Wie angekündigt, schickt F.
Ludwig seinen Sekretär
Zacharias Straub und den Münzmeister
mit dem Prägegerät nach
Weimar . Hz.
Johann Ernst (FG 3) könne mit ihnen
das Münzabkommen abschließen. Wie
Ludwig in
Köthen über das gemeinsame ratichianische
Unternehmen Buch führe, so möge der Herzog auch in
Weimar das Münzgeschäft
zusammen abrechnen.
Ludwig habe das Verfahren und die gegenseitige monatliche
Übersendung der Münzrechnungen dem Weimarer Kammerrat
Friedrich v. Kospoth
(FG 55) in
Köthen erklärt und ihn daran durch seinen Hofmeister
Friedrich v. Schilling
(FG 21) erinnern lassen. Um das Lehrvorhaben richtig zu beginnen, möge
Johann Ernst
seine zurückkehrenden Brüder
Albrecht (FG 17) und
Johann Friedrich (FG 18) nach
Köthen begleiten,
Kospoth und
Barthold Nihus mitbringen und wegen der später zu
erwartenden Verhinderungen schon am 2. 1. 1619 aufbrechen. Die Brüder sollen deutsche
und französische Bibeln mitbringen. Sollte der Kauf von Münzsilber beschlossen
werden, will
Ludwig sich an den Ausgaben ebenso beteiligen wie an der Hälfte der
anderen Münzkosten.
Ludwig erkundigt sich nach der Möglichkeit, für die Köthener
Prägestätte die beiden gelieferten Münzgeräte auch zur Sicherung nachbauen zu lassen,
und mahnt zur Geheimhaltung und zur Überwachung des Münzmeisters. Kästen und
Bücher können nun zurückgeschickt werden.
Text
[Handschrift: [48r]]Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, zufolge meinem
gestrigen schreiben,
1
wirdt sich der Müntzmeister mitt meinem
Secretario vnd
den Jnstrumenten einstellen, do nun El. mitt Rahtt des wergs vorstendigen
|| [
111]
können schliessen lassen, zu welchem ende ich
Zachariae Strauben auch ein
klein Memoriall mittgeben, vnd wan nun hierin gewisheitt getroffen, woltte ich
diesen Vorschlag gethan haben, das El. zu
Weymar die muntz Rechnung halten
liessen, als ich hier in des
Ratichij wergk
2 thue, vnd dieselben iedes monats
einander vberschickett wurden, inmassen ich nehermals dem Cammerrahtt
Kospott alhier angezeigett,
3 auch dessen ihn abermals durch den hoffmeister
Schilling erinnern lassen. Die anherokunfft El. gebrudere hertzog
Albrechten ,
vnd hertzog
Johans Friederichen erwartte ich mitt verlangen, vnd do es El.
thuen köntten, woltte ich gantz freundtvetterlichen drumb gebetten haben, das
EL. sie selber wieder anhero brechten, vnd den Cammerrahtt
Kospott auch
mitt,
4
hoffte ich es soltte zu vielen dienen, insonderheitt das der anfang
5 rechtt
gemachtt, vnd durch El. gegenwartt mitt bestetigett würde, Magister
Neuhusses 6
wollen wir auch zugleich erwarten, vnd duncket mich, wan Elll. den andern
des Jenners könten auff sein, es eben rechtt fallen wurde, dan nach diesen
sonsten vorhinderungen, als El. vortraulich von dem von
Kospott werden vorstanden
haben, anhandt kommen möchten: Jhre ordinarj teutsche Bibeln können
die Vettern mittbringen, als woll was sie von Frantzösichen Bibeln
7 bekommen
mögen, wie man sich dan vnterdessen in
leiptzig auch darnach vmb thuen
soll. El. wollen mir vnbeschwertt bey der botten einen, die
a zeit dero gewüntschte
anherkunfft wieder berichten, do des Silberkauffs halben geschlossen
wirdt, erklere ich mich nochmals dahin, das an zhalung zu diesem theill
wie auch an der helffte der andern ausgaben, nichts erwinden
8 soll, El. alleine
darnebenst ersuchende, do man ins kunfftige dergleichen Jnstrumenta, als die
gegenwertige beyde seindt, auch dieses orts bedörffen würde, ob man sie ettwa
nach diesen vmb bezhalung köntte machen, vnd anhero bringen lassen, welches
ich vnter
b anderm zu dem ende erinnere, das man sie in händen behalte, den
Muntzmeister alleine nichtt lasse, vnd sonsten nichtt iederman sehen lasse. EL.
werden es in allem besten vormercken, die ich neben dero geliebten gebrudere
in den schutz göttlicher Almacht zu einem gluckreichen frölichen neuen Jhar
treulich befhelen thue.
Geben
Cöthen 25. des Christmonats im Jhar 1618.
El. dienstwilliger treuer Vetter
Ludwig fzuAnhalt.
Die kasten vnd bucher
9 können nun vollendt mitt der gelegenheitt zurück
kommen.
c