freundschafft euch mit dieser kurtzen vnnd einfeltigen Trostschrifft zubesuchen / nicht zweifflende / Ir solches von mir als gut gemeinet / im besten auffnemen werdet / hette es wol eher thun sollen / wa ich nicht diese Osterliche zeit durch Predigten vnd andere Kirchen geschefft daran verhindert were. Vnd ist nun nicht ohne / das solche vnuerhoffte vnd vnuersehene fell / einen Menschen / sonderlich aber die nechsten verwandten anfenglich vnd gleich im ersten anblick sehr betrüben vnd für den Kopff stossen / zuuorauß / wenn der bösen vnd schnöden Welt vnd blinden vernunfft vrtheil / wie nicht auszubleiben pflegt / dazu komen. Aber da ist von erst wol in acht zunemen vnd zubedencken / das vns Menschen in diesen oder andern sachen das allergeringest nicht zukompt oder widerfert / ohn gefer / vnd also ohne Gottes wissen vnd willen. Denn je Christus zeuget / das auch nicht ein Sperling ohne Gottes willen auff die Erden falle / vnd insonderheit die grosse enderung / die mit einem Menschen geschicht / wenn er stirbt / in heiliger Schrifft Gott dem Herrn außtrücklich zugeschrieben wird. Meine zeit stehet in deinen henden / spricht der 31. Ps. Moses sagt im 90. Ps. Du lessest die Menschen sterben. Hiob sagt am 14. Du hast jm ein ziel gesetzt / das wird er nicht vbergehen. Simeon Luc. 2. singt / Herr nun lessestu deinen Diener im frieden fahren. Wie denn auch Moses sagt von dem / den einer vngefehr todtschlegt / der Herr hat jn in seine hende gegeben. Zum andern ist daneben auch das wol zubehertzigen / daß was die gleubigen insonderheit anlanget / sie durch Christum
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haben veraebung der Sünden vnd einen gnedigen Gott / welcher ein Veterlich Aug vnd auffsicht auff sie hat / Er sorget für vns spricht Petrus / 1. Pet. 5. Vnd das thut er so genaw / daß / wie Christus lehret / er auch alle Haar auff vnserm Heupt gezelet hat / vnd fellet derselben keins ohn seinen willen auff die Erden. Von dem Herrn wird eines solchen Mans gang gefürdert / Ps. 37. Vnd lagert der Engel des Herrn sich vmb die her / so jn fürchten. Ps. 34. Denn Gott den Engeln solches befohlen / Psal. 91. Vnd das geschicht nicht allein / wenn es den Christen wol gehet / sondern auch vnd zwar fürnemlich im vnglück / (wie sie denn durch viel trübsal in das Reich Gottes eingehen müssen) ja auch im Todt vbergibt Gott die seinen nicht / sonder weil da am meisten an gelegen / vnd die angst vnd noth am grösten ist / stehet er jnen da am trewlichsten bey / Drumb spricht Dauid Psal. 56. Zele meine flucht / fasse meine Threnen in deinen Sack / ohn zweiffel du zelest sie. Vnnd Psal. 91. sagt Gott: Ich bin bey jm in der noth / Ich will jn heraus reissen / Vnd Psal. 37. Wenn er schon fellt / wird doch nicht weggeworffen / denn der Herr erhelt jn bey der hand. Wie sich des beystands Dauid tröstet / Psal. 23. Wenn ich schon wander im finstern thal (oder schatten des Todts) fürchte ich doch kein vnglück / denn du bist bey mir. Vnd Ps. 73. Wenn mir gleich Leib vnd Seel verschmachtet / so bistu doch Gott meines hertzen trost vnd mein theil. Solchen beystand beweiset Gott mit der that / ob wir schon es also nicht sehen oder mercken / noch mit vnsern fünff sinnen begreiffen können: sonder vns viel ein anders einbilden. Das bezeuget die Histori Lazari / da solt wol ein Mensch gedencken / weil er für armut vnd kranckheit dahin stirbt / Gott hette jn gar vbergeben / vnd die hand abgezogen / aber Christus sagt / Die Engel sein da zugetreten / da kein Mensch auff gedacht hette / vnd haben jn getragen in Abrahams Schoß. Vnd wen̅ man auch schon todt ist / nimpt sich Gott gleich
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woll der seinen an / vnd lesst sie jm nicht weiniger / als da sie noch lebten / befohlen sein. Derwegen er sich Exodi 3. nennet einen Gott Abraham / Isaac vnd Jacob / da sie alle lengst todt waren / Vnd im 9. Psalm stehet / Wenn sie schon jr Blut vergossen / so frage er nach jrem Blut. Vnd im 34. Ps. sagt Dauid / Der Herr bewaret all jr gebein / das der nicht eins zerbrochen wird. Vnnd Paulus Rom. 8. zeuget / das vns weder Todt noch Leben / weder Engel / Fürstenthümb noch Gewalt / weder gegenwertiges noch zukünfftiges / weder hohes noch tieffes / noch keine andere Creatur von der liebe Gottes / die da ist in Christo Jesu / scheiden könne. Vnd Rom. 14. Wir leben oder sterben so sein wir des Herrn. Denn dazu ist Christus auch gestorben / vnd wider lebendig worden / das er vber todte vnd lebendige ein Herr sey. Ja es regieret auch Gott alles was den seinen in dieser Welt begegnet also / vnd richtet es dahin / das es jnen nicht schedlich vnd verdamlich sein / sonder zu jrem besten vnd zur seligkeit dienen muß. Wie Christus verheisst / Joh. 10. Meine Schaffe werden nimmermehr vmbkomen / vnd niemand wird sie aus meiner hand reissen. Vnd Paulus Rom. 8. schreibet / Denen die Gott lieben muß alles zum besten dienen. Wenn wir das recht bedencken / so können wir vns fein zufrieden geben / dieweil wir wissen / das Gott / der vns alles was vns begegnet zuschickt / auch mit rathe / Ja es vns zum guten regiere vnd schicke / Daher wir selbs jme alles gantz heim stellen / vnd sagen im Gebet / Dein wille geschehe. Das bedenckt Joseph / da jn seine Brüder verkaufft / vnd in grosse noth gebracht hatten / Als er spricht / Vmb ewers lebens willen hat mich Gott für euch hergesand. Vnnd Hiob gibt sich auch wol zufrieden / da er nicht allein grossen schaden an seiner narung genomen / sonder auch alle seine Kinder das jm das liebste war / verloren hatte / weil er bedenckt / daß das alles jm durch Gottes gnedigen willen widerfahren sey. Dar
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umb spricht er / der Herr hats gegeben / der Herr hats genommen / der Name des Herrn sey gelobet. Vnd Dauid erkennet / das all sein Vnglück jhm von Gott kommen vnnd jhm zu gut zugeschickt worden / Es ist mir lieb / das du mich gedemütiget hast / auff das ich lernete deine Recht / Psal. 119. Nach dem aber dieser herrlicher trost / in solchen vnuersehenen fellen sich nicht so leichtlich appliciren vnd auff dieselbigen ziehen lest / als wil ich auch dauon kurtzen bericht thun. Die Welt felt stracks dar auff / wenn etwa ein Mensch also plötzlich vnd vnuersehens dahin gehet / bißweilen auch nicht eines natürlichen Tods stirbt / der Mensch müsse etwa für andern ein Sünder gewesen / vnd wegen sonderlicher Sünden von Gott gestraffet sein. Da dem Hiob plötzlich grosser vnd mancherley vnfal begegnet / da fallen seine Freunde stracks darauff / er müsse sich sonderlich an Gott versündiget / vnd es mit seinem bösen leben verursachet haben / das jhn Gott also hart angegriffen hat / vnd so schrecklich plagte. Aber Gott selbs gibt jhnen im letzten Capittel vnrecht vnd strafft sie darumb / vnd müssen sie opfern / vnd mus Hiob / dem Gott ein herlich zeugnis gibt / Gott für sie bitten / das er jhnen solche Sünde vergebe. Da Johannis 9. die Apostel einen Menschen sehen / der blind geboren ist / meinen sie / es sey nichts gewissers / als das / wo nicht er / doch etwa seine Eltern / es sonderlich verschuldet / darumb sie auch Christum fragen / Herr hat dieser gesündiget / oder seine Elter? Aber Christus strafft solchen falschen wahn / vnd spricht / es habe weder dieser noch seine Elter gesündiget / sondern er sey blind geboren / das die werck Gottes an jhm offenbar werden. Wie auch Act. 28. die Melitenser weit feilen / Als / nach erlittenem schiffbruch Paulum eine Schlange sticht / vnd jhm die Hand auffleufft / sie sagen / Er (Paulus) müste ein Mörder sein / den die Rach nicht leben lasse / ob er dem Meer entgangen ist.
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Summa / wenn man also zuplatzen vnd also von denen / welchen Gott solchen vnd dergeleichen vnfall zuschicket / vrtheilen wolte / muste man die allergrösten Heiligen / die Propheten / Apostel / Merterer vnnd dergeleichen / ja Christum selber verdammen / dieweil gewiß vnd offenbar / das es jhnen für andern in dieser Welt vbel gangen ist / vnnd sie mehres theils keines rechten Todts gestorben sein. Aber dawieder saget der Prediger Salomo 9. Cap. Es begegnet einem wie dem andern / dem Gerechten wie dem Gottlosen. Ja Paulus saget / das der frommen zustand in dieser Welt noch erger sey als der Gottlosen Weltkinder / hoffen wir allein in diesem leben auff Gott / so sein wir die elendesten vnter allen Menschen spricht er 1. Cor. 15. Solches bezeuget die Legenda der Heiligen Gottes. Als Abel der gerechte / der das zeugnis hat in Gottes Wort / das er Gott gefallen hab / vn̅ sein Opffer Gott angenehm gewesen sey / wird nicht allein von seinem Bruder Cain angefeindet in seinem leben / sonder auch endlich jemmerlich ermordet. Wenn da die Menschen das vrtheil fellen solten / würden sie wol zuplatzen vn̅ jhn verdammen. Aber Gottes Wort gibt jhm das zeugnis er sey Selig worden / vnd hab jm nicht geschadet / das er von seinem eigen Bruder so jemmerlich vmb sein leben gebracht. Solches können wir auch daraus abnemen / das Gott selber nach seim Tod sich sein annimbt / vnd fragt nach seinem Blut / vnd Christus jhn Matth. 23. vnter die gerechten / vnd die Epistel an die Heb. 11. vnter die gleubigen zelet. Denn hie gilt der Spruch Christi / meine Schaff wird mir niem and auß meiner Hand reissen / vnd Pauli / Wir leben oder wir sterben / so seind wir des HErrn. Eben also vrtheilen wir von Vria dem Hethiter / welcher / ob er wol ein frommer vnnd dapfferer Held war / gleichwol im sturm durch anstifftung Dauids jemmerlich vmb sein leben kombt / das er wegen solches vnfals nicht verdampt / sondern selig worden sey.
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Denn gleich wie fromme Elter jre Kinder wegen des vnfals vnd noth / so jnen begegnet / nicht vbergeben vnd verlassen / sonder jnen beyspringen / vnd mehr auff sie warten / als auff die andern / die in solcher noth nicht sein: Also will Gott viel weiniger die vbergeben vnd verlassen / die durch seine schickung in solche noth vnd gefehrligkeit komen / sonder er will jr Gebet erhören / jnen beystehn / sie erhalten vnd erretten. Der Herr ist nahe bey denen / die eins zerbrochnen hertzens sind / vnd hilfft denen / die zerschlagne gemüth haben / sagt Ps. 34. Vnd Ps. 145. Der Herr ist nahe bey allen / die jn anruffen / die jn mit ernst anruffen / er höret jr schreien vnd hilfft jnen. Denn je die liebe Gottes viel grösser vnd einbrünstiger als der bösen Menschen. So jr die jr arg seid / könnet ewren Kindern gute Gaben geben / wie viel mehr wird mein Himlischer Vater guts geben denen / die jn darumb bitten spricht Christus Matth. 7. Vnd ist dieser Trost desto krefftiger / weil bey der vnendlichen liebe Gottes auch sein vnendliche allmechtige Gewalt ist / also das er auch im Todt erhalten vnd erretten / vnd vberschwenglich thun kan / vber alles was wir bitten oder verstehn. Das aber Gott die seinen offtmals so jemmerlich drauff gehn vnd vmbkomen lesst / thut er nicht aus zorn vnd vngnad / sonder es ist doch sein brauch / das er seine heiligen wunderlich füret / Vnd beweiset er mit der that / das sein Reich nicht von dieser Welt sey / vnd er nicht nach art der Weltlichen König vnd vnser vernunfft regiere. Vnd sollen also auch die Christen nicht sehen auff das sichtbar / sonder auff das vnsichtbar / nicht auff eusserliche zufell / Glück oder Vnglück / sonder auff sein Wort vnd Zusag. So will er auch mit solchen seinem wunderlichem Proceß die Weltkinder zu Narren machen / Sintemal das der Vernunfft gar zuwider leufft / das die Gott gefallen / so vnbarmhertzig / wie sichs ansehen lesst / vnd erbermlich hingeraffet werden. Damit man aber diesen herrlichen reichen Trost auff ge
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wisse fell vnd Personen ziehen könne / muß man auch auff fren glauben vnnd voriges leben fürnemblich sehen / ob sie auch Gottes wort gehöret / sich zum gebrauch des H. Sacraments gehalten / vnd sonsten im leben wie Christen gegen Gott sich erzeiget / mit anruffung vnd bekentnis seines Namens / mit gutthetigkeit gegen dem nechsten / vnd fleissig in jrem beruff. Denn also bezeichnet Christus die seinen. Meine Schaffe / spricht er / hören meine Stimm / vnd sie folgen mir. Denn es gemeinlich geschicht / das wie die alten gesagt: Qualis vita, finis ita, Wie einer gelebt / so stirbt er auch. Wiewol Gott / das er auch die spate Buß jm gefallen lassen wölle / wenn sie von hertzen gehet / an dem Schecher bewiesen hat. Wenn nun einer sich im leben als ein Christ bewiesen vnd erzeigt / sol man jn freylich vmb solches vnfals willen / damit Gott / wie Christus Luc. 13. lehret / andere zur Buß leitet / nicht verdammen. Ja wenn auch etwa ein Gottselige Person zu letzt aus Menschlicher schwacheit strauchelt / vnd darauff geht / pflegt man dieselbige drumb nicht als bald freuentlich zuuerdammen / sonder es dafür zuhalten / das Gott sie allein gezüchtiget / vnd darumb nicht verworffen hab / sonder er halte es damit / wie im 89. Ps. stehet / Wo seine Kinder mein Gesetz verlassen / so will Ich jre Sünde mit der Ruten heimsuchen / Aber meine Gnad will Ich nicht von jm wenden. Vnnd wie im 118. Ps. stehet: Der Herr züchtiget mich wol / Aber er gibt mich dem Todt nicht. Loths Weib Gen. 19. ist zur Saltzseul worden / weil sie wieder Gottes verbot / als sie aus Sodom gieng / sich vmgesehen / Aber darumb verdampt man sie nicht / sondern es helt auch der alte lehrer Hieronymus es dafür / das sie selig worden sey. Also wolte ich Aarons Söne Nadab vnd Abihu nicht gerne verdammen / das sie wieder Gottes befehl das frembde Fewr für den Herrn brachten / vnd ein Fewr vom Herrn außfuhr / vnd sie verzeret / das sie stürben. Von dem frommen löblichen König Josia / der einen vnnötigen Krieg
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ansieng / darin er auch bliebe / vrtheilet die gantze Christenheit / das er darumb nicht verdampt / sonder alleine gezüchtiget vnd gleichwol selig worden sey. Vielmehr aber vrtheilet man billich also / da man befindet / das nicht allein zuuor ein Mensch ein Gottselig Christlich Leben gefüret / sondern auch er zu solchem vnfal wissentlich kein vrsach gegeben hat / sonder ist in seinen wegen / wie der Ps. redet / das ist in seinem beruff / vnd also in dem gehorsam Gottes angetroffen / vnd von Gott durch den Todt vnserm vrtheilen nach vbereilet. So viel nun ewern lieben Vater seligen insonderheit belanget / der auch also vnuersehens / als er seine liebe Tochter / ewre liebe Schwester in jrer Tödtlichen Kranckheit zubesuchen / vnd zugleich auch / wie ich glaubwirdig berichtet / das H. Nachtmal Christi / nach Christi einsetzung zugebrauchen fürhabens gewesen / vnterwegens im wasser Saeua genant / das angelauffen war / sein Leben gelassen / Mus man freylich hie dem vngebürlichen freuentlichen vrtheil der Welt / vnd blinden vernunfft keinen stad vnd raum geben. Denn der gebürt hie nicht zuurtheilen / vn̅ heist billig / Wer bistu / der du einen frembden Knecht richtest? Rom. 14. So pfleget die vernunfft es gemeinlich auch mit jrem vrtheil vbel zutreffen. Denn sie verdampt offt die Kinder Gottes / Ps. 73. vnd preiset selig die frembde Kinder / Ps. 17. vnnd 144. die Gott entlich mit dem Ewigen vndergang straffet. Sonder wir müssen hie nach dem Göttlichen wort vns richten / vnnd nach demselbigen von jm pronunciiren vnd vrtheilen / vnd das solches füglich geschehen möge / sein Leben ansehen. Nun ist er zwar von Natur vnd in seinem Leben / wie alle Menschen / nicht Engelrein / sonder ein armer Sünder gewesen / wie er denn selbst erkant / vnd mit dem lieben Dauid bekant hat / So du Herr wilt Sünde zurechnen / Herr wer wird bestehen? Item gehe nicht ins gericht mie deinem Knecht. Denn
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für dir ist kein lebendiger Mensch gerecht. Ach es wird dißfals wol wahr bleiben / das Paulus Rom. 3. sagt / Sie sind allzumal Sünder / vnd manglen des rhums Gottes. Aller Trost aber den wir bey seiner Person haben / kompt daher / das jn Gott auß lauter gnad vnd barmhertzigkeit zu seinem Kind vnd Erben des Ewigen Lebens / in der H. Tauff angenomen hat. Vnd er auch da er zu seinen Jaren komen / Gott nach seinem heiligen vnfeilbaren Wort recht erkant / an jn geglaubet / jn angeruffen / vnd jm in seinem beruff gedienet hat. Denn er je nicht auß der zall gewesen / die in jrem Hertzen sagen / es ist kein Gott / vnnd bekümmern sich also nichts vmb jre Seligkeit / oder es gilt jnen ein Glaub so viel als der ander / oder schicken sich in die zeit / vnd gleuben was andere bey vnd neben jnen gleuben / heut dieses / morgen jenes. Sonder er hat Gottes wort / wenn er immer gelegenheit dazu gehabt / gehöret / vnd da er es an einem ort rein vnnd one Menschlichen zusatz zuhören keine gelegenheit gehabt / hat er sich anders wohin verfüget / oder auch zu Hauß jm dasselbige vorlesen lassen / vnd selbst gelesen. O es ist solchen Leuten Gottes Wort lieb vnd freilich viel werder / als vns andern / die wir es teglich hören mögen. Quod rarum est, carum est, pflegt man zusagen. Es hat aber solch Wort Gottes so viel Frucht bey jm geschaffet / das er sein bekentnis des glaubens frey öffentlich gethan / vnd sich von andern / die das Wort Gottes mit Menschlichen zusetzen verfelschen / vnuerholen abgesondert / vnangesehen / das jm daruber gangen / wie im 116. Ps. stehet / Ich gleube / darumb rede ich / Ich werde aber sehr geplaget. Denn er des halben nicht wenig angefeindet / vnd zimlichen wiederstand gehabt / da er sonst / wenn er hette heuchlen wollen / nicht wenig befürderung hette zugewarten gehabt / vnd viel besser enthalten worden were. Das alles aber hat er hindan gesetzet / vnd vmb einiges ge
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messes vortheils / oder auch ruge / guter tage oder befurderung willen seinen glauben nicht verleugnet / sonder allein gewissens halben (denn sonsten er dessen nicht gebessert) von falscher vnd irriger Lehr sich abgesondert / vnnd also das H. Nachtmal an den örten / da es jm nach Christi einsetzung werden mögen / zu vielen malen / vnd also auch noch nicht gar ein halb jar für seinem ende empfangen. An solchem auffrichtigen bekentniß des Glaubens hat Gott im Himel ein gnediges gefallen / wie er den̅ spricht / Wer mich ehret / den wil ich wieder ehren. Item / Wer mich bekennet für den Menschen / den wil ich auch bekennen für meinem Himlischen Vater. Vnd solches hat Gott mit der that bewiesen / in dem er jn so gnedig vnd Veterlich mit Kindern vnnd Kindskindern / darzu auch mit einer zimlichen Narung angesehen vnd gesegnet / vber das auch etlichmal in grosser Leibs vnd Lebens gefahr so wunderlich erhalten hat. Welches vns auch die gewisse zuuersicht vnd vnfeilbare hoffnung macht / das er auch auff dieser so Christlichen vnd Seligen Reise / von Gott nicht verlassen sey / wie Gott gar tröstlich verheist Jes. 41. Furchte dich nicht / Ich bin mit dir / weiche nicht / den̅ ich bin dein Gott / ich stercke dich / ich helffe dir auch / ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner gerechtigkeit. Vnnd mus ich bekennen / das ich / wie ich dieses betrubten falls berichtet / vnd dadurch anfenglich etwas besturtzet worden bin / mich auch damit nicht wenig getröstet / das ich für dieser zeit berichtet worden / das gedachten ewern lieben Vater seligen / Gott von seiner Jugent auff so gar wunderlich gefüret / regieret / geschutzet vnd erhalten / vnd also seine Veterliche güte vnd fürsorg so gnedig an jm bewiesen. Denn das ich des andern geschweige / ist ja gewis / da er seines lieben Vatern Nicolai einiger Sohn gewesen / vnd also seines Vatern gantzes geschlecht auff jm gestanden / Gott jn erhalten hat / das er in den Ehestand kommen / da sonsten er hette / wie es die Papisten nennen /
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Geistlich werden sollen / im Ehstand hat jm Gott / das gar selten geschicht / mit ewer lieben Mutter / (die Gott in diesem schweren Creutz trösten wolle) in das 52. Jar erhalten / sie auch mit acht Kindern / als euch vnnd ewrem Bruder sambt sechs Schwestern gesegnet / die gleichfals alle auch in den Ehstand ehrlich vnterbracht / zum theil auch fürnemen Chur vnd Fürsten dienen / vnd nicht allein mit Narung / sonder auch Kindern begabet / das er also von ihnen allen / welches ein grosse Gnad vnd Segen Gottes ist / Kindskinder / ja einer Tochter Kindskindt gesehen hat. Da man denn Gottes güte gegen jm erkennen vnd spüren kan. Derselbige getrewe Vater hat sonder allen zweifel sich da auch seiner zusag erinnert / das Er Jes. 46. spricht / Ich wil euch tragen biß ins Alter / vnnd biß jr graw werdet / Ich wil es thun / Ich wileuch heben / trage̅ vnd erretten. Das aller tröstlichst aber in diesem fall ist / das vielgedachter ewer lieber Vater selig / nicht etwa in bösem fürsatz oder Sünden wieder das gewissen geblicben / wie leider offt geschicht / das etliche in trunckener weise jr Leben verlieren / etliche etwa wen̅ sie Ehebruch / Mordt oder andere Sünde begehen / darüber dahin sterben / oder geben sich selber in gefahr / darin sie vmbkommen / da es denn zu malen mißlich ist / das solche Leut in Christo sterben vnd selig werden / vnd heist es als der Prediger Salomo sagt c. 11. Wie der Baum fellt / also bleibt er liegen. Vnd abermal Syr. 3. Wer sich gern in gefahr gibt / der verdirbt drinne / Als Core / Dathan vnd Abiram / die in der auffruhr wider Mosen sterben / komen lebendig in die Hell / Num. 16. Das macht auch das Dauid seines Sons Absoloms Tod so kleglich betrawret / denn er sich vermuten muß / das er in seinen Sünden gestorben vnd verdampt sey. Aber mit diesem fall hat es viel ein andere gelegenheit. Denn ewer lieber Vater Gott nicht versuchet / auch nicht ohn not oder auß fürwitz vnnd leichtfertigkeit / sonder aus gantz Christlichen vnd billigen vrsachen diese Reise für die hand ge
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nommen hat. Denn er je vorhabens gewesen / erstlich auff denn Tag / da er durch Gottes versehung begraben ist / das H. Nachtmal nach des Sons Gottes vnsers Herrn Jesu Christi verordnung zuempfahen / vnnd denn zugleich auch ewer liebe Schwester / die dazumal mit gefehrlicher Kranckheit behafftet war / in jren grossen nöten zubesuchen. Das sind doch gar köstliche vnd Gott wolgefellige werck. Denn weil Christus sein H. Nachtmal in der Nacht da er verrhaten war / vns zu gut gestifftet / vns mit Brot vnd Wein seinen waren Leib vnd Blut darreichet / vnnd vns damit vergebung der Sünde̅ vnd die Seligkeit zueignet vnd versichert / vnd vns solchest hun heist zu seinem gedechtniß / ist es zumal ein Christlich vnd Gott wolgefellig werck / wenn ein Mensch in betrachtung seiner Sünd vnd schwacheit / in warem glauben sich zum hochwirdigen Sacrament schicket. Derwegen jn Gott nich wol besser hette antreffen vnd auß diesem Leben abfördern können. Denn er sonder zweiffel da ein gute andacht vnd gantz Christliche Gottselige gedancken gehabt. Wie denn das ander werck / so er vorgehabt / das er sein Tochter in jrer Kranckheit besuchen wollen / auch in Gottes Wort seinen billichen rhum hat. Denn Christus sagt / Ich bin Kranck gewesen / vnd jr habt mich besucht / Denn was jr gethan habt einem vnter diesen meinen geringsten Brüdern (oder Schwestern) das habt jr mir selber gethan. Vnd ist er / weil er jr leiblicher Vater gewesen / zu solchem Gott wolgefelligen werck noch herter verbunden gewesen. In dem er aber durch das Wasser gesetzt / hat er auch darmit sich nicht in gefahr gegeben / weil er kurtz vor jm her einen mit einem Wagen gefaren gesehen. Das ist nun meins erachtens ein recht heiliger vnd der seligste Todt / so einem Menschen begegnen kan / darauff freylich ein Mensch selber / wenn es jm frey stünde wehlen solle. Den̅ wie kan doch Gott einen besser vnd gelegner antreffen /
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als das er jn in seinem beruff hinweg nimbt / da der Mensch eben das für hat / vnd verrichtet / das jm Gott selber aufferlegt / vnd jm in seinem beruff befohlen hat? Ich muß bekennen / das ich mit sondern frewden in Gottes Wort vnd sonsten liese / wie Gott etliche so fein vber den wercken jres beruffs angetroffen / vnd zu sich erfordert hat / als das die liebe Rahel in Kindesnöten bleibt / Gen 35. Von welchem werck Paulus sagt / das Weib wird selig durch Kinder zeugen / das Jonathan vmbkombt / als er Ritterlich kempffet für sein Vaterland / 1. Sam. 31. Das man von Johanne dem Euangelisten schreibt / er sey vber den Büchern gesessen / habe geschrieben / vnd also gestorben / das Johannes Mathesius also bald gestorben ist / wie er hat geprediget / vnd zwar von der aufferstehung des Fleisches vnd ewigen Leben / Das jener Gottselige Burgemeister starb auff dem Rahthaus mit diesen worten / Gott du weist es / das ich es mit dieser Stadt gut gemeinet habe: Das ist meines er achtens der allerseligste vnd tröstlichste Todt. Man hat vorzeiten gar viel dauon gehalten / wenn die Jacobs Brüder / auff der Reise nach Compostell geblieben vnd gestorben sein. Ob nun wol die andacht an sich selber gut gewesen / so hat es doch keinen befehl Gottes / vnnd ist also solches aus der zall der werck / dauon Christus Matth. 15. Sie ehren mich vergeblich mit Menschen satzung. Diese Reise aber ewers lieben Vaters seligen hat Christi Ordnung vnd befehl für sich / darumb es Gott nicht kan miß fallen haben / das er die vorgenommen / weil er sich darin als ein gehorsames Kind erzeiget hat. Vnser lieber Herr Gott gebe vns auch die gnad seines heiligen Geistes / das wir auch also in vnserm beruff vnnd gehorsam seines willens als die getrewe Knecht / angetroffen werden / wenn er vns entweder durch den Todt oder durch den Jüngsten Tag aus diesem Leben abfordert. Wie ein groß ding ists vmb einen klugen Haußhalter / spricht Christus / Welchen der Herr
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vber sein gesind setzet / das er jnen zur rechter zeit jre gebür gebe. Selig ist der Knecht / welchen sein Herr findet also thun. Das aber einer sagen möchte / Ach die zeit ist als den wenn man so eilent sterben muß gar kurtz / dagegen ist die noth sehr gros / das sich ein Mensch nich recht besinnen kan. Antwort. Das meinet die vernunfft / Aber da ist vnser Trost / das wen̅ wir vns Gott befohlen durch ein gleubiges Gebet / wie wir den̅ thun sollen Abents vnd Morgens / vnnd so offt wir etwas fürnemen / vnnd hie die noht recht beten lehret / so ist Gott mit vns in der noht / vnd will vns herauß reissen Ps. 91. Er tröstet vnd hilfft / er kan vberschwenglich thun vber alles was wir bitten oder verstehn / Vnd ist sein Krafft in den schwachen mechtig / 2. Cor. 12. Dieweil denn ewer lieber Vater selig / sich allzeit / auch wenn er auff das Pferd gesessen / Gott zu befehlen pflegte / vnnd sonderlich in dieser so grossen angst vnnd noth / vnnd in solchen seinem beruff zu Gott geschrien / Als ist kein zweiffel / Gott der nahe bey allen ist, die jn mit ernst anruffen / hab jn erhöret / vnd sey an jm erfüllet das der 37. Ps. sagt / Wenn er fellet / wird er nicht weggeworffen / denn der Herr erhelt jn bey der Hand. Derwegen ich bitte jr wollet sampt ewer lieben Mutter / Brüder / Schwestern vnd verwanten / dieses betrachten vnnd behertzigen / das es der gnedige will Gottes sey / dem es wolgefallen / eben auff die weise ewren lieben Vater von diesem Leben abzufördern / vnnd euch dem nicht widersetzen / sondern euch trösten der herlichen zusage des Göttlichen Worts / die auff ewren lieben Vater / der seinen Glauben in viel weg bewiesen / auch gehen / vnd der in so Christlichem fürsatz vnd seinem beruff aus diesem Jammerthal gescheiden ist. Derwegen er denn ohn zweiffel sambt andern Christgleubigen an dem grossen Tag des Herrn wieder aufferstehen wird zum Ewigen Leben. Das verleihe vns auch Gott Vater Sohn vnd H. Geist Amen.
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EPITAPHIVM IOHANNIS IAGEMANNI VIRI HONESTISSIMI & optimi.
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IAN Iageman, caram dum vult inuisere natam, Et digne coenam sumere, Christe, tuam. Occidit, & rapidis agitur dum fluctibus, amnis SAEVVS, in hunc celeri praecipitatur equo. Sed bené qui vixit, moritur benè, Christe tuosque Ad tua, per quęuis, regna, pericla vocas B. S. D.

IN SYMBOLVM INVIA VIRTVTI NVLLA VIA.
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QVO se non penetrat rerum pulcerrima virtus? Carpit iter certum latae per climata terrae, Nec iuga montis enim metuit, fluctusue marinos: Si quoque deturbetur in orcum fulminis ictu, Ex orco superas victrix emergit ad auras: Denique laeta sua vi sese adsydera tollit, Igne sacro nobis media vel nocte refulgens. Ioannes Caselius.
|| [ID00019]

ALIVD.
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STent adamante suo fatorum immania iussa, Torqueat ęratis horrida pollicib. Atropos atratae subtemina ferrea vitae, Frendat & impactis fors mala compedibus: Vna tamen virtus cunctis violentior istis Contrà it, & inuoluens se sibi, sponte suâ Quaerit iter, niueisque superuolat aethera pennis Ipsa sibi fatum, sors quoque & ipsa sibi est. Inuia ei via nulla, solùm, coelum, mare, manes, Remigio alarum praepere transit ouans. Hac IAGMANNE, viri quotquot claretis, abundé Quod facis, iratâ dicam equidem inuidiâ. Cingite victrici vernantia tempora lauru Fama triumphales postuma ducit equos, Queis vehat excelsè vos vltra Amathusidos orbem, Semita quae priscis cognita semideis. Vt post vitae huius superatos mille labores, Mors quoque se victam sentiat & doleat. Cornelius Martinus Anduuerpius Professor publicus in incluta IVLII.
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ANfractus humana rotat tot vita latentes, Vt pauci peragant, quod gradiuntur, iter. VIR TVTI nulla est via flexilis inuia: portum Hac duce contingo, quem mea vela petunt. Sal. Frencelius Poëta Caesarius.

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QVO non magnificae pertingit gloria stirpis, Nec pręstans nitidae forma superba rosae. Quò vis nulla potest transire, potentia nulla, Nec dolus aut technis fraus operosa suis. Quóue vel imperitans Regina pecunia terris Omnibus, ignotum carpere nescit iter. Sola viam virtus penetrabilis inuenit illuc, Tangit inaccessum sola ea Diua scopum
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INVIA VIRTVTI NVLLA EST VIA: Troius Heros
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Virtute Elysias venit adusque domos. Coelicolis, tandem virtute, volentibus, idem Indigetis caepit nomen habere DEI. Hac quoque difficilem Themidos Iagemannus in aedem Venit, & hinc laurum, stemma nouumque tulit. Hac ad Guelphiadis praelustre̅ principis aulam Euectus, lingua consilijsque viget, Consilijsque viget, totum quibus ille Ducatum Ornat, & egregia conditione iuuat. Qua virtus igitur tua te nunc sede locauit, Illa Nestoreos stes, Iagemanne, dies M. Henricus Dreslerus.
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Anagramma In nomen viri nobilissimi & consultissimi, IOHANNIS IAGEMANNI, Ducis Brunsuicensis Cancellarij.
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IO ANNES IAGEMAN. SANE INGENIA AMO.
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VIdi ego, quos opibus fortuna bearat opimis, Diuitijs pessum saepius isse suis. Vidi etiam titulis magnis & honoribus auctos, Nominibus sensim degenerasse nouis. Nullum illis studium templorum, aut cura scholarum: Vnus erat mundo posse placere labor. Ipse mihi largitur opes, decernit honores, Corporis at que animi dat bona multa DEVS. Nec tamen inflatus curam depono piorum, Qui templis operam gymnasiisque locant. Ingenio fretus per deuia & inuia cessi, INGENIA hinc SANE non simulanter AMO. Dehinc vt prosim alijs, mihi tu prodesse memento, Et bonitas faciat me tua, CHRISTE, bonum. Henricus Meibomius, Poëta Caesarius, acad. IVLIAE professor faciebat. FINIS.


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