<Dicker Ne[bel] zu Morgends[.]>
Die avisen geben von Leiptzigk:
Daß es continuire, daß Leonhardt TorstenSo[hn]
Brigk vndt Neüß verlaßen, der Ertzhertzogk
aber, vndt Piccolominj alles endtsetzet habe[n.]
<Die> Schweden wehren v̈ber die Oder, gewich[en.]
Es soll mehr volck auß Schweden ankomm[en.]
Der Ertzbischof von Bremen, wirdt herzog Geörgens
Tochter zur Glückstadt, heyrathen.
Dennemark vndt hamburg dancken völcker
ab, Kayserliche Mayestät nimbt sie wieder an.
Stadisch läger befestiget sich am Rhein,
lieget noch stille. Graf Wilhelm
von Naßaw der Feldtmarschalck
ist gestorben, vervhrsachet groß Trawren.
Jn Engellandt gehet der krieg an, Gott
weiß, wie es Tobias gehet.
Bischof von Wirtzburg ist gewiß Todt.
Perpignano ist noch nicht v̈ber gewesen.
Die conspiration contra Regem Galliæ,
wirdt ie mehr, vndt mehr entdeckt.
Die waßerSchlacht vor Barcellona
ist in ancipitj gewesen, haben beyderseits
volck verlohren.
Der Kayserliche deputationTag zu Meintz
oder Franckfurt, soll noch vor sich gehen.
Jch habe auch schreiben vom herrn von Roggendorf,
vndt vom Johann Löw entpfangen, <Jtem: von Treptow.>
<Seher hat 35 [lerchen] gelifert, halcke 3[...] mitt Georg Petzen.>
A spasso inß Feldt zu sehen, wie Sie den
weitzen schneiden.
Man hat heütte viel zu tractiren gehabt
mit dem Penserin, gewesenen pachtmann zu
hoym, wegen seiner nichthalltung, da er
doch nicht abweichen will.
Extra: Melchior Loys, vnd halcke, <al pranso.>
Nachmittags mitt Madame hinauß nach Pröderitz, Pfu[hl]
vndt Zeptzigk, in schönem wetter. haben vnd[ter]-
wegens 6 lerchen, mitt dem Fälcklein <Sie> terri[ret]
gefangen.
<BjederSehe gelifert 17 l[erchen,] 1 wachtel, vndt 1 Räp[hun.]>
Bedroẅungen der execution, vom M<ansfelder> Commendant[en][.]
Will 3 mille Schefel (Scheffel)schfl: getreydig, vndt 600 ThalerThlr: kurtzümb hab[en.]
Am heüttigen behttage, conjunctim predigt geh[öret.]
Nachmittags, spatziren gegangen, in die Erndte.
Donnerstag♃ den 4ten: Augustj.
<Jochem, vndt Nathan[ael] haben ½ Schock lerchen ge[lifert.]>
Curtt von Börstel, ist anhero kommen, vndt hat se[ine]
werbungen, so wol wegen Meines bruders, Fürst Friedrich [als]
wegen Fürst Augustj abgeleget, in der Schawenburgi[schen]
vndt Manßfeldischen sache.
Jch bin mitt Madame vormittags, in garten spatzirt.
Jn Oeconomicis, Polizey: vndt Justitziensachen zu
negociiren gehabtt.
Nachmittags, bin ich hinauß auf die weitzen-
breitte, von dannen durch die Sahle, in die
weinberge geritten, allda der wein zimlich
wol stünde, wann er recht gewartett,
vndt gepfählet würde.
Es gehen ihrer allezeitt von meinen dienern,
drey hinauß mitt dem Nachtgarn, auf die
lerchen, itziger zeitt, wie ein par Tage hero geschehen,
so lange als sie streichen. etcetera
<10 lerchen [ha]ben die diener [ein]bracht.>
Bartas.
La gentile'alouette, avec son tire-lire,
Tirelire a tirè & tire-lire en tire[!],
Vers la voulte des Cieulx, puis tendant a son lieu,
Vire, & desire dire: Dieu, a Dieu, Dieu.1
Hübner.
Die lerche lieblich hier; mitt ziziziren rühret,
Jhr süßgeziertes lied: vnd sich vmbrührend führet,
Nach dem gewölbten baw, Wann in den lüfften Sie:
Mitt zwitzern irrt, vndt kirrt: Sieh Sieh Sieh, hie; die die.2
Embden: Pella. Amsterdam: Damasco. haag. Bethlehem. Harderwyck. Bergen.
Avis: daß die Schweden sollten etzliche Regimente[r]
vmb Saltza herumb, geschickt haben, Magde[burg]
zu blocquiren. et cetera Kriegen also wieder neẅe gäs[te.]
10 lerchen hat der Schütz mitt noch zweyen ler[chen]-
streichern einbracht, weil sie eine stargke pa[rtie]
Reütter in der Nacht erschreckt, so auf den
Dröblischen furtt zu gegangen, daß Sie nicht länger str[eichen] <kön[nen.]>
A spasso in Pfaffenpusch vndt in die Müh[le]
selbiges neẅe gerenne zu besichtigen.
Avis: daß Meiner gemahlin gewesene hoff[-]
vndt CammerJungfer, Sofia Dorothea von Ly[tzow,]
deß von der Aßeburgk haußfraw, (so mit[t]
auch in Franckreich, Niederlandt vndt sonst[en]
gewesen) mit Todt abgangen. Gehen vnß als[o]
viel gute bekandten, nach einander ab. Go[tt]
genade ihnen, vndt allen frommen Christen.
Der Medicus Doctor Brandt, hat sich diesen abend[t]
bey mir præsentirt, nach dem er von hartzger[oda]
wiederkommen.
L'enfant n'a eu que 12 ou 13 ans. Toute [la]
ville d'Hartzgerode en est estonnèe de ceste crüaul[tè]
maudisant le Capitaine[.] Jls disent ouvertement que [son]
frere ait pardonnè, & donnè la vie a l'enfant m[ais]
|| [[Handschrift: 297r]]
on l'a neantmoins fait execüter. L'enfant
a ry au commencement ne croyant pas, devoir
mourir, mais enfin, voyant que c'estoit a bon
escient, il a priè Dieu, & s'est laissè mourir.
Les voysins, a Ascherßleben, & Quedlinburg, en parlent
fort mal, & c'est ün cas presque inouy.
Die Stadt Bernburg, hat heütte an Mich
suppliciret. Beklagen sich wegen deß vner-
hörten Mißwachßes, vndt hamsterJahres,
auch anderer landstrafen, vndt das Sie v̈ber
diß alles, der præsident mitt abforderung
des zehenden, fast auf allen ihren egkern,
da er doch nicht vorhanden, so scharf tribu-
lire, vndt mitt der execution bedraẅe.
Bitten vmb decision, vndt mittleidentliche
billichmeßige interposition.
Kersten vndt consorten, haben auf dem lerchen-
Streichen, 22 lerchen bekommen.
Jch habe Raht gehallten mitt meinen Rähten,
dem hofmeister Einsidel, vndt Doctor Mechovio, v̈ber
vndterschiedlich einkommenen sachen, sonderlich aber
wegen des Præsidenten zehenden.
Extra: den CammerRaht zu Mittage gehabtt[.]
Nachmittags, mitt Meiner gemahlin, vndt 2 elltiste[n]
Töchter, hinauß, in alle Meine weinberge
gefahren. <Zu Abends: extra: Melchior Loys. et cetera>
Eilender aviß, daß der General Major Kö-
nigsmarck sich zu Torgaw vndt Bretzsch soll
haben mitt 3000 Mann herüber v̈ber die Elbe
gemacht, vndt dörfte wol Merseburg gelten[,]
oder sonst einen Streif hereyn inß landt thun.
Die lerchenstreicher haben nur eine einig[e]
lerche gefangen, cum risu reliquorum. Es
wahren 2 Mußketirer, vndt ein kutzsch[er.]
Jn die kirche vormittags mitt Madame vndt
beyden elltern Töchtern.
Nachmittags singulatim in die kirche, da der pfarrer
von Körmigk, geprediget.
halcke extra: aux repas, cejourd'huy.
Paul Ludwig hat mir allerley referenda referiret. perge
heütte ist ein Schwedischer Rittmeister von Manßf[eld]
anhero, mitt 10 pferden kommen, hat einen paß v[om]
Fürst Augusto, auf Berlin gehabt, als ob er
|| [[Handschrift: 298r]]
Sein diener wehre <hieß Hans Christoff von Rödern>, hat zu mir geschicktt,
vndt viel zeittungen wegen des Königsmarck
von mir wißen wollen, Jch habe ihn aber
in rebus dubiis, mit zweifelhaftiger antwortt
abfertigen laßen. Also ist er so klug als
vorhin, nacher Manßfeldt, fortt paßiret.
Oberlender hat 1½ Schockßo: lerchen mitt Bidersehe
diese Nacht gefangen, mit dem Nachtnetze,
die andern knaben: 18 lerchen.
Schreiben vom allten Iohann Löw auß Wien,
das der iunge Pfaltzgraf von Neẅburg
mit Seiner gemahlin auß Polen, vndt großen
schätzen an geld vndt kleinodien allda
ankommen. Zeücht nach Neẅburg. Printz
Casimir auß Polen gibt ihm das geleidte.
Die avisen geben:
Daß in Engellandt, die sachen sich sehr exasperiren,
vndt es albereitt zu Thathandlungen kömbtt.
Jn Franckreich werden die conspiranten, ie mehr
vndt mehr, entdeckt vndt examiniret. Des Königs
Bruder ist zu Nicy in Savoya.
Die hertzogin von Bouillon, bittet vor ihren herren,
hat des Don Melos angebottenen secours, höflich recusirt.
Perpignan helt sich noch. Der König aber ist z[u]
Fontaine-belle-eau. Sein Cardinal de Riche[lieu]
zu Tarascon.
Die waßerschlacht vor Barcellona, soll[en]
die Frantzosen zwar erhallten haben, aber
mit ihrem sehr großen schaden, vndt verlus[t]
etzlicher Schiffe vndt leütte, sonderlich aber des gro[ßen]
Gallions de Guise, so verbrandt, mit[t]
800 personen, etzlichen 60 stügken geschütz[es]
vndt vielem gelde, so alles verloren.
Zu Rom, gibts händel zwischen den Spann[ischen]
vndt Portugesischen Ambassatoren, welche ih[re]
leütte in den haüsern, armiren.
Printz von Vranien, vndt Weymarisch[e]
liegen noch stille, zwischen<am Rhein,> außer waß part[ien]-
weyse geschicht. Mitt den heßischen soll
die neütralitet numehr auch aufgehabe[n]3
sein. herr von Brederode, ist Stadischer Fel[dt]-
Marschalck worden, an Graf Wilhelms Sta[tt,]
der Rheingraf aber: gouverneur in Flan[dern.]
Der Graf von Solms, general von der Arti[llerie.]
Churfürst von Cölln habe auch die neütralitet erh[alten]
|| [[Handschrift: 299r]]
auf allen Theilen. <Zu Regenspurg ist das Kloster, zu
Sankt Emeran abgebrandt.>
Jn der Schweitz, hat der Düc de la Vallette
den Venedigern, v̈ber 4 mille Mann geworben, vndt
durch die Grawpündtner zugeführet, welches
in posterum nicht mehr verstattet werden solle.
Oberster Pöblitz, ist wieder zu Zürich an-
kommen, weil die pfältzischen tractaten
verschoben worden. etcetera
Je suis fort en peine, pour Thomas Benckendorf & Tobias Steffeck
n'entendant rien d'eux. Dieu vueille,
qu'ils n'ayient eu quelque desastre, ou mal-
encontre, ou mortalitè.
Extra Magister Sax zu Mittage gewesen, dann
den Major halcken, rechne ich nun nicht mehr,
vndter die extraordinarios hospites.
Post von Ballenstedt, daß es Pfuhle dortt
herumb, vnsicher machte.
Zu Abends, extra: Melchior Loyß gehabtt, welcher
wieder nach Deßaw, verschicktt soll werden,
Meinen lieben kindern ferrner aufzuwartten.
Die heüttigen avisen brachten auch, das der
Printz <de> Talmont, vom Printzen Radzivil im Duel
wehre erstochen worden.
<26 lerchen d[er] lerchenstrei[cher][.]>
Hier je songeay de la vefue du Düc Frantz Albe[rt]
comme je l'eusse veu en bonne compagnie d'ü[ne]
palleur extraordinaire a guise d'üne tres-passèe.
Ce mattin, je songeay d'avoir fort fami[liè]-
rement conversè long temps, avec le Roy Henry
ün long homme de bon discours, & au visage comme
on le depeint.
Jch bin hinauß hetzen geritten vndt haben dr[ey]
hasen einbracht, mitlerweile die dem hofm[eister]
vndt CammerRaht, auch Secretario Paul Ludwig anbefohl[e]-
ne commissiones, vorgenommen worden.
Paulus ist extra zu Mittage, zur Mahlzeit gebl[ieben.]
Gegen abendt, bin ich mitt Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahl[in]
hinauß in die felder spatziren gefahren, vndt
haben zu Zeptzigk, die abendmahlzeitt ge-
hallten. Jungfer Lenore, Melchior Loyß vnd[t]
Rindorf wahren auch mitt allda.
Avis von Caspar Pfau (welcher von Zerbst wi[eder]
kommen) das Königsmarck die Stadt Tor[gaw]
vmb 3 mille ThalerThlr: gebrandtschätzt, vndt wehre
auf Merseburg zu, gegangen, Selbige Kayserlichen
|| [[Handschrift: 300r]]
völcker aber, hetten sich auf Leiptzigk retjrirt.
Die lerchenstreicher, haben: 32 lerchen, vndt 2 wach-
teln einbrachtt.
Vormittags mitt Madame, in garten spatzirt, vndt
Caspar Pfawen, auch zu mir bekommen, welcher mir al-
lerley referenda Referiret, sonderlich aber, wie
General Commissarius heüßner, vndt Columbo, in Neẅlig-
keitt, so vngehallten auf mich gewesen, daß ich
Sie nicht aufs Schloß in schutz nehmen wollen,
(auß Raht Fürst Augustj) auf vnserm kindTaüffen,
alß Sie von den Schwedischen verfolget worden,
welches doch nicht gewesen, dann die Schwedischen
haben von ihnen nichts gewußt. Jch aber, weil
Matthias von Krosigk, referirte, Sie erholeten
sich Rahts bey mir, ob sie hieroben aufm Schloß
sicher sich endthalten köndten (nicht aber, daß sie
Sich anmelden ließen) kondte ihnen solchen
Schutz nicht versprechen, sondern riehte ihnen weit-
ter zu gehen, sintemahl Matz Krosigk berichtete,
es wehren 70 Reütter Schwedische vor der Stadt,
vndt würden baldt 4[00] oder 500 nachkommen, die hetten
leichtlich durch die Sahle reitten können. Da wollte
|| [[Handschrift: 300v]]
mir, bey solcher beschaffenheitt, vndt vielen gäs[ten,]
Fürstlichen Damen, vndt dem Königlich Dennem[ärkischen]
Gesandten, nicht ein, (sonderlich wie Fürst Aug[ust]
es so heftig wiederriehte vndt vor ei[nen]
einfall zu Aderstedt, sich besorgte) Sie her[ein]
zu nehmen, vndt vnsern vollen schwar[m]
zu verderben. Nun hat der commendan[t]
zu Manßfeldt doch vorgeben, Man hette sei[ne]
leütte oder executores alhier nicht einla[ssen]
wollen, heüßner vndt Columbo aber alsobal[dt]
zur fürstlichen Tafel berufen, so doch nicht gesch[ehen.]
Kan mans also nirgends recht machen.
heüßner hat auch gesagt, ich hette befohle[n,]
man sollte den Schwedischen werber alhier
werben laßen, vndt er sollte nur fluchs
fortt machen, welches ie nicht wahr ist[.]
Jch habe das contrarium verbotten, vndt er
sollte sich fluchs fortt machen auß der Stad[t,]
quis innocens esse poterit, sj accusasse su[j.]
Caspar Pfaw ist zu Mjttage, extra: bey vnß ge[blieben.]
Avis: daß hanß Berndts, von Ascherßleben aus, ge[n]
|| [[Handschrift: 301r]]
Manßfeldt, von den halberstädtischen Ständen, abge-
schickt worden wehre, die vom Commendanten ge-
forderte 2 mille ThalerThlr: abzuwenden, hat aber nichts er-
hallten, alß daß es auf 4 Monat zu geben,
in 4 terminen bewilliget worden, vndt im
rückwege ist der Abgeordnete, biß aufß
hembde außgezogen, abgesetzt, vndt ge-
plündert worden, mit 200 ThalerThlr: schaden.
Zu Torgaw hat Königsmarck die Stadt
alsobaldt einbekommen, weil keine besatzung
darinnen gelegen, gestaltt er auch vnverse-
hens in die 6 fehren an der Elbe hinweggenommen.
Nachmittags, bin ich hinundter v̈ber<an> die Sahle
spatzirt, vndt befunden, daß das waßer so
klein, alß es in langer zeitt, nicht gewesen,
daß man v̈ber den Thamb4 gantz trucken
von einem ende zum andern gehen können,
welches ich mit meinen leüttlin auch gethan.
[V]ndt die Fischer haben mir einen schönen
[2]0 pfunddigen℔digen lachß, so Sie eben damals gefangen,
gebracht, wiewol die kupferlächße an itzo
[m]ehrentheils gemein seindt.
heütte habe ich abermalß meinen geburt[stag]
erlebet, an deme ich 43 Jahr, meines Müheseh[ligen]
lebens compliret, vndt in das 44. getretten.
Gott, der mich Mein lebetag vor vielem [vn]-
glück beschirmet, vndt auß vielen vndt
mancherley Nöhten vndt gefahren zu wa[ßer]
vndt zu lande, zu hause vndt zu fe[rne]
wunderbarlich, durch seine gnadenreich[e]
handt vndt milde gühte (deren ichs allei[n]
zu dancken, das es nicht gar mit mir a[us]
ist) errettet, vndt erlöset hat, wolle mir
ferrner beystehen, innerlich durch die v̈be[r]-
schwengliche kraft seines Heiligen Geistes, eüß[er]-
lich aber durch seine himmlische herrschaft [vndt]
die lieben heiligen engel, damitt ich stets [auf]
seinen wegen wandeln, vndt nicht
straucheln, noch auß seiner gnade fal[len]
möge, Gott zu ehren, seiner Christlichen
kirchen zum besten, Meiner herzlieb(st)en gemahlin, vndt
kindern zu trost, vndt frommen, Meinem Nech[sten]
zur hülffe, Meinen vndterthanen zum Schutz vndt [...]
vndt mir selbsten zur wolfahrt, aufnehmen, vndt Sehlig[keitt.]
Bin auch desto lieber, in die behtstunde
diesen Morgen, nach der kirchen zu gegangen,
Gott ferrner anzurufen, vndt Seine Allmacht zu
loben vndt zu preysen.
Ein klagschreiben, von Graf Wilhelms von
Naßaw Sehligen, Feldtmarschalcks in den verei-
nigten Niderlanden, Gemahlin, numehr hin-
terlaßenen wittwen, wegen ihres herren
schleünigem absterben, entpfangen. Gott
genade ihm vndt allen Christglaübigen.
Melchior Loyßen, Meinen Raht, vndt Junger
herrschaft hofmeister, habe ich abgefertiget
nacher Deßaw, zu meinen kindern, Seine
charge zu continuiren, vndt den Freyherren
von Schrahtenbach, wieder abzulösen.
Die lerchenstreicher haben 29 lerchen gebrachtt.
Vormittags mit Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin in den garten
spatzirt. Jhre Liebden haben mich mit einem blumenkrantz
vndt perspicilbrille angebunden.
Avis von Plötzkau daß der Manßfeldische Commendant noch
[vo]n vnß begehrt, 2 mille Schefel (Scheffel)schfl: an hartem korn, 500 Schefel (Scheffel)schfl: haber
[de]s höchstedtisch maßes, Jtem: 600 ThalerThlr: Monatlich an gelde,
[ho]ltzhawer, Schantzengräber, holtz etcetera[.] Inpossibilia!
Auf den Abendt, bin ich hinauß nach Zeptzigk mi[tt]
Meiner gemahlin, allda zu Nacht im garten gegeßen[.]
<3 Mande[ln] lerchen, v[ndt] 2.>
Avis von Leiptzigk, (dahin Oberlender re infect[a]
verschickt gewesen) daß Königsmarck von Erfur[dt]
auß, nacher Nawmburg wieder zurücka gegange[n.]
Jtem: der krieg gehe numehr in Engella[ndt]
rechtschaffen an, vndt der Printz von Vranie[n]
thue dem König, wieder das Parlament, groß[e]
hülfe. Der König soll Hull occupiret hab[en.]
General Jean de Wehrt ist zu Zonß im Kay[serlichen]
vndt Bayerischen läger, selbigen armeen
zum general leutnant von der Cavallerie vorgestellet worde[n,]
hat baldt darauf Grevenbruch eingenommen.
Den[!] Engellische Ambassador ist beym Churfürsten von Cölln gewese[en.]
Vor Duynkirchen, lieget noch der Admiral Tro[mp]
hat 10 Englische Schif so 10 oder 12 Tonnen goldes, Spann[isches]
geldt, aufgehabt, beütte gemacht, vndt solle[n]
ohne daß die Flotten auß OstJndien, in die
16 millionen reich, in Hollandt ankommen sein.
Der Ertzbischof von Bremen, ist mitt dem
Printzen von Dennemarck zu hamburgk g[e]- || [[Handschrift: 303r]]
wesen, der König in Dänemark aber, soll die Moßkowi-
tische Ambassade zu Coppenhagen magnifice
tractiren, vndt darnach wieder zur Glückstadt
gelangen, allda der Graf von Awerßberg
Kayserlicher Gesandter, auch bey ihm gewesen.
Je crains la mort de Tobias Steffeck,
puis que le commün peuple icy en parle,
& on dit coustumierement Vox populj, vox
[D]ej, ce quj n'est pas toutesfois, üniversel-
lement vray. Dieu l'en preserve, comme
aussy Thomas Benckendorff, que Dieu vueille
contregarder par sa grace, & divertir tous
malheurs, & inconvenients, de moy, & des miens.
Mais cela me donne ün mauvais augüre,
qu'ils ne m'escrivent point de si long temps,
ou il faut, que les lettres soyent jnterceptèes,
par des gens de peu de valeur. perge Humana
sunt incerta! ambigua! vicissitudinj obnoxia.
Doctor Mechovius der CammerRhat, nach dem er erstlich
referenda referirt, vndt in der Stadt expedienda
expedirt, ist extra zu Mittage geblieben, zum eßen.
Nachmittags bin ich hinauß nach Pröderitz vnd Pfuhle geritten
[A]m ersten orth führen Sie ein. Am andern zehleten
|| [[Handschrift: 303v]]
wir an der kuhbrücke 53 hauffen haber, an
der breitte am walde aber, 33 hauff[en.]
Gott wolle auch daß geringe, (so Sich als[o]
gesamlet hatt) gesegenen, vndt mehren.
<1 Schockßo: lerche[n] vndt 3 Räphün[er] BiderSee, Kersten vnd co[nsorten.]>
Avis: daß es zu Leiptzig an der jnfection zu
sterben anfähet, wirdt aber noch zur zeitt, gar
heimlich gehallten. Zu 16 personen, seind glei[ch]-
wol am vergangenen Montag (dem bericht nach)
begraben worden. Seidthero, zu 8 zu 6 mehr
vndt Minder. Gott bewahre vor ferrneren
landplagen, sintemahl die kriegspreßu[ren]
vndt der vnerhörte Mißwachs, (als Mensch[en]
nicht gedencken) vns ohne daß an itzo sehr
heftig, vndt erbärmlich drügken, vndt verfolg[en.]
Gott wolle vnß wieder gnedig sein, vn[s]
vnsere sünde verzeyhen, vndt sich v̈ber vnß erbar[men.]
Zu Cölln am Rhein, (welche große Stad[t]
aber, weitt von hinnen endtlegen) soll d[ie]
seüche an itzo, hefftig grassiren. Vielleich[t]
an mehr ortten, die wir nicht wißen.
halcke hat noch gelifert: 8 lerchen, 5 Räphün[er.]
J'ay fait üne pourmenade a pièd assèz loing,
estimant plüs sain de s'èschauffer comme cela
assèz moderèment, & de se rendre robüste par
ün tel exercise non violent, que de macerer
[&] attendrir son corps, par medecines, lesquel-
[le]s sont coustümierement ou trop violentes,
[(e]stant meslèes presque tousjours de quelques
[e]spece de venin) ou trop molles.
Hò havuto notizia, da Hans Albrecht von Halcke, che
[lo] scrivano del baillagio quì, glj sia incontrato
[i]nopinatamente, colla rete di caccia, per pig-
[li]ar le lodole, havendo seco il Molweide.
Jl Muschwitz s'è milantato haver preso
l'anno passato 80 Schockßo: dj lodole, mà però
[c]on confessando, questa presa, nel mîo dominio,
[a]nzj ne' confiny, il che non credo.
Der Freyherr, ist von Deßaw, wiederkommen,
diesen Nachmittag, mit schreiben von der Fürstin,
wie auch von Meinen kindern.
Estant sj fort en peine pour Tobias Steffeck & Thomas Benckendorf
je forge de nouveaulx desseings, afin d'en ap-
prendre (s'il se peut) des nouvelles. Dieu
vueille benir mes resolütions.
<67 lerchen.>
Avis von Ballenstedt daß Königsmarck zu Nordhausen [ge]-
wesen. Columbo aber war schon hinweg, vndt
hetten sich alle Kayserlichen völcker, zu halber-
stadt zusammen gezogen, dahin denn au[ch]
der Königsmarck gehen dörfte.
J'ay prins aujourd'huy ün nouvel hab[it]
d'üne nouvelle couleur assavoir Celadon.
Dieu vueille me despouiller dü Vieil Ada[m]
& me revestir d'üne nouvelle vie.
Wir haben vormittags, conjunctim predigt gehör[t,]
so ein Junger Marggrafe rühmlich verrichtet[.]
Nachmittags, bin ich mit dem Freyherren, zur kir[che]
gefahren, vndt ist die historia, von der zerstöru[ng]
der Stadt Jerusalem5, verlesen worden.
Avis: daß Königsmarck, auf Halberstadt gewj[ß]
zugehe, weil sich die Kayserlichen völcker allda zusamme[n]
gezogen.
hingegen von Sanderßleben, alles noch in jncert[o][.]
Jch bin hinauß spatziren gegangen, die Müh[le]
Tamb: vndt waßergebeẅde zu besichtige[n.]
Gott lob vndt danck, heütte habe ich bri[efe]
|| [[Handschrift: 305r]]
vom Tobias Steffeck auß England vom 28. Junij de dato
yörck, in zimlichen guten Terminis, vndt
vom Thomas Benckendorf de dato Basel vom 18den: Julij
empfangen. Gott gebe, daß Sie baldt wieder
glücklich zu mir wieder gelangen mögen.
J'ay apperceu des larcins en ün lieu
inopinè, dedans mon escuyrie. Dieu vueille
que le mal se dèscouvre, & le bien soit promeu.
Jtzt kömbt avis von Ballenstedt, daß der Mansfelder Commandant be-
gehrt hüner, Eyer, endten, etcetera holtzhawer,
Schantzengräber, bey Strafe der militarischen
execution, gleich als ob er, herr im lande wehre.
Die haberproben habe ich nehmen laßen,
durch den Allten Georg Petzen, vndt Andreas Münch,
im beysein Philip Güders, Amptschreibers.
1 Schockßo: von der OberSahlbreitte, gibt 7 Schefel (Scheffel)schfl: 2 Viertel (Hohlmaß)v: 1 Metzen (Getreidemaß)m
1 Schockßo: von Pröderitz 7 Schefel (Scheffel)schfl: - Viertel (Hohlmaß)v. 3 metzen
1 Schockßo: von Pfuhle: 6 Schefel (Scheffel)schfl: - Viertel (Hohlmaß)v: 3 Metzen (Getreidemaß)m:
Alhier zu Bernburg, ist nur geerndtett:
20 Sechtzig: 46 schock 58½ garben Rocken. <auß 6 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:>
4 Sechtzig: 41 Schockßo: 18 Garbeng: gersten: <auß 23 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:>
1 Sechtzig - 50 Schockßo: 6 Garbeng: haber <auß 10 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 13 Schocksch:>
1 Sechzig - 5 Schockßo: 41 Garbeng: weitzen auß 1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
<Erbßen - - 13 Schok . . 20 Garbeng: auß 12 Schefel (Scheffel)schfl>
<67 lerchen>
Jn Oeconomicis, habe ich viel verwirrungen ge[habt]
vndt so gut, ich gekondt, remediiren müßen.
Mjt Madame, jn garten spatzi[ret]
in zimlichem warmen wetter.
Auf den abendt hat es angefangen zu regen[en,]
zu donnern vndt zu wetterleüchten. Gott
wolle vnß mit gnaden beywohnen.
heütte habe ich wieder proben laßen aufnehm[en:]
1 schock erbßen hat gegeben 2 Schefel (Scheffel)schfl: 3 Viertel (Hohlmaß)v: 1 Metzen (Getreidemaß)m:
1 schock weitzen, nur 2 Schefel (Scheffel)schfl: - Viertel (Hohlmaß)v: 3 [Metzen (Getreidemaß)m:]
ist brandiger weitzen gewesen, vndt ga[ntz]
vntüchtig zum Sahmen. Patientia!
Avis von Ballenstedt: daß General Major Königs[marck]
mit 2 mille pferden[,] mille Tragonern, vndt 800 Mann zu Fu[ß]
sich der Stadt Northausen bemächtiget, vn[dt]
Obrist leutnant Columbo, ins Stift halberstadt gewich[en.]
Querfurt soll auch verlohren sein, vndt heldr[ungen]
attacquiret von den Schwedischen[.] heütte hat
der Manßfelder Commendant dieser Stadt Bernb[urg]
mitt militarischer execution gedroẅet,
vndt vmb Warmstorf vndt Güsten her[um]
|| [[Handschrift: 306r]]
albereit vieh hinweg genommen. Der außzug auß
Wolfenbüttel soll abermalß aufgeschoben sein.
Es hat die gantze Nacht hindurch geregenet,
welches vnß eine zeitlang hero, etwaß selt-
[s]ames gewesen, wie auch den gantzen tag.
Abschied diesen abend dem guten frommen
Freyherren von Schrahtembach gegeben.
Dieu le vueille conduyre heureusement
avec ses compagnons de voyage.
Donnerstag♃ den 18den: Augustj: 1642.
Diesen Morgen ist der gute fromme herr von Schratembach
[i]n zimlichen fejnen wetter, forttgerayset, nacher Schö-
ningen zu, Gott wolle ihn durch seine heiligen engel be-
gleitten, bevorab bey itziger großen vnsicherheitt.
Jch laß ihn biß dahin führen auf einer Calesche,
vndt habe ihm, (weil er nur selb ander) zwey
Einspenniger vndt einen lackayen zugeordnet.
Il a des memoriaulx, & des lettres a mes amis
avecques soy. Dieu vueille, que j'en aye bonne
responce. <Nero der Tigerhundt ist auch zum present, mitt.>
Jch bin in die Behtstunde gefahren, so Magister Sax
in der kirche gehallten.
Ie suis sorty avec Madame au Pfaffenpusch [&]
par là, au jardin dü Jüge, en ün temps as[sez]
doux & serein.
Avis von Ballenstedt, durch Doctor Mechovium, d[aß]
Columbo in Nordthausen gefangen, vnd sich wie[der]
beyn Schwedischen vnderhalten laßen. Ôh hum[ano]
incostante e pieno dj varietà! Vorgestern [wa]-
ren etzliche 70 pferde zu Neinstedt ank[ommen.]
Königsmarck soll v̈ber daß Eißfel[dt]
nach der Weeser zu, gegangen sein, m[ehr]
völcker an sich zu ziehen. etcetera
Avis von Zerbst, daß Königsmarck aldort einen
großen schregken vervhrsacht, darnach aber
v̈ber die Elbe nacher Berlin zu, gegangen we[hre.]
Avis von halberstadt, daß der Præside[nt]
Börstel allda ankommen, vndt Samstag♄ here[in]
inß Fürstenthumb, kommen werde. Dieu
vueille qu'il recognoisse le tort, & les [in]-
jüres, qu'il m'a fait, & m'outrage sans ces[se.]
Des præsidenten haußfraw, alß Sie au[ß]
ihrem vatterlandt von Deventer, wieder [zu]
rück nach Bückeburg kommen, ist Sie dr[ey]
|| [[Handschrift: 307r]]
meilen darvon (wie sie in salvo vermeinet zu
sein) von einer partie Reütter angesprengt,
ihr erstlich eine discretion abgefordert worden,
da sie ihnen 20 ThalerThlr: gegeben, darnach
aber, sejndt sie wiederkommen, vnd haben
ihr alle ihr geldt abgenommen, (die kleider[,]
ringe, kleinodien, goldt vndt silber-
geschmeide aber gelaßen) Jst also die gute
Fromme Fraw, in großen schregken, Schimpf,
vndt schaden, gerahten. Ie crains qu'elle
a eu avec soy, ün present honorable,
de Messieurs les Estats de Geldre, pour
[m]a femme & enfant, ce quj seroit aussy ün
dommage, & perte pour nous.
Gestern soll eine partie von 30 pferden,
vmb Staßfurt herümb gewesen sejn.
Gott helfe in gnaden, daß sie vnseren Frey-
herren vndt meine leütte vndt pferde, nicht incommodjren.
Vorgestern ist ein Niemburgisch kind 8 Jahr Altt,
nach Staßfurt gelauffen, hat daselbst mit einem
6Jährigen kinde gespielet, vndt solches mit sich
hinauß an die Bude, krebsen geführet, vndt
|| [[Handschrift: 307v]]
alda im waßer niedergestoßen vndt erträn[ckt,]
darnach aber seine kleider angezogen. Al[ß]
nun der vatter des Todten kindes, ein bür[ger]
von Staßfurt, sein knäblein vermißet, vn[dt]
es lange so wol inn: alß außerhalb der Sta[dt]
vergebens gesucht, hat er endlich vnferr[ne]
von Nienburgk das ander kind jm feld[e]
in seines Söhnleins kleidern, (so er alsoba[ldt]
erkandt) angetroffen, vndt iehnes kindt d[a]-
rumb befragt, welches anfangs geantwort[et,]
es hetten die Soldaten sein kindt vmbgebr[acht,]
da hette er seines Spielgesellens kleid[er]
an sich genommen. Alß aber der Staßfurtt[er]
solches nicht so baldt gleüben können, vndt
weitter mit dem kinde gegangen, auch da[ßel]-
be auf die arme genommen, vndt fortgetra[gen,]
hat es ihme alles gutwillig bekandt. [Da]-
rauf hat er es mit sich nach Staßfurt[t]
gebracht, allda es eingezogen worden.
Jst ein böses omen, vndt seltzamer ca[sus][.]
Will gern sehen, waß die vrtheil[ß]-
Sprecher, drauf erkennen werden[.]
J'ay aussy ouy, d'un nouveau cas d'adül-
tere, mais on en pourra avoir difficillement
exacte jnformation, & üne demonstration mal-
aysèe, si Dieu ne le descouvre extraordinajrement[.]
<90 lerchen, 2 Räphüner.>
heütte haben wir (Gott lob) die ersten
reiffen weintrauben bekommen. Der liebe
Gott, wolle ferrner den weinwachß gesege-
nen, vndt vnß auch alles wol genießen laßen,
durch seine Mildreiche gühte: Amen.
Jch habe schreiben von Meiner Schwester, der
hertzogin zu Meckelnburgk entpfangen, daß
ihr hofmeister Lanck, wol v̈berkommen.
Meine vettern, Fürst Ernst Gottlieb, vndt Leb-
recht, seindt von Plötzkaw, hehrkommen, mich
zu besuchen, vndt haben allerley nachrichtt
mir referiret, von ihrer Jtaliänischen rayse.
Der hofmeister Börstel, vndt Rittmeister
hackeborn, wahren auch alhier, vnd wurde
erzehlet, wie die Præsidentin wehre ge-
plündert worden, dabey auch Mein bruder, Fürst Friedrich
300 ThalerThlr: verlohren hette.
heütte früh seindt beyde vettern fortt, m[itt]
ihren leüttlin, auf Zerbst, seindt alhier durch
die Sahle geritten, vndt gehen auf Bar[by.]
Wollen aufn pferdemarckt zu Zerbst sich
noch mehr beritten machen. Morgen gehe[t]
selbiger an, auf Bartolomej aber, ist dann
der berühmbte viehmarck daselbst.
Den Thamb6 vndt waßergebeẅde vorm[it]-
tags, besehen.
Nachmittags, bin ich hinauß nacher Zeptzi[gk]
spatziren gerjtten.
Rindorf ist diesen abendt, von Ballensted[t]
wiederkommen. Caspar Pfau vnd Doctor Mechovius ingleich[en.]
haben die peræquation in contributionssache[n]
zwar vorgenommen, den grentzzug aber negligi[ren]<ob mitt[ag]>
oder viel mehr vmb Königsmarck <vnd der erndte> willens, vndterla[ßen.]
Rindorf aber, hat 18 hasen gefangen, vndt 1[...]
davon, anhero zur hofküche gelifertt,
diese Tage v̈ber, außm Ballenstedtische[n.]
Die zeittungen von den partien lau[ffen]
noch sehr wieder einander.
[In] die kirche vormittags Text: vom Phariseer vnd zöllner7.
[I]st das danckfest vor die liebe Erndte, vn ne-
[bens]t der communion v̈ber 8 Tage gebe gott abgekündiget,
[auc]h vor 4 Sechswöchnerinnen zugleich, deren
[3] Söhne, 1 aber, eine Tochter zur welt gebracht
[d]ancksagung geschehen. Wil sich also Bernburgk
[wi]eder mehren. So mangelts auch an hochzeitten
[nich]t, wann es nur auch nicht alleine faule
[m]üßiggenger, sondern viel mehr arbeitter geben <wollte.>
Es ist Doctor Mechovius extra zu Mittage, bey mir ge-
[bli]eben, vndt hat mir referirt, wie die peræqua-
[tio]n zu Ballenstedt, abgelauffen.
Eine 8fache contribution außschreiben müßen, zur bezahlung
[d]er verschoßenen Mortaignischen verpflegungskosten.
Nachmittags wieder zur kirchen.
Georg Petz ist von Braunschweig wiederkommen, dahin
er, Gott lob, in salvo, den Freyherren convoyirt,
vndt meine pferde vndt wagen reduciret,
auch briefe vom Freyherren, von Tobias vndt hans balthasar oberlender mitgebracht.
Dieu vueille ottroyer ülterieure bonne fortüne.
Paulus Ludwig ist bey mir gewesen, & je luy ay
confiè des choses, quj me touchent de bien près.
In œconomysachen, wie auch in militaribus, vnd[t]
Politicis, travaglirt, vndt in Publicis difficilia bekomm[en.]
Schreiben vom Thomas Benckendorf an Jakob Ludwig Schwartzenberger vom 19. oder 29. Iulij.
Die avisen geben:
Daß Jean de Werth, in die 2 mille pferde vndt drüb[er]
den Weymarischen am Rhein, rujniret, vndt der
Francisco de Melos, nacher Calais zu, gehe, auch
etzliche Frantzösische Schantzen, einnehmen laß[en.]
Perpignan hallte sich noch.
Printz Cardinal von Savoya heyrathe die Pr[inzessin]
von Savoya, mitt 250 mille Livres tournois℔: mitgift, vndt 25 mille Livres tournois℔:
Jährliches einkommens. Printz Tomaso, wehre au[ch] [fran]-
tzösjsch worden. Der ViceRè von Neapolj hette z[war]
durch brenner, feẅer einlegen laßen, es [wäre]
aber verkundtschaftett, vndt ihrer etzliche eingezo[gen][.]
Jn Engellandt alterirten sich die gemühter, ie [mehr]
vndt mehr. Conte de Warwyck, wehre deß Parl[aments]
Admiral zur See, vnd Graf von Essex, general [zu]
lande, kriegte mächtigen zulauff.
Der Ertzhertzogk Leopold Wilhelm, läge vor Gro[ßglogau][.]
Den conspiranten in Frankreich wirdt ihr Proceß gem[acht.]
Spatziren gegangen, in garten, vndt vmb daß hauß
herümb.
Præsident hat mir geschrieben, daß Mein bruder Fürst Friedrich
ihm befohlen, mir allerley von dero heyrathstractaten,
vndt vollnzogenem beylager, zu referiren. Die-
weil er dann solche Commission hette, vnd gestern
zu Plötzkaw ankommen wehre, Alß wollte er
gern, Morgen vormittages, gegen 9 vhr, mir
aufwarten da ichs leyden köndte. Jch habe ihn
laßen durchn hofmeister Einsidel beantworten,
weil er Commissiones von Meinem Bruder
hette, wollte ich sejner gern erwarten,
vndt vernehmen, waß er anzubrjngen.
Avis: daß General Major Königsmarck, nach dem
derselbe, etzliche heßische vndt Schwedische völcker, von
der Weser, an sich gezogen, seinen marsch zurückb nimbt,
diese vergangene Nacht zu Sangerhausen gelegen,
vnd heütte auf Ascherßleben kommen möchte, vnd dann
ferrner auf halberstadt gehen. Die Ritterschaft selbigen
Stifts, haben schon verheißen, auf den 28. huius ihme
6000 ThalerThlr: zu erlegen. Wir werden schwehrlich, vnangefochten
|| [[Handschrift: 310v]]
bleiben.
Zu Abends, bin ich in Pfaffenpusch spatzirt, den vogel-
herd zu besehen, vndt halcken mitgenommen, wel[cher]
ein pferdt, vom Zerbster Marckt, mitgebrachtt.
Den CammerRaht, Doctor Mechovium, in wichtigen
sachen, consulirt.
Jch bin advertirt worden, daß die Füchße
alhier, vndt zu Ballenstedt in püschern vndt
höltzern sehr wegsterben, vndt wütend werde[n.]
Die vrsach deßen, soll sein, das sie so viel
Maüse auf den wüsten egkern, vndt feldern
gefreßen.
<36 lerch[en.]>
Der Præsident ist heütte vormittags, zu mir in
gartten kommen, hat mir referiret, wie daß bey[la]-
ger zu Bückeburg Meines bruders Fürst Friedrich mit dem
Freẅlein von Naßaw, abgelauffen, vndt alles
gar wol, herrlich, vndt nützlich.
Jch habe mich darüber erfreẅet, nochmal[ß]
gratuliret, vndt zum vndterschreiben meines
consenß, bedenckzeitt genommen. Nachmittages
aber, durch Einsjdel, vndt den kammerRaht
ihn laßen erinnern, daß die formalia mir
|| [[Handschrift: 311r]]
zu wieder: 1. Weil Fürst August[,] Fürst Ludwig vndt Fürst Iohann Casimir voran stünden
da ich doch der nechste agnatus wehre. 2. In den
materialien, wehre die appellation vndt andere
Regalia, Meinem bruder Fürst Friedrich vorbehalten, da
ich doch solche jura (ratione administrationis
Directorij) Fürst Friedrich nicht gestünde). 3. Fürst Friedrich sollte erst-
lich Meiner gemahl consenß vnderschreiben, deßen er
biß dato bedencken getragen. 4. Mir meine
Direction nicht mehr disputiren, vndt waß
er mortificirt, cassiret, vndt annulliret,
revociren. <5.> Wie in spetie neẅlicher zeitt, mir
zum höchsten despect, der Junge von 13 Jahren,
zu hatzgeroda[!] (ohne mein wißen) justificirt worden.
6. vndt das Schwein geschoßen, nach hartzgeroda
geführet worden, mir zum præjuditz.
Er hats alles contradicirt, theilß mitt
furia, vndt aufrückungen gegen Meine Rähte,
theilß aber mit subtilen distinctionen, außer
daß letzte, so er getadelt.
Mit mir aber hat er gar höflich geredet
sonderlich in publicis, vndt von andern sachen.
Jtzt kömbt avis von Ballenstedt da reẅet es Hans Ernst Börstel waß
|| [[Handschrift: 311v]]
in seinem abwesen, geschehen. Will den Jrrthumb (den er
agnoscirt) corrigiren, vndt ein ander schwein (seinem vorge[ben]
an den Ambtmann zu Ballenstedt nach) schießen laßen,
auch mir v̈berschigken. Bittet man wolle den gefan-
genen Forster loßlaßen, vndt mit dem Forellen-
fang, seinem herren, nicht zu nahe kommen.
<Jch> Will gerne sehen, ob er solche zusage hallten, vndt
nicht aufs neẅe disputiren wirdt.
Donnerstag♃ den 25. Augustj: 1642.
J'ay rüminè en ma teste, de diverses pensèes
d'hier, & ne scay sj? & comment? je doibs souffrir tant
des affronts, plüs long temps. Dieu me vueille desve-
lopper de tant de labyrinthes, & me süggerer, bons, &
salütaires conseils.
Jn dem Jtalienischen Minadoj; de Bello persico, mich in et[was]
zu erquicken, & pour me divertjr, des chagrins hesternes
mit fleiß, vndt mit lust, gelesen.
Zu abends, (wiewol das wetter heütte wandelbahr
gewesen) nach den waßergebeẅden, vndt vogelherdt
so erst gemacht wirdt, spatziren gegangen.
Der Schütze hat zween hasen gelifertt.
Die Ordinarij nacher Leiptzigk abefertigen[!] laßen stase[...]
<8 lerchen.>
Post preces mattutinas, bin ich auf beyde vogelherde
des meinigen vndt des landRichters gegeneinander
v̈ber, spatziret, vndt meine pagen haben mich in
einem kahn v̈bergeführt v̈ber die Sahle.
Der Ambtschreiber ist mitt 12 mille weinpfählen von
Quahlendorf vnversehrt wiederkommen. Daß
mille wirdt mitt 2 DickthalernDickThlrn: bezahlt.
Vertraẅlicher avis, vom Caspar Pfau der Præsident wieder-
riehte es, ich möchte doch ia die eheberedung, Fürst Friedrichs nicht
eher vndterschreiben, biß er wiederkähme, wo fern ich
sie mit vorbehaltt vnderschreiben wollte, Sonst möchte ich
das gantze wergk null, nichtig, vndt stutzig machen.
Avis von Herdesiano an Doctor Mechovium, der Churfürst von
Brandenburg, hette den Cantzler Götz, vndt eine
stargke legation selb22 in Schweden geschickt
zu beförderung der friedenstractaten, mais je croy
plüstost des nopces avec la Roine, ce quj seroit
ou bon ou mauvais, ou l'un & l'autre.
Schreiben vom herrn Andrea Wolzogen von Preßburgk.
Jtem: Beruffung von Plötzkau zu einem convent alhier
auf den 30sten: huius, in importantissimis zu consultiren.
<47 lerchen, Kersten, vndt seine gehülffen.>
Risposta von Doctor Gotfrid Müller, ambigua.
Schreiben vom Melchior Loyß daß die 2 Jüngere hertzoge von
Dresen[!], zu Deßaw ankommen, ziehen in Dennemarck,
beym König sich anzumelden, vndt vmb assistentz zu bitten.
Ein ieder soll von sejnem herrnvatter dem Churfürsten
nur 2 mille ducaten, semel pro semper, entpfangen haben.
Damitt sollen sie in frembde länder raysen. etcetera
Pfaltzgraf Philips Ludwig, soll von seinem herrn<Spannien>,
sein landt gewiß abgetretten worden sein, vndt er
albereitt zu Creützenach, residiren, wie zu Deßaw,
vor gewiß außgegeben wirdt.
Schreiben auß hollstein, par nostre messager, aux meslinges
de Fürst Friedrich & il y a de bonnes raysons, quoy qu'imparfaittes.
<22 lerchen.>
Jn die kirche zum danckfest, vor bescherte erndt[e.]
Jch habe aber nicht mitt communicirt. Wil es lieber
(wann es Gottes wille,) mit beßerer præparation, ein
ander mahl, thun.
Caspar Pfawen, extra zu Mittage gehabtt, mit dem ich al-
lerley præparatoria, zum convent, gemachtt.
Avis von Magdeburg, es wehren 6 Regimenter Schwedische
durch <Neu>halmßleben, wolten recta auf Bernburg, dieser
Stadt 8 mille ReichsthalerRthlr: abzuschätzen, mà non lo credo.
Jtzt fordert der Mansfelder Commandant von dieser Stadt, proviandt,
an hünern, gänsen, hämmeln, Zerbster bier, etcetera damitt
wir ia keine ruhe haben.
Nachmittags, wieder zur kirchen. perge
Avis von Ballenstedt, daß der Manßfelder Commendant,
auch von dortt auß, proviandt, haber, heẅ, vndt der-
gleichen, begehrt, vorn Königsmarck, oder es abzuholen
droẅet, vndt größern schaden zu thun. et cetera
Extra: der hofprediger zu Mittage, mit dem conversirt.
Schreiben von Adolf Börstel, vndt Tobias Steffeck perge le dernier en pauvres
<& chetifs> termes, contre mon esperance & attente, dü 4:me. d'Aoust.
Die avisen geben:
Der Ertzhertzogk liege noch vor Groß Glogaw.
Der Schwedische secourß, seye jm anzuge.
Die friedenstractation zu Franckfurtt, gienge vor sich.
Don Francisco de Melos, progredire gewaltig in Frankreich[.]
Perpignan hielte sich noch.
Pabst vndt Venediger zauseten schon einander.
Jn Engellandt, exasperirten sich die sachen.
Das feste Schloß Wildenstain, hetten die hohenwieler,
per Stratagema, einbekommen.
Jtzt gegen abendt vmb 6 vhr, wil man mir die
zusammenkunft gleichsam aufdringen, vndt daß miß-
verstände vorgegangen wehren. Weiß ich also
nicht, woran ich bin, vndt ob man ein offen wirtz-
hauß, vor die landTäge, will machen? Mais je
m'en dèsdiray, tant que je pourray, car ce sont
des incommoditèz trop souffertes autres-fois.
Der Ambtmann von Ballenstedt ist ankommen, mitt
henning Stammern, berichtett daß der Mansfelder Commandant lose
händel macht, mitt Postulatis. Vndt daß
die pferde zu Ballenstedt sehr sterben.
<6 lerchen perge 29 kleine vogel, aufm vogelherdt.>
Diesen Morgen, hat sich ein gut Theil, der Rähte,
so wol alß landtschaft, alhier zu Bernburg, in der
Stadt versamlet, welche theilß gestern, theilß
heütte ankommen. Gott gebe, daß sie etwaß
gutes, vndt vnverweißliches deliberiren mögen[.]
Meine herzlieb(st)e Gemahlin, jst hinüber nach Plötzkaw[.]
Gott wolle sie hin, vndt her, geleitten.
Je me suis pourmenè au moulin, au jardin, &
auprès de la riviere, en ün fort beau temps.
heütte ist drundten in der Stadt, ejne session gehalten
worden. Præsident Börstel, Cantzler Milagius, vndt Caspar Pfaw
|| [[Handschrift: 314r]]
haben Fürst Augusti stelle repræsentiret, sonderlich ist Præses
alleine oben an geseßen, Obrist Werder hat Fürst Ludwigs
stelle vertretten, vnd ist, alß von Deßaw, der
Cantzler Doctor Müller, der Junge Börstel vndt Secretarius
Gese, ablegirt gewesen, harschleben von Wörlitz,
Obrist leutnant Knoche von Zerbst, Doctor Mechovius von mir.
Die vom größern, vndt kleineren Außschuß,
seindt auch alhier in zimlicher anzahl, sonderlich auß den
Städten, vndt wann sie deliberationes vndter
sich anstellen, So præsidirt bey ihnen der Oberste Werder
alß vndterDirector. Gott segene heylsame
consilia, vndt wende ab, alle præjudicia.
Vormittags, seindt zwey puncten au elaboriret
worden. 1. An weme der Mangel hafte, daß die
contributiones, auf den 25ten: diß [Monats], nicht einkommen?
2. Ob der vergleich zu hallten, den Wutenaw, Zanthier8,
vndt der landrentmeister, ihrer instruction zu wieder,
[o]hn vnser wißen vndt willen, zu Manßfelt geschloßen, zu
Ad 1. daß ist Deßaw vndt Cöhten, endtschuldigen sich
gar frivole, vndt offeriren sich doch zum beytrag, iedoch
nach dem Deßawischen, nicht nach dem Plötzkauer ansatz.
Zerbst aber wil nichts thun, weil es nach Lucka contribuirt.
Ad 2. negatum, vndt wird solcher contract, ohne das, rescindirt,
weil Königsmarck, an itzo contribution fordert.
Jtzt kömbt avis ein, daß der Graf von Tetenbach,
auch von vnß begehrt, innerhalb 8 Tagen, zu lifern,
<nacher halberstadt> hundert wispel getreydig. Du lieber Gott,
wo will solches hehrkommen, bey diesem großen
Mißwachß? herr erbarme dich des armen landes.
Schreiben vom Kayser, der general Commissarius heüßner
vndt Baron de Soye, sollen berichten, wie vnsere
sachen stehen, mitt dem Obersten Novery, vndt
ist der Kayserliche Kriegsraht noch in denen gedancken
begriffen, alß läge er noch in diesem Fürsten-
thumb, da er doch vor etzlichen Monaten, aufgebrochen.
Avis: daß zu Quedlinburg, der Churfürst von Saxen,
die Eptißinn habe warnen laßen, sich wol in acht
zu nehmen, dann (besorglich) in kurtzem, der gantze Schwa[hl]
des krieges, an diese örter kommen möchte. Gott wolle es nich[t.]
Nachmittags, bin ich hinauß spatziren geritten, biß nach[er]
Pröderitz, vndt Pfuhle, meine pflüger am ersten, vn[dt]
das heẅ <oder vielmehr grummet> am andern orth, zu besichtigen, wie auch
das vieh, in der weyde, auch nahe darbey, mejne Fohle[n.]
Obiges berührtes schreiben, hat der Graf von Täte[n]-
bach, vndt Cantzler Jordans, an Fürst Augustum[,] Fürst Ludwig
vndt Mich, abgehen laßen, de dato Braunschweig vom 24. Augus[t] ⁄ 4. Septem[ber]
in ansehung, das durch den mit dem hause Braunschwei[g]
getroffenen Friedensschluß, die Besatzung der Sti[fte]
Hildesheim, der Kayserlichen Mayestät eingereümet worde[n.]
Diesen Nachmittag, haben sie weitter wol acht<ll>erley
puncten, mehrentheilß aber 1. wegen <besuchung> des angestellten
crayßtages zu Leiptzig, gegen den 21. Septembris[.] 2. Be-
antworttung deß Baron de S Graven von Tähtembach-
en refüs. 3. Jtem: contribution dem Königsmarck 4. Verweiß
so den abgeordneten nacher Manßfeld, zu geben, weil Sie
limites Mandatj v̈berschritten. 5. Reduction der accisen.
6. Anlage nach allter manier de anno [16]31 vndt [16]28 darüber
sehr gestritten worden, 7<sonderlich> vndter den Städten.
7. V̈bergehung Zerbst, weil Sie nacher Lucka contribujren.
8. Einnehmung der wüsten Aempter in die contribution[.]
<Die lerchenstreicher haben 9 lerchen gebracht.>
heütte ist Jahrmarckt alhier zu Bernburg, von vieh,
vndt pferden.
Avis: daß die Schwedischen die vorstädte zu Hall occu-
pirt, vndt außgeplündert, auch mit den Kayserlichen chargirt.
Jtzt fordert Königsmarck verpflegung auf ein
Regiment zu roß, hingegen Graf von Tätembach 100 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: getreydig.
ChurSachsen citirt vnß auf einen krayßtag nacher Leiptzig
gegen den 21. September[.]
Jch bin hinauß geritten, den Marckt dießeits
en passant zu besehen, darnach durch die Sahle meine
Stuhtenfohlen Jenseits, vnd iehnen pferdemarck[!] besehen, vnd durch die Stadt
|| [[Handschrift: 315v]]
herauf, bey der Cantzeley vorüber (alda die Rähte ver-
samlet seindt) nach dem Marckt zu, geritten, vndt
also wieder herauf aufß Schloß.
Expedienda habe ich expediret.
heütte ist man wieder von einander gezogen, vndt
ist dieser convent, zu meinem contento abgelauffen,
darbey sich Doctor Mechovius wol comportirt.
Der Oberste Werder, hat v̈ber nacht mit
mir gegeßen, vndt anmuhtige gespräch mit
vnß gehabt. Wil Morgen wieder nach hause.