Dieser Widmungsbrief an den ehemaligen schwedischen Obristen (bis 1635),
Unterdirektor der anhaltischen Landschaft, später (1645) kurbrandenburgischen
Obristen, Geheimen Rat und Amtshauptmann Diederich v. dem Werder (FG 31) gehört in
den Kontext eines größtenteils verlorenen Briefwechsels (s. 260831) zwischen
Martin Opitz v. Boberfeld (FG 200) und seinem Dichterkollegen. Werder, der
bedeutende Tasso-, Ariosto- und Loredano-Übersetzer und Verfasser vieler
geistlicher Sonette, Psalmengedichte und Trostlieder, war wohl der entschiedenste
Förderer des ,Gekrönten’ in der FG. Opitz stellte den Widmungsbrief, der unter den
Vorzügen des adligen, ritterlichen, welterfahrenen, sittenfrommen und verständigen
Herrn erwartungsgemäß nicht dessen poetische Fähigkeit erwähnt, dem zweiten Teil
einer neuen Sammelausgabe seiner weltlichen Gedichte voran, deren erster Teil F.
Ludwig, dem Oberhaupt der FG, dediziert ist (s. 250700). Vgl. auch Opitz’
Widmungsgedicht an Werder in 340912. Der erste Teil der Sammelausgabe konnte schon
1638 und nochmals 1639 erscheinen, während der zweite Teil erst postum 1644 in
Frankfurt a. M. ans Licht der Öffentlichkeit trat. Vgl. dazu 371126; ferner Erich
Trunz im Nachwort zu seiner Ausgabe von
Opitz: Weltl. Poemata (1644) II und ebenda
die von Marian Szyrocki zusammengestellte Opitz-Bibliographie, S. 218*:
Szyr., Nr.
250. Werder vermißte diese Widmung irrtümlich in
Opitz: Poemata (1637), einem
(nichtautorisierten) Nachdruck der Ausgabe
Opitz: Poemata (1629) I–II. Vgl. 380507
u. 380625.