Übersetzung

Justus Lipsius' Abhandlung über die Bibliotheken.
übersetzt von Christian Heitzmann, Thomas Stäcker
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Abhandlung über die Bibliotheken von Justus Lipsius 1 2
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Dem durchlauchtigsten und hochgeborenen Fürsten Carolus, Herzog zu Croy und Arschott, Fürst des Heiligen Römischen Reiches, Ritter des goldenen Vlieses

Was ich über die Bibliotheken geschrieben habe, durchlauchtigster Prinz, drängt sich nahezu ohne mein Zutun danach, zu Dir gelangen. Wer nur irgend guten Geschmack besitzt und vom dem Streben nach diesen Dingen eingenommen ist, wüßte nicht, dass Du zu den herausragensten Häuptern Belgiens zählst? Wenn du daher die anderen alten Künste förderst, dann besonders die Münzkabinette3 und Bibliotheken, über die ich diesen Kommentar entworfen und verfasst habe, nicht durch Dein Wort,
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sondern durch Deine Tat angespornt. Denn ich sehe, wie du bei deren Erwerb und Vermehrung den Vorbildern jener großen Könige und Heroen nacheiferst und es ihnen gleichzutun trachtest. Ja, gleichtun sage ich, und was nimmt es wunder? Denn alles Große und Bedeutende findet sich in Dir oder bei Dir, den Gott, Natur und Glück ausgestattet mit allen Dingen hervorragen ließ 4 . Schaue ich auf Deine Abkunft? Du stammst von Königen. Vermögen? Beinahe königlich. Geist? Fürwahr königlich. Und was an einzig Hohem und Großartigem empfängst Du von dort und läßt es durch Deine Taten ans Licht treten? Weit muss ich nicht gehen: allein Dein Heverlee5 gibt dieser Stadt vor aller Augen Gewissheit, dass Du nichts bedenkst und vollbringst, was nicht dieser Abkunft, diesem Vermögen und Geist würdig ist. Welches sind dort Deine Werke? Dein Genie ringt mit den Gegebenheiten des Ortes und bezwingst sie, das Raue bringst du ins Glatte und dies wieder ins Raue, aber alles lenkst Du nach Regel und Geschick, ein anderer, um es mit einem Wort zu sagen,
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Belgischer Lucullus.6 Scheue Dich nicht, mit ihm verglichen zu werden, durchlauchtigster Fürst. Wahre Hochschätzung kam ihm zu unter den Seltenen und Großen, durch Kriege und Siege in seinen jungen Jahren berühmt, wandte er sich, da bald die Jugend sich neigte, zur Ruhe und zu sich selbst, das heißt, er widmete sich der Wissenschaft und den Studien und wandte sein Vermögen auf zur Freude und zum Nutzen der Gegenwärtigen und Zukünftigen. Von ihm stammt das vornehmste Beispiel für die Bibliotheken in Rom; von ihm sind die Gebildeten zum Gespräch, am Tisch und im Hause, versammelt worden, von ihm schließlich sind die Paläste und blühende Landschaften geschaffen worden, derer sich jedenfalls später auch die Fürsten des römischen Staates zu erfreuen schätzten. Ich meine, dass Du, unser Fürst, ihm gleichst. Denn in diesen dunken Zeiten, nachdem Du die Geschäfte des Staates und des Königs lobenswert betrieben hast, nachdem Du Truppen siegreich geführt hast, wendest Du Deinen Blick, da das Lebensalter sich schon neigt, auf diesen Hafen der Ruhe und kehrst von
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den äußeren, zu den inneren, das heißt, dem wahrhaftigen Gut zurück. Unter verschiedenen Orten der Abgeschiedenheit wählst Du Heverlee, die Vorstadt unserer Akademie, und zu was, wenn nicht vornehmlich zum Nutzen der Künste und Wissenschaften hast Du sie mit großartigen Werken, wie ich sagte, ausgestattet? Ich wage es zu sagen: diese Deine Gebäude, Promenaden, Gärten, Brunnen, Pflanzungen, für uns errichtet und gesäht, werden nicht nur die Jetzigen, nämlich die, die hindurch-, heran- oder hineingehen, genießen, sondern auch die, die kommen werden, werden es tun. Sie werden aber schließlich sogar um dieses Vergnügens willen, nicht nur wegen Löwen allein kommen. Ich lasse all die anderen, auch inneren Dinge, beiseite, mit denen Du dieses Athaeneum zu mehren und auszustatten bedachtest: großartige und Dir, dem Fürsten, würdige Dinge, die aber zu gegebener Zeit umfänglicher darzulegen sind.7 Fahre also fort, Glücklicher in der Fürsorge und der Ruhe, uns nähre mit dieser, Dich mit jener, und mit Deinem ewigen Gut zugleich auch Deinen Ruf. Wir sicherlich, die wir öffenlich sprechen
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oder schreiben, das heißt gewissermaßen die Herolde des Ruhmes, werden Deinen Namen zum Himmel tragen, Gott aber, der gerecht richtet und Deine Verdienste belohnt, wird Dich selbst heineinbringen. Auf immer der Deine zu sein, durchlauchtigster Fürst, gelobe ich, Justus Lipsius, Löwen, XII. Kal. Iul. 1602.
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An den Leser

Ich überreiche Dir ein kurzes Werk über die Bibliotheken, das heisst: über Bücher. Was gibt es Würdigeres für uns, die wir uns beständig mit Büchern beschäftigen? Gleichwohl hätte ich auch in der Tat nicht im Traum daran gedacht, wenn mich nicht das Interesse des Fürsten, dem wir es widmen wollen, dazu ermuntert hätte. Und dass man solche in vortrefflichen und hohen Plänen bestärkt und anfeuert, gereicht, nach meiner Meinung, zum allgemeinen Besten. Wie wenige der Großen widmen sich dieser Sache? Wie scheint alles in frühere Verächtlichkeit und Dunkelheit zurückzufallen? Wie schmieden sie heute neue Lehren und verachten dabei die althergebrachten und wahren. Ihnen könnte man mit Recht zurufen: Obwohl der Weg da ist, suchst du den Pfad.8 Sie werden schon sehen! Wir halten uns an das Altbewährte, und ich bin zuversichtlich, dass wir es oft mit Nutzen erforschen, gliedern und erläutern. Nimm es geneigt auf, wohlwollender Leser.
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Justus Lipsius' Abhandlung über die Bibliotheken. 1.Kapitel

Was bedeutet "Bibliothek" und "Bücherei"? Welche Bibliotheken die alten Könige und jene Ägytpens besessen haben.

Bibliothek bezeichnet dreierlei: den Ort, den Schrank und die Bücher.9 Der griechische Begriff kam auch im Lateinischen in Gebrauch, und obwohl man auch Bücherei sagt, wird unter dieser Bezeichnung eher ein Ladengeschäft verstanden, in dem Bücher zum Verkauf angeboten werden. Bibliotheken selbst sind eine alte Einrichtung und wurden, wenn ich mich nicht täusche, zusammen mit der Schrift erfunden. Denn mit dem Wissen und Erkennen entstand auch das Schreiben, und dies hätte nicht mit Gewinn genutzt werden können, wenn es nicht in Buchform zum Nutzen der Zeitgenossen und der Nachkommen aufbewahrt und bereitgestellt worden wäre. Zunächst war die Bibliothek eine Privatangelegenheit, ein jeder baute sie für sich und die Seinen auf. Danach nahmen sich Könige und Dynasten ihrer an, und nicht allein zum Nutzen, sondern auch aus Ehrgeiz und Prunksucht. Da das Abschreiben langsam und teuer war, war es einem Privatmann oder Privatvermögen kaum möglich, eine große Menge zusammenzutragen, bis die höchst nützliche Druckkunst den Prozess beschleunigte. Soweit bekannt ist, war Osymandyas von Ägypten der erste König, der eine nennenswerte Bibliothek besaß. Dieser hat, wie Diodorus (Buch 1) berichtet, neben anderen berühmten Werken eine heilige Bibliothek errichtet und an ihren
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Eingang geschrieben: Sanatorium der Seele
.10 Und obwohl er zu den älteren Königen gehörte, zweifle ich nicht, dass, obgleich nicht die Bibliothek selbst, so doch das Beispiel Bestand hatte, und es seither in Ägypten immer Bibliotheken gab, vor allem in Tempeln und unter der Aufsicht von Priestern. Vieles spricht dafür, unter anderem auch Homer, den ein gewisser Naukrates (Eustat. In Praef. Odyss.)11 des Plagiats bezichtigt. Er habe, als er nach Ägypten gekommen war, Bücher einer Frau namens Phantasie gefunden, die die Illias und die Odysee geschrieben und in Memphis im Tempel des Vulkan hinterlegt habe. Homer nun habe sie gesehen, sie sich selbst zugeschrieben und herausgegeben. Dies tut meines Erachtens dem Mann Unrecht, bestätigt aber die Sache und Gepflogenheit.

2. Kapitel

Die Bibliothek von Alexandria, deren erster und bedeutendster Gründer Philadelphus war. Die Vielfalt und Anzahl der dortigen Bücher. Abgebrannt und wieder aufgebaut.

Während die übrigen Bibliotheken im Dunkeln bleiben, erstrahlte die des Königs Ptolemäus Philadelphus in hellstem Licht und Ruhm. Er war der Sohn des Ptolemäus Lagus, der zweite dieses Namens und ein Sproß ägyptischer Könige. Ein Verehrer der Künste und Wissenschaften und, was dazugehört, der Bücher. Und so hat er in Alexandria eine gewaltige Bibliothek zusammengetragen, befördert durch die Unterweisung und das Beispiel des Aristoteles, ja sogar sogar mit seinen Büchern. Denn Aristoteles, wie ich später ausführen werde, hatte sich hinsichtlich der Menge und Auswahl eine vorzügliche Bibliothek verschafft, worüber Strabo (Buch 1)12 berichtet:Aristoteles war der erste uns bekannte Sammler von Büchern, und er belehrte die Könige in Ägypten über den Aufbau einer Bibliothek. Das muss man aber mit Vorsicht und
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interpretierend
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lesen, denn er war ja nicht der erste überhaupt, lebte bekanntlich eine Generation früher und konnte Philadelphus nicht belehren, es sei denn, wie ich sagte, durch sein Beispiel. Vielleicht stimmt auch, was Athenaeus (Buch 1)13 schreibt: Aristoteles hat dem Theophrast die Bücher hinterlassen, dieser dem Neleus, von ihm erwarb sie Ptolemaeus und ließ sie zusammen mit denen, die er in Athen und Rhodos gekauft hatte, alle in das schöne Alexandria bringen, auch wenn andere gegenteiliger Meinung sind, wie ich zu gegebener Zeit darlegen werde. Allein, jener baute also eine Bibliothek auf, von überall her und von Büchern aller Art, auch heiligen und solchen, die er aus Judäa forderte. Denn als ihm der Ruhm der hebräischen Weisheit zu Ohren gekommen war, schickte er Leute, die deren Bücher forderten, und warb zugleich geeignete Männer an, die sie zum allgemeinen Nutzen ins Griechische übersetzen sollten. Das ist die Übersetzung, die man Septuaginta nennt, von der Zahl derjenigen, die daran beteiligt waren. Dies habe sich im 17. Jahr seiner Herrschaft ereignet, wie Epiphanius überliefert (de ponder. et mensur.)14 , in der 127 Olympiade.15 Demetrius Phalerus, ein durch seine Schriften und Taten berühmter Mann, leitete die Bibliothek, ein aus Athen Verbandter, den der König gnädig aufgenommen hatte und in der Folge zu dieser und noch gewichtigeren Aufgaben heranzog. Und er erbat auch Bücher von den Chaldäern, Ägyptern und Römern und ließ sie gleicherweise ins Griechische übertragen, was ich Georgius Cedrenus entnehme: Philadephus ließ alle heiligen Bücher, Chäldäische, Ägyptische, Römische sowie solche in verschiedenen anderen Sprachen ins Griechische übersetzen, insgesamt etwa 100.000 Bände, die er alle in seinen Bibliotheken in Alexandria unterbrachte.16 Dazu seien zwei Dinge angemerkt: zum einen dass meines Erachtens die Sorge um die Übersetzung fremdsprachiger Bücher, der ihr Fürsten euch auch heute noch annehmen solltet, nützlich ist, zum anderen dass die Anzahl der Bücher zwar ziemlich groß ist, aber nicht der Wahrheit entspricht, wenn wir uns eine Vorstellung von der Gesamtzahl machen wollen. Ich denke, dass sie nicht stimmt, und glaube, dass Cendrenus nur die Übersetzungen meint bzw.
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dass die Anzahl der ursprünglich in Griechisch verfassten Bücher deren Anzahl bei weitem übertroffen hat. Das können auch andere Schriftsteller bestätigen, die deren Zahl deutlich vermehren, wie unser Seneca (de Tranq. Kapitel 9): 400.000 Bücher17 sind in Alexandria verbrannt, das schönste Denkmal königlichen Reichtums18 . In der Tat das schönste und mehr wert als alle Edelsteine oder Gold, aber um wie viel schöner ist es, wenn es noch zahlreicher ist? Denn auch diese Zahl des Seneca entspricht noch nicht der Wahrheit und muss auf 700.000 heraufgesetzt werden. Josephus mag es uns lehren, der überliefert (Antiquitates XII.219 und Euseb. De prepar. Buch VIII aus Aristeas20 ), dass Demetrius (jener Bibliothekar, von dem ich sprach) einmal von Philadelphos gefragt worden sei, wie viel tausend Bücher er schon besitze. Er habe geantwortet: an die 200.000, aber er hoffe, dass es bald 500.000 seien..21 Man sieht, wie er sie vermehrt hat. Doch um wie viel mehr haben sie später noch die anderen Könige vermehrt? Tatsächlich wurden es an die 700.000, wie Aulus Gellius in aller Deutlichkeit schreibt (Buch 6. letztes Kap.): Eine ungeheure Menge von Büchern wurde in Ägypten von den ptolemäischen Königen entweder erworben( (durch Kauf)) oder angefertigt ( (durch Abschreiben)) , fast 700.000 Bände.22 Dasselbe sagt Ammianus, den ich gleich zitieren werde, dasselbe auch Isidor, der aber verbessert werden muss: 70.000 Bücher befanden sich in Alexandria zu Zeiten des Philadelphus.23 Ich meine, es muss 700.000 heißen. Welch ein Schatz! Obschon von ewigem Wert, währte er nicht ewig. Denn alles, was an Büchern da war, ging im pompeianischen Bürgerkrieg unter, als Caesar in Alexandria Krieg mit den Einwohnern führte und zu seiner Verteidigung Feuer an die Schiffe legte, das das den Schiffen benachbarte Areal und auch die Bibliothek selbst ergriff und verzehrte. Ein trauriges Schicksal, auch für Caesar (wenn auch ohne eigenes Verschulden) eine Schmach! Daher erwähnt weder er selbst es im dritten Buch des Bellum Civile noch auch Hirtius. Andere tun es jedoch, wie Plutarch, Cassius Dio oder Livius, wie man Seneca leicht entnehmen kann. Denn jenen oben zitierten Worten fügt er an: Ein anderer möge sie rühmen, wie Livius, der sagt, es sei dies ein Werk
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des guten Geschmacks und der Fürsorge der Könige gewesen
.24 So lauten Livius' eigene Worte, wo er sich über den Brand und das gerechte Lob zur Sache und gegenüber den Königen äußert.25 Indes, über das traurige Feuer berichtet auch Ammianus (Buch XXII): Zwischen den Tempeln ragt das Serapeum hervor, in dem unschätzbare Bibliotheken untergebracht waren, und die alten Quellen überliefern einhellig, dass 700.000 Bände, durch den unermüdlichen Eifer der ptoleämischen Könige zusammengebracht, im Alexandrinischen Krieg, als die Stadt verheert wurde, unter dem Diktator Cäsar verbrannten.26 Auch er ist der Meinung, dass es sich bei der Verheerung der Stadt ereignete. Und ebenso Aulus Gellius (Buch VI):Alle diese Bände, sagt er, wurden im ersten Alexandrinischen Krieg ((zur Unterscheidung von dem, der sich unter Antonius ereignete)) , bei der Verheerung der Stadt nicht mit Absicht oder planmäßig, sondern durch unglücklichen Zufall von den Hilfstruppen in Brand gesteckt.27 Er entschuldigt nicht nur Caesar (wer wäre den Büchern und der Wissenschaft zugeneigter als er?), sondern auch die römischen Soldaten und schiebt die Schuld ausländischen Hilfstruppen in die Schuhe. Über eine Verheerung findet sich bei Plutarch oder Cassius Dio nichts; doch von diesen später. Das also war das Ende der ehrwürdigen Bibliothek, in der 183. Olympiade28 , nachdem sie kaum 224 Jahre bestanden hatte. Selbst wenn sie wiedererstand, so doch nicht als dieselbe (wie hätte das sein können?), aber als eine ähnliche, und zu errichten an derselben Stelle, nämlich im Serapeum.29 Den Wideraufbau veranlasste Cleopatra, berühmt berüchtigt durch ihre Liebschaft mit Antonius. Sie erbat von ihm als Morgengabe und gleichsam Grundstock die Bibliothek der Attaliden bzw. die pergamenische Bibliothek. Nachdem sie daher die ganze von ihm zum Geschenk erhalten und für ihren Abtransport nach Alexandria gesorgt hatte, wurde sie wiederum bereichert und vermehrt und stand auch in christlichen Zeiten in Blüte und hohem Ansehen. Tertullian berichtet (Apolog. Kap. XIIX):Heute werden beim Serapeum die Bibliotheken des Ptolemäus zusammen mit den hebräischen Schriften gezeigt.30 Man beachte - wie man von Strabo und anderen erfahren kann -, dass sie sich wieder beim Serapeum, d.h. in dessen Säulenhallen und in der Nähe des Hafens und Dockanlagen, befand. Man beachte auch, dass es wieder die Bibliotheken des Ptolemaeus heißt
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, wenn es auch nicht mehr dieselben Bibliotheken waren, sondern ähnliche, und die ursprünglichen hebräischen Bücher, zusammen mit der Septuaginta, in den Flammen untergegangen waren. Doch wohlan, so groß war von alters her das Ansehen und die Zuverlässigkeit dieser Bibliotheken, dass Tertullian die Heiden dorthin ruft oder schickt. Ich glaube, sie stand so lange wie das Serapeum selbst, ein Tempel von ungeheuren Ausmaßen und staunenswerter Kunstfertigkeit, den die Christen schließlich unter der Herrschaft Theodosius des Älteren als ein Bollwerk des Aberglaubens bis auf den Grund zerstörten, was von den christlichen Schriftstellern überliefert und gelobt wird (Ruff. II. Kap. XXIII und ebenso Sokrates und Sozomenus und andere).31

3. Kapitel

Die griechischen Bibliotheken. Vor allem die des Peisistratos und des Aristoteles und ebenso die in Byzanz

Und dies habe ich über die Bibliotheken Ägyptens gefunden, vielleicht zu wenig und zu Geringes im Hinblick auf deren Größe und Bedeutung. Aber die Zeit hat sie verschlungen, die Zeit, die man auch bei den Bibliotheken Griechenlands anklagen kann. Über die bedeutenderen von diesen spricht Athenäus kurz und bündig (Buch 1), dort wo er Laurentius für seinen Eifer beim Bucherwerb lobt , indem er behauptet, er habe den Polykrates von Samos, den Tyrannen Peisistratos, den Athener Euklid, Nikokrates von Kypros, den Dichter Euripides und den Philosophen Aristoteles übertroffen..32 Aber über alle diese vermag ich nicht im Einzelnen zu sprechen, außer über Peisistratus, dem Aulus Gellius das Verdienst zuspricht, sich als erster dieser Sache befleißigt zu haben.33 Polykrates lebte freilich nahezu zur gleichen Zeit. Aber die Worte des Gellius lauten (Buch 6): In Athen soll der Tyrann Peisistratos als erster Bücher der freien Wissenschaften öffentlich zum Lesen bereitgestellt haben.34 Er war ein großer Mann - befreie ihn nur von diesem verhaßten Beinamen - und wir verdanken ihm den Homer, zumal in rechte Ordnung gebracht und korrigiert
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, womit er sich uns auf immer verbunden hat. In solchem Maße lag einst die Sorge um den rechten Text in den Händen von Fürsten, ja sogar Königen. Diese Bibliothek wurde in der Folge von den Athenern selbst vielfältig vermehrt, bis sie von Xerxes geraubt und fortgeschafft wurde, als er sich Athens bemächtigte. Aber dieselben Bücher wurden viele Jahre später (in der 117 Olympiade) auf Veranlassung von Seleukos Nikanor, dem König von Syrien, großzügig als Geschenk nach Athen zurückgeschickt.35 Dort verblieben sie hernach bis in die Zeit Sullas, der seinerseits Athen einnahm, plünderte und vernichtete; später ist sie jedoch, wie ich mit gutem Grund glaube, wiederhergestellt worden. Denn wie kann die Mutter der Wissenschaften ohne Hilfsmittel von Büchern sein? Und in der Tat gab es dort später mehrere Bibliotheken und, wie Pausanias schreibt. errichtete der Kaiser Hadrian in Athen für den Panhellenischen Jupiter einen Tempel und in diesem eine Bibliothek.36 Was Athenaeus über Euklid sagt: er sei Archont gewesen, dazu habe ich nur erfahren, er sei unter deren höchsten Beamten gewesen und nicht mehr. Über Aristoteles37 jedoch berichtet Strabo mit rühmenden Worten, die ich oben zitiert habe. Ich fügte noch das aus Athenaeus hinzu, dass seine Bibliothek schließlich zu den Ptolemäischen Königen gelangt sei, selbst wenn Strabo und andere es zu bestreiten scheinen. Denn dieser führt aus (Buch 13): Die Bücher des Aristoteles, die zu Neleus gelangt waren, fielen später an Nachkommen, ungebildete Menschen, die sie, ohne Gebrauch von ihnen zu machen, unter Verschluss hielten. Sodann wurden sie in der Erde vergraben und von Schaben und Würmern verdorben38 ; schließlich erhielt sie Appellikon von Teos gegen eine große Summe Geldes. Dieser ließ die verdorbenen und zerfetzten Bücher abschreiben und veröffentlichen, auch wenn sie wenig glaubwürdig waren oder einem kritischen Urteil genügten. Nach dessen Tode nahm sie Sulla an sich , als er sich Athens bemächtigt hatte, und schickte sie nach Rom. Dort machte der Grammatiker Tyrannion Gebrauch von ihnen und - wie das Gerücht geht - schnitt Teile heraus oder brachte sie durcheinander..39 Etwas ähnliches oder dasselbe berichtet Plutarch in seinem Leben des Sulla.40 Wenn dies wahr ist, wie gelangten dann die Bücher von Neleus zu Philadelphus, wie oben von Athenaeus behauptet wird? Es sei denn - und das ist jedenfalls meine Meinung - , dass Neleus die Bücher des Aristoteles, - ich meine die von ihm
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selbst geschriebenen - behielt und seinen Nachfahren als einen ganz besonderen Schatz überlieferte, jedoch die übrige Menge von fremder Hand
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an Philadelphus verkaufte. Und ich entsinne mich nicht, etwas anderes Erwähnenswertes über Griechenlands Bibliotheken gelesen zu haben und die Römer haben zweifelsohne das meiste davon zu sich gebracht, nachdem sie Griechenland erobert haben. Gegebenenfalls kann man noch die byzantinische Bibliothek dazurechnen, die in der Kaiserzeit bestand. Denn Zonaras und Cedrenus überliefern, dass unter der Herrschaft des Kaisers Basiliscus, die dortige Bibliothek verbrannt sei, in der sich 120.000 Bücher befanden: unter diesen der Darm eines Drachen, 120 Fuß lang, auf dem mit goldenen Lettern die Illias und die Odysee des Homer geschrieben waren. Doch diese Bibliothek ist eher Thrakien und nicht zu Griechenland zuzurechnen.

4. Kapitel

Die Bibliothek des Attalos, die von Eumenes gestiftet wurde. Einiges, das von Plinius und Vitruv hier vielleicht nicht bedacht wurde. Wie groß sie war und wie lange sie bestand.

Ebenso gehört auch die Attalische bzw. die Pergamenische Bibliothek nach Asien. Sie war nach der Alexandrinischen die bedeutendste. Denn als die Attalidenkönige, aus kleinen Anfängen, durch das Bündnis und die Hilfe der Römer groß geworden waren, schmückten sie den Sitz des Königreichs Pergamon auf vielfältige Weise, besonders mit Bibliotheken. Von Eumenes, dem Sohn des König Attalos und Urheber dieser Sache, berichtet Strabo (Buch 13): Eumenes baute die Stadt auf und verschönerte sie geschmackvoll mit Tempeln und Bibliotheken zu dem, was sie heute ist41 Und Plinius schreibt: (Buch 13, Kap. 11) Nach Varro wurde wegen des Wettstreites um die Bibliotheken der Könige Eumenes und Ptolemäus, als Ptolemaeus die Lieferung von Papyrus unterband, in Pergamon das Pergament erfunden.42 Ähnliches überliefert Hieronymus im Brief an Chromatius43 und ebenso Aelian.44 Aber sie nennen Attalus
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anstelle von Eumenes.
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Allerdings passt es für keinen von beiden so recht, wenn man die Chronologie in Betracht zieht, da sie fast ein ganzes Jahrhundert nach Philadelphus lebten. Wie also konnte es zwischen ihnen zu diesem Wettstreit, von dem Plinus spricht, kommen? Es sei denn, man behilft sich damit, dass ein von Philadephus verschiedener Ptolemaeer gemeint ist. Z.B. lebte Ptolemaeus V. mit dem Beinamen Epiphanes in der Zeit des Eumenes. Und obwohl von einem besonderen Interesse seinerseits für Bibliotheken nichts bekannt ist, hat er vielleicht die Lieferung von Papyrus aus Missgunst unterdrückt, damit nicht ein anderer mit einer neuen Bibliothek an jene altehrwürdige heranreiche. Indes dieser Fehler oder diese Unbedachtsamkeit findet sich noch deutlicher in Vitruv, der folgendermaßen schrieb (Buch 7 am Anfang): Als die Attalischen Könige, von den Reizen der Philologie verführt, die großartige Bibliothek von Pergamon zum allgemeinen Nutzen errichtet hatten, da begann auch Ptolemaeus, von maßlosem Ehrgeiz und heftigem Verlangen angestachelt, mit nicht geringerem Fleiß eine ebenbürtige Bibliothek in Alexandria aufzubauen.45 Wie das? Sollten die Attalischen Könige den Alexandrinischen in diesem Eifer zuvorgekommen sein? Sollten sie ihrem Beispiel und ihrer Inbrunst nachgeeifert haben? Das Gegenteil ist der Fall, und sie hatten es schon vollbracht, als jene noch nicht einmal daran dachten. Es sei denn, es beliebte ihm dies hier ebenfalls wegen eines späteren Ptolemäers anzuführen und es zu bemänteln, aber er bemäntelt es eben. Im Übrigen reichte diese Bibliothek weder im Umfang noch vom Alter her an die Alexandrinische heran. Denn über beide schreibt Plutrach (im M. Antonius): dass der Triumvir Antonius, der vom Liebreiz Kleopatras verzaubert war, ihr die Bibliothek von Pergamon zum Geschenk machte, in der sich 200.000 einzelene Bücher befanden46 , d.h. Buchrollen. Denn ich denke, das ist mit einzelnen Büchern gemeint, da sich in einer Buchrolle oft mehrere Bücher befinden, die er nicht dazurechnen wollte.47 Also ist sie selbst gleich nach der Alexandrinischen untergegangen, aber
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lebte in dieser fort. Oder lebte sie an ihrem ursprünglichen Ort wieder auf? Gewiß, wenn man darauf achtet, deuten die Worte des Strabo oben darauf hin, wenn er sagt, verschönerte sie mit Bibliotheken, wie heute noch zu sehen. Wann heute? Zu der Zeit als Strabo schrieb, also zur Zeit des Tiberius, so dass es scheint, dass sie entweder von Augustus, der die meisten Maßnahmen des Antonius rückgängig machte, nach seinem Sieg zurückgebracht oder aber durch Abschriften erneuert worden ist. Darüber kann ich aber außer Mutmaßungen nichts sagen.

5. Kapitel

Römische Bibliotheken, private und die erste öffentliche des Asinius Pollio.

Und dies sind die Bibliotheken, die ich unter den nichtrömischen als erwähnenswert gefunden habe. Wir wollen nun zu den römischen Bibliotheken kommen, die uns räumlich und zeitlich näher liegen. Recht spät nämlich interessierten sich die, die Abkömmlinge des Mars und nicht der Musen waren, dafür. Gleichwohl, schließlich gewannen auch hier, mit Gottes Hilfe, Bildung und Geschmack an Wert; zunächst aus geringen Anfängen, wie es üblich ist. Bei Isidor findet sich die Bemerkung: Als erster brachte Aemilius Paulus, der Sieger über den König Perseus von Makedonien, eine Menge Bücher nach Rom. Sodann Lucullus aus der Pontischen Beute48 . Er nennt zwei, die Bücher herbeischafften, aber sie machten sie der Öffentlichkeit nicht vollständig zugänglich. Über Aemilius habe ich nichts weiter gefunden, über Lucullus gibt Plutarch weitläufig Auskunft: Rühmenswert waren seine Aufwendungen und sein Interesse für Bücher. Denn er erwarb eine große Zahl erlesener Schriften, und so großzügig er sie erwarb, so stellte er sie zum Gebrauch zur Verfügung. Denn seine Bibliotheken standen allen offen und in den angrenzenden Säulengängen und Exedren fanden vor allem Griechen Aufnahme, die wie zu einem Musentempel immer wieder dorthin kamen und die Zeit miteinander auf Angenehmste frei von anderen Sorgen verbrachten. Oft verkehrte er auch selbst mit ihnen und
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mischte sich unter die Philologen, wenn er zu diesen
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Säulenhallen und Umgängen kam.
49 Daran siehst du, Durchlauchtigster Fürst, wie diese Bibliotheken öffentlich zugänglich waren, und wie er, obwohl er sich das Eigentumsrecht vorbehielt, den Gelehrten dennoch die Benutzung gestattete, was auch ihr gnädig zu tun pflegt. Aber ein dritter sollte diesen beiden noch beigesellt werden, Cornellius Sulla, der spätere Diktator, der aus Griechenland und Athen eine große Menge Bücher mit sich führte, in Rom unterbrachte und ordnete, was außer Plutarchus auch Lucianus (Der ungelehrte Büchernarr) schrieb.50 Dennoch hat keiner von diesen wahrhaftig eine öffentliche Bibliothek errichtet. Diesen Gedanken fasste als erster der großmütige und hochsinnige Julius Caesar51 , und er hätte es vollbracht, wenn ihn das Schicksal nicht gehindert hätte. Sueton schreibt über ihn: Er fasste den Plan, möglichst große lateinische und griechische Bibliotheken der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen – Marcus Varro sollte sie aufbauen und leiten. 52 O welcher Großmut und ebenso welch kluger Plan! Denn wer auf Erden war für dieses Amt geeigneter als der berühmte Marcus Varro, der gelehrteste unter den Griechen und Römern? Doch Caesar plante es, führte es aber nicht aus. Augustus, sein Adoptivsohn, fügte den anderen Schmuckstücken der Stadt und des Reiches an vielen Orten auch dieses hinzu. Denn auf seine Bitte und Anregung hin erbaute Asinius Pollio, der Redner und edle Senator, wie Sueton berichtet53 , das Atrium Libertatis und machte in ihm eine Bibliothek öffentlich zugänglich. Isidor sagt: Als erster machte in Rom Pollio eine griechische und lateinische Bibliothek öffentlich zugänglich, wobei er Büsten der Autoren hinzufügte, in dem Attrium, das er aus der Kriegsbeute auf prächtigste erbaut hatte .54 Aus der Kriegsbeute sagt er, nämlich der Dalmatier, die er besiegt hatte. Ebenso Plinius (Buch 34. Kap. 2): Asinus Pollio machte durch die Einweihung einer Bibliothek als erster das Wissen der Menschen zu einem öffentlichen Besitz55 Dass sie sich im Atrium Libertatis befand, d.h. auf dem Aventin, steht demnach fest. Ich möchte aber sagen, er habe es eher
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ausgestattet oder ergänzt als errichtet. Denn dass es schon lange zuvor dort gewesen war, nämlich durch Tiberius Gracchus, den Vater der Gracchen, berichten Plutarch und andere Autoren. Daher hat er es nur wieder in Stand gesetzt und zu diesem Zweck prachtvoll ausgestattet. Dazu ist Ovid zu entnehmen (III. Tristitia. Eleg. I.): Und nicht ließ die Freiheitsgöttin mich in das Atrium, das als erstes den gelehrten Büchern offenstand.56 Nicht nämlich folge ich den Gelehrten, die meinen, es handele sich um einen Treffpunkt der Poeten. Offenkundig beklagt das Buch, dass es nicht in die Bibliothek des Asinius aufgenommen wurde, die als erste gelehrten Büchern offenstand bzw. öffentlich zugänglich war.

6. Kapitel

Die Octavia und die Palatina des Augustus. Deren Bibliothekare und Kustoden

Und diese war also unter Augustus die erste öffentliche Bibliothek. Bald darauf gab es auch zwei weitere, die er selbst stiftete. Die erste ist die Octavia57 , die er zum Gedenken an seine Schwester gründete. Über sie berichtet Cassius Dio (zum Jahr 721, Buch 49): Augustus errichtete Portiken und Bibliotheken, die er nach seiner Schwester Octavia benannte.58 Selbst wenn Plutarch (im Marcellus) dieses Werk der Octavia selbst zuzuschreiben scheint: Zu Ehren und zum Gedächtnis an den verstorbenen Marcellus widmete ihm seine Mutter Octavia die Bibliothek, Kaiser Augustus das Theater, das den Namen des Marcellus trägt.59 Ich denke, dass Plutarch sich täuscht, weil nämlich die Bemerkung des Cassius Dio zehn Jahre vor dem Tod des Marcellus liegt. Und er fügt hinzu, sie sei aus der Beute des Dalmatischen Krieges errichtet worden.60
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Ein merkwürdiges Zusammentreffen, dass sich die erste und die zweite Bibliothek einem Barbarenvolk verdankte. Und von ihr schreibt auch Sueton in der Vita des Grammatikers Melissus: Nach seiner schnellen Freilassung wurde er ein enger Vertrauter des Augustus, weil er es als Aufgabe übernahm, die Bibliotheken im Porticus der Octavia geschmackvoll auszustatten.61 . Man beachte, dass sie im Porticus gewesen ist. Wie das? Ich denke in seinem oberen Teil, aus Sicherheitsgründen und zur Zierde, denn der untere Teil diente nur zum Flanieren, worüber Ovid ebenso meinte (III. Trist. Eleg. I.) In die anderen Tempel suchte ich zu gelangen, die an das benachbarte Theater grenzen. Doch auch diese durfte ich nicht betreten.62 Denn das Büchlein beklagt, dass es auch von dieser Bibliothek abgewiesen wurde, und es bezeichnet den Ort, wo sie sich befand. Welchen? Den der dem Theater des Marcellus benachbart lag. Es gibt es noch eine andere Bibliothek des Augustus, die nach ihrer Lage Palatina heisst, weil sie sich auf dem Palatin befand. Sueton berichtet (Kap. 29): Er ließ den Tempel des Apollo in dem Teil seines Palastes auf dem Palatin errichten, der von einem Blitz getroffen worden war und von dem die Eingeweidenschauer weissagten, er werde von Gott beansprucht. Hinzu kamen Portiken mit einer lateinischen und griechischen Bibliothek.64 Dies geschah im Jahr 726 seit Gründung der Stadt, wie man dem Anfang von Cassio Dio (53. Buch)65 entnehmen kann. Daher hat sich Ovid bei der Aufzählung der Bibliotheken an die zeitliche Reihenfolge gehalten, da er zunächst die Asinia, dann die Octavia, schließlich besagte Palatina wie folgt aufzählt: Von dort werde ich, von gleicher Furcht erfüllt,66 geleitet zu dem glanzvollen Tempel des ungeschorenen Gottes, der sich auf den hohen Stufen erhebt. Dort, wo sich Bildnisse abwechseln mit ausländischen Säulen, die Belide und der bärtige Vater mit dem gezückten Schwert, und wo, was die Alten und Neuen mit klugem Sinn erschufen,
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dem Gelehrten zur Lektüre offen steht.
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Ich suchte meine Brüder, ausgenommen natürlich jene, die ihr Vater lieber nicht gezeugt hätte. Während ich noch suchte, hieß mich der Bibliothekar, dem jene Stätte unterstellt ist, von jenem heiligen Ort wegzugehen.
67 Außerdem zeigt er, dass es an diesem Ort auch einen Bibliothekar oder Kustoden gegeben hat, nach Sueton war dies Gaius Julius Hygin. Dieser berühmte Grammatiker stand, wie er sagt, der Palatinschen Bibliothek vor und unterrichtete dort dessen ungeachtet sehr viele.68 Die griechische und lateinische Bibliothek hatten jeweils sogar ihren eigenen Bibliothekar. In einer alten Inschrift aus Marmor heißt es: Antiochus von des Kaisers Tiberius Claudius lateinischer Bibliothek des Apollo. Auf einer anderen: Gaius Julius Falyx von der Griechischen Bibliothek auf dem Palatin.69 Ähnliches findet sich in anderen Inschriften. Dieser Bibliothek gedenkt auch Plinius (Buch 34, Kap. 27): Wir sehen einen Apollo von Toskanischem Mamor in der Bibliothek des Augustustempels, vom Zeh aufwärts 50 Fuß groß.70 Obwohl man das auch auf die Bibliothek des Kaisers Vespasian beziehen könnte, die sich im Friedenstempel befand. Deutlicher äußert sich Plinius an anderer Stelle über die Palatina: Den Beweis dafür, dass die griechischen Schriften einst einmal fast dasselbe gewesen sind wie jetzt die lateinischen, zeigt eine Delphische Tafel von altem Erz, eine Weihegabe an Minerva, die sich heute als ein Geschenk der Herrscher auf dem Palatin in der Bibliothek befindet..71 Dass diese sehr lange in Rom geblieben ist, bin ich veranlasst aus den Worten des Johannes von Salisbury zu glauben, der schreibt (Buch 2, De nugis Curialium):Dass der hochheilige Lehrer Gregor nicht nur die Astrologie vom Hof vertrieben, sondern, wie von den Alten überliefert wird, Schriften bewährter Lektüre dem Feuer übergeben habe, die alle der Palatinische Apoll empfangen hat.72 Unter diesen befanden sich vor allem solche, die den Menschen den Sinn der Himmlischen und die Orakelsprüche der höheren Mächte zu enthüllen schienen.73 . Bemerkenswert!74
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7. Kapitel

Die Bibliothek des Tiberius, des Trajan, des Vespasian, die Kapitolinische und andere unbekannte Bibliotheken

Von Kaiser Augustus, dem Liebhaber von Kunst und Kultur, stammen also diese beiden. Von anderen stammen andere. Es scheint nämlich in dieser Sache einen Wettstreit der Herrscher gegeben zu haben, wie wenn sie um die Siegespalme gekämpft hätten. Denn sogleich nach dem Tode des Augustus hat auch Tiberius auf dem Palatin eine Bibliothek errichtet, und zwar in dem Teil, der zur Via Sacra hin gelegen ist. Denn dass dort das Haus des Tiberius lag, behaupten diejenigen, die heute diese Dinge erkunden, und sie wird in seinem Hause verortet. A. Gellius (Buch 13, Kap. 18) schreibt: Als ich und Appolinaris in der Bibliothek von Tiberius Haus saßen.75 Ebenso schreibt Vopiscus (In Probo), er habe Bücher aus der Bibliotheca Ulpia benutzt und ebenso aus dem Haus des Tiberius.76 In der Folge scheint auch Vespasian eine Bibliothek errichtet und an den Tempel der Pax angebaut zu haben. Darüber schreibt A. Gellius (Buch 16, Kap. 8) : Wir suchten wissbegierig den Kommentar von Varros Lehrer L. Aelius Stilo, und lasen ihn, nachdem wir ihn in der Bibliothek der Pax gefunden hatten. .77 Auch Galen erwähnt sie in Über die Zusammensetzung der Heilmittel (Buch 1).78 Eine andere stammt von Trajan, über die ebenfalls A. Gellius schreibt (Buch 2, Kap. 27): Als wir einmal in der Bibliothek des Trajanstempels saßen.79 Das ist dieselbe, die nach dem Namen des Geschlechtes dieses Herrschers üblicherweise Ulpia genannt wird. Vopiscus schreibt (im Aurelianus): Dies habe ich von glaubwürdigen Männern erfahren und in Büchern der Bibliotheca Ulpia nachgelesen .80 Und noch einmal: Und wenn du damit nicht zufrieden sein solltest, dann lese die Griechischen Bücher gründlich, und befrage die auf Leinen geschriebenen Chroniken, die dir die Bibliotheca Ulpia bereitstellen wird, wannimmer Du es möchtest.81 Davon, dass diese sich anfangs auf dem Trajansforum befanden, wo auch die anderen Bauwerke dieses Herrschers sind, lasse ich mich leicht überzeugen. Aber Vopiscus führt an, dass sie später verlegt und auf den Vimininal verbracht wurde zur Ausstattung der Diokletiansthermen (ob von Diokletian selbst?).
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Vopiscus legt es nahe: Ich habe vor allem Bücher aus der Bibliotheca Ulpia benutzt, die sich zu meiner Zeit in den Thermen des Diokletian befanden.82 Da er ausdrücklich von seiner Zeit spricht, zeigt er damit, dass sie zu einer anderen Zeit anderswo gewesen ist. In der Stadt finde ich auch die Kapitolinische Bibliothek, über die Eusebius in der Geschichte des Kaisers Commodus schreibt: Ins Kapitol schlug der Blitz ein und in einer großen Feuersbrunst verbrannten die Bibliothek und alle benachbarten Gebäude.83 Ausführlicher schildert Orosius den Vorfall folgendermaßen: Auf die Schandtaten des Herrschers folgt die Bestrafung der Stadt. Denn das Kapitol wurde von einem Blitzschlag getroffen, aus dem ein Brand entstand, der jene mit Fleiß und Sorgfalt der Vorfahren aufgebaute Bibliothek und die benachbarten Gebäude im Feuersturm vernichtete.84 Doch wer war deren Stifter? Man kann es nicht mit Bestimmtheit sagen, doch vermuten, dass es Domitian gewesen sei. Denn er, der einst auf dem Kapitol gerettet worden war, erichtete dort als Herrscher einen Tempel. Warum nicht auch diese Bibliothek, selbst wenn es heute keine Überlieferungszeugen mehr dafür gibt? Sueton äußert sich dazu nur im Allgemeinen (in der Vita des Domitian): Er sorgte mit größtem Aufwand für den Wiederaufbau der vom Brand vernichteten Bibliotheken. Er forderte von überall her Exemplare an und schickte nach Alexandria Leute, die Bücher abschreiben und vervollständigen sollten.85 Daran kann man ablesen, dass auch zu dieser Zeit die Bibliothek von Alexandria als die Stammmutter der anderen angesehen wurde und dass die, die Schaden gelitten hatten, aus dieser wieder hergestellt und ausgestattet wurden. Ja, mehr noch, wie hätten so viele in die Zeit des Publius Victor, d.h. Constantins, kommen können, wenn sie nicht durch die Fürsorge der Fürsten vor dem Untergang bewahrt worden wären? Denn jener bemerkt zu den Besonderheiten der Stadt: Es gibt 29 öffentliche Bibliotheken, darunter ragen zwei hervor: die Palatina und die Ulpia.86 Ach! wie sie sogar dem Gedächtnis verloren gegangen sind! Denn unsere Nachforschungen konnten von jenen 29 gerade einmal 7 aufspüren und wenigstens ihre Namen dem Vergessen entreißen.
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8. Kapitel

Die Bibliothek in Tibur87 und einige größere Privatbibliotheken. Man findet sie in Bädern und auf dem Land

Mehr öffentliche Bibliotheken kann ich nicht ermitteln, jedoch eine, die zwar nicht in der Stadt, aber in der Nähe, in Tibur, liegt. Über sie schreibt A. Gellius (Buch 9, Kap. 14): Ich erinnere mich an eine Schrift, die ich in demselben Buch des Claudius in der Bibliothek in Tibur fand.88 Und sodann (Buch 19, Kap. 5): Er holte es aus der Bibliothek in Tibur, die damals sehr benutzerfreundlich im Herkulestempel untergebracht war.89 Man kann hier und anderswo hinsichtlich der Tempel die Festellung machen, dass Bibliotheken bei oder in ihnen untergebracht waren. Warum sollten sich jene heiligen Werke des Geistes auch nicht an heiligen Orten befinden? Möglicherweise hat Hadrian auch jene Bibliothekin Tibur errichtet, denn es ist bekannt, dass er diesen Rückzugsort über die Maßen geliebt und mit diversen prachtvolle Bauten ausgestattet hat. Für mich jedenfalls steht fest, dass Bibliotheken auch in anderen Munizipien und Kolonien verbreitet waren wie auch die Pflege der Künste. Doch auch vermögende Männer haben sich um des Nutzens und Ruhms willen Privatbibliotheken aufgebaut, und darunter auch einige herausragende. So wie jener Epaphroditus aus Chaeronaia, Grammatiker von Beruf, von dem die Suda überliefert, dass er in der Zeit zwischen Nero und Nerva lebte und beständig Bücher kaufte, an die 30.000 sammelte, und zwar nur die besten und ausgesuchtesten.90 Letzteres lobe ich, nicht so sehr die Masse als die Qualität mit Geschmack zu suchen. Ich wünschte mir, dass dieser es war, der den Epiktet, den Höhepunkt der wahren Philosophie,91 unter seinen Sklaven hatte. Das Alter könnte stimmen, nicht jedoch der Titel und Beruf, weil dieser Grammatiker, jener aber, wie die Suda verrät, einer der Leibwächter Neros war. Aber wer er auch war,
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Sammonicus Serenus übertraf ihn in diesem Bemühen: er besaß ein Bibliothek,
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die 62.000 Bände zählte.92 Als er starb, hinterließ er sie Gordianus dem Jüngeren, der nur kurz die Herrschaft innehatte. Dies wird durch Iulius Capitolinus mit den lobenden Worten überliefert: Den Gordianus hat sie unsterblich gemacht, da er, dem eine so reiche und glanzvolle Bibliothek geschenkt ward, durch diese Zierde bei den Gelehrten zu Ruhm gelangte (Ich lese hier lieber: gelangte im Munde der Gelehrten) .93 Siehe, durchlauchtigster Fürst, wie die Sorge um die Bibliothek Dank und Ruhm zeugt, den ihr Großen euch unentwegt angelegen lassen sein müsst. Und diese oder noch einige andere haben der Überlieferung zufolge bedeutendere Bibliotheken besessen. Doch es gab noch mehr, und Seneca weist schon in seiner Zeit auf dieses weit verbreitete Bestreben hin und verurteilt es. Warum verurteilt er es? Er schreibt (De Tranq. Animi cp.9): Nicht nämlich zum Studium, sondern zur Prachtentfaltung haben sie sie beschafft, so wie den meisten, die sogar der unwissenschaftlichen Literatur unkundig sind, Bücher nicht Werkzeuge der Studien, sondern Ausstattungstücke für das Eßzimmer sind, und kurz danach fügt er hinzu: Bei den Trägsten also wirst du sehen, was es an Reden und Geschichtswerken gibt und bis unters Dach aufgerichtete Regale. Schon werden auch Bibliotheken neben Bädern und Thermen als unverzichtbare Ausstattungsgegenstände eines Haushaltes hergerichtet.94 Das ist schlecht! Ich gebe es zu. Gleichwohl, ich wünschte, dass auch unsere Reichen dieserart schwelgten!95 Wenn schon nicht zu ihrem eigenen, dann wenigstens zum Nutzen und Vorteil eines anderen. Zu beachten ist das über die Bäder und Thermen Gesagte, so wie wir oben bemerkten, dass jene Bibliotheca Ulpia sich in den Thermen Diokletians befand. Warum aber dort? Ich glaube, weil man damals bei der Körperpflege Zeit hatte und es daher, da die Menschen sonst beschäftigt waren, Gelegenheit gab, etwas zu lesen oder zu hören. Denn auch in den Land- und Herrenhäusern gab es sie allenthalben, weil man Muße und Zeit hatte. Auf diese Gepfolgenheit bezieht sich der Bescheid des Rechtsgelehrten Paulus: Wenn ein Grundstück vermacht wird, dann gehören auch die Bücher
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und Bibliotheken, die sich auf diesem Grundstück befinden, zum Vermächtnis.
96 Plinius sagt über sein Landhaus:
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in der Wand ist ein Schrank in Gestalt eines Bücherschrankes eingefügt
.97 Martial empfiehlt die Landhausbibliothek, die einem anderen Martial, einem gewissen Julius Martialis, gehört:
Bibliothek auf dem lieblichen Land,
von wo der Leser die benachbarte Stadt sieht.
Wenn zwischen ernsteren Liedern
irgendein Platz für die übermütige Thalia wäre,
dann magst du sogar in das untereste Regal stellen diese
sieben Bücher, die wir dir geschickt haben.
98

9. Kapitel

Bibliotheksdekoration aus Elfenbein und Glas. Schränke99 , Regale, Pulte und Sitzbänke100

Ich habe die Bibliotheken behandelt und zumindest diejenigen vorgestellt, die uns die Zeit nicht geraubt hat. In der Tat nur wenige von vielen: ein Tropfen im Eimer101 , wie das alte Wort sagt. Doch möge dies als Anreiz und Beispiel genügen. Oder soll ich auch etwas über deren Dekoration oder Einrichtung hinzufügen? So soll es sein! Bei Isidor lese ich: Erfahrenere Architekten sind der Ansicht, dass weder eine goldene Kassettendecke in Bibliotheken gehört noch ein anderer Bodenbelag als aus karystischem Marmor, weil der Glanz des Goldes blendet und die grüne Farbe die Augen erquickt..102 Ein kluges Urteil hat er gefällt oder der, von dem er es hat. Denn es steht fest, und ich habe es selbst erfahren, dass der Glanz die Konzentration und das Schreiben beeinträchtigt, so wie es von der grünen Farbe klar ist, dass sie die Augen kräftigt. Böetius bringt in seiner Trostschrift weiteres hierzu zur Sprache: die mit Elfenbein und Glas verzierten Wände.103 Dass es aber in Bibliotheken Bücherschränke gab, ist von der Sache und dem heutigen Gebrauch her klar, aber ich ergänze, dass sie durch Nummern unterschieden waren. So heißt es bei Vopiscus: Die Bibliotheca Ulpia hat ein Elefantenbuch im sechsten Bücherschrank.112 Bedeutet Elefanten- so viel wie aus Elfenbein oder auf die Haut eines Elefanten geschrieben? Der alte Scholiast des Juvenal sagt zu jenem Vers: Dieser wird Bücher und Regale bereitstellen.113 Er sagt, die Bücherschränke stehen für die Bibliothek. Aber nach meiner Meinung stehen sie eigentlich für die Regaleforuli , mit Martial zu sprechen, die Nesternidi der Bücher oder mit Seneca die unterschiedlichen Fächerloculamenta. Sidonius situiert dieses und noch anderes in Bibliotheken: Hier sind im Übermaß Bücher griffbereit. Man könnte glauben die Pulte der Grammatiker, die Sitzbänke eines Athaeneums oder die hohen Buchschränke der Buchhändler zu sehen.114 Pulteplutei , das sind die schräg geneigten Bretter,
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auf die man die Bücher zum Lesen legt. Sitzbänkecunei, die Reihe der Bänke, wie in einem Athenaeum angeordnet. Die voluminösen und hohen Schränke, die ich genannt habe, diese scheint Cicero in einem Brief an Atticus Büchergestellepegmata genannt zu haben. 115
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10. Kapitel

Bildnisse von Gelehrten in ihnen, nach einer lobenwerten Sitte, die auf Asinius Pollio zurückgeht

Doch der wohl vornehmste Schmuck und nach meinem Urteil nachahmenswerteste, der heute noch nicht nachgeahmt wird, sind die Portraits oder auch Statuen der Gelehrten, die man zusammen mit den Büchern aufstellte. War dies nicht den Augen und dem Gedanken wohlgefällig und angenehm? Von Natur aus werden wir zu den Darstellungen und Abbildungen großer Männer hingezogen und zu jenen Körpern oder Herbergen, in die sich der himmliche Geist einschloss: Siehe, hier war er! Man könnte die Schriften des Homer, Hypokratis, Aristoteles, Pindar, Vergil, Cicero lesen oder mit den Augen genießen, und dies zusammen mit dem Portrait des Autors. Ich wiederhole es: wohlgefällig! Warum ahmen wir es nicht nach, indem Du, Durchlauchtigster, damit beginnst? Es scheint eine römische Erfindung zu sein, um nicht alles Schöne auf Griechenland zurückzuführen. Auch Plinius neigt dazu: Ich glaube (wie er mit einer wunderbaren Sentenz sagt), dass es kein besseres Beispiel für das Glück gibt, als dass alle immer zu wissen begehren, wie einer gewesen ist. Es ist eine Erfindung von Asinius Pollio in Rom, der als erster durch die Gründung einer Bibliothek die menschliche Wissenschaft öffentlich zugänglich machte. Ob die Alexandrinischen und Pergamenischen Könige früher damit begannen, die in einem großen Wettstreit Bibliotheken errichteten, vermag ich nicht leicht zu sagen.116 Daher scheint Asinius Pollio
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der Urheber zu sein. Dieser hat auch (wie ebenfalls Plinius überliefert) in der Bibliothek, die als erste in Rom (fälschlich meinen andere auf der Welt) öffentlich zugänglich war, das Portrait Varros aufgestellt – das einzige eines noch Lebenden.117 Dies wurde jedoch nach meiner Wahrnehmung später auch anderen entweder aus Gefälligkeit oder mit gutem Grund zugestanden, namentlich dem Dichter Martial, der
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sich rühmt (Vorrede, Buch IX.), dass Stertinius sein Bildnis in seiner Bibliothek aufstellen wollte.118 Aber meistens waren es Bildnisse von Verstorbenen, deren Ruhm nach allgemeiner Überzeugung bereits feststand. Plinius sagt (Buch XXXV, Kap. II): Nicht übergangen sei auch eine Neuerung. Denn in Bibliotheken werden nicht nur jene, deren unsterbliche Seelen an diesen Orten sprechen, in Gold, Silber oder zumindest Bronze geweiht, sondern es werden sogar solche, die nicht existieren, fingiert und unser Verlangen gibt einem Anlitz Leben, das nicht überliefert ist.119 Er spricht von einer neuen Erfindung, das heisst des Pollio. Er zeigt, dass es Bildnisse von Verstorbenen waren, und zwar zumeist aus Metall, aber ich füge hinzu, in Privatbibliotheken (je nach dem jeweiligen Vermögen) auch aus Gips. Iuvenal sagt: obwohl du alles mit dem Gips des Chrysipp angefüllt findest.120 Ja, auch auf Tafeln befanden sich meiner Meinung nach Portraits. Und vielleicht waren sie auch in den Büchern im Frontispitz dargestellt. Seneca sagt: diese erlesenen und mit Abbildungen der erhabensten Geister illustrierten Werke.121 Sueton schreibt imTiberius: dass er deren Schriften und Bildnisse in den öffentlichen Bibliotheken zwischen den alten und vornehmsten Autoren aufstellen ließ.122 Plinus schreibt (in den Briefen): Herennius Severus, ein hochgelehrter Mann, hielt viel darauf, in seiner Bibliothek Bildnisse des Cornelius Nepos und Titus Atticus aufzustellen.123 Daher gab es beides, sowohl Statuen als auch Portraits. Plinus schreibt dasselbe über Silius Italicus: Viele Landhäuser besaß er in derselben Gegend, überall viele Bücher, viele Statuen
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, viele Bildnisse, die er nicht nur besaß, sondern auch verehrte, vor allen anderen das des Vergil
.124 Vopsicus schreibt (über Numerianus): Man berichtet, dass dessen Rede so viel Beredsamkeit innewohnte, dass man bestimmte, ihm solle eine Statue nicht wie für einen Kaiser, sondern für einen Redner in der Bibliotheca Ulpiana aufgestellt werden, auf der geschrieben stand: Dem Numerianus, dem Kaiser und dem größten Redner seiner Zeit.
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.125 Sidonius rühmt zurecht, dass ihm ebendort eine aufgestellt wurde: Da Nerva Trajan veranlasste, dass eine dauerhafte Statute zu meinen Ehren unter den Autoren beider Bibliotheken aufgestellt wurde.126 Das bedeutet, dass er sowohl in der griechischen als lateinischen Bibliothek ein Standbild hatte.
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11. Kapitel

Noch etwas zum Museum in Alexandria. Gelehrte wohnten dort und wurden versorgt zum Wohl der Öffentlichkeit. Könige oder Kaiser sorgten für es.

Und mehr Erwähnenswertes über die Bibliotheken habe ich nicht zu berichten. Eines gibt es jedoch noch, das sich auf Ihren Nutzen bezieht. Denn wenn sie verwaist sind oder nur selten ein Besucher kommt, wenn es keine Menschen gibt, die sie besuchen und benutzen: wozu dann diese Anhäufung von Büchern? Und was sind sie dann anders als gelehrter Luxus, wie Seneca sie nennt. Doch auch dafür haben die Alexandrinischen Könige gesorgt. Und zusammen mit ihnen errichteten sie das Museum (sie nannten es Museum, gleichsam ein Tempel der Musen), in dem es möglich sein sollte, den Musen zu dienen, frei von allen anderen Beschwernissen, ja sogar frei von der Sorge um den Lebensunterhalt, da sie hier von Staats wegen ihren Unterhalt bezogen. Eine vorzügliche Einrichtung! von der uns Strabo (Buch 17) die beste Beschreibung gibt:
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Das Museum ist ein Teil des könglichen Palastes; es hat Bereiche zum Herumwandeln, eine Exedra mit Sitzen und eine große Halle, in dem diejenigen gemeinsam speisen, die zur Gemeinschaft der Musen gehören: die Gelehrten. Dieses Kollegium besitzt Geld bzw. Einkünfte gemeinsam, wie auch einen Priester, der dem Museum vorsteht, seinerzeit von den Königen, heute aber vom Kaiser ernannt.130 Am Anfang sagt er, dass sie ein Teil des königlichen Palastes oder Hofes waren. Zweifelsohne wollten die Könige mit ihren Gelehrten eng verbunden sein, damit die in der Nähe sind und zur Verfügung
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stünden, mit denen sie diskutierten, wenn es beliebte, um sich belehren und anregen zu lassen. Es hatte eine Säulenhalle und Exedren: diese eher für die körperliche, jene für die geistige Ertüchtigung, wo sie auch zusammen saßen und im Gepräch ihre Argumente austauschten. Es gab auch eine Halle, wo sie ihre gemeinsamen Mahlzeiten einnahmen Was auch Philostrat (über Dionysius) zum Ausdruck bringt, von dem er schreibt: er sei ins Museum aufgenommen worden, und er fügt hinzu: das Museum ist die Ägyptische Tafel, die die Gelehrten der ganzen Welt zusammenruft.131 Ich will die Worte die aus der ganzen Welt genauer betrachten: Lässt sich daraus nicht auch ablesen, dass die Anzahl eine beträchtliche und es eine kostspielige Sache gewesen ist? Darauf deutet auch der Sillenschreiber Timon hin, selbst wenn nach seiner Eigenart und seinem Unterfangen einseitig: Viele nähren sich im volkreichen Ägypten, indem sie im Musenkäfig mit Büchern kämpfen und sich fortwährend in den Haaren liegen.132 Dazu erläutert Atheneus:
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Das Museum nennt er einen Käfig und macht sich über die Philosophen lustig, die in diesem gefüttert werden wie kostbare Vögel.
133 Er nennt sie Philosophen, aber Strabo spricht allgemein von belesenen und gelehrten Männern, und zweifelsohne wurde jede Art von Gelehrten aufgenommen. Indessen sagt er Männer. Knaben oder Jünglinge und solche, die, wie heute üblich, auf höhere Studien vorbereitet werden sollen, seien dort also nicht unterrichtet worden. Nein, es handelte sich eher um eine Belohnung für die Gelehrten und eine ehrenvolle Sinekure; nicht anders als in Athen, wo
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im Prytaneum134 die Bürger versorgt wurden, die sich um das Gemeinwesen verdient gemacht hatten. Wo seid ihr Fürsten, in denen das ehrenvolle Feuer brennt und euch anstachelt, darin mit ihnen zu wetteifern? Aber um mit Strabo fortzufahren: er nennt einen von den Königen oder Kaisern ausgewählten Priester als Leiter. Es war also eine große Ehre, die vom Kaiser selbst zu übertragen war. Aber was bedeutet es, dass der Kaiser eben dort die Stellen besetzt hat? So schreibt nämlich Philostrat über den Sophisten Dionysius: Kaiser Hardian machte ihn zum Statthalter oder Präfekten über zahlreiche Völker und nahm ihn unter diejenigen auf, die auf öffentliche Kosten ein Pferde reiten dürfen und ebenso die, die im Museum verköstigt werden.135 Ebenso über Polemon: Hadrian berief ihn an die Ägyptische Tafel, indem er ihn auch der Gemeinschaft des Museums teilhaftig werden ließ . Ich möchte auf das Wort Kreis Kyklos hinweisen (selbst wenn ich es selbst mit Gemeinschaft wiedergegeben habe), womit, wie ich meine, bezeichnet wird, dass der Vorgang in einem Kreislauf stattfand und dass manche zu gegebener Zeit oder sogar schon vorher, d.h. ehe es einen freien Platz gab, ausgewählt wurden. Die Auserwählten hielt die Hoffnung aufrecht und der Reihe nach rückten sie nach. So pflegen es heute manche Fürsten mit der Gewährung von Wohltaten zu tun. Atheneus schließlich erinnert an diese Gunsterweisung durch den Fürsten, wenn er sagt ein gewisser Dichter Pankrates habe
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Hadrian im Hinblick auf seinen Antinoos136 höchst geistreich geschmeichelt. Und jener
, sagt er, habe sich an dem kleinen Geistesblitz erfreut und ihm freie Kost im Museum gewährt.137 Soweit Strabo und andere über den Ort und seine Verwaltung. Es sei erlaubt hinzufügen, dass man dort keineswegs ein teilnahmsloses und müßiges Leben führte (wie könnten dies auch Männer, die für das öffentliche Wohl bestimmt sind?), sondern sie schrieben, diskutierten oder rezitierten. So überliefert es Spartianus, dass Hadrian im Museum von Alexandria den Professoren viele Fragen
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vorgelegt und vorgelegte selbst gelöst habe.
138 Nimm den Sueton hinzu, der im Claudius (Kap. XLII)139 berichtet, dass dieser das Museum um ein weiteres vermehrt habe, damit bestimmte Bücher dort jährlich vorgetragen werden. Ich schliesse. Durchlauchtigster Herzog, ich rufe auch dich, der du von bedeutender Abkunft und zu Bedeutendem bestimmt bist, auf, diesen Weg wahren Ruhmes weiter zu beschreiten und Deinen Namen durch die Verbreitung von Büchern und der Wissenschaft unsterblich zu machen.
|| [1602: D 6r]

Druckerlaubnis

Dieses Büchlein wird mit hohem Nutzen veröffentlicht werden, weil es außer dem Ursprung und Nutzen der Bibliotheken auch solches enthält, was als gutes Beispiel zur Nachahmung anregt. Wenn anders die Bibliotheken nur aus den besten und erlesensten Autoren bestehen, dann nennt sie Boethius nicht zu Unrecht die zuverlässigsten Heimstätten für die Philosophie, da eben in ihnen die Philosophie selbst mit dem gebildeten Leser die menschliche und göttliche Wissenschaft erörtert.Wilhelm Fabricius Noviomagus, päpstlicher und erzherzöglicher Zensor.

1Die Druckermarke von 1602 findet sich nicht in Huisstede/Brandhorst 1999. Ähnlich: Nr. 2049 (S.897).
2
3Zur Münzsammlung von de Croy s. Bie 1627
4Lucr. 1,27
5Es handelt sich um Heverlee, heute ein Stadtteil im Süden von Löwen in Belgien. Zur Bezeichnung: Haec est Heverléa olim dicta, Heuriam nunc compendio et mutilatione appellant (Lipsius, Lovanium 1605, 114). Dort auch ein zeitgenössischer Stich von Heverlee. Zur Widmung an den Herzog vgl. [Einleitung] . Vgl. a. Lipisus, Epistulae 1607, Ep. lxiii; IX Kal. Mart..
6Lipsius wählt diesen Vergleich mit Bedacht. Lucullus war nicht nur kunstsinnig, sondern neben Aemilius Paulus und Sulla einer der ersten Römer, die eine Bibliothek nach Rom brachten (s. Cap. V), zu der er nach Plutarch, Lucullus 42,1 den Gelehrten großzügig freien Zutritt gewährte, eine Eigenschaft, die Lipsius auch an Charles de Croy rühmt.
7Lipsius nimmt hier offenbar Bezug auf seine Abhandlung über Löwen, die ebenfalls Charles de Croy gewidmet ist und ein Kapitel zu Heverlee enthält.
8Sprichwort, vgl. Erasmus, Adagia IV, II, II, allerdings mit varianter lateinischer Übersetzung.
9Lipsius bezieht sich vermutlich auf eine Definition aus den Digesten, vgl. D.32.52.7. Vgl. Cap. IX. Die Definition wurde in der Folge immer wieder aufgegriffen, s. Serrai 1993, 198
10D.S. 1,49,3; [Nachweis im OPAC] vgl. zum durch Diodorus Siculus überlieferten Bericht von der Bibliothek des Ramses Canfora 2002, 17-19
11Eust 2,1,pag.407 [Nachweis im OPAC] ; Naukrates wird hier erwähnt, aber nicht dieser Sachverhalt.
12Str. 13,1,54 [Nachweis im OPAC]
13Ath. 1,4 [Nachweis im GBV]
14Epiphanius beschreibt die Übersetzung der Septuaginta vor allem in PG 43,241 A-C und 253 A-C [Nachweis im OPAC]
15 273-269 v.Chr. Heutige Editionen von Eusebius und Epiphanius überliefern die 124. Olympiade und das siebte Regierungsjahr, so dass unklar bleibt, welche Quelle Lipsius benutzt hat. Zur Datierung der Übersetzung der Septuaginta, die wohl ins Jahr 280 v.Chr. fällt, s. Collins 2000, 28 .
16PG 121,325 A [Nachweis im OPAC]
17Für diese Lesart gibt es in neueren Editionen keinen Beleg, dort quadraginta milia, 40.000 Bücher. Zur Glaubwürdigkeit dieser Zahlen Bagnall 2002, insb. 351ff.
18Sen. Tranq. 9,5 [Nachweis im OPAC]
19J. AJ. 11 [Nachweis im OPAC]
20 [Nachweis im OPAC]
21PG 21, 587 C [Nachweis im GBV]
22Gell 7,17,3 [Nachweis im GBV]
23Isidor, Etym. 6,3,5 [Nachweis im OPAC]
24Sen.Tran.9,6. Seneca wendet dort allerdings auch ein, es sei kein guter Geschmack oder Fürsorge gewesen, sondern studiosa luxuria. Zu Lipsius' Verteidigung der Alexandrinischen Bibliothek gegen Senecas Vorwurf s. [Einleitung] .
25Der Text des Livius ist verloren.
26Amm. 22,16,13 [Nachweis im OPAC]
27Gell. 7,17,3 [Nachweis im GBV]
28ca. 49-45 v.Chr.
29Zum Serapeion s. Hatzimichali 2013, 302 und 371
30Tert. Apol. 18,8 [Nachweis im OPAC]
31Rufin , Historia ecclesiastica, lib. II, cap. 23 (PG 21, 530-532 ); Socrates Scholastikos, Historia ecclesiastica V, 16 (PG67, 603 C); Sozomen, Historia Ecclesiastica, VII, 15 (PG67, 1458 A) Diese Auflistung könnte den Schluss nahelegen, dass Lispius eine bei Froben erschienene, populäre Sammlung der Kirchenhistoriker genutzt hat. Rufin berichtet zwar von der Zerstörung des Heiligtums von Serapis (vgl. lib. XI,23), erwähnt jedoch keine Bibliothek.
32Ath.1,4 [Nachweis im GBV]
33Vgl. dazu Müller 2011, 107ff.
34Gell. 7,17,1
35Der Vorgang gehört wohl ins Reich der Legende, s. Wilker (2002), S. 20.
36Paus. 1,18,9
37Über die wechselhafte Geschichte der Bibliothek des Aristoteles s. Wilker 2002.
38Die Geschichte ist wenig glaubwürdig. Wilker 2002, 26.
39Str. 13,1,54. - Gegenüber dem heute kanonischen Text gekürzt. [Nachweis im OPAC]
40Plu. Sull. 26
41Str. 13,4,2 [Nachweis im OPAC]
42Plin. 13,18. Modernen Ausgaben haben eine Variante nach Pergami: aemulatione circa bibliothecas regum ptolemaei et eumenis, supprimente chartas ptolemaeo, idem Varro membranas pergami tradit repertas. [Nachweis im OPAC]
43Hieronymus, Ep. VII, ad Chromatium (PL 22, Sp.339) [Nachweis im OPAC]
44Aelianzitat nicht zu ermitteln
45Vitr. 7,preface,4 [Nachweis im OPAC]
46Plu. Ant. 58 [Nachweis im GBV]
47Zu den hier genannen Zahlen und Berechnungen Bagnall 2002, 351ff.
48Isidor, Etym. 6,5,1
49Plu. Luc. 42,1
50Lucian, Ind. 4
51In de constantia nimmt Lipisus angesichts des Mordens in den Bürgerkriegen eine distanziertere Position zu Caesar ein:C. Caesar ( o pestem perniciemque generis humani) Lipsius, De constantia 1998, cap.XXII .
52sc. in der Vita Divi Iulii, Suet. Caes. 44,2 [Nachweis im OPAC]
53Suet. Aug. 29,5 [Nachweis im OPAC]
54Isidor, Etym. 6,5,2
55Die Zitatangabe in margine stimmt nicht mit moderenen Editionen überein. Vgl. Plin. H.N. 35,3 [Nachweis im OPAC]
56Ov.Tr.3,1 [Nachweis im OPAC]
57Sobry 1941, 79 : Suet. Aug. 29; Dio Cassius 66, 24
58Dio Cassius 49,43,8 [Nachweis im OPAC]
59Plut. Marc. 30,6 [Nachweis im GBV]
60Dio Cassius, 49,43,8
61Suet. Gram. 21 [Nachweis im OPAC]
62Ov. Trist. 3,1 [Nachweis im OPAC]
63vgl. Plin. H.N. 34,14
64Suet. Aug. 29,3 [Nachweis im OPAC]
65D.C. 53,1 [Nachweis im OPAC]
66In heutigen Ausgaben tenore
67Ov. Tr. 3,1 [Nachweis im OPAC]
68Suet. Gram. 20,2 [Nachweis im OPAC]
69Vgl. Sobry 1941, 81, Anm.104. Diese Inschriften hat Lipsius vermutlich Fulvio Orsinis imagines et elogia, entnommen, s. Bracke 1998, 86, Anm. 23.
70Plin. H.N. 34,18 [Nachweis im OPAC]
71Plin. H.N. 7,84 [Nachweis im OPAC]
72S. Hor. Ep. 1,3,17
73Salisbury 1595, 104 [Nachweis im OPAC] . Lipsius erwähnt Salisbury auch in seinem Tacituskommentar.
74Das "bemerkenswert" an dieser Stelle lässt offen, ob Lipsius damit Kritik an der Vernichtung der Bücher durch Gregor übt. Zumindest ist der Ausruf an dieser Stelle seinerseits bemerkenswert.
75Gell. 13,20,1 [Nachweis im GBV]
76SHA.Prob. 2,1 [Nachweis im OPAC]
77Gell. 16,8,2 [Nachweis im GBV]
78Galen, de comp. med. I.1: Galenus [Nachweis im OPAC]
79Vermutlich Druckfehler oder Fehlzitat, gemeint ist Gell. 11,17 [Nachweis im GBV]
80SHA.Aurelian. 24,7 [Nachweis im OPAC]
81SHA.Aurelian. 1,10; zu den libri lintei vgl. Liv. 4,7,12. Auf Leinen geschriebene Bücher, auf die die Römer ursprünglich offizielle Dokumente (Urkunden, etc.) schrieben.
82SHA.Prob. 2,1
83Euseb./Hieron. Chron., ad Olymp. 242 [188 n.Chr.] (PL 27, 476)
84Oros. 7,16,3 [Nachweis im OPAC]
85Suet. Dom 20,1 [Nachweis im OPAC]
86Katalog der Bauwerke der Stadt Rom (4.Jh. n. Chr. ), bekannt als regionarii, wird im Humanismus mit dem Namen Publius Victor verbunden. Vgl. P. Victor, Descriptio urbis Romae, Basel 1552 (EA 1503), a1v
87Das heutige Tivoli
88Gell. 9,14,3 [Nachweis im GBV]
89 Nach neueren Ausgaben mit veränderter Wortstellung: quae tunc in Herculis templo satis commode instructa libris erat, s. Gell. 19,5,4 [Nachweis im GBV]
90Suda, s.v. Ἐπαφρόδιτος [Nachweis im OPAC]
91Zur Bedeutung von Epiktet für Lipsius s. Long (2002), S. 262f.
92SHA.Gord. 18,2
93SHA. Gord. 18,3
94Sen. Tranq. 9,5; Sen. Tranq. 9,7 [Nachweis im OPAC]
95Zur Verteidung der Bibliothek gegen Senecas Luxusvorwurf s. Nelles 1996, 226f.
96Die Stelle konnte ich nicht ermitteln, vgl. aber Libris autem legatis bibliothecas non contineri Sabinus scribit (D. 32,52,3)
97Plin. Ep. 2,17,8 [Nachweis im OPAC]
98Mart. 7,17 [Nachweis im OPAC]
99Zum antiken Bücherschrank s. Carl Wendel: Wendel 1943
100Zur zeitgenössischen Terminologie vgl. z.B. Pexenfelder, Index V.
101Is. 40,15
102Isid. Etym. 6,11,2 [Nachweis im OPAC]
103Boëth. Consol. 1,P5 [Nachweis im OPAC]
104D.32.52.7
105Lipsius meint offenbar die in der Zeit typische Kulissenbibliothek (vgl. z.B. den Stich von H. Woudanus und Andreas Cloucg, 1610. Dort sind einseitige Stehpulte mit angeketteten Büchern abgebildet)
106Plin. H.N. 36,189 . Das Zitat findet sich auch in Lipsius Kommentar zu seiner Senecaausgabe, vgl. unten.
107Sen. Ep. 86,6
108 Lipisus bezieht sich auf seinen Kommentar zur Stelle in seiner Ausgabe von Senecas Werken, vgl. Seneca 1605. Die folgenden Hinweise auf Boetius und Vopiscus finden sich ebenfalls dort.S. 556.
109SHA.quadr. tyr. 3,2. Lipsius versteht unter vitrea quadratura offenbar quadratische Glasfliesen, die an der Wand angebracht werden. Anders Hohl ad. loc., der in seiner Übersetzung der Stelle von viereckigen Glasscheiben spricht.
110D.32.52.7
111Sen. Tranq. 9,6
112SHA.Tac. 8,1
113Kommentar zu Juv. 3,219
114Sid. Ep. 2,9,4 [Nachweis im OPAC]
115Cic. Att 4,9(8),2
116Plin. H.N. 35,2 [Nachweis im OPAC]
117Plin. N.H. 7,51 [Nachweis im OPAC]
118Mart. 9 [Nachweis im OPAC]
119Plin. N.H. 35,3 [Nachweis im OPAC]
120Juv. 1,2
121Sen. Tranq. 9,7 [Nachweis im OPAC]
122Suet. Tib. 70,2 [Nachweis im OPAC]
123Plin. Ep. 4,28 [Nachweis im OPAC]
124Eine Zitatangabe fehlt in der Marginalie.Plin. Ep. 3,7,8
125SHA.Carus,Carinus, Numerianus 11,3 [Nachweis im OPAC]
126Sidon. ep. 9, XVI,3,25
127Juv. 2,7
128Vgl. Anthologia Latina, 158 de imagine Vergilii; nocuere: Riese corr. valuere.
129Cic. Att. 1.10,3. Dort: putealia sigillata
130Str. 17,1,8 [Nachweis im OPAC]
131Philostr. VS 1, 22 [Nachweis im OPAC]
132Timon, Frg. 12 Diels
133Ath. 1,41 [Nachweis im GBV]
134Sitz der Prytanen (obersten Beamten). Das Prytaneion enthielt den heiligen Staatsherd, das Staatsarchiv und Gesetze und diente zugleich zu Ehrenspeisungen, die für besondere Verdienste gewährt wurden.
135Philostr. VS 1,22 [Nachweis im OPAC]
136Vgl. den Wikipedia-Artikel Antinoos.
137Athenaeus Deipn. 15,21 [Nachweis im GBV]
138SHA. Hadr. 20,2 [Nachweis im OPAC]
139Suet. Claud. 42,2 [Nachweis im OPAC]

Bibliographie

Quellen

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  • Gevaerts, Jan Gaspard (Hrsg.): Regvm et imperatorvm Romanorvm nvmismata aurea, argentea, ærea, a Romvlo et C. Ivl. Cæsare vsqve ad Ivstinianvm Avg. Curâ & impensis [...] Caroli, dvcis Croyiaci et Arschotani, [...] olim congesta, ærique incisa : nunc insigni auctario locupletata & breui commentario illustrata [...]. Antverpiæ, Apud Henricvm Aertssens, 1654 [Nachweis im OPAC] [Link]
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  • Lipsius, Justus: Dispunctio Notarum Mirandulani Codicis ad Cor. Tacitum. Antverpiae: Moretus, 1602 [Nachweis im OPAC] [Link]
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  • Lipsius, Justus: Epistola, De Historiarum Lectione : [Lovanii, III. Non. Decemb. M.DC.]Helmaestadi[i] : Mullerus, 1541 [i.e. 1641] [Nachweis im OPAC] [Link]
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Forschungsliteratur

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  • Patrologiae cursus completus sive bibliotheca universalis, integra, omnium ss. patrum, doctorum, scriptorumque ecclesiasticorum, sive Latinorum, sive Graecorum ... / accurante J.-P. Migne. Lutetiae Parisiorum : Migne ; Parisiis : Sirou ; Parisiis : Vrayet ; Parisiis : Garnier, 1841- [Nachweis im OPAC] Series Latina: PL (Patrologia / Series Latina) Patrologiae cursus completus / A J.-P. Migne ed. Series Latina [Nachweis im OPAC] [Link]
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