K
Eine Liste der ersten 315 FG-Mitglieder und ihrer Gesellschaftsnamen. Vgl.
371220 I. Zur signifikanten Bezeichnung „Academiques“ für Mitglieder der FG vgl.
auch 280304 K 3, 280411 K 8, 290310, 371028 („Accademiques“), 371117
(„Academiques“), 380423 („Accademiques fructifians“) u. 380616
(„Academiques“).
F. Ludwigs Dichtung „Kurtze Erzehlung Von dem Erdichteten
Cupidine“, von der
einst ein von F. Ludwig mehrfach versandter eigenständiger Druck existiert haben
muß. S. 371027 K 2. Zur Schreibweise „poisie“ vgl.
Huguet VI, 46.
Nach einer wohl von F. Ludwig durchgesehenen Liste der ersten 449
Gesellschafts-
namen aus dem Jahre 1645 (HM Köthen: V S 449d) und nach
Hille, 163
ist Le Singulier (bei
Hille ital. Jl Singolare) die Verdeutschung des Namens des
Einfachen (FG 279), der in anderen Köthener Listen auch Le Simplé, Le Simple,
L’Uniquè, ital. Lo Scampio heißt. Demnach kann es sich im vorliegenden Brief bei
„Le Singulier“ um den holstein-schaumburg. Drost von Pinneberg, Ernst v.
Wietersheim (FG 279. 1638; 1638 vor Glückstadt ertrunken) handeln, der im
fruchtbringerischen Briefwechsel 1637/38 ansonsten keine Rolle spielt. Nach
derselben Namensliste von 1645 wurde „Der Sonderbahre“ (FG 284) durch frz. Le
Particulier und ital. Jl Singolare (vgl.
Hille, 164: Le Particulier bzw. Jl
Paricolare
[sic]) wiedergegeben. Dagegen findet man in einer anderen Liste der
ersten 357 Mitglieder von 1641 (LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Köthen A 9a Nr. 167,
Bl. 5r–8r) den Sonderbaren mit „Le Singulier“ übersetzt (Ernst v. Wietersheim
erscheint dort als „Le Simplé“), so daß „Le Singulier“ im vorliegenden Brief auch
Claus (v.) Sehested (FG 284), damals ebfl. Hofmarschall zu Bremen, sein könnte,
zumal in 380125A von „le peculier ou Singulier“ gesprochen wird und
peculier lt.
Littré III, 1027 bis ins 16. Jahrhundert auch in der Bedeutung
particulier
erscheint, was für Sehested spräche. Vgl. auch 371117, 371222 K 1, 380125A u.
380210. F. Ludwig erwähnt den Namen „Sehstedt“ außerdem im Zusammenhang mit dessen
Wappen in 380100.
Jean Du Bec-Crespin (um 1540–1610) : HISTOIRE | DV GRAND | TAMERLANES, | OV |
SONT DESCRITS LES | RENCONTRES, ESCARMOV- | ches, batailles, sieges, assauts,
escal- | lades, prinses de villes & places for- | tes, deffenduës &
assaillies auec plu- | sieurs stratagemes de guerre, qu’il a | conduits & mis
a fin, durant son | regne, de quarante ou cinquante | ans: Auec autres
instructions pour | la guerre, qui ne doiuent estre igno- | rées de ceux qui
veulent attaindre à | la science des armes. | Tirée des monumens antiques des Ara-
| bes, par Meßire IEAN DV BEC, | Abbé de Mortemer. | Nouuellement reueuë, &
corrigée. | [Ziervignette] | A ROVEN, | Chez L
oys L
ovdet, demeurant | à la ruë aux
Iuifs, prés le Palais. | [Linie] | M. DC. XIIII. HAB: 589.14 Hist. 12° (4), 212
Bl. Die „Epistre av lecteur“ (Bl. A ijr – A 3r) ist gezeichnet Mortemer, 23. 3.
1594. Ihr folgen zwei französ. Gedichte, nämlich ein „Huitain“ und ein „Qvatrain“
von „Maineville“ (Bl. A 3v), sowie ein Sonett von „D. Dvthot“ (Bl. [A 4]r), das
Werder als Vorlage seines eigenen Widmungssonetts für die deutsche Übersetzung des
Tamerlan diente. Vgl. 380321 K 6 u. 11, 380405 I). Der Text ist in vier Kapitel
untergliedert, wobei das vierte mit Ziffer „III“ fehlnumeriert ist (s. Bl. 108v).
— Die Erstausgabe des insgesamt sehr seltenen Werkes erschien in Rouen 1595, vgl.
Arbour, Nr. 1879. Weitere Ausgaben von 1602 bis zur genannten Ausgabe Rouen 1614
in
BN XLII, 323f. Vgl. 370902 K 11;
Conermann: Ludwig und Christian II. von
Anhalt, 460–469.
Johann Joachim v. Wartensleben (FG 108), vgl. 370902 K 13.
Herman Wrangel af Salmis, schwed. Feldmarschall, damals mit seinen Truppen in
Vorpommern stehend. S. 370715 K 7 u. 370722 K 5. Von einer im Herbst 1637
verlorenen Schlacht Wrangels liegen uns keine Nachrichten vor. Wohl aber hatte
sich seit Oktober 1637 die Lage für die an der pommerschen „Seekante“ stehenden
Schweden unter den Befehlshabern Johan Banér (FG 222; s. 370715 K 6) und Wrangel
bedrohlich zugespitzt. Bis zum Ende des Jahres wurden sie durch das Vordringen der
Kaiserlichen unter Gf. Matthias Gallas auf einen schmalen Küstensaum in
Hinterpommern zurückgedrängt; sogar Usedom und Wolgast gingen zwischenzeitlich
verloren. Vgl. 370805 K 6. Auch nach dem Rückzug Gallas’ aus Vorpommern (Ende
Dezember 1637) und der Wiedereinnahme der kurz zuvor dort verlorenen Stellungen
blieb die Lage des schwedischen Heeres desolat. Es herrschte in den ausgemergelten
pommerschen Winterquartieren an allem Mangel und zudem große Gefahr der Meuterei.
Zwar hatten die Kaiserlichen mit Klitzings Eroberung von Gartz (21. 2. 1638) und
der kursächsischen Eroberung der Warnemünder Schanze im März 1638 einige
militärische Erfolge, jedoch setzten auch ihnen Hunger und Krankheit enorm zu.
Erst im Sommer 1638, durch schwedische Lieferungen verstärkt, wendete sich das
Glück, als Banér mit über 20.000 Mann zu Fuß und
Roß zum Feldzug aufbrach und
Gallas zurücktrieb — bis ins Magdeburgische, wobei Tausende ksl. Soldaten zugrunde
gingen. Vgl.
Pufendorf: Kriegs-Geschichte, 395ff., 427, 434ff.;
Englund, 162ff.
Johann Stöcker (FG 133. Der Vortreffliche/ L’Excellent).
Christoph Deichmann (FG 288. Der Lautere/ Le Pur).
Listen, welche die Mitglieder chronologisch mit ihren deutschen und ins
Französische übersetzten Gesellschaftsnamen aufführen, liegen im
fruchtbringerischen Aktenbestand der Köthener Periode mehrfach vor.
I. HM Köthen: V S 449d: „Nahmen der Fruchtbringenden Gesellschafft.
Les Noms des
Accademiques Fructifians“ (chronologisch Nr. 1–449, d. h. Mitgliederstand 1645;
Schreiberh., wohl von F. Ludwig durchgesehen);
II. HM Köthen: V S 449e: „Jn Privatis: d
en 1. Octobr. 1645:“ (chronologisch Nr.
440–457, d. h. Stand 1646; Nr. 450 und 451 nur mit dt. Gesellschaftsnamen; F.
Ludwigs H.);
III. HM Köthen: V S 449g: Eine an Christian Ernst (v.) Knoch gesandte kurze Liste
von F. Ludwigs H. (22 Namen; vgl. dazu 380202);
IV. LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Köthen A 9a Nr. 167, Bl. 5r–8r: „Nahmen der
Fruchtbringenden Gesellschafft.
Les Noms des Accademiques Fructifians“
(chronologisch geordnet Nr. 1–357, d. h. Stand 1641; Schreiberh.); 390909I
V. A. a. O., Bl. 11r (chronologisch Nr. 324–353, d. h. Stand 1641; Schreiberh.);
VI. Eine nicht von F. Ludwig approbierte Liste der Gesellschaftsmitglieder Nr.
1–457 mit den dt. Gesellschaftsnamen und den französischen., italienischen und
lateinischen Übersetzungen derselben in Hille, 145–175 (Stand 1646).
Listen allein der französischen Gesellschaftsnamen:VII. HM Köthen: V S 449f. (das chronologisch letzte hier aufgeführte Mitglied ist
Nr. 449: Le Tournant, wie oben in Liste I., also Stand 1645; Schreiberh. ?);
VIII. LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Köthen A 9a Nr. 167, Bl. 9r–10v: „
Les Noms des
Accademiques Fructifians. En François.“ (Chronologisch Nr. 1–339, also Stand 1639,
Nr. 1–317 Schreiberh. mit Ergänzungen von F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg [FG
51]; Nr. 318–339 F. Christians II. H.; vgl. dazu 380202).
Neben
Hille (s. o., Nr. VI.) liegen weitere gedruckte Listen der französischen
Gesellschaftsnamen nicht vor. Vgl.
Conermann II, 52f.
Innhausen hat seine Absicht, dem Wunsch F. Ludwigs zufolge eine vollständige Liste
der ins Französische übersetzten Gesellschaftsnamen vorzulegen, nicht
verwirklichen können. Mit 380202 übersandte F. Ludwig eine bereits in
Zusammenarbeit mit Christian Ernst (v.) Knoch (FG 268) erarbeitete frz. Liste
seinem Neffen, F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg, mit der Bitte um
Korrekturdurchsicht. Innhausen entschuldigte sich selbst noch einmal in 380616 für
sein Versäumnis. Zur Übersetzung der FG-Gesellschaftsnamen ins Französische vgl.
außerdem 371117, 380100, 380202 u. 380423. Zu Mitgliederlisten und ihrer
Zirkulation in der FG allgemein vgl. auch 371028 K 16.
Heinrich Schumacher (FG 359. 1641). Am 1. 10. 1637 wurde Schumacher, der
vermutlich mit F. Ludwigs Sohn Wilhelm Ludwig (FG 358. 1641) in die FG aufgenommen
wurde, Hofrat in Köthen, s.
Conermann III, 412.