Torgauer Artikel (1574)
bearbeitet von Henning Jürgens
[Inhaltsverzeichnis]

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|| [A 2r:] Vorrede an den Christlichen Leser.

Es ist one zweiuel meniglich1 bewust, das aus verhengnis des gerechten zorns Gottes der fur vielen jaren gefehrliche geregte2 Sacramentsschwarm3 nu eine lange zeit nicht alleine Deudschland vnd desselben lbliche vnd Christliche wolbestalte Kirchen, Schulen vnd Vniuersiteten zum beschwerlichsten betrbet, angefochten vnd verwirret, sondern aucha gantze vnd grosse Knigreich vnd Lande anderswo angestecket, begriffen vnd eingenomen hat mit beschwerlicher, vnaussprechlicher vnd vnergrndlicher klage, schaden, schmertz vnd betrbnis vieler Christlichen hertzen. Denn was in vnd mit demselben schwarm vnd gifft an denen orten vnd Landen, do er eingewurtzelt, fur schwere straffen Gottes auffm fus gefolget, das ist leider – vnd Gott erbarm es – am tage.4 So ist auch in Deudschland, welches numehr || [A 2v:] zur straffe reiff vnd vberstendig5 sein scheinet, vber alles gethanes trewes wehren, vermanen, flehen, widersprechen vieler fromer Christlicher Obrigkeit vnd Lerer es gleichwol damit auch so ferne komen, das obgedachter Sacramentsschwarm vnd schwaden6 viel feiner Kirchen, Frstenthum vnd Herrschafften vnd viel feiner, hochbegabter, furtrefflicher Leute vnd Ingenia begriffen, betret vnd gleichsam bezaubert hat. Denn auch sie, die Sacramentsfeinde, mit aller jrer macht, kunst vnd listen dahin getrachtet, wie sie solche jre gifft weit vnd ferne propagiren vnd ausbreiten vnd den anhang jres teils gros vnd sehr ansehenlich machen mchten. Vnd gehet mit denselben noch leider heutiges tages nach dem 36. Psalm: „Sie ligen auff jren Lagern vnd trachten schaden zu thun. Sie stehen feste auff jren bsen wegen vnd schewen sich keines argen“7 etc.Ob denn wol in diesen vnsern Sechsischen vnd Meissnischen Landen vnd Kirchen durch Christliche, ernste vnd trewhertzige Veterliche fursorge vnserer hertzgeliebten Obrigkeit, des Christlichen hochgebornen Frsten || [A 3r:] vnd Herrn, Herrn Augusti, Hertzogen vnd Churfrsten zu Sachssen etc.,8 noch zurzeit diese beschaffung vnd fursehung gethan worden, das dieses

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Artickels wegen in seiner Chur. G. Landen, Kirchen, Schulen vnd Vniuersiteten vielgedachter Sacramentschwarm ffentlich nicht hat stathaben oder verteidigt werden drffen: Wie denn hchstgedachter vnserer Obrigkeit die vielfaltige Religionstractat, handlungen, bekenntnis, abschied vnd widerholungen, die jr Churf. G. beides ausser vnd inner Landes zu mehrmalen mit grossen, schweren vnkosten hat halten, anordnen, stellen vnd geben lassen, gnugsam vnd ffentlich zeugnis bey allen rechtgleubigen, fromen hertzen geben. Vnd ist ja einmal an deme, das jre Churf. G. sowol auch derselben hertzgeliebts Kniglichs Ehegemahel9 sich offtmals haben klar vnd ausdrcklich erkleret vnd vernemen lassen, das jr Churf. G. in jren Landen Kirchen, Schulen vnd Vniuersiteten, ja in jrem eigenen hertzen dieses Artickels wegen – wie auch sonst von der gantzen Religion – keine andere Lere, glauben noch meinung wissen, halten || [A 3v:] noch schtzen wolten, denn wie dieselbe von jren lieben Vorfaren, den Hochgebornen Chur- vnd Frsten zu Sachssen, durch Gottes sonderliche Gnade zu Augspurg fur dem gantzen Reiche ffentlich bekand vnd bezeuget worden10 vnd nachmals aus vnermeslicher barmhertzigkeit vnd gte Gottes zu solcher lere, erkentnis vnd bekentnis S. Churf. G. geliebter Herr Vater, der hochgeborne Frst vnd Herr, Herr Heinrich, Hertzog zu Sachssen etc. Christlicher gedechtnis, wunderbarlichen bracht vnd komen were.11 Von deme folgends dieselbe Lere vnd Bekentnis auff jr Churf. G. sowol derselben geliebten Herrn Bruder, Churfrst Moritzen seliger, vorfellet vnd derer wegen S. Churf. G. jrer getrewen, lieben Landschafft sich allergnedigst verpflichtet, das S. Chur. G. sie bey derselben Religion vnd Bekentnis vermittelst Gttlicher verleihung gnedigst vnd bestendiglich schtzen vnd erhalten wolte. Als auch vnlangst etliche hochwichtige vrsachen furgefallen, dieses Artickels wegen eine kurtze widerholung voriger dieser Landen || [A 4r:] ffentlicher Bekentnis zu fassen vnd ausgehen zu lassen, wie denn fur dreien jaren geschehen, da zu solcher widerholung jre Churf. G. alle derselben Theologen in beiden Vniuersiteten, in allen dreien Consistorien vnd alle Superintendenten des Landes gnedigst erfordern vnd beschreiben lassen.12 Hette jre Churf. G., welche mit gedachter einfeltigen widerholung beneben andern Christlichen Knigen, Chur- vnd Frsten wol ersetiget vnd begnget gewesen,

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gentzliche hoffnung geschepfft, es solte dieses Artickels wegen in jrer Churf. G. Landen, Kirchen vnd Schulen ferner kein missuerstand, verdacht, zanck oder zwiespalt, viel weniger aber einige gefahr des Sacramentschwarms zu gewarten oder zu frchten sein. Vnd zwar auch wir Theologen, so der vns damals furgelegten Dressdnischen widerholung sampt vnd sonderlich vnterschrieben haben, bezeugen vnd bekennen fur der gantzen Christenheit, das wir damals eben in derselben guten hoffnung vnd vertrawen gestanden, bezeugen mit warheit, das wir in rechter einfalt vnd aus Christlichen trewen hertzen vnd || [A 4v:] wolmeinung dieselbe gestalte Formul gemeiner bekentnis vns haben gefallen lassen, doch in keinem andern verstande noch meinung, denn das dieselbe solte sein eine kurtze, einfeltige vnd eigentliche Summa der Lere, wie die von diesem Artickel nu vber vierzig vnd funffzig jare in diesen Landen vnd Kirchen nach Gottes Wort, Augspurgischer Confession, Schmalkaldischen Artickeln vnd nach Lutheri vnd Philippi Schrifften ffentlich gepredigt, bekand, geleret vnd erhalten worden. Vnd ist zu ende vielgedachter Dressdnischen Repetition eben die Clausel mit jtzgemeldeten worten angehangen, das man daraus zu spren vnd zu ersehen hette, das die gedachte widerholung nicht den Sacramentsfeinden, ffentlichen oder heimlichen, zum vorteil oder vnterschleiff13 gestellet vnd wir dasjenige, dessen vns etliche bse vnd vnruige Leute, vnser vnd vnserer Lande Kirchen vnd Schulen abgesagte vnd geschworne Feinde, ffentlich, feindlich vnd schmelich beschldigt, nicht gesucht noch gemeinet; viel weniger auch gedacht hetten, das die Sacra­mentsfeinde so || [B 1r:] kne vnd vnuerschambt sein solten, das sie furgeben vnd Christliche Leute zu bereden sich unterstehen drfften oder solten, es were alles das, so in ermelter Repetition gefasset, auch jre eigene Lere vnd Bekentnis vom heiligen Abendmal.14 Denn vns je bewust, das sie vnsere vnd vnserer Kirchen vnd Bekentnis Feinde nu vber funffzig jar gewesen vnd sich eben vber diesem heubtpunct vnserer Confession zu Augspurg Anno 1530 von dieser vnser Bekentnis vnd Kirchen abgesondert vnd zu dem grewlichen riss vnd trennung, die sieder15 der zeit gewesen, alleine vrsach geben haben, auch jre schwermerey vnd lesterung noch nie erkant, widerruffen oder Gott vnd seiner lieben Kirchen abgebeten. Aber vber jtzt gedachtes alles hat sich dennoch durch verhengnis gottes vnd durch sein gerechten zorn vber der Welt vndanckbarkeit vnd vnauffhrliche vnbusfertigkeit befunden, das die Sacramentsfeinde durch anstifftung etlicher wenig Priuat Personen mit etlichen vnsers mittels16 Theologen einen heim

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lichen, fehrlichen verstand gesuchet, gehabt vnd gefunden vnd derselben etliche dahin || [B 1v:] bewogen, das sie allgemach angefangen, die Sacramentschwermerey doch vnter einem andern schnen vnd gleissenden schein zu entschldigen, zu beschnen vnd schmcken, zu propagiren vnd auszubreiten. Zu welchem ende denn allerley vergiffte gedruckte vnd vngedruckte Sacramentirische Bcher in diese Lande eingeschoben vnd in die arme Jugend, beneben den Sacramentirischen opinionen vnd grnden, eingesteckt vnd eingebildet worden. Dis aber so heimlicher, verdackter vnd geschwinder weise, das die gefahr vnd jr vorhabend arglistig beginnen fast niemand hat sehen knnen noch ffentlich beschldigen drffen. Als denn nach viel vorgehenden Christlichen vermanungen vnd verwarnungen dem Churfrsten zu Sachssen etc., vnserm gnedigsten Herrn, von etlichen jren Freunden vnd Verwandten zukomen, solche seiner Theologen practiken vnd vorhaben durch sonderliche schickung Gottes vnuersehens offenbaret vnd entdecket worden vnd S. Churf. G. aus vielen jren Briefen vnd Schrifften, die jr Churf. G. || [B 2r:] zu jren handen erlangt, so viel mit schmertzen vnd betrbnis jres Hochfrstlichen gemtes befunden, das alle sachen dahin vnd zu diesem ende gerichtet, wie man Herrn Doctoris Lutheri Lere, Glauben vnd meinung vnd also das allgemeine funffzigjerige Bekentnis vom Abendmahl des Herrn17 allgemach aus der Leut henden, hertzen vnd gemter ausreissen vnd ausrotten vnd dagegen die Sacramentschwermerey in diese Lande vnuermarckt ausbreiten vnd fortsetzen mchte,18 als hat hchstgedachter vnser gnedigster Herr auff gehabten statlichen Christlichen rat vnd bedencken jrer getrewen lieben Ritterschafft, Landstende vnd Theologen ein dringende, vnuermeidliche notdurfft geachtet, abermal etlich wenige, kurtze vnd klare Artickel Affirmatiue, als zur erklerung vielgemelter Dressdnischen Repetition aus Gottes Wort, Lutheri vnd Philippi schrifften vnd andern hiebeuor gethanen ffentlichen Bekentnissen dieser Lande, vnd denn auch Negatiue, aus den furnemesten der alten vnd newen Sacramentschwermer schrifften, zu fassen, die jre Churf. G. beides der Landschafft vnd || [B 2v:] Theologen furzulegen vnd darauff die verdechtigen Personen zu befragen hette vnd also ein klarer, liechter vnd vnuerdechtiger vnterschied zwischen vnserer vnd der Sacramentirischen Lere zu sehen vnd zu befinden were. Zu diesem einigen vnd zu keinem andern ende sind gegenwertige Artickel vnserer Bekentnis, wie meniglich sihet, gefasset vnd zusamenbracht worden, welches anfangs derselben zu berichten wir fur notwendig geachtet. Ob denn

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wol vns leider fur augen, was fur eine beschwerliche, ergerliche vnd hochschedliche trennung vnd zerrttung hieraus vnter vns selbs zu befrchten vnd zu befahren sein wil, daneben auch wol verstehen, wie hoch dessen allen unsere gemeine Feinde sich frewen vnd darber erlustiget werden, viel auch derselben nachmals zu schreien vnd vns zu beschldigen keine schew noch scham haben werden, als ob wir selbs durch vnser allzu viel vertrawen vnd gelindigkeit zu solchem vbel vrsach gegeben vnd daran nicht weniger als diejenigen selbs, die sich des Sacramentschwarms teilhafftig gemacht, schldig sein. || [B 3r:] Vnd demnach es leider mit uns vnd vnsern Kirchen schier das ansehen haben vnd gewinnen wil, das der Prophet Jsaias von seiner zeit klagt, Cap. 9: „Ein jglicher frisset das Fleisch seines arms, Manasse dem Ephraim vnd Ephraim dem Manasse, vnd sie beide miteinander wider Juda“19 etc., so sind wir doch in betrachtung vnd zeugnis vnsers guten Gewissens vnd friedliebender hertzen dieser gentzlichen vngezweiuelten hoffnung, zuuersicht vnd vertrawens zu Gott dem Herrn, das seine hand dieses alles wol endern vnd seiner lieben Kirchen vnd vns zum besten wenden kan vnd wird; das auch, wie an gemelten ort Jsaiae gesagt wird, des Herrn hand vnuerkrtzt vnd noch ausgestreckt ist, nicht alleine die Gottlose Welt zu straffen, sondern auch seine liebe, hochbetrbte, jemerlich zurissene vnd verwundte Kirche zu befridigen, zu heilen vnd zu erretten.20 Wir sind auch zu allen Christlichen, friedfertigen vnd der Warheit liebenden vnd begirigen hertzen der trstlichen hoffnung vnd trewen zuuersicht, sie werden aus gegenwertigen || [B 3v:] vnsern Artickeln Christlich vnd richtig vermercken vnd befinden, das wir ja des Sacramentschwarms nicht schldig noch teilhafftig sind, auch fur vns nichts newes, frembdes oder hiebeuor in diesem streit vnerhrtes oder vnbreuchliches furgeben vnd leren, sondern alleine das, das in Herrn Lutheri Schrifften, in Corpore doctrinae Christlich vnd wol gefasst, im rechten verstand zusamengezogen vnd ein klaren vnterschied zwischen vnserer vnd der Sacramentschwermer Lere hiemit haben zeigen vnd Christliche hertzen dafur verwarnen vnd verwaren wollen. Bitten demnach alle vnd jede Christliche hertzen hohes vnd nieders Standes, denen diese vnsere Artickel furkomen werden vnd die etwan zu bsem argwon vnd verdacht wider vns, vnsere Kirchen vnd liebe Herrschafft durch vnser misgnstigen vnd Widersacher geschrey vnd lesterung, durch der Sacramentirer boshaffte verkerung vnd endlich durch der vnsern vns vnbewusten schedlichen zuneigung zu den Sacramentsfeinden vnd heimlichen verstand mit denselben bewogen sein || [B 4r:] mchten, sie wollen vns solches verdachts Christlich erlassen vnd denselbigen jtzige vnsere wolmeinliche, grndliche, deutliche vnd Christliche Erklerung entgegen setzen, die Ar

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tickel, wie sie von uns trewlich vnd recht gemeinet vnd gestalt sein, one vorgefaste praeiudicien, argwon vnd misstrawen, auch one vnntig vnd frwitzig grbeln verstehen, an- vnd auffnemen vnd das zu vnserer lieben Obrigkeit vnd vns sich gentzlich vnd gewis versehen, das wir durch Gottes gnedige hlffe der Sacramentschwermerey vns nicht teilhafft machen wollen noch knnen noch einige gemeinschafft mit jnen vnd jrer Lere suchen noch haben wollen, so lang die Lerer vnd verfechter solcher Schwermerey auff jren gefasten jrrigen Opinionen, schwermerischen Grnden, verkerung vnd lesterung der wort vnd warheit Christi vnd vnserer Kirchen vnbusfertig vnd halsstarrig bestehen vnd verharren. Nachdeme wir aber leider befunden vnd vermarckt, das die Sacramentsfeinde vnd die, so vnter vns mit denselben heimlichen gerne eins sind vnd sein wollen, jre Schwermerey || [B 4v:] vnter dem schein vnd furwendung Corporis doctrinae vnd anderer Schrifften Herrn Philippi seliger – die wir bisher als einen sonderlichen tewrbaren Kirchenschatz gehalten vnd zu halten gentzlichen entschlossen vnd fur Gott auch schůldig sind fortzusetzen – zu beschnen vnd zu schmcken sich vnterstehen; dabey auch, wie die heimlichen Briefe vnd Schrifften etlicher jrer Consorten gelautet, Herrn Lutheri Schriffte vnd Bekentnis vom Abendmal gantz zu verdringen, zu verdrcken vnd hindan zu setzen gedencken, so zeugen wir hiergegen, das wir weder mit den Sacramentirern noch jren heimlichen Jngern vnd Discipeln dessen gantz nicht einig sind noch sein knnen vnd das wir durch Gttliche verleihung die beide Menner, Lutherum vnd Philippum, vnd jre hochntze vnd ntige Schrifften vnd Bcher vns voneinander nicht trennen oder reissen vnd nemen lassen knnen, sondern wie sie in jrem leben bis in jren seligen abschied einmtiglich nebeneinander gelebt vnd zu frderung des wercks Gottes, dar- || [C 1r:] zu sie miteinander beruffen, trewlich vnd seliglich in dem Hause des Herrn gedienet haben, also wollen wir jre schrifften vnd rechten verstand derselben als der rechten dieser zeit Eliae vnd Elisae auch beysamen in gebrlicher danckbarkeit haben, wissen vnd behalten. Vnd so wenig wir andern vnruigen Geistern vnd Schwermern, die bisher wider diese Lande vnd Kirchen grewlich vnd one auffhren, doch Gottlob one gnugsame vrsach vnd grnde gewtet vnd getobet haben, nicht sollen noch wollen vorstatten, das sie vns Corpus doctrinae erleideten,21 aus henden vnd hertzen rissen, also wenig sollen vnd wollen wir mit Gottes hlff vns Herrn Lutheri Schrifften vnd Bcher hinderdringen, nemen oder verdacht machen lassen. Darumb, wenn wir vns auffs Corpus doctrinae beruffen, wolle sich niemand bereden lassen, das wir Lutheri Schrifften damit hindangesetzt oder verworffen haben solten, sondern vielmehr wolle jedermeniglich gentzlich vnd vngezweiuelt zu vns sich versehen vnd dessen von vns gewis sein, das wir damit keine an- || [C 1v:] dere denn Herrn Lutheri Lere verstanden vnd

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gemeinet haben wollen. Doch wollen wir diese vnsere bezeugung auch mit dem furbehalt ferner erkleret vnd verwaret haben, das wir alleine Gottes Wort, die einige vnd ewige Warheit formam vnd normam, das ist furbild vnd Regel reiner vnd gesunder Lere gleuben, erkennen vnd ehren vnd vielgemelter vnser lieben Veter vnd Praeceptorn Bcher derselben alleine, wie auch alles das vnsere, vnterworffen haben wollen. Denn wir vns wol zu bescheiden wissen, das alleine Gottes Wort die Warheit ist vnd bleibet, in welcher alle Heiligen vnd Auserwelten geheiliget werden mssen, vnd das keines Menschen Lere oder Schrifften, er heisse auch wie er wolle, Gottes Wort gleichzusetzen oder darber zu erheben ist. Sondern wie Dauid sagt Psalm. 19: „Alleine des Herrn befehle sind richtig vnd erfrewen das hertze. Die Gebot des Herrn alleine sind lauter vnd erleuchten die augen. Die furcht des Herrn ist rein vnd bleibet ewiglich. Die Gebot des Herrn sind wahrhafftig vnd allesampt gerecht. Sie sind trstlicher denn || [C 2r:] Gold vnd viel feines Goldes. Sie sind ssser denn Honig vnd Honigseim“22 etc. Letztlichen vnd schlieslichen erinnern vnd bitten wir den Christlichen fromen Leser, er wolle sich an deme nicht ergern, das wir in negatiua sententia vnd erzelung der Sacramentschwermerey auch etlicher Personen namhafftig haben gedencken mssen. Denn solches je von vns dergestalt nicht gemeinet, das wir mit jnen zu zancken vrsach suchen oder geben vnd sie gleichsam vorsetzlich wider vns vnd vnsere Kirchen ausfordern vnd reitzen wolten. Sondern weil vnserer vnd anderer Kirchen notdurfft gewesen, ein klaren vnterschied vnserer vnd der Sacramentirischen Lere zu zeigen vnd die Grnde zu melden,b auff welchen der streit vnd zwiespalt zwischen jnen vnd vns je vnd allwege gestanden vnd noch stehet, haben wir die Bcher vnd Tichter23 derselben mit anzeigen vnd nennen mssen, damit meniglich vnd sonderlich die vnberichteten vnd einfeltigen sehen vnd verstnden, das wir solche jrrige Lere nicht ertichtet oder jnen zur vngebr vnd one grund zumessen, sondern wir wegen der vergifften || [C 2v:] Schrifften vnd Bcher, die auch in diese vnsere Lande vnd Kirchen heuffig eingeschoben, vnsers widersprechens gnugsame grndliche, erhebliche vnd Christliche vrsachen hetten. Wolle demnach ein jedes Christliches, friedliebendes vnd der Warheit begirig hertze fur den angezogenen Schrifften, Jrthumen vnd Opinionen der Sacramentsfeinde zu dieser verwirrten, betrbten zeit hiemit verwarnet sein vnd dafur sich hten vnd frsichtiglich bewaren. Denn mit Gifft vmbzugehen nicht jedermans thun ist. Hergegen aber wollen jnen Christliche hertzen vnd frome Hausveter Herrn Lutheri seligen Schrifften vom heiligen Abendmal, so widerumb in ein Handbchlin zusamenbracht vnd ferner gedruckt

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werden sollen,24 jnen Christlich befohlen sein lassen, die mit allem fleis lesen, erwegen vnd jnen einbilden, so werden sie wider alle Sacramentschwermerey vnd gifft gnugsam vnd wol damit verwaret sein vnd bleiben, daraus grndlichen bericht vnd trost finden vnd nemen knnen. Bitten hiemit von grund unsers hertzens, der ewige vnd lebendige Gott, der Vater vnsers || [C 3r:] Herrn Jhesu Christi, welcher durch D. Lutherum vnd Philippum das Liecht seines seligmachenden Worts, rechten verstand vnd seligen brauch der hochwirdigen Sacrament aus vnermeslicher barmhertzigkeit der letzten Welt verliehen vnd gegeben hat, er wolle nicht nach vnserm verdienst vnd vndanckbarkeit mit vns in seinem zorn handlen, sondern aus lauter gnaden vnd barmhertzigkeit solches Liecht vns vnd vnsern armen Nachkomen gnedigst bis zu der frlichen widerkunfft seines lieben Sons fur vnd fur leuchten vnd scheinen lassen. Vnd wie er durch S. Paulum, vnsern Apostel, des Herrn Testament auch vns armen Heiden hat befohlen vnd darbey gantz gnedig vertrsten lassen, das solches bis auff die widerkunfft Christi erhalten werden vnd bleiben solle, vnd demnach auch seine liebe Kirche an allen den orten sein, bleiben vnd gesamlet werden solle, da das gedechtnis der wolthaten Christi vnd rechter verstand vnd brauch dieses des Herrn Testaments erhalten wird, also wolle er auch vnter vns dasselbige rein vnd vnuerfelscht gnedigst bewaren, vns || [C 3v:] daraus seine Gte vnd Barmhertzigkeit fur vnd fur erkennen, predigen, preisen vnd rhmen lassen, vns vnd vnsere Christliche liebe Obrigkeit wider alle gefahr, verfolgung, anfeindung, lesterung vnd schmach gnedigst schtzen, stercken, trsten vnd verteidigen vnd vns seiner ewigen, waren Kirchen lebendige Gliedmas sein vnd bleiben lassen. Ach Herr Jhesu, bleibe bey vns, es wil abend werden,25 erhalte vnd heylige vns bey, in vnd durch dein heiliges Wort vnd Warheit. Dein Wort ist die Warheit.26 Gedencke an deinen Bund, denn deine liebe Kirche ist allenthalben jemerlich verheret. Las die Geringen nicht mit schanden dauon gehen, die Armen vnd Elenden rhmen deinen Namen.27 Mache dich auff, Gott, vnd fre aus deine sache. Gedencke an die schmach, die dir teglich von den Thoren widerferet, denn das toben deiner Widerwertigen wird je lenger je grsser.28 Amen.

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Die versamleten Theologen zu Torgaw: 29 || [C 4r:] Henricus Salmuth D., Pastor ecclesiae Lipsensis.30 Paulus Crellius, Theologiae Doctor, subscripsit.Caspar Eberhart Doctor, Pastor ecclesiae Christi in vrbe Misena, subscripsit.31 Wolffgangus Harderus D., Pastor ecclesiae Lipsensis, subscripsit.32 Martinus Mirus D., Concionator Aulicus, subscripsit.33 Adamus Rotherus D., Superintendens ecclesiarum in Episcopatu Mersburgensi.Georgius Langevoith D., Pastor et Superintendens ecclesiae Chemnicensis.34 Daniel Greserus, Pastor et Superattendens Dresdensis.Casparus Heyderich, Pastor et Superattendens Torgensis, manu propria subscripsit.35 Nicolaus Jagenteuffel, Pastor et Superintendens Annaemontanus, subscripsit.36

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Ioannes Cornicaelius, Pastor et Superintendens ecclesiae Hanensis, manu propria subscripsit.37 Samuel Iauchius, Pastor et Superintendens || [C 4v:] ecclesiae Fribergensis, manu propria subcripsit, c θεῷ δόξα.c38 Franciscus Straus, Pastor et Superintendens ecclesiae Saltzensis in Thuringia, manu propria subscripsit.39 M. Petrus Glaser, Concionator ecclesiae Dresdensis, propria manu subscripsit.40 M. Georgius Listenius, Churf. Sechsischer Hofprediger, propria manu subscripsit.41

|| [D 1r:] Interrogatoria.

I.

Ob die Theologen mit Christlichen Lerern vnd vns in folgenden Artickeln, mit A vermarckt,42 von dem heiligen Nachtmal des Leibs vnd Bluts Christi im grund vnd von hertzen einig sein vnd dieselbige halten fur den rechten eigentlichen verstand Gttliches Worts, der Augspurgischen Confession vnd der jngst zu Dresden von allen Pastorn dieser Landen vnterschriebenen Repetition erklerung,43 vnd ob sie von dem Nachtmal des Herrn also vnd anders nicht gleuben vnd forthin zu leren vnd zu predigen gedencken?

II.

Ob sie gleichsfals die verzeichnete Sacramentirische Jrthum, mit B signirt, welche beides alte vnd newe Sacramentirer in vnzelichen jren Schrifften

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auffs hefftigste treiben vnd verteidigen, neben vnd mit vns warhafft vnd von hertzen fur schreckliche, schedliche Jrthum vnd Abwege von der Warheit verwerffen vnd verdammen?

III.

Ob sie bey der Lere, die Lutherus seliger gedechtnis wider die Sacramentirer je vnd all- || [D 1v:] wege gefret, auch mit vnd neben Luthero vnd nach desselben absterben alle reine Lerer dieser Lande vnd Kirchen fur vnd fur gepredigt vnd bekand vnd nu vber funffzig Jar bestendiglich wider die Sacramentsfeinde, alte vnd newe, erhalten haben, derer Summa in Lutheri Schrifften, furnemlich in den vier Schrifften 1. Wider die Himlischen Propheten,44 2. Das die Wort ‚Das ist mein Leib etc.‘ noch fest stehen,45 3. Das große Bekentnis,46 4. Kurtz vnd letzt Bekentnis,47 desgleichen in Corpore doctrinae dieser Landen48 vnd andern ntzen Bchern, auch in etlichen Confessionen zu Dresden, Anno etc. 61,49 jtem in Herrn Eberi Bchlin vom Abendmal des Herrn50 gefasset, fur die rechte, einige vnd ewige Warheit Gottes halten, gleuben vnd annemen?

IIII.

Ob sie die newe schendliche Exegesin51 mit vns fur ein Sacramentirisch Buch vnd dem eigentlichen verstand der wort Christi, auch oberzelten einhelligen Consens dieser Kirchen vnd Landen widerwertig, von hertzen ver

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dammen vnd derselben Schwermerey hinfro neben vns widersprechen wollen?Diese Interrogatoria haben mit eigenen henden vnterschrieben zu Torgaw: || [D 2r:] Georgius Maior Doctor.Henricus Salmuth D.Paulus Crellius D.Caspar Eberhard Doctor.VVolffgangus Harder D.Martinus Mirus D.Adamus Roterus D.Georgius Langevoit D.Daniel Greyser.Nicolaus Jagenteuffel M.d Iohannes Cornicaelius M.Casparus Heyderich M.Samuel Iauchius M.Franciscus Straus M.Georgius Listenius M.Petrus Glaser.Jtem die gegen Torgaw erforderten Personen:Andreas Freyhub D.52 Zacharias Schilter D.53 Petrus Praetorius D.54 Iacobus Strasburgius M.Laurentius Mathesius M.55 Gregorius VVezelius M.56

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Iohannes Kundius M.57 Osvvaldus Gottvvald.58 Dauid Fleischman.59 || [D 2v:] Jtem zu Leipzig:Caspar Creutziger D.Henricus Moller D.Christophorus Pezelius D.Fridericus VVidebramus D.Zu Pirn:Johannes Stosselius D.60 Vnd ferner im Churkreis:D. Iohan Bugenhagen, Professor et Concionator in templo arcis VVittebergensis.M. Bernhardus Apitius, Diaconus ecclesiae VVittebergensis.61 M. Laurentius Starck, eiusdem ecclesiae Diaconus.M. Andreas Sunder, eiusdem ecclesiae Diaconus.62 M. Simon Siderus, eiusdem ecclesiae Diaconus.M. Matthaeus Blochinger, Probst vnd Superattendens zu Kemberg.63 M. Paulus Schvvabe, Probst zu Clden vnd Superattendens.

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M. Ioachimus Engelhard, Probst zu Schlieben.64 M. Iohannes Praetorius, Pfarherr vnd Superattendens zu Hertzberg.65 M. VVenceslaus Sturmius, Pfarherr vnd Superattendens zu Bitterfeld.M. Caspar Greiffenhagen, Pfarherr vnd Superattendens zum Jessen.66 || [D 3r:] M. Caspar Roth, Pfarherr vnd Superattendens zu Seida.M. Christoff Bremer, Pfarherr vnd Superattendens zu Zahna.67 Vrbanus Krger, Pfarherr vnd Superattendens zu Liebenwerda.M. Iohannes Galen,e Pfarherr vnd Superattendens zu Beltzig.f M. Laurentius Lehman, Pfarherr vnd Superattendens zu Baruth.68 M. Petrus Plochius, Pfarherr vnd Superattendens zum Henichen.69 Gregorius Hanck, Pfarherr vnd Superattendens zu Gommern.70 M. Iohan. Rudolph, Pfarherr zur Schweinitz.M. Andreas VVanckel, Pfarherr zu Schmidberg.71 M. Georgius Colopinus, Pfarherr zu Pretzsch.72 M. Zacharias Cranach, Pfarherr zu Prata.Andreas Bernutz, Pfarherr zu Dabrun.Paulus Iacobus, Pfarherr zu Tobin.73 Valentinus Komme, Pfarherr zu Strach.Bartholemeus Marcens, Pfarherr zu Polnsdorff.

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Jm Meissnischen Kreis haben die Interrogatoria vnterschrieben: D. Iacobus Lechnerus, Pastor ad S. Afran et Assessor consistorij Misnensis, propria manu subscripsit.74 || [D 3v:] Hieronymus Opicius, Pastor et Superattendens Bischoffvverdensis, declarationi Torgensi de coena domini consentit, econtra secus docentes improbat et simpliciter subscripsit.75 M. Bartholomeus Fridel, Pastor ac Superattendens Oschatzensis, doctrinam de coena domini Dresdae ac Torgae confirmatam constanter amplectitur ac ideo subscripsit.76 Dauid Moller, Pastor et Superattendens Leisnicensis, scripta Praeceptorum nostrorum de coena domini approbat.77 M. Carolus Schop, Pastor et Superintendens ecclesiae Coldicensis, scripta Praeceptorum nostrorum de coena domini approbat.78 M. Martinus Oberndorffer, Pastor in Compascuis, approbat.79 Iohannes Gregorius, VValdheimensis Pastor, recipit et approbat.80 M. Bartholomeus Clamorinus, Concionator Misnensis, in hac acquiescit.81 Ego Vrbanus Hantschmanus, Diaconus ecclesiae Mysenae, recipio et approbo.82 Ego Caspar Kummerus, ecclesiae Misnensis ad S. Afram Diaconus, recipio veram sententiam de coena, errores vero reijcio.83

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Fridericus Pensoldus, illustris ludi84 Misenae Rector,85 hisce interrogatorijs secundum affirmatiuam et negatiuam praemissam subscripsit. || [D 4r:] Petrus Thomeus, illustris ludi Misenae Professor, totam hanc doctrinam veram esse profitetur et subscripsit.Interrogatorijs hisce categorica asseueratione subscripsit M. Daniel Menius, Scholae illustris Mysenae Professor.VVolffgangus Figulus interrogatorijs manu propria subscripsit.86 Ego M. Ioachimus Francus, vrbis Misenae ludi Rector, his omnibus liberrimum do suffragium.87 Georgius Theodoricus, Cantor Scholae Senatoriae Misnensis, scripta reuerendorum Praeceptorum nostrorum de sacra coena domini approbat.Ego Sigismundus Badehornus, Scholae Senatoriae Misnensis, collega scripta Praeceptorum nostrorum approbo et recipio.Cum his ipsis interrogatorijs facio et ea approbo. Simon Mirisch Misenus.Ego Christophorus Molitor, Diaconus in VValdheim, subscripsi.88 Folget sententia affirmatiua:

|| [D 4v:] Kurtze Bekentnis vnd Articul vom heiligen Abendmal des Leibs vnd Bluts vnsers Herrn Jhesu Christi.

I.

Erstlich leren, gleuben vnd bekennen wir von grund vnsers hertzens, das die warhafftige gegenwart des wesentlichen, waren Leibs vnd Bluts des Herrn Christi in seinem Abendmal, die wir vnd alle der Augspurgischen Confession trewe Verwandte mit vnd nach Herrn Luthero, Philippo, Pomerano vnd jren getrewen Gehlffen wider das Bapsthum vnd alle Sacramentirer je vnd allwege geleret vnd bekennet haben, auff keine andere Grundfest zu setzen sey, als auff die festen, vnbeweglichen, klaren vnd warhafften wort der einsetzung vnsers Herrn Christi, welche deutliche wort der stifftung, als dieser sachen eigentlich fundament, einfeltiglich wie sie an sich selbs lauten vnd alle vmbstende der Stifftung klar weisen vnd nicht anders zu erkleren sein,

|| [1119]
aus dieser vnwidersprechlichen vrsache, das die Euangelisten solche Testamentswort des Herrn mit sondern vleis vnd fast mit einerley worten beschreiben89 one meldung einiger figur oder newen, frembden verstands der wort. || [E 1r:] Welchen einhelligen Consens der heilige Apostel Paulus, wie er sie zum letzten vom Herrn selbs im dritten Himel entpfangen,90 von worten zu worten widerholet vnd bestetiget.91 Damit auch der erklerung S. Pauli von Feinden der Warheit, des Bapsthums vnd Sacramentirern, keine gewalt geschehe vnd richtiger verstand bleibe seiner eigen Wort, da er spricht: „Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die gemeinschafft des Leibs Christi? Den Kelch, den wir trincken, ists nicht die gemeinschafft des Bluts Christi?“92 So behalten wir die einige Apostolische Erklerung, wie ers wil verstanden haben, nemlich die wort des Herrn selbs: „Nemet, esset, das ist mein Leib“ etc. Wie auch Herr Lutherus diesen Spruch Pauli seines Hertzens freude vnd krone wider die Sacramentirer rhmet.93 Also brauchen vnd halten wir jn auch wider alle alte vnd newe Sacramentschwermer, die mit diesem Spruch Pauli des Herrn Christi wort, dieser Kirchen Confession vnd Lutheri meinung stracks vmbzustossen vnd falsch zu machen sich vnterstehen.

II.

Demnach halten vnd gleuben wir hertzlich vnd warhafftiglich, es werde im Abendmal des Herrn, in dem er selbs warhafftig, lebendig, wesentlich vnd seiner Person hal- || [E 1v:] ben vnzertrennet gegenwertig, mit vberreichung vnd empfahung des vnuerwandelten Brots vnd Weins vns warhafftig, wesentlich, doch vnsichtbarer, vnentpfindlicher vnd vnausforschlicher weise zu essen vnd zu trincken gegeben vnd von vns entpfangen der ware wesentliche Leib des Sons Gottes, den er an sich genomen vnd fur vns einmal am Stam des Creutzes auffgeopffert hat, vnd das ware Blut, welchs er fur vns vergossen hat zu vergebung der Snden. Dis aber zu diesem nutz, das die Gleubigen seiner erlsung vnd aller seiner wolthaten sollen teilhafftig werden. Vnd der Son Gottes mit solcher vbergabe bezeuget, das er vns gewis anneme, zu Gliedmassen mache seines Leibes, mit seinem Blut reinige, vergebung der Snde vnd seinen heiligen Geist schencke, selbs in vns wonen vnd fur vnd fur krefftiglich wircken wolle.

|| [1120]

III.

Zum dritten, das wir klar fur Gott vnd der gantzen Kirchen bezeugen, wir sind keiner Sacramentirischen meinung, alter oder newer, zugethan vnd gedenckens mit jnen nicht zu halten. Auch viel vnntzer, gefehrlicher disputation vnd fragen zu verhten, behalten wir bestendig vnd eintrechtig die form vnd weise von dem heiligen Abendmal zug reden, die wort der || [E 2r:] einsetzung vnsers Herrn Christi vnd die widerholete erklerung S. Pauli, welche in vnserm Kindercatechismo94 so wol auch in dem grossen,95 auch andern ausfrlichen schrifften vnd Predigten D.h Lutheri vnd Herrn Philippi seliger vnd andern ffentlichen Bchern wie obgemeldet gefasst ist, darinnen klerlich vnd richtig dauon geredet. Bekennen vnd gleuben auch, das dieselbigen jre hochbedechtige vnd wolbewogene erklerung von keinem Zeichen oder Figur des abwesenden Leibs, auch nicht allein von dem Geistlichen essen, sondern wie jre frage vnd antwort deutlich, vernemlich vnd Christlich lauten, von dem Sacramentlichen oder leiblichen Essen des waren Leibs vnd Bluts Christi im Abendmal zu verstehen sein. Lutherus zeuget, das des Herrn Abendmal sey sein warer Leib vnd Blut vnter dem Brot vnd Wein, vns Christen zu essen vnd zu trincken von Christo selbs eingesetzt. Vnd das des Herrn Leib vnd Blut beide wirdige vnd vnwirdige, so hierzu komen, entpfangen. So fragt auch Herr Philippus in der Wittenbergischen vnd Mechelburgischen Kirchenordnung klar, was im Abendmal des Herrn ausgeteilet vnd entpfangen werde. Antwortet richtig vnd bestendiglich, nemlich warer Leib vnd Blut Christi.96

IIII.

|| [E 2v:] Hiemit leren oder billichen wir keinesweges einige Papistische Transsubstantiation, das ist, das in krafft der gesprochenen wort der einsetzung dieses Sacraments Brot vnd Wein in den Leib vnd Blut Christi verwandelt vnd nur eine blosse eusserliche gestalt Brots vnd Weins dableibe; viel weniger, das der Leib vnd Blut Christi localiter im Brot vnd Wein eingeschlossen oder beharrlich darmit vereinigt werde ausser der niessung,

|| [1121]
sondern wissen vnd bekennen, das ausser der geordenten austeilung vnd entpfahung in der Abgttischen Papistischen Mess, oder so man das Brot einschleust97 i in Sacramentheuslini oder anzubeten vmbtregt vnd weiset, wie im Bapsthum geschicht, Christi Leib nicht gegenwertig oder daruor zu halten sey. Wir verdamnen alle dieselbenj Papistischen Jrthum vnd schreckliche Grewel, wie bishero geschehen vnd Gottlob noch ernstlich geschicht. Wir leren vnd halten auch nicht, das hie im Abendmal einige Auffart oder Niderfart vom Himel, wie vnser lieber Vater Lutherus redet,98 hie geschehen solte, sondern bleiben fest eintrechtiglich bey den beiden Articuln des Glaubens „Auffgefaren gen Himel, Sitzend zur Rechten Gottes“ etc. Wir ertichten auch nicht einige vbiquitatem carnis99 oder verleugnen die warheit des Leibs Christi oder einigen Articul Christliches Glaubens, dispu- || [E 3r:] tiren gar nichts de modo praesentiae, wie der Leib Christi vnd sein Blut da sein knne, solches alles ist vnerforschlich vnd menschlicher vernunfft, so scharff sie ist, zu ergrnden vnmglich, sondern lassen es Gttlicher allmechtigkeit befohlen sein, bleiben schlechts100 bey des Herrn Wort in demtigem Christlichem gehorsam des Glaubens: k „Das ist mein Leib. Das ist mein Blut.“k

V.

Halten demnach, das vnione sacramentali, durch Sacramentliche einigkeit, das Brot sey der Leib Christi vnd der Wein das Blut Christi.101 Wir bekennen vnd gleuben auch, wo man nach des Herrn befehl zusamenkomet, seine Einsetzung vnd Stifftung helt, da Brot vnd Wein dargereicht wird, das alsdenn zugleich gegenwertig sey vnd warhafftiglich dargereicht, entpfangen vnd mit dem Munde geessen vnd getruncken werde der ware wesentliche Leib vnd Blut Christi. Dieses aber alles wegen der Stifftung, Ordnung, Wort, Warheit vnd Allmacht vnsers warhafften, trewen Erlsers Jhesu Christi.102 Daher wir mit der alten, rechtgleubigen Kirchen des Herrn Abendmal fur ein vnerforschlich mysterium halten vnd knnen nicht || [E 3v:] furber in diesen hohen sachen, sondern mssen bekennen vnd bleiben bey den hellen vnd

|| [1122]
warhafftigen worten vnsers Herrn Christi, welche vnser Liecht vnd Leuchte sein vnd bleiben; Psalm. 33: „Des Herrn Wort sind warhafftig, was er zusagt, das helt er gewis.“103 Luc. 1: „Bey Gott ist keinl ding vnmglich.“104 Rom. 4: „Was Gott verheisset, kan er gewis thun.“105 Ephes. 3: „Gott kan vberschwenglich thun vnd wircken vber alles, das wir verstehen vnd bitten knnen.“106 „So behelt der Herr in seinem Wort war vnd recht, wenn er gerichtet wird.“ Psal. 51.107 „Omnia, quaecunque voluit dominus, fecit in coelo et in terra.“ Psal. 135.m 108 .

VI.

Wir halten auch fur ntzliche vnd gewisse Regel, das nichts ein Sacrament ist oder sein kan ausser dem eingesatzten gebrauch.109 Denn dieses ist klar vnd offenbar, das keine Creatur macht habe, einige Sacrament zu ordnen oder dieselben zu endern. Auch das der Herr Christus in diesem Abendmal warhafftig gegenwertig sey nicht vmbs Brots willen, sondern krafftn seiner verheissung vnd einsetzung vndo vmb des Menschens willen, darin er rechten Glauben, trost vnd leben wircken wil durch sein Wort vnd Sacrament. Doch verstehen wir den eingesetzten brauch nach oberzelter erklerung Gottes Worts, Lu- || [E 4r:] theri, Philippi vnd aller rechtgleubigen Kirchen gethanen vnd vberreichten Bekentnis von der befohlenen austeilung vnd entpfahung oder niessung beider stcke, nemlich des jrdischen Brots vnd Weins vnd der Himlischen ding des Leibs vnd Bluts Christi. Bekennen auch bestendiglich, das dieser geordnete, sichtbare brauch zu vnterscheiden sey von dem innerlichen, geistlichen gebrauch, damit die Sacramentirer verschlagener weise vnter dem Geistlichen gebrauch vnd dem schein dieser ntzen vnd ntigen Regel nicht jren vngegrndten schwarm verbergen vnd verdecken mgen. Denn obwol dieses war, das dieser Geistlicher brauch die

|| [1123]
gleubige niessung des Leibs vnd Bluts Christi von dem eusserlichen, sichtbaren, geordneten brauch der mndlichen niessung des Sacraments des Leibs vnd Bluts Christi nicht abzusondern oder zu trennen ist, ja one denselbigen geistlichen brauch der Gleubigen die mndliche oder Sacramentliche niessung, dem, der es empfehet, nicht allein nicht ntz, sondern auch hochschedlich, tdlich vnd verdamlich ist Vermge S. Pauli vrteil,110 so ist doch, eigentlich zu reden, ein anders die eusserliche handlung oder austeilung vnd entpfahung des Sacraments des Leibs vnd Bluts Christi, welchs die gemeine Regel den eingesetzten gebrauch nennet, vnd aber ein anders der nutz oder geistliche || [E 4v:] brauch der ausgeteilten vnd empfangenen stck des Abendmals, das ist des gantzen geordneten Sacraments von Christo. Hierbey mssen wir aber vmb der Sacramentirer verklerung willen auch dis bekennen vnd erinnern, das vmb dieser Regel willen nicht vnrecht geredt sey, das des Herrn Abendmal sey sein warer wesentlicher Leib vnd Blut vnter dem Brot vnd Wein, vns Christen zu essen vnd zu trincken von Christo selbs eingesetzt etc. Jtem, das vmb dieser Regel willen nicht folge, das Brot vnd Wein sein allein blosse lehre Zeichen, figuren oder bedeutungen des abwesenden Leibs vnd Bluts Christi oder das mit Brot vnd Wein warhafftig vnd wesentlich der ware Leib vnd Blut Christi nicht ausgeteilet vnd empfangen werde.

VII.

Wir behalten vnd halten fur ntz vnd war auch diese dritte Regel, das die einsetzung dieses Sacraments, durch Christum geschehen, krefftig sey vnd bleibe in der Christenheit, die wirdigkeit oder vnwirdigkeit des Dieners, so es reichet, oder des, der es empfehet, solches nicht auffhebe oder vnkrefftig mache. D. Lutherus grndet diese Regel also: Sacrament handlen vnd reichen, brauchen vnd entpfahen, wie auch Gottes Wort handlen, predigen vnd hren, hat || [F 1r:] Christus alles in sein Wort vnd nicht in der Menschen heiligkeit gestellet, auff das wir des Sacraments vnd Worts sicher vnd gewis mchten sein.111 Darumb, wie S. Paulus sagt, bekennen wir, das auch den Vnwirdigen warhafftig dargereichet werde der ware Leib vnd Blut Christi, vnd die Vnwirdigen warhafftig dasselbe entpfahen, da man des Herrn Christi einsetzung vnd verordnung helt, doch solchs zum Gericht,112 denn sie missbrauchens, weil sie es one ware Busse vnd Glauben entpfangen.

|| [1124]

VIII.

Demnach leren vnd bekennen wir, das das Abendmal zweierley weise entpfangen werde, spiritualiter et sacramentaliter. Spiritualis manducatio oder geistlich essen geschicht, wenn vns im Euangelio die wolthaten Christi furgetragen werden, die er vns mit seinem Fleisch, heiliger Menschwerdung, gantzen Gehorsam, Opffer, Blut vnd Tod vnd seiner Aufferstehung erworben hat als vergebung der snden, versnung, Gerechtigkeit, Heiligen Geist, aufferstehung des Fleisches vnd ewiges Leben, so wir dieselbigen erworbenen Schetze mit gleubigen herzten annemen, fassen, vns zueignen, derselben in aller not vnd anfechtung trsten, daruon Johan. 6 Christus redet.113 Vnd wird darumb Geistlich genennet, das sie one wirckung des || [F 1v:] heiligen Geistes vnd one lebendigen rechten Glauben nicht geschehen kan, one welche auch die eusserliche mndliche Niessung nicht allein vnfruchtbar, sondern auch, wie oben gesagt, tdlich vnd verdamlich wird. Diese Geistliche niessung erfordern des Herrn Christi wort „Das ist mein Leib, der fur euch gegeben wird. Dieser Kelch ist das Blut des newen Testaments, das fur euch vergossen wird zu vergebung der Snden.“ Jtem: „Solchs thut zu meinem gedechtnis.“114 Denn solches wort „Fur euch“ fordert eitel gleubige hertzen. Darbey aber ist das ander essen, welches wir zum vnterricht die Sacramentliche oder Mndliche entpfahung des Leibs vnd Bluts Christi heissen, wie es auch Lutherus, Pomeranus, Eberus vnd andere alte vnd newe Lerer der Christlichen Kirchen nennen, da nicht allein die wolthaten Christi durchs Wort vns furgetragen, mit Glauben angenomen vnd applicirt werden, sondern auch der ware Leib vnd Blut Christi vnsers Herrn, dardurch die ewigen wolthaten erworben sind, vns im Abendmal zu eigen gegeben, mit Brot vnd Wein entpfangen zu versicherung, sterckung vnd erhaltung vnsers Glaubens.

IX.

Vnd dis halten vnd gleuben wir sey der rechte verstand vnd meinung der wort Christi || [F 2r:] in diesem Sacrament, desgleichen der Augspurgischen Confession, Apologia vnd anderer Confessionschrifften der vnsern, so in Corpore doctrinae einuorleibet, vnd demnach die ewige vnd vnwandelbare warheit, welche die hochlbliche vnd Christliche Chur- vnd Frsten, so die Augpurgische Confession mit grosser gefahr Leibs vnd Lebens fur dem Keiser vnd allen Stenden des heiligen Rmischen Reichs vnd neben jnen viel hocherleuchte treffliche Leute vnd vnzelich tausent Christliche hertzen wider das Bapsthum vnd Sacramentirische schwermerey einmtig bekant vnd bis auff vns erstritten vnd erhalten haben, welche auch in etlicher vergangener Jar zu Dressden gestalten vnd hieruon vberantworten Confession

|| [1125]
schrifften115 in diesem einigen verstand von allen dieser Lande Kirchen darzu erforderten Lerern vnd Pastorn approbiret vnd vnterschrieben. Darumb wir vns nochmals vmb kurtz willen mit reinen guten Gewissen zu diesem einigen herrlichen Consens referirt vnd beruffen haben wollen.

X.

Vnd aus obgesetzten allen folget schlieslich vnd grndlich, das, die warheit in diesem Articul wider alle jrrige Lere zu erhalten, nicht von nten sey, das wir Papisten, Sacramentirer, Eu- || [F 2v:] tychianer oder Nestorianer116 werden durch vermengung oder sunderung der Naturen des Herrn Christi, vnd das beides der Papisten sowol als auch der Sacramentirer von den vnsern hiebeuorn verdampten Greweln vnd Schwermereien statlich vnd grndlichen knne geantwortet vnd widersprochen werden, wenn wir in dieser Christlichen vnd Kindlichen einfalt der wort Christi bestendiglich bleiben vnd verharren. Darumb auch diejenigen, so vns dieser Christlichen einfalt wegen den Papisten vergleichen, vns fur Abgttische Leute ausschreien vnd erger vernichten denn die Papisten selbs, dieser Lande Kirchen vnd Lerern ffentlichen gewalt vnd vnrecht thun, solchs auch zu verantworten haben werden amp Jngsten Gericht. Die schrecklichen Grewel des Antichristischen Bapsthums sind mit dem heiligen Euangelio vnd vnserer lieben Preceptorn Schrifften allbereit erlegt vnd vmbgestossen. Darumb sie ferner in keine disputation oder zweiuel dieser sachen wegen gezogen werden knnen oder sollen. Wie wir nu des Papsts Grewel verwerffen vnd verdammen, so verwerffen vnd verdammen wir auch der Sacramentirer Schwermerey, dieweil klar vnd offenbar, das dieselbe vnbescheidener, grober weise erstlich durch Carolstad vnd Zwingel furgegeben,117 nachmals aber || [F 3r:] von den Gelerten etwas subtiler vnd geschwinder vnd von tag zu tag ansehelicher furgebracht worden vnd dem alten, ersten, tlpischen118 Schwarm newe Glossen vnd Farben angestrichen. Achten derwegen, das alte vnd newe subtile vnd grobe Sacramentirer im grund der sachen eins sein vnd einerley Schwarm haben. Nemlich: Es sey im Abendmal nicht mehr denn schlecht Brot vnd Wein etc. Dieweil aber derselben Glossen vnd Farben viel vnd mancherley, vnd sie, die Sacramentirer selbs, vngleiche vnd fast vnzeheliche Opinionen fren vnd

|| [1126]
furwenden, so haben wir in beyligender Schrifft, mit B verzeichnet,119 etliche derselben kentlichste vnd furnemeste krtzlich zusamen gezogen, daraus zu ersehen, was wir eigentlich in diesen vnsern Kirchen fur Sacramentschwermerey achten, straffen vnd verwerffen etc.Diese Artickel haben zu Torgaw vbergeben vnd vnterschrieben anfenglich:Henricus Salmuth D.Paulus Crellius D. pro se et reuerendo suo socero D. Doctore Georgio Maiore. || [F 3v:] Caspar Eberhard D.VVolffgangus Harder D.Martinus Mirus D.Adamus Rotherus D.Georgius Langevoit D. Daniel Greyser.Nicolaus Jagenteuffel.q Casparus Heyderich.r Ioannes Cornicaelius.s Samuel Iauchius.t Franciscus Straus.u Georgius Listenius.v Petrus Glaser.Jtem Es haben dieselben folgends vnterschrieben zu Torgaw:Andreas Freyhub D.Zacharias Schilter D.Petrus Praetorius D.Jacobus Strasburgus M.Laurentius Mathesius M.Georgius VVezelius M.Osvvaldus Gottvvald, w Pastor in Schnfeld.wIohannes Kundius, x Pastor in Dietersbach.xDauid Fleischman, Pastor zu Plauen bey Dressden.

|| [1127]
Jm Churkreis zu Sachssen: || [F 4r:] D. Iohan Bugenhagen, Professor et Concionator in templo arcis VVittebergensis.M. Bernhardus Apitius, Diaconus ecclesiae VVittebergensis.M. Laurentius Starck, eiusdem ecclesiae Diaconus.M. Andreas Sunder, eiusdem ecclesiae Diaconus.M. Simon Siderus, eiusdem ecclesiae Diaconus.M. Matthaeus Blochinger, Probst vnd Superattendens zu Kemberg.M. Paulus Schvvabe, Probst zu Clden.M. Ioachimus Engelhard, Probst vnd Superattendens zu Schlieben.M. Iohannes Praetorius, Pfarherr vnd Superattendens zu Hertzberg.M. VVenceslaus Sturmius, Pfarherr vnd Superattendens zu Bitterfeld.M. Caspar Greiffenhagen, Pfarherr vnd Superattendens zu Jessen.M. Caspar Roth, Pfarherr vnd Superattendens zu Seida.M. Christoff Brenner, Pfarherr vnd Superattendens zu Zahna.Vrbanus Krger, Pfarherr vnd Superattendens zu Liebenwerda.M. Iohan Galen, Pfarherr vnd Superattendens zu Beltzig.M. Petrus Plochius,y Pfarherr vnd Superattendens z zum Greuenhenichen. || [F 4v:] M. Laurentius Lehman, Pfarherr vnd Superattendens zu Baruth.M. Gregorius Hanck, Pfarherr vnd Superattendens zu Gommern.M. Iohan Rudolph, Pfarherr zur Schweinitz.M. Andreas VVanckel, Pfarherr zu Schmidberg.M. Georgius Colopinus, Pfarherr zu Pretsch.M. Zacharias Cranach, Pfarherr zu Prata.Andreas Bernutz, Pfarherr zu Dabrun.Paulus Iacobus, Pfarherr zu Dobin.Valentinus Komme, Pfarherr zu Strach.Bartholomeus Marcens, Pfarherr zu Polnsdorff.Vnd hernach zu Leipzig:Caspar Creutziger D.Henricus Moller D.Christophorus Pezelius D.Fridericus VVidebramus D.Zu Pirn:Iohannes Stosselius D.

|| [1128]
Jm Meissnischen Kreis:D. Iacobus Lechnerus, Pastor ad S. Afram et Assessor consistorij Misnensis, hanc veram de coena domini sententiam sua subscriptione approbat. || [G 1r:] Hieronymus Opicius, Pastor et Superintendens Bischoffuuerdensis, affirmatiuam sententiam de coena domini Torgae declaratam approbat et subscripsit.M. Bartholemeus Fridel, Pastor ac Superattendens Oschatzensis, affirmatiuae sententiae omni asseueratione consentit ac ideo se subscripsit.Has affirmatiuas propositiones ego, Dauid Moller, Pastor ac Superintendens Leisnicensis, verae ecclesiae consen­sum esse sentio et credo et mea manu testor.Ego Carolus Schopp, Pastor ac Superintendens ecclesiae Coldicensis, ex toto corde sic credo, doceo et deinceps Dei auxilio ita docebo. Id hac propriae manus subscriptione testor.Ego M. Martinus Obendorfer,aa Pastor Mituueidensis, hanc sententiam affirmatiuam probo et recipio.Ego Iohannes Gregorius, Pastor VValdheimensis, hanc sententiam de coena domini Torgae declaratam recipio, approbo et docebo.M. Bartholemeus Clamorinus, Concionator Misnensis, in hac doctrina acquiescit.Ego Vrbanus Hantschmanus hanc de coena domini sententiam affirmatiuam approbo.Ego Caspar Kummerus, ecclesiae Misnensis ad S. Affram diaconus, affirmatiuam hanc sententiam de sacrosancta coena recipio. || [G 1v:] Fridericus Pensoldus, illustris ludi ad Albim Rector, hac sua manu profitetur, se hanc de sacramento coenae dominicae sententiam affirmatiuam περὶ τοῦ ῥητοῦ institutionis serio et ex animo amplecti.Ego Petrus Thomeus, ludi illustris Mysenae Professor, agnosco chirographo meo, hanc confessionem et affirmatiuam sententiam de coena domini Christi et verae ecclesiae doctrinam esse, quam ex animo amplector et tueor et pro reuelata ac conseruata vera doctrina et luce veritatis Deo aeterno toto pectore gratias ago.VVolffgangus Figulus articulis de coena dominica manu propria subscripsit.Ego M. Daniel Menius, Professor scholae illustris ad Albim, hanc veram et sanam doctrinam de coena domini toto corde amplector, id quod propriae manus subscriptione testatum volo.Ego M. Ioachimus Francus, vrbis Mysenae Ludirector, harum thesium affirmatiuam τῷ τῆς κυριακῆς διατάξεως ἀνενδοιάστῳ ῥήματι consentaneam et vnanimi orthodoxae ecclesiae consensu approbatam absque vlla refragatione recipio et toto pectore amplector nec ab hac sententia, quam ex prima parentum ac praeceptorum meorum institutione a teneris percepi, vnquam disce

|| [1129]
dam aut aliam scholis ecclesijsque proponam. Ac testificandi consensus mei gratia hoc meum chirographum volens sciensque subijcio. || [G 2r:] Ego Georgius Theodoricus, Cantor scholae senatoriae Misnensis, hanc adfirmatiuam sententiam approbo et recipio.Ego Sigismundus Badehornus, scholae senatoriae Collega, hanc adfirmatiuam sententiam approbo et recipio.Profiteor et asseuero Iesu Christi corpus vere adesse in coena dominica. Simon Mirisch Mysenus.Ego Christophorus Molitor, Diaconus in VValdheim postulatus, super hanc affirmatiuam confessionem affirmo hanc veram amplectorque hanc serio.

Folget sententia negativa, oder Jrthum der Sacramentirer:

I.

Das das Brot vnd Wein nicht mehr als ein kennzeichen oder deutung sey, durch welcher niessung die Christen vntereinander zu erkennen vnd zur Brderlichen liebe vnd einigkeit ermanet werden.

II.

Das Christus mit den worten: „Das ist mein Leib“ nicht auff das gereichte Brot, sondern auff sein Leib zurck gedeutet; „Nemet, esset das Brot, mein Leib sitzet hie“, wie Carlstad genarret hat.120

|| [G 2v:] III.

Das wrtlin „Jst“ heisst so viel als „es bedeutet meinen Leib“, wie Zwingel schwermete.121

IIII.

Das das wort „Mein Leib“ heisse nicht mehr als ein zeichen oder figur des abwesenden Leibes, war Oecolampadij nichtiger behelff vnd meinung.122

|| [1130]

V.

Das die gantze rede „Nemet, esset, das ist mein Leib“ also zu verstehen: „Es ist eine Creatur Gottes Vnd also auch des Herrn Christi Leib, wie alle Creaturen Gottes Leib sind“, nach Campani schwermerey.123

VI.

Das die Rede Christi also zu ordnen vnd zu setzen: „Nemet, esset, mein Leib ist das, nemlich eine Geistliche Speise der Seelen“, nach Schwenckfelds vnsinnigkeit.124

VII.

Das Brot vnd Wein nicht mehr denn eine bedeutung, gleichnis vnd anbildung des Leibs vnd Bluts Christi, das ist: aller der wolthaten durch Christum erworben vnd verdienet, vnd solchs in dem verstande, wie Brot vnd Wein vnser Leibs leben stercket vnd erhelt, also || [G 3r:] sey auch der Leib vnd Blut Christi Vnd die dadurch erworbene wolthaten vnd verdienst vnserer Seelen einige Geistliche speise vnd narung, nach Caluini, Bezae, Bullingers, Martyris, der Heydelberger vnd anderer jrer Consorten meinung, dasab sie in vnzehlichen Bchern weit vnd breit spargiren125 vnd mit vielen lesterungen verfechten bis auff heutigen tag. Das Brot vnd Wein nicht mehr sey denn ein malzeichen oder warzeichen, pfand oder gedechtnis des abwesenden Leibs Christi, der von vns gewichen vnd wider zu vns komen solle. Vnd sey demnach das Brot also Christi Leib, wie ein gedechtnis dasjenige ist, das man

|| [1131]
dabey gedencken sol.126 Solches ist auch der obermelten127 Sacramentirer glaube.

VIII.

Das Christus das Brot seinen Leib vnd den Kelch sein Blut vnd S. Paulus die gemeinschafft des Leibs vnd Bluts Christi darumb nennet, das er vns nicht allein darmit leren wolle, das gleichwie Brot vnd Wein das zeitliche leben erhalte, also sey auch sein gecreutzigter Leib vnd vergossen Blut die ware Speise vnd Tranck vnserer Seelen zum ewigen Leben, sondern vielmehr, das er vns durch diese zeichen vnd pfand wolle versichern, das wir so warhafftig seines Leibs vnd Bluts durch wirckung des heiligen Geistes teilhafftig werden, || [G 3v:] als war wir diese heilige Warzeichen mit dem Munde zu seinem gedechtnis entpfahen, nach laut des Heydelbergischen Catechismi128 vnd derselben grndlichen berichts,129 auch nach der newen Exegesi,130 darinnen sich die heimlichen Sacramentirer selbst verrathen, die vnter dem namen vnd schein der worten des Herrn Philippi tichten vnd furgeben, als sey es einerley, wenn Herr Philippus sagt, es sey die niessung dieses Abendmals, darinnen sein warer Leib vnd Blut ausgetheilet wird, ein zeugnis seiner stetigen fur vnd fur werenden gegenwart vnd wirckung in den Gleubigen; vnd wenn sie, die Sacramentsfeinde, sagen, es sey allein die niessung des blossen Brots vnd Weins vnd nicht der warhafftige, gegenwertige, ausgeteilte Leib vnd Blut Christi solcher seiner wirckung zeugnis vnd warzeichen: Dis ist heutiges tages die subtielste vnd geschwindeste verkerung der Warheit in diesem Sacrament, welche viel Leute betret. Vnd sind die folgenden wort vnd meinung der jtztgedachten nicht vngleich: Nemlich, das das Brot der Leib Christi darumb genennet werde wegen seines brauchs vnd ampts, das es vns ein Sacrament oder zeugnis der gemeinschafft Christi sey.131 Welchs wir nicht wissen kndten, wo Christus es mit seinen worten hierzu nicht geordent vnd darzugesetzt hette, das er vns so war mit seinem Leib vnd Blut speisen wolle, als war wir dis natrliche || [G 4r:] Brot in seinem Abendmal geniessen.

|| [1132]
Vnd dis abermal nach der Heidelbergischen Schwermerischen bekentnis im grndlichen bericht.132

IX.

Das alle vnd jede alte vnd newe Sacramentirer diese schwermerische meinung behalten, man knne rechten verstand der wort Christi nicht haben, wenn man keinen Tropum, figuram oder figurliche bedeutung vnd newen verstand der wort setze vnd anneme oder dieselbe nicht richte nach art vnd der analogia der Sacrament altes vnd newen Testaments (wie sie reden),133 sondern nach den hellen, klaren, vnzweiuelhafftigen worten, damit der Herr Christus, der die Warheit vnd das Leben selbs ist, dis Sacrament eingesetzt vnd geboten hat.Es sagt auch ferner die jtzige Exegesis, man msse nicht auff die wort, sondern auff die meinung Christi sehen vnd darnach sich richten. Jtem, da man die blossen, klaren wort des Herrn halten wolle, das sey ein ergere Artolatria,134 Aberglaub vnd Gtzendienst, denn alle des Bapsts grewel sein knnen etc.135 Gleich als knte man des Herrn Christi meinung, hertz vnd willen vnd was jm sein Himlischer Vater vns zu vorkndigen befohlen, anderswo denn in seinen warhafften, vnbetrglichen worten finden oder anderswoher denn aus der A- || [G 4v:] postel vnd Propheten zeugnissen nemen, gleuben vnd dadurch selig werden, gleich als redet der Mund der Warheit anders denn sein hertz vnd meinung were.

X.

Das sie alle streiten, es knne der Leib vnd Blut Christi anders nicht denn allein durch waren Glauben Geistlich genossen werden, demnach auch in diesem Abendmal er allein Geistlicher weis nach art des glaubens gessen vnd getruncken werde.

XI.

Das sie furgeben, sie machen aus dem Abendmal kein blosses Zeichen, schliessen auch Christum aus seinem Abendmal nicht aus, wie sie betrieglich reden, gleuben festiglich, es werde im Nachtmal nicht allein die wolthaten

|| [1133]
vnd verdienst Christi, sondern auch Christi Fleisch vnd Blut warhafftig gessen vnd getruncken. Tichten vnd streiten gleichwol alle dabey auffs hefftigst vnd grimmigste, der ware wesentliche Leib vnd Blut Christi sey so fern vom Abendmal, als fern Himel vnd Erden voneinander ist.136

XII.

Das die gemeinschafft des Leibs vnd Bluts Christi, dauon Paulus redet, allein von der Geistlichen vereinigung mit Christo vnd seinem mystico corpore, das ist mit seiner Christ- || [H 1r:] lichen Kirch, die auch Christi Leib genennet wird, zu verstehen sey. Vnd mitnichte zu gleuben, das Paulus von der ffentlichen austheilung des Leibs vnd Bluts Christi mit oder vnter Brot vnd Wein nach verordnung des Herrn Christi vnd nach seiner eigen deutlichen erklerung rede.

XIII.

Das die wrtlin „Jnn, mit vnd vnter Brot vnd Wein wird vns Christi Leib vnd Blut gegeben“ beides nach den worten vnd im verstand eine andere rede sey denn diese des Herrn Christi rede: „Nemet, esset, das ist mein Leib“ etc., vnd das damit vom rechten verstand der wort, des man sich in dieser landen Kirchen lange gerhmet, zu weit gegangen sey vnd eine schedlichere Abgtterey dadurch bestetiget werde denn jemals die Papistische grewel gewesen, wie der Heidelbergische bericht vnd die Exegesis137 gifftig lestert.

XIIII.

Das der Herr Christus sein Leib vnd Blut im Abendmal nicht allein nicht habe geben vnd verheissen wollen, sondern do er gleich gewolt, nicht hette verheissen knnen. Vrsach: Er knne mehr nicht versprechen oder zusagen, denn die natur vnd eigenschafft seiner angenomenen Menschlichen natur leidet vnd zugiebet. Jst gleich so viel, als wenn sie lesterten, das || [H 1v:] Gttliche gewalt vnd weisheit weiter nicht gehen oder wircken vnd sich erstrecken knne, denn vnsere augen, sinn vnd vernunfft leiblich vnd natrlich sehen, richten vnd vrtheilen mgen. Diese lesterung leret Beza138 Vnd viel seiner Consorten.

|| [1134]

XV.

Das die wort Christi nicht mehr sagen, denn das Christus mit seinem Leib vnd Blut vns speisen vnd trencken wolle. Aber hieraus folge nicht, das des Herrn Christi Leib vnd Blut warhafftig vnd wesentlich da gegenwertig solt ausgeteilet vnd entpfangen werden; nach Bezae schwarm.139

XVI.

Das es wider die Schrifft vnd wider den Artikul des Glaubens von warhafftiger Menschlicher natur des Herrn Christi, die er gleich vns ausser der Snden angenomen, jtem wider den Artickel von der Himelfart vnd erhhung des Herrn Christi zur rechten Gottes, gleich als were oder kndte die Schrifft vnd Gottes Wort wider sich selbst sein, mit sich selbst streiten oder mste vnwidersprechlich in Gottes Wort vnd in Gttlicher Weisheit vnd Allmacht widerwertig oder seiner gewalt vnmglich sein, was vnsern augen, sinnen vnd verstand vnmglich vnd sich selbst widerwer- || [H 2r:] tig scheinet, oder als were es darumb bald bewiesen, wenn die Sacramentirer sagen: „Christus ist gen Himel gefaren oder Christi Leib ist im Himel, darumb ist er nicht im Abendmal.“ Denn dieweil Gottes Wort beides saget, so hat Doctor Luther jnen trotz geboten, das sie es beweisen sollen, das es widereinander sey. Darauff stehet noch bis auff heutigen tag der gantze Streit, das die Sacramentsfeinde beweisen sollen, wie es in Gottes Wort widereinander oder vnmglich sey: „Quia non est impossibile apud Deum omne verbum“, Luce 1.140 „Alles was Gott redet vnd verheischet, das kan er thun“,  Rom. 4.141

XVII.

Das alle Sacramentirer von der Himelfart vnd erhhung Christi zur Rechten Gottes des Vaters gar kindisch vnd schwermerisch ausser vnd one Gottes Wort reden vnd tichten, als sey des Herrn Christi Leib im Himel beschlossen vnd behalten an einem einigen gewissen ort (wie eine Schwalbe oder Storch in seinem Nest sitzet vnd reumlich beschlossen vnd behalten wird oder wie die Stern am Himel gehefftet sein etc.). Vnd das zu bestetigung solches kindischen getichts viel herrlicher trstlicher Sprch von jnen scheuslich gemartert, gedehnet vnd gezwungen werden, solche || [H 2v:] meinung zu geben oder ja zum wenigsten zu schmcken vnd zu ferben.142

|| [1135]

XVIII.

Das die Sacramentliche oder mndliche niessung gar nichts ntze, ein Capernaitisch oder Cyclopisch fleischfressen143 sey, wie sie grewlich vnd schrecklich gelestert haben alle jre Scribenten Vnd sonderlich jtziger zeit jr Meister von hohen Sinnen, Beza, in allen seinen Schrifften.

XIX.

Das sie die Sacramentliche vereinigung allein eine solche vnd keine andere vereinigung halten vnd erkleren, dadurch die eusserliche Zeichen erstlich von wegen der ordnung vnd einsetzung Gottes vnd Ehnligkeit, so zwischen dem Zeichen vnd der Warheit ist, auch von wegen der versieglung der gnaden Gottes, so im brauch der Sacramenten geschicht, vnd letzlich dieweil die waren Christen in dem rechten brauch, eben da sie die heiligen warzeichen eusserlich entpfangen, zugleich auch durch die krafft vnd wirkung des heiligen Geistes der verheissenen warheit in der that vnd warhafftig teilhafftig werden, eben das sind, das sie nach art der Sacrament genennet werden etc. Andere redens krtzer vnd allein also: Es sey solche Sacramentliche vereinigung mehr nicht denn similitudo inter signum et rem signatam, das ist, das das eusserliche Zeichen der Geistlichen gter gleich- || [H 3r:] nis, bedeutung vnd anbildung ist. Damit sie denn widersprechen dieser vnserer Kirchen lahr vnd meinung, darin wir bekennen, die Sacramentliche vereinigung sey dieses, das vns mit Brot vnd Wein warhafftig gegenwertig ausgeteilet vnd zu essen vnd zu trincken vberreicht vnd gegeben werde der ware Leib vnd Blut Christi, vnd also die Versieglung, versicherung vnd bekrefftigung vnsers Glaubens geschehe nicht allein durch blos Brot vnd Wein, sondern durch die jtztgedachte, warhafft gegenwertige vnd vns vberreichte gaben des Leibs vnd Bluts Christi etc.Alle diese vnd dergleichen vnzehliche Sophisterey144 erweisen vnd zeugen klerlich, das die Sacramentirer, vnd neben denselben Exegesis, nicht leiden knnen, das man die eusserliche jrdische Symbola Brots vnd Weins nennen sol signa exhibitiua veri corporis et sanguinis Christi, sondern allein signa significatiua, vnd wenn sie es am besten vnd klglichsten verdecken wollen, signa testificatiua oder memorialia, das ist nur blosse zeugnis ac vnd gedenckzeichenc der Geistlichen ewigen gter vnd wolthaten Christi.

|| [1136]

XX.

Letzlichen vnd schlieslich halten wir vor145 lauter Sacramentschwermerey vnd ein schedlich lesterlich gespt vnd verhnung des Testaments || [H 3v:] des Herrn alle die gifftigen vnd spitzigen fragen, so one vnd ausser Gottes Wort vnd one alle not von den Sacramentsfeinden gereget, hefftig gescherfft vnd vnserer Christlichen meinung zuwider vnd entgegen gesatzt werden, als da die Sacramentirer vnd jre Discipel fragen:146 1. Wenn vnd wie der Leib Christi zum Brot oder ins Brot kome?2. Wie nahe oder wie fern er dem Brot sei?3. Wie er vnter dem Brot verborgen werde?4. Wie lang die Sacramentliche vereinigung wehre?5. Wenn147 der Leib Christi wider vom Brot weiche?6. Ob der Leib Christi, den wir mndlich entpfahen, auch in vnsern Leib vnd Magen kome vnd darin verdawet werde?7. Ob er mit Zehnen zertruckt vnd zerkewet werde?8. Ob es ein lebendiger leib oder todter Leichnam sey, weil wir vnterschiedlich den Leib vnter Brot vnd das Blut vnter Wein entpfangen?9. Worzu doch solche warhaffte, wesentliche oder leibliche gegenwart des waren Leibs Christi diene vnd ntz sey, dieweil man von nutz vnd brauch desselben anders nicht reden || [H 4r:] knne, denn wie man sonst der Geistlichen gegenwart, nutz, furcht vnd brauch erkleret?10. Was denn der Herr Christus in den Vnwirdigen vnd Gottlosen wircke?11. Ob der Gleubigen leibe durch den Leib Christi natrlicherweis zur vnsterbligkeit verwandelt werden, wie sonsten die natrliche Speis in des Menschen Leib vnd Natur verwandelt wird?12. Wie die Papistische grewel vom auffopffern, vmbtragen, anbeten des Brots grndlich knnen widerleget werden, so wir bey vnserer Kirchen meinung bestendiglich verharren?13. Warumb man zum Brot, in vnd vnter welchem vns Christi Leib vnd Blut gereicht wird vnd Christus selbst gegenwertig ist, nicht sagen mge mit hertzlicher andacht: „Herr Gott, erbarm dich mein Vmb dieses deines Sones willen, dessen Leib vnd Blut ich aus des Priesters Hand warhafftig vnd wesentlich entpfahe“?14. Warumb man nicht sagen mge zum Brot: „Herr Jhesu Christe, der du hie warhafft vnd leiblich zukegen bist, erbarm dich mein“?15. So auch eine solche verehrung vnd anbetung des Brots vnstrefflich vnd vnuorwerfflich, warumb man nicht billich solche andacht durch teglich

|| [1137]
Messhalten, Circuitus148 vnd ander Bpstlich gepreng149 stercken, vermehren vnd || [H 4v:] allen Menschen auff das allerernstlichst einbilden solle?Alle diese vnd andere dergleichen vnzehliche reden, Opinionen, grnde vnd jrthum der alten vnd newen Sacramentirer, damit sie die festen vnd vnbeweglichen wort der einsetzung Christi vnd also die ware wesentliche gegenwart des Leibs vnd Bluts Christi vermeinen vmbzustossen vnd noch ferner sich mchten vnterstehen, die alten gefasten Jrthum mit newen glossen zu verteidigen, ferben vnd ausputzen, halten wir ernstlich vor fehrliche,150 schedliche Schwermerey vnd Jrthum, die in diesen vnsern Kirchen bis hieher sind durch Gottes Wort gestrafft151 worden vnd, zu erhaltung der warheit vnd des hertzlichen trostes im Testament des Herrn vns vbergeben, forthin auch sollen vnd mssen gestrafft werden.Was von andern Artikeln vnsers Christlichen glaubens, die vnrichtigerweis in diesen streit von den Sacramentirern mit eingezogen vnd gemenget worden sind, vnser glauben, Lahr vnd meinung sey, beruffen wir vns auff das gantze Corpus doctrinae vnd andere vbergebene bewerte Schrifften vnser lieben Väter vnd Praeceptorn, auch etzliche Confessionen zu Dressden widerholet vnd vnterschrieben, auch auff die allgemeine Haubtsymbola der alten rechtgleubigen Kirchen, als das symbolum Apostolicum, Nicaenum, Athanasianum, Ephe- || [I 1r:] sinum, Chalcedonense vnd andere, darinnen dieselben Articul wider allerley Gotteslesterung vnd Ketzerey ausfrlich sind erkleret vnd erstritten worden.Bitten demnach den lieben Gott vnd Vater vnsers Herrn Jhesu Christi von hertzen, er wolle vns vnd dieser Land Kirchen vnd alle derselben trewe Lerer bey reiner vnuorfelschter Lere erhalten vnd fur schwermerey vnsere liebe Obrigkeit vnd vns gnedig behten vnd bewaren, die Vorbitt vnd hertzlich Gebet vnsers Hohenpriesters Johan. 17152 in dieser letzten gefehrlichen Zeit krefftiglich in der gantzen Christenheit lassen wircken.Ach Herr Jhesu, du Son des lebendigen Gottes, der du bist der weg, die warheit vnd das Leben,153 heilige vnd erhalte vns in deiner warheit. Dein Wort ist die warheit.154 Schlecht vnd recht155 behte vns allezeit. Amen.

|| [1138]
Diese Artikeln haben zu Torgaw vbergeben vnd vnterschrieben:Henricus Salmuth D.Paulus Crellius D. pro se et reuerendo suo socero D. Doctore Georgio Maiore.Caspar Eberhard D.VVolffgangus Harder D.Martinus Mirus D.Adamus Roterus D. || [I 1v:] Georgius Langvoit D. Daniel Greyser.Nicolaus Jagenteuffel.Casparus Heyderich.Ioannes Cornicaelius.Samuel Iauchius.Franciscus Straus.Georgius Listenius.Petrus Glaser.Jtem die gegen Torgaw erforderte Personen:Andreas Freyhub D.Zacharias Schilter D.Iacobus Strasburgus M.Laurentius Mathesius M.Petrus Praetorius D. sic suo autographo testatur se ab omnibus corruptelis verae doctrinae de coena domini ex animo abhorrere quibuscunque autoribus, quacunque specie aut fuco spargantur et pingantur.Georgius VVezelius M. testatur propria manu se ab his omnibus corruptelis, quae cum vera doctrina de coena domini in scriptis D. Lutheri et Philippi pugnant, alienissimum.Osuualdus Gottuuald.Iohannes Kundius M.Dauid Fleischman. || [I 2r:] Folgendes haben diesen Artickeln wie auch allen vorigen vnterschrieben Zu Leipzig: Caspar Greutzigerad D.Henricus Moller D.Christophorus Pezelius D.Fridericus VVidebramus D.

|| [1139]
Zu Pirn:Iohannes Stosselius D.Jtem im Churkreis zu Sachsen:D. Iohan Bugenhagen, Professor et Concionator in templo arcis VVitebergensis.M. Bernhardus Apitius, Diaconus ecclesiae VVitebergensis.M. Laurentius Starck, eiusdem ecclesiae Diaconus.M. Andreas Sunder, eiusdem ecclesiae Diaconus.M. Simon Siderus, eiusdem ecclesiae Diaconus.M. Matthaeus Blochinger.M. Paulus Schuuabe.M. Ioachimus Engelhard.M. Iohan Praetorius.M. VVenceslaus Sturmius.M. Caspar Greiffenhagen.M. Caspar Roth.M. Christoff Brenner.Vrbanus Kruger.M. Iohan Galen. || [I 2v:] M. Laurentius Lehman.M. Petrus Plochius.Gregorius Hanck.M. Iohan Rudolph.M. Andreas VVanckel.M. Georgius Colopinus.M. Zacharias Cranach.Andreas Bernutz.Paulus Iacobus.Valentinus Komme.Bartholomeus Marcens.Die Superattendentenae des Leipzischen, Thringischen vnd Vogtlendischen Kreisses, in das Consistorium Leipzig gehrig:M. Andreas Gch, Superintendens ecclesiae Pegauiensis, subscripsit. 156

|| [1140]
Paulus Pfeffinger, Pastor et Superattendens ecclesiae Delicensis. 157 Christophorus VVintzer, Diaconus Grimensis. 158 Ego Augustinus Ionas, Pastor et Superattendens VVeissenfelsensis, approbo affirmatiuam et damno negatiuam toto animo et sancte promitto me auxilio Spiritus sancti hanc reiecturum et illam approbaturum esse. 159 M. Caspar Starck, Pastor Ileburgensis, subscripsit. || [I 3r:] Bartholomeus Reiuueltus, ecclesiae Plauensis Pastor et Superintendens, subscripsit. 160 Ego Christophorus Crato, Pastor Olsnicensis et Superintendens, subscribo manu propria et vero corde et toto pectore et testor filium Dei me nunquam aliter credidisse nec per annos 34 in ecclesia Christi aliter docuisse. Vnd bleibe bey den scriptis Lutheri. 161 Ego af M. Stephanus Roth, Pastor et Superintendens ecclesiae Neustadiensis ad Orilam, subscripsi. 162 Iacobus Gayrus, Pastor et Superintendens ecclesiae VVeidensis, manu propria subscripsit.163 M. Abraham Staeber, Pastor et Superattendens ecclesiae Cygneae, subscripsit. ag M. Martinus VVilisch, Pastor vnd Superintendens zu Eckersberg.M. Zacharias Froschelius, Pastor et Superattendens in VVeissensehe, subscripsit. 164 M. Philippus Seidelerus, Pastor et Superattendens Sangerhusanus, subscripsit.

|| [1141]
M. Blasius Naumam,ah Pastor et Superintendens Bornae, subscripsit.165 M. Iohannes Olman, ecclesiae Cygnaeae ad D. Catharinam Diaconus, subscripsit. 166 Jn die Superattendentz Leipzig gehrige Pfarherr:M. Andreas Oethe, Pastor Euderizensis.167 || [I 3v:] M. Hieronymus Winckler, zur hohen Tichel Pastor.168 Petrus Letz, Pastor in Schonfelt.169 Laurentius VVummer, Diaconus zu Taucha.170 Iohannes Kemmerer, Pfarherr zu Taucha.171 Iohannes Hudt, Pastor in Heida, propria manu se subscripsit.172 Georgius Goldner, Pastor in Balsdorff.  173 Johannes VVittich, Pastor ecclesiae Christi in Hohenheyden.  174 Stephanus Goritz, Pastor ecclesiae Christi in Lesnick, subscripsit.ai 175 VVolffgangus Ottenklenger, Pastor in Plaussig.176 Die in den Meisnischen Kreis gehrige Pastores vnd andere Personen:D. Jacobus Lechnerus, Pastor ad S. Affram et Assessor consistorij Misnensis, vt veram doctrinam et sententiam de coena domini in superiori scripto

|| [1142]
comprehensam approbat, ita omnes errores sacramentariorum cum verbo Dei et perpetuo consensu ecclesiae pugnantes reijcit ac damnat idque sua subscriptione testatur.Hieronymus Opicius, Pastor et Superintendens Bischoffuuerdensis, errores sacramentariorum veteres et nouos detestatur et subscriptione sua improbat.M. Bartholomaeus Fridel, Pastor ac Superintendens Oschazensis, blasphemias ac tetros errores sacramentariorum cum veteres tum nouos serio et || [I 4r:] ex animo execratur, ac hoc suo chirographo testatum facit.Hos errores sacramentariorum veteres et recentes improbat Dauid Moller, Pastor ac Superintendens Leisnicensis.Ego M. Carolus Schopp, Pastor et Superintendens ecclesiae Coldicensis, omnes hos et similes errores pugnantes cum affirmatiua improbo.Ego M. Martinus Obendorfer,aj Pastor in Compascuis, ak omnes errores pugnantes cum affirmatiua sententia improbo et reijcio.Ego Iohannes Gregorius, Pastor VValdheimensis, omnes hos errores fanaticos et impios detestor et execror.Magister Bartholemaeus Clamorinus Misnensis in hac doctrina non acquiescit, cum sint horrendi errores, sed toto pectore abhorret.Ego Vrbanus Hantschman errores pugnantes cum affirmatiua sententia damno ac detestor.Hos blasphemos sacramentariorum errores, ego Caspar Kummerus, serio et ex animo detestor et fugio.Ego Fridericus Pensoldus, illustris ludi Misenae Rector, hac mea manu testor me hanc de coena domini negatiuam, quae τὴν διάνοιαν verbis Christi affingit, toto corde auersari.Ego Petrus Thomaeus, illustris ludi Professor Misenae, profiteor subscriptione manus meae propriae, me fideliter et constanter retinere veram et incorru- || [I 4v:] ptam doctrinam ecclesiarum nostrarum de coena domini et ex animo detestari et execrari omnia παράδοξα dogmata cum verbo Dei et vero consensu ecclesiae pugnantia, imprimis vero corruptelas ac falsas opiniones de coena domini veterum et nouorum sacramentariorum, quibus pias mentes perturbare et seducere conantur.Hos tetros et blasphemos sacramentariorum errores improbat et calculo suo damnat Daniel Menius, scholae illustris ad Albim Professor.VVolffgangus Figulus, voces blasphemas contra veram de coena dominica doctrinam detestatur, manu propria subscripsi.Ego M. Ioachimus Francus, vrbis Misenae Ludirector, hanc diuersam ac alienam a veritate verborum Christi sententiam toto pectore auersor ac detestatione omnium ὡς ἀξιέλεγκτον dignam iudico semperque iudicabo.

|| [1143]
Hos horrendos errores ego Georgius Theodoricus, scholae senatoriae Misnensis Cantor, serio et ex animo detestor et improbo.Hos horrendos errores ego Sigismundus Badehornus, scholae senatoriae Misnensis Collega, ex animo detestor et improbo.Execror doctrinam eorum, qui negant Iesu Christi corpus vere adesse in coena dominica. Simon Myrisch Mysenus.Ego Christophorus Molitor, Diaconus in VValdheim, hos errores pectore et voce detestor.

|| [K 1r:] Artickel vom Abendmal des Herrn, welche den Stipendiaten in beiden Vniuersiteten furzuhalten, darauff sie sampt vnd sonderlich sollen verpflichtet werden vnd die mit eigenen henden vnterschreiben:

I.

Das sie festiglich halten vnd gleuben, der grund dieses gantzen streits stehe allein auff den worten der einsetzung vnd stifftung des heiligen Abendmals vnd das aus keinen andern Artickeln als aus gedachten worten die ware gegenwart des Leibs vnd Bluts Christi zu erweisen vnd zu nemen sey.

II.

Das sie die wort der einsetzung verstehen one einige Figur oder tropum sacramentarium vnd das sie Brot vnd Wein halten nicht fur blosse ledige vnd lehre Zeichen des abwesenden vnd im Himel beschlossenen Leibes vnd Bluts Christi, sondern das mit diesen jrdischen dingen in rechtem brauch des Sacraments der ware Leib vnd Blut Christi warhafftig gegenwertig sey vnd alda von Wirdigen vnd Vnwirdigen warhafft vnd mndlich, doch || [K 1v:] vnergrndlicher, vnbegreifflicher vnd gar nicht fleischlicher weise entpfangen vnd gessen werde.

III.

Das sie die erklerung des Apostels Pauli 1. Corinth. 10, da er von der gemeinschafft des Leibs vnd Bluts Christi redet,177 vnd also auch definitionem domini Philippi in Examine178 verstehen nicht allein von einer Geistlichen gemeinschafft, sondern wie Pauli vnd des Herrn Christi wort klar lauten, von der ffentlichen gemeinen austeilung des Leibes vnd Bluts Christi, da in vberreichung Brots vnd Weins nach Christi befehl der ware Leib vnd Blut Christi ausgeteilet wird. Vnd dis zu diesem ende vnd nutz, das den Gleubigen hiedurch bezeuget werde, der Herr Christus neme sie an als Gliedmassen

|| [1144]
seines Leibs, applicir jnen sich selbs179 vnd alle seine Wolthaten vnd das die Vnwirdigen vnd Vngleubigen, so dieses grossen geheimnis missbrauchen, am Leib vnd Blut Christi schldig werden vnd durch vnwirdig essen vnd trincken des Leibs vnd Bluts Christi jnen selbs das Gericht essen.

IIII.

Das sie die Regel: „Nihil habet rationem sacramenti extra vsum institutum“180 verstehen nach || [K 2r:] des Herrn Lutheri vnd Philippi erklerung nicht allein oder eigentlich von dem geistlichen gebrauch vnd nutz, vmb welches willen dieses Abendmal vom Herrn eingesetzt ist, sondern von der geordneten, ffentlichen, gemeinen austeilung des Leibs vnd Bluts Christi, vnd das dadurch eigentlich die Papistische Grewel de oblatione in missa, de circumgestatione, adoratione, repositione panis, item de inclusione corporis Christi in figuram panis181 vnd letztlich die Abgttische Opinion, das die Sacrament ex opere operato gnade Gottes vnd ewige Seligkeit verdienen,182 refutirt vnd widerleget werden. Das auch diese Regel den Sacramentirern, die sie allein von dem geistlichen gebrauch vnd nutz des Abendmals verstehen, gar nicht zugut oder forderung jres Schwarms erdacht sey.

V.

Das sie vnionem sacramentalem, welche man auch praesentiam sacramentalem zu nennen pfleget, nicht Sacramentirischer weis, sondern nach erklerunge Herrn Lutheri vnd Philippi vorstehen vnd demnach gleuben, vnio sacramentalis sey dieses, das denen, die dis des Herrn Brot vnd Wein im Abendmal niessen vnd entpfahen, zugleich auch der ware wesentliche || [K 2v:] Leib vnd Blut Christi warhafftig vnd gegenwertig zu essen vnd zu trincken vberreicht vnd gegeben wird.

VI.

Das sie demnach festiglich vnd vnzweiuelich halten vnd gleuben, der Sacramentirer vnd vnserer Kirchen Lere sein eigentlich einander widerwertige Lere, derer vnterscheid hierauff stehe, das die Sacramentirer Brot vnd Wein nur fur zeichen, bedeutung, anbildung vnd figuren des abwesenden Leibs Christi

|| [1145]
halten; das sie nur eine Geistliche gegenwart setzen; das sie alle streiten, Christi Leib vnd Blut sey so ferne vom Brot vnd Wein im Abendmal, so ferne der Himel von der Erden ist; das sie streiten, man msse Christi Leib allein Geistlich vnd durch waren Glauben essen vnd trincken vnd das solch essen vnd trincken heisse Christo einuerleibt werden; das man keinen rechten verstand hieruon haben knne, wo man allein bey den einfeltigen worten des Herrn bleibet vnd derselben eigentlichen verstand helt. Dagegen wir in vnsern Kirchen halten, das Brot vnd Wein im rechten gebrauch des Abendmals warhafftig sey vnd recht genent werde der Leib vnd Blut Christi vnd das vns derselbe allhie auff Erden mit Brot vnd Wein warhafft vnd gegenwertig zu essen vnd zu trincken geben werde; || [K 3r:] das im Abendmal nicht allein ein Geistlich essen sey, sondern neben dem Geistlichen eigentlichenal auch das Sacramentliche leibliche vnd mndliche essen geordnet sey; das alle die der warheit feilen,183 so die hellen, festen vnd vnbeweglichen wort des Herrn Christi hindansetzen vnd denselben einen newen figurlichen verstand antichten.

VII.

Das sie festiglich gleuben vnd halten, in Corpore doctrinae werde kein andere Lere denn die obgemelte furgetragen vnd das dis eigentlichen Lutheri, Philippi, auch aller in diesen Landen bishero gethanen ffentlichen Bekentnissen vnd widerholungen vnd der gantzen rechtgleubigen Kirchen Lere vnd Glauben sey, welchen allein sie hchstes jres vleisses zu studiren vnd fassen vnd fortzupflantzen sich hiemit obligiren vnd verpflichten Bey straff vnsers gnedigsten Herrn des Churfrsten zu Sachssen vnd bey verlust jrer Stipendien, wo es bey einem oder dem andern anders befunden werde.

VIII.

Das sie alle vnd jede Caluinische gedruckte, geschriebene Bcher, die sie jtzund kaufft haben mchten, beneben den Lectionen vnd Collectaneen oder Commentarien jrer Prae- || [K 3v:] ceptorn dem Rectori bona fide vnd bey verlust jrer Stipendien zustellen wollen.

IX.

Das sie zusagen vnd angeloben, alle vnd jede Sacramentische Bcher Caluini, Bezae, Martyris, Bullingeri, der Heidelbergischen Theologen, Exegesin recentem vnd was sonsten dieser sach wegen verdechtig, nicht lesen noch

|| [1146]
keuffen vnd demnach alle Sacramentirische Opiniones flihen vnd vermeiden wollen.Diese Artickel haben zu Torgaw vnterschrieben alle des Churfrsten zu Sachssen in Leipzig vnd Wittenberg Stipendiaten.Als Stipendiarij, theologiae studiosi in academia VVittebergensi:M. Theophilus Glaser Dresdensis.184 M. Abrahamus Scheiblich Misnensis.M. Paulus Mathesius Ioachimicus.185 Laurentius Solender VVeissenfelsensis, studiosus iuris.Nickel von Nischwitz, studiosus iuris.186 Christophorus Curio Lipsensis, studiosus iuris in academia Lipsica. || [K 4r:] Item M. Georgius Aemylius Annaebergensis, studiosus artis medicae in academia VVittebergensi.Item studiosi honestarum artium philosophiae:M. Martinus VVinter Torgensis.Balthasar Pfeil Freibergensis.Philippus Melanthon VVittebergensis.Ioannes Caesar Nebrensis.am 187 Ioachimus Kreich Torgensis.Hieronymus Klein Misnensis.Iohannes VVanckel Kembergensis.Hieronymus Niemand Torgensis.Georgius Botticher Freyburgensis.an Andreas Goech Iessensis.Dauid Scotus Sangerhusanus.188

|| [1147]
Ernestus Caesius Dresdensis.189 Iacobus Rotingus Pirnensis.Georgius Colopinus Pretzscensis.VVolffgangus Espinus Dresdensis.VVolffgangus Eilenberg Misnensis.Chilianus Herman VVeinbiehelensis.190 Petrus Langus Schnfeldensis.Salomo Sparnagel Pirnensis.Stipendiaten aus der Vniuersitet Leipzig: || [K 4v:] Tobias Mller Freibergensis.Georgius Heuptvogel Schellenbergensis.ao Carolus Gtze Freibergensis.ap Clemens Montag Lipsensis.Paulus Strasburgus Freibergensis.aq Petrus Hausman Mittvveidensis.Erasmus Sparvvort Bornensis.Iohannes Steinmeitz Kirsbachensis.ar 191 Christoff Vogel Freibergensis.Gregorius Blum Freibergensis.Antonius Lauterbach Pirnensis.Nicolaus Rissbock Geitensis.Adamus Arnold Dresdensis.Petrus Ieger Runnenburgensis.Georgius Nitsch Dresdensis.VVolffgangus Caesar Misnensis.Christianus Clauiger Mariaebergensis.as Georgius Peuster Sangerhusanus.Daniel Kreer Lipsensis.Osvvaldus Brinner Pirnensis.

|| [1148]
Christianus Meuseliusat Lipsensis.192 Casparus Barth Oschacensis.193 Nicolaus Faber Chemnicensis.Nicolaus Beier Dennstetensis.194 Philippus Nellstad Saltzensis.Bartholomeus Vollrose VVeissenfelsensis.au Paulus Klein Lipsensis.195 Andreas Beckman Greuenheinensis.av 196 || [L 1r:] Iohannes Andreas Greuzensis.197 Martinus Richter Lipsensis.Iohannes Linse Grimmensis.Iacobus Herman Nossensis.Thomas aw Cappert Zahnensis.uValentinus Kirchbach Dobelensis.ax 198 Caspar Conradus Pirnensis.199 Michael VVindisch Neustadiensis.ay Franciscus Laussman Curensis.Georgius Krause Aldenbergensis.200 VVolffgangus Virtel Schnebergensis.az 201

|| [1149]
Georgius Meise Dobelensis.202 Iohannes Schonberger VVeissenseensis.ba Fridericus Scheffel Lipsensis.Dauid Koler Freibergensis.203 Simon Stubenrauch Misnensis.Iohannes Mller Eckersbergensis.bb 204 Valentinus Hantsch Misnensis.Dauid Saltzbrunner Cygnaeus.Johannes Reinman Grimmensis.Michael Oberling Schleizensis.Bartholomeus Fuchs Pirnensis.205 Gabriel Bock Rochlicensis.Martinus Eichsfeld Etzdorffensis.206 Ambrosius Frost Debelensis.Iohannes Filckner Salzensis.Andreas Nidener Stolbergensis.Casparus Rudel Chemnicensis. 207 || [L 1v:] Caspar Butner Pegauiensis.208 Petrus Rise Annaebergensis.Georgius Schultz Dresdensis.Blasius Hoffman Oschacensis.209 Abrahamus Herman Pegauiensis.210

|| [1150]
Bartholomeus Rolich Lommacensis.bc Iohannes VVeissenberger Radebergensis.bd Valentinus Fabricius Oderensis.Iacobus Fuhrman Libenvverdensis.211 Stipendiaten Doctoris Naeuij be seliger: 212 Iohannes Lindener Mitvveidensis.Ernestus Naeuius Chemnicensis.Iohannes Hettich Chemnicensis.Iohannes Goeltsch Chemnicensis.213 Auch haben alle obgedachte Artickel den 30. Septembris vnterschrieben:Andreas Faber, Diaconus zu Gommern.214 M. Johannes Vrsinus, Ludirector VVittebergensis.M. Sebastianus VValstorpius, Conrector.Martinus Hoffemannus, Cantor.Laurentius Horn, Collaborator. || [L 2r:] Ireneus lib. 5. contra Valentnia:215 bf „Gleicherweise wie das Brot, das aus der Erden wechst, nicht mehr ein schlecht gemein Brot ist, wenn es Gott mit seinem Wort anders nennet, sondern ist ein Sacrament, welchs aus zweien stcken gemacht ist, aus einem jrrdischen vnd Himlischen, also werden auch vnser Leibe vnuerweslich, wenn sie dis Sacrament geniessen.“

|| [1151]
Cyprianus.„Das Brot, das Christus seinen Jngern reichet, welchs die vorige gestalt behelt Vnd gleichwol ein andere natur hat, ist durch die Allmechtige krafft des worts Fleisch worden. Vnd gleicherweise wie man in der Person Christi allein die Menschliche vnd nicht die Gttliche natur sahe, also ist es hie. Vnd das Gttliche wesen hat sich in das Sacrament, das wir fur augen sehen, auff ein vnaussprechliche weise eingesencket, das man dieses Sacrament hoch bg vnd hehre hielte vnd zu der Warheit, welche leiblich im Sacrament ist, einen reinen zutrit hette, das wir des Geistes auch teilhafftig wrden.“216 ENDE. bh Gedruckt zu Wittenberg durch Hans Lufft den letzten Septembris des 1574. Jars.f

Textapparat
a Nicht in F.
b korrigiert nach B, C, I, G, H; meiden: A, D, E.
cc-c Nicht in F.
d Magister: F.
e Gallen: F.
f Bletzig: F.
g vnd zu: F.
h Doctor: F.
ii-i in Sacramentheuslein: C; ins Sacramentheußlin: F; im Sacramentheußlin: I.
j dieselbigen: F.
k k-k durch größere Type hervorgehoben.
l korrigiert aus keine nach B, C, D, E, F, G, H, I.
mXXXV: F.
n auß krafft: F.
o nicht in F.
p an dem: F.
q Jagenteuffel M.: C, G, I.
r Heyderich M.: C, G, I.
s Cornicaelius M.: C, G, I.
t Iauchius M.: C, I.
u Straus M.: C, I.
v Listenius M.: C, I.
w w-w Nicht in I.
x x-x M.: I.
y Blochius: I.
z z-z zum Henichen: I.
aa Oberndorffer: B; I; Oberndorfer: F.
ab die: B, C, F, G, H, I.
ac c-c oder denckzeichen: F.
ad Creutziger: B, C, E, F, G, H, I.
ae Korrigiert aus Superattenden nach B, C, F, G, H, I.
afKorrigiert aus Bgo nach B, C, F, G, H, I.
agAbraham Streber (Sträber), * [1533] Zwickau, Uni Wittenberg (1553), Mag., 1561 Pfr. Calau (Niederlausitz), 1563 Zwönitz, 1568 ADiac., 1571 Sup. Zwickau, † 1577 [SPB II, 916].
ah Newman: I; Nauman: G.
aiNicht in I.
aj Oberndorffer: B, C; I; Oberndorfer: G, J.
akCompanscuis: F.
al eigentlich: F.
am Nebergensis: F.
anGeorg Böttger, * (1545) Freiberg, (1565) Uni Leipzig, (1572) Uni Wittenberg, Magister, 1579 Pfr. Planitz (Zwickau), gest. 1582 [SPB II, 77].
ao Schellenb: B; Schellenbernensis: F; Schellenberg: I.
ap Freybergensis: I.
aq Freibergen: B. Freybergensis: I.
ar Kirsbache: B.
as Mariaeberg: I.
atMuselius: F.
au Vveissenfelsen: B.
av Greuenheinen: B.
aw u-u Kappert Zanensis: I.
ax Dobelens: B.
ay Neustadien: B.
az Schneber: B; Schnepergensis: F.
ba Vveissen: B. weissensens: I.
bb Eckersbergen: B.
bc Lommac: B.
bd Radeb: B.
beNeuij: F.
bf Die falsche Schreibweise Valentnia, die in allen weiteren Ausgaben korrigiert ist zu Valentinia, deutet darauf hin, dass die zugrunde liegende Ausgabe die Erstausgabe ist.
bg e-e vnnd hher: F.
bh f-f Gedruckt in der Keyserlichen Reichstadt Mülhausen durch Georgium Hantzsch den 15. Nouembris des 1574. Jars: B. Gedruckt zu Wittemberg durch Hans Krafft Den eilfften Nouembris des 1574. Jars.: C. Nicht in G, I. Gedruckt zu Jhena durch Donatum Richtzenhan Den 22. Octobris des 1574. Jars.: H.

Kommentar
1 jedem. Vgl. Art. männiglich, in: DWb 12, 1591.
2 aufgekommene.
3 Mit Sakramentsschwarm oder -schwärmerei wird die Ablehnung der von der Wittenberger Theologie, insbesondere derjenigen Luthers, gestützten Lehre der realen Anwesenheit Christi unter den Abendmahlselementen bezeichnet.
4 Die Autoren beziehen sich auf die blutigen Auseinandersetzungen zwischen reformierten Aufständischen und katholischen Obrigkeiten in den spanischen Niederlanden und auf die Religionskriege in Frankreich.
5 überfällig.
6 Redefluss. Vgl. Art. Schwad, Schwade, Schwaden, Schwadem 1), in: DWb 15, 2167.
8Kurfürst August von Sachsen, geb. 1526, Kurfürst seit 1553, seit 1573 auch vormundschaftlicher Regent im ernestinischen Sachsen, gest. 1586. Zu ihm vgl. Jens Bruning, August, in: Sächsische Biografie, Online-Ausgabe: http://www.isgv.de/saebi/ (zuletzt besucht 8.10.2007).
9Anna von Dänemark, Kurfürstin von Sachsen. Zu ihr und ihrer Rolle in religionspolitischen Fragen Kursachsens vgl. Hasse, Zensur, 250–270.
10 nämlich durch die Unterzeichnung der Confessio Augustana 1530.
11 1539 führte Herzog Heinrich von Sachsen im albertinischen Teil Sachsens die Reformation ein.
13 Zuflucht, Unterschlupf, Vorschubleistung. Vgl. Art. Unterschleif, in DWb 24, 1789–1791.
14 Wohl eine Anspielung darauf, dass ein Nachdruck des „Consensus Dresdensis“ in Frankfurt am Main erschien, in dem sich die dortige reformierte Flüchtlingsgemeinde auf eine Übereinstimmung mit dem Konsens berief, um die Wiederzulassung eigener Gottesdienste in der Stadt zu erreichen. Vgl. die Einleitung zu Nr. 10: Consensus Dresdensis (1571), 798.
15 seit. Vgl. Art. sider, in: DWb 16, 757.
16 aus unserer Mitte. Vgl. Art. Mittel 3), in: DWb 12, 2382f.
17 Anspielung auf die Schriften Luthers im ersten Abendmahlsstreit; vgl. etwa Martin Luther, Wider die himmlischen Propheten. Von den Bildern und Sakrament (1525), in: WA 18, 37–214; Daß diese Wort Christi „Das ist mein Leib“ noch fest stehen, wider die Schwärmgeister (1527), in: WA 23, 38–320.
18 Zu den belastenden Briefen und Schriften vgl. ausführlich Hund, Das Wort ward Fleisch, 605–613.
21 leid machten, verleideten. Vgl. Art. erleiden 2), in: DWb 3, 901.
23 Verfasser.
25 Vgl. Lk 24,29.
27 Vgl. Ps 74,21.
29 Die große Anzahl von Unterzeichnern macht die Verwendung von Abkürzungen in den biographischen Fußnoten ununmgänglich: ADiac. = Archidiakon, Bacc. = Baccalaureus, Gymn. = Gymnasium, Hofpred. = Hofprediger, J. = Jahre, Lic. = Lizentiat, Mag. = Magister Artium, Oberpfr. = Oberpfarrer, ord. = ordiniert, Pfr. = Pfarrer, Sup. = Superintendent. Jahreszahlen in Klammern sind erschlossen. Für Mitteilungen aus dem noch ungedruckten Teil des Pfarrerbuches für die Kirchenprovinz Sachsen (Q–Z) sei Frau Dr. Veronika Albrecht-Birkner, Halle, herzlich gedankt.
30Heinrich Beringer, gen. Salmuth, * 1522 Schweinfurt, Gymn. ebd., Bacc., Lic. (1553), Mag., D., 1544 Assessor der philosophischen Fakultät, 4. Univ.-Prof. Leipzig, 1553 Diakon, 1557 ADiac. Leipzig (Nicolaikirche), 1559 Substitut, 1565 Pfr. Leipzig (Thomaskirche), 1573 Sup. Leipzig, † 1576 [SPB II, 776].
31Kaspar Eberhard, * 1523 Schneeberg, Uni Wittenberg (1543), Mag. (1548), D., 1545 Schulmeister Schneeberg, 1549 Rektor Joachimsthal, 1554 Pfr. Gottesgab (Böhmen), 1557 Halle (Saale), 1559 Wolkenstein (Marienberg), 1564 Sup. Meißen, 1574 General-Sup. u. Theol.-Prof. Wittenberg, † 1575 [SPB II, 138].
32Wolfgang Harder, * 1522 Leipzig, Gymn. ebd., Mag. (1549), Lic., Bacc. (1554), D., Konsistorial-Assessor, 1549 Subdiakon, 1557 Diakon, 1559 ADiac., 1573 Pfr., 1590 Sup. Leipzig (Nicolaikirche), emeritiert 1592, † 1602 [SPB II, 299].
33Martin Mirus, * 1532 Weida, Mag, D., 1560 Assessor bei der philosophischen Fakultät Jena, 1561 Pfr. Salzbrück (Thüringen), 1569 Diakon Jena, 1572 Pfr. Kahla, 1573 Sup. Weimar, 1573 Univ.-Prof. Jena, 1574 Dresden Hofprediger, 1588 abgesetzt und ausgewiesen, 1588 Sup. u. Prof. Jena, 1591 Pfr. Halberstadt (Dom), 1591 Dresden Hofprediger, † 1593 Schloß Caverzitz [SPB II, 603].
34Georg Langevoith, * (1528) Naumburg, Uni Leipzig (1545), Uni Wittenberg (1549), Mag. (1553), D., 1554 Diakon Chemnitz (Jakobi), 1557 Sup. Leisnig, 1570 Sup. Chemnitz (Jakobi),† 1575 [SPB II, 507].
35Caspar Heidenreich (Heiderich), * 1517 Freiberg, Uni Wittenberg, Mag. (1541), 1537 Schulmeister, 1543 Hofpred. Freiberg, 1553 Hofpred. u. Sup. Torgau, † 1586 [SPB II, 319].
36Nikolaus Jagenteuffel, * 1526 Königsberg, Uni Wittenberg (1544), Mag. (1549), Schüler Luthers, Mathematiker, 1553 Pfr. u. Univ.-Prof. Königsberg, 1567 wegen Osiandrismus abgesetzt, 1567 Sup. Annaberg, 1574 Sup. Meißen, 1582 Sup. Weimar, gest. 25.03.1583 [SPB II, 388].
37Johann Kornig (Cornic[a]elius), * Sangerhausen, 1551 Rektor, 1553 Sup. Großenhain, 1590 entlassen [SPB II, 460].
38Samuel Jauch, * 1526 Freystadt (Schlesien), 1552 Hofpred. Brieg, 1558 Primarius Lauban, 1561 Primarius Görlitz, 1566 Sup. Freiberg, 1578 entlassen, 1579 Lübben (Niederlausitz),† 1585 Lübben od. Frankfurt/O. [SPB II, 396].
39Franz Strauß, * 1513 Nördlingen, Uni Heidelberg, Uni Leipzig (1545), Mag., 1554 Diakon Geithain, 1555 Diakon Thomasbrück, 1561 Sup. Langensalza, † 1575 [SPB II, 915].
40Peter Glaser, * 1528 Dresden, Gymn. Schulpforta (1544), Uni Wittenberg (1550), Mag., 1547 Rektor Radeberg, 1549 Mesodiakon Großenhain, 1551 Pfr. Reinersdorf (Großenhain), 1552 Diakon Dresden (Kreuzkirche), 1564 Dresden Stadtpred., zugleich Konsistorial-Assessor, † 1583 [SPB II, 240].
41Georg List (Lysthenius, Listhenius), * 1532 Naumburg, Gymn. ebd., Zeitz, Mag., Uni Jena (1549), zunächst Kantor Wolkenstein, 1552 Pfr. Graßlitz (Böhmen), 1556 Roßbach bei Freiburg, 1567 Diakon Weißenfels, 1572 Sup. Liebenwerda, 1573 Dresden 2. Hofpred., 1574 1. Hofpred., 1587 Weißenfels, † 1596 [SPB II, 540].
42 gemeint sind die folgenden vier Frage-Artikel.
43 Vgl. „Consensus Dresdensis“, unsere Ausgabe, Nr. 10: Consensus Dresdensis (1571), 807–822.
44 Martin Luther, Wider die himmlischen Propheten (1525), in: WA 18, 37–214.
45 Martin Luther, Daß diese Wort Christi „Das ist mein Leib“ noch fest stehen, wider die Schwärmgeister (1527), in: WA 23, 38–320.
46 Martin Luther, Vom Abendmahl Christi. Bekenntnis (1528), in: WA 26, 241–509.
47 Martin Luther, Kurzes Bekenntnis vom heiligen Sakrament (1544), in: WA 54, 119–167.
49 Es ist unklar, worauf diese Angabe sich bezieht. Inhaltlich naheliegend wäre, dass es sich um einen fehlerhaften Verweis auf den „Consensus Dresdensis“ von 1571 handelt, doch findet sich die Jahreszahl 61 auch in den späteren Ausgaben des Texts, in denen andere Satzfehler korrigiert sind. Vielleicht ist auch die Neuausgabe der Confessio Augustana und der Confessio Saxonica von 1551 gemeint, die 1561 in zwei Ausgaben, allerdings gedruckt in Wittenberg, erschien, vgl. VD 16 C 4766/4767; deren Druck wurde jedoch erstmals schon 1555 von Herzog August veranlasst.
52Andreas Freihub, * 1526 Sprottau (Schlesien), 1549 Bacc. Artium, 1552 Mag., 1557 Bacc. Theol., 1558 Lic., D., Prof. Leipzig, Canonicus Meißen, 1576 entlassen, 26.04.–07.06. inhaftiert auf der Pleißenburg, Landesverweisung, ab August 1576 Zerbst, † 1585 [vgl. ADB 7, 369].
53Zacharias Schilter, * 1541 Leipzig, 1562 Mag., 1567 Bacc., Prof. der Hebräischen Sprache, 1572 Lic., 1573 D., Konsistorial-Ass., † 04/05.07.1604 Leipzig [ADB 31, 268f].
54Petrus Prätorius, * um 1513 Cottbus, Uni Wittenberg 1538, Dr. theol. 08.05.1554, ord. Wittenberg 03.06.1554, 1554 Prediger Schloßkirche u. Prof. Wittenberg, 1555 Vize-Rektor, 1563–1564 Sup. Königsberg/Neumark, 16.02.1565–1576 Stiftssup. St. Michaelis Zeitz, 1576–1586 Prediger Danzig, † 07.06.1588 ebd. [PSK VI].
55Lorenz Matthesius, 1567 Subdiakon, 1573 ADiac. Leipzig (Nikolai), 1574 entlassen, 1574 Prediger Salza bei Magdeburg [SPB II, 576].
56Georg Wetzel, * 1547 Dresden, Gymn. Meißen (1560-1567), Uni Leipzig, Uni Wittenberg (1567), Mag., 1572 Pfr. Siebenlehn, 1574 Diakon Freiberg (Nikolai), 1591 Pfr. Thumkirchbach (Oberpfalz), † ? [SPB II, 1017].
57Johannes Kunad (Cundius), * 1545 Dresden, Gymn. Meißen (1560–1566), Uni Leipzig, Uni Wittenberg (1567), 1572 Pfr. Gabel (Böhmen), 1577[?] Eibau (Löbau), 1579[?] Dittersbach bei Böhmisch-Kamnitz, 1584 Kirchhain bei Dobrilugk, 1588 Görkau (Böhmen), 1590 Sup. Borna, gest. 1591 [SPB II, 494].
58Oswald Gottwaldt, * (1541) Hildburghausen, Uni Wittenberg, 1570 Diak. Altenberg ( Dippoldiswalde), 1572 Pfr. Schönfeld (Dresden), † 1592 Seesitz (Böhmen) [SPB II, 252].
59David Fleischmann (Karkander), * 1546 Dresden-Plauen, Gymn. Meißen (1563–1567), Uni Leipzig, 1570 Pfr. Dresden-Plauen, 1574 abgesetzt, 1576 Herwigsdorf (Zittau), 1591 Reichenau (Zittau), † 1606 [SPB II,185].
60Johannes Stössel (Stosselius), * 1524 Kitzingen (Unterfranken), Uni Wittenberg, Uni Jena (1548), Mag. (1549), D., 155.. Sup. Mühlhausen, 1560 Sup. Heldburg (Thüringen), 1561 Konsistorial-Assessor Weimar, 1562 Univ.-Prof. Jena, 1564 Oberhofpred. Weimar, 1568 geflüchtet, 1570 Sup. Pirna, 1574 gefangengesetzt in Senftenberg, † 1576 als Gefangener [SPB II, 914].
61Bernhard Apitius (Apitz), * 1537 Herzberg/Elster; Frankfurt/O., Wittenberg, Mag., 1562–66 Diakon Schweinitz/Elster, 1566/67 4. Diakon Stadtkirche Wittenberg, 1567–71 3. Diakon ebd., 1571–1589 ADiac. ebd., 1589–(1595) Sup. Belzig, 1595–1605 Pfr. Buckau bei Herzberg/Elster, † 30.12.1605 ebd. [PKS I, 132].
62Andreas Sünder (Sunder), * [1543] Freiberg, Gymn. ebd., Uni Wittenberg (1562), Mag., 1565 Pfr. Doschwitz bei Naumburg, 1570 Diakon Quedlinburg, 1573 Diakon Wittenberg, 1579 Primarius Zittau, 1580 entlassen, † in Triebel (Niederlausitz) [SPB II, 922].
63Matthäus Blochinger, * (1520) Wittenberg, Mag. ebd. 1544, 1547–1558 Prof. artium ebd., 1558–1571 Rektor ebd., 1571–1584 (†) Oberpfr. u. Propst Kemberg [PKS I, 394].
64Joachim Engelhart, * 1547 Zwönitz, Fürstenschule Meißen 1564–1568, Univ. Wittenberg fünf Jahre, Mag. ebd., ord. 02.09.1573, vor 1573 Hofmeister bei Paulus Noviomagus, kgl. dän. Hofprediger (1 J.), u. bei von Schönberg (1 J.), 1573–1574 Pfr. Kolochau, 1574–1606 Propst u. Sup. Schlieben, † 16.01.1606 [PKS II, 461].
65Johannes Praetorius (Pretorius, Richter), * 1527 Herzberg/Elster, † 1583 >ebd., Uni Wittenberg 1545–1548, Mag., ord. Wittenberg 13.03.1555, 1548–1555 Kantor Herzberg/Elster, 1555–1561 Diac. ebd., 1561 ADiac. ebd., 1562–1583 Oberpfr. u. Sup. ebd., [PSK VI, 556].
66Caspar Greifenhain (Greiffenhagen), * Cottbus, Uni Wittenberg, Mag. (04.09.1544), ord. Wittenberg 09.11.1547, (1547 Diakon Amberg, 1552 Diakon Cottbus), 1566–1576 Pfr. u. Sup. Jessen, † 1576 ebd. an der Pest [PKS III, 366].
67Christoph Brenner (sic), * (1531) Joachimsthal, Mag., ord. Wittenberg 29.12.1557, 1557–58 Diakon Zahna, 1558–1576 Oberpfr. ebd. u. Sup. (1565) Zahnaische Pflege, 1576–1577 (1578) Oberpfr. u. Propst Klöden [PKS II, 48].
68Lorenz Lehman, * Lindenau (Niederlausitz), Uni Wittenberg 8 J., Mag., ord. 28.07.1566, 1563–1566 Rektor Luckau (3 J.), 1566–1577 Pfr. u. Sup. Baruth, 1577–1599 Oberpfr. u. Sup. Jessen, † 06.03.1599 ebd. [PKS V, 313].
69Petrus (Peter) Plochius, * (1524) Brück bei Belzig, Mag., ord. Wittenberg 20.11.1558, vor 1558 Schulmeister (10 J.) Wittenberg, 1558–1584 (†) Pfr. u. Sup. Gräfenhainichen [PKS VI, 528].
70Gregorius Hank (Hanke), * um 1510 Jessen, Uni Wittenberg 2 J., ord. Wittenberg 11.01.1542, 1542–1544 Pfr. Plötzky, 1544-1584 Sup. Gommern, † 27.11.1584 ebd. [PKS III, 508].
71Andreas Wanckel, * 1516, 1549–83 Pfarrer in Schmiedeberg, † 1589
72Georg Colopinus (Collopius), * 1504 Luckau, Uni Wittenberg, ord. ebd. 03.10.1543, 1543–1583 Oberpfr. Pretzsch a. d. Elbe, † 02.10.1583 ebd. [PKS II, 203].
73Paulus Jacob, * (1541) Wittenberg, Mag., ord. Wittenberg 18.01.1559, 1559–1593 Pfr. Dobien [PKS IV, 572].
74Jakob Lechner, *(1516) Linz (Österreich), Uni Wittenberg (1544), Mag. (1549), D., 1560 Diakon Nürnberg (Franken),1562 Gymn. ebd., 1565 Pfr. Meißen (Afra), † 1584 [SPB II, 512].
75Hieronymus Opitz (Opicius), * 1519 Lobendau (Böhmen), Uni Wittenberg (1540), Bacc., Mag., 1540 Rektor Löbau, 1543 Rektor Roßwein, 1545 Diakon Döbeln, 1547 Pfr. Altmügeln, 1549 Dresden, zugl. Hofprediger, 1559 Sup. Bischofswerda, † 1591 [SPB II, 657].
76Bartholomäus Friedel, * 1528 Oschatz, Uni Wittenberg (1546), Mag. (1549), 1552 Pfr. Raußlitz (Meißen), 1557 Diakon, 1559 ADiac., 1564 Sup. Oschatz, † 1577 [SPB II, 203].
77David Müller (Moller), * [1531] Cottbus, Uni Wittenberg (1551), Mag., zunächst Lehrer in Cottbus, 1567 Pfr. Senftenberg, 1570 Sup. Leisnig, 1584 Diakon Cottbus, † 1584 [SPB II, 615].
78Karl Schöpf (Schopf, Schopp), * [1533] Nürnberg, Uni Wittenberg (1553), Mag., 1560 Diakon Bischofswerda, 1561 Diakon Dresden (Kreuzkirche), 1562 Sup. Colditz, 1578 entlassen, 1579 Diakon Nürnberg, 1586 entlassen [SPB II, 831].
79Martin Obe(r)ndörffer (Obendorfer), * (1531) Rochlitz, Gymn. Annaberg (1544), Uni Leipzig (1549), Uni Wittenberg ( 1551), Mag., Bacc. (1550), 1558 Rektor Mittweida, 1563 Rektor Torgau, 1571 Pfr. Mittweida [= „Compascuis“], 1574 Probst Wittenberg, zugl. Univ.-Prof., 1577 Pfr. Mittweida, 1577 Oberpfr. Amberg (Pfalz), † nach 1599 [SPB II, 654].
80Johannes Gregorius, * (1533) Oschatz, Gymn. Schulpforta (1547), 1555 Diakon Strehla (Oschatz), 1556 Pfr. Waldheim (Leisnig), † 1577 [SPB II, 262].
81Bartholomäus Schreier (Clamorinus), * [1520] Wittenberg, Uni Wittenberg (1540), Mag., 1550 ADiac. Meißen (Frauen), emeritiert 1596, † 1602 [SPB II, 834].
82Urban Hantschmann, * (1533) Ortrand, Gymn. Freiberg, Uni Wittenberg (1553), Mag., 1562 Pfr. Kroppen bei Hoyerswerda, 1567 Diakon Meißen (Frauen), nach 1593 nicht mehr nachweisbar [SPB II, 298].
83Kaspar Kummer, * um 1535 Ortrand, Mag., 1563 Diakon Großthiemig bei Ortrand, dann Pfr. Lindenau (Oberlausitz), 1573 Diakon Lommatzsch, 1574 Diakon Meißen, 1588 Pfr. Dahlen (Oschatz), † 1595 [SPB II, 493].
84der Schule.
85Friedrich Pensold, * 02.09.1530 Weida, 1563–1569 Prof. f. Griechisch u. Physik Uni Jena, 1569–1576 suspendiert (währenddessen in Meißen tätig), 1576–1580 Prof. f. Griechisch Uni Jena, ab 1580 Prof. f. Physik ebd., † 09.10.1589 Jena [Joachim Hartung: Professorengalerie Physik und Astronomie Universität Jena, http://www.physik.uni-jena.de/profgalerie/grafik04.pdf, zuletzt besucht am 21.01.08]
86Wolfgang Figulus (Töpfer), * um 1520 Naumburg, 1551–1588 (pensioniert) Kantor und Lehrer an der Fürstenschule Meißen, † 1591 [ADB 7, 8].
87Joachim Franke, * (1551) Joachimsthal, Uni Leipzig (1569), Bacc. (1570), Uni Wittenberg (1573), Mag., 1573 Rektor Meißen, 1579 Freiberg Dom Mittagsprediger, 1581 Pfr. Mittweida(Rochlitz), † 1599 [SPB II, 191].
88Christoph Müller (von der Wiesen; Molitor), 1565 Diakon Waldheim (Leisnig), † 1577 an der Pest [SPB II, 615].
93 Vgl. Martin Luther, Wider die himmlischen Propheten (1525), in: WA 18, 141,13, nicht wortgenau wiedergegeben.
94 Vgl. Martin Luther, Der Kleine Katechismus. Das Sakrament des Altars, in: BSLK 519,36–521,11.
95 Vgl. Martin Luther, Der Große Katechismus. Von dem Sakrament des Altars, in: BSLK 707,46–725,21.
96 Vgl. Philipp Melanchthon, Examen Ordinandorum, in: CR 23, LXVI (MWA 6, 202,26–28); EKO 5, 173. Das Examen Ordinandorum erschien erstmals gedruckt in der Mecklenburgischen Kirchenordnung 1552 (VD 16 M 1829/1830) und wurde auch in die Wittenberger Kirchenordnung 1559 (VD 16 A 769) aufgenommen, worauf sich die Angabe im Text bezieht. Vgl. CR 23, XXI–XXVI; EKO 5, 132–136.
97 einschließt.
98 Vgl. Martin Luther, Brief an die Schweizer Städte Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen, St. Gallen, Mülhausen und Biel vom 1. Dezember 1537, in: WA.Br 8, 152,68–77.
99 Damit wird die von ihren Gegnern so genannte Ubiquitätslehre, die christologische Lehre württembergischer Prägung von der Allgegenwart Christi im Abendmahl auch nach seiner menschlichen Natur, abgewiesen. Vgl. Jörg Baur, Art. Ubiquität, in: TRE 34 (2002), 224–241, bes. 236–238.
100 schlicht.
101 Vgl. die Wittenberger Konkordie (1536), in: BDS 6/1, 122,3 bzw. 123,6.
102 Vgl. Philipp Melanchthon, Confessio Saxonica (1551), in: CR 28, 418 (StA 6, 130,7–13).
106 Vgl. Eph 3,20.
107 Vgl. Ps 51, 6.
109 Diese Formel verwendete Melanchthon auf dem Regensburger Kolloquium am 8. Mai 1541 bei der Verhandlung über den Abendmahlsartikel mit Johannes Eck und Nikolaus Granvella, ADRG 3/1, Nr. 91, 154,13–15 (Fraenkel, Les protestants, 101f), und nahm sie später auch in sein „Bedencken vom Synodo aller Chur und Fürsten und Stände Augsburgischer Confession.“ auf; vgl. Philipp Melanchthon, in: CR 9, 409, (MBW 8, 179; Nr. 8494); CR 9, 471f, (MBW 8, 200; Nr. 8543) Vgl. auch Melanchthon, Examen ordinandorum (1559), in: CR 23, 66. In der Konkordienformel wurde die „Regel“ positiv rezipiert, vgl. FC SD VII, in: BSLK 1001,1–36.
111 Vgl. Martin Luther, Der Große Katechismus. Von dem Sakrament des Altars, in: BSLK 710,43–45.
115 Vgl. „Consensus Dresdensis“, unsere Ausgabe, Nr. 10: Consensus Dresdensis (1571), 807–822.
116 Vgl. unsere Ausgabe, Nr. 1: Propositiones (1570), 37, Anm. 54, 55.
117 angefangen. Die Auseinandersetzungen um die Abendmahlslehre begannen mit Äußerungen Andreas Bodensteins von Karlstadt und Zwinglis; vgl. Lohse, Dogma und Bekenntnis, 49–55, bes. 55 zum Verhältnis von Karlstadt und Zwingli.
118 ungeschickten, groben. Vgl. Art. tölpisch, in: DWb 21, 671.
119  Gemeint sind die unten auf 1126–1134 folgenden 20 Verwerfungsartikel.
121 Vgl. Huldrych Zwingli, Ad Matthaeum Alberum Rutlingensium Ecclesiasten, de Caena Dominica, Epistola, in: CR 90 (= Z 3), 345,23–26. Zu Karlstadt ebd., 343,6–30.
123Johannes Campanus stammte aus dem Bistum Lüttich, studierte in Köln und Düsseldorf. 1527 kam er nach Wittenberg. Campanus trat beim Marburger Religionsgespräch auf mit der Behauptung, eine Auslegung der Einsetzungsworte zu haben, die Luther und Zwingli versöhnen könne, wurde aber nicht angehört. Anschließend versuchte er, eine Disputation über seine spiritualistischen und antitrinitarischen Ansichten mit Luther zu führen, was dieser ihm aber verweigerte. Nach kurzer Inhaftierung verließ er Wittenberg 1531 und wandte sich nach Jülich, wo er mit täuferischen Lehren auftrat. Dort wurde er 1553 gefangengesetzt und starb nach über 20 Jahren in Haft. Zu ihm vgl. Horst Weigelt, Art. Campanus, Johannes, in: TRE 7 (1981), 601–604.
124 Vgl. Caspar von Schwenckfelds autorisierte Übersetzung des „Sendbrieffs [...], welchen der Hocherleuchte Geleerte Theologus Herr Valentin Crautwald / an den edlen vnd Gottsgeleerten Herrn Caspar Schwenckfelden / etc. hat geschrieben“, Oktober 1525, in: CSch 2, 204,16f bzw. 205,10f.
125 ausbreiten, verbreiten.
126 Vgl. z.B. Heidelberger Katechismus: Catechismus Oder Christlicher Vnderricht / wie der in Kirchen vnd Schulen der Churfürstlichen Pfaltz getrieben wirdt, Frage 66; 76; 78, in: BSRK 699,33–700,5; 702,31–703,6; 703,31–42.
127 oben genannten.
128 Vgl. Heidelberger Katechismus, Frage 75, in: BSRK, 702,14–29.
130 Vgl. „Exegesis perspicua“, unsere Ausgabe, Nr. 13: Exegesis perspicua (1574), 1021–1089.
131 Vgl. Heidelberger Katechismus, Frage 79, in: BSRK, 704, 1–15.
133 Zu der Analogie von Passamahl und Abendmahl bei Zwingli vgl. z.B. dessen Subsidium sive coronis de Eucharistia (1525), in: CR 91 (= Z 4), 440–504, hier: 480,31–489,10, sowie Hanns Rückert, Das Eindringen der Tropuslehre in die schweizerische Auffassung vom Abendmahl, in: ARG 37 (1940), 199–221.
134 Der mit dem Begriff „Artolatria“ ausgesprochene Vorwurf richtet sich darauf, dass die Realpräsenzlehre einer Anbetung des Brotes Vorschub leiste.
135 Vgl. unsere Ausgabe, Nr. 13: Exegesis perspicua (1574), 1050. 1073.
136 Vgl. unsere Ausgabe, Nr. 3: Treuhertzige Warnung (1571), 301, Anm. 23.
137 Vgl. Gründtlicher bericht, 30r–v; „Exegesis perspicua“, 56f, unsere Ausgabe, Nr. 13: Exegesis perspicua (1574), 1061.
142 beschönigen. Vgl. Art. färben 6), in: DWb 3, 1325.
143 Vgl. Joh 6, 24–59. Gemeint ist eine Missinterpretation des Abendmahls als ein Zusichnehmen und Zerbeißen irdischen Fleisches.
144 Haarspaltereien, Vernünfteleien.
145 für.
146 Vgl. zu diesen Fragen z.B. den Abschnitt „Gründlicher bericht / warinn die frage vnnd der span vom heiligen Abenmal stehe“ in: Gründtlicher bericht, 27r–43r.
147 Wann.
148 Umhertagen.
149 Gepränge, Riten.
150 gefährliche.
151 zurückgewiesen, getadelt.
153 Vgl. Joh 14,6.
154 Vgl. Joh 17,17.
155 Zu der Reimformel „schlecht und recht“, die den alten Sinn von „schlecht“ als „einfach“ bewahrt, der ansonsten auf „schlicht“ übergegangen ist, vgl. Art. schlecht 8 f), 16), in: DWb 15, 526, 535f.
156Andreas Göch (Göche), * 1518 Jüterbog, Uni Wittenberg (1536), Mag. (1545), Bacc., zunächst Lehrer, 1547 Pfr. Jessen bei Spremberg, 1565 Pegau (Borna), 1574 Sup. Pirna, 1579 Privatdozent Wittenberg, 1580 Tertius Schulpforta, emeritiert 1581, † 1581 Jessen [SPB II, 244; PKS III, 298].
157Paul Pfeffinger, * 1533 Belgern, Gymn. Schulpforta (1546), Uni Leipzig, Uni Wittenberg, Mag. (1555), 1562 Sup. Delitzsch, 1574 Sup. Rochlitz, † 1576 bei einer Leichenpredigt [SPB II, 682].
158Christoph Winzer (Ampelurgos) * 1500 Dresden, Uni Leipzig (1540), Bacc. (1543), Mag., D., 1549 Pfr. Nerchau, 1552 Grimma (3.), 1561 (2.), 1574 Sup. ebd., † 1575 an der Pest [SPB II, 1030].
159Augustin Jonas, * Weißenfels, Mag., ord. Merseburg 30.09.1548, 1548–1561 Diakon Weißenfels, 1561–1574 ADiac. ebd., 1574–1575 Oberpfr. u. Sup. ebd., bestattet 16.10.1575 ebd. [PKS IV, 419].
160Bartholomäus Reibolt, * [1521] Joachimsthal, Uni Wittenberg (1541), zunächst Kantor in Zschopau, 1548 Diakon Joachimsthal (Böhmen), 1558 Pfr. Zschopau, 1567 Sup. Plauen, † 1584 [SPB II, 721].
161Christoph Crato (Kraft), * Dommitzsch, Mag., zunächst Schulmeister Leisnig, 1540 Substitut Kühren (Grimma), 1542 Diakon Grimma, 1546 Prediger Schneeberg, 1547 Sup. Oelsnitz, † 1577 [SPB II, 110].
162Stephan Roth, * 1534 Zwickau od. Schöndorf bei Schleiz, Uni Leipzig, Uni Jena (1556), Mag., 1554 Kantor, 1556 Tertius Zwickau, 1561 Protodiakon. Zwickau (Kath.), 1566 Diakon Zwickau (Marien), 1571 Sup. Neustadt a. d. Orla, † 1608 [SPB II, 762].
163Jakob Gawer (Gayrus, Gauer, Gawern), * Ronneburg, Uni Leipzig, 1554 Diakon Neukirchen (Pleiße), 1555 ?, 1575[?]-1599 Sup. Weida [SPB II, 222].
164Zacharias Fröschel (Froschelius), * 04.02.1540 Blankenburg (Thüringen), Mag., vor 1561 Baccalaureus, Nordhausen, Konrektor Mühlhausen, 1568–1569 Diakon Kindelbrück, 1569–1572 Pfr. ebd., 1572–1592 Oberpfr. u. Sup. Weißensee, † 15.01.1592 ebd. [PKS III, 168].
165Blasius Naumann, * 1526 Leisnig, Uni Leipzig, Mag. (1547), 1548 Rektor Oschatz, 1556 Sup. Borna, † 1575 [SPB II, 636].
166Johann Oelmann, * [1544] Zwickau, Gymn. ebd., Uni Wittenberg (1564), Mag., 1569 Protodiakon Zwickau (Katharinen), 1580 ADiac. ebd. (Marien), † 1591 [SPB II, 656].
167Andreas Oethe, * 1532 Nordhausen, Uni Leipzig (1549), Mag. (1562), 1554 Pfr. Leipzig-Eutritzsch, † l614 [SPB II, 662].
168Hieronymus Winkler, * 1528 Leipzig, Uni Leipzig, Mag. (1553), 1573 Pfr. Leipzig-Thekla, Kirche Hohen Thekla, † 1587 [SPB II, 1027; I, 369].
169Peter Letz, * 1542 Niemegk (Mark), Uni Leipzig (1564), 1569 Pfr. Leipzig-Schönefeld,† 1611 [SPB II, 525].
170Lorenz Wummer (Wimmer), * [1544] Senftenberg, Uni Leipzig (1564), 1573 Diakon Taucha (Leipzig), 1574 ? [SPB II, 1041].
171Johann Kämmerer (Kemmer), * 1527 Ochsenfurt (Franken), Uni Leipzig (1547), 1551 Substitut, 5. Pfr. Lützschena, 1557 Pfr. Taucha (Leipzig), † 1583 [SPB II, 409].
172Johann Huth, * 1541 Eisleben, 1565 Substitut, 1568 Pfr. Probstheida (Leipzig), † 1587 [SPB II, 384].
173Georg Göldner (Goldner), * 1542 Werdau, Uni Leipzig (1564), 1569 Leipzig ( Georgenkapelle), 1570 Pfr. Baalsdorf (Leipzig), † 1622 [SPB II, 247; I, 368].
174Johann Wittich, * 1548 Schildau bei Eilenburg, Uni Leipzig (1566), 1573 Pfr. Hohenheida (Leipzig), 1616 Behlitz bei Eilenburg, 1625 emeritiert, † 1626 Düben [SPB II, 1033].
175Stephan Göritz (Goritz), * (1544) Leipzig, Gymn. Schulpforta (1553), 1572 Pfr. Leipzig-Lößnig, † 1604 [SPB II, 249].
176Wolfgang Ottenklinger, * 1550 Ochsenfurt (Franken), Uni Leipzig (1569), Bacc., 1573 Pfr. Plaußig (Leipzig), emeritiert 1623, † 1625 Taucha [SPB II, 662].
178 Vgl. Philipp Melanchthon, Examen Ordinandorum, De coena Domini, in: CR 23, 61f bzw. LXVI (MWA 6, 202,26–28).
179 teile ihnen sich selbst mit
180 Vgl. unsere Ausgabe, Nr. 10: Consensus Dresdensis (1571), 816, Anm. 25.
181 von der Opferung in der Messe, dem Umhertragen, Anbeten und Aufbewahren des Brots, auch von der Einschließung des Leibs Christi in die Gestalt des Brots. Vgl. das Decretum und die Canones de ss. Eucharistia sowie die Doctrina de ss. Missae sacrificio des Trienter Konzils (1551/1562), in: DH 1635–1661; 1738–1760.
182 Zur Vorstellung der Wirksamkeit des eucharistischen Sakraments „ex opere operato“ unabhängig vom Glauben der Kommunikanten vgl. das Decretum de sacramentis des Trienter Konzils (1547), Canon 8 de sacramentis in genere, in: DH 1608.
183 die Wahrheit nicht treffen. Vgl. Art. fehlen 1 c), in: DWb 3, 1424.
184Theophilus Glaser, * 1553 Reinersdorf (Großenhain), Gymn. Meißen (1567–1571), Uni Wittenberg (1571), Mag. (1574), 1575 Pfr. Reinhardtsgrimma (Dippoldiswalde), 1592 Sup. Dresden, † 1603 [SPB II, 240].
185Paul Matthesius, * 1548 Joachimsthal, Gymn. Meißen (1564), Uni Wittenberg, Mag. (1574), 1575 Univ.-Prof. Leipzig, 1577 Sup. Oschatz, † 1584 [SPB II, 576].
186Nikolaus v. Nischwitz, * 09.12.1551, 1576 in Jena immatrikuliert, † 24.04.1577 (von einem Kommilitonen erstochen) [Luise/Klaus Hallof, Die Inschriften der Stadt Jena bis 1650, Berlin 1992 (DI 33), 78].
187Johannes Caesar, aus Nebra, immatr. Wittenberg 30.10.1572, † 15.09.1582 ebd. an der Pest [Gößner, 43].
188David Schott (Scotus), * [1547] Sangerhausen, Uni Wittenberg (1567), Mag., zunächst Pfr. in Leutenthal, 1591 Sup. Plauen, 1592 entlassen [SPB II, 832].
189Ernst Caesius, aus Dresden, immatr. Wittenberg 07.05.1570, Stipendiat seit Ostern 1573, verzichtete 1575 auf das Stipendium [Gößner, 107].
190Kilian Hermann, * 1546 Weinböhla (Meißen), Uni Leipzig (1567), Uni Wittenberg (1573), Mag., 1584 Pfr. Weinböhla, † 1622 [SPB II, 338].
191 Ein Johannes Steinmetz war um 1580 Pfr. in Görsbach.
192 Christian Meusel (Mäusel, Meuselius), * (1551) Leipzig, Pforta 1556, Univ. Leipzig 1572, 1579–1592 Pfr. Dürrenebersdorf, 1592–1598 Pfr. Wittgendorf, 1598–1626 (†) Pfr. Audigast [PKS VI, 75].
193Caspar Barth, * (1552) Oschatz, Uni Leipzig (1569), Mag. (1577), 1582 Pfr. Mahlis (Oschatz), 1590 entlassen, 1595 Zehmen (Leipzig), 1599 Corbetha bei Merseburg, † 1629 [SPB II, 28].
194Nikolaus Beyer, * Tennstedt, um 1570 Diakon Laucha, 1592–1595 Pfr. Weißenschirmbach [PKS I, 359].
195 Möglicherweise Paulus Klein, * (1561) Leipzig, Mag., 1584–1586 Pfr. Dommitzsch, 1586–1617 Oberpfr.u. Sup. Bitterfeld, † 30.10.1617 ebd. [PKS IV, 568].
196Andreas Beckman(n), * (1549) Gräfenhainichen bei Bitterfeld (Prov. Sachsen), Gymn. Grimma (1565–1571), Uni Leipzig (1573), Uni Wittenberg (1575), zunächst Kantor Düben, 1577 Pfr. Steinbach (Borna), 1581 Zschepplin bei Eilenburg, † 1612 [SPB II, 40].
197Johannes Andreae, * (1554) Groitzsch, Gymn. Schulpforta (1568-1572), Uni Leipzig (1572), 1579 Kantor Waldheim, 1581 Diakon ebd., 1593 Pfr. Groitzsch, † 1612 an Pest [SPB II, 12].
198Valentinus Kirchbach, * Döbeln, Pforta, Uni Leipzig, 1582-1584 Pfr. Schnellroda, †? [PKS IV, 533].
199Caspar Conrad, * 1548 Pirna, 1584 Diakon Stolpen (Pirna), 1592 Pfr. Roßbach bei Weißenfels, † 1612 [SPB II, 108].
200Georg Krause, * (1547) Altenberg, Gymn. Meißen (1566), Uni Leipzig (1569), 1575 Kantor Chemnitz, 1579 Pfr. Limbach (Chemnitz), † 1614 [SPB II, 467].
201Wolfgang Viertel, * 1544 Schneeberg, Gymn. Grimma (1566), Uni Leipzig (1567), Mag., 1579 Pr. Leipzig (Johannes), 1593 Subdiakon Leipzig (Thomas), † 1605 [SPB II, 966].
202Georg Meise, * [1550] (Döbeln), Gymn. Schulpforta (1566), Uni Leipzig (1569), 1573[?] Diakon Leisnig, 1592 abgesetzt, 1593 Pfr. Eschdorf (Pirna), † 1596 [SPB II, 585].
203David Köhler, * 1547 Freiberg, Gymn. ebd., Meißen (1565–1570), Uni Leipzig (1570), 1589 Pfr. Ottendorf (Rochlitz), 1591 Diakon, 1601 ADiac. Mittweida, † 1615 [SPB II, 448].
204 Johannes Müller, * Eckartsberga um 1551/52, Pforta 1567 (6 J.), Univ. Leipzig 1572/73 (zwei J.), 1573–1578 Schulmeister Eckartsberga, 1578–1581 Pfr. Millingsdorf, 30.04.1581–1585 Pfr. Klosterhäseler, 1585–1630 Diakon Eckartsberga, † 06.06.1630 ebd. (78 J.) [PKS VI, 200].
205Bartholomäus Fuchs, * (1549) Pirna, Pforta, Uni Leipzig, ord. 05.11.1583, 1571–1583 Kantor Lützen, 1583–1590 Pfr. Obergreißlau, 1590–1606 Pfr. Großgestewitz [PKS III, 170].
206Martin Eichsfeld, * 1548 Etzdorf (Leisnig), Gymn. Schulpforta (1567), Uni Leipzig (1572), Mag., 1578 Pfr. Mochau (Leisnig), 1584 ADiac. Döbeln (Leisnig), † 1613 [SPB II, 147].
207Caspar Riedel, * 1552 Chemnitz, Gymn. Meißen (1569–1572), Uni Leipzig (1568), Mag. (1577), 1578 Kantor Leipzig Nikolaischule, 1580 Diakon Chemnitz (Jakobi), 1589 Diakon Dresden (Kreuz), 1591 Sup. Freiberg, 1591 abgesetzt, † ebd. [SPB II, 746].
208Caspar Büttner, * 1553 Pegau (Borna), Gymn. Schulpforta (1567), Uni Leipzig (1571), Mag., 1579 Pfr. Skassa (Großenhain), 1583 Subdiakon, 1610 Mesodiakon, 1614 ADiac. Großenhain, † 1638 [SPB II, 99].
209Blasius Hoffman(n), * Oschatz, Pforta 12.04.1567, Uni Leipzig 1572, 1577 Präzeptor der Kinder v. Krahe in Döllnitz, 1578–1593 Pfr. Lobas, 1593–1611 Pfr. Zipsendorf, † Herbst 1611 ebd. [PKS IV, 249].
210Abraham Herman(n), * Pegau, ord. 1578 Leipzig, 1578–1585 Pfr. Frankleben, bestattet 30.08.1585 ebd. [PKS IV, 120].
211Jacob Fuhrmann, * (1551) Liebenwerda, Fürstenschule Grimma 15.12.1568–06.02.1573, Mag. Leipzig 1576, seit 1577 Konrektor Zeitz, vor 1582 Rektor Borna, 1582–1588 Rektor Grimma, 1588–1592 Rektor Schule Wittenberg, 1592–1596 Prof. d. griech. Sprache Univ. Wittenberg, 1596–1619 (†) Propst Klöden [PKS III, 175].
212Der kurfürstliche Leibarzt Johannes Neef in Dresden hatte 1570 insgesamt vier Stipendien für bedürftige Studierende aller vier Fakultäten der Universität Wittenberg gestiftet (vgl. Gößner, 95f).
213Johann(es) Goelt(z)sch, * (1554) Ebersdorf-Chemnitz, Uni Leipzig (1571), Uni Wittenberg (1571), 1582 Pfr. Bräunsdorf (Chemnitz), † 1606? [SPB II, 248].
214Andreas Faber, * 1549 Weida, Uni Wittenberg 4 J., 1575 (nur wenige Wochen) Diakon Gommern, 1575–1583 Pfr. Schönewalde, 1584–1585 4. u. 3. Diakon Stadtkirche Wittenberg, 1586–1600 Sup. Jüterbog, 1600 Sup. Weida, †? [PKS II, 500].
215 Irenäus von Lyon, Aduersus haereses IV, 18, 5, in: PG 7, 1028f (FC 8/4, 146,8–13).
216 Die Stelle konnte bei Cyprian von Karthago nicht nachgewiesen werden. Es ist anzunehmen, dass auch die Autoren der Konkordienformel (1577) in der Solida Declaratio diese Stelle vor Augen hatten, als sie sich im Abendmahlsartikel auf Cyprian beriefen, vgl. BSLK 983,11–984,29 (dt.) / 983,12–984,35 (lat.) mit Anm. 4. In den BSLK wird dafür allgemein auf Cyprian, Epistula LXIII, 4–5, in: PL 4, 372ff (CSEL 3, 2, 701ff) verwiesen, wo aber nur vom Wein, nicht – wie hier – vom Brot die Rede ist.
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