Warnung vor dem unreinen Catechismo (1571)
bearbeitet von Henning Jürgens
[Inhaltsverzeichnis]

|| [329]

|| [A 2r:] Warnung Vor dem vnreinen vnd Sacramentschwermerischen
Catechismo etlicher Theologen zu Wittenberg.

Es halten viel Guthertziger Leute bey vns emsig an, das wir eine Erinnerung
vnd warnung von dem newen, vnreinen vnd Ergerlichen Catechismo, wel-
(5)chen etliche newe Doctores in Wittenberg newlich haben lassen ausgehen,1
der Christlichen Kirchen mitteilen wolten, damit die vnuerstendige jugendt
vnd auch andere, so furchtsam vnd vieleicht auff das Zeitliche sanffte vnd
geruhsame leben mehr denn auff Gottes Ehre vnd jrer selbst eigen Seelen
seligkeit sehen, gewarnet, ermuntert vnd vnterrichtet werden, das sie nicht so
(10)vnbesonnen in die Grewlichen Jrrthume hinein Plumpen, die erkante Warheit
vnd den grund der Lere, so D. Luther aus Gottes Wort aus grosser Barmhert-
zigkeit Gottes wider ans Liecht bracht, jnen nicht verrucken, verdunckeln
vnd nemen lassen.
Aber wie ist vns mglich, auff alle newe Lere, reden vnd streite, welche die-
(15)se Leute von tag zu tage je lenger je mehr auffbringen vnd vberheuffen, alle-
zeit widerlegung anzustellen. Denn wir allezeit vnsers lebens fast damit
mssen zubringen. Denn es ja || [A 2v:] ein grosser vnd kleglicher jamer, das
sie aus Gottes ernstem gerichte jmer je weiter gleiten, fallen, jrren, weil sie
keiner Vermanung, keiner erinnerung, keiner vnterweisung wollen statten
(20) noch raum geben, sondern alles, was sie nur gedencken, reden, frgeben,
thun, wollen verteidigen mit Verfelschung vnd verdrehung Gttliches Worts,
mit vnerhrtem schmehen, fluchen, drewungen, famos libellen,2 one allen
schew fr Gott, fr den Christen vnd ehrliebenden Leuten.
Damit aber wir nicht dafr werden angesehen, als wolten wir vnser liechtlin
(25) der Bekentnis vnter den Scheffel stecken,3 wiewol wir vnsere schwacheit
vnd geringe gaben erkennen vnd etliche jar anher durch Gottes Gnade wol
erfahren, was man vns fr einen Lohn gibt, das wir gerne die reine Gttliche
Lere, so wir von Luthero, dem trewen diener Gottes gelernet, wolten erhalten
vnd ausgebreitet sehen, wollen wir im Namen Jhesu Christi vnsers Herrn,
(30) der vnser Praeceptor vnd Ertzbischoff ist, eine kurtze Erinnerung vnd war-
nung thun vnd hierinnen vns gesellen zu den Bekentnissen vnd Warnungen

|| [330]

der Sechsischen kirchen,4 hoffen auch, es werden viel andere trewe Wechter
in der Kirchen Jhesu Christi in Deudschland nicht stumme hunde oder blinde
Wechter5 sein, wie wir denn hren, das jhrer etliche, wie sie es denn auch
schuldig sind, jre stimme erheben vnd die einreissende Schwermereien an-
(5)schreien. Gott helffe allen, das sie mit vnerschrockenem Geiste dem Sacra-
mentirischen, Gesetzstrmischen vnd falscher Aposteln geist mgen nach
Gottes Befehl widersprechen vnd Gotte seine Ehre, || [A 3r:] den Armen
Schefflin Christi jhre Seelen Seligkeit retten.
Ehe wir aber vnsere Erinnerung vnd warnung anfahen, mssen wir von erst6
(10) krtzlichen darthun vnd beweisen, das wir vnd ein jeder Christ recht, macht
vnd befehl habe, den newen gedruckten vnd in die Christenheit ausgespreng-
ten Catechismum der newen Doctorn zu Wittenberg nach Gottes Wort zu
vrteilen, das gute zu loben vnd das bse zu verdammen. Denn es fast dahin
wider lauffen wil wie im Bapstum, das man darber wil mrrisch werden,
(15) kurren,7 murren vnd brummen, wenn die Christen eine jedere lere, die jnen
frkmpt, nach Gottes wort vnd befehl wollen vnd sollen richten vnd vrtei-
len. Es sind aber dieses die Vrsachen, die da niemand sol noch wird vmb-
stossen, er sey wer er wolle.
Erstlich Gottes befehl, den kein Mensche sol endern, 1. Thessa. 5 a „Prfet
(20) alles, aber das gute behaltet“,a8 Johan. 10 b „Meine Schefflin hren meine
stimme“,b9 c „aber einem frembden folgen sie nicht nach, denn sie kennen
sein stimme nicht.“c10 Das ist, sie vrteilen, das es nicht Christi rechte stimme
sey vnd verdammen dieselbe. Matt. 7. d „Sehet euch fr fr den falschen Pro-
pheten.“d11 Derwegen sol man jre Lere vrteilen vnd verdammen. 2. Johan.

|| [331]

e „So jemand zu euch kmpt vnd bringet diese Lere nicht, den nemet nicht zu
hause vnd grsset jn auch nicht, denn wer jn grsset, der macht sich teilhaff-
tig seiner bsen Wercke.“12
Frs ander ist die Gttliche offenbarte Lere nicht || [A 3v:] des Bapsts, der
(5) Concilien, der Vniuersiteten, der Obrigkeit, der Gelerten alleine, sondern ist
ein gemein gut aller Christen vnd der Edleste, tewrste, seligste Schatz, wel-
cher, wie er alle in gesampt vnd in gemein angehet, also haben vnd sollen
alle darumb reden, wo derselbe jrgent in einem oder mehren stcken ver-
felscht, verruckt, verderbet, eingerissen oder zu boden gestossen wird.
(10)Frs dritte, es betrifft Gottes Ehre, welche durch falsche Lere geschmehet
vnd gelestert wird, da sol aber ein jeder Christ seines Gottes Ehre retten,
denn sie semptlich nur einen Gott haben vnd nicht mehr.
Frs vierde Betrifft es vieler Christen Gewissen vnd Seelen seligkeit, derwe-
gen sollen alle Christen wider den gifft der Seelen jre widerrede thun.
(15)Frs fnffte Betrifft es aller Christen Kinder vnd Nachkomen, denn da sie
lassen den thewren Schatz vnd herrliche Beilage Gottes vnd Lutheri verfel-
schen, so werden dieselben wie im Bapstum in den Jrrthumen jmer je tieffer
versincken vnd ersauffen vnd werden am Jngsten tage zetter vber jre Eltern
vnd voreltern schreien,13 welche solche Jrrthume vnd Schwermereien haben
(20) lassen einreissen.
Frs sechste were solches ein schendlicher abfall von der Augspurgischen
Confession vnd D. Luthers schrifften, darin die Sacramentschwermerey,
Gesetzstrmerey, Werckmengerey in dem Artikel der Rechtfertigung14 so
vleissig, so eiuerig, so bestendig ist widerlegt worden. O jr lieben Christen,
(25) dauon sol sich niemand lassen abfren, sondern jedermann seine Bekentnis
dawider thun.
|| [A 4r:] Frs siebende Mus man sein Bekentnis in reiner Lere vnd Widerle-
gung der falschen Lere lassen leuchten, auff das auch etliche aus den verf-
ten mchten zurechte komen, ob gleich die Duxij, wie D. Luther redet, das
(30)ist die anfenger vnd redlinfrer,15 nicht widerkeren.
Weil denn nun das Vnkraut heraus ist vnd wird durch den gedruckten Cate-
chismum hin vnd wider in die Christenheit ausgeseet, so ist billich, recht vnd
ntig, das ein jeder Christ dauon sein vrteil darthue als von einem offentli-
chen Vnkraut, vnd solches nach Gottes wort, welches eine leuchte sol sein
(35) vnserer fsse, Psalm 118.16 Derwegen hoffen wir, kein Christ wird vns auch

|| [332]

verargen knnen oder sollen, das wir als Mitchristen mit richtigen, einfel-
tigen, Gottfrchtenden hertzen vnser liechtlin, so viel das vnser lieber Herr
Christus durch den heiligen Geist in vns angezndet vnd erhelt, hiemit lassen
scheinen. Der liebe Gott regiere vnser vnd aller Christen Hertzen, das wir in
(5) seiner Warheit bleiben vnd die Lgen meiden. Amen.
Wir wollen aber durch Gottes segen fein einfeltig, offentlich, klar vnd richtig
anzeigen, erstlich in gemein,17 was in dem Newen etlicher Wittenberger
Catechismo nicht lblich, darnach, was in sonderheit fr Jrrthum vnd falsche
Lere darinnen stecken.

(10)Die Erste Erinnerung: Jn gemein Was im Wittenbergischen Catechismo
nicht recht.


|| [A 4v:] One zweiuel sehen alle Christen mit betrbten Hertzen, das der Cate-
chismus fast18 keinen Namen hat. Denn sie setzen aussen im Titel NJE-
MAND, der solchen Catechismum sol gemacht haben. Nach der Vorrede
(15) aber setzen sie Dechant,19 der Eltist vnd die Doctorn der Theologischen
facultet zu Wittenberg. Aber wer sind die dann? Der Dechant verendert sich
alle halbe Jar, desgleichen endern sich auch offtmals die Doctores, vnd sind
jtzt fast eitel newe Professores da, junge Menner, welche anfahen zu lernen,
vnd ist jr keiner in keinem Kirchendienste sein Leben lang gewesen. Wer
(20) sind sie denn? Wer bekent sich zu dem Aaronischen kalbe?20 Der alte
Niemand. Dauon sagt Christus, das der Feindselige Mensch sein Vnkraut in
der NACHT aussee.21 Jtem Wer bses thue, schewe das Liecht.22 Also haben
sie zuuor Gott im Himel zu Vnehren, zu hon vnd spot dem orte, da D. Luther
geleret, vnd zu grossem ergernis vieler Kinder Christi vnter dem ertichten
(25) Namen der Studenten grewliche Jrrthume vnd Gotteslesterung lassen ausge-
hen,23 vnd haben noch nicht gelernet, sich derselben zu schemen. Jtem den
endlichen Bericht24 one ausgedruckte Namen lassen drucken, allein in ge-
mein, die Superintendenten sollens haben gethan. Wer denn? Wie heissen
sie? Sie endern sich offtmals, wen sol man darumb ansprechen? Du sagst

|| [333]

alle, was sind den jre Namen? Denn sonst bleiben es obscuri viri,25 vnd ist zu
besorgen, das etliche jrer Namen misbrauchen vnd also vnter der
NJEMANDS-Larue allerley grewliche jrrthume vnd lesterung ausschtten.
|| [B 1r:] Frs ander sehen alle Christen wol, das man in diesem Newen Cate-
(5)chismo nicht frey, offentlich vnd auffrichtig von der Lere handelt, sondern
die reden auff schrauben setzt,26 die sie auff vnd nider mgen drehen nach
jrem gefallen, halten den brey im maule,27 wollen nicht gantz vnd gar los
drucken, verdrehen sich also, als solte man jre Sacramentschwermerey vnd
andere Jrrthume nicht mercken, das ein einfeltiger Christe hanget zwischen
(10) himel vnd erden vnd sihet den windwirbeln vnd wetterfahnen zu, weis nicht,
wo sie sich hinaus drehen werden. Gehret dieses redlichen, auffrichtigen,
trewen Lerern zu? Hat solches Christus, die Aposteln, Lutherus auch gethan?
Was vexirt28 man die Leute? Wie lang hincket man zu beiden seiten29 vnd ist
weder kalt noch warm?30
(15)Frs dritte zusticht,31 verkeret vnd verstret32 man die Lere D. Luthers vnd
den grund vnser Augspurgischen Confession vnd gleichwol fret man zum
deckel33 den Namen D. Luthers. Es hat zuuor der verwirrete Man Lasius zu
Wittenberg grobe, scheutzliche, greifliche lgen lassen drucken, als solte D.
Luther seine lere vom Freien willen haben widerruffen,34 welches denn gro-
(20)be Landlgen sind. D. Pretorius hat D. Luthers Catechismum grewlichen
verfelschet.35 Solche sind von der Kirchen jrer lgen erinnert worden.36 Aber

|| [334]

diese newe Lerer in Wittenberg, derer etliche Lutherum nicht gesehen, etli-
che gar wenig jn lesen oder predigen gehort vnd seiner bcher nicht viel stu-
dirt, wollen dem Luther, das ist seiner lere, den garaus geben vnd doch den
Schaffspeltz vmbhllen, als theten sie es nicht.
(5) || [B 1v:] Frs vierde, da sie jren Catechismum abbrechen, referirn sie sich
nicht auff die Schrifften D. Luthers mit einigem wrtlin, sondern deuten
anderswo hin, da es auch nicht reine.
Aus diesem kan allein ein warer Christ genugsam abnemen vnd vrteilen, das
dieser newe Catechismus nicht auff rechten fssen zur warheit gehet, son-
(10)dern mit list vnd geschwindigkeit dahin gerichtet, das er Jrrthume in die
arme Jugent see vnd pflantze, betrige vnd verfre. Derwegen Christi wort
hieher gehren: „Sehet euch fr fr den falschen Lerern, die in Schaffsklei-
dern zu euch komen, inwendig sind sie reissende Wolffe.“37 Jtem S. Pauli,
„Sehet auff die bsen Erbeiter. Sehet auff die zuschneidung“ Philip. 3.38
(15)Aber wir mssen auch dem Hasen an den kopff komen39 vnd die Jrrthume
selbst melden. Gott stehe vns bey vnd thue aller Christen augen vnd hertzen
auff, welche Christum, seine Warheit vnd die Lere D. Luthers lieb haben.

Die ander Erinnerung: in Sonderheit.

Es mssen billich den Einfeltigen In specie vnd in sonderheit etliche Verfel-
(20)schunge vnd Jrthume fr die Augen gelegt vnd die Nebelkappe vnd betrieg-
liche Larue dauon abgezogen werden, das sie fein klar sehen vnd gleich als
greiffen mgen, wie der Grund der Warheit jnen wird verkeret, verstret vnd
verderbet, vnd also gewar mgen werden durch den heiligen Geist, was vnter
dem Schafs || [B 2r:] peltze fr gesellen verborgen liegen. Es sind aber frnem-
(25)lich fnff verfelschungen:

1. Der Lere von der Tauffe.
2. Vom Abendmal des Herrn.
3. Von leiblichen vnd reumlichen location Christi im Himel.
4. Vom Gesetz Gottes.
(30)5. Von der Disciplin.

Von diesen stcken frnehmlich wollen wir den Catechismum auff den
Prfestein des Gttlichen worts vnd D. Luthers Lere fren.

|| [335]

I. Von verfelschungen der Lere von der Tauffe.40 Es hat D. Luther vnd andere reine Lerer die Sacramentschwermer vorlangst
gestraffet,41 das sie nicht recht leren von der Tauffe, dieweil sie nicht leren,
das die Tauffe ein Mittel sey an das Wort Gottes gehefftet, dadurch die heili-
(5)ge Dreyfaltigkeit die Widergeburt des sndigen Menschen wircket, sondern
sagen nur, es sey eine Obsignatio, eine versiegelung, da sie doch beides ist,
nemlich ein Bad der widergeburt vnd eine versiegelung derselben.42 Darnach
das sie frgeben, als solten der gleubigen kinder vor der Tauffe mehr zu
Gottes gnade gehren als anderer Leute kinder.
(10)Aber den guten alten waren Luther hren diese newe Catechismusschreiber
nicht mehr, sondern || [B 2v:] fren ein, brauchen vnd wollen in die kinder-
schulen bringen die reden vnd lere der Sacramentschwermer.
Denn erstlich so mustern sie D. Luthers Definition aus vnd setzen eine ande-
re, welche auff der Sacramentschwermer art vnd klang lautet, wollen also
(15) den Catechismum Lutheri reformiren, das ist verfelschen, denn dieses sol
Lutheri Catechismum, den sie gering, kindisch vnd blos achten, verkleren, ja
verkehren.
Frs ander sagten sie nur alleine, die Tauffe sey ein Zeugnis, das der, so ge-
taufft wird, vershnet werde. Jtem die Tauffe sey ein zeugnis, damit der
(20) getauffte bekrefftiget werde, das er angenomen werde. Das aber ist zu wenig
geredet vnd darnach ist es nicht nach der heiligen Schrifft geredet. Denn die
Schrifft heisset die Tauffe ein Bad der widergeburt, das ist, leret, das die
Tauffe, daran Gottes Wort gebunden, sey das mittel, dadurch Gott die men-
schen wider newe gebirt, Johan. 3, Tit. 3.43 Darumb auch D. Luther in sei-
(25)nem Catechismo fein rund saget: „On Gottes Wort ist das Wasser schlecht
wasser vnd keine Tauffe, aber mit dem Wort Gottes ists eine Tauffe, das ist
ein Gnadenreich Wasser des Lebens vnd ein Bad der newen geburt im heili-
gen Geiste, wie S. Paul sagt Tit. 3.“44 Vnd ist wol zu mercken, das dieser
newe, etlicher newen Wittenberger Catechismus in der gantzen Lere von der
(30) Tauffe nicht mit einem wrtlin gedencket der Widergeburt, vnd das durch
solch mittel Gott dieselbe in vns wircke. || [B 3r:] Darnach aber ist die Tauffe
auch zugleich eine Testification, wie sie es nennen, das der getaufft wird zu
Gnaden wird angenomen vnd geheiliget. Aber da sol nicht vertuscht noch

|| [336]

verschwiegen werden, das die Tauffe auch vornemlich sey ein Mittel von
Christo geordnet vnd in sein Wort verfasset, dadurch Gott vns arme Men-
schen wider new gebirt, das mssen wir vns durch newe Lerer nicht nemen
lassen. Das aber nicht einerley sey zeugen, das wir versnet werden durch
(5) Christum, oder zeugen, das wir widergeborn vnd zu Gnaden angenomen sind
vnd ein mittel sein, dadurch vns die Widergeburt vnd Versnung zugeeignet
wird, das wird ein redlicher verstendiger Christ leichtlich vrteilen knnen.
Vber das45 leren die Sacramentschwermer gleich also wie Beza auch vber
das 10. Cap. Acto im Newen Testament schmiret: „Baptismus non facit
(10) sanctos, sed sanctificationem obsignat.“46 Das ist: „Die tauffe macht nicht
heilig, sondern versiegelt nur die heiligung.“ Weil denn diese newe Lerer zu
Wittenberg im Abendmal zu der Sacramentschwermer Jrrthume tretten,
mssen sie denselben auch in diesem stcke beyfallen, denn kein Jrrthum
bleibt alleine.
(15)Jtem da die newen Catechismusschreiber vom brauch vnd nutz der Tauffe
sagen sollen, mus widerumb nur die Tauffe eine Testification, das ist ein
zeugnis sein, das der getaufft ist, zu Gnaden angenomen werde. Da wird
abermals ausgelassen, das die Tauffe die widergeburt gebe vnd vergebung
der Snden wircke oder zueigene. Denn es ist war, das sie auch ein zeugnis
(20) sey, das wir zu Gnaden sind ange- || [B 3v:] nomen. Aber wie gesagt, nicht
alleine, sondern ist auch ein mittel, dadurch Gott vns new gebirt vnd Verge-
bung der Snden applicirt vnd mitteilet, schencket den heiligen Geist, der
eine newerung anfehet.
Hre derwegen fein zu, wie klerlich, wie mechtiglich, wie trstlich D. Luther
(25) in seinem Catechismo, welchen diese newe Lerer verfelschen, von der krafft
vnd nutz der heiligen Tauffe redet, viel anders denn diese Leute, welche, wo
sie sich nicht bekeren, nicht knnen rechte Schler Lutheri gehalten werden.
Frage: „Was gibt oder ntzet die Tauffe?“ Antwort: f „Sie wircket vergebung
der Snden, erlset vom Tod vnd Teufel vnd gibt die ewige Seligkeit allen,
(30) die es gleuben, wie die wort vnd verheissung Gottes lauten.“f47 Diese wort
Lutheri sind klar, gewis vnd war, vnd heisset nicht die Tauffe nur eine testi-
fication oder zeugnis, sondern Gottes mittel, die da vergebung der Snden
wircket etc. Jtem im grossen Catechismo, „Die Taufe macht selig“,48 spricht
D. Luther, item „in dem Wasser empfehestu die verheissene seligkeit.“49 Das

|| [337]

aber die Sacramentschwermer von der Tauffe also reden, das es nur eine
Versiegelung sey der Gnaden, kmpt daher, das sie leren, der gleubigen Kin-
der gehren mehr zur Gnade Gottes vor der Tauffe denn der vngleubigen,
wie gesagt. Nun lau- || [B 4r:] ten fast auff einerley schlag Obsignatio der
(5) Sacramentirer vnd testificatio der newen Lerer zu Wittenberg, das ist versie-
gelung vnd zeugnis; ja Obsignatio, versiegelung, ist besser vnd fasset mehr
in sich denn testification oder zeugnis, vnd ist ein mercklich stcke, wie
gesagt, das diese newe, den meisten teil junge Lerer nicht ein wrtlin von der
Widergeburt in der Lehre von der Tauffe melden. Aber da werden wir lufft-
(10)sprnge vnd wnderliche verdrehung sampt einen grossen Windprausen
grausamer lester- vnd scheltwort hren, da ist vns kein zweiuel an. Wenn
man aber Gott frchten vnd recht leren vnd bekennen wolte, solte man
gerade zugehen vnd frey heraus sagen:
Erstlich, das die Tauffe sey ein mittel, dadurch Gott die Menschen new
(15) gebirt, jnen appliciret, zueigenet, mittheilet vnd gibt vergebung der Snden,
den heiligen Geist vnd ernewerung.
Frs ander, das die Tauffe auch versiegele, bezeuge vnd bestetige, das wir an-
genomene Kinder Gottes sein. Das also eines fein bey dem andern stehe etc.
Frs dritte, das die Sacramentschwermer, Beza vnd andere, falsch vnd vn-
(20)recht leren, als solte die Tauffe nicht selig machen, sondern nur obsignirn,
versiegeln vnd zeugen von der gnedigen annemung Gottes.50 Denn man sol
ja beides erzelen vnd in keinem stcke die heilige Tauffe verkrtzen. Jtem
das sie jrren, als solten der gleubigen kinder mehr zur Gnade Gottes gehren
vor der Tauffe denn der vngleubigen.
(25) || [B 4v:] Wenn man fein richtig also heraus redete, so wrde der sachen
gerahten vnd mchte der Catechismus corrigirt werden. Wo auch das nicht
solte geschehen, so were offenbar, das solche gesellen in der Sacrament-
schwermer meinung wolten bleiben.

II. Verfelschung der Lere vom Abendmal des Herrn.

(30)Das ist der frnemeste Knote, da es stickt vnd ligt.51 Denn sie haben nun
etliche jar anher gemuckt,52 im dunckeln gebrummet vnd daran geerbeitet,
wie sie den Schwarm der Sacramentirer herfr bringen vnd D. Luthers Lere
vnd trewe arbeit in diesem stcke vnter den fuss treten mchten. Aber sie
haben besorget, man mchte sie auch in dem groben stcke ergreiffen, das
(35) sie von D. Luthers Lere abgefallen, vnd deste besser lernen kennen vnd
fliehen. Nun wagens aber die newen, geschwinden vnd vngehaltene
Theologi, faren mit voller gewalt heraus vnd machen sich nu mehr als

|| [338]

offentliche Sacramentirer wider D. Luthers Lere kentlich genug, wer nur
augen zu sehen hette.
Damit aber wir vnsere Warnunge vnd bekentnisse dawider thun, zeigen wir
in diesem Catechismo diese Sacramentirische stcke.
(5)1. Erstlich, das sie D. Luthers definition vnd beschreibung, was das Abend-
mal des Herrn sey, fein ausmustern vnd eine andere den kindern wollen ein-
bilden, welche in vielen stcken wider D. Luthers || [C 1r:] Catechismum, vnd
sonsten betrieglicher weise auff der Sacramentschwermer, Caluini, Bezae
vnd anderer meinung abfret. Denn D. Martinus Luther sagt, es sey der ware
(10) Leib vnd Blut vnsers Herrn Jhesu Christi vnter dem Brot vnd wein.53 Aber
diese newe Lerer sagen, es sey die gemeinschafft des leibs vnd bluts
Christi.54 Da hret vnd merckt ein jeder verstendiger Christ wol, das man die
kinder verwirren wil. Denn die Sacramentschwermer gebrauchen diese rede,
das Abendmal sey eine gemeinschafft des leibs vnd bluts Christi, vnd
(15) wickeln darnach solche rede also aus, das die krafft, wirckung vnd nutz des
leibes vnd bluts Christi nur da im brauch des Abendmals empfangen werde
vnd nicht der Leib Christi gegenwertig sey warhafftig vnd wesentlich,
sondern der sey im Himel, so weit vom Abendmal als der Himel von der
Erden ist.55 Sie blenden aber die Leute mit dem wort Gemeinschafft des Lei-
(20)bes, das man sol meinen, sie leren wie wir, vnd verbergen doch jhre listige
schalckheit vnd bsen schwarm darunter, wie Boquinus vnd andere in
offentlichen bchern gethan.56
Sie wollen auch die vnuerstendigen bereden, als freten sie S. Pauli Wort. 1.
Corint. 10
.57 Aber da ist die antwort auff: Sie reden viel anders dan S.
(25) Paulus, der da sagt, der gesegnete Kelch, welchen wir segenen, ist die ge-
meinschafft des Bluts Christi. Jtem das Brot, das wir brechen, ist die gemein-

|| [339]
-
schafft des Bluts58 Christi. Da redet S. Paulus beides von den Elementen des
Abendmals vnd sagt zugleich, das mit denselben mitgeteilet, ausgespendet
vnd gegeben werde der Ware Leib vnd Blut Christi; vnd || [C 1v:] nicht alleine
derselben Frucht, Krafft, wolthaten, wie die Sacramentschwermer es verke-
(5)ren. Darnach sind in gemelter definition diese wort betrieglich auff schrau-
ben gesetzt, „in qua sumptione Filius Dei vere et substantialiter adest.“59 Das
ist: „in welcher niessung der Son Gottes Wahrhafftig vnd wesentlich da ist.“
Denn sie nemen allhier nur den Son Gottes, als der nach seiner Gttlichen
Natur nur gegenwertig bey dem Abendmal sey, vnd nennen jn allhier nicht
(10) Christum, wie Lutherus. Denn darunter wollen sie verbergen die meinung
der Schwarmgeister, das Christi warer vnd Natrlicher Leib nicht warhafftig
alda sey, bey vnd in dem Abendmal, vnd nicht mit Brot vnd Wein ausgeteilet
werde.
Jtem sie erkleren hiemit, was sie meinen, das sie gesagt, es sey eine gemein-
(15)schafft des Leibs Christi: Das ist, sagen sie, das Gottes Son warhafftig vnd
wesentlich da ist vnd den gleubigen seine wolthat zueigene. Gleich also
reden die Sacramentirer. Heisset aber das nicht den Herren Christum mit sei-
nen Naturen trennen? Gottes Son, das ist die Gottheit, sol bey dem Abend-
mal wesentlich sein, darumb reden sie also. Aber nach seiner Menscheit sol
(20) Christus nicht warhafftig noch wesentlich da sein. Denn sein Leib vnd Blut
sol im Himel bleiben vnd vom Abendmal nach seinem wesen weit abge-
sondert sein.
Jtem es wird die materia coenae, was wir da essen vnd trincken, fein vertu-
schet vnd nur des Glaubens gedacht. Aber das wir beide mit dem munde den
(25) Leib vnd Blut Christi warhafftig vnd wesentlich empfangen vnd auch mit
dem Glauben, das ist allhier ausgeleschet vnd verschwiegen.
|| [C 2r:] Derwegen ist die definition nimium generalis et ambigua, das ist: zu
weitleufftig vnd vnter verdackten60 vnd betrieglichen worten, welcher die
Sacramentirer brauchen, verdechtig. Darnach drcket sie nicht fein klar aus
(30) die Materien, was wir alldar nach den worten Christi essen vnd trincken
sollen, wie D. Luther thut im Catechismo. Jtem redet auch nicht volkomen
vnd deutlich, wie man das Abendmal brauchen vnd geniessen sol. Aber von
diesen stcken bald weiter. Derwegen solche Sacramentirische, verschlage-
ne, gefehrliche vnd betriegliche definition billich alle Gottfrchtende Chris-
(35)ten verwerffen. Vnd obgleich jemand sagen wolte, etliche andere hetten auch
solcher definition gebraucht, so ist doch die Antwort drauff et male, das ist,
es ist drumb nicht recht geschehen.

|| [340]

2. Frs ander. Jn folgender tractation61 lassen diese newe scribenten mit vleis
vnd aus frsatz aussen die ntige Lere von den Materien coenae dominicae,
das ist, was doch alldar gegessen vnd empfangen wird, als nemlich das Brot
vnd der ware, wesentlich gegenwertige Leib Christi, welchen er fr vns
(5) gegeben. Jtem der Wein vnd das ware, wesentliche, gegenwertige Blut
Christi, welches er fr vns vergossen. Nun dencke doch, was daran gelegen?
Denn das ist die frnemeste frage, darber hat D. Luther vnd vnsere Kirchen
frnemlich gestritten. Diesen Betrug vnd diese entruckung62 – wir hatten
schier gesagt: diebstal – des waren, wesentlichen, gegenwertigen Leibs vnd
(10) Bluts Christi ist in der Christlichen Kirchen nicht gering zu achten. Denn das
hastu in den Sacramentirern, das sie diese Lere || [C 2v:] vertuschen, ver-
schweigen vnd springen flugs hinber, wie diese auch thun, vnd sagen nur
vom Nutz des Abendmals, da doch nicht eines one das ander sol geleret
werden.
(15)3. Frs dritte, sie lassen auch gantz vnd gar aussen in causa formali, da sie
solten fein deutlich anzeigen, wie man das Abendmal empfahen sol, das wir,
nach den klaren worten Christi, beyde mit dem munde vnd Glauben den
waren, wesentlichen, gegenwertigen Leib vnd Blut Christi empfangen. Denn
die Sacramentschwermer leugnen, das wir mit vnserm Munde den wesent-
(20)lichen vnd gegenwertigen Leib vnd Blut Christi empfahen, vnd gedencken
auch nur allein des Glaubens wie diese jhre gesellen, da doch Christus aus-
drcklich spricht, „Nemet, esset, das ist mein Leib, trincket, das ist mein
Blut.“63 Diese newen Lerer sagen auch nirgent, das man auff den worten
Christi: „das ist mein Leib, das ist mein Blut“, feste vnd vnbeweglich stehen
(25) sol vnd da keine glossa,64 keine figur,65 Bedeutnis oder zeichen der
Sacramentschwermer zulassen, wie D. Luther vleissig vnd trewlich gethan.
Da ist alles von geschwiegen vnd der Niemands daheim.66 Jtem sie
vberhpffen auch diese ntige Lere S. Pauli, das nicht allein die Wirdigen,
sondern auch die Vnwirdigen nicht allein die Element Brot vnd Wein,
(30) sondern auch den waren, wesentlichen vnd gegenwertigen Leib Christi
empfahen, doch wie es S. Paulus selbst erkleret, die vnwirdigen zum
Gericht, die wirdigen zur Seligkeit.67 Solches verneinen auch die
Sacramentirer, denen hiemit hoffiret wird. Jtem D. Eberus hat auch hierin

|| [341]

vor we- || [C 3r:] nig Jaren in seinem Bchlin vom Abendmal68 geirret, wie
denn solches von etlichen Lerern der Kirchen Christi ist widerlegt worden.69

4. Frs vierde, sie widerlegen nicht fein klerlich, auffrichtig vnd ausdrck-
lich der Sacramentirer Lere vnd schwermerey, warnen nicht die Jugent fr
(5) Calvini, Bullingeri, Bezae vnd anderer Bcher vom Abendmal, welche das
heilige Testament Jhesu Christi vnsers Heilandes grewlich verkeren, zureis-
sen, lestern, vnd rauben vns viel mehr daraus denn der Bapst, nemlich den
gegenwertigen, waren, wesentlichen Leib vnd Blut Christi, der da nach den
hellen buchstaben vns darinnen vermacht vnd ausgeteilet wird. Vnd kan sie
(10) der betriegliche ausflucht nicht helffen, das man in Catechismis oder kinder-
lere nicht pfleget Disputationes zu setzen, da sie doch in diesem jren
vnreinen Catechismo die Papisten setzen vnd stellen sich, als wolten sie
Antithesin auch frbringen. Aber sie fahren drber hin mit einem gar hohen
vnd weiten Lufftsprunge vnd machen einen wnderlichen windwirbel vnd
(15) verdrehen die sache, wie solche Leute pflegen, welche nicht heraus wollen,
sondern sind in solchem frhaben, das sie blenden, verfren vnd Lgen aus-
sehen70 wollen. Denn das sie sagen, die Leren vnrecht, die nicht vnterschei-
den dieses Abendmal von andern essen, item die da leugnen, das es ein Ge-
meinschafft sey des Leibs vnd Bluts Christi, vnd setzen blosse zeichen etc.,71
(20) ist gar ein verdackt essen vnd eine verdrehete rede. Denn das reden auch die
Sacramentirer selbst vnd schreiben in offentlichem druck, das sie derjenigen
Lere vnd meinung verwerffen vnd verdammen, || [C 3v:] die da sagen, das
Nachtmal sey allein ein blosse figure72 vnd sey darinnen keine gegenwertig-
keit vnd empfahung des waren Leibs vnd Bluts Christi.73 Welcher wort sie
(25) fein gelernet haben.
5. Frs fnffte referirn sie sich nicht mit einem wrtlin an diesem orte auff
die herrlichen vnd ausfrlichen bcher D. Luthers wider die Sacrament-
schwermer, darinnen er durch Gottes Geist vnd sein heiliges Wort jre falsche

|| [342]

Lere gar gewaltig widerlegt, sondern auff jhre bcher,74 darinnen dieser
streit nicht also gefhret noch erkleret. Jtem darinnen ausser der Augspurgi-
schen Confession viel bcher in diesem stcke vom Abendmal selbst nicht
rein, vnd sind eben die mengel darinnen, welche in diesem newen Catechis-
(5)mo erscheinen, vnd werden die Sacramentirer nicht widerlegt, ja die Sacra-
mentschwermer, als Caluinus, Bullingerus, item Hardeberger, welchen der
Sachsische Kreis haben abgeschaffet,75 bezeugen, das der autor in diesem
Lerestck zu jnen getretten, vnd sind etliche seiner schrifften, an die Sacra-
mentschwermer geschrieben, im druck verhanden.76 Sol nun das nicht heis-
(10)sen, die Kinder vnd einfeltigen nerren vnd betrieglich anfhren77 im Testa-
ment des Herrn?
Derwegen hastu, lieber Christ, im newen Catechismo etlicher Wittenberger
die Lere, den schwarm, den betrug, die Verfhrung, die verkehrung des hei-
ligen Testaments Jhesu Christi, das ist die falsche Lere der Sacramentirer
(15) vnd eine betriegliche Geucklerey,78 damit sie die Christenheit wollen narren
vnd die erkante Warheit in diesem stcke hemischer vnd tckischer weise
nemen.
|| [C 4r:] Was plagen, was vexiren vnd narren sie denn die Christenheit, jung
vnd alt? Warumb sagen sie es nicht frey heraus, das sie von D. Luthers Lere
(20) hierinnen abfallen? Warum wollen sie Gottes vnd der Menschen spotten? So
sie Gott im Himel noch etwas frchten, so erkleren sie sich deutlich mit run-
den, offentlichen worten auff Nachfolgende puncten, wie denn auffrichtigen
Christen, sonderlich Lerern, gebrt vnd zustehet:

|| [343]

– Ob da im brauch des Abendmals, mit vnd vnter dem Brot vnd Wein, der
ware, wesentliche, gegenwertige, natrliche Leib vnd Blut Christi, wie die
wort Christi lauten, ausgeteilet vnd empfangen werde?
– Ob der Leib vnd das Blut Christi jtzt alleine im Himel sey vnd bleibe bis
(5) an Jngsten tag vnd nicht wesentlich vnd gegenwertig im Abendmal sey,
sondern, wie Beza vnd viel andere lestern, so weit vom Abendmal seien als
der Himel von der Erden ist?79
– Ob nicht alleine mit dem Glauben, sondern auch mit dem munde der ware,
wesentliche, gegenwertige Leib Christi empfangen werde?
(10)– Ob sie verdammen, die da sagen, man empfahe nicht mit dem munde den
waren, wesentlichen, gegenwertigen Leib Christi?
– Ob man das τὸ ῥητόν,80 die wort, „das ist mein Leib, das ist mein Blut“,
steiff vnd feste behalten vnd verteidigen sol vnd dagegen Carlostadij,81
Oecolampadij, Cinglij,82 Bullingeri, Bezae und der andern significat,
(15) symbolum, figuram, typum, das ist, falsche glossen, als bedeute es nur den
Leib, sey ein zeichen des Leibes, der doch nicht allda verhanden,
verdammen?
|| [C 4v:] – Ob die vnwirdigen im brauch des Abendmals ebensowol den wa-
ren, wesentlichen, gegenwertigen Leib Christi, doch zu jrem gerichte, essen
(20) als die wirdigen zum Leben?
– Ob die streitbcher D. Luthers wider die Sacramentschwermer seien war-
hafftig vnd bestendig, vnd ob sie dieselben von hertzen annemen, loben vnd
als jhr eigen Bekentnis wider die Sacramentschwermer wollen halten vnd
einerley bekentnis wider sie fren?
(25)Jn diesen stcken stickt vnd ligt die gantze sache zwischen den newen Le-
rern des newen Catechismi vnd zwischen der rechtgleubenden Christenheit
auff Erden. Da mgen sie richtig aufftreten vnd herausgehen vnd sich von
den Sacramentschwermern entbrechen.83 Wo sie aber das nicht thun, so ist
offentlich, das sie von der gantzen Christenheit auff Erden fr Sacrament-
(30)schwermer wollen vnd sollen gehalten werden.
Es ist noch vielen in guter gedechtnis vnd wolbekant, das die wort in der
Augspurgischen Confession, „Improbant secus docentes“,84 „Wir verdam-
men, die nicht also leren“, dazumal wider die Sacramentirer seien gericht
gewesen, darumb sie denn auch damals aus derselben Confession, ja auch

|| [344]

aus dem Religionsfriede85 ausgeschlossen etc. Aber Lasco vnd etliche andere
haben das Schamhtlin abgezogen86 vnd viel jar hernacher offentlich drffen
schreiben vnd im druck lassen ausgehen, das sie, nemlich die Sacramentirer,
der Augspurgischen Confession zugethan weren.87 Vrsache war die, denn
(5) man hatte die wort aus der Augspurgischen Confession weg gethan, damit
|| [D 1r:] die Sacramentirer knten hineinkriechen.88 Darnach lenckten etliche
sich wider D. Luthers Schrifften auff der Schwermer seiten. Aber das kn-
nen jnen reine Kirchen nicht gestehen noch nachlassen. Die Sacrament-
schwermer sind erstlich in der Augspurgischen Confession ausgeschlossen
(10) vnd darin gestraffet vnd verdampt worden vnd gehren nimermehr hinein,
bis das sie sich bekeren.
Weil aber jrer viel nicht wollen Sacramentirer sein, die doch offentlich in der
Lere des Sacraments jrren vnd schwermen vnd also die Leute wollen betrie-
gen, mssen wir eine definition oder beschreibung setzen, welche doch D.
(15) Luther vnd die Christliche Kirche Sacramentirer heisset? Sacramentirer sind
diejenigen, welche sagen vnd halten, das der ware, wesentliche, natrliche,
gegenwertige Leib vnd Blut Christi nicht im Abendmal empfangen werde,
sondern seien alleine im Himel, vnd das man nicht mit dem Munde, sondern
alleine mit dem Glauben den Leib vnd Blut Christi empfange, welche im
(20) Himel sind vnd jre krafft vnd nutz alleine da sein, vnd das die vnwirdigen
nicht den gegenwertigen Leib Christi empfahen vnd die Wort Christi verdre-
hen mit den worten Figur, zeichen, bedeutung.
D. Luther sagt im kurtzen Bekentnis also: „Jch rechen sie alle in einen ku-
chen, wie sie auch sind, die nicht gleuben wollen, das des Herren Brot im
(25) Abendmal sey sein rechter natrlicher Leib, welchen der gottlose Judas
ebensowol mndlich empfehet als S. Petrus vnd alle heiligen. Wer das, sage
ich, nicht wil gleuben, der las mich nur zufrieden mit || [D 1v:] briuen, schriff-
ten oder worten vnd hoffe bey mir keiner gemeinschafft, da wird nicht
anders aus.“89

|| [345]

Solche Sacramentirer sind Carolstadius, Cinglius, Bullinger, Caluinus, Beza
vnd die larua Hessiander90 vnd die das newe Aegyptische Kalb91 jtzt zu Wit-
tenberg gegossen vnd auffgerichtet haben. Denn sie die ware wesentliche
Natrliche gegenwertigkeit des Leibs vnd Bluts Christi aus dem Abendmal
(5) des Herrn mustern vnd also den hhesten Schatz herausstelen vnd fallen
offentlich von D. Luthers Lere abe, da wird kein tnchen, schmieren, kleis-
tern helffen. Entweder sie mssen zurck vnd bekennen, das sie sich zu weit
verlauffen vnd verstiegen haben, vnd retractirn,92 oder mssen fort vber die
zinnen hinab zu den Sacramentschwermern springen, wie sie denn albereit
(10) im sprunge sind. Die Christen aber werden auff das Testament Christi acht-
haben vnd solche schwermerey erkennen, von hertzen verdammen vnd ja jre
Kirche vnd kinder damit nicht vergifften lassen.

III. Verfelschung der Lere von dem leiblichen sitzen Christi im Himel.

Die Sacramentschwermer leren, das Christus mit seinem Leibe also sey gen
(15) Himel gefahren, das er nun im Himel vmb- vnd zugeschlossen vnd gefangen
sey vnd bleibe vnd kome mit seinem Leibe oder Blute nicht heraus bis auff
den Jngsten tag. || [D 2r:] Das ende solches schwarms ist dahin gerichtet, das
derwegen Christi Natrlicher Leib vnd Blut nicht sey im Abendmal gegen-
wertig, sondern alleine die Krafft, wirckung vnd nutz derselben. Solches
(20) weiset der streit Cinglij, Bullingers, Calvini vnd Bezae vnd der andern wider
Brentium, Westphalum, Hesshusium vnd andere aus.93 Aber D. Luther hat in
seinen Streitbchern wider die Sacramentschwermer solche falsche Lere
grndlich vnd herrlich aus Gottes Wort widerlegt. Nun komen aber etliche
newe Lerer, welche auff dem Stuel D. Luthers stehen, die reissen fein ein
(25) vnd stossen danider, was Luther am selben orte aus Gottes Geist geleret vnd
geschrieben hat. Aber doch verwirren vnd verdunckeln sie es mit frsetzli-
cher listigkeit, das man den gifft der Sacramentschwermer viel ehr sol ein-
schlingen vnd im bauche haben, ehe denn man es schmecket oder mercket,
wie denn der betrieger art ist.

|| [346]

Erstlich vermengen sie listiglich ineinander die Himelfart Christi vnd sein im
Himel sein oder sitzen, als nemlich, weil er sichtiglich auff gen Himel ge-
faren, so sey er auch nun corporali locatione, leiblicherweise, an einem
orte.94 Aber da brechen sie bltzlich ab vnd lassen das aussen, das er mit
(5) seinem Natrlichen Leibe auch nicht knne sein an vielen Enden oder orten
auff Erden, da sein Abendmal nach seinen worten gehandelt wird, wie die
Wort Christi im Testament lauten vnd D. Luther geleret hat. Denn das ist jr
Ziel mit den Sacramentirern vnd wollen also jre vermeinte Grnde legen vnd
in die arme ju- || [D 2v:] gent einschieben. Gleichwol lecken sie die meuler wie
(10) die Ketzlin vnd haben nicht genaschet.
Darnach verfelschen sie Gottes Wort one alle scham offentlich Acto. 3,95 da
also stehet: „Quem oportet coelum capere“. Hic Vuitebergenses vertunt:
„Oportet Christum coelo capi“. Das ist, da D. Luther hat gedeutschet: „ wel-
cher mus den Himel einnemen“,96 das machen seine newe Dolmetscher also:
(15) „welcher mus vom Himel eingenomen“, das ist: „gefangen“, wie das lateini-
sche wrtlin heisset, vnd gleichsam eingesperret werden, das er da nicht
herausser kompt bis an den letzten tag.
Aber solches ist wider den Griechischen Text ὃν δ῰ι οὐρα­νὸν δέξασθαι vnd
wider den steten brauch des Worts δέχεσθαι im Newen Testament, darinnen
(20) es an vielen orten nur Actiue vnd nicht Passiue gebraucht wird, als Matth.
18
,97 Act. 7, da Stephanus betet: „Herr nim meinen Geist auff“, δέξαι τὸ
πνεῦμά μου,98 1. Cor. 2: „Der natrliche Mensch vernimpt nichts“, οὐ δέχε-
ται,99 vnd an anderen sehr viel orten. 2. Wider die Lateinische translation,
welche die Wittenberger selbst haben lassen ausgehen.100 3. Wider D.
(25) Luthers getrewe vnd rechte verdolmetschung, die also lautet: „welcher mus
den Himel einnemen.“101 4. Wider der Zricher dolmetschung selbst, die es
also geben haben: „welcher mus den Himel einnemen.“102 5. Die Syrische

|| [347]

translation ist auch also gegeben: „Quem oportet coelos excipere.“103
Beza hat zum allerersten im newen Testament diese verfelschung gethan vnd
sagt frey rund her- || [D 3r:] aus vnd bekennnet darbey, das er damit seine fal-
sche meinung vom Sacrament wolle bestetigen.104 Solchem jren Praeceptori
(5) vnd nicht dem Luthero haben diese newe Theologen wollen folgen vnd mit
diesem geschrey die Sacramentirische braut des Bezae einfren. Heisset das
noch nicht von D. Luthers Lere vnd der Bibel abgefallen? Dieselbe verfel-
schet, verkeret, verderbet? Wie sind denn etliche Leute so blind, taub, ja toll
vnd tricht, das sie es nicht sehen, hren, greiffen, flen wollen?
(10)Mit gleicher Behändigkeit citirn vnd setzen sie bald hernach nicht die trans-
lation, die sie in jrer Bibel haben oder Erasmi oder Hieronymi, sondern
Bezae, des frnemen Sacramentschwermers. „Hic Iesus, qui SVRSVM
receptus est a vobis in coelum.“105 Das ist: „der Jhesus, der vber sich geno-
men ist von euch in den Himel“, Acto. 1.106 Da doch das wort SVRSVM von
(15) andern in diesem Text nicht ist gebraucht. Darnach so hat es Beza dahin ge-
richtet, gleichwie die andern wort „coelo capi“, das Christus nach seiner
Menschlichen Natur, das ist mit seinem Natrlichen waren Leibe, nicht mehr
auff Erden noch im Abendmal sey, sondern alleine im Himel, da er hinauff,
hinauff, sursum, eingenomen, vmbschlossen vnd versperret sey. Also verdol-
(20)metschen oder verkeren die Sacramentirer auff jren vorteil vnd schwarm den
Text der Bibel, vnd die newen Wittenberger fallen also von D. Luthers trans-
lation „qui assumptus est in coelum“, „der von euch ist auffgenomen gen

|| [348]

Himel“.107 Also hastu, lieber Christ, die Sacramentschwermerische art der
newen Lerer zu Wittenberg wider D. Luther.
|| [D 3v:] Von dem sitzen Christi zur rechten Hand des Vaters verdrehen, ver-
zwicken vnd verstecken sie den schwarm der Sacramentirer, setzen aber jre
(5) grnde vnd rede, das, wenn sie heut oder morgen mehr lufft vberkomen
mchten, sie mit vollem Siegel mchten herausfaren.108
Sie geben fr, das die Menschliche natur in Christo hab nach der glorifica-
tion viel herrligkeiten vnd vorzge fr andern Creaturen bekomen. Aber das
Christus auch nach seiner Menschlichen Natur knte sein, wo er seinem
(10) Worte nach als im Abendmal wolte sein, das vertuschen sie, damit sie den
schwarm bergen mgen.109
Sie brauchen gemeine110 wrtlin, welche die Sacramentirer auch pflegen zu
brauchen. Jtem an andern orten des Catechismi faren sie etwas mehr heraus
als im Artikel „empfangen vom heiligen Geiste“. Denn sie sagen also:
(15) „Creatura non est viuificatrix“, „Die Creatur macht nicht Lebendig“.111 Das
ist indistincte, ohne vnterscheid gered. Denn sie hetten sollen darzu setzen
„sola aut per se“, „alleine oder aus sich selbst“. Aber sie spielen mit worten
vorher auff der Sacramentirischen geigen, denn sie sagen auch von Christi
fleisch, das es kein ntze sey, als were die Menschliche Natur in Christo
(20) auch nicht Viuificatrix, lebendig machend. Es folget auch bald Erklerung
drauff: Wie Logos, das ist Gottes Son, ist Viuificator, ein Lebendigmacher in
der Schpffung (da er noch nicht Mensch war), also werden auch jtzt die an
jhn gleuben durch jhn, nemlich Logon, Gottes Son, lebendig gemacht. Jn
diesen worten gehen sie alleine auff die Gttliche Natur Christi, das die-
(25) || [D 4r:] selbe Lebendig mache. Der Menschlichen aber in Christo geschwei-
gen sie. Vnd bald darauff setzen sie, das dieser Mittler one vnterlas fr die
Kirche bete vnd allezeit vnd allenthalben bey der Kirchen sey, sie erhalte
vnd beschtze. Solche wolthaten (hre vnd mercke drauff), ob sie wol der
Person zugeeignet werden, doch seien es WERCKE der Gttlichen NATVR,
(30) die Allmechtig.
Dieses sind rede vnd lere der Sacramentirer, welche Christi Natur trennen in
den wolthaten vnd wercken. Denn diese beide wort, nemlich Wolthat vnd
wercke, setzen sie selbst. Dauon schliessen sie die menschliche Natur in
Christo aus. Daraus folget der Sacramentirer schwarm mit vollem gewalt,
(35) das die Menschliche Natur in Christo nicht allezeit vnd allenthalben, wo er
nach seinem worte wil vnd sich hin verbunden hat, bey seiner lieben Kirchen
sey. Das mag geschwermet heissen auff Sacramentirische weise. Haben sie

|| [349]

sich noch nicht bey der grossen herausragenden klawen112 lassen mercken?
Jtem solches wird ferner erkleret in jren Orationibus et Disputationibus,113 da
sie alle realem communicationem auff Sacramentschwermerische art haben
verworffen vnd alleine verbalem setzen wider Gottes Wort vnd D. Lutherum,
(5) item in Ferinarij Buch,114 welches eines schlages mit jnen ist.
Wenn nun die newen Wittenberger wollen wider zurechtkomen, das115 wir
jnen von Hertzen wnschen, so mssen sie sich offentlich vnd klar bekennen
zu den Streitbchern Lutheri, darin der Sacramentirer jrthume von dem
reumlichen sitzen vnd dem be- || [D 4v:] schlossenen Leibe Christi allein im
(10) Himel aus Gottes Wort Grndlich sind widerlegt. Faren sie aber fort, so
fallen sie jmer je weiter abe von Gottes Wort vnd Lutheri meinung vnd
bleiben in der angefangenen Sacramentschwermerey.

IIII. Verfelschung der Lere vom Gesetz vnd Euangelio.

Es ist sehr war geredet, das kein Jrrthumb alleine bleibet, sondern wie der
(15) krebs kreucht vnd greiffet er jmer weiter. Das sihet man auch in diesen
newen Lerern. Denn weil sie in der Sacramentschwermer Jrrthum gerahten,
so mssen sie in mehr Jrrthume sich einlassen.
Nun hat aber D. Luther mit hchstem vleis der Antinomer Schwermerey
widerlegt, welche das Gesetz Gottes verkleinerten vnd aus dem Euangelio
(20) beides die Rew vnd den Glauben leren wolten, vnd dargegen den rechten vn-
terscheid zwischen Gesetz vnd Euangelio fein klar vnd herrlich an tag gege-
ben. Aber diese newen vnd jungen Theologi fallen mit vollem gewalt wider
in der Antinomer schwermerey.
Denn sie sagen C. 4 im Catechismo, das dem ewigen fluch des Gesetzes das
(25) Euangelion entgegenhalte die Predigt poenitentiae, der Busse.116 Jtem G. 4,
das Gesetz sey nur eine halbe busse, aber das Euangelium sey vere, das ist:

|| [350]

eigentlich vnd rechtschaffen, eine Predigt der Busse.117 Jtem A. 4: || [E 1r:] Jn
diesen Worten werden Gesetz vnd Euangelium gegeneinander gehalten vnd
doch gesagt, das Euangelium halte dem Gesetz entgegen das Euangelium,
welches sey die Predigt der Busse. Jtem das Euangelium sey die ware Pre-
(5)digt der Busse, das Gesetz nicht.118 Denn es ist eine Antithesis, das ist, beide
Leren werden gegeneinander gehalten. Aber so redet Gottes Wort nicht, son-
dern gibt einer jedern Lere, wenn sie eigentlich gegeneinander gesetzt vnd
gehalten werden, jre eigene Proprietet vnd eigentschafft, als das in der Beke-
rung des Menschen zu Gott nur durchs Gesetz kome Erkentnis der Snden,
(10) Ro. 3; 7,119 vnd durchs Euangelium erkentnis Christi vnd vergebung der
Snde, welche mit dem Glauben ergriffen vnd angenomen wird, Roma. 1;
3.120 Es ist wider D. Luthers Lere, der da wider die Gesetzstrmer sagt, das
vnmglich sey, die Snde zu erkennen, denn aus dem Gesetz, vnd verge-
bung der Snden, denn aus dem Euangelio.121 Es ist wider die Augsp.
(15) Apologia, die solche vnterscheid auch setzet.122 Da mercke lieber Christ, wie
Gesetz vnd Euangelion von solchen Leuten durcheinander vermenget vnd
der herrliche vnterscheid zwischen den zweien Leren eingerissen vnd
ausgeloschen wird.
Jtem sie sagen, das Gesetz zeige nur alle Snde, die wider das Gesetz gehen.
(20) Aber den Son Gottes nicht kennen, den vnglauben an jn, die verachtung des
Sons vnd die verzweiuelung straffe es nicht. Aber das Euangelium ALLEJ-
NE offenbare vnd straffe die Snde.
|| [E 1v:] Solche erschreckliche rede ist in der Christenheit nicht erhort denn
von alten vnd newen Antinomern. Denn was kan grewlicher geredt werden,
(25) denn das Gottes Gesetz nicht straffe diese Snden, als nemlich den Son Got-
tes (mercke den Son Gottes) nicht kennen, nicht an jn gleuben, jn verachten,
verzweiueln? Redet nicht das erste Gebot vom rechten Gotte, der da ist der
Vater, der Son vnd der heilige Geist, vnd gebeut, das man den Gott erken-
nen, jme gleuben sol, vnd straffet andere Gtter haben, darein verachtung
(30) des Sons Gottes vnd verzagung gehret? Lasse das Catechismuslerer sein?
Das mag doch ja ein langes ohre sein, dabey man die falschen Propheten er-

|| [351]
-
kennet.123 Ob sie aber schreien wolten, so mus man sie doch feste bey diesen
grossen ohren, welche sie jhnen selbst auffgesetzt, halten, das sie von
verachtung des Sons Gottes reden.
Sie werden sagen, sie reden von der Menschwerdung des Sons Gottes vnd
(5) seinem verdienst etc. Aber da sehen die ohren, das sie solches nicht ge-
dencken, sondern nur vom Sone Gottes reden. Derwegen sind diese Lerer
verfelscher des ersten Gebots Gottes vnd des Catechismi Lutheri vnd anderer
rechtlerenden, in deme das die wissenschafft die annemung vnd ehre des
Sons Gottes nicht im ersten Gebot erfordert, noch die Snde gegen jn darin-
(10)nen offenbart vnd gestrafft solte werden. Vber das, wenn sie gleich diese jhre
ohren abschneiden vnd es anders drehen, das das Gesetz von der Mensch-
werdung vnd Demut des Sons Gottes nicht wisse, so setzen doch alle recht-
lerende in das erste || [E 2r:] Gebot den Glauben an Christum, weil das Euan-
gelium das Gesetz erkleret vnd demselben hilfft, Rom. 3.124
(15)Derwegen ists eine falsche, grewliche vnd verkerliche Lere, in der Christen-
heit frgeben, das das Euangelium in seinem eigentlichsten Ampt auch Sn-
de offenbare vnd straffe, schrecke vnd verdamme. Denn 2. Corinth. 3 sagt
Paulus, das Gesetz sey ein wort oder Ampt des todes, aber das Euangelium
sey ein Ampt des lebens.125 Die gantze Christenheit hat bisher gelernet, das
(20) Gesetz sey ein Spiegel zart, der vns zeige vnser Snde art, schrecke vnd
tdte. Aber das Euangelium sey eine frliche botschafft, die den Snder
wider trstet vnd lebendig machet.126
Nu machen diese newe Lerer das Euangelium zu eim schreckenden vnd
tdtenden worte. Denn sie reden hie nicht in gemein vom Euangelio oder
(25) gantzem predigampte, sondern in specie, da Gesetz vnd Euangelion gegen-
einander gehalten vnd vnterscheiden werde. Das heisset ja wider offentlich

|| [352]

einwerffen, einstrmen, vnter die fsse tretten, was D. Luther hieuon geleret
hat. Jtem sie vnterscheiden Judae vnd Petri Rewe, merck jre Rewe, Pezelius
machts in seiner ausgegangener Oration grber, das Judae Rew sey aus dem
Gesetze, Petri aber aus dem Euangelio.127
(5)Aber aus Gottes Wort vnd Lutheri Lere haben die Christen bisher gelernet,
das zweierley Busse sey vnd Judae vnd Petri Busse sind zu vnterscheiden,
nicht im ersten Teil der Busse, das ist in der Rewe oder Erkentnis der snde,
denn sie beide aus dem Gesetz jre Rew bekomen, sondern || [E 2v:] aus dem
andern teil der Busse, nemlich das Petrus durch den Glauben an Christum
(10) sich auffgerichtet, Judas aber nicht, sondern hat verzweiuelt.
Jtem sie setzen G. 3 diese beschreibung der Rewe: Rewe ist erschrecken ob
Gottes zorn wider vnsere Snde vnd jme lassen leid sein, das wir Gott erzr-
net haben.128 Aber sie gedencken nicht, wie gebreuchlich, aus welcher Lere
die Rewe herfliesse. Vrsach ist die: Denn sie leren, das sie nicht allein aus
(15) dem Gesetze, sondern auch aus dem Euangelio herkome, da sticket es
jnen.129 Derwegen augenscheinlich vnd greiflich, das diese newe Lerer zu
Wittenberg den grund Gttlicher warheit vnd Lutheri Lere einreissen. Aber
dauon ist weitleufftiger bericht geschehen im Bchlin De veteri et noua
antinomia.130 Wollen sie nu hie zurcke, so mssen sie diese wort in jrem
(20) Catechismo auskratzen vnd widerruffen. Wo sie aber frder wollen, so blei-
ben sie offentliche Gesetzschwermer.

V. Verfelschung von der Lere der Disciplin oder eusserlicher zucht.

Sie setzen klar C. 3, das die Disciplin, das ist eusserliche zucht, sey eine
frerin zu Christo, poedagogia in Christum, welches eigentlich heisset eine
(25) frerin in Christum.131 Solche Lere ist eine offentliche verfelschung des
spruchs S. Pauli, Gala. 3: g „Das Gesetz ist vnser zuchtmeister gewesen auff
Christum, das wir durch || [E 3r:] den Glauben gerecht werden.“g132 Denn das
verstehet ja ein jeder einfeltiger Christ, das Lex, Gesetz, vnd Disciplina,
eusserliche zucht, nicht einerley, sintemal das gttliche Gesetz viel mehr
(30) begreifft denn die eusserliche zucht oder disciplin. Vnd hat kein verstendiger

|| [353]

Lerer jemals gesagt, das Lex et disciplina, Gesetz Gottes vnd eusserliche
zucht, ein ding sind.
Jtem die Erbare Heiden haben auch Disciplinam gehabt. Ja die Trcken
haben wol bessere Disciplin vnd eusserliche Zucht in etlichen stcken denn
(5) viel Christen. Wie? Solte man denn nun von derselben sagen, das jre eusser-
liche Zucht were eine frerin in Christum? Das ist warlich auch die Bibel gar
grblich reformirt vnd gemeistert, wie diese junge Theologen an vielen
rtern in diesem Catechismo gethan. Zwar das Tridentinische Concilium,133
Jsengrin134 vnd andere Papisten Leren vnd schreiben, das eusserliche Zucht
(10) vnd Tugende auch vor der gnade causae praeparantes, das ist feine vorberei-
tung zur Gnaden vnd seligkeit des menschen, seien. Aber es ist ein grober
Antichristischer Jrrthum vnd ist gewaltig in vnsern Kirchen widerlegt. Der-
wegen mssen sie allhier auch zurck mit ehren, oder mit schanden vnd
verfhrung der Kirchen fortfaren.
(15)Wir wollen hier nicht melden beide krtze halben vnd auch das ein jeder
Christ, wie wir achten, leichtlich es selbst sehen kan, andere stcke, da sie in
die Bibel hawen, als:
Das sie setzen C. vlt., das alle geschaffene ding, beide sichtlich vnd vnsicht-
barlich, sind aus nichts geschaffen,135 welche Wort Mosen reformirn vnd
(20) mei- || [E 3v:] stern, welcher beschreibt, wie Himel vnd Erden aus nichts ge-
macht. Aber darnach viel Creaturen aus wasser vnd der erden vnd also nicht
alle Creaturen aus nichts gemacht sind, Gene. 1.136 Aber die newen
Theologen rumpeln in die Bibel jres gefallens.137 Jtem E. 3, das Christus
werde purgiren138 Himel vnd Erden vnd eine newe gestalt machen.139 Esai.
(25) 66
. Aber Esaias sagt nicht von purgiren, sondern sagt, das Gott newe Himel
vnd Erde machen wolle.140 Jtem solches erkleret S. Petrus 2. Epistel 3.
Capit.
, das die Himel vnd Element werden zurschmeltzen vnd zergehen.141
Jtem Apoc. 21.142 Aber da wollen wir mit jnen nicht vmbstreiten, zeigen
alleine an, das sie wider den Text reden. Jtem das sie newe Bepstische reden
(30) in die Kinder Schulen vnd in den Kinder Catechismum bringen de positiuis

|| [354]

et priuatiuis gratijs,143 one alle not, vnd man nicht weis, was dahinter steckt
vnd gesucht wird. Jtem in der Beicht G. vlt., man sol in genere beichten.144
Nun ist wol war vnd recht, das man keinen zwingen sol, das er ein
spezialerzelunge aller seiner Snden anstellen sol. Denn solches were
(5) Bepstisch vnd vnmglich vnd eine newe stockerey145 der gewissen. Jedoch
hat D. Luther fein im kleinen Catechismo geleret, wie die einfeltigen ein
jeder nach seinem beruff in warer demut sol etliche Snde erkennen vnd fr
dem Beichtuater beklagen, das er darinnen schuldig vnd bitten vmb trost.146
Jtem wer sonderliche beschwerung etlicher snden habe, das jme frey stehe,
(10) dieselbe dem Beichtuater heimlicher, vertraweter meinung zu klagen vnd
sonderlichen trost darin zu bitten. Jtem wo jemands in offentliche vnd
ergerliche || [E 4r:] Snde gefallen, solte der seinem Seelsorger nicht anzeigen,
das jme dieselbe snde leid vnd wolle sich bessern? Man erfehret auch, das
viel das wrtlin „in genere seine Snde beichten oder sich fr einen Snder
(15) erkennen“ also verstehen, das der Seelsorger nicht macht habe, in specie
jnen frzuhalten, das sie in denen oder jenen stcken gesndiget,147 vnd
geben schnarchens fr,148 wenn man sie auff jre Spezialsnde fret, dauon
die jungen Lerer, in der Kirchen noch vngebet, vielleicht noch nicht viel
wissen. Derwegen ntig, das erklerung dabey geschehe. Jtem es werden viel
(20) Definitiones der iugende gesetzet gar auff Heidnische weise, da aus Gottes
wort etwas notwendig darbey zu setzen. Endlich ist es nur ein Schaffspeltz,
das sie in der Vorrede D. Lutheri Catechismum nicht verwerffen.149 Denn er
wird zimlich geringlich angezogen. Frs ander leschen sie Luthero mit dem
newen Catechismo die schnen Definition der Tauffe vnd des Abendmals
(25) des Herrn aus. Frs dritte reissen sie die hchsten leren im Catechismo vnd
erklerung Lutheri von der Himelfart Christi, seinem sitzen zur rechten hand,
die Lere vom Gesetz, vom Euangelio, von der Tauffe, vom Abendmal, von

|| [355]

der Beicht, von seiner deudschen Bibel, von seinen streitbchern wider die
Sacramentschwermer vnd Gesetzstrmer ein, wie oben genugsam dargethan.
Solches zeigen wir einfeltiger, auffrichtiger, christlicher meinung an, erst-
lich, das wir Gotte vnserm Herrn solche Bekentnis schuldig vnd die Lere der
(5) Bibel vnd D. Luthers helffen wider die verfelscher retten.
|| [E 4v:] Frs ander, das die newen Theologen nicht so geschwinde im schrei-
ben fahren vnd, weil sie zu weit aus der bahn gewischt vnd in die Lufft-
sprnge von der hohen zinne des Tempels150 sich begeben, wider zurckge-
hen vnd die Jrrthume widerruffen vnd corrigirn, erkleren sich auch deutlich,
(10) das sie mit Luthero die Sacramentschwermer verdammen.
Endlich, da sie ja nicht wollen sich zurechte lassen fren vnd alle vnterrich-
tung vnd warnung hochmtiglich verachten vnd nur mit scheltworten wollen
durchbrechen, das vnser Bekentnis bey der Kirchen leuchte vnd etlichen
dienen mge zur warnung, zur vorsichtigkeit vnd zum gebet.
(15)Jhesus Christus, der da sitzet zur rechten der Maiestet, erbarme sich der be-
trbten Kirchen, bringe aus vnendlicher gnaden die jrrenden wider zurechte,
wehre allen, die frsetzlich jrrthume ausbreiten, vnd erhalte seine arme
Christen in rechtem Glauben, Bekentnis, Gedult vnd bestendigkeit bis ans
ende vnd kome ja bald vnd erlse die seinen aus der betrbten Welt ins
(20) ewige Leben, Amen.

D. Johannes Wigandus.
D. Tilemanus Hesshusius.
D. Johan. Fridericus Coelestinus.
D. Timotheus Kirchnerus.

Textapparat
a a-a In allen Drucken durch eine größere Type hervorgehoben.
b b-b In allen Drucken durch eine größere Type hervorgehoben.
c c-c In allen Drucken durch eine größere Type hervorgehoben.
d d-d In allen Drucken durch eine größere Type hervorgehoben.
e e-e In allen Drucken durch eine größere Type hervorgehoben.
f f-f In allen Drucken durch eine größere Type hervorgehoben.
g g-g In allen Drucken durch eine größere Type hervorgehobe

Kommentar
1 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus (1571),
94–288. Die Autoren beziehen sich in ihren Stellenangaben auf die Blattzählung der Wittenber-
ger Erstausgabe (VD 16 C 1553), die noch keine Illustrationen und keine Seitenzählung aufweist,
vgl. die Einleitung zu unserer Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus (1571), 88f. Im
Folgenden werden die entsprechenden Seiten in dem in unserer Ausgabe edierten Druck VD 16
C 1552 nachgewiesen.
2 Schandschriften. Vgl. Art. Schandschrift, in: DWb 14, 2156.
3 Vgl. Mt 5,15 par.
5 Vgl. Jes 56,10.
6 zuerst. Vgl. Art. erst 14), in: DWb 3, 993f.
7 gurren, Geräusch des Mißfallens machen; vgl. Art. kurren, in: DWb 11, 2816.
13 sich beklagen; vgl. Art. Zeter, in: DWb 31, 808.
14 Gemeint sind die Auseinandersetzungen um die Sakramentslehre, den Antinomismus und den
Synergismus in der Rechtfertigungslehre.
15 Aufrührer und Rädelsführer.
16 Vgl. Ps. 119,105.
17  im Allgemeinen.
18 absolut.
19 Dekan.
20 Vgl. Ex 32,4.
21 Vgl. Mt 13,25.
22 Vgl. Joh 3,20.
23 In den Auseinandersetzungen mit den Theologen in Jena veröffentlichten die Wittenberger
zahlreiche Schriften unter der Autorenangabe „Wittenberger Theologen“, „Studenten“ oder „ Pro-
fessoren“. Vgl. die Datenbank auf http://www.controversia-et-confessio.adwmainz.de, Suchein-
gabe „Autor = Wittenberg“.
25 Anspielung auf die „Dunkelmännerbriefe“, anonym erschienene satirische Schriften, mit
denen deutsche Humanisten in der Reuchlin-Pfefferkorn-Kontroverse das schlechte Latein und
die mangelnde Gelehrsamkeit der Gegner Reuchlins aufs Korn nahmen. Vgl. Siegfried Raeder,
Art. Epistolae obscurorum virorum, in: RGG4 2 (1999), 1377f.
26 doppeldeutig redet. Vgl. Art. Schraube 4), in: DWb 15, 1651.
27 reden undeutlich. Vgl. Art. breymaul, in: DWb 2, 355. Vgl. auch Martin Luther,
Sendschreiben an die zu Frankfurt a. M. (1532), in: WA 30/III, 561,26.
28 plagen, ärgern; vgl. Art. vexieren, in: DWb 26, 37.
30 Vgl. Apk 3,15.
31 zersticht.
32 zerstört.
33 zur Tarnung, als Vorwand.
34 Vgl. Christoph Lasius, Fundament Warer vnd Christlicher Bekerung / Wider die Flacianische
Klotzbus / aus vier Irrthumen widers Fundament ersetzt / Klerlich erwiesen / vnd grndlich
widerlegt [...], Wittenberg 1568
(VD 16 L 568). Lasius studierte bei Melanchthon, hatte
verschiedene kirchliche Ämter inne und trat mit scharfer Polemik gegen Flacius hervor. Vgl.
Heinrich Holtzmann, Art. Lasius, Christoph, in: ADB 17, 733.
35 Vgl. Petrus Praetorius, Der Kleine Catechismus Doctoris Martini Lutheri. Fr die Jugent vnd
Einfeltigen der Christlichen Gemeine / in Knigsbergk / zu derselben jerlichen vnterweisung die
Fasten vber / mit etlichen nothwendigen Fragestcken kurtz vnd einfeltig erkleret [...], Witten-
berg 1563
(VD 16 L 5105). Prätorius studierte in Wittenberg und promovierte 1554; seine Stelle
als Superintendent in Königsberg in der Neumark musste er 1563 aufgeben, weil Tilemann
Heshusius
seine Bearbeitung von Luthers Kleinem Katechismus als kryptocalvinistisch kritisiert
hatte. Vgl. Johannes Bolte, Art. Praetorius, Petrus, in: ADB 26, 533f.
37 Vgl. Mt 7,15.
39 den Narren zu fassen bekommen; Hasenkopf = törichter Mensch, Narr. Vgl. Art. Hasenkopf,
in: DWb 10, 538.
40 Zur Tauflehre vgl. „Wittenberger Katechismus“, 123–126, unsere Ausgabe, Nr. 2:
Wittenberger Katechismus (1571), 272–276.
41 getadelt.
42 Aussagen Martin Luthers über die Tauflehre der „Sakramentsschwärmer“ gibt es in zahlrei-
chen Schriften und Predigten. Vgl. etwa Der Große Katechismus (1529). Von der Taufe, in:
BSLK 692; Reihenpredigten über Johannes 6–8 (1530/32), in: WA 33, 119. Allerdings finden
sich keine direkten Äußerungen zu dem Begriff der obsignatio/Versiegelung im Zusammenhang
mit der Taufe.
44 Martin Luther, Der Kleine Katechismus. Die Taufe 10, in: BSLK 516,16–22.
45 Darüber hinaus.
47 Martin Luther, Der Kleine Katechismus. Das Sakrament der heiligen Taufe, in: BSLK
515,36–516,2.
48 Vgl. Martin Luther, Der Große Katechismus. Von der Taufe, in: BSLK 695,43.
49 Vgl. Martin Luther, Der Große Katechismus. Von der Taufe, in: BSLK 698,19f.
50 Vgl. Anm. 46.
51 Das ist der Sachverhalt, mit dem alles steht und fällt.
52 heimlich geredet; vgl. Art. mucken 2), in: DWb 12, 2609.
53 Vgl. Martin Luther, Der Kleine Katechismus. Das Sakrament des Altars, in: BSLK
519,41–520,2.
54 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 127, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 278.
55 Die Jenaer Theologen spielen auf eine Äußerung Bezas im Religionsgespräch von Poissy an.
Vgl. ORation des Edlen vnnd Hochgelerten Herren Theodori von Beza / dieners des Worts
Gottes / das an gefangen Gespräch in Franckreych / von Religions sachen belangende [...],
Heidelberg 1561
(VD 16 B 2523), D 4r: „so man auf die ort sihet / wie weit die voneinander
gelegen sein [...] so sagen wir / dz sein leib so weit von brot vn von wein abgesundert ist so fern
der aller oberst himel von d(er) erden.“
56 Vgl. Pierre Bouquin, EXEGESIS DIVINAE ATQVE HVMANAE ΚΟΙνωνίας. Autore
PETRO BOQVINO D. Theologo [...], Heidelberg 1561
(VD 16 B 6837); ders., CANONES
QVIBVS DEFENDITVR ΔΙΑΝΟΙΑ IN VERBIS CHRISTI, HOC EST CORPVS MEVM: ET
CONTROVERSIAE DE COENA DOMIni [...] dijudicandae certissima ratio demonstratur,
Heidelberg 1563
(VD 16 B 6835). Bouqin, ursprünglich Karmeliterprior in Bourges, promovierte
dort in Theologie, musste wegen seiner protestantischen Lehre Frankreich verlassen, wurde 1557
Professor in Heidelberg und arbeitete am Heidelberger Katechismus mit. Bouquin vertrat seine
reformierten Positionen unter anderem beim Maulbronner Gespräch 1564. Vgl.
Friedrich-Wilhelm Bautz, Art. Bouquin (Boquinus), Pierre, in: BBKL 1, 718.
58 Sic! Gemeint ist, wie auch aus dem Folgendem hervorgeht: des Leibs.
59 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 128, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 278.
60 verdeckten, verschleiernden.
61 Abhandlung. Zur Abendmahlslehre vgl. den „Wittenberger Katechismus“, 126–132, unsere
Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus (1571), 276–286.
62 plötzliche Entfernung; vgl. Art. entrücken, in: DWb 3, 589.
63 Vgl. Mt 26,26–28 par.
64 Randbemerkung, Kommentar.
65 rhetorische Figur, hier: rhetorischen Kunstgriff, uneigentliche Redeweise.
66 Das alles wird mit Schweigen übergangen und es wird so getan, als sei niemand zuhause. Die
Autoren bedienen sich der im 16. Jahrhundert beliebten Personifizierung des Niemand, vgl.
Hannes Fricke, „Niemand wird lesen, was ich hier schreibe“. Über den Niemand in der Literatur,
Göttingen 1998
.
68 Vgl. Paul Eber, Vom heiligen Sacrament des Leibs vnd Bluts vnsers HERren IESV CHRISTI
Vnterricht vnd Bekentnis [...], Wittenberg 1562
(VD 16 E 64), 349–360. Eber, Generalsuper-
intendent und Theologieprofessor in Wittenberg, verneint hier den mündlichen Empfang des
Leibes und Blutes Christi durch die Ungläubigen und Gottesverächter. Solchen „Sewen vnd
Hunden“ (ebd., 360) wolle der Herr Christus seinen Leib und sein Blut nicht mitteilen. Zu Eber
vgl. Heinz Scheible, Art. Eber, Paul, in: RGG4 2 (1999), 1040.
70 aussäen.
71 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 131f, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 282. 284.
72 ein reines Zeichen.
74 Gemeint ist das Corpus doctrinae Philippicum, das seit 1566 offizielle kursächsische Bekennt-
nisgrundlage war: CORPVS Doctrinae Christianae. Das ist / Gantze Summa der rechten waren
Christlichen Lehre des heiligen Euangelij / nach jnnhalt Göttlicher / Prophetischen vnd Apostoli-
schen Schrifften / in etliche Bücher gantz richtig / Gottselig / vnd Christlich verfasset / Durch den
Ehrnwirdigen Herren Philippum Melanthonem. Zu nutz vnd anleitung der Pfarherrn vnd Kir-
chendienern / vnnd aller andern Christlichen Haußwirten vnnd bekennern vnserer warhafftigen
Religion [...], Leipzig 1560
(VD 16 G 2894). Es enthielt nach den drei altkirchlichen Symbolen
die Confessio Augustana (in den deutschen Ausgaben die editio von 1533, d.h. die prima variata;
in den lateinischen die editio von 1542, d.h. die tertia variata), außerdem die Apologie der CA
(deutsch 1540, lateinisch 1542). Darauf folgte die Confessio Saxonica (1551), die Loci
Theologici (1556), das Examen Ordinandorum (1554), die Responsio ad articulos Bavaricae
inquisitionis (1559) sowie die Refutatio erroris Serveti et Anabaptistarum. In der lateinischen
Fassung des Corpus Doctrinae wurde zusätzlich die Responsio de controversia Stancari (1553)
abgedruckt. Vgl. auch Dingel, Melanchthon und die Normierung, 203f.
75Albert Hardenberg (ca. 1510–1574), Prediger am Dom in Bremen, musste nach langjährigen
Streitigkeiten um seine Abendmahlstheologie und einer Verurteilung auf dem Kreistag des Nie-
dersächsischen Reichskreises am 8. Februar 1561 in Braunschweig sein Amt aufgeben; vgl. Wim
Janse, Albert Hardenberg als Theologe. Profil eines Bucer-Schülers, Leiden 1994 (SHCT 54)
, 89.
77 zum Narren halten und betrügen, hinters Licht führen.
78 ein betrügerisches Vorgauckeln.
79 Vgl. Anm. 55.
80 das Gesagte, hier: die Einsetzungsworte.
81Andreas Bodenstein, gen. Karlstadt.
83 lossagen, distanzieren; vgl. Art. entbrechen 3), in: DWb 3, 503.
84 CA X, in: BSLK 64,5f.
85 Der Augsburger Religionsfriede von 1555 gewährte – neben den Anhängern des alten
Glaubens – lediglich den Augsburger Religionsverwandten reichsrechtliche Duldung. Auf
welche Fassung der Confessio Augustana sich der Frieden allerdings bezog, blieb offen. Vgl.
dazu Dingel, Bekenntnisbildung, 52f.
86 die Scham abgelegt, die Zurückhaltung aufgegeben. Vgl. Art. Schamhut, Schamhütlein, in:
DWb 14, 2117.
87Johannes a Lasco, polnischer Adliger und Leiter der Flüchtlingsgemeinden in London und
Frankfurt am Main, berief sich in seinen Schriften gegen die Angriffe Joachim Westphals und in
seinem Gespräch mit Johannes Brenz 1556 auf die CA variata von 1540. Vgl. Henning Jürgens,
Johannes a Lasco. Ein Leben in Büchern und Briefen, Wuppertal 1999
, 80–83.
88 In der CA variata von 1540 fehlt die Verwerfung der Gegenlehre; von Leib und Blut heißt es
nicht mehr „vere adsint et distribuantur“, sondern „cum pane et vino vere exhibeantur“. Vgl. CA
X, in: BSLK 64,2–6; 65,45f.
89 Martin Luther, Kurzes Bekenntnis vom heiligen Sakrament (1544), in: WA 54,155,29–156,5.
91 Vgl. Ex 32,4. Die Jenaer werfen damit ihren Gegnern vor, ihre Abendmahlslehre zu einem
Wahrheitskriterium und Abgott zu machen.
92 widerrufen.
93 Im sog. Zweiten Abendmahlsstreit kam es im Gefolge des Consensus Tigurinus von 1549 ab
1552 zu erneuten Auseinandersetzungen um Christologie und Abendmahlslehre zwischen den
genannten lutherischen und Schweizer Theologen; vgl. Lohse, Dogma und Bekenntnis, 129–134,
und Neuser, Dogma und Bekenntnis, 272–281.
94 Zur Lehre von der Auffahrt Christi und seinem Sitzen zur Rechten Gottes vgl. „Wittenberger
Katechismus“
, 72–74, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus (1571), 202–208.
96 Vgl. die Übersetzungen dieser Stelle durch Luther von 1522: „wilcher mus den hymel eynneh-
men“ und von 1546: „welcher mus den himel einnemen“, in: WA.DB 6/1, 428f.
100 Die Jenaer Theologen beziehen sich auf die Übersetzung von Act 3,21 in folgender Ausgabe:
PENTATEVCHVS. LIBER IOSVE. LIBER IVDICVM. LIBRI REGVM. NOVVM TESTA-
MENTVM [...], Wittenberg 1529
(VD 16 B 2594/ZV 1534), O 1v: „et miserit eum qui praedica-
tus est vobis Ihesum Christum, quem oportebat coelo suscipi donec restituantur omnia.“ Vgl.
WA.DB 5, 728.
101 Vgl. Anm. 96.
102 Vgl. Die gantze Bibel der vrsprünglichen Ebraischen vnd Griechischen waarheyt nach / auffs
aller treüwlichest verteütschet. Getruckt zů Zürich bey Christoffel Froschouer / im Jar als man
zalt M. D. XXXI. Faksimile-Ausgabe Zürich 1983, Das ander Teil, 250v.
103 Die Autoren beziehen sich auf die 1569 durch den Heidelberger Professor Immanuel Tremel-
lius
edierte Ausgabe der antiken syrischen Übersetzung des Neuen Testaments, in der das grie-
chische Original und die syrische Version jeweils mit lateinischer Übersetzung abgedruckt
waren, und auf die sich die Wittenberger in ihren „Fragstück“ bezogen hatten. Vgl. Η ΚΑΙΝΗ
ΔΙΑΘΗΚΗ. TESTAMENTVUM NOVVM. Est autem interpretatio Syriaca Noui
Testamenti, Hebraeis typis descripta, plerisque etiam locis emendata. Eadem Latino sermone red-
dita [...], Genf 1569
, 333v–334r: Die lateinische Übertragung des Griechischen lautet dort
„Quem oportet quidem caelo capi“, die der syrischen Fassung „Quem oportet caelos excipere“.
104 Vgl. hierzu die Übersetzung von Act 3,21 durch Beza von 1565: „Quem oportet quidem
caelo capi“ und seine Interpretation dieser passivischen Übersetzung: „Caelo capi, τὸν οὐρανὸν
δέξασθα, Id est, Caelo contineri. [...] Quod autem passiuum dicendi genus potius quam actiuum
vsurpauerimus, factum est a nobis, vt amphibolia omnis vitaretur. Nam operae pretium est in
Ecclesia Dei extare perspicuum hoc testimonium, aduersus istos qui pro eo quod fide ascenden-
dum est nobis in caelos, vt capiti nostro coniungamur, Christi corpus vel iterum e caelo, veluti
Iouem quendam Elicium, censent, atque adeo pertinacissime tuentur nobis euocandum: vel adhuc
in terris versari existimant.“, Theodor Beza, IESV CHRISTI D.N. Nouum testamentum, siue
Nouum foedus. Cuius Graeco textui respondent interpretationes duae: vna, vetus: altera, noua,
Theodori Bezae, diligenter ab eo recognita [...], Genf 1565
, 18. 1567 wiederholte Beza die passi-
vische Übersetzung von Act 3,21 ebenfalls in einer exegetischen Schrift: Theodor Beza, IESV
CHRISTI D. N. Nouum testamentum, Gr. et Lat. [...], Genf 1567
, 183.
107WA.DB 6, 421.
108 mit vollem Segel, d.h. mit großem Antrieb an die Öffentlichkeit gehen.
109 ihre erdachte Lehre unterbringen können.
110 übliche.
111 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 63, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 188.
112 Klaue, also der Pferdefuß des Teufels, vgl. Art. Pferdefuß, in: Lutz Röhrich, Lexikon der
sprichwörtlichen Redensarten, Freiburg 1994
, 1169. Gemeint ist, dass die Wittenberger sich
schon durch ihre Lehre als teuflisch offenbart haben.
113 Die Jenaer Theologen spielen an auf den Sammelband DE PRAECIPVIS HORVM TEMPO-
RVM CONTROVERSIIS: PROPOSITIONES, ORATIONES ET QVAESTIONES, CONTI-
NENTES SVMMAM CONFESSIONIS ACAdemia VVitebergensis, congruentem cum perpetua
sententia purioris et orthodoxae antiquitatis, Wittenberg 1570
(VD 16 W 3749), der unter ande-
rem auch die Doktordisputation vom 5. Mai 1570 enthielt, in der die „Communicatio Idiomatum
realis“ eine deutliche Absage erhalten hatte. Vgl. ebd., E 8r–F 1r. Vgl. unsere Ausgabe, Nr. 1:
Propositiones (1570), 25–74.
114 Vgl. Johannes Ferinarius, ORATIO DE PERPETVA PRAESENTIA FILII DEI IN GENERE
HUMANO, ET IN ECCLEsia, inde ab initio Mundi, vsque ad reditum ipsius ad iudicium [...],
Wittenberg 1567
(VD 16 W 3082). Ferinarius studierte in Wittenberg bei Melanchthon, war als
Rektor in Schlesien aktiv und übernahm 1566 die Professur für Ethik in Wittenberg. Er war mit
Kaspar Peucer und Zacharias Ursinus befreundet. Vgl. Heinrich Kämmel, Art. Ferinarius, in:
ADB 3, 711–713.
115 was.
116 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 42, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 158.
117 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 110, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 254.
118 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 8, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 114.
119 Vgl. Röm 3,20; 7,7.
121 Vgl. Martin Luther, Praefatio in disputationem primam contra Antinomos (1537), in: WA
39/I, 362. Vgl. auch die Disputatio prima contra Antinomos (1537), in: WA 39/I, 386–388.
122 Vgl. AC IV, 5–7, in: BSLK 159,30–160,35.
123 Vgl. die Redensart „ jemanden an den Ohren erkennen “ , d.h. jemanden durchschauen, der
versucht, einen Makel zu verbergen. Die Redensart geht zurück auf die Geschichte von Midas im
11. Buch der Metamorphosen Ovids, dem Apollon Eselsohren wachsen läßt, vgl. Art. Ohr, in:
Lutz Röhrich, Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Freiburg 1994, 1113. Die Autoren
sehen in den Aussagen der Wittenberger über die Strafwirkung des Gesetzes die Indizien, an
denen deren antinomistische Haltung offenbar werde.
124 Vgl. Röm 3,31.
126 Vgl. Paul Speratus, Ein lied vom gesetz vnd glauben / gewaltiglich mit gtlicher schrifft ver-
legt [Es ist das Heil uns kommen her (1523)], in: Wackernagel III, 31f, Nr. 55, Strophe 3: „ Es
war ein falscher won dabei / Gott hett sein gesetz drum geben / Als ob wir mchten selber frei /
Nach seinem willen leben / So ist es nůr ein spiegel zart / Der uns zaigt an die sündig art / Jn
vnserm fleysch verborgen. “ Strophe 9: „ Es wirt die sündt durchs gsetz erkant / Vnd schlecht das
gwissen nider / Das Ewangeli kumbt zů handt / Vnd sterckt den sünder wider / Vnd spricht nůr
kreuch zum cretz herzů / Jm gsetz ist weder rast noch rů / Mit allen seinen Wercken “ . Vgl. das
sog. „ Achtliederbuch “ : Etlich Christlich lider Lobgesang / vnd Psalm / dem rainen wort Gottes
gemeß / auß der heyligen schrifft / durch mancherley hochgelerter gemacht / in der Kirchen zů
singen / wie es dann um tayl berayt zů Wittenberg in bung ist. Wittenberg. M. D. Xiiij.
[!]. Als
Faksimile beigelegt zu JLH 2 (1956). Im EG sind die beiden Strophen ausgelassen, vgl. EG Nr.
342.
128 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 109, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 252.
129 darum geht es ihnen.
131 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 39f, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 154.
133 Vgl. Concilium Tridentinum, Sessio VI, Decretum de iustificatione, in: DH 1525f.
134Martin Eisengrein, römisch-katholischer Theologe, damals Inspektor an der Universität
Ingolstadt. Zu seiner Biographie vgl. Bautz, Friedrich-Wilhelm, Art. Eisengrein, Martin, in:
BBKL 1 (1990), 1481.
135 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 53, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 172.
136 Vgl. Gen 1,11; 2,7.
137 benutzen willkürlich die Bibel, wie es ihnen beliebt.
138 reinigen.
139 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 75, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 208.
140 Vgl. Jes 65,17.
142 Vgl. Apk 21,1.
143 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 96, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 234. Die Wittenberger verwenden in der Behandlung des Vaterunsers die scholastische
Unterscheidung, wie sie sich etwa bei Thomas von Aquin findet, zwischen den gratia positiva
und gratia privativa, also den positiven Gaben wie das Kommen des Reichs Gottes oder das
tägliche Brot, und den Gaben, die in der Hinwegnahme von etwas bestehen, wie die Vergebung
der Sünden. Vgl. Thomas von Aquin, In quatuor libros sententiarum, dist. 1, q. 2, a. 4,
quaestiuncula 3. Die Jenaer Theologen kritisieren hier, dass damit unnötigerweise und mit
unklarer Absicht auf die scholastische Tradition zurückgegriffen werde.
144 In der von den Autoren zitierten Ausgabe eigentlich auf G 6v, nicht auf G 8. Vgl.
„Wittenberger Katechismus“, 115, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus (1571),
262.
145 Irreführung. Vgl. Art. Stockerei, in: DWb 19,86.
146 Vgl. Martin Luther, Der Kleine Katechismus. Wie man die Einfältigen soll lehren beichten.,
in: BSLK 517,8–519,34.
147 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, 115f, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 262. 264.
148 stellen sich schlafend.
149 Vgl. „Wittenberger Katechismus“, A 5r–A 7r, unsere Ausgabe, Nr. 2: Wittenberger Katechismus
(1571), 98. 100.
150 Vgl. Mt 4,5
Seite drucken

XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000211/unreiner_katechismus/edition.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000211/tei-transcript.xsl