Bearbeitet von Alejandro Zorzin
1. Überlieferung↑
Editionen:
- Olearius, Scrinium (1671), 22f. [Digitalisat]
- Olearius, Scrinium (1698), 22f.
- Gerdes, Scrinium, 305f. [Digitalisat]
2. Inhalt und Entstehung↑
2.1. Inhalt und Entstehung↑
Karlstadt hat erfahren, dass der [in Wittenberg
weilende]
Kurfürst nach dem mittäglichen zweiten Frühstück
abreist. Karlstadt würde seine Supplikation, die ihm Spalatin
gemacht hat, erst in den kommenden Tagen an [Degenhardt] Pfeffinger gelangen lassen, damit der sie dem Fürsten vorlegt. Karlstadt weiß nicht, wie die im Namen der Magister
[seiner Augustinvorlesung] auch von Spalatin gemachte Supplikation
Pfeffinger erreichen wird, damit der sie rechtzeitig dem
Fürsten überreicht, um Antwort zu erhalten. Wenn Spalatin nichts dagegen hat, soll Pfeffinger sie über Spalatin
bekommen, mit Karlstadts
und der Studenten Empfehlung. Zu Petrus Hispanus1 gibt es von Karlstadts Seite
nichts weiter zu bedenken; textbezogene Aussagen des Hispanus
sollten in heiteren
Vorlesungen geboten werden; das wäre den Schülern nützlicher, besonders
wenn sie sorgfältig in den Syllogismen2 unterwiesen würden.
2.2. Inhalt und Entstehung↑
Zum Festgottesdienst am Sonntag Misericordias Domini (18. April 1518) und Eröffnung der Wittenberger Reliquienschau war Kurfürst Friedrich III. mit einer Komitive (der auch Degenhart Pfeffinger angehörte) in seiner Universitätsstadt anwesend. Der Kurfürst hatte vor, am Montag (nach dem zweiten, gegen Mittag eingenommenen Frühstück) abzureisen. Die beiden von Karlstadt am 11. April bei Spalatin in Auftrag gegebenen Bittgesuche (eines in Karlstadts Namen, das andere im Namen seiner Vorlesungszuhörer3) hatte Spalatin entworfen und sie waren fertiggestellt. Spalatins erneute Anfrage zu Petrus Hispanus steht im Zusammenhang mit Vorschlägen der Wittenberger Dozenten zu Änderungen des Lehrplans.4
textbezogenerSyllogistik kommt im Zusatz der 26. These am Ende seiner Apologeticae Conclusiones zum Tragen. Dort verfährt er in einem Dreischrittschema: Textzitate – darauf bauende Schlussfolgerungen – Widerlegung derselben mittels Bibeltexten (vgl. Th. 381–406, KGK 85).
törichten Vorlesungen über Petrus Hispanus, Tartaret und Aristotelesin Aussicht gestellt; vgl. Scheible, Aristoteles 128f. u. WA.B 1, 155,41–46, bes. auch Anm. 10 (mit Verweis auf Ecks 1516 veröffentlichte In summulas Petri Hispani […] explanatio, VD 16 J 671). Im April 1518
wurden in Wittenberg drei neuerrichtete Lehrstühle für aristotelische Philosophie besetzt, darunter einer für
Logica Aristotelis; vgl. Scheible, Aristoteles, 131f.