Text
Durchlauchtiger vnd Hochgeborner Fürst Gnediger Fürst vnd Herr, E. F. G.
Sindt Meine Vnterthenige Treue, gehorsame Dienste, nechst herzlicher treuer
Wünschungk, alles glücklichen bestendigen, Fürstlichen Wolstandes, bevor.
Vnd habe hiebevorn, was in
Mr. Bartas Sachen,
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Sie in die deuzsche Sprache
verseczen, vnd in den druck bringen laßen, mitt schuldiger Demuth, vnd tieffster
ehrerbiettungk, gar wol empfangen. Nicht allein deßen, daczumahl durch
den von Börstell
2 entbotenen gnedigen grußes, vnd überschickten gnedigen
Presents iecztgedachter schöner bücher, Sondern auch, das Sie meine wenige
Person, für ein gliedt der hochlöblichen vnd Fruchtbringenden gesellschafft,
zu haben vnd zu erkennen, in Gnaden sich gefallen laßen, mich in aller tieffsten
Demuth, zum höchsten bedanckendt. Jnmaßen denn nun solches, für eine Sonderbare
gnade vnd Ehre, mir ich billichen zu achten,
b Also hab ich auch nicht
vnterlaßen, vff etwa eines, zu dieser hochlöblichen gesellschafft bequämes gemälde,
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zu denken, nach welchem ich auch meinen Nahmen, Zweck vnd meinungk
richten möchte. Worauff denn mir eben das Kreutlein Wolgemuth eingefallen,
so von einem Leuen, der halb sich sehen lessett, gehallten, vnd den
Nahmen des Zertreybenden
4 genohmen, Weill es
vim attenuendi et resolvendi
hatt,
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Wie die Naturkündiger darvon schreiben. Vnd So viel damehr auch, was
ich etwa hierdurch verstehe, zuerkennen zugeben, Deuzsche Reyme, in form
vnd artt eines
Sonetti6
darbey setzen wollen. Gancz Vnterthenigk bittendt [3v]
E. F. G. Solches alles, Ob es zwar schlecht vnd gering [in]
c Gnaden doch
auffzunehmen, vnd Sich gefallen zu laßen geruhen. Demnach ich aber auch
beynebenst vernohmen, das der Jhenige, so etwa in solche gesellschafft auff
vnd angenohmen, zu mehrer erbauungk der Löblichen Deuzschen Sprachen
etwas in dieselbe, aus anderen zuverseczen schuldigk, Als wirdt billichen zu E.
F. G. gnedigem gefallen vnterthenigk vnd demütigst, gestellet, Was Sie etwa in
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diesem fall, mir anzubefehlen, vnd auffczulegen, gemeinett, So soll daßelbe
mitt höchstem vleiß, vnd aller mögligkeit nach, von mir in das werck gestellett
werden. Dieselbe hiemitt, Sambt deren Herczlieben Gemahlin, Fürst
lichen Jungen
Herren vnd Freulein,
7 dem schucz des Allerhöchsten, Treulich vnd von
herczen, befehlendt. Dat
ur Franckf
urt an der Oder
8 den .
Augusti / 3.
Septembris 1622.
E. F. G. Vntertheniger, Treuer vnd gehorsamer Diener
Peter v. Sebottendorff MP