Text

260831A
Martin Opitz an August Buchner
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260831A

Martin Opitz an August Buchner


Nur kurz bot sich die Gelegenheit für ein Treffen August Buchners (FG 362; 1641) mit Martin Opitz (FG 200; 1629). Schon zwingen die Kursachsen und die Aufträge seines Herrn (Karl Hannibal zu Dohna ) Opitz , Dresden wieder zu verlassen. Er bittet Buchner , ihm zu schreiben und seine Briefe an David Müller in Breslau zu adressieren. Er hinterläßt einen Brief an Diederich von dem Werder (FG 31) und trägt Buchner auf, für dessen Zustellung zu sorgen.
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Beschreibung der Quelle

QUB Basel: G2 II 36, Bl. 23v-24r; hier A. Abschrift Weitere Überlieferung UB Basel:
G2 I 15, I, 159r; hier C (Abschrift nach A); danach teilweise zitiert in: Opitz: Handschriften (Geiger), 38, Anm. 3. — Zu den Quellen s. 250510 Q.

Anschrift

AFehlt.

Text


[Handschrift: [23v]]
S. P. D.

Clariss: Vir, Domine et Frater Colende,1 Breve fuit hoc tempus, quô conspectu tuo, et alloquio frui licuit.2 Nunc me et iniquissimae vestratium protelationes et negotia herilia hinc avellunt.3 Tu si me absentem ita amabis, ut ego te amare soleo;a certus esse possum lon[Handschrift: [24r]]]gè me tibi fore Charissimum. Tuas quandocunque voles, nam occasio deesseb nunquam potest, ad Mullerum Uratislaviensem transmittes; per eundem enimc et meas habebis.4 Has, Werdero ut tradantur, hicd reliqui. Te semper mecum gestabo, decus Eruditorum, Fratere Jucundissime. II. Cal. Vllbr. Dresdæ

Tuusf M. Opitius .

Textapparat und Kommentar


Textapparat
T T: Da C auf A zurückgeht, werden — neben den unsere Textfassung unterstützenden Varianten — nur die Ergänzungen und die den Sinn verändernden oder verdunkelnden Lesarten aus C angeführt. C löst viele Abkürzungen auf und läßt alle Akzente und die meisten Kommata aus.
a C soleo,
b A de esse C desse
c C enim
d C Has Werdero ut tradantur hic
e C gestabo decus Eruditorum Frater
f C T. als Kurialie abgesetzt.

Kommentar
1 Mit dem vorliegenden Brief schickte Opitz (FG 200) 260831 an Augustus Buchner (FG 362) und bat ihn, dieses Schreiben an Diederich v. dem Werder (FG 31) weiterzuleiten. Im November 1626 schrieb Opitz an Buchner : „An decus illud Equitum Werderus meas acceperit, scire cupio: ejus enim amorem maximè facio.” A Bl. 20v-21r, hier 21r; vgl. Opitz: Handschriften (Geiger), 39.
2 Nach Borcherdt, 129 trafen sich Buchner und Opitz im August 1626 in Dresden oder in Wittenberg . Vgl. aber Hermann Palm: Beiträge zur Geschichte der deutschen Literatur des XVI. und XVII. Jahrhunderts. Breslau 1877, 200: „Es kommt auf die Übersetzung des 'licuit' an, ob man übersetzen soll: es wäre möglich gewesen oder: es war möglich. Der folgende satz spricht für die erste auffassung.”
3 Es ist unbekannt, was Opitz so schnell aus Dresden vertrieb. Es müssen Aufträge gewesen sein, die ihm in der damals angespannten Kriegslage erteilt wurden. Opitz ' Herr (Burggf. und Herr Karl Hannibal zu Dohna ) u. der kaiserliche Obrist Ernesto di Montecuccoli Montecerio hatten in aller Eile eine kleine Armee aufgestellt, die den Durchzug der protestantischen Truppen durch Schlesien jedoch nicht verhindern konnte. Im Verein mit den wallensteinischen Obristen Gabriel Pechmann v. Schönau und Daniel Hebron griff Dohna Mansfeld vergeblich bei Oppeln am 6. 8. 1626 n. St. an (Documenta Bohemica IV, 139). Troppau , Jägerndorf und Teschen , die Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) besetzt hatte, blieben in protestantischer Hand, während Mansfeld und der Herzog F. Gabriel Bethlen v. Siebenbürgen entgegenzogen. Opel II, 594f. Wallenstein verfolgte Mansfeld und Johann Ernst im August in Schlesien , war am 29. 8. n. St. in Neiße, am 2. 9. schon in Olmütz . Der Sieg Tillys über Kg. Christian IV. v. Dänemark bei Lutter am Barenberg am 27. 8. 1626 n. St. entspannte || [520] schon bald die Lage.
4 Opitz ' Verleger David Müller in Breslau . Vgl. 250510 K 7, 260617 K 2. 13 u. 260831.
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