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371227 Diederich von dem Werder an Fürst Ludwig
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371227

Diederich von dem Werder an Fürst Ludwig


Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) bestätigt den Empfang von (Samuel Scheidts) Stimmen auf seine beiden Lieder und verspricht, die Absicht F. Ludwigs (Der Nährende) auszuführen. — Werder will eine Erklärung des strafwürdigen Esche v. Wallwitz (FG 68. Der Reizende) mitbringen, mit der dieser auf Vorhaltungen antwortet (?). — An das von ihm bereits angemahnte Wappen Christophs v. Hartlow (FG 85. Der Nankletternde) wird Werder nochmals (bei dessen Witwe) erinnern.
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Beschreibung der Quelle


Q HM Köthen: V S 544, Bl. 335rv [A: 335v];[Handschrift: [Bl. 335r]] eigenh.; Sig.

Anschrift


A Dem Nehrenden.

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Von dem Nehrenden seindt die stimmen von beyden liedern1 wohl eingeschickt worden, soll auch mit denselben nach begehren gebahret2 werden, vndt soll der straffwürdige Reizende3 sein Zettlein auch bekommen, vndt die erklärung wieder, geliebts gott, mit zurück gebracht werden,
  Des Nahnkletternden4 Wapens wegen bedarff keiner errinnerung, dan deswegen albereits anmahnung geschehen, vndt itzo bey vorstehender gelegnheit abermahl geschehen wirdt. Vndt hiermit ist vndt verbleibet

  Des Nehrenden allerdienstlichster
  Der Vielgekörnte
  Reinsdorf am andern tage der vnmercklichen tageserlängerung5 .

Textapparat und Kommentar

T

Kommentar

K
1
Von Samuel Scheidt auf Lieder Diederichs v. dem Werder (FG 31) komponierte Stimmen, die Werder bereits früher empfangen hatte (s. 371222). Da er jedoch den Tonsatz einiger Stimmen Lgf. Hermann IV. v. Hessen-Rotenburg (FG 374. 1642) zugesandt und sich dafür bei F. Ludwig entschuldigt hatte, scheint ihm F. Ludwig erneut eine Abschrift der Tonsätze geschickt zu haben. Vgl. 371222 K 1.
2
baren, v., sich gebaren, umgehen DW I, 1127; Götze 21.
3
Esche von Wallwitz (FG 68. Der Reizende). In zweiter Ehe (1639) mit Anna Dorothea v. Schenck vermählt, die zum Zeitpunkt des vorliegenden Briefs Witwe des unter Anm. 4 genannten Mitglieds der FG war. Vgl. auch 371110. Der Ausdruck ,sein Zettlein bekommen‘ dürfte scherzhaft gemeint sein. Anlaß und Vorgang sind unbekannt. Vielleicht handelt es sich um eine Anspielung auf die in 371110 behandelte Verunsicherung: „Sonsten hatt man alhier gar keine nachricht oder wissenschaft auch von einigem Zettelgen, das an ihre Mutter, welche sie dienstmütterlich grüßen thutt, gehalten hette“.
4
Christoph v. Hartlow (FG 85), bereits verstorben, vgl. 371110. Zum FG-Brauch, die Wappen wie auch die Impresen aller Mitglieder auf Seide gestickt zu sammeln und in Gobelins für den Köthener Schloßsaal zusammenzunähen vgl. 371220 K 12. Werder will das mehrfach angemahnte Wappen offenbar bei dessen Witwe beschaffen. Vgl. 371110.
5
Der kürzeste Tag tritt auf der nördlichen Erdhalbkugel am 21./22. Dezember zur Zeit der Wintersonnenwende ein. Das Solstitium brumale bzw. hiemale fiel traditionell aber gewöhnlich auf den 25. 12. Vgl. Grotefend I, 178; Hermann Grotefend: Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit. 12. Aufl. Durchgesehen v. Jürgen Asch. Hannover 1982, 15 u. 99. Wegen des Hinweises auf die Einschickung der Stimmen (vgl. Anm. 1) gehen wir bei der Entschlüsselung der Tagesumschreibung von dieser alten Datierung der Wintersonnenwende aus.

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