Bearbeitet von Alejandro Zorzin
1. Überlieferung↑
Editionen:
- Olearius, Scrinium (1671), 84f. [Digitalisat]
- Olearius, Scrinium (1698), 84f.
- Gerdes, Scrinium, 345 [Digitalisat].
2. Inhalt und Entstehung↑
2.1. Inhalt und Entstehung↑
Der Kurfürst hat Karlstadt hitzesenkende Früchte
zukommen lassen und bietet an, ihm weitere krankheitshemmende Hilfsmittel zu senden. Karlstadt lobt diese
seiner Person unangemessene Großzügigkeit des Kurfürsten. Spalatin soll ihm seinen Dank aussprechen.
Nachdem Karlstadt vom Arzt über zu erbittende Speisen Rat eingeholt hat, wird er es Spalatin als seinem Ratgeber mitteilen; der soll ihn hinsichtlich weiterer vom
Kurfürsten zu erbittender Gaben informieren, damit
Karlstadt nicht mit zu hohen Ansprüchen Anstoß erregt; [er unterzeichnet]
mit kranker Hand
.
2.2. Inhalt und Entstehung↑
Am 21. März 1518 berichtet Luther
Johannes Lang, dass Karlstadt mit Fieber daniederliege und seine
Arbeit am Augustinkommentar unterbrochen sei.1 Mit einem Brief vom 15. April 1518 schickte Karlstadt Spalatin flache Schüsseln zurück, die der ihm geliehen hatte, als er krank
war.2 Dies dürfte ein Hinweis darauf sein, dass er sich wieder gesund fühlte und sie nicht weiter zu
benötigen meinte. So ließe sich dieser undatierte Brief mit dem Dank für die kurfürstlichen Gaben, den
Karlstadt ausdrücklich aegra manu
unterzeichnete, in eine zwischen Mitte März und Mitte April
1518 liegende Phase akuter Erkrankung einordnen (vielleicht Ende März?). Wenn Karlstadt am 14. Mai 1518 an Spalatin auf dessen Nachfrage hin schreibt, dass er teils genesen sei, teils
noch Kopfschmerzen habe3, könnte es sich um Nachwirkungen seiner damaligen
Erkrankung handeln.4 Vor Mitte Mai war Karlstadt arbeitsfähig, denn er hatte Vorlesung gehalten und an den
Apologeticae Conclusiones gearbeitet, deren Hauptteil am 9. Mai 15185 abgeschlossen
war.
Nam decubuit atque etiam nunc decumbit Doctor Carlstadt. febribus; ita intercidit atque iacet negotium.Nicht lange davor war in Karlstadts Wohnung ein Entwurf zur Neuordnung der Studien besprochen worden, den Luther am 11. März 1518 an Spalatin geschickt hatte; im begleitenden Brief (vgl. WA.B 1, 153,3–9) findet sich kein Hinweis auf Karlstadts Gesundheitszustand.
Remitto tibi, […], eas tuas scutulas, quas mihi aegrotanti et passionibus subposito […] dedisti.(KGK 77).