Bearbeitet von Alejandro Zorzin
1. Überlieferung↑
Editionen:
- Olearius, Scrinium (1671), 8f. [Digitalisat]
- Olearius, Scrinium (1698), 8f.
- Gerdes, Scrinium, 296f. [Digitalisat]
- WA.B 1, 132f. zu Nr. 57.
Literatur:
- Barge, Karlstadt 1, 109.
2. Inhalt und Entstehung↑
2.1. Inhalt und Entstehung↑
Karlstadt ist
beeindruckt, dass Spalatin von ihm den Ansatzpunkt
(Griff
) zur Heiligen Schrift erfahren möchte. Er ist mit Arbeit eingedeckt, will der Bitte
aber nachkommen, auch wenn Spalatin bei einem Unerfahrenen
suche, was er selber habe. Den besten Ansatz zu den Schlupfwinkeln der Theologie
biete Augustins
De spiritu et littera;
dieses Werk solle Spalatin lesen und wiederlesen.
2.2. Inhalt und Entstehung↑
Karlstadts Antwort ist knapp und wiederholt im Kern, was er am 18. November 1517 im Widmungsbrief an Johann von Staupitz1 schrieb, den er seiner Kommentierung dieser Augustinschrift voranstellte: sie
verschaffe Griff und Eingang zur ganzen Theologie
2. Seine Klage, von Arbeit eingedeckt und umgetrieben zu sein, kann Mitte Januar 1518
durch zusätzliche Korrekturtätigkeit bei der damals laufenden Drucklegung seines Augustinkommentars bedingt gewesen sein. Drei Wochen später antwortet Karlstadt auf weitere Fragen
Spalatins sehr detailliert und ausführlich.3
Inveni illum librum [= de spiritu et littera] ansam et limen ad totam prestare theologiam(s. KGK 64; vgl. Kähler, Karlstadt, 5,34 u. Anm. 10). Zeitgleich hatte Spalatin sich mit seiner Frage auch an Luther gewandt. Der ihn (neben zwei weiteren Werken Augustins) auch auf dessen Buch Vom Geist und Buchstaben verweist,
das Karlstadt […] nun mit bewundernswerten Erklärungen erläutert und veröffentlicht hat(vgl. WA.B 1, 134, 47ff.). Zu Karlstadts Anwendung des Begriffs ansa, vgl. Bubenheimer, Consonantia 217 Anm. 88 und 89.