Text
Erinnerungen
Bey des Bernhardi lob und Jubelgesang
Auf deutsch Reimweise
gegeben
1.
An Jesum dencken macht uns freud’
Erfult das hertz mit liebligkeit
2 Ob honigseim, und was ie ward,
Jst seine susse gegenwart.
Ach mein Herr Jesu Christ, laß nimmermehr nicht wancken
3 Von deinem wort und dir mein hertz, sinn
a und
b gedancken
Gieb, das ich dich erkenn’, und mich in dir erfreu’,
Ach mein Herr Jesv Christ, in dir mich mache neu.
2.
So lieblich man nicht singen thut
So frolich ist kein guter muht,
Man dencket nichts das susser wer’
Als Jesus, Gottes Sohn mein Herr.
Wan ich die Stimm’ erheb’ Herr lasse sie erschallen
Was dir, mein Gott und Herr alleine mag gefallen:
Hör’ ich was, denck’ ich was, das sey dahin gericht,
Das ich meins hertzens trost vergesse nimmer nicht.
3.
Auf Jesum hoft wer buße thut,
Wer ihn ruft an empfeht
4 sein gut,
Wer dich sucht, dem du gutig bist
Er findet dich und nimmer mißt
Gleich wie das schif erhelt der ancker tief gesencket
Mein Heiland tröstet so mein hertz mit reu gekräncket
Mich laß nicht sincken Herr, wan ich nun bin gar las
5 Vielmehr laß fuhlen mich, das ich dich gantz vmbfaß.
4.
Christ ist der Hertzen kron’ und wonn’
Ein Brunnenquel, der Sinne Sonn’
Du gehest über alle freud’
Und alle die begierligkeit
2O Brunn’ o Sußigkeit daraus das leben quillet,
O licht das mein gemut mit hellem glantz’ erfullet.
2 Bleib bey mir
c meine freud’, ich wuntsche mir nichts mehr
Es ist nichts auf der welt das druber ich begehr.
5.
Dis mag uns preisen keine zung
Kein buchstab oder rechenung.
Wers hat erfaren glaubets frey,
Was Jesum hertzlich lieben sey
Der Menschen zung ist nichts, sie kan es nicht aus sagen,
Die
d zahl nicht reichet aus
e , damit man sich möcht plagen
Was Jesum lieben sey: Man stehet gar bald an
Wer einmal hat geliebt, derselb’ es sagen kan.
6.
Jch Jesum such’ in meinem
f Bett’
Wan mein hertz gantz verschlossen steht
Jn mir und dan auch offentlich
Wil jch ihn suchen mechtiglich.
g Steh’ auf mein hertz’
h ietzo zu suchen und zu finden
Was dich mit Jesu kan genau genug verbinden
Dein Bett ist anders nichts dan ein verlasner platz,
Wan du nicht Jesum hast bey dir den höchsten schatz.
[Handschrift: [103v]] 7.
Mit dir Maria in der fruh’
Jch Jesum suchen wil mit Muh’
Jm Grabe mit des hertzens klag’
Das aug es nit
i der Geist vermag.
Ich klag’ ich wein’ ach Gott, das ich den nicht kan finden
Ohn den mir meine freud’ und trost wil gantz verschwinden
Ach öfne doch das Grab der dunckelheit, damit
Was nit mein Auge sieht, es sehe mein
j gemut’
2 8.
Mit weinen ich anhalten wil
Bis ich den platz mit seuftzen full’
2 Zu Jesu fußen werff’ ich mich
Und ihn umbfahe
6 kreftiglich.
Wan ich mein’ augen könt zu threnen quellen machen
So wolt’ ich tag und nacht am größten fluße wachen
Der Schlangentretter
7 steht für meiner Hertzen thur
Komm Jesu deine fuß’ o Herr seind lieblich mir.
2 9.
O Jesu, könig, wunderbar
Du Edler Siegsfürst offenbar
Die Suße welche doch kein Mann
Gnug ruhmen oder schätzen kan.
Der Honiggeber Löw’
8 ein Löwen hat bedeutet
Der überwunden hat, die Sußigkeit uns leitet
2 Jn Himmel zu der freud die nie kein aug gesehn
Kein ohr gehört, und nicht ins Menschen hertz kan gehn.
10.
Ach bleib bey uns hertzlieber Herr
Deins lichtes schein in uns vermehr’
Abtreib des Sinnes Tunckelheit
Full’ auf die welt mit sußigkeit.
Bleib bey uns liebster Herr, dan es wil abend werden
Dein licht laß leuchten noch auf dieser finstern Erden
Das nicht der schein lesch’ aus der gleich uns fuhret fort,
durch dunkeln thal des tods zur schönen Himmelspfort.
11.
Wan du in unser hertz kehrst ein
So leuchtet ihm der Warheit schein
die eitelkeit der welt vergeht
der wahren liebe hitz’ entsteht
Herr ich bin es nit wehrt, das du bey mir einkerest,
Dich wurdigst meines dachs, mich auch die warheit lehrest.
Fahr hin du eitelkeit fahr hin du schaum der welt,
Mein Herr und Heiland mir alleine wol gefelt.
12.
Gantz suße Jesu lieb’ uns ist
Und angenem zu aller frist,
Ja tausentmal mehr als ich sag’,
Und menschen zung’ aussprechen mag.
Der liebe ruf’ ist gut, die gutichlich entspringet
Aus Jesu mund und hertz’ in meine Seel’ eindringet,
Wan ich der zungen viel hett’ als da Blumlein tregt
Der fruling auch stets tut, der Mund sich kaum bewegt
[Handschrift: [104r]] 13.
Sein leiden das
k genug benehrt
9 ,
Und was sein blut uns
l hat beschert
Das wir erlöst von aller pein,
Nun können ewig selig sein.
Das leiden und die pein, die mein herr hat getragen,
Genug von solcher lieb’ als treue zeugen sagen,
Dadurch wir seind erlöst, das ein Mensch fur gericht
Dar steh’ und nicht erschreck’ ob
m iemand ihn anficht.
14.
Erkennet Jesum alle leut’
Halt seine lieb’ als eine beut’
Such Jesum nur inbrunstiglich,
Das feur wird schon vermehren sich.
Du liebe Seele such’, und las dich nit abwenden
Bis das du findest den der alles leid kan wenden
Brauch nur ein flämmelein, und such’ inbrunstiglich
Es brent schon liechter loh’ und wird vermehren sich.
15.
Also liebt den, der euch so liebt
Wol dem der Lieb’ umb liebe giebt
Zu dem Geruche lauffet hin,
Jhm’ opfert euer hertz und sin.
Fragst du mich lieber Herr mit Petro ob ich liebe
Ja Dich allein allein; mir deine liebe giebe
Nichts kan ich bringen mit zum opfer als ein hertz
Das sehr geängstigt ist, und liebt dich ohne schertz.
16.
Ein anfang Jesus aller gnad
Hofnung der freud’ im höchsten grad.
Ein brun der sußigkeit und Huld
Des Hertzens so lebt in Geduld.
Ich halt das Jsmael vom waßer hat getruncken,
Darin ein wenig sey vom Trinckegold gesuncken
Weil er darvon lebt auf
n , ward reich befand sich wol,
Wer Jesum liebt den brun des golds besitzen sol.
17.
Mir mein freund Jesu das zu gieb
Das ich empfinde deine lieb,
Durch deine gegenwertigkeit
Las sehen mich dein’ Herligkeit.
Wan ich nur einen blick der herligkeit möcht sehen,
Die auf dem hohen berg an Christo ist geschehen.
Wird schon der schmalste weg von dornen vol, iedoch
Stieg’
o ich hinnauf, wer’ auch der berg noch eins so hoch.
18.
Kan ich nicht reden, wie ich wil
Von dir, so schweig’ ich doch nicht still’,
Aus lieb’, ich
p wags, das mir ersetzt,
Mich deine freud’ Herr hoch ergetzt.
Hett’ ich ein’ Engels zung’, ich wolte Jesum preisen,
Wie er durch alle werck thut seine güt’ erweisen,
Er
q ists der uns erlöst. Er, wer es nimt in acht,
Hat alles wol gethan, hat alles wol bedacht
r [Handschrift: [104v]] 19.
Herr deine lieb’ o
k Jesu Christ
Des Hertzens rechte Labung ist
Sie machet sat doch ohn verdrus,
Der hunger komt im uberfluß.
Bist du’s Herr, laße mich hin auf dem Waßer gehen
Zu dir, damit ich dich und dein hertz möge sehen
Bist meine speis’ und tranck, bis in den tod verwund,
Werd’ ich von dir genehrt, werd’ ich von dir gesund.
20.
Wer dich geneust
10 dem hungert sehr,
Wer von dir trinckt dem durstet mehr,
Sie wißen weiter keine lehr’
Als Jesum lieben immermehr.
Wan ich soll’ eßen schon von des Eliæ speise
Davon er viertzig tag’ aus war auf seiner reise.
So meine Seele doch blieb hungerig und mat
Vom himmelbrote sie nur ihre Nahrung hat.
21.
Wen Christi Liebe gehet an
Wie Jesus schmeckt recht sagen kan
Gluck selig ist der das empfind,
Sein hertz noch mehr zu wuntschen find.
Wer bringt mir einen trunck des wassers, so vor allen
Mir ein verlangen macht, kein tröpflein laß’ entfallen
Du brunn zu Betlehem du lebendiger quell
Ach wie bist du so frisch, so heilsam und so hell
22.
O Jesu Engelische Zier
Wie suß’ in ohren klingst du mir,
Du wunder honig in dem Mund
Des Himmels Tranck durchaus gesund.
Mund, Ohren, hertz und sinn seind albereit gestillet,
Der Tranck vom himmel hat mein hertz mit lust erfull[et]
s 2 Mein mund ist aufgethan, zupreisen gottes Ehr’
Ein ieder der da hat zu hören ohren hör’
2 23.
Wol tausentmal schrey ich zu dir
Herr Jesu wan komst du zu mir
Wan du mir
t gibst gewissens ruh
Wan meine freude sättigst du,
Jch ruffe tausent mal wan werd’ ich dich Herr finden
Das meine Traurigkeit mir möge gantz verschwinden
Die mir komt wan ich bin ohn deine gegenwart
Wiewol ich überal gar embsig deiner wart.
24.
Dein immerwehrend’ heiße Lieb’
Ohn die ich fast ermattet blieb’
Jn Jesu honig fließend ist
Du frucht, und
u meines lebens frist.
Der Baum des lebens war vom leben selbst gesetzet
Jns mittel und verhüt, das niemand ihn verletzet:
Der baum hangt an dem baum davon der honig treuft
Des lebens so durch Mark und bein’ ins hertze schleuft
11 .
[Handschrift: [105r]] 25.
O Jesu höchste mildigkeit
Meins hertzens lust und freundligkeit
Wie unbegreiflich deine Gut
Und liebe rühret mein gemut.
Ich haß’ ich laß’ ich meß’ und faß’ mit ofnen armen
Die welt, die lust, die freud dan der ist vol erbarmen
Wan welt, lust, freud’ auf ihn allein sich hat gericht,
Wird viel zu gros die trew’, ich faß’ und laß’ sie nicht.
26.
Mir ist gut das ich lieb’ allein
Christ Jesum, und nichts anders mein’
Jch wil mir
v selbsten brechen ab,
Das ihm’ ich
w nur zu leben hab’.
Gold, geld, haab, gut, haus, hof, weib, kind, freund feind das leben,
Wans nicht kan anders sein, wil ich drein gerne geben
Das ich erlange nur das Perlein so mir liebt
x ,
Das mein Herr Jesus ist, und er mir selber giebt.
27.
O Jesu meine süßigkeit
Die Seele hoffend zu dir schreit,
Mein’ heiße zehren suchen dich,
Dein’ ich begehr’ ietzt inniglich.
Gleich wie der hirsch gejagt und müde heftig schreiet
Nach frischem Waßerquell’, und der ihn nur erfreuet
2,
So meine Seele schreit nach dir Herr Christ’ allein
Ach lieber Heiland,
y sol ich nit
z bald bey dir sein.
28.
An welchem ort ich immer bin,
Da steht zu Jesu gantz mein Sinn.
Wie wol ist mir, wan ich ihn find,
Wan ich ihn hab mein leid verschwind
Bin ich dan nicht gar wol nach diesem schatz gelauffen?
Hab’ angetroffen das so freuet mich mit hauffen
Nun seine gute wird und die barmhertzigkeit
Auf mir sein immerdar, ja bis in ewigkeit
29.
Als dan ich ihn umbfaß’ und kuß’,
Es ist mir mehr als Honig suß’,
Als dan ich glücklich an ihm hang’,
Weh’ es mir thut
aa wans wehrt nicht lang’
Ach das ich nur den Saum seins Kleides solt’ anrüren
Wie würde bald ich drauf erwüntscht[e]
ab Cosung spuren?
Er gibt mir gantz sein hertz mir ist geholffen schon,
Nun hab ich ewiglich die rechte freud’ und wonn’
30.
Jch sehe was ich sucht’ in hitz
Was ich begehrt’ ich schon besitz’
O Jesu mat fur lieb’ ich bin.
Mein hertz mir brent mein mut und sin.
Als Jacob lange hett’ im Kampfe wol gerungen
Nach seinem wuntsch’ es ihm ist endlich auch gelungen
Jch dich nicht laß’ er sagt Herr du mich segnest dan,
Und ward darauf gar bald mit segen angethan.
[Handschrift: [105v]] 31.
Wo Jesus also wird
k geliebt,
Die liebe bleibet unbetrübt
2:
Sie wird nicht lau, sie nimt kein end’
Je mehr und mehr sie wächst und brent.
Wer kan sein mat’ und doch am gantzen hertzen brenen
Kranck bin ich nicht und mus gleichwol frey rund
12 bekennen
Das deine liebe mich, Herr, schwecht und das darbey
Mein Hertz in liebe brenn und glimmend feurig sey
32.
Die liebe brent bestendiglich
Wird suß’ und lieblich wunderlich
Sie schmecket wol, gibt saft und kraft
Erquicket, machet gantz glückhaft.
Der lieben Sonnen glantz mus sich gar oft verstecken
Wan sie das schwartze Kleid der wolcke thut bedecken.
Allein die liebe die sich zwischen Christo find
Und seinem
[sic]ac kindern
ad , die nimmer mehr verschwind
s 33.
Der Himmel selbst die Liebe bringt
Durch Marck und bein die liebe dringt.
Die liebe das gemut’ entzünd,
Der geist da seine labung find
2.
Die Gabe welche gut herab vom himmel kommet,
Und was vom Himmel ist dem Menschen mercklich from[met]
s Die liebe gleichsfals thut, das hertz sterkt, labt den geist,
Dadurch sie dan genug den rechten ursprung weist.
34.
O sehlge brunst o brennend lust
Doch ohne Sünd als mir bewust.
O suße Kühlung die Got gibt
Dem der den Sohn von hertzen liebt
Am Pfingsfest hat der Wind und die zertheilte zungen
Gar viel genutzt, sie seind gar kreftig durchgedrungen
Dadurch ist angedeut, wer Christum recht lieb hat,
Kuhlung und brunst zugleich empfindet in der that.
35.
Der Jungfraw Marien blum Herr Christ
Der Liebe sußigkeit uns bist.
Dir sey lob ehr: O höchste Kraft
Die uns das himmelreich verschaft
Ein’ art der blumen ist, die sich zur Sonnen wendet,
Und fleißig folget nach, wo sich dieselb’ hin lendet
13 :
Wer Christo folgen wil, der bringt mit sich darvon,
Die rechte Seligkeit, dan er ist Blum und Sonn’.
36.
Mein liebster konig kom zu mir
Mich zeuch
14 zur herligkeit nach dir
Erschein’ in Klarheit dem
ae gemut
nicht mud’ Jch werd an deiner gut’.
af Das fromme völcklein lies sein Hosianna hören,
Weil es sonst anders nicht den Herren kont verehren
ag .
2 Es lobt den
ah der
ai da kam, nach dem der kommen wird
Herr Jesu komm, nach dir steht mein hertz und begierd’.
[Handschrift: [106r]] 37.
Viel heller bist du
k dan die Sonn’
Der beste Balsam von Sjon
Mehr suß’ als alle Süßigkeit
Weit vor geht deine liebligkeit
Die Kinder Jsrael da sie nicht trincken kunten
15 Das bittre waßer, bald zu murren starck begunten
16 Ein holtz thet Moses nein, da ward es gut zur stund’,
Der liebe dich befleiß’ auf das du bleibst gesund.
38.
Dan sein geschmack also bewegt
Und sein geruch sich an so legt,
Das meinem sinn’ in ihm geht ab,
Und ich in lieb’ ein gnügen
17 hab.
Als in dem Honigseim den Stab helt eingeduncket
18 Der tapfre Jonathan, hat ihme drauf geduncket
Er were wol erquickt, und seine augen rein
Wer Jesum hat gekost der wird viel frischer sein.
39.
Jn dir mein hertz hat seine lust,
Die liebe willig wird und just.
Auf dich mein Ruhm ist nur gestelt,
Du Heiland Jesu aller welt.
Jn Christo findet sich was ie gesucht ist worden
Und dis bekennet auch der gantze Christen orden.
Die Lieb’ und hertzens lust, ja die volkommenheit,
Von ihm’ ist uns der Ruhm und alles Heil bereit.
40.
Mein liebster kere wieder um,
Besitz und nutz dein eigenthum,
Den Feind du hast aufs haubt erlegt,
Darumb man dir das reich an tregt.
Ach liebster Herr wie weh thut mir das bittre scheiden,
Weil ich mus sein von dir hab’ ich sehr großes leiden.
Doch tröstet mich, das ich dort werde kommen hin
Da du bist, das ich stets bey dir leb bleib’ und bin.
41.
Wohin du wilst da folg’ ich bald,
Mir kan dich nemen nit gewalt
Nimst du mein hertz in deinen schutz,
Der welt, o Menschen lieb’, ich trutz
aj Der hirte sucht sein schaf, wan er eins hat verloren
Er suchts mit höchstem fleiß’, und das Ertz
19 hett’ erkoren
Hast mir genommen hin mein hertz, das ist die Sach’
Und mich nach dir verlangt, das ich dir folge nach.
42.
Jhr himmel eilet auch hervor,
Erhebet eure thor empor,
Sagt dem Sigsfursten Jesu Christ,
Willkommen bist du ieder frist.
So herlich kein Triumph könt’ uns gewiesen werden,
Als wan wir solten sehn, gezogen von der erden
Wie sich der Himmel neigt, und seine demut preist,
Den könig Jesum auch so schön wilkommen heißt.
[Handschrift: [106v]] 43.
Der Tugend konig
k auch der Ehr’
Nichts ist, das deinen Sieg vermehr’
Und du vergiebest unsre schuld,
Den Himmel gibt uns deine Huldt.
O könig Tugendreich, o konig aller Ehren
Nichts wehret dir den Sieg, nichts kan dir ihn vermehren
Der feind ist durch, dem Tod’ hast du gesieget ob
Und dir gebüret drumb ein ewigs herlichs lob.
44.
Du brunne der barmhertzigkeit
Dein glantz erstreckt sich weit und breit
Die Traurigkeit treib’ ab, so trub’
Und uns das licht der Glori gib
2.
Das der held Gideon die fackeln hat gestecket
Jn irdne töpfe nein, damit hat er entdecket
Wie das des himmels glantz auch auf der erden bleib’
Und manche finsternus auch traurigkeit vertreib’.
45.
Dein lob im himmel hoch erklingt,
Kein Chor ist der nicht von dir singt,
Die gantze welt Christ frölich macht,
Und uns den frieden hat gebracht.
Herr Jesu wer kont’ ie dein großes lob aussprechen
Die himmelische schar mus selbsten auch abbrechen,
Ach mein Herr und mein Gott ich mit verwundrung sag
Mit Thoma, dan dein lieb ich nit gnug preisen mag.
46.
Jm frieden Jesus herscht zur hand
Er übertrift Sinn’ und verstand,
Denselben mein gemut begehrt,
Wol mir, wan seiner ich gewehrt
O lieber Jesu nim dein kreutz die kron’ und wunden,
Die Striemen und dein blut vergoßen fur die Sunden
Die Gott zum zorn bewegt: Ach tritt doch in die mitt
Den edlen frieden bring’ Herr Jesu fur uns bitt.
47.
Nun Jesus gieng zum Vater hin
Des Himmels glantz ist mein gewin.
Mein hertz ist weg, o wunder sach’
Es eilt dem Herren Jesu nach.
Nun ist mein höchster schatz zum Vater hingegangen,
Und leßt mich hinter sich gantz sehnlich im verlangen,
Mein hertz ist auch hiernach, es mir rechtschaffen gieb,
Das deine mir auch laß’, und inniglich mich lieb’.
2
48.
Den laßt uns loben mit dem Mund’
Und mit gebett’ aus Hertzens grund,
Auf das er uns mit sich zugleich
Bald einfuhr’ in sein himmelreich.
Jetzt laßt uns unsre stimm’ auch Mund und hertz erheben
Die Ehre mit dem preis’ allein ihm’ ewig geben,
Das er behute uns fur Krieges not gefahr
Und bring ins himmelreich, das Amen sey und wahr[.]