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240907
Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg
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Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Herzog August d. J. von Braunschweig und Lüneburg


F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) bestätigt, am Vortage zusammen mit Hz. Augusts (FG 227) Schreiben vom 19. 7. 1624 die letzten Druckbögen und ein vollständiges Exemplar der Cryptomenytices et cryptographiae libri IX des Herzogs empfangen zu haben. — Von seiner Reise nach Wien , wo er die Aussöhnung mit dem Kaiser erwirkte, ist Christian gesund nach Bernburg zurückgekehrt. Er bittet August um Nachsicht dafür, daß er wegen der schweren Erkrankung seiner Gattin Anna (AL 1617, TG 16) seinen Brief nicht eigenhändig schreiben konnte.

Beschreibung der Quelle

QHAB: BA II, 2 Briefe: Herzog August Nr. 138-141, Nr. 141, 1 Bl. 1r; 1v vacat; Schreiberh.

Anschrift

AFehlt.

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[Handschrift: [1 BL, 1r]]Hochgeborner Furst, freundlicher geliebter Oheim vnd Schwager, Neben meiner freundwilligen diensterpietung, auch was Jch sonsten der freundlichen verwandnus nach mehr liebs vnd guts vermag, mag ELd. Jch freundlichen nicht verhalten, wie das Jch deroselben schreiben vom 19tenJulij,1 zusampt dem Resta der Bogen, auch einem volkomenen Exemplar der steganographicorum2 gestriges tages alhier gar wol empfangen, Vnd wie mir solche zufertigung, insonderheit aber das vberschickte volkommene Exemplar sehr lieb vnd angenehm, also thue Jch mich auch deßwegen gegen ELd. zum freund: vnd vleißigsten bedancken, mit dem erbiethen, solche freundliche bezeigungen ins kunfftige hinwiederumb freundlichen zubeschulden ohnuergeßen zubleiben, Sonsten thue auch ELd. Jch hiermit freundlichen zu wißen, das Jch Gottlob, meine wienerische Reiß sehr wol vnd glucklichen verrichtet, gutte expedition vnd einen gnedigsten Keyser erlangt, vnd alles wol vnd gutter reputation abgelauffen,3 Jch auch in meinem Furstenthumb vnd bey den meinigen mit gutter gesundheit wieder angelangt bin, Nicht zweifelnde, ELd. solches gerne vernehmen, vnd sich hieruber mit mir freundlichen erfreuen werden, Jn dem vbrigen bitt Jch ELd., das Jch deroselben anizo wegen meiner freundlichen geliebten Gemahlin schweren leibs schwachheit,4 mit aigen handen nicht schreiben können, im besten vermercken wolten, ELd. damit der Göttlichen protection zu aller wolfarth ganz treulich befehlend, Datum Bernburg den 7ten Sept: 1624.

E. l. gantz dienstwilliger Affectjonirter Oheimb vnd Schwager

Christian fzAnhalt

Textapparat und Kommentar


Textapparat
T
a Eingefügt.

Kommentar
1 || [292] Nicht erhalten.
2 Das von Hz. August d. J. (FG 227) verfaßte Kompendium der Kryptographie, das der Herzog bis zur Vollendung des Drucks F. Christian I. (FG 26) bogenweise übersandte. S. 231210, vgl. 240106, 240116, 240125 u. 240319. Kat. Dessau BB 1749 verzeichnet wahrscheinlich das von Hz. August geschenkte, heute verschollene Exemplar. Es ist dort vor ein anderes Buch Augusts gebunden, das der Herzog schon früher dem Fürsten geschickt hatte: Das Schach- oder König-Spiel. 1616. S. 240106.
3 Vgl. 231210 K 2.
4 Fn. Anna v. Anhalt-Bernburg (AL 1617, TG 16) starb am 9. 12. 1624. Vgl. Balthasar Leuthner: Christliche Leich- und Trostpredigt; Bey der Fürstlichen Leichbegängnüsz Der [...] Frawen Annen/ Fürstin zu Anhalt (Cöthen 1625), Bl. E ij v: „Siebenzehen gantzer wochen vor jhrem tode seynd J. F. G. theils mit einer schmertzlichen pleuritide und hitzigen entzündung in der rechten seiten; theils mit einem doppelten dreytägigen; theils mit einem täglichen Fieber beschweret/ aller kräfften entblösset/ und als ein abgemeyet graß ausgemergelt worden.”
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