Text
Der Vnverenderliche weiß in seinem beküm
mernüß, zu Niemandt
anders, als zu dem Nehrenden seine zufluchtt zu nehmen, vndt suchett Trost, wo er ihn
zu erfinden verhofft. Sein anliegen ist dieses, das er sich von anbeginn seiner
wiederkehr, in dieses Löbliche Fürstenthumb
2 darinnen schändtlich vergeßen, vndt
vbel
vorgesehen, daß er dem Nehrenden, nur allein den Ergentzenden Ritter
3 , in die
rühmliche Fruchtbringende Gesellschaft, nicht aber zugleich auch, den vornehmen
herren, Graf Friederich Casimirn von Ortemburgk
4 , eines vhrallten NeunhundertJährigen
Löbl. [gr]avengeschlechts
a , im Röm. Reich, vndt einen eyferigen Reformirten Christen,
vnsern so guten Freundt, vndt allten bekandten, mitteinzunehmen, vorgeschlagen. Nun
hette er zu bitten, wann es ie noch gesein
5 [sic] köndte, daß
man ihm dem vnverenderlichen, nicht allein seinen fehler verzeyhen, sondern auch
gedachten Reichsgraven, einnehmen, vndt mitt einem wolanstendigen Nahmen, wortt, vndt
gemählde in der Fr
uchtbringenden gesellschafft zieren,
begaben, vndt dem Ergentzenden, (weil es in so einer kurzen Zeitt geschehen)
vorziehen wollte. Es wirdt gemelter Graff, wie auch der vnverenderliche höchlich,
durch solche bezeygung verbunden werden.
[Handschrift: [Bl. 120v]] Der Graff wirdt es vor eine große
ehre halten, vndt zu verdienen, (wiewol er deßen gar wol würdig ist) ie mehr vndt
mehr vrsach gewinnen, vndt der Ergentzende wirdt es selber gerne sehen. Der
hocherleuchte Nehrende, wirdt es seinem beywohnendem verstande nach, reiflich
erwegen, vndt des vnverenderlichen hierinnen begangenen fehltritt, zu rechte helfen,
auch sich versichert halten, daß der vnverenderliche alles das iehnige was zu
ferrnerem
[sic] wachsthumb vndt aufnehmen der offterwehnten
hochlöbl. Fruchtbringenden Gesellschaft gereichen möchte, ihme nach beschaffenheit
der vmbstände, eyferig werde angelegen laßen, vndt verbleibett in solcher andachtt,
des
b Nehrenden, allezeitt williger Diener vndt geselle,
Der Vnverenderliche.
etc. Es leßett die Nehrende, die vnverenderliche fr. grüßen.
6 Bernburgk, am 19ten Christmonats, im Jahr, 1637.