Donnerstag♃ den 1. Martij. 1638.
Schreiben vom hertzogk Augusto von Braunschweig[,] Jtem: vom Thomas Benckendorf[.]
Jch habe auch nach Wien, vndt Ortemburg geschrieben.
Zeitung daß Banner, mitt 18 Regjmentern, zu Wolgast einge-
fallen, aber repoussirt worden seye, <vndt halb Wolgast abgebrandt.>
Jtem: daß die ChurSächsischen gesandten1 aufn landttag zu Calbe, sich
eingestellett, vndt gar gute opinion von vnserm beßern
wolstande im lande gehabtt, als sie nichtt in der That
sehen werden.
Meine Mußketierer so gestern von der Naßawjschen convoy wjeder-
kommen, haben berichtett, Sje wehren nichtt mitt darbey gewe-
sen, im anfall vor Winnüngen, Sie hatten auch zu solchen sachen,
keine ordre von mjr, der ich wieder Jhre Mayestät nicht zu handeln begehre.
Schreiben von Adolf Börstel addresse de Monsieur du Maistre Secretaire ordinaire de
la chambre du Roy, ruë d'Anjou, près la ruë Dauphine, au bout du Pont neuf
|| [[Handschrift: 563r]]
a Paris.
<Vento.>
heütte werden Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin, die von mir assignirte
wüste ägker, im Amptt Bernburgk an: vndt ausgewiesen.
Raht gehalten, mitt dem Præsidenten.
Den Eliam Kühne, Conrectorem alhie angesprochen,
vndt es mitt ihm abgeredet, wie er meine kleinen
vndterweisen solle. Gott gebe zu glück vndt
gutem gedeyen.
Paul Ludwig habe jch auch bey mir gehabtt, vndt
deliberanda resolvirt. Jtem: postea mitt Negromonte.
J'ay donnè a Nostitz, une place, pour semer un Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
d'avoyne; Dieu luy donne, & a nous tous sa benediction,
An des herren segen, ists alles gelegen.
Aufm landttag zu Calbe werden nachfolgende puncta proponirt:
1. Wie das landt zu versichern, vndt anzubawen.
2. Wie die Tafelgühter wieder anzurichten?
3. Eine summa geldes herzugeben.
4. Die 12 mille ThalerThlr: Jährliche pension, außm Ertzstift, vor den <gewesenen>
Administratorem, Marggraf Geö Christian Wilhelm,
zusammen zu bringen.
5. Dem neẅen erwöhltem Ertzbischof, seine alimenta
naher Mörseburgk dahin er raysen <vndt residiren> wirdt, zu schaffen.
Man wirdt sehen, waß die armen erschöpften leütte, werden
thun können.
<Nota Bene[:] vnsere protestatio wieder die citation des
Thumbcapitels mitt zurücksendunga des Schreibens.
perge>
Avis: daß Gallaaß werde zu Zerbst, sein haüptquar-
tier nehmen, zween Regiment wehren zu Niemeck vndt
Peltzigk albereitt ankommen, 8 Regiment folgeten
hernacher.
Avis: vndt abriß bekommen, von einem wunderbahren
fisch, der zu Stralsundt gefangen worden, mitt eines Men-
schen antlitz, vndt inful auf dem haüpt, mitt etzlichen
<doppelte> creützen, auch zween fahnen vndt buchstaben darinnen,
Jtem: einem Todtenkopf, einem Stück, <einem Sebel>[,] 3 pistolen,
zweene<dreyen> fackeln, <deren zween aufrechtt, die Mittelste aber vnder sich gekehrt> vndt einem doppelten creütz, so
auß seinem Munde gehet. Die bedeüttung dörfte
wundersam sejn. <Paul Ludwig a disner.>
Zeitung daß sich die heßischen friedenstractaten ganz zerschlagen.
Rindorf hatt 3 hasen, vndt einen fuchß gelifert.
Zeitung gegen abend, daß es ein blinder alarm mitt
den 10 Regimentern an der Elbe gewesen. Es wehren nur gar
wenig compagnien so hinüber gewoltt hetten. Die armèen
lägen noch im lande zu Mecklenburg still. Banner
solle sich stärcken.
heütte haben streiffende partien sich dißeits
vndt ienseyt der Sahle, sehen laßen, auch zu
Erxleben etwas gewaltt gebrauchtt.
Der Allte Thorwärter hanß ist in dieser Nachtt
gestorben. Es seindt mir sonst Gott lob, noch wenig
hofdiener, mitt todt abgegangen.
Jn die predigt, einen Text auß der passion.
Einsiedel zur Mittagsmahlzejtt behalten.
Avis von Magdeburg daß der General Kljtzjng,
den festen paß Gartz den 22. Februarij mitt stürmen-
der handt eingenommen, ob schon der feindt kundt-
schaft von ihm gehabtt, vndt von S<t>ettin secours dahin
geschicktt. Der general wachmeister Dromondt, drey Obrist leüttnant[,]
etzliche hauptleütte, vndt fast bey 500 Mann, gefan-
gen bekommen, bey 200 Niedergehawen, 12 fenlein
nebst vielen Schiffen, darauf ein guter vorrath, an
munition vndt andern sachen gewesen, dem feindt abge-
nommen, vndt die wolfortificirte brücke erhalten.
Diese zeitung wirdt auß Marnitz geschrieben.
Jch habe heütte die hofpursche vndt vndterthanen vorm
berge mustern, vndt im platz durch Nostitzen aufführen
laßen. Es wahren 21 hofdiener Altt, vndt Jung, vndt
in die 60 bürger, so alle beschoßen, vndt wol bewehrt,
iedoch einer vor dem andern.
Avis von Ballenstedt das das Limbachische Regiment sich
allda einquartjrt. Il semble, que le Conte Gallaas
n'est pas d'accord avec le Duc Georg de Braunschweig[.]
<Gran vento. Pioggia. Grandjne.>
Avis von Poley, daß hauptmann Knoche vor 5 wochen,
vndt auch vor 14 tagen, in meinen feldern
selb vierdte gehetztt, vndt mitt winden
herümb geritten. C'est une belle gratitude! <Er soll es auch vor weyhenachten gethan haben,
wie von Palberg bericht einkömptt.>
heütte vormittags hat der Conrector seine schule
mitt meinen beyden Söhnen, wircklich angetretten,
Gott gebe glück, segen, vndt fortgang darzu, Amen.
Jtem: Schreiben vom allten Iohann Löw von Wjen. Jtem:
vom iungen Iohann Löw von Leiptzigk, dem vngerathenen
bösewichtt. Drey meiner diener seindt mir
heütte aufrührisch worden, vndt wollen fortwandern.
Jch habe auch ein schreiben von Chur Brandenburg bekommen
benebenst einem paß, auf 50 wispel getreydig.
<Vento.>
Johan Löw m'escrit: das lehensindult seye auf 5 Monat erhalten.
Der Kayser seye noch zu Preßburg. Peverelli seye ein böser zahler.
Wolle Schmiralien. Rohr hertzog Adolfs Gesandter operire nicht viel[.]
Gestern <vormittags> ist der Neẅe Stadtvogtt alhier auf dem
Rahthause, Mein Raht, Melchior Loyß, installirt worden,
Gott gebe zu glücklichem succeß. Schwartzenberger
|| [[Handschrift: 565r]]
hatt ihn dem Raht, vndt der Bürgerschaft vorgestellett.
Jch habe dem Præsidenten meinen Meckelburger vmb 80
ReichsthalerRthlr: vberlaßen, in abschlag seiner besoldung.
Deliberatio co'l montenegro, per conto, d'alcune
furberie dj corte. <J'apprehends un desastre
pour Thomas Benckendorf[.] Dieu l'en garentisse.>
hinauß in garten.
Contribution befehl, von wegen des Martij Monats.
Ein Somnium gehabtt, wie herrvatter Seliger so einen
schönen discourß mitt mir gehalten, von seinem
gantzen leben, thun vndt wandel, nebst Tugendt-
haften lehren vndt vermahungen, welche wol
behaltens werth gewesen wehren. Erlach
der Marschalck wehre auch nicht ferrne darvon
gestanden. Endtlich hett ich auch meines lebens
lauf erzehlen müßen, insonderheitt wie ich
mich von anno [16]35 bis [16]37 comportirt, da hette
herrvatter zweymahl außgespien, vndt
Pfuy: Pfuy, gesaget, darüber erschrack ich, vndt
wachte auff.
Jn die kirche am heüttigen Behttage.
Schreiben vom Dam Vitzthumb, daß wjr wol werden
können, mitt der einquartirung verschonet bleiben,
wann wir nur zur Magdeburgischen garnison fleißig contribuiren.
Ein antwortt schreiben vom Graf Schlicken.
Belle parole! Jddio <ne> dia buonj effettj.
Nota Bene Zeitung daß hertzogk Berndt vor Rheinfelden vom Iean
Nota Bene de Werth, aufs haüpt geschlagen, vndt neben
Nota Bene dem hertzog von Rohan, tödtlich verwundet seye.
Jtem: daß der accord zwischen heßen Caßel,
vndt heßen Darmstadt, gar auf leydliche con-
ditionen, getroffen seye, wie solches gedrucktt
albereitt zu befinden, vndt daß die Landtgrävin
Regentin bleiben werde, alle hohe vndt niedere offizirer,
sollen perdon haben, vndt Jhrer Kayserlichen Mayestät dienen, (so Sie wollen)
das Stift hirschfeldt, sollen Sie die 40 iahr vber, des Pragerischen
Friedenschlußes, behalten, bey der Caßelischen linea. Jtem: so
soll das Ambtt Schmalkalden, Neün Jahr lang, den<r> Caße-
lischen linea verbleiben, vndt die Religion durchauß
frey gelaßen werden, &cetera[.] Amnistia generalis, &cetera &cetera[.]
Schreiben von Braunschweig vom herzog Augusto v
J'ay fait emprisonner, hors du chasteau, une
macquerelle, & une putain, Item: au chasteau
un Mousquetaire, & mon varlet de cheval.
Schreiben von Deßa deux gros pacquets.
Dem domcapittul wirdt ihr citation
Schreiben auf den Calbischen landttag, cum pro-
testatione wieder geschicktt von vns allersejts.
Donnerstag♃ den 8. Martij: 1638.
Gestern stunde auch in zeittungen, daß in der
Stadt Lüttich viel leütte von sinnen kähmen,
vndt vndterschiedliche personen, auch ihre eige-
ne freünde vmbgebracht hetten.
Den vorreütter, vndt Stalliungen, habe ich
(vmb leichtfertigkeitt willen) vom Schloß iagen
laßen.
Rindorf hatt zweene hasen bey Palbergk
hetzende einbrachtt. Es wahren zweene Rammeler.
Extraordinem waren zu Mittage au disner,
der Marschalck vndt der hofprediger.
J'ay escrit a Plötzkau & en ay eu responce.
Er Georgius Zanger, ist von Wonsiedel herkommen,
dieweil ich ihn vocirt.
Der Medicus, Doctor Brandt, ist bey mir gewesen.
Jtem: der Neẅe Stadt vogtt Melchior Loyß.
Depeschen nacher Wien, Bareytt, Nürnbergk.
Jn garten spatzirt[.]
Examination, & emprisonnement de trois jnsolents.
J'ay fait monter mes chevaux apres disner.
Avis von Ballenstedt wegen abermahliger durchzüge, <das
Ambtt hatt keine ruhe.>
<Bel tempo. Songe d<q>ue Madame m'auroit toute ensangrientado chiavando. Nota Bene[.]>
Wolf Börstel ist bey mir gewesen, wegen des Jlverstedtischen
guts, darumb er mitt seiner base tractirt, welche den
Bilaw ihren bruder gewesenen Stadthalter zu Zell zum beystandt
hatt. Jch habe postea raht gehalten, co'l montenero.
Nachmittags in schönem wetter hinauß spatzirt, vndt in Madame neẅ hauß.
Avis: das gestern eine partie von hundert pferden Calbe attacquirt,
vndt hineyn gekommen, auch große forchtt ihnen eingeiagt. Sie
wehren aber von den Bürgern, wieder hinauß geschlagen, worden<zwar>
mitt Quartierb versehen, vndt wieder vber die Sahle geführt worden.
Man hatt sich vorzusehen.
Schreiben von<m> herzog Friderich von Norburg, gratulatio ad novum annum,
vndt daß Zachariaß hugk (so die Trompterkunst zu lernen,
von mir dahin verschrieben worden) wol vberkommen, Gott lob.
Jn die kirche vormittags. <Raht gehalten co'l Presidente.>
Der Præsident, vndt Wolf Börstel vnsere gäste zu Mittage.
Nachmittags den Zanger gehöret seine probepredigtt, <gehört.>c
<Pioggia seconda per la grazia dj Dîo.>
Raht gehalten co'l negromonte.
Den Stadthalter Bilaw habe ich bitten laßen. Er ist aber
wegen eylfertigkeitt seines verraysens, se excusando außen
geblieben.
J'ay relaxè Märtjn, & le Stalliung, & le Mousquetaire,
laissant en prison le postillon du carosse, pour son opiniastretè.
Caspar Pfaw ist ankommen, <von Ballenstedt.>
Zeitung von Leipzig vndt avis, daß bey Rheinfelden, der herzogk
Berndt den Jean de Werth geschlagen, ihn vndt viel
Offizirer gefangen, alß den Duca Savelly, vndt andere.
Wirdt große alterationes geben.
<Großerd Frost, vndt windt, auch hagel.>
Extra ordinem zu Mittage: hanß Ludwig Knoche, der hof-
prediger, vndt Paulus.
Avantj e dopò desinare a spasso.
<Jnfluence du naufrage de Thomas Benckendorf[.] Deus avertat.>
<Starcker frost diesen Morgen, dörfte wol der Saat schaden.>
Predigt gehöret.
Extra wahren zu Mittage, Einsiedel, vndt Der
Neẅe Stadtvogtt, Melchior Loyß, mitt denen ich conversirt.
Nachmittags die pferde laßen reitten.
Darnach raht gehalten mitt noirmont. Il me dit, que
la contagion d est fort soudaine, quj commence icy, en <la> ville.
Donnerstag♃ den 15. Martij.
<Tintamarre nocturne, sur la minuict.>
Avis von Ballenstedt von abermahliger einquartirung zweyer Regimenter[.]
|| [[Handschrift: 567v]]
Pacience!
Wolf Börstel, vndt Melchior Loyß zu Mittage bey mjr gehabtt.
Zeitung von Magdeburg daß hertzog Berndhardt aufs haüpt geschlagen.
Die Tractaten wegen Heßen vndt Erfurdt, dem Kayser
zur ratification zugeschicktt seyen, general wachmeister Fizthumb
habe gegen Stralsundt, ejnen anschlag vor.
Gestern Nachmittags, vmb 4 4 vhr soll der gewe-
sene landtrechnungsraht, Gottfridt Zepper, allhier
gestorben sein. Gott verleyhe ihm, vndt vnß allen, eine
fröliche aufferstehung zum ewigen leben, Amen.
<Frost.>
Quo leonis pelle, pervenire non potes, vulpina est assumenda?
A spasso nel fosso, avantj desinare; e poj nel giardino.
Extra ordinem waren Ejnsjedel, vndt der conrector, <zu Mittage,>
Nota Bene Perdonanza, dj<a> Malherba2, vincendomj stesso; con fatica.
Le postillon du carosse, a eu son congè, & pardon; apres
avoir estè chastiè par la prison; encores que l'inquisi-
tion contre luy; eust peu estre plus rude, <si j'eusse voulu.>
Jch habe den arrest, so Bf die Regierung alhier, auf Doctor Brandts
anhalten, in viertelsmeisters Spiegels3 brawen gethan,
(weil der raht ihm 400 ThalerThlr: vor die gantze gemeine schuldig)
wegen etzlicher mißverstände <vndt nachrede>, da er der allerwilligste
in erlegung meiner Steẅren gewesen, aufgehaben4, vndt relaxirt,
|| [[Handschrift: 568r]]
cum comminatione, & obsequio sperato.
Extra: zu Mittage: der von Einsiedel, vndt Paulus.
Jch habe etzliche Steẅerbefehlich, vndt wegen der contribution
des Monats Aprilis gegen den 6. Deo dante, in die Empter,
vndt Städte, auch an die vom adel, ergehen laßen.
Nota Bene Schreiben vom Grafen von Trauttmansdorff con belle parole consolatorie.
Zeitung daß herzog Berndts victoria vor Rheinfelden continuire.
Der Verlust der offizirer an Kayßerlicher seitten, ist
das meiste, sonst seindt vber 500 Soldaten, nicht
geblieben, wie vndterschiedliche avisen geben, aber
mehr gefangen worden.
Jtem: daß der gute ehrliche ChurSächsische general wachmeister
Damb Vitzthumb, als er vor Traumünde recognosciren
wollen, erschoßen worden. Jst wol schade vmb diesen
Tapfern, vndt sehr dißcreten cavaglier, welcher
auch vnserm Fürstlichen hause, wol affectionirt gewesen.
Nota Bene Jch besorge, vnser Fürstenthumb werde es empfinden,
wegen der Magdeburgischen garnisonsverpflegung vndt sonsten.
Gott helfe, das vnß die besten freünde nicht also abgehen.
Zu Erfurdt sollen die Schwedischen vber herzog Berndts drey-
tägigen, wiewol bluhtigen victoria, die cristas
gewaltig erigiren, vndt vnangesehen der endtlegenheitt
triumphiren. Der Banner aber, soll vor Wolgast,
auch einen Schuß bekommen haben.
Jn die predigtt, <vormittags, noch von der Paßion.>
Extra: Wolf Börstel vndt Einsiedel.
Nota Bene Cattive nuove, per Gernroda. Jddio cj guardj.
Avis destwegen, vom herrnvetter Fürst Augusto.
Nachmittags, ist der gewesene landtrechnungsraht
Gottfridt Zepper alhier zu Bernburgk, <in der Neẅstadt>
ehrlich zur erden bestattet, vndt begleittet worden.
Nachmittags bin ich wieder in die kirche.
<Vento.>
Depesche vers Nürembergk, pour demaing, Dieu aydant.
sur hartung & Volckhamer, etcetera[.]
Cose dj stato, hò trattato, co'l Paul Ludwig <in nome deglj altrjh.>
Ein hase ist heütte aufm agker geschoßen worden<vndt zur>
küche gelifert [worden.]
Zeitung das Cüno von Almßleben, Thumbherr im ErtzStifft,
ein gelehrter, wol bewanderter wackerer edelmann
zu Calbe todes verbljchen. Sein leichnam wirdt heütte
alhier vber die Sahle gebrachtt, vndt vollends naher
Wittemberg, zu seiner ruhestedte geführet werden.
Contribution des Martij 1638 auß meinem Antheil,
so auf den 6ten: Aprilis, einzubringen.
30 ThalerThlr: | Ambt Bernburgk. | ||
106 ThalerThlr: | 6 Groscheng: | Stadt Bernburg. | |
30 ThalerThlr:
6 ThalerThlr: |
—
— |
hartzgeroda.
Gernroda Aempter. |
|
Summa |
172 ThalerThlr: |
Ein Rehe von Ballenstedt, zur küche ist gelifert.
Avis von des Gallaaß gantzen armèe herüberkunft vber die Elbe.
Ein hase zur hofküche ist gelifert.
Wir seindt zu Palberg zusammen kommen, Fürst Augustus[,] Fürst Ludwig,
vndt ich, haben deliberirt 1. von der Reichslehensentpfahung.
2. Von der Gernrödischen sache. 3. Von befreyung des
Fürstenthumbs itziger durchzüge halber. 4. Beförderung
des Receßes. 5. contribution vergleich im Aprill, etcetera[.]
Nach der Mahlzeitt, vndt verrichteten sachen, wieder
voneinander. Caspar Pfaw, ist zum landtrentmeister
bestellet worden.
Avjß: das in neẅligkeitt baldt nacheinander daß
wetter eingeschlagen in Thürme vndt sonsten, zu Bremen,
Braunschweigk, Brentzlaw, Berlin, etcetera[.]
Es soll auch mitt dem gefangenen fisch zu Stralsundt gar ge-
wiß sejn, Jtem: daß es blut geregnett, zwischen Prag,
vndt Dresen[!]. Gibt also viel ostenta seu portenta,
dieses Jahr, <1638.>
Zeitung daß der Schwedische general Banner Garz wieder eingenommen.
Jtem: daß sich die friedenstractaten, mitt den Schweden zerschlagen.
Jtem: daß der Obrist leutnant Ganß5, re infecta von Güstero
wieder zurücki komme.
Man besorgt sich des general Gallaaß ganzen
marche im Ambtt Ballenstedt.
Schreiben von Magdeburg ratione ihrer privilegiorum, vndt durch-
laßung vnserß Schiffs.
Deliberatio mitt dem hofraht.
Den Marschalck Erlach nachmittags bey mir gehabtt.
Jtem: den exulirenden Zangerum.
Risposta von Fürst Ludwig reprehensiones. <lettre de fräulein eleonora[.]>
Avis: daß vnser lackay der Oberlender im lande zu Meck-
lenburg iämmerlich zer<ge>hawen vndt geplündert worden,
aber die briefe wieder bekommen.
Donnerstag♃ den 22. Martij, Grün donnerstag.
<Windig.>
Jn die kirche, vormittags.
Wolf von Börstel, vndt Ejnsjedel, mejne gäste zu Mittage.
Schreiben vom hertzogk Julio henrich, daß die tractaten zu
Lübeck sollen vor sich gehen.
J'ay sceu seulement aujourd'huy la faussetè de Madame;
quj a desengagè (il y a desja long temps) mes joyaulx a Hamburg
les a depositè a Norburg, & m'a fait a croyre; qu'ils estoyent
encores au dit Hamburg <a ma grande honte; & deshonneur.>
J'ay escrit au Conte de Schlick vers Prague; Item
au Duc de Brunswyck.
Schreiben von Oldenburg von der FrawMuhme, vom Thomas Benckendorf[,]
vom Matthias Wolzogen, etcetera[.] Dieu soyt louè jusques là.
Nota Bene[:] Doctor Conradus Bergius zu Bremen[,] Johann Schnellen in Amsterdam op de Keizers graft.
Freitag♀ den 23. Mertz: 1638. Charfreytag.
Jn die Predigt conjunctim, des Zangerj.
Extra: zu Mittage waren der hofprediger, <Paulus Secretarius>
wie auch der von Einsjedel.
Minæ der ChurSäxischen zu Magdeburg wegen nichtt
erlegung der völligen contribution, vndt daß Sie mitt
200 Mann anhero schicken wollen zur execution.
Voyla comment on traitte les Princes, & leur pays sans
compassion.
Avis: daß Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin hollsteinisch Schiff
mitt 26 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten vndt haber, zu Magdeburg ankommen,
die Magdeburger haben viel gesperre gemachtt,
vndt es nicht durchlaßen wollen, doch endtlich.
Meine Junckern haben zweene hasen eingebrachtt.
Abendts: extra: der Zangerus.
Gestern hatt eine meiner braunen wilden ge-
fohlt, vndt ein hengstfüllchen gebrachtt.
<Pioggia; la notte. Vento e pioggia il giorno, &cetera[.]>
J'ay donnè son congè a Christian Leonhardt mon lacquay.
Schreiben von Hans Ernst Börstel, sampt einem Rehe. <Extra: Melchior Loyß
vndt Bürgermeister Zelle.>
Antwortt vom Graff Otto von Schawemburgk,
durch Geörge Knütteln, dilatorisch seinet halben. et cetera
Jn die vorbereittungspredigt.
<Nota Bene[:] Kayserliche citation von ChurSaxen vnß intimirt wegen vndterhaltung des Cammergerichts.>
Am heüttigen Heiligen Ostertage, haben wir conjunctim
predigt gehört, Meine freundliche herzlieb(st)e Gemahlin neben mir.
Es kahmen an vom adeln, extraordinarie darzu, der Præsident[,]
der Marschalck, Wolf von Börstel, vndt Einsiedel.
Nach der predigtt, habe ich communicirt, vndt Gott
lob eine feine nachfolge gehabtt. Gott lob, daß es
mitt ruhe verrichtett.
Aviß daß die armèen vber die Elbe vndt das vn-
ser Fürstenthumb, mittberühret werden möchte.
Nachmittags wieder conjunctim in die Predigt des
Zangerj. Drey vnserer kinder wahren mitt,
alß meine beyde Söhne, vndt zum ersten Mahl,
Freẅlein Lenörchen.
A disner les gentilshommes susnommèz se trouvoyent
aussy, & au soupper le Maréchal[.]
Avis noch gestern von Zerbst, daß herr Graf Kurtz
<Samstag♄> allda gewesen, vndt meiner sehr wol gedachtt, auch
gar fleißig nach mir gefragt. Jst auf Magdeburg
von dannen auf hamburg, zur friedenstractation verrayset.
Zweymahl in die kirche.
Zu Mittage waren der Marschalck Erlach,
Wolff Börstel, vndt Einsiedel meine gäste, wie
auch Mylius Schwester Anna Sophias Ambassadeur.
Schreiben vom allten Johann Löw von Wien, der will
seinen Sohn zur strafe, nach Rab, auf die vngrische
gräntzfestung schicken. Imputet sibi! Quilibet
faber suæ Fortunæ!6
Seltzame prodigia sollen sich zu Neẅ Brandenburg
zugetragen haben, daß die Thore von sich selbsten
eröfnett, etzliche stunden offen gestanden, vndt
Todtenköpfe vndt gebeine dermaßen vmb sich
geworfen, daß auch Soldaten davon Todtblieben.
Jn gegenwertigem schönem wetter bin ich mitt
Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin, spatziren gegangen,
vor[-] vndt Nachmittags.
Avis von Ballenstedt[,] Warmbstorf vndt Cöhten.
Tremor & metus allenthalben in dieser Revier,
wegen vorseyender, Trautzschicher marche, welche
vor Erfurdt gehen soll. <Paul Ludwig extra zu abends.>
<Somnium vom Halleluja, so ofte[!] repetirt worden.>
Alarme von zweyen Regimentern, so zu Wolmerstedt
gelegen, vbel gehausett, des Præsidenten pferde heütte Morgen
außgespannet, (so aber wiederbekommen) vndt allent-
halben sehr vbel hausen sollen. Gott bewahre vnß
vor solchen gästen.
J'ay escrit a Madame ma Tante de Koßwigk[,] a Matthias Wolzogen[,]
a Docteur Bergius, au Duc Jules Herny, au Conte Kurtz, tout
cela par Magdeburgk. Dieu nous garde d'jnterceptions.
Zeitung daß die Schweden sollen Neẅ Brandenburg ein-
genommen haben.
Jch habe raht gehalten, mitt noirmont.
Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin getreydig habe ich gestern
vndt heütte zu Calbe außschiffen, abladen, vndt auf
wagen anhero führen laßen. Gott gebe, daß
wir, vndt nicht andere, es genießen mögen.
Die Magdeburger haben viel difficulteten gemachtt, es durch-
zulaßen.
Donnerstag♃ den 29. Martij.
Es seindt vndterschiedliche zeittungen, gute vndt böse
vom volck ankommen. Gott wolle alles vnglück gnediglich von
vnß abwenden, vndt vnß ruhe vndt sicherheitt beschehren.
Escrit a Son Altesse Archjducale, & au Comte de Trauttmansdorff[.]
A spasso per veder vn poco la se si fortifica qualche cosa
o nò, Jtem: i poledrj.
Rindorf hatt drey hasen, darundter zweene Ramler
gehetztt, vndt gelifertt.
<Kersten> der Tafeldecker, alß er heütte eine büchse ab-
schießen wollen, ist ihme die schwantzschraube
darvon, auß: vndt in den kopf gesprungen, hette
ihn beynahe ermordett.
Einsiedel war extra zu Mittage, bey vnß.
Caspar Pfaw ist auch ankommen. Sagt wie wunderlich
daß Sie hausen die Soldaten, ohne respect. etcetera
Gott bewahre vnß vnd vnser landt vor vnglück.
Sie haben Wolmerstedt gantz außgeplündert, das
haben 500 pferde gethan. Vnser Aßeburg ist mitt Seiner
Frawen biß aufs hembde außgezogen worden, vor
Oscherßleben, im felde, Soll bey 3 mille ThalerThlr: werth verlo-
ren haben. Vndt weil Sie hunger vndt kummer leiden,
plündern sie alles auß. Ja sie haben die festung
Bötzenburgk attacquirt, vndt 100 Mann darvor
verlohren. Seindt nur zusammenrottirte gesellen
gewesen. heütte haben Sie vber der Sahle in die
40 wagenpferde außgespannet, so den fuhrleütten
von Bremen zugehört, welche von Leiptzigk wieder-
kommen, vndt von 30 Reüttern, bey Alsleben vberfallen
worden. Die partien sollen heütte starck geritten haben.
Vor Magdeburgk nehmen Sje vndter den Stücken,
der offizirer pferde hinweg.
Nous avons faute de poudre, de gens, & d'asis-
tance. Cela me donne un mauvais presage, sj
Dieu ne nous assiste extraordinairement.
J'ay expediè une depesche jmportante pour Vienne,
par Halberstadt[.] Dieu la vueille faire reüssir.
Extra: waren zu Mittage bey mir, der Marschalck,
vndt Wolf Börstel, vndt Caspar Pfaw.
Es hatt sich vmb den Mittag eine partie
von eylf Reüttern, vorm berge sehen laßen,
vndt nach der armèe gefragt. Je croy, que
ce sont des espions, pour revenir avec renfort.
Dieu vueille garder mon lacquay que j'ay envoyè a
Schöningen & Halberstadt.
Es soll die Stadt Bernburg, nicht allein die contribution gegen
den 6ten: Aprill einbringen, sondern auch 2 mille Pfund (libra)℔: brodt dje
Trautzschische einquartirung abzuwenden, hergeben,
die Werder 350 Pfund (libra)℔: brodt, oder 5 Schefel (Scheffel)schfl: rogken, die
Krosigk von Erxleben, 100 Pfund (libra)℔ brodt, oder 1½ scheffel,
das Amptt 550 Pfund (libra)℔: brodt, oder 7½ scheffel, Summa 3 mille[.]
So viel soll ieder antheil hergeben. Jl me semble,
qu'il y a de l'inésgalitè en ce fait a cause de
la desolation de ceste Tetrarchie.
<Vento, il giorno, pioggia la sera.>
Zeitung daß die Frantzösische armèe vor Mastrich geschlagen worden.
Jtem: daß herzog Berndt Rheinfelden noch nichtt innen habe.
Jtem: daß sich der Türcke movire, <post transactionem Persicam.>
Jtem: daß der general <von> hofkirchen, vndt Graff hodiz sich mitt-
einander vor hamburg gebalget, vndt der Graf vbel verwundet seye.
Jch habe den Præsidenten zur Mittagsmahlzeitt
bey mir gehabtt, auch vor[-] vndt Nachmittags raht gehalten.
Dopò pranso, mitt Noirmont, postea mitt Caspar Pfau
conferiret.
Avis: wie die Aßeburgin gravida mitt
ihrem Juncker, im felde vberfallen, vndt
geplündert worden. Sie bittet, man wolle ihre
sachen obersviren, da sie hieher gebrachtt würden.
Es sollen in die 80 pferde, an sie kommen sein.