Freitag♀ den 1. October
Nach <gestrigem vndt> heüttigem tergiversiren, auch
ezlichen etwas beweglichen wechßelreden,
habe ich mich endtlich so weitt accommodirt:
1. daß ich ieglichen bruder, die 4 iahr vber,
biß der iüngste mündig wirdt, wollte
iährlich verwilligen 3 mille ThalerThlr, zu erlegen
zur pension, iedoch daß pro quota, die
casus fortuitj <alle vndt iede> von ihnen mittgetragen
würden, vndt das in diese quotam,
|| [[Handschrift: 145r]]
die Regierungskosten, wiederkaüfliche
zinßen, <der schwestern>fraẅleinpensionen, etcetera hervater schulden,
nicht mittgerechnett würden. <Nota Bene[:] Jch soll auch
iährlich davon rechnung leisten, vnd die vbermaße behalten.>
2. Die Translation Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin
leibgedinges vf harzgeroda sollte man nicht
vergeßen, vndt Bruder Ernst die ehepacta confirmi-
ren laßen.
3. Die 3 mille ThalerThlr: Regierungskosten, will
ich auf meine posteritet verstammet haben,
vndt destwegen, mir meine befugnüß vor-
behalten, zu seiner zeitt, (dieweil man
mirs disputirlich machen will) Heinrich Börstel est
4.a de mon opinion, non les Oncles & Sturmius.
Böse zeitung daß ich das ampt harzgeroda, nur, auf
3 mille ThalerThlr: genießen werde, dieweil man
des holtzes nicht kan loß werden, vndt das
getreydig, gantz vmbgeschlagen ist. Das
jst auch, ein casus fortuitus.
Nach dem die herrenvettern, die tracta-
ten vollendet, seindt sie gegen abendt, beyde
wieder hinweggezogen, vndt der
aufgerichtete receß, ist von beyden herren-
vettern, so wol als von mir vndt Bruder
Ernsten, vndterschrieben, vndt auf 4 Jahr
lang bestätiget worden.
Zeitung das herzog Franz Carll von Sachßen Lawenburg
die Lawenburg, ejngenommen, vndt alles Kayßerliche
volck auß demselbigen lande geschlagen.
Der General Major herr von der Nersen,
zeücht vor Magdeburg mitt seinem volck.
Schreiben, von Christof Maler, vndt von Johann
Löben.
Wir haben vnß heütte in herrvatters sehliger
kleider getheilet. Man hat drey gleich-
meßige haufen drauß gemacht, vndt drümb
geloset, wir drey gebrüdere, Sie seindt durch
|| [[Handschrift: 146r]]
3 geschworne Meister taxirt worden.
Zeitung daß der König in Schweden Betzen-
burgk im lande zu Meckelnburg, eingenommen,
vndt eine Elbe<Schif>brügke alda, vber die Elbe
geschlagen, <Jtem: Lawenburg.>
Jtem: daß Graf Wilhelm von Naßaw, mitt
seiner armèe, an der Weser ljege, vndt
alda verhindere, das der Tilly, nicht alhero,
in die stiffter kommen kan.
Jch bin mitt meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin hinüber nach
Ballenstedt gefahren.
Sonntag☉ den 3. October
heütte Morgen habe ich zu Badeborn predigt
gehöret, vndt mitt Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin
auf ihrem guhte, dahin sie mich zu gaste gebehten
gehabt, gegeßen. hauptmann Knoche ist auch dahin kommen,
vndt der pfarrer. Einsiedel, Axt, vndt Eiche
sambt der Jungfraw Lytsawin waren auch bey der
|| [[Handschrift: 146v]]
malzeitt.
Jch habe mich vmb die haußhaltung zu Ballenstedt
nach müglichkeitt angenommen.
Montag☽ den 4. October
Jch habe selber, die schafe zehlen sehen,
zu Ballenstedt auf den 100 Morgen sahe ich Sie:
surprenant le maistre berger.
Es wahren | 414 | Melckschafe, |
147 |
zeittschafe, welche lammen
werden auf künftige faste, vndt alßdann 2 iahr alt sein. |
|
146 |
hammeliährlinge, werden auf
die faste 2 iahr altt. |
|
11 | böcke. | |
115 |
dritthalbiährige hammel,
werden auf die faste dreyiährig. |
|
180 | halbiährige hammel, werden
ein Jahr alt, auf die faste. |
|
209 | halbiährige zibben, werden auch
iährig auf die fasten. |
|
Summa: |
1222 |
stücke Schafviehes, auff meiner Schäferey zu Ballenstedt. |
Davon außzumerzen, an izo vmb Michaelis:
60 schafe, darvon der schäfer den 4ten. theil, 15[,]
20 hammel, darvon der schäfer, 5 zum vierden theil.
Nota Bene[:] das ampt Ballenstedt soll 18
schafe zum deputat nehmen.
Rest zur hofstadt: 27 schafe:
vndt 15 hammel.
Nachmittags gen heimb, alda zehlen sehen im felde.
538 | Melckschafe, | |
12 | böcke, | |
206 |
erstlinge schafe, so auf die Faste zum
erstenmal lammen, worden auf die Faste 2 iahr altt, <wils Gott. perge> |
|
133 | drittehalbiährige hammel, <werden 3iährig in der faste.> | |
185 | anderthalbiährige hammel | |
242 | hammellämmer. | |
227 | zibben lämmer. | |
<10> | <dem verwalter, die zum deputat> | |
Summa: |
154<5>3 |
stücke Schafviehes, auf der Schäferey zu heimb. |
Davon außzumerzen: | 32 | hammel, deren 8 dem Schäfer zum 4. theil
<Restirt: 24 mir,> |
80 | schafe, davon 20 dem
Schäfer, <1 dem Maẅrer, 20 dem Müller.> |
Dienstag♂ den 5. October
Jch habe die holzgelder, von hauptmann Knochen, vndt die
contribuo landtsteẅer zum theil von ihme,
zum thejl vom Amtmann harschleben, eingenommen.
hauptmann Knoche, will lifern, zur küchen:
80 hammel, darvon der schäfer 20 nimbt.
sollen eytel 4iährige hammel seyn.
Jtem: 3 Rinder von hazgeroda[!] <2 von Schiele>, gute feiste Rinder.
Jtem: zinßhüner 5 schogk.
Jtem: gänse 32 an der zahl.
Fische, eyer, Butter vndt käse. Rehe, etcetera
Amtmann harschleben will lifern zur hofstadt:
4 Rinder von heimb,
4 Rinder von Ballenstedt,
30 Schweine zur eichelmast nach Deßaw, iedes
wirdt daselbst kosten 34 gute Groschengg:
Butter, käse, eyer, von der kammerfrawen.
1 schock gänse,
10 schock hüner. et cetera <Fische auß den Teichen.>
Nach der malzeitt wieder gen Bernburg gefahren,
alda schreiben auß hollstein vor mir funden vom herzog Joachim ernst[.]
Sie haben gar vbel alda gehausett, die recreute, von
Einhausens compagnie vorm berge.
Die Kayserischen haben Wettin eingenommen,
vndt eben also, daselbst gehausett, wie zu Egeln,
vndt Calbe.
Mittwoch☿ den 6. October
Jch habe Thylo von Vitzenhagen, nach Bal-
lenstedt, geschicktt, v mitt den braunen
kutschpferden, welche ich gegen die wilden auß-
getauscht habe, <vndt convoy.>
Zeitung das die Türcken in Vngern, ejngefallen.
vndt daß der König in Schweden baldt etwas großes
vornehmen werde.
Der Oberste holcko, jst jn der Nacht ankommen.
Schreiben vom herzog von Württemberg daß 5 Tonnen goldes an iähr-
lichen intraden dem lande zu Wirtemberg abgehen,
durch einziehung der geistlichen gühter.
Der Oberste holcko, der Oberste leutnant Maschwitz
vndt der Obrist leutnant Vlefeldt, sejndt meine gäste zue
Mittage, gewesen. etcetera
Donnerstag♃ den 7. October
Jch bin nach Cöhten zur zusammenkunft der
herrenvettern, vndt vorhabender deliberation,
wegen des holckischen vndterhalts, <auch <ganzen> contributionswesen.>
Donnerstag♃ den 7. October
Consultando die zeitt zugebracht, nach dem
wir in die predigt gefahren zu Cöhten.
Dieweil gestern der prælat Apt zu Werden
Nota Bene vndt helmstedt, vnversehens, mitt 11 holckischen
Nota Bene Reüttern convoyirt, Niemburg eingenommen,
Als hat man sich, protestando, darwieder
gesetzt.
Bruder Fritz jst herkommen nach Cöhten,
zeücht Morgen gebe gott auf die Leipziger Meße.
Freitag♀ den 8. October
Dieweil der General Major, herr von Virmondt,
|| [[Handschrift: 149r]]
vf Närsen, mitt 2 Regiment zu Roß, vndt
7 compagnien zu fuß, durchs landt marchirt,
vndt sich heütte in die ämbter Warmb-
storff vndt Sandersleben soll logiren, Als
ist abermals vnsere consultation
zerstöret worden, vndt wir seindt
voneinander gezogen, ein ieglicher nach
hauß, wiewol Fürst Johann Casimir
albereitt gestern, vmb zugestandener colica
willen, nacher Deßaw verraysett.
Jch habe ein par tausendt Thaler, zu erhaltung
meines credits nach Leipzig geschigktt.
Wir haben ein schreiben, den grafen von Schwarz-
burg wiedergeschickt, dieweil Sie vnß vnsern
gebührlichen Tittul nicht gegeben.
Axt ist mitt bruder Friderichen hinweg, <Vndt will> nach
der Schlesje zu. Gott geleytte ihn.
Zeitung das der friede in Italia gemacht seye.
Mein Bruder Fürst Ernst, nach dem er sich mitt
mir zu Bernburg vndterredet, ist auch naher Leiptzigk
zue gezogen. Dieu les conduyse tous.
Nota BeneZeitung, das der Schwede Francfurt an der
Nota Bene Oder, vndt Koldberg eingenommen habe.
Nachmittags, jst der general wachtmeister,
herr von der Närsen, zu Güsten, ankommen, mitt
9 compagnien zu roß, vndt 2 Regimentern zu fuß, vndt
dieweil keine pferde vorhanden, ist es vnmüglich
gewesen, proviandt hinauß zu schigken, so eylends.
Man hat aber, allen möglichen fleiß, angewendet,
die dorfschaften zeitlich verwarnett, vndt
brodt vndt bier verschafft. etcetera
Jch habe mitt Melchior Loyß abgerechnett.
Jch restire ihm noch zu erlegen zur Leipziger Meße
1110 ThalerThlr: | 21 gute Groschengg: | 11½ Pfennige (denarii)d. | ||
1245 | 2 | 6 | restire ich alhier
zu zahlen. |
|
<Summa noch:> |
2355 ThalerThlr: |
23 gute Groschengg: |
5½ Pfennige (denarii)d: |
darüber, |
ich alberejtt, endtrichtet habe, alhier
vndt zu Leipzig: 930 ThalerThlr: 16 gute Groschengg: 9½ Pfennige (denarii)d.
vndt vorige summ<a> noch erlegen werde.
Alsb
Comme i'ay demandè aujourd'huy, 200 DalersDal:
de l'escrivain du baillage, pour 10 w Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: d'orge,
il ne me les a pas voulu envoyer, pretendant
qu'il n'y avoit point d'argent au baillage,
& que il n'y avoit pas 19 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: pour moy, comme
ie croyois, ains seulement 10 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:[,] le reste
estoit de l'argent<orge> de Schuemann, des sujets
& d'autres et cetera[.]
Samstag♄ den 9ten: October
Dieweil gestern ein tumult, in halle, soll
endtstanden sejn, Als hat der General wacht-
meister seine meynung, mitt Querfurt vndt
Manßfeldt ändern müßen, vndt ist hierdurch
auf halle zu, marchirt, mitt dem holsteinischen
vndt Wanglerischem Regimentern zu fuß, auch
des Haraucourts 6 compagnien <kürißer 5 blawen vndt einer weiße fahnen> zu Roß, vndt
noch 3 andern <rohten> cornetten, arquebuzierer,
2 compagnien Crabahten, vndt 7 stügken ge-
schützes. Es hat keiner bey vns blejben wollen, von
den officirern, wiewol ich insonderheitt den hertzog eingeladen.
Antwortt vom Churfürsten von Saxen, das er zwar
gern, meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin gratificiren wollte,
mitt dem anzug zu Wittemberg, allein wehre
albereitt viel volcks alda, vndt müste er noch
stärckere garnison hinein legen. Wollte gern
anderswo in vnsern<seinen> landen, da wir es begehren,
vnß willfahren.
ThalerThlr: | gute Groschengg: | ||
3873 | 6 | gebühren Johann Gering, Factorn | |
3000 | – | habe ich halb zu Leipzig, halb alhier,
zu erlegen. |
|
Summa |
6873 ThalerThlr: |
6 gute Groschengg: |
welche also abzustatten: |
ThalerThlr: | ||
An: | 350 | vor 17 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 12 Schefel (Scheffel)schfl: gersten, <theils Heinrich Börstel> |
200 | vor 10 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten naher Zerbst, | |
180 | vor 11<9> Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: nach Bretsch | |
120 | vor 5 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: des præsidenten | |
ohngefehr | 500 | steẅer auß dem hartz. |
Summa |
1350 |
Noch –
an |
2700
1000 |
Steẅerresta, wo sie einkommen. |
500 | auß den gesambten fürstlichen kammern. | |
4200 |
||
1350 | ||
5550 |
Der General Quartiermeister Nicolas de Costa,
ist herkommen, vom general Wachmeister vndt general commissario
anhero geschigkt, hat 8 mille laib brodts, von mir
begehrt, djeweil die stadt hall attacquirt
wirdt, denn es liegen 2600 Mann darinnen
von den Administratrischen. Jn 5 tagen, soll ichs
wieder haben, Sie erinnern mich, Jhrer Mayestät
diensten, etcetera vndt geben mir parole, der be-
zahlung halber. Er vor seine person will bürge
vor die pferde sein, der anfuhre halber. Jch
habe mich mitt der impossibilitet zimlich
endtschuldigett, will aber anschaffen, was müg-
lich sein wirdt, pour eviter le degast de mon pays.
Sie seindt heütte noch vor Hall gezogen, Jst
eine starcke marche, von Warmbstorf vndt Güsten
auß, <insonderheitt vor fußvolck.>
Jch habe heütte den alten Marschalck durch
Schwarzenbergern besprechen laßen, Er will mitt
200 ThalerThlr: vndt auf 2 pferde futter, iährlichen
zu frieden seyn.
Sonntag☉ den 10. October
Zur predigt, in die kirche vorm berge.
Zeitung daß die Moritzburg zu hall, von den
administratrischen volck, auch eingenommen
seye. Jtem:
Jch habe 3000 Pfund (libra)℔: brodt, auf die 16000 Pfund (libra)℔:
zur Kayßerischen armèe, zusammen gebrachtt,
vndt fortgeschigktt.
Le Maréchal m'a contè, que Vendredy passè,
Nota Bene sa femme, ses enfans1, & la Winterfeldin,
ont veu icy, de leur logis, force peuple, une
grande armèe a cheval, & a pied. Envoyant
apres, vers le gibet, ou leur passagec estoit, il
n'y avoit personne, & cependant six per-
sonnes ont veu cela en plein midy.
hall ist vorgestern durchn Obersten Bock vndt durch
die hallbuben eingenommen worden, indem sie
100 Mußcketirer, vnvorsehens, in die Halle
gebracht, die bürgerschaft an sich gezogen, daß ein
|| [[Handschrift: 152r]]
ieder bürger seinen gast endtleibet, vndt also
400 von den hollsteinischen knechten meistentheilß
vmbkommen, die zween holckjschen, alda liegenden,
compagnien aber, sejndt haben vmb quartier
gebehten, vndt daßelbe erhalten. Dje andern<vbrigen>,
seindt niedergehawen worden.
Es ist ein neẅer prophet, ein schneider auf-
gestanden, welcher gar schön, vber die Apocalyp-
sim commentirt, ob er schon weder schreiben noch
lesen können. Jst in der oberpfaltz.
Il a dit que le Roy de Swede, auroit force adversj-
Jtzt tèz specialement, du Roy, de Pouloigne, mais
l'an 1630 & 1631 il seroit victorieux, de
tous ses ennemis, & chasseroit le Poulonnois
de ses terres. perge
Maître Daniel Sax me l'a dit, & aussy que celuy
là estant enquis, pourquoy il y avoit maintenant
autant des Prophetes, auroit respondu, 1. a cause
de l'incredulitè des hommes parvenue au sommet,
de toute meschancetè. 2. pour consolation de l'eglise de Dieu[.]
|| [[Handschrift: 152v]]
Jl conseille de ne trop croyre a telles reve-
lations, nj aussy de les mespriser tout a
fait, veu que la main de Dieu est aussy
peu lièe aux derniers siecles qu'aux
premiers.
Qu'il y a deux marques de la
veritè des Propheties. 1. S'ils sont
conformes a la parole de Dieu, alors
on les doibt croyre. 2. Si les evene-
mens des predictions arrivent, sinon
ce sont des mensonges, ou imaginations
illusoires.
Jtzt gleich kömbt zeitung, es hetten die ad-
ministratrischen halle wieder verlaßen.
Nachmittags wieder in die kirche.
Je suis en mille peines, a cause de
la penurie d'argent, pour tenir mon credit,
a Lipsie.
Als ich heütte den küchenschreiber, neben andern depu- || [[Handschrift: 153r]]
tirten na in die stadt alhier geschigktt,
die quartier außzutheilen, so hat Ritt-
meister Buchwolzs sein quartiermeister
sie nicht allein, schmählich injuriirt, son-
dern auch sie gar in arrest genommen, weil
sie nicht die quartier seines gefallens
außtheilen wollen, ia auch gesagt,
was er nach mir fragte, perge
Montag☽ den 11ten. October
Den gestrigen exceß, laß ich dem, so
alhier commandirt, vorhalten, vndt will
es an den general wachtmeister, gelan-
gen laßen, vndterdeßen begehre ich, das man den
delinquenten, soll in arrest nehmen, biß solches
geschehen.
Es hat des Obersten hofmeister, sich gestriges tages,
gegen Schwarzbergern, ezlicher bedrawlichen reden,
vernehmen laßen, so wol des præsidenten wegen,
als sonsten in genere, dieweil man ihnen nicht inne-
helt, mitt der contribution, vndt bezahlung derselben.
Ejnsiedel, vndt Schwartzenberger, ist hinundter
geschigktt worden, des Obersten hofmeister alhier
die begangenen exceß zu klagen, vndt vmb
bestraffung, des quartiermejsters, anzuhalten.
Heinrich Börstel m'a voulu nier que les 19 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: estoyent
a moy, n'en confessant que 10 & il me l'a
dernierement dit luy mesme.
Zeitung das Seneschal2 mitt 15 pferden, seye bey
Delitzsch, angegriffen, vndt geplündert, auch
ein pferdt, vndter ihm, erschoßen worden.
Jtem: das der König in Schweden, mitt 30 mille
Mann, in Mecklenburg eingefallen, der
Torquato Contj, bitte vor Gott, vndt nach
Gott, diese armèe, solle ihm, zu hülfe kommen.
Jch laß habe die verübten exceß, an die general
Wachtmeister, vndt general commissarium, schriftlich
mitt eigenen handtbrieflein gelangen, vndt durch
Caspar Pfawen, ihnen vberbringen laßen.
Des Obersten hofmeister, hat den quartiermeister zu
bestraffen, sich gescheẅet, destwegen ich darumb,
|| [[Handschrift: 154r]]
nicht weitter in ihn dringen mögen.
Es seindt gewaltige klagen heütte wieder
einkommen, vber die exorbitantzien der Dragoner,
insonderheitt bey hanß Panßen.
Dienstag♂ den 12ten October
Nota Bene il cattivo augurio, ch'io hebbj hier
sera, per la morte, Vada il resto in nome
dj Dio. Chi non può, quel che vuol, quel che
può voglia.3
Jch habe heütte, mühe vndt arbeitt, vollauf gehabt,
zu erhaltung, meines Leiptzigischen credits, geldt
zusammen zu bringen.
J'ay permis a ma femme, de communier
icy a Bernburg, au chasteau, a cause
de sa grossesse, q laquelle luy defend de
voyager, & du danger de la guerre, si elle
alloit par pays, toutesfois en cachette,
& sans donner scandale au peuple reformè,
|| [[Handschrift: 154v]]
quj est icy.
Bruder Friz ist Gott lob vndt danck, bey
iziger vnsicherheitt, glücklich, von der Leiptzi-
ger Meße, wiederkommen.
Schreiben von beyden hertzogen von Mecklenburg,
mitt vberschickung ihrer beylagen, entpfangen.
Der iunge Christian Knoche, hat mich angesprochen.
Schreiben von Christof Malern.
Mittwoch☿ den 13ten October
heütte soll zum erstenmal vor Meine
freundliche herzlieb(st)e gemahlin in der kirche gebehtet werden,
Gott gebe zu gnaden, vndt gesegene seiner
hände wergk.
Jch bin nach Cöhten gezogen zum herrvetter Fürst Ludwigen
vndt habe mir meinen fürstlichen credit, höchlich
laßen angelegen seyn.
Donnerstag♃ den 14. October
Nach Leipzig, auf die Meße, von Cöhten auß.
|| [[Handschrift: 155r]]
Wir seindt sicher fortkommen.
Jch habe die Meße besucht, Jst gar schlecht.
Schreiben von weymar, daß sie mitt
den 1360 ThalerThlr: so izo fellig gewesen
nicht können jnnehalten, vndt bitten vmb
stundung biß auf weyhenachten.
<Christoph Maler ist von Regenspurg wiederkommen.>
Freitag♀ den 15. October
heütte nach der malzeitt, jst vetter Berndt
von Weymar, wieder verrayset, nach dem wir
gestern vndt heütte die alte kundtschafft wol
verneẅert gehabt. Jngleichem bin ich bekandt
worden, mitt dem Obersten leütenampt, Binduff,
dem langen Fitzthumb, einem Bodenhausen,
Wieterßheimbs bruder, vndt andern.
Nachmittags habe ich den schönen garten, des
Ædilis alhier, herren Deẅerlings, besehen.
Es sejndt schöne gewechße, von Citronen, pome-
rantzen, lorberbaẅmen, cypreßen, granaten,
fejgen, vndt allerhandt rareteten darjnnen.
Samstag♄ den 16. October
Jch habe mitt mühe, meinen credit ge-
rettet, vndt ist mir so nahe gegangen,
als noch iemals.
Meilenm. | |
Bin verrayset, vndt gefahren von
Leipzig, biß nach Ostra, alda mich die wittibe, die fraw von Feltheimb, wol logiren vndt tractiren laßen. Ligt von Leiptzig |
5½ |
Zeitung das die Kayßerischen das hauß
Manßfeldt, auch wieder bekommen,
vndt nach der Deßawerbrügke
zue, marchiren, wie sie mir dann
nicht ferrne von Ostra naher Lebegin
hin, zur seytten abwerts fürüber
marchirende ins gesicht kommen seindt.
Sonntag☉ den 17. October
Meilenm. | |
Von Ostra, nach Bernburg
alda ich Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, Bruder frjzen, vndt die schwestern, in gutem zustandt, gefunden, vndt die holckischen Reütter meisten- theilß außgezogen seindt. et cetera |
3½ |
Schreiben, vom general Wachtmeister, dem herren von
der Närßen, gar cortesjsch, darauf baldt, die
holckjschen, Reütter außgezogen.
Montag☽ den 18. October
Negocjirt, mitt dem præsidenten, tout plein.
Schreiben von Plötzkau[,] Cöhten, Deßaw.
Thomaß Benckendorfs rayse jst resolvirt,
vndt expedirt worden.
Wir seindt hinauß, spatziren geritten.
Nota Bene J'ay taschè de donner remede, au
manquement de parole des Ducs de Weimar
donnant satisfaction a ma femme d'un autre lieu.
Dienstag♂ den 19. October
Fürst August zu Bernburg ankommen.
Nach der mahlzeitt bin ich, vndt bruder Fritz,
auch schwester Sybille vndt schwester Louysa
e<n>aher Wittemberg, zu raysen außgefahren,
vndt seindt heütte vber nacht zu Cöhten geblieben,
alda vnß herrvetter Fürst Ludwig vndt seine ge-
mahlin gar gerne gesehen.
Mittwoch☿ den 20. October
Meilenm. | |
Jn der Nacht vmb drey vhr aufgewesen.
Von Cöhten nach Ragun |
2 |
Von Ragun nach hänichen
alda wir gefüttert. Jst Chur Sächsisch. |
2 |
Nachmittags gen Wittemberg
alda wir vmb drey vhr nachmittags ankommen. Jst eine Chur Sächsische stadt vndt festung, an der Elbe gelegen, alda vorzeitten vnsere vorfahren, die alten Churfürsten, von vnserm hause, hof gehalten. |
3 |
Donnerstag♃ den 21. October
Mein bruder Fürst Ernst, ist zu vnß kommen diesen
morgen, anhero, in vnsere herberge zum Schwarzen
bären, dahin wir vnß betagt gehabtt.
Wir haben vnß in die kleinodien mitt
den schwestern, vndt in das silbergeschirr
vndter vnß drey brüder allein getheilt,
vermöge des vätterlichen testaments.
Bey der frawMuhme von Coßwig (welche
vmb der vnsicherheitt willen, alhier woh-
net mitt ihrem sohn vndt Tochter) haben wir
zu abends gegeßen, vndt seindt ihre gäste
gewesen. Quingenberg, ist ihr hofmeister.
Freitag♀ den 22. October
Der vergleich an ketten, vndt kleinodien vndter
vnß <3> brüder vndt <5> schwestern, ist dahin gegangen,
daß ieder ⅛ theil bekommen, auf 821 ThalerThlr: 5 gute Groschengg.
geschäzet, darundter Sie mir die wahl gelaßen.
|| [[Handschrift: 157v]]
Jch habe ein schön diamanten Englisch kleinodt,
einen schönen demandtring, vndt Churfürst Christia-
nj I. von Saxen bildtnüß, in golde
genommen.
Das silbergeschirr habe ich mitt consens
der brüder, alles behalten, vndt seindt
die kleinodien so wol als daßelbe,
durch einen Jubilirer von Wittemberg,
vndt einen von Leipzig geschätzt worden.
Es war am silbergeschirr 548 margk
3 lot, weiß silber, Thut an gelde (zu
7 ReichsthalerRthlr geschäzt die Mark (Gewichtseinheit und Münze)m:) 3837 ThalerThlr:
7½ gute Groschengg: Jtem: an alt vergüldetem
Silber 93 Mark (Gewichtseinheit und Münze)m: 4 lot, zu 68 ThalerThlr: angeschla-
gen, thut 746 ThalerThlr: Jtem: an Neẅver-
güldetem silber zu 10 ThalerThlr: angeschlagen
handtfaß[,] gießbecken vndt ein becher, vor
216 ThalerThlr: 21 gute Groschengg:
Summa 4800 ThalerThlr: 4½ gute Groschengg: das pretium des silbers.
Darentgegen muß ich einem iedern bruder
heraußer geben: 1600 ThalerThlr: 1½ gute Groschengg: thut:
vor beyde brüder: 3200 ThalerThlr: 3 gute Groschengg:
Bruder Ernst will auf Ostern <1631>, 500 ThalerThlr:
auf Michaelis <1631> 500 ThalerThlr: vndt aufs
künftige neẅe Jahr, 1632 600 ThalerThlr:
erleget haben. Bruder frizen, verzinse
ichs, die 4 iahr vber, biß er mündig
wirdt, von schierst künftige weyhe-
nachten anzufangen, vndt gebe jhm, 5
vom hundertt, <wils Gott.>
Der Oberste Schwalbach gubernator
zu Wittemberg, vndt Capitän Venus, haben
mitt vnß zu Mittage gegeßen.
Bruder Ernst ist nach der mahlzeitt, mitt
seinem Rittmeister Bodenhausen,
verraysett.
Gegen abendt, habe ich die festung alhier
besehen. Sie ist fein gebawet mitt
hohen wällen, breiten vndt tiefen
gräben, hat auch viel tenaillen,
vndt von zween orten hero, waßer-
flüße. Es ist aber noch zur zejtt, ejn
vnvollkommen wergk, vndt nichts
regular, ob sich schon der Oberste Schwal-
bach (welcher ein versuchter soldat, vndt
vnserer reformirten religion zuge-
than ist) zimlich bemühet, diese forti-
fication in einen perfecteren standt
zu bringen. Die ganze stadt, jst mitt
der festung vmbgeben. Sje soll 8 boll-
wergke bekommen, Es jst aber kaum
eines, noch zur zeitt, regulier ge-
bawet. Vndterhalb der bollwergke, hat
|| [[Handschrift: 159r]]
der oberste Schwalbach tenaillen bawen laßen,
dergleichen ich kaum gesehen, vndt welche mir
gar wol gefallen, auch artig auf die
b einander flanquiren, auch wol köndten
vorbollwergke, genennet werden.
Samstag♄ den 23. October
Capitän Venus, habe ich mein goldtbildtnüß præsen-
tiren laßen, dieweil er vnsere sachen zu
Wittemberg in seinem hause, in verwahrung hatt,
vndt gar ein embsiger guter Mann ist.
Nota Bene[:] Il a aussy en garde des thresors du
Comte de Schwarzenberg de Berlin, quj valent un million
d'or, & y sont cachèz de peur des menaces
du Roy de Swede contre le dit Conte. Mais
Nota Bene l'Electeur de Saxe, a defendu au Capitain Venus
de ne luy rien envoyer, (abfolgen laßen)
sans son sceu & commandement expres,
comme il luy est arrivè desja.
Diesen Morgen habe ich das schloß vndt
die schloßkirchen besichtiget zu Wittemberg.
Jm schloß ist schauwürdig die Stammstuben, da-
rinnen die alten Churfürsten von Saxen von
vnserm hause angemahlet stehen, wiewol
sie zimlich veraltet seindt, vndt die vndter-
schriften auch. <Jtem: das zeüghauß mitt stügken vndt
rüstkam gewehren wol versehen auf 10 mille
Mann.>
Jn der kirchen, Doctor Lutherj, vndt Doctor Melanchtonis,
begräbnüße, vndt conterfecte, durch Lucas
Malern. Jtem: herzogs Johannis, vndt
herzog Friderichs begräbnüße[,] epitaphia
vndt Metallene bilder.
Aufm schloß abschiedt vom Obersten Schwalbach
genommen.
Meilenm. | |
Nachm frühestück in der herberge zum schwarzen
bären (ou nous avons despendu 123 DalersDal: perge) abschiedt vom Capitän Venus, vndt nach Deßaw gefahren, durch Coswig, vndt Roßleben, auf die schanze zu. || [[Handschrift: 160r]] Jn der schanze capitän Nietrumb, en passant, zugesprochen. |
4 |
Zu Deßaw, die Muhme, vndt bruder Ernsten
gefunden, Jtem: freẅlein Anne Marie, her-
nachmalß ist vetter Johan Casimir auch an-
kommen.
Zeitung daß herzog Franz Carll von Sachßen Lawenburg
gewiß gefangen seye zu Razeburg.
Jtem: daß 6 compagnien Schwedisch volck geschlagen.
Nach der abendtmalzeitt gespielet.
Schreiben von Fürst Augusto wir sollen 1500
Nota Bene ThalerThlr: wochentlich, dem Saint Julian, co
generalstab contribujren, damitt wir
quartierfrey sein, aber der durchzüge,
nicht gesichert sein mögen.
Bodenhausen vndt Schleinitz waren bey
Bruder Ernsten.
Sonntag☉ den 24ten October
Jn die frühepredigt, zu Deßaw.
Darnach gefrühestückt.
Mitt bruder Frizen, vndt dem Marschalck
Erlach, benebens dem silberkasten,
nach Bernburg.
Jn die Nachmittagspredigt zu Bernburgk.
Fürst Augustus ist ankommen, dieweil die tracta-
ten mitt holcko vndt Saint Julien noch
nicht richtig seindt.
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin habe ich nicht zu Bernburg, ge-
funden, dieweil Sie mitt herrenvettern Fürst
Ludwigen, ist nach Cöhten gezogen, in meynung,
mir daselbst entgegen zu kommen, <hat aber meiner verfehlet.>
Krosigk der<n> Marschalck, vndt hofmeister hübnern
habe ich gleichsfals, zu Bernburg angetroffen.
Fögkler vndt Einhausen, seindt herkommen, mitt vnß
in tractaten, sich einzulaßen.
Fürst Ludwig ist diesen abendt, auch herkommen.
Jngleichen eine zeitlang hernacher, seine
vndt Meine gemahlin.
Montag☽ den 25. October
Wir haben mitteinander raht gehalten,
wegen der schwehren anforderung des generals
commissarij, Saint Iulien, so auf den General
stab begehrt Monatlich – 6000 ThalerThlr
wochentlich 1500. <auch des holckischen Nachstands halber.>
Wir haben mitt haüptmann Föcklern trac-
tirt, vndt 4 mille ThalerThlr Monatlich, gebotten. Er
hat sich aber weitter nichts bemächtigen wollen,
wiewol er vnß selber angesprochen, destwegen
wir auch den general Commissarij, Saint Iulien,
beschicken.
Zeitung das der König in Schweden Güsterow einge-
nommen.
Schreiben von Regenspurg von Johann Löẅen, daß
der Kayser den 6. November styli novi gewiß aufbrechen
|| [[Handschrift: 161v]]
werde.
Dienstag♂ den 26. October
Abermals raht gehalten, vndt mitt dem
Rittmeister Einhausen, wegen des holckischen
nachstandes, tractirt.
hüfner[!] zum general commissario, Saint Iulien
nach Staßfurt geschigktt.
Chacun confesse, que depuis que
i'ay le regime de nostre Principautè
en main, les affaires sont tellement
pleines de difficultèz, qu'elles n'ont
jamais estè du vivant de feu Son Altesse
ce quj me rend fort a contrecoeur,
mon gouvernement. Dieu nous
vueille assister & faciliter nostre vocation.
Jch bin mitt Rittmeister Einhausen, vndt
dem iungen Rittmeister Ernst Wieterßheimb
bekandt worden.
Mittwoch☿ den 27. October
Abermals raht gehalten, vndt hübners
relation angehöret, von Staßfurtt.
general commissarius Saint Iulien, will zum
general stab haben, wochentlich 1200 ThalerThlr:
Nous l'accordons. Wir sollen aber
aller einlagerung auf 5 Monat lang
befreyet sein, commercia frey haben,
die durchzüge mitt ordnung gehen, zu
vnsers directorjs Fürst Augusti arbitrio stehen,
die schanzenbaw nicht vbermachen etcetera[.]
Nachmittags ist die herrschaft wieder
voneinander gezogen.
Nota Bene Accordè avec le Presedent Heinrich Börstel vf
300 ThalerThlr: iährlich (von den 3 mille Regierungs-
kosten,) vndt sein deputat, von den ge-
sambten einkommen, vnser aller. etcetera
Donnerstag♃ den 28. October
Wir haben viel dinges, richtig gemacht,
mein bruder, vndt ich, mitteinander.
Nach der malzeitt, jst mejn Bruder,
Fürst Ernst verrayset, nach dem er gar ejnen
treẅherzigen abschiedt, von mir genommen,
Gott geleytte ihn, durch seine heyljge engel.
Schleünitz, vndt Bodenhausen, warten jhm auff.
Freitag♀ den 29. October
An Adolf Börstel pour le compererage, an Peter von Sebottendorf Nach
Paris, an Löben vndt an Gehring, nach
Wien vndt Nürnberg geschrieben, a
cause de la querelle avec Rotenhan,
& Stüber.
Die klei haußrahtstheilung, jst richtig ge-
macht worden, doch also, daß das mejste bey
den haüsern, verbljeben.
Saint Julian, General Commissarius, hat ein patent
außgefertiget, das die Gernröder sollen
contribuiren, oder will ihnen die Crabahten
auf den halß schigken. Also wirdt vnsere
contribution vermehret, vndt wir verbleiben
in possessione des Ambts vndt der landes-
Nota Benefürstlichen gerechtigkeitt, zu Gernrode.
Jch habe gar ein höflich schreiben vom general Major
entpfangen, wegen der holtzfuhre.
Samstag♄ den 30. October
Gestern abendt ist vom intrudirten neẅen
Amptmann zu Gernroda, hildebrandt
Freybergern, ein schreiben an Magister Davidt
Saxen, in der Neẅstadt pfarrherrn an-
kommen, er sollte von der canzel, Sontags die
<Martjnj> fellige zinsen, von Bernburg naher Gernroda
zu lifern, vnfehlbarlich abkündigen.
|| [[Handschrift: 163v]]
Jch habe befohlen, man sollte ihm kejne
antwortt, drauf geben.
Sonntag☉ den 31. October
Zur predigt, in die kjrchen, da der Text:
Date Cæsarj quæ sunt Cæsaris, & Deo quæ sunt Dej.4
Escrit a Werder vndt Knochen wegen geldes.
Zeitung das mein Röder, vndt mein Lytsaw
Nota Bene vndter herzog Franz Carll, auch mitt
gefangen worden, vndt auf die<er> festung
Wolfenbüttel sjzen. Chi stà ben, non
si muova heißts, das haben sje alhier erfahren.
Dem Ambtmann zu Gernroda (welchen die
andern außstoßen wollen) haben ich befohlen,
nicht eher zu weichen, bis das die Kayßerliche
resolution erfolge.
Als vor 3 tagen Einhausens, Murle,
vndt Buchwaldts, 3 compagnien zu heimb
vorüber marchirt seindt, haben sie mir
|| [[Handschrift: 164r]]
3 schöne braune stuhten außgespannt,
deren nur 1 ihnen ist wieder abgeiagt
worden.
Man munckt albereitt darvon, das
Ballenstedt vndt Koßwigk auch
sollen eingezogen werden, Gott wolle
es verhüten.
herzog Johann Christian von hollstein,
ist gestern zu harzgeroda vber
nacht gelegen, kömbt neẅlich erst,
auß Franckreich.
Der einfall in 7benbürgen ist geschehen.
Mitt Schweden tractirt man friede.
Der Jtaliänische friede ist gewiß.
Die Staden nehmen nichts vor, wie Sie
dann wegen großer schulden, so sie vor
herzogenpusch gemacht, dieses iahr nichts
vornehmen können.
Jch habe mitt dem præsidenten kammersachen vor-
genommen. Caspar Pfaw, ist alhier gewesen. et cetera