Die
Verse liegen dem Brief oder der Akte nicht bei. Da
Christian unter dem Datum des
folgenden Tages Briefe des Burggf. und Herrn
Christoph zu Dohna (FG 20) beantwortete
(s.
250706), ist es denkbar, daß F.
Christian F.
Ludwig italienische Verse und eine
Übersetzung sandte, die ihm
Dohna geschickt hatte. Vgl. hierzu z. B. das von einer
italienischen Fassung begleitete,
Dohna zugeschriebene Gedicht „Vom Hofleben.” [
Borkowski
(1898), 675f.]. Wie andere Übertragungen wurden auch
Dohnas Dichtungen,
welche er seinen Schreiben an den Prinzen beizulegen pflegte, von Pz.
Christian , F.
Ludwig und anderen Gesellschaftsmitgliedern verbessert. Da
250705 und
250706 jedoch
keinen Hinweis auf eine solche Korrektur liefern, mögen die hier erwähnten Verse eine
selbständige Nachdichtung F.
Christians und deren Vorlage sein. Dafür spricht auch
Christians Formulierung. Vgl. Beil. I. u.
221223 K 1.
K I
1 U. d. T. „Dolcissimo Vsignuolo” in:
RIME DEL MOLTO ILLUSTRE SIGNOR
CAVALIERE BATTISTA GVARINI. Aggiuntoui in questa impressione le rime di diuersi
eccellenti ingegni nella morte dell' Autore. Con priuilegio, & licenza de' Superiori.
In VENETIA, MDCXXI.
Appresso Gio. Battista Ciotti. An: IL PASTOR FIDO et le
Rime del sig.
r Caualier GVARINI [...] VENETIA. (O. J.), 366; Nr. XIX der
Madrigali.
Expl. vielleicht aus der Bernburger Schloßbibliothek (vgl.
Kat. Dessau BB 11982). In StB
Dessau: BB 11982. Vgl. auch HAB: P 343. 12° Heimst, bzw. 199.6.1 Poetica (Milano
1601). Da es nicht mehr festzustellen ist, welche Verse Pz.
Christian seinem Oheim
sandte (s. K 2), sollen das in Beil. I zitierte Gedicht
Giovan Battista Guarinis und seine
Übersetzung beispielhaft an ihre Stelle treten. Die Übertragung, deren Alternation und
Prosodie den Einfluß von
Martin Opitz (FG 200) zu verraten scheinen (s.
250706!),
kann frühestens 1625 entstanden sein, da erst in diesem Jahr
Opitz ' Poetik dem anhaltinischen
Dichterkreis der FG bekanntwurde (s.
250413).
Christian II. mag das Gedicht
also unmittelbar nach
Opitz ' Besuch in
Anhalt übersetzt (s.
250700) oder — falls es doch
eine Übersetzung
Dohnas verbessert — umgeschrieben haben.