Die deutsche Akademie des 17.
Jahrhunderts. Fruchtbringende Gesellschaft. Kritische Ausgabe der
Briefe, Beilagen und Akademiearbeiten (Reihe I), Dokumente und Darstellungen
(Reihe II). Begr. v. Martin Bircher† und Klaus Conermann. Im Auftrag der
Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, in Kooperation mit der
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel hrsg. v. Klaus Conermann. Reihe I,
Abt. A: Köthen, Abt. B: Weimar, Abt. C: Halle. Reihe II, Abt. A: Köthen,
Abt. B: Weimar, Abt. C: Halle. Tübingen 1991–.
Seit 1991 erscheinen die Bände dieser Edition im Rahmen des zunächst von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), seit 2001 in Trägerschaft der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig geförderten
Forschungs- und Editionsprojekts Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts:
Fruchtbringende Gesellschaft, dessen Arbeitsstelle seit je an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel situiert ist.
Bisher sind acht Bände in der Abt. A: Köthen und drei in der Abt. C: Halle
erschienen. Die darin versammelten Dokumente sind auf hohem
editionsphilologischen Niveau kritisch aufbereitet und präzise und
erschöpfend kommentiert. Genauere Informationen sind den Vorwerken der
Einzelbände zu entnehmen. Über die Fruchtbringende Gesellschaft (1617–1680),
die Edition — ihre bisher erschienenen und die noch ausstehenden Bände — , über
Publikationen aus der Arbeitsstelle u. a. m. unterrichtet das online-Portal
des Projekts: http://www.die-fruchtbringende gesellschaft.de, das im Mai 2012
ins Netz gestellt wurde und auch eine Datenbank zu allen 890 Mitgliedern der
Fruchtbringenden Gesellschaft sowie kumulierte Glossare und Register
anbietet. Es ist auch über den OPAC der Herzog August Bibliothek aufrufbar:
http://opac.lbs-braunschweig.gbv.de/DB=2/SET=2/TTL=1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=1016&SRT=YOP&TRM=ppn+772095868
Die PPN lautet: 772095868.
Die Editionsarbeit wird fortgesetzt, innerhalb des laufenden Akademieprojekts
sind noch zwei Bände zum Abschluss der Abt. Köthen vorgesehen, die zu recht
als die bedeutendste Periode der Gesellschaftsgeschichte (1617–1650)
gilt.
In enger Zusammenarbeit mit der Herzog August
Bibliothek (HAB) entschloss sich die Arbeitsstelle, eine elektronische Ausgabe der Edition ins Auge zu fassen,
um damit den Wünschen und Interessen der Frühneuzeitforschung entgegen zu
kommen. Außerdem entspricht dies den heutigen Erwartungen und Anforderungen
der Wissenschaftspolitik und -förderung. Den konkreten Beginn dieses
Anliegens markierte die Installierung des von der DFG geförderten AEDit-Vorhabens zu Beginn
des Jahres 2012, eines Verbundprojekts, zu dem sich vier Akademie-Vorhaben
unter organisatorisch-technischer Leitung und Federführung der HAB
zusammenschlossen: „Kooperative Schaffung einer Archiv-, Editions- und
Distributionsplattform für frühneuzeitliche Texte und Erschließungsdaten aus
geisteswissenschaftlichen Editions- und Forschungsvorhaben“. Für das
Segment Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts: Fruchtbringende
Gesellschaft wurde im Mai 2012 eine entsprechende Arbeitsstelle mit einer
Laufzeit von zwei Jahren an der HAB eingerichtet. Ihr Gegenstand ist die
Retrodigitalisierung des ersten Köthener Briefbandes der Edition, wie er
hiermit vorliegt, als Erprobung und Muster für die beabsichtigte
Volltextdigitalisierung aller weiteren Bände: Briefe der Fruchtbringenden
Gesellschaft und Beilagen: Die Zeit Fürst Ludwigs von
Anhalt-Köthen 1617–1650. Erster Band: 1617–1626. Unter Mitarbeit
von DIETER MERZBACHER hrsg. von KLAUS CONERMANN. Wolfenbüttel 1992. In
Kommission: Max Niemeyer Tübingen. (Reihe I, Abt. A: Köthen, Bd. 1).
Ziel ist, die Texte des gedruckten Bandes, die in vollem Umfang und
weitgehend vorlagengetreu übernommen werden, in einem homogenen
elektronischen Elementarformat (XML) und auf der Basis einer durchgehenden
TEI-P5-Codierung in stabiler,
nachhaltiger Repräsentation im open-access der wissenschaftlichen
Nachnutzung zur Verfügung zu stellen und zwar mit allen entscheidenden
Vorteilen digitaler Präsentation (weltweite, orts- und
institutionenunabhängige Verfügbarkeit, bequeme Konsultierung, direkte,
parallele Quellenpräsentation, Durchsuchbarkeit, Verlinkungen,
informationelle Zusatzangebote usw.). Selbstverständlich werden Digitalisate
in der Edition veröffentlichter, zitierter oder benutzter Quellenwerke
eingepflegt, soweit ihre Digitalisierung an der HAB nicht an fehlender Verfügbarkeit
oder am beeinträchtigten Quellenzustand scheiterte. Digitalisate externer
(nicht Wolfenbütteler) Provenienz wurden nach Möglichkeit bestellt oder im
Netz ermittelt. Neben den Digitalisaten werden pdfs der Druckseiten
angeboten, so dass die Kontrolle am Original und der Vergleich mit dem
gedruckten Text gewährleistet sind. Damit soll eine Hybrid-Edition
entstehen, die die Vorteile der Druckedition, etwa was intellektuell
bearbeitete Glossare, Personen- und Sachregister betrifft, mit jenen der
elektronischen Ressource vereinigt. Die Auszeichnungen der digitalen Ausgabe umfassen neben den Textstrukturen
auch Personen- , Orts- und Literaturangaben sowie Zitate und
Fruchtbringer-Porträts (etwa im Brief 180000). Die Auszeichnungen basieren auf den Kodierungsrichtlinen
der HAB in TEI-P5. Die
ausgezeichneten Ortsangaben können auch über den dariah Geobrowser
visualisiert werden (http://geobrowser.de.dariah.eu/?csv=http://geobrowser.de.dariah.eu/storage/166201)
. Die Personen werden mittels ihrer GND-Nummer identifiziert, darauf
aufbauend werden Links zu den entsprechenden Wikipedia-Artikeln, den Porträts
im Marburger Porträt-Index
und dem Virtuellen Kupferstichkabinett angeboten. Die Mitglieder der
Fruchtbringenden Gesellschaft können zusätzlich über die Mitgliederdatenbank im oben genannten online-Portal recherchiert werden. Bei
Literaturtiteln wird auf die Einträge in den online-Katalogen des HAB-OPAC, des
GBV, des VD17 und nach Möglichkeit auf
Digitalisate verlinkt. Zusätzlich wurde der Internetauftritt um eine
Volltextsuche und eine Druckfunktion erweitert. Seinerzeit übersehene
formale Fehler und Unregelmäßigkeiten im gedruckten Band wurden
stillschweigend korrigiert. Inhaltliche Eingriffe, Verbesserungen oder
Aktualisierungen wurden gemieden, allerdings wurde der Standortnachweis beim
ehemaligen Landeshauptarchiv Oranienbaum um den heutigen Standort: Landeshauptarchiv Dessau (eine Abteilung des LHA Sachsen-Anhalt)
ergänzt.
Die digitale Edition folgt sowohl dem Text wie auch in der inhaltlichen
Struktur der gedruckten Edition. Jedoch sind die Bereiche der digitalen
Titelei und elektronischen Register neu hinzugekommen. Die elektronischen
Register umfassen während der Codierungsarbeiten ausgezeichnete Personen,
Orte und Literaturangaben. Dadurch kann es zu Redundanzen kommen, jedoch
bieten die elektronischen Register eine gezielte Suchmöglichkeit nach der
jeweiligen Information im Volltext an und gehen somit über das auf die
Seiten, Briefnummern bzw. Kommentarstellen bezogene Referenzieren hinaus. Es ist möglich, sich die Seiten der Druckausgabe unter „Druckvorlage (PDF)“
anzusehen, aber auch in den Einleitungs- und Editionstexten können die
jeweiligen Seiten der Druckausgabe über das Anklicken der Seitenzahl
aufgerufen werden. Für einen optimalen Ausdruck der Bildschirmansicht (HTML)
sollte auf das Druckericon am Ende der Seite geklickt werden. Im Footer der
Ausgabe wird sowohl die XML-Datei wie auch das dazugehörende XSLT-Skript zum
Download angeboten. Eine Übersicht über die gesamte Editionsreihe der Fruchtbringenden Gesellschaft, sowie bandübergreifende Suchmöglichkeiten und Informationen sind zu finden unter: http://diglib.hab.de/edoc/ed000224/start.htm.
Unser Dank geht zuerst an die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die mit
Förderung des AEDit-Vorhabens den Grundstein für die Retrodigitalisierung
dieser Edition legen half. Ohne die energische Initiative und die kompetente
organisatorische und technische Umsetzung des Projekts durch die Herzog
August Bibliothek wäre die Retrodigitalisierung niemals aus dem Status des
Wünschens hinausgekommen. Dafür haben wir insbesondere Thomas Stäcker und
der AEDit-Arbeitsgruppe zu danken: Timo Steyer, der die Scripte schrieb und
die Hauptverantwortung für die technische Umsetzung trug, und Anne Dickel,
unserer wissenschaftlichen Hilfskraft im AEDit-Projekt, die die
Auszeichnungsarbeit unverdrossen auf sich nahm. Aber auch Claudia Hautsch
hat als wissenschaftliche Hilfskraft im AEDit-Projekt dazu beigetragen, dass
das Unternehmen einen erfolgreichen Verlauf nahm. Außerdem hat Gordon Herenz als Praktikant höchst akribisch den Korrekturprozess
vorangetrieben.
Der Sächsischen Akademie
der Wissenschaften sind wir zu Dank verpflichtet für ihre Bereitschaft, die
Retrodigitalisierung in die Hände der HAB zu legen; ihrem
Verlagsverantwortlichen Michael Hübner danken wir für die gute und
konstruktive Zusammenarbeit. Schließlich schulden wir allen Einrichtungen
Dank, die uns Digitalisate zur Verfügung stellten oder andere Hilfe
leisteten – wir nennen hier stellvertretend das Landeshauptarchiv Dessau und
das Thüringische Hauptstaatsarchiv Weimar – und uns die Genehmigung zur
Veröffentlichung ihrer Quellen einräumten.