550308
Urkunde des Rats und der Kammer der Stadt Regensburg für Caspar von Nidbruck

Regensburg, 8. März 1555.

HSTA München, Reichsstadt Regensburg Urkunden 1555 III 8 (1).

Unbekannter Schreiber der Stadt bzw. Kammer von Regensburg. Lediglich Unterschrift des Nidbruck. Adresse von derselben Hand wie 550308A.

Papier, Format 2°.

Transkription: Schottenloher: Handschriftenschätze, 67f.

Adresse: [2v] Herrn doctor Caspars von Nidbruckh gewaldt etlicher buecher halb. Praes. 8. Martzii Anno 1555.

[1r] ICH Gaspar von Nydbruckh der Rechten Doctor Rö[mischer] Kö[niglicher] M[a] j[estä] t etc. vnd Kö[öniglicher] W[ürden] Zu Behem etc. Houerath, Nachdem Jch allerlej Buecher gesamblet, vnd mit grosser muhe vnnd vnkhosten zu wegen bracht, vnnd aber solches alles derwegen von mir gescheen, darmit gemeinem nutz vnd den studijs dardurch gedient vnd die schuelen gefurdert wurden, vnd aber solches ins werckh nit mag bracht werden, wohe gemelte buecher verschlossen vnd nit gebraucht solten werden, dieweil ich nuhn auch solche buecher diser zeit noch zu Regenspurg ligen hab vnd selbst den gelerten leuten, so sie zu gebrauchen begeren mochten, jn meinem abwesen nit mittailen noch vergönnen khan, Bekhenn offentlich an disem brief, das Jch demnach meinen volmechtigen gewalt ubergeben vnd zugestelt hab, vnd thue solches hiemit wissentlich aller bester form einem Ersamen Rath der Statt Regenspurg, oder denen, so der jetzgemelt Rath darzue verordnen wurdet, mit meinen buechern zuhandlen und zu schaffen, wie er der Rath selb oder aber die, so darüber verordnet werden, fur rathsam und den studijs furdersam erachten mogen, also das sie solche buecher auf etlich jar gelerten fromen leuten außleihen vnnd vergonnen mogen, doch gegen geburlicher verschreibung, das dieselben buecher, nachdem man sich deren gebraucht vnd die bestymbte zeit verschinen, den gemelten von Regenspurg wider zugeschickht vnd vberantwortet werden, darob dan auch ein Ersamer Rath1 zu sein vnda anzuhalten vnd allen muglichen vleiß zur restitution furzuwenden versprochen hatt. Do aber sich vber kurtz oder lang bei solchen außgelihenen buechern einiger unrath zuetrueg, also, das sie gar oder zum theil durch feur, krieg oder in andere weg schaden nehmen oder auch verloren, geraubt, gestolen, aufgehalten oder sunsten etwas geschee, das solche buecher nit wider zur handt gebracht werden möchten, [2r] Das solches einem Ersamen Rath gegen menigclich on allen schaden und nachteil sein, vnnd deßhalben vonb niemandt angefochten werden solle, als treulich vnd on geuerde, zu Vrkhundt hab ich mich mit eigner hanndt vnderschriben, vnnd disen brief mit meinem Bedtschafft verfertigt. Gescheen zu Regenspurg den Achten Marcij Anno etc. 55. Gasp. von Nydbruckh.2


Kritischer Apparat

a Textergänzung in der Zeile zu bis vnd

b Textergänzung in der Zeile von


Sachapparat

1 Vermutlich der Magdeburger Rat Dr. med. Martin Copus, der von städtischer Seite als Bürger und Beauftragter des Rates als einer der Gubernatoren im für die Zenturien zuständigen Fünferkollegium saß. Vgl. Schottenloher: Handschriftenschätze, 66f.; 560613. Es könnte sich aber auch um den Bürgen auf Regensburger Seite handeln, Johannes Hiltner.

2 Das Siegel Nidbrucks neben seiner Unterschrift: Beilklinge [?] mit aufgesetzter Rosette.

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