Beschreibung der Quelle
Q HM Köthen: V S 544, Bl. 279r–280v [A u. Empfangsvermerk: 280v]
[Handschrift: [279r]], 280r leer; eigenh.;
Sig. — Veröffentlicht in
Ebeling, 195f.;
KE, 124f. (u. nach S. 122, Faksimile).
Bibliographisch erfaßt in
Szyrocki: Opitz (1956), 204;
Opitz-Brieferepertorium, Nr.
235;
Bürger, S. 1121 Nr. 175 u. 176
[sic].
Text
Durchlauchter, hochgeborner, Gnädiger Fürst vndt herr, herr,
E. Fürstl. Gn. seindt nebenst wündtschung gueter gesundtheit, ruhigen zuestandes vndt
aller Fürstlicher wolfarth meine vnterthänige dienste bevor, vndt habe von
Deroselbigen annoch gnädiger zueneigung gegen meiner wenigen person ich auß des von
Schilling schreiben hiebevor
1 mitt frewden vernommen, wundtsche nur daß ich einige
wege erdencken könne, wordurch ich mich solcher hohen gnade ferner möge fähig machen.
Anietzo v̈bersende ich meinen Psalter
2 : darff keine außführung darvon
thun, weil E. F. Gn. vrtheil so herrlich, daß sie von einem vndt dem andern die
entscheidung selbst am besten machen können. Jch hoffe der hiesige buchhandler
3 wirdt
nach Hamburg einen antheil der
exemplarien richten, domit sie mögen zertheilet vndt
vntergebracht werden. Meine weltliche getichte
4 erwarte ich verfertigt auff Ostern:
deren erster theil mitt E. F. Gn. hochlöblichen Namen, als vor auch geschehen,
außgeziehret; der andere dem edlen Vielgekörnten zuegeschrieben ist. Auch habe ich
des Herrn von Sidney, Arcadie v̈bersehen
5 , vndt alle getichte vndt
lieder darinnen nach der gehörigen Reimkunst gesetzet: wirdt meinentlich
a 6 vom Merian
schon mitt seinen schönen kupferstücken heraußgegeben sein. Nunmehr bin ich
über dem Lateinischen wercke
Dacia Antiqua7 , hoffe es vor dem frülinge
auß zue arbeiten, doferren nicht der leidige krieg sich auch
b dieser orten
c einsezt,
wie es wol ein sehr gefehrliches außsehen hatt. Doch der Höchste wirdt alles zum
besten schicken, deßen gnädiger [279v] obsicht E. Fürstl. Gn. ich von hertzen
befehlen mitt angehenckter demütiger bitte, E. F. Gn. geruhe mir ferner mitt dero
wolgewogenheit gnädig beygethan zue verbleiben. Danzig den 27. tag
8 des Wintermonats
im 1637. Jhare.
E. Fürstl. Gnaden vnterthäniger trewer knecht
M. Opitz.