Juan Huarte de San Juan: Examen de ingenios para las sciencias, übers, v. Joachim
Caesar: Scrutinium ingeniorum pro ijs, qui excellere cupiunt, perpetuâ linguæ Castellanæ
translatione latinitate donatum: interprete Ӕschacio Majore Dobreborano
[Pseud.] (Prostat Lipsiè. In Officina Cothoniense 1622). Zu
Caesar s.
240718 K 23.
Die lat. Übersetzung wurde Hz.
Albrecht v. Sachsen-Weimar [später S.-Eisenach] (FG
17) und F.
Ludwig am 5. 5. 1622 gewidmet.
Ludwig scheint seinem Bruder frisch von
der Köthener Presse ein Exemplar des unvollendeten Buchs mitgebracht zu haben, das
wohl auch noch nicht das kaiserliche Privileg (d. d. 20. 9. 1622 n. St.) enthielt. Vgl. S.
557
Caesars Schlußbemerkung: „Restat potißima ac præcipua hujus materiæ pars, ad
quam toto hoc opere auctor collimavit. Ea sex absolvitur capitibus, ac de modô tùm
generandoru
m tùm educandorum infantum masculorum, eorumq
ue ingeniosorum & ad
discendas omneis arteis idoneorum subtilißimè tractat. Hæc quàm primùm cum locupletißimo
totius tractatus indice proditura est: quò te, Lector, remittimus atq
ue interim
primè hujus partis lectionem tibi commendamus.” Vgl.
Kat. Dessau BB 1693 (verschollen;
vielleicht F.
Christians Exemplar). Die Fortsetzung (Kap. 18-23), der auch ein
Sachregister und sechs Seiten aus
Pierre Charrons Thresor de la sagesse (Lyon 1606),
Livre 3, chap. 14, in Übersetzung beigegfügt wurden (S. 563-568), erschien mit fortlaufender
Bogen- bzw. Seitenzählung ([Nn]r - [Ddd 7]r; paginiert 563-743), jedoch
mit eigenem Titelblatt: ӔschacI Majoris scrutinii ingenior. ê linguâ Hispanâ in latiarem
translati reliquarium: quî generari fieriq́; ingeniosi ac sapientes possint liberi. ... Venit
Cothenis Anhaltinorum DC. XXII.
Bei uns, d. i. im Fst.
Anhalt . Bei dem
erwähnten Treffen in
Plötzkau (Anm. 1) scheint F.
Ludwig den Brief
Christians zusammen
mit Schreiben Fn.
Annas v. Anhalt-Bernburg (AL 1617, TG 16) und ihrer
Tochter
Eleonora Maria (AL 1617, TG 17) Pz.
Christian II. v. Anhalt-Bernburg
übergeben zu haben. Vgl.
Christian: Tageb. (Nr. 14a), 99: „Jch bin nach
Plotzkau
Geritten, alda ich meinem herrn Vettern F.
Ludwigen vnd Sein gemahl bey F. Aug
usto
vnd den Seinig
en angesprochen, So von der reyse von
Flensburg wiederkom
men vnd
Schreiben von herr Vattern vnd Frau Muttern vnd Schwesters Eleonora mitgebracht.”
Christian II. empfing allerdings schon am 28. 9. wiederum „von Flensburg Schreiben”
(a. a. O.). Der jüngere
Christian war 1620 in der Schlacht am Weißen Berge in
kaiserliche Gefangenschaft geraten. Erst am 7. 2. 1622 wurde ihm Urlaub erteilt. Am
6. 10. reiste er zum Kurfürsten- und Fürstentag nach
Regensburg , wo ihn Ks.
Ferdinand
II. am 30. 12. 1622 feierlich begnadigte.
KT 75f. Vgl.
221223.
Zusätzliche
Bücher — Köthener Drucke oder vielleicht Werke aus der Bernburger Schloßbibliothek
— , die dem untätig in seinem Flensburger Versteck ausharrenden Fürsten als Lesestoff
dienen sollten.
K I