Wittenberger Katechismus (1571) - Einleitung
verfasst von Johannes Hund
[Inhaltsverzeichnis]

|| [79]

Einleitung

1. Historische Einleitung1

Der „Wittenberger Katechismus“ stellt die erste Veröffentlichung der 1570
neu besetzten theologischen Fakultät der Universität Wittenberg dar.
(5)Geschrieben in lateinischer Sprache, war er bestimmt für den Schulunterricht
und verstand sich als Zusammenfassung der christlichen Lehre, zusammen-
gestellt aus den Schriften Melanchthons und dem kursächsischen Bekennt-
niswerk, dem Corpus doctrinae Philippicum. Das Fehlen einer Autorenan-
gabe und die Verantwortung durch die gesamte Wittenberger Fakultät sollten
(10)dazu dienen, Melanchthon als geistigen Vater dieses Katechismus hervor-
zuheben. Der „Wittenberger Katechismus“ war intendiert als Text für Schü-
ler, die den Kleinen Katechismus Luthers gelernt hatten, und als Vorberei-
tungstext für die Lektüre des Examen ordinandorum und der Loci theologici
Melanchthons. Er sollte die didaktische Lücke schließen, die zwischen dem
(15)Erlernen des Kleinen Katechismus und der Behandlung dieser beiden Werke
Melanchthons bestand. Die Abfassung und Veröffentlichung des „ Wittenber-
ger Katechismus“
standen im Zusammenhang mit den allgemeinen Bemü-
hungen, die kursächsischen Landesschulen Pforta, Grimma und Meißen mit
geeigneten Lehrbüchern zu versorgen. Die Stipendiaten der kursächsischen
(20)Landesschulen waren die Zielgruppe, für die der „Wittenberger Katechis-
mus“
erarbeitet wurde.
Seine Vorrede deutet indirekt noch einen anderen Grund für die Abfassung
an, wenn dort davon geredet wird, dass verschiedene Katechismen erschie-
nen seien, in denen die Lehre fehlerhaft oder falsch dargestellt werde. Diese
(25)Andeutung bezieht sich auf den Katechismus des Rostocker Theologen Da-
vid Chyträus
, der 1568 in erweiterter dritter Auflage erschienen war und
auch in Kursachsen Verwendung gefunden hatte.2 In einer Visitation der
kursächsischen Fürstenschulen von 1568 war diese Auflage des Chyträ-
ischen Katechismus
bereits von Caspar Peucer, Christoph Pezel, Joachim
(30)Camerarius
und Andreas Freihub beanstandet worden, bevor sie dann im
Februar 1570 für Kursachsen verboten wurde.3 Die durch dieses Verbot ent-
standene Leerstelle sollte der „Wittenberger Katechismus“ ausfüllen. Die
Hinzufügung des kursächsischen Wappens und des kurfürstlichen Druckpri-
vilegs hob ihn in den Rang eines obrigkeitlich approbierten Unterrichtswerks
(35)für Kursachsen.
Die Fülle der erschienenen Streitschriften gegen den „Wittenberger Kate-
chismus“
machte 1572 eine Neuauflage mit Angaben der Fundstellen der in
den Ausgaben von 1571nicht gekennzeichneten Zitate aus dem Corpus doc-
-
trinae und den Schriften Melanchthons in Marginalien erforderlich, mit der
nachgewiesen werden sollte, dass der Wittenberger Katechismus an keiner
Stelle von der kursächsischen Lehrtradition abwich, wie sie im Corpus
doctrinae Philippicum vorlag.

(5)Bereits im Januar 1571, kurz nach der Veröffentlichung des Katechismus,
formulierte Christian Schütz, der Dresdener Hofprediger, als erster den
Wunsch nach einer Übersetzung in die deutsche Sprache.4 Die Theologen
der Leucorea schlossen sich dem in ihrer Antwort auf die Streitschriften ge-
gen ihren Katechismus, dem „kurzen Ausschreiben“, an und begründeten die
(10)Notwendigkeit einer Übersetzung in die Volkssprache mit der vorhandenen
Kritik auch unter denen, die der lateinischen Sprache nicht mächtig seien.
Die Übersetzung sollte über den wahren Inhalt des „Wittenberger Katechis-
mus“
aufklären und so den Protest zum Schweigen bringen.5 Konkret wur-
den die Übersetzungspläne aber erst Mitte Juli 1572, als eine lateinische
(15)Neuausgabe des Katechismus vorlag. Christoph Pezel erstellte seine Über-
setzung unter Berücksichtigung der Glossen dieser Neuausgabe und schickte
das fertige Druckmanuskript am 18. August 1572 an die theologische Fakul-
tät der Universität Leipzig. Mittlerweile hatte sich auch der Kurfürst dazu
entschieden, eine deutsche Übersetzung erstellen zu lassen. Dies sei die beste
(20)Art, den Protesten des einfachen Volkes zu begegnen. Mit der deutschen
Übersetzung sollte auch die Übereinstimmung mit der Lehre Luthers und
Melanchthons erwiesen und damit alle auswärtigen Angriffe auf den „ Wit-
tenberger Katechismus“
zurückgewiesen werden.6
Doch stießen die Pläne für die Veröffentlichung des „Wittenberger Katechis-
(25)mus“
in deutscher Sprache nicht auf ein ungeteilt positives Echo. Der Hof-
predigerPhilipp Wagner übte bereits im Sommer 1571 in einem Gutachten
für den Kurfürsten scharfe Kritik daran und empfahl seinem Landesherrn,
mit der Publikation der Übersetzung solange zu warten, bis sich der Streit
um den Katechismus gelegt habe. Wollten die Wittenberger Theologen eine
(30)Schrift in deutscher Sprache veröffentlichen, so sei etwas über die Abend-
mahlslehre zu empfehlen, worin sie sich entschieden vom Calvinismus dis-
tanzieren sollten.7 Anders als Wagner reagierte die Leipziger Fakultät positiv
auf das zugeschickte Manuskript. In einem Antwortschreiben an die Witten-
berger Fakultät vom 24. August 1572 regten die Leipziger Theologen die
(35)Abfassung einer Vorrede an, die noch einmal auf die Kritik am „ Wittenber-
ger Katechismus“
Bezug nehmen sollte. Dem Leipziger Vorschlag entspre-
chend wurde von einem unbekannten Verfasser eine Vorrede „an den christ-
lichen und gutherzigen Leser“ konzipiert und der Übersetzung vorangestellt.

|| [81]

Die deutsche Übersetzung wurde dennoch nicht publiziert. Bereits am
1. September 1572 hatte der Kurfürst verlangt, ihm das Manuskript vorzu-
legen, bevor das Buch in den Druck gehe. Im Oktober lag dann ein Gutach-
ten des Konsistoriums in Meißen vor, verfasst von dem ehemaligen Witten-
(5)berger Theologieprofessor Paul Crell, der 1569 seinen Platz für Christoph
Pezel
hatte räumen müssen. Er sprach sich eindeutig gegen die Veröffent-
lichung aus und begründete seine Entscheidung damit, dass die passivische
Übersetzung von Act 3,21, die auch in der deutschen Übersetzung enthalten
sei, nicht hingenommen werden könne. Sie rede einer Gegenwart Christi
(10)seiner menschlichen Natur nach exklusiv im Himmel das Wort und sei damit
offen für eine calvinistische Interpretation. Darüber hinaus seien die Glossen
in der deutschen Übersetzung zu hart formuliert, da die Gegner mit Namen
genannt würden. Crell fürchtete, dass eine Publikation der deutschen Fas-
sung zu diesem Zeitpunkt dem Streit neue Nahrung geben würde. Er empfahl
(15)daher abzuwarten, wie die lateinische Neuauflage rezipiert würde, um dann
entscheiden zu können, ob man die deutsche Übersetzung publizieren solle
oder nicht. Der Kurfürst entschloss sich daraufhin, den Druck der deutschen
Übersetzung zu verbieten. Einen letzten Versuch, den Kurfürsten doch noch
umzustimmen, unternahm der Hofprediger Schütz um den Jahreswechsel
(20)1572/3, erhielt aber nur noch eine zornige Antwort des Kurfürsten: Der
Katechismus sei ohne sein Wissen gedruckt worden und in der Abendmahls-
lehre als calvinistisch zu beurteilen. Von Blutsfreunden habe er sich Klagen
über ihn anhören müssen. Der Kurfürst blieb bei seinem Verbot. Die deut-
sche Übersetzung des „Wittenberger Katechismus“ wurde nicht gedruckt. In
(25)unserer Edition kommt das Druckmanuskript hier erstmals zum Abdruck,
weil sich in den Marginalien ein Beitrag zur Debatte findet, der über den
lateinischen Text des Katechismus hinausgeht.

2. Die Autoren

Für die Autorschaft des „Wittenberger Katechismus“ zeichnet die ganze
(30)Wittenberger Fakultät verantwortlich, die um den Jahreswechsel 1570/71 aus
dem 68jährigen Georg Major und den neuen Professoren Christoph Pezel,
Caspar Cruciger d.J., Heinrich Moller, Friedrich Widebram und Johannes
Bugenhagen d.J.
bestand. Da der kranke Major bei dem Besuch der Torgauer
Kommission im Juni 15748 darüber klagte, dass er seit drei Jahren zu keiner
(35)theologischen Angelegenheit mehr befragt worden sei,9 dürfte sein Anteil an
der Entstehung des Katechismus als gering zu veranschlagen sein. Feder-
führend bei der Abfassung des „Wittenberger Katechismus“ war Christoph
Pezel (1539–1604).10 Er absolvierte sein Studium an der Universität Jena,
wo die Theologen Erhard Schnepf und Victorin Strigel seine Lehrer waren.
Als er 1557 nach Wittenberg wechselte, blieb er dort nur einige Monate und
ist somit nicht zu den Melanchthon-Schülern zu rechnen. 1564 kehrte er
(5)nach Wittenberg zurück, um sein Studium fortzusetzen. Drei Jahre später
wurde Pezel Professor an der philosophischen Fakultät der Leucorea. Am 14.
Dezember 1569 wurde er in die theologische Fakultät der Universität Wit-
tenberg
aufgenommen.11
Caspar Cruciger d.J. (1525–1597) war, anders als Pezel, ein Schüler Melan-
(10)chthons
in Wittenberg. Am 22. Februar 1556 zum Magister der Theologie
promoviert, bekam er auf Vorschlag der Universität am 26. April 1557 sei-
nen ersten Lehrauftrag an der philosophischen Fakultät. In dieser Stellung
begann Cruciger, auch Vorlesungen über theologische Themen zu halten.
Nach dem Tod Melanchthons erhielt er am 10. April 1561 dessen Stelle im
(15)theologischen Lehrbetrieb. Am 16. Mai 1561 erlangte er den Grad eines
Lizentiaten der Theologie. 1569 in die theologische Fakultät aufgenommen,
disputierte Cruciger am 4. März 1570 über eine Thesenreihe Georg Majors
zum neuen Gehorsam. Ostern 1571 übernahm er das Rektorat der Universität
Wittenberg.12
(20)Heinrich Moller (1530–1589) immatrikulierte sich am 14. Juni 1546 in Wit-
tenberg
zum Studium der Theologie. 1560 trat er die Stelle als Professor der
hebräischen Sprache an der Leucorea an. Bereits zwei Jahre später wurde er
Dekan der philosophischen Fakultät, 1565 und 1573 Rektor der Universität
Wittenberg.13
(25)Friedrich Widebram (1532–1585) immatrikulierte sich 1549 in Jena, wo er
wie Pezel bei Erhard Schnepf und Victorin Strigel Theologie studierte. 1551
wechselte Widebram nach Wittenberg. Hier fand er in Philipp Melanchthon
einen theologischen Lehrer und Freund. 1563 folgte Widebram einem Ruf
der Universität Jena auf eine Professur für Dialektik. 1569 wechselte er nach

|| [83]

Wittenberg und wurde dort 1570 Nachfolger des im Vorjahr verstorbenen
Theologieprofessors Paul Eber.14
Johannes Bugenhagen d.J. (1592), ein Sohn des Johannes Bugenhagen
Pomeranus
, studierte an der artistischen Fakultät der Universität Wittenberg,
(5)wo er 1552 den Grad eines Baccalaureus erreichte und 1553 Magister
Artium wurde. 1557 trat er als Professor für orientalische Sprachen in die
artistische Fakultät ein. Bugenhagen d.J. wechselte am 18. März 1570 in die
theologische Fakultät. Am 11. Mai 1570 wurde er zusammen mit Caspar
Cruciger
, Christoph Pezel, Heinrich Moller, Friedrich Widebram und Niko-
(10)laus Selnecker
zum Doktor der Theologie promoviert. Er überstand die als
Reaktion auf die Promotionsthesen und den „Wittenberger Katechismus“
von 1571 einsetzende Debatte um die Wittenberger Abendmahlslehre und
Christologie als einziger der Wittenberger Theologieprofessoren ohne Ver-
lust seines Amtes. Den Theologen der Torgauer Kommission erschien er
(15)unverdächtig, bei der „kryptocalvinistischen Verschwörung“, die der Kur-
fürst in Wittenberg im Gange sah, beteiligt gewesen zu sein. So wurde er,
anders als seine Kollegen, nicht auf den Torgauer Landtag vorgeladen. Er
unterschrieb als einziger Wittenberger Theologieprofessor die „Torgauer
Artikel“ (1574) als neue Bekenntnisgrundlage, vollzog damit die Abgren-
(20)zung vom Calvinismus und behielt seine theologische Professur, während
seine vier Kollegen aufgrund ihrer Haltung Ende 1574 von allen ihren Äm-
tern suspendiert wurden und in der Folge Kursachsen verlassen mussten.15

3. Inhalt

Der „Wittenberger Katechismus“ enthält die traditionellen fünf Hauptstücke:
(25)Dekalog, Apostolisches Glaubensbekenntnis, Vaterunser, die Lehre über die
Buße und Absolution und die Sakramentenlehre. Die Darstellung dieser Ab-
schnitte orientiert sich eng an Werken des letzten Lebensjahrzehnts Melan-
chthons
wie der Auslegung des Römer- (1558) und Kolosserbriefes (1559),
vor allem aber an den im Corpus doctrinae Philippicum enthaltenen beiden
(30)Melanchthon-SchriftenExamen ordinandorum (1552) und den Loci theolo-
gici (1559)
. Didaktisch war der Wittenberger Katechismus so aufbereitet,
dass die fortgeschrittenen Schüler den gesamten Text, jüngere Schüler nur

|| [84]

die durch Großdruck hervorgehobenen Abschnitte auswendig lernen muss-
ten.16
Die größte wirkungsgeschichtliche Bedeutung entfalteten die Aussagen über
Gesetz und Evangelium im ersten Teil, die christologischen Ausführungen in
(5)der Erläuterung des zweiten Glaubensartikels sowie die Sakramentenlehre.
Die philippistische Bestimmung des Evangeliums als Bußpredigt stieß auf
erheblichen Widerstand von gnesiolutherischer Seite.17 Den heftigsten Wi-
derspruch erfuhr jedoch die katechetische Erläuterung der Himmelfahrt
Christi, die in wörtlicher Anlehnung an Melanchthon doch einen Schritt über
(10)ihn hinausging: Die Himmelfahrt wird mit Melanchthon als räumlicher Auf-
stieg Christi seiner menschlichen Natur nach interpretiert.18 In Aufnahme der
passivischen Übersetzung von Act 3,21 des Genfer Theologen Theodor
Beza
19 wurde nun aber so formuliert, dass eine Interpretation möglich ist,
nach der die Gegenwart Christi seiner menschlichen Natur nach auf den
(15)Raum des Himmels beschränkt ist: „oportet Christum coeli capi.“ In dieser
die Lokalität betonenden Interpretation der passivischen Übersetzung von
Act 3,21 war insbesondere die von dem Melanchthonschüler Chemnitz ver-
tretene Lehre einer Gegenwart auch des menschlichen Christus „ubicunque
vult“ zugunsten einer räumlichen Verortung der Menschheit aufgegeben. Da
(20)dies aber die reale Anwesenheit Christi auch nach seiner Menschheit im
Abendmahl unmöglich machen würde, war der Widerspruch von lutheri-
scher Seite vorprogrammiert.
Im Abschnitt über die Sakramentenlehre wird das Abendmahl in Anlehnung
an I Kor 10,16 zwar bestimmt als „communicatio corporis et sanguinis Chri-
(25)sti“. Die für die gnesiolutherische Seite wichtigen Themenkomplexe der
manducatio oralis und manducatio impiorum/indignorum werden aber aus-
gelassen. Die aufgelisteten Verwerfungen in der Abendmahlslehre beziehen
sich auf die römische Transsubstantiationslehre und ein rein symbolisches
Abendmahlsverständnis zwinglianischer Provenienz.

|| [85]

4. Ausgaben

4.1 Gedruckte Texte

Nachgewiesen werden können folgende Ausgaben:
A: CATECHE= || SIS || CONTINENS EX- || PLICATIONEM SIM- ||
(5)PLICEM, ET BREVEM, DECA- || logi, Symboli Apostolici, Orationis
Do- || minicae, Doctrinae de Poenitentia, || & de Sacramentis, contex- ||
tam ex || CORPORE DO= || ctrinae Christianae, || QVOD
AMPLECTVN- || tur ac tuentur Ecclesiae regionum Saxonica- || rum &
Misnicarum, quae sunt subiectae di- || tioni Ducis Electoris Saxo- || niae
(10)&c. || EDITA IN ACADEMIA || VVitebergensi: & accommodata || ad
usum Scholarum pu= || erilium. || VVITEB: apud Ioh. Schwertel. 1571.

[72] Blatt 8° (VD 16 C 1553)
Vorhanden in:
Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Dm 2730a, Dm 2730c

(15)Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Theol. cat. B 1153 s, misc. 2
Jena, Universitätsbibliothek: 8º Theol. XXXVI, 13 (1)
Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cat. XVI: 492 d (n. 1.)
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Alv U 232 (3)
B: CATECHE= || SIS || CONTINENS EXPLI- || CATIONEM
(20)SIMPLICEM, || & breuem, Decalogi, Symboli Apostolici, || Orationis
Dominicae, Doctrinae de Poe- || nitentia, & de Sacramentis, con- ||
textam ex || CORPORE DO= || ctrinae Christianae, || QVOD
AMPLECTVNTVR AC || tuentur Ecclesiae regionum Saxonicarum & ||
Misnicarum, quae sunt subiectae ditio- || ni Ducis Electoris Saxo- || niae
(25)&c. || EDITA IN ACADEMIA || VVitebergensi: & accommodata ad ||
vsum Scholarum pu= || erilium. || CVM GRATIA ET PRI- || uilegio. ||
VVITEB: apud Ioh. Schwertel. 1571.
[84] Blatt 8° (VD 16 C 1554)
Vorhanden in:
Leipzig, Universitätsbibliothek: Syst.Th.2479f/3

(30)Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 751.5 Theol. (1), J 183. 8º
Helmst. (1)
C: CATECHE= || SIS || CONTINENS EXPLI- || CATIONEM
SIMPLICEM, || & breuem, Decalogi, Symboli Apostolici, || Orationis
Dominicae, Doctrinae de Poe- || nitentia, & de Sacramentis, con- ||
(35) textam ex || CORPORE DO= || ctrinae Christianae, || QVOD
AMPLECTVNTVR AC || tuentur Ecclesiae regionum Saxonicarum & ||
Misnicarum, quae sunt subiectae ditio- || ni Ducis Electoris Saxo- || niae

&c. || EDITA IN ACADEMIA || VVitebergensi: & accommodata ad ||
vsum Scholarum pu= || erilium. || CVM GRATIA ET PRI- || uilegio. ||
VVITEBERGAE. || ANNO M. D. LXXI. [8] Blatt, 126 [i.e. 136] Seiten
8° [im Kolophon: VVITEBERGAE || EXCVDEBAT IOHAN- || nes
(5)Schwertel. || 1571.] (VD 16 C 1552)
Vorhanden in:
Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Dm 2730, Dm 2730e
Halle, Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt: AB 46 4/k, 3,
Vg 3453

(10)Jena, Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek: 8 MS 10 073 (2), 8 MS
13 140 (1)
München, Bayerische Staatsbibliothek: Res/H.eccl. 676/1 [benutztes
Exemplar]
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 1165.11 Theol. (3), 786.4
(15)Theol. (2), Alv. Ac 441 (1), H 102. 8º Helmst. (5)
D: CATECHESIS || CONTINENS EX= || PLICATIONEM SIM- ||
PLICEM ET BRE- || VEM, || DECALOGI: || SYMBOLI
APOSTOLICI: || ORATIONIS DOMINICAE: || DOCTRINAE DE ||
POENITENTIA ET DE || SACRAMENTIS: || Contextam ex ||
(20)CORPORE DO= || ctrinae Christianae, || QVOD AMPLECTVNTVR
AC || tuentur Ecclesiae regionum Saxonicarum & Mis- || nicarum, quae
sunt subiecta ditioni Ducis || Electoris Saxoniae &c. || EDITA IN
ACADEMIA VVI- || tebergensi : & accommodata ad usum || Scholarum
puerilium. || CVM GRATIA ET PRIVILEGIO. || VVITEBERGAE ||
(25)ANNO M. D. LXXI.
[8] Blatt, 136 Seiten 8° [im Kolophon:
VVITEBERGAE || EXCVDEBAT IOHAN- || nes Schwertel. || 1571.]
(VD 16 C 1555)
Vorhanden in:
Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Dm 2730d, Nr. 1 R

(30)Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: 8 TH TH
I, 418/16 RARA
Halle, Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt: Ig 3339 (3)
Trier, Stadtbibliothek: 2 an: Z III 118.8º
Wittenberg, Lutherhalle: GH 133 Lu

(35)E: Catechesis || CONTINENS || EXPLICATIONEM || SIMPLICEM, ET ||
breuem, || DECALOGI: || SYMBOLI APOSTOLICI: || ORATIONIS
DOMINICAE: || DOCTRINAE DE || POENITENTIA: ET ||
SACRAMENTIS. || Contexta ex || Corpore Doctrinae || Christianae,
|| QVOD AMPLECTVNTVR || AC TVENTVR ECCLESIAE || regionum
(40)Saxonicarum & Misnicarum, quae || sunt subiectae ditioni Ducis Electo-

|| ris Saxoniae &c. || EDITA IN ACADEMIA || VVITEBERGENSI: ET
AC- || commodata ad vsum Scholarum || puerilium. || ANNO M. D.
LXXI. 131 Seiten, 22 Blatt 8° (VD 16 C 1551)
Vorhanden in:

(5)Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Dm 2730b, Dm 2730ba
Halle, Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt: AB 153 545 (2)
Jena, Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek: 8 MS 30 976 (3),
8º Theol. XXXVI, 12 (1)
St. Louis, Eden Theological Seminary Library: BX 8070. W5 1571

(10)Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 697.27 Theol. (1)
Wittenberg, Lutherhalle: Kn A 166/964
Zwickau, Ratsschulbibliothek: 8.9.26. (1)
F: CATECHESIS || CONTINENS EX= || PLICATIONEM SIM- ||
PLICEM ET BREVEM, || DECALOGI: || SYMBOLI APOSTOLICI: ||
(15)ORATIONIS DOMINICAE: || DOCTRINAE DE || POENITENTIA ET
DE || SACRAMENTIS: || Contextam ex scriptis reuerendi viri D. PHI=
|| LIPPI MELANTHONIS, & || CORPORE DO= || ctrinae Christianae, ||
QVOD AMPLECTVNTVR AC || tuentur Ecclesiae regionum
Saxonicarum & Mis- || nicarum, quae sunt subiectae ditioni Ducis ||
(20)Electoris Saxoniae &c. || EDITA IN ACADEMIA VVI= || tebergensi: &
accommodata ad usum || Scholarum puerilium. || ET IAM DENVO
RECOGNITA || addita consignatione, in quibus partibus scriptorum || D.
Philippi extent loca, hactenus ab aliqui- || bus impugnata in hac
Catechesi. || CVM GRATIA ET PRIVILEGIO. || VVITEBERGAE M.
(25)D. LXXII.
[8] Blatt, 136 Seiten 8° [im Kolophon: VVITEBERGAE ||
EXCVDEBAT IOHAN- || nes Schwertel. || 1571.] (VD 16 C 1556)
Vorhanden in:
Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: 8 TH TH
I, 410/21

(30)Gotha, Forschungs- und Landesbibliothek: Druck 891 (2)
Halle, Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt: Vg 3453 a
Lüneburg, Ratsbücherei: Th 918 (2)
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 1033 Theol. (1)
Zwickau, Ratsschulbibliothek: 11.10.44. (2), 12.10.31. (2), 8.9.20. (2)

(35)G: CATECHESIS || CONTINENS EX= || PLICATIONEM SIM- ||
PLICEM ET BREVEM, || DECALOGI: || SYMBOLI APOSTOLICI: ||
ORATIONIS DOMINICAE: || DOCTRINAE DE || POENITENTIA ET
DE || SACRAMENTIS: || Contextam ex scriptis reuerendi viri D. PHI- ||
LIPPI MELANTHONIS, & || CORPORE DO= || ctrinae Christianae, ||
(40)QVOD AMPLECTVNTVR AC || tuentur Ecclesiae regionum

Saxonicarum et Mis= || nicarum, quae sunt subiecta ditionis Ducis ||
Electoris Saxoniae &c. || EDITA IN ACADEMIA VVI- || tebergensi : &
accommodata ad usum || Scholarum puerilium. || ET IAM DENVO
RECOGNITA || addita consignatione, in quibus partibus scriptorum || D.
(5)Philippi extent loca, hactenus ab aliqui- || bus impugnata in hac
Catechesi. || CVM GRATIA ET PRIVILEGIO. || VVITEBERGAE M.
D. LXXII. 8 Blatt, 136 Seiten 8° [im Kolophon: VVITEBERGAE ||
EXCVDEBAT IOHAN- || nes Schwertel. || 1572.] (VD 16 C 1557)
Vorhanden in:

(10)Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Dm 2733
Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: 8 TH TH
I, 410/23
Halle, Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt: Im 564a (1)
Jena, Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek: 8 MS 12 511 (4)

(15)Lüneburg, Ratsbücherei: Th 997 (3)
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 1034.7 Theol. (8), 790 Theol. (3)
Als Wittenberger Erstausgabe hat Druck A zu gelten, da in ihm weder Sei-
tenzählung noch Illustrationen, Privileg oder Wappen zu finden sind. Zudem
weist er an seinem Ende eine umfangreiche Fehlerliste auf, in der zwei
(20)Definitionen nachgetragen wurden.20 In B wurden Verbesserungen vorge-
nommen und 24 Holzschnitte, Privileg und kursächsisches Wappen einge-
fügt. Jedoch weist B ebenfalls noch keine Seitenzählung auf. In C und D
wurden die Illustrationen auf acht Holzschnitte reduziert und die Paginierung
eingeführt. Da diese Drucke nahezu identisch miteinander sind, lässt sich
(25)keine Reihenfolge der Drucklegung bestimmen. In E fehlen die Holzschnitte,
die Angabe des Druckortes, der Name des Druckers, Wappen und Privileg.
Jedoch enthält diese Ausgabe einen umfangreichen Index, den die Witten-
berger Ausgaben nicht besitzen. Die Typen sprechen für einen Druck von
Ernst Vögelin in Leipzig. Bei F und G, den Auflagen des Jahres 1572, wurde
(30)der Text an einigen Stellen geändert und in Glossen die Fundstellen der im
Katechismus übernommenen Texte des Corpus doctrinae Philippicum oder
anderer Melanchthon-Schriften eingefügt. Die Reihenfolge dieser Ausgaben
ergibt sich aus der falschen Jahresangabe im Kolophon des Druckes F
(„1571“), die in G korrigiert wurde.21 Zur Edition wurde ein Druck der drit-

|| [89]
-
ten Auflage C gewählt.22 In den Ausgaben B, C, D, F und G ist auf Bl. A 1v
ein Holzschnitt des kursächsischen Allianzwappens zu finden.
Es liegt außerdem eine moderne Edition der Ausgabe D aus dem 20. Jahr-
hundert vor, die textkritische Fußnoten enthält, auf Zitatnachweise jedoch
(5)verzichtet: Johann Michael Reu, Quellen zur Geschichte des kirchlichen
Unterrichts in der evangelischen Kirche Deutschlands zwischen 1530 und
1600. Bd. 1/2/2: Quellen zur Geschichte des Katechismus-Unterrichts. Mit-
teldeutsche Katechismen. Texte, Gütersloh 1911 (ND Hildesheim u.a. 1976)
,
119–156.

(10)

4.2 Handschrift

In den Urkunden des geheimen Archivs des albertinischen Kurfürstentums
Sachsen im Hauptstaatsarchiv Dresden ist das Druckmanuskript der deut-
schen Übersetzung des „Wittenberger Katechismus“ zu finden, das vor dem
Druck an den Kurfürsten zur Begutachtung und Entscheidung über die Publi-
(15)kation geschickt wurde.23 Es ist enthalten in der Akte 10024 Geheimer Rat
(Geheimes Archiv), Loc. 10312/01, einem Papierblock im Folioformat, der
33 cm hoch und 22 cm breit ist, 1833 g wiegt und 292 gezählte und zwei un-
gezählte Blatt (Bl. 293 und 294) aufweist, die in 55 Lagen geheftet sind. Das
Druckmanuskript umfasst mit den Blättern 201r–280v 79 Blatt und erstreckt
(20)sich über 7 Lagen. Der Aktenband ist eingebunden in Pergament.
Das Druckmanuskript ist geschrieben von einer Hand24 und enthält auf den
ersten beiden Seiten die Vorrede „an den christlichen und gutherzigen Leser“
von einem unbekannten Autor, gefolgt vom Titelblatt des Katechismus und
dem Text selber. Der Text enthält einige Korrekturen von der Hand des
(25)Meißener Theologen Paul Crell, der das Manuskript für ein Gutachten, das

|| [90]

er für das Konsistorium in Meißen verfasste, in den Händen hatte.25 So nahm
er stilistische Verbesserungen (Bl. 208r) und sachliche Ergänzungen (Bl.
229v) vor und legte bei Bl. 217r einen kleinen Zettel ein, auf dem er eine
Korrektur des gebotenen Textes nach der Bibelübersetzung Luthers empfahl.
(5)Die geringe Anzahl von Korrekturen erlauben jedoch nicht den Schluss,
Crell habe eine theologische Veränderung des Textes intendiert.
Doppelkonsonanz am Wortende wird getilgt. Für Satzanfänge, Eigennamen
und alle Substantive, die den christlichen Gott bezeichnen, gilt die
Großschreibung, während ansonsten konsequent klein geschrieben wird.
(10)Getrennt- und Zusammenschreibung folgen den Regeln der heutigen
Rechtschreibung.

Kommentar
1 Zur historischen Verortung des Wittenberger Katechismus vgl. Hasse, Zensur, 84–90.
3 Vgl. hierzu: Hasse, Zensur, 87f; Hund, Das Wort ward Fleisch, 212f.
4 Vgl. hierzu Hasse, Zensur, 102–108.
6 Vgl. hierzu Hasse, Zensur, 103f.
7 Zu dem Gutachten vgl. Hund, Das Wort ward Fleisch, 299–302.
8 Zum Torgauer Landtag und zur Zusammensetzung der Torgauer Kommission vgl. die Einlei-
tung zu Nr. 14: Torgauer Artikel (1574), 1093f.
10 Vgl. D. Nicolai Selnecceri Schreiben / an Herrn Daniel Gresseren Pastoren vnd Superinten-
denten zu Dressden / den streit vom Abendmal belangende, s.l. 1571
(VD 16 S 5657), A 4v:
„Catechesis Pecelij, nomine totius Ecclesiae & Academiae Wittenbergensis edita.“
11 Zu weiteren biographischen Informationen zur Person Christoph Pezels vgl. Johannes Hund,
Christoph Pezel, in: Biographien zum Forschungsprojekt„Controversia et Confessio“,
http://
www.controversia-et-confessio.adwmainz.de
; zuletzt besucht am 15.05.07 sowie Friedrich Lud-
wig Mallet, Art. Pezel, Christoph, in: RE2 11 (1883), 551–554; ADB 25, 575–577; Wetzel, Pezel.
12 Vgl. Hartwig, Album academiae Witebergensis, 189. Zu weiteren biographischen Informatio-
nen zur Person Caspar Crucigers vgl. Johannes Hund, Caspar Cruciger d.J., in: Biographien
zum Forschungsprojekt „Controversia et Confessio“, http://www.controversia-et-confessio.
adwmainz.de
; zuletzt besucht am 15.05.2007 und ADB 4, 622f.
13 Zu weiteren biographischen Informationen zur Person Heinrich Mollers vgl. Johannes Hund,
Heinrich Moller, in: Biographien zum Forschungsprojekt „Controversia et Confessio“,
http://www.controversia-et-confessio.adwmainz.de; zuletzt besucht am 15.05.2007 und ADB 22,
758–759.
14 Zu weiteren biographischen Informationen zur Person Friedrich Widebrams vgl. Johannes
Hund, Friedrich Widebram, in: Biographien zum Forschungsprojekt „Controversia et Confessio“,
http://www.controversia-et-confessio.adwmainz.de; zuletzt besucht am 15.05.2007; ADB 42,
338–340 und Melchior Adam, VITAE GERMANORUM THEOLOGORUM: QVI SUPERIORI
SECULO ECCLESIAM CHRISTI VOCE SCRIPTISQUE PROPAGARUNT ET PROPVGNA-
RUNT […], Heidelberg 1620
(VD 17 1:001326M), 562–568.
15 Zu weiteren biographischen Informationen zur Person Johannes Bugenhagens d.J. vgl. Johan-
nes Hund, Johannes Bugenhagen d.J., in: Biographien zum Forschungsprojekt „Controversia et
Confessio“, http://www.controversia-et-confessio.adwmainz.de; zuletzt besucht am 15.05.2007
und Gustav Kawerau, Art. Johannes Bugenhagen Pomeranus, in: RE3 3 (1897), 525–532, hier:
532.
16 Vgl. Hasse, Zensur, 89.
17 Vgl. zur Spätphase des antinomistischen Streites: Richter, Gesetz und Heil, 330–344.
18 Vgl. Philipp Melanchthon, Enarratio epistulae Pauli ad Colossenses (1559), in: CR 15, 1271.
19 Der Genfer Theologe Theodor Beza hatte 1565 und 1567 in Auslegungen des Neuen Testa-
mentesAct 3,21 mit „Quem oportet quidem caelo capi, vsque ad tempora restitutionis omnium“
übersetzt. Vgl. Theodor Beza, IESV CHRISTI D.N. Nouum testamentum, siue Nouum foedus.
[...], Genf 1565
, 18 und Ders., IESV CHRISTI D. N. Nouum testamentum, Gr. & Lat. Theodoro
Beza interprete [...], Genf 1567
, 183.
20 Die Reihenfolge des Erscheinens der Ausgaben folgt: Hasse, Zensur, 90. Anm. 91.
21Hasse gibt als weiteres Unterscheidungskriterium der beiden Drucke des Jahres 1572 die feh-
lerhafte Paginierung von C 1556 auf S. 95 an. Vgl. Hasse, Zensur, 90. In der Göttinger Ausgabe
des Druckes C 1556 mit der Signatur 8 TH TH I, 410/21 ist die Seite 95 allerdings richtig pagi-
niert, wohingegen die Jahresangabe im Kolophon mit „1571“ falsch angegeben wird. Der Wol-
fenbütteler Druck von C 1557 mit der Signatur 1034.7 Theol. (8) weist hingegen die falsche
Paginierung der Seite 95 auf („65“), während die Jahresangabe mit „1572“ korrekt ist. Die Berli-
ner Ausgabe des Drucks C 1557 mit der Signatur Dm 2733 weist schließlich sowohl die richtige
Paginierung als auch die richtige Jahresangabe im Kolophon auf. Die fehlerhafte Paginierung
scheidet somit als Unterscheidungskriterium der beiden Drucke aus.
22 Nur zwei der gegen den „Wittenberger Katechismus“ gerichteten Streitschriften geben zu er-
kennen, welche Ausgabe sie benutzt haben: Den Jenaer Autoren der Warnung Vor dem vnreinen
/ vnd Sacramentirischen Catechismo etlicher zu Wittenberg. […], Jena 1571
(VD 16 ZV 17167)
lag die Erstauflage A vor. Vgl. die Angabe der Fundstellen im Katechismus: ebd., D 4v, unsere
Ausgabe, Nr. 5: Warnung vor dem unreinen Catechismo (1571). 349f. Martin Chemnitz hatte in
seinem Brief an den Rat der Stadt Halle vom 1. April 1571 die Ausgabe E vorliegen. Vgl.
Joachim Mörlin, Treuhertzige Warnung des Gottsgelerten frommen Dieners Christi / zu Braun-
schweig / Doctoris Martini Kemnitij. Wider den Newen Caluinischen Catechismum / der Theolo-
gen zu Wittenberg, Königsberg 1571
(VD 16 C 2222), B 1v, unsere Ausgabe, Nr. 3: Treuhertzige
Warnung (1571)
, 299. Das weitestgehende Schweigen über die benutzten Ausgaben in der Streit-
literatur und die Identität im Textbestand bei den Ausgaben des Jahres 1571 rechtfertigt die Aus-
wahl der Wittenberger Ausgabe C zur Edition, weil sie die erste paginierte Ausgabe von 1571
darstellt.
23 DrHSA: Loc. 10312/1: Wittem. Katechis. und andere Religionshändel. 1571.72, 201r–280v.
24 Es handelt sich um die Hand eines Schreibers der Universität Wittenberg, der durchgängig
alle Dokumente der theologischen Fakultät Wittenberg zu dieser Zeit schrieb.
25 Vgl. hierzu Hasse, Zensur, 105. Anm. 15
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