K
F. Ludwig (Der Nährende) korrespondierte mit Martin Opitz v. Boberfeld (FG 200) und den meisten anderen Mitgliedern der FG durch seinen Hofmeister Friedrich v. Schilling (FG 21. Der Langsame) bis zu dessen Tod (9. 10. 1637).
Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte), in Anhalt (Reinsdorf) residierender Dichter, Übersetzer (Torquato Tasso, Ludovico Ariosto) und Unterdirektor der anhaltischen Landschaft, stand im anhaltischen Dichterkreis Opitz wohl am nächsten. S. schon
260831. F. Ludwig pflegte nach Schillings Tod seine Korrespondenz mit dem Dichterfürsten, der in der FG der Gekrönte hieß, postalisch über Werder abzuwickeln.
Opitz hatte bei der Abfassung des vorliegenden Briefs noch nichts vom Tode Schillings erfahren.
Das blieb auch eine geraume Weile (vgl. 371208) so, bis er endlich — wir wissen nicht wann — vom Tode seines Briefpartners erfuhr. Der erste erhaltene Brief F. Ludwigs an den Gekrönten (380411) ist nicht der erste geschriebene.
Die | Psalmen Davids | Nach den Frantzösi- | schen Weisen gesetzt. |
Durch | Martin Opitzen. | Cum gratia & privilegio S. R. M. | [Signet] | Dantzigk/ | Gedruckt vnd verlegt durch | Andream Hünefeldt/ | Buchhändler/ 1637. HAB: 600.7 Theol. In 8°; mit Noten (Melodien des Genfer Psalters); im Gegensatz zu den späteren Ausgaben ohne Strophenzählung. Mit Widmung vom 16. 11. 1637 an Hz.
Johann Christian in Schlesien zu Brieg und Hz. Georg Rudolph in Schlesien zu Liegnitz u. Wohlau (FG 58). Vgl. zu Opitz’ Psalter 371126, 371127, 371208, 380125A, 380210, 380312, 380402, 380411 u. I, 380504, 380606, 380608, 380609, 380625, 380720, 380828 u. I, 381006, 381116, 381116A, 381218;
Opitz-Brieferepertorium, Nr. 229 (Opitz an Augustus Buchner [FG 362. 1641], 24. 7. 1637) u. 232 (Opitz an Claudius Salmasius, 30. 9. 1637). Zur verbesserten 2. Auflage (Dantzigk: Andreas Hünefeldt 1638) s. 380405 (K 9) u. ö. In 371126 berichtet Opitz Schilling, daß er den Druck an F. Ludwig abgesandt
habe. Den Empfang des Werks („erst fur weiniger Zeitt“) zusammen mit Opitz´ Brief 371126 konnte der Fürst jedoch erst in 380411 bestätigen. Zur Überschickung des Buchs vgl. auch 371127, 371208, 380125A, 380210 u. 380504. F. Ludwig sandte Opitz am 28. 8. 1638
Erinnerungen, d. i. eine lange
Liste mit Verbesserungsvorschlägen, welche dieser jedoch nicht mehr berücksichtigen konnte bzw. wollte. S. 380828 I. Trotz seiner 5 Einzelauflagen, 2 Auflagen zusammen mit Opitz’
Sonntagsepisteln, 2 Auswahlausgaben und einer Wiederveröffentlichung (in einer Edition der Werke von Opitz) bis zum
Jahre 1689 bürgerte sich Opitz’ Psalter nicht im Gottesdienst ein. Dies war wohl vor allem seiner anspruchsvollen poetischen Gestaltung geschuldet, die sich — besonders in Tropen und Figuren und in der aus dem Genfer Psalter übernommenen Vielfalt der Strophenformen — über die in der kirchlichen Tradition erwartete
niedrige Stilebene erhob, so den kirchlichen Gebrauchszweck verfehlte und nur der Erbauung gebildeter Kreise dienen konnte. Vgl.
Dünnhaupt: Handbuch, 3064–3066; C. Grant Loomis: The Genesis and the Influence of the Metrical Psalms of Martin Opitz. In: University of California Publications in
Semitic Philology 11 (1951), 285–296; Angelika Reich: Übersetzungsprinzipien in den deutschsprachigen liedhaften Gesamtpsaltern des 16. und 17. Jahrhunderts. Phil. Diss. Regensburg 1977; Inka Bach u. Helmut Galle: Deutsche Psalmendichtung vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Untersuchungen zur Geschichte einer
lyrischen Gattung. Berlin, New York 1989 (Quellen u. Forschungen zur Sprach- u. Kulturgesch. der german. Völker, 95); Der Genfer Psalter und seine Rezeption in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden. 16.–18. Jahrhundert. Hg. Eckhard Grunewald, Henning P. Jürgens u. Jan R. Luth. Tübingen 2004.
Nach dem Stuhmsdorfer Waffenstillstand mit Schweden (1635), welches in Danzig einen Zoll auf verschiffte Waren erhoben und deshalb von der Stadt eine Vergütung verlangt hatte, sollte die Abgabe auf
das Vorkriegsniveau gesenkt werden, jedoch forderte der polnische König Wladislaus IV. Sigismund schon Anfang 1636 per Mandat von Danzig, Pillau, Memel, Libau und Windau einen dreieinhalbprozentigen Zoll auf in den Häfen ein- und auslaufende Waren. Zu den Kommissaren gehörte Gerhard v. Dönhoff [s. Beil. I K 4],
der politische Berater Kg. Wladislaus’ und Förderer von Opitz, der den Schwedenzoll in Danzig schon Anfang September 1633 für seinen König inspiziert hatte. Wladislaus begnügte sich sodann mit der Forderung nach einmaligen Zahlungen, damit er auf die Erhebung des Seezolls verzichtete. Er ist damit aber nur bei Danzig
durchgedrungen. Von Mai 1637 an forderte der König von Danzig wie auch von anderen preußischen und kurländischen Seestädten erneut einen Zoll und ließ durch Isaac Spiring am 5. 10. 1637 n. St. vier auf der Danziger Reede liegende Schiffe bemannen und bewaffnen. Sein Bruder Arend Spiring bemächtigte sich des
Hafens Pillau, jedoch kündigten Danzig und Pillau an, daß kein Schiff, welches den Blockierern Zoll bezahlt habe, künftig passieren dürfe. Nicht nur unterstützte Kf. Georg Wilhelm v. Brandenburg (FG 307) die Maßnahme für sein Herzogtum Preußen, sondern der dänische König, einer der Garanten des Stuhmsdorfer
Waffenstillstands, ließ am 1. 12. 1637 n. St. sogar vier Kriegsschiffe in Danzig einlaufen und zwei polnische Kriegsschiffe nach Kopenhagen bringen. (Der Sekretär Johann Chemnitz war im Danziger Auftrag an den dän. Hof gereist.) Der poln. Vizeadmiral Klaus Becker verzog sich nach Vladislausburg b. Putzig, Spiring wollte
den Zoll (ohne Erfolg) in der Marienburg abstatten lassen, Dönhoff aber begab sich zusammen mit dem Sekretär und Unterkämmerer Jacob Maximilian Freder für die Zeit vom 19. 12. bis zum 26. 12. 1637 als kgl. Gesandter nach Danzig. Er vermochte den Rat der Stadt jedoch nicht zum Einlenken zu bewegen. In einem zu
Köpenick am 29. 6. 1638 geschlossenen Vergleich mit Kf. Georg Wilhelm, den der König im August ratifizierte, einigten sich Wladislaus und der Kurfürst darauf, für zwei Jahre in Pillau und Memel einen vierprozentigen Zoll auf ein- und ausgeführte Waren zu erheben, dessen Einnahme trotz der anerkannten Zuständigkeit des
preußischen Herzogs den durch den König protegierten Brüdern Spiring (s. u.) übertragen wurde. Auf dem preußischen Landtag von Graudenz 1638 wurde dagegen die Ausrüstung einer polnischen Flotte zur Eintreibung des Zolls bzw. zur Überwachung der Seeblockade ausgeschrieben. Auf dem polnischen Reichstag im
Frühjahr 1638 wurden die Danziger Ratsmitglieder ihrer Ehren und Güter für verlustig erklärt, sie sollten wegen Meineids und Majestätsverbrechens vor Gericht gestellt werden. Obgleich der König schließlich Danzig wiederum die Abgeltung des Zolls durch eine Geldsumme zugestand, kehrte Kg. Wladislaus IV. Sigismund
dennoch zu seiner ursprünglichen Forderung zurück. Eine Danziger Gesandtschaft zum König nach Wilna blieb 1639 ebenso erfolglos wie die Zusammenkunft des Königs und des Kurfürsten in Grodno und in Ortelsburg (b. Allenstein). Die dort erlangte Zusage einer Abgeltung des Seezolls durch eine Pauschalzahlung hob
der Reichstag zu Warschau im selben Jahr auf. Auch protestierte Dänemark und verlangte von den Schiffen auf dem Weg nach Pillau oder Memel den doppelten Sundzoll. Der Streit setzte sich jahrelang fort, belastete die Agenda der Reichstage und geriet letztlich in Vergessenheit. Er verband sich mit einem
anderen
politischen Skandal, der die Machtlosigkeit und Rechtsunsicherheit des damaligen polnischen Königtums zeigte. Die Delfter Teppichweber Spiring, denen Kg. Gustav II. Adolf v. Schweden das Recht erteilt hatte, sich seit 1626 an allen Danziger Waren, Schiffen, Geldern und anderen Mobilien zum Ausgleich für ein von ihnen
beanspruchtes Danziger Erbe schadlos zu halten, begannen, in Pillau und anderen preußischen Häfen Zölle zur Finanzierung einer polnischen Flotte zu erheben. Sie zahlten selbst keinen Zoll, hatten nach 1635 weiter mit den Schweden paktiert, aber auch den polnischen König umworben, damit er sie zu preußischen
Zollverwaltern erhöbe. Der König, der das Danziger Erbe des 1614 gestorbenen Christian Duissen eingezogen hatte, bot vergeblich die Rückerstattung der Erbsumme von 15.348 ungarischen Gulden an. Er erteilte darauf Danzig einen Revers d. d. 7. 2. 1636, der die Stadt vor allen Ansprüchen der Brüder Spiring schützen
sollte. Im Herzogtum Preußen beseitigte Kf. Friedrich Wilhelm v. Brandenburg (FG 401) einseitig im Frühjahr 1641 den Zustand, berief Albrecht Spiring ab und begrenzte die polnischen Einkünfte aus dem Zoll.
Theatrum europaeum III (2. Aufl. 1644), 924 (HAB: Ge 4° 54); DER STADT DANTZIG
Historische Beschreibung WORJNNEN Von dero Vhrsprung/ Situation, Regierungs-Art/ geführten Kriegen/ Religions- und Kirchen-Wesen außführlich gehandelt wird. Verfasset ... durch REINHOLD CURICKEN ... 1645. Anitzo ... außgegeben VON GEORG REINHOLD CURICKEN. ... 1686. ... vermehret und continuiret
(Amsterdam und Dantzigk: Johan u. Gillis Janssons von Waesberge 1688), 234 u. 246–249 (HAB Gm 4° 255); Gottfried Stolterfoth: Kurzgefaßte Geschichte und Staats-Verfassung von Polnisch-Preußen, in alten und neueren Zeiten. Danzig: Daniel Meißner, 1764, 257–269 (HAB: Gm 3793); Gotthilf Löschin: Geschichte
Danzigs von der ältesten bis zur neuesten Zeit. Zum zweiten Male bearb. 2 Bde. Danzig 1822–1823, I, 325–329; Urkunden und Actenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, hg. Bernhard Erdmannsdörffer I ( Berlin 1864), 11ff. u. 20–33; Gustav Sommerfeldt: Zur Geschichte des
Pommerellischen Woiwoden Grafen Gerhard von Dönhoff († 23. Dezember 1648). In: Zs. des Westpreuß. Geschichtsvereins 43 (1901), 219–265; Max Hein: Johann v. Hoverbeck. Ein Diplomatenleben aus der Zeit des Grossen Kurfürsten. Königsberg i. Pr. 1925, 14–25; Władysław Czapliński: Polska a Prusy i Brandenburgia
za Władysława IV. Wrocław 1947, 190–218; Horst Kempas: Seeverkehr und Pfundzoll im Herzogtum Preußen im 16. und 17. Jahrhundert. Bonn 1964, 88–93 u. 96–109; A. Maczak in: Historia Pomorska. Oprac zbiorowe pod. red. Gerarda Labudy. Poznań 1969–2003, t. II, cz. 1, 469–70; Die Staatsverträge des Herzogtums
Preußen, bearb. v. Stephan u. Heidrun Dolezel. Tl. 1: Polen und Litauen. Verträge und Belehnungsurkunden 1525–1657/58. Köln usw. 1971, 150–156; Maria Bogucka: Die preußische Huldigung. Warszawa 1986, 191–196; Dick van Stekelenburg: Michael Albinus „Dantiscanus“ (1610–1653). Amsterdam 1988, 91 Anm. 33;
Handbuch der Geschichte Ost- und Westpreußens. Hg. Ernst Opgenoorth. Tl. II.1: Von der Teilung bis zum Schwedisch-Polnischen Krieg 1466–1655. Lüneburg (1994), 131ff.; Bogdan Wachowiak (przy wspól-udziale Andrzeja Kamieńskiego): Dzieje Brandenburgii-Prus na progu czasów nowożytnych (1500–1701). Poznań
2001 (Historia Prus. Naroziny — Mocarstwo — Obumieranie. Tom I), 330 u. 331. Vgl. RA København: T K U A 301, Briefe des dän. Residenten in Danzig, Francis Gordon, an den dän. Senator und Kanzler Christian Frisius Herr auf Kragerup, d. d. 13./ 23. 12. 1637, o. D. (1638), 12./ 22. 4. 1639 u. 7./ 17. 6. 1639. Zum Zollstreit
vgl. Beil. I,
Opitz-Brieferepertorium, Nr. 251 (Opitz an Johann Rist [FG 467. 1647], 9. 9. 1638), außerdem 380207, 380501,
Opitz-Brieferepertorium, Nr. 242 (Opitz an Friherre Axel Oxenstierna [FG 232], 10. 6. 1638), 380625 K 2,
Opitz-Brieferepertorium, Nr. 247
(Hugo Grotius an Opitz, 27. 7. 1638),
Opitz-Brieferepertorium, Nr. 252 (Opitz an Georg Rodolf Weckherlin, 4. 10. 1638),
Opitz-Brieferepertorium, Nr. 262 (Opitz an Friherre Axel Oxenstierna, 17. 2. 1639) u.
Opitz-Brieferepertorium, Nr. 273 (ders. an dens.,
16. 7. 1639).
Es gab keinen Krieg. Zur Hoffnung auf einen Vergleich mit dem Osmanischen Reich im Jahre 1638 vgl. 380501.
S. Beil. I mit diesem Brief Dietlofs v. Tiesenhausen (FG 208) an Friedrich v. Schilling. Der abwechselnd als Obrist in schwedischen, weimarischen und kursächsischen Diensten stehende Kurländer lebte nach seinem Rücktritt (April 1636)
als Gutsbesitzer bei Danzig und verkehrte offenbar häufig mit Opitz. Vgl. 380207. Vgl. zu Tiesenhausen
Conermann III, 216f.;
Engerisser, 167, 182 u. 195.
Zu Dönhoff und zur Heimführung dieser Dame s. Beil. I mit K 4 u. 5.
Opitz wiederholt hier Tiesenhausens Antwort an Schilling, s. Beil. I.
K I
1 Reede, aus mnd. rêde, reide.
Mnd. Handwb., 295f. Zum Zollstreit s. oben K 5.
2 Dieser Ständetag in Warschau dauerte vom 10. 3. bis zum 1. 5. 1638 n. St. Vgl. 380320 K 8.
3 Kg. Wladislaus IV. Sigismund v. Polen heiratete am 12. 9. 1637 n. St. Ehzn.
Caecilia Renata v. Österreich. Martin Opitz v. Boberfeld (FG 200) verfaßte auf diesen Anlaß seine latein. Prosagratulation (Kupfertitel): FELICITATI. AVGUSTAE HONORIQVE. NVPTIA. SERENISSIMOR. PRINCIPVM VLADISLAI. IV. POL. SVEC. QVE. REGIS. ET CAECILIAE RENATAE ARCHIDVCIS AVSTRIAE. D. D. MART. OPITIVS
MAIEST. EOR. DEVOTISS. GEDANI, APVD A. HVNEFELDIVM. [1637]. S.
Dünnhaupt: Handbuch, Art. Opitz, Nr. 175.1–3;
Szyrocki: Opitz (1956), Nr. 192; Stadtbibliothek Frankfurt a. M. Flugschriftensammlung „Discursus politici“ des Johann Maximilian Zum Jungen. Bearb. v. Paul
Hohenemser. Frankfurt a. M. 1930, Ndr. Hildesheim, New York 1977, 197. Christophorus Colerus übersetzte den Titel ins Deutsche: MARTINI OPITII ... Glückwunschung Auff der Königl. Majestät zu Polen vnd Sweden VLADISLAI IV. Beÿlager. Auß dem Latein übersetzt (Danzig: A. Hünefeld [1637]). S.
Dünnhaupt:
Handbuch, Art. Opitz Nr. 175.4–5;
Szyrocki: Opitz (1956), Nr. 193; Hohenemser (s. o.), 195 u.197.
4 Reichsgf. (d. d. 11. 1. 1635) Gerhard v. Dönhoff (15. 1. 1590 –
23. 12. 1648 n. St.), Starost von Behrend, Felin, (seit 1643 auch Schöneck u. Lodz), Ökonom der Marienburg (1635), 1642–43 Kastellan v. Danzig, 1643 Wojewode v. Pommerellen u. Landesschatzmeister im kgl. Preußen und Oberhofmeister der poln. Kgn. Luisa Maria. Der reformierte D., ein Förderer von Opitz, war ein Freund
Kg. Wladislaus’ und wichtiger Berater in der polnischen Ostseepolitik, Organisator der Flottenrüstung und Kommissar des Danziger Seezolls. S. zu obigem Brief K 5. Durch ein kgl. Mandat v. 21. 3. 1638 n. St. errang Dönhoff die Gleichstellung der Reformierten mit den Lutheranern in Danzig (Gebrauch ihrer Kirchen und zur Hälfte
des Gymnasiums und der Dreifaltigkeitskirche; städt. Unterhalt der Geistlichen und Lehrer; Reservierung eines Drittels aller städt. Ämter und Funktionen). Vgl. Sommerfeldt (K 5);
EST V T. 145; Altpreußische Biographie. Hg. Ch. Krollmann. Bd. 1 (Königsberg 1941), 138; Słownik Biograficzny Pomorza
Nadwislańskiego Tom 1 (Gdańsk 1992), 316f. (s. v. ‚Denhoff’; mit Lit.); Hans-Jürgen Bömelburg: Między Inflantami, Prusami i Rzeczpospolitą, Kariera rodu Denhoffów (1580–1650), in: Prusy i Inflanty między średniowieczem a nowożytnością: państwo - spoleczeństwo - kultura / zbiór studiów pod red. Boguslawa Dybasia i Dariusza
Makilly. Toruń 2003, 125–138.
5 Sibylla Margaretha (1620–1657), Tochter des reformierten Hz.s Johann Christian in Schlesien zu Brieg, dessen drei Söhne Christian, Ludwig IV. und Georg III. 1648 in die FG aufgenommen wurden (FG 505, 508 u. 520). Der Artikel „dey“
(die) zeigt vielleicht altpreußischen/ baltischen Einfluß. Vgl. unten auch „Früheleing”. Opitz, der der Neuvermählten an deren Hochzeitstag seine
Geistl. Poemata(1638) widmete (6. 11. 1637), nahm an der Hochzeitsfeier oder Heimführung teil.
6 Reichsgf. (u. Reichsfürst) Caspar v. Dönhoff (um 1570–1645), Bruder Gerhards v.
D. (s. Anm. 4) u. Wojewode von Sieradz, und Bf. Jan Lipski v. Kulm warben im Auftrag Kg. Wladislaus’ IV. um die Hand der habsburgischen Prinzessin Caecilia Renata in Wien. Vgl. Christoph Hartknoch:
Preussische Kirchen-Historia (Franckfurt am Mayn u. Leipzig: Simon Beckenstein/ Buchhändler in Danzig 1686), 165 (HAB: Tp 185). D., der schon mit seinen Brüdern Gerhard (s. Anm. 4) und Magnus Ernst d. d. 11. 1. 1635 zum Reichsgrafen erhoben worden war, wurde nach
Frank I vom Kaiser zum
Reichfürsten und L. (mit seinen Verwandten) zum Grafen (d. d. Wien 8. 8. 1637) erklärt. Nouvelle biographie générale; publiée par MM. Firmin Didot Frères, sous la direction de M. le Dr. Hoefer. Tome 14 (Paris 1858), 432 (D. wies die Ehre angeblich aus polnischem Nationalstolz ab); Dykcyonarz biograficzno-historyczny. T. 1–2.
Warszawa 1844, I, 328 (gefürstet); Słownik Biograficzny Pomorza Nadwiślańskiego I, 317f. (s. v. ‚Denhoff’; mit Lit.). Vgl. Anm. 4 (Bömelburg).
7 Vgl. die diesbezügliche Mitteilung von Opitz in 371030.
8 Der junge Wilhelm Heinrich v. Freyberg (FG 439. 1645), Bruder von Tiesenhausens Gattin (s. Anm. 13, vgl. Anm. 9), sollte nach Studien in Bremen und
Altpreußen und einer Kavaliersreise in Frankreich und den Niederlanden schließlich als Hofmeister des jungen Pfalzgrafen Moritz (1621–1654; vgl.
EST I, T. 28;
Winterkönig, 359; Andreas Thiele: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europ. Geschichte. Bd. I.1. Frankfurt a. M.
21993, T. 138) auf der kgl. Seite am englischen Bürgerkrieg teilnehmen und erst 1642 nach einer schweren Verwundung nach Anhalt zurückkehren. S.
Conermann III, 529; vgl. auch Anm. 9, 380000 K 2 u. 380509 K 8.
9 Hans Ernst v. Freyberg (FG 140), Bruder Wilhelm
Heinrichs v. Freyberg und Schwager Tiesenhausens (s. Anm. 8), Kammerjunker, Stallmeister und Kriegskommissar F. Ludwigs. S.
Conermann III, 139f.
10 Der Satz ist mehrdeutig. Da es damals keinen Danziger, westpreußischen oder gar anhaltischen Superintendenten dieses Namens gab, kann nur
der anhaltinische Gesamtrat und Kanzler von Anhalt-Zerbst, Martin Milagius (FG 315. 1637), gemeint sein, der den Köthener Superintendenten und Hofprediger F. Ludwigs, Daniel Sachse, grüßen sollte. Vgl. Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945.
Bd. 1. Hamburg 1968 (Sonderschriften des Vereins f. Familienforschung in Ost- u. Westpreußen, 11);
Graf: Anh. Pfarrerbuch;
Beckmann; Hartknoch (s. Anm. 6); Curicke (s. K 5).
11 Das Dorf Nassenhuben (in der Danziger Niederung) besaß nach Löschin (s. K 5) I, 325 der Danziger Bürger Gerhard v. Prönen, „Capitaneus Sobouidzen
sis“, nachdem er es von Johann v. Werden, „Succamerarius Pomeraniæ Capitaneus ... Nouensis“ für
135.000 fl. polon. gekauft hatte. Vgl. die Bestätigung des poln. Königs Wladislaus IV. Sigismund d. d. „Varsaviæ Feria secunda ante Festum Nativitatis Beat
issimæ Virginis Mariæ proxima Anno Dni. Millesimo Sexcent
esimo Trigesimo Nono” (Archiwum Głowne Akt Dawnych,
Warschau: M. K. 185, Bl. 591v–593r). Prönen konnte es erst nach langem Prozeß gegen die Stadt Danzig 1643 zusammen mit den Dörfern Mutterstrenz und Hochzeit retten, verlor aber das gepachtete kgl. Amt Sobbowitz. Er hatte nach dem Stuhmsdorfer Waffenstillstand mit den Gebrüdern Spiring paktiert und von der Stadt
Einkünfte aus dem ehemaligen schwedischen Seezoll verlangt. S. K 5. Vgl. Gerhard Klemm: Sechs Jahrhunderte Nassenhuben und Umgebung. Geschichte der Dörfer Krampitz, Hochzeit und Neunhuben. Festschr. zum 600jähr. Jubiläum. Danzig 1936.
12 Köthener Hofdamen. Die Erstgenannte ist die Kammerjungfer Anna Dorothea v. Freyberg, Schwester von Tiesenhausens Gemahlin und 1652 Gattin von Christian Ernst (v.) Knoch (FG 268) in dessen zweiter Ehe. Zu Anna Dorothea vgl. Anm. 13, ferner
370715 K 13 u. 371127.
13 Wohl Kosename (
DW VI, 2183) für Tiesenhausens Gattin. Sie hieß eigentlich Maria Sibylla
(† 10. 6. 1690) und war die Tochter des verstorbenen anhaltischen Landrats und Köthener Geheimen Rats Ernst v. Freyberg (FG 75).