[Pierre Monod, savoyischer Jesuit, 1586–1640:] Trattato Del
Titolo Regio Dovvto Alla Serenissima Casa Di Savoia: Insieme Con Vn Ristretto
Delle Riuolutioni del Reame di Cipri appartenente alla Corona Dell’Altezza Reale
Di Vittorio Amedeo Dvca Di Savoia, Prencipe Di Piemontem Re Di Cipri, &c.
Torino 1633 (STB Berlin — PK; HAAB Weimar). F. Ludwig schickte das abwertend
beurteilte Buch mit 380122 an F. Christian zurück. Dieser bestätigte den Erhalt in
380126. Es wurde wieder seiner Bernburger Hofbibliothek zugeführt, deren Katalog
(von etwa 1662) es unter den „Libri Historici in Quarto“ als Nr. 65 knapp
aufführt: „Titolo Reggio di Savoya“ (
Catalogus secundus,
[unfol.] a. a. O.). Aus dem Bernburger Schloß gelangte es augenscheinlich in die
Hzl.-Anhaltische Behördenbibliothek zu Dessau, deren gedruckter Katalog (
Kat. Dessau BB, Nr. 13798) das Buch als einen in
Schweinsleder gebundenen Folioband verzeichnet: „1) Trattato del titolo regio
donuto
[sic] alla serenissima casa di Savoia insieme con un
etc. — 2) Ristretto delle rivolutioni del Reame di Cipri appartenente alla corona
dell’altezza reale di Vittorio Amedeo duca di Savoia etc. Torino 1633 Gio. Dom
Tarino, Drucker“ (nicht mehr in der ALB Dessau). — Hz. Victor Amadeus I. v.
Savoyen (1587–1637) trat 1630 die Regierungsnachfolge im Herzogtum an und
beanspruchte seit 1633 wieder den Titel eines Königs von Zypern und damit den Rang
einer „Altezza Reale“, den sein Haus seit dem Ende des 15. Jahrhunderts
reklamierte, Richelieu aber zurückwies. Zypern war schon 1571 unter osmanische
Herrschaft gefallen. Vgl.
Köbler, 541f.;
Lexikon Geographie, 372;
Zedler VI, 1939f.;
XXXXVIII, 916; Andreas Thiele: Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen Geschichte. Bd. II. 2. Frankfurt a. M. 1994, T. 405. — F. Christian
II. war seit 1616 dem Hause Savoyen eng verbunden. Als Siebzehnjähriger hatte er
in Begleitung Dohnas (s. Anm. 7) militärische Bestallung bei Hz. Carl Emanuel I.
v. Savoyen (1562–1630) in dessen Krieg mit Spanien um das Montferrat angenommen.
Vgl. Johannes Mencelius: Die Schwere Last und sanffte Ruh Davids ... Bey der ...
Leichbestattung ... Christians des Andern/ Fürsten zu Anhalt (Cöthen 1656: Fürstl.
Offizin), Bl. G iv v (HAAB Weimar: 30,4: 42); vgl.
Beckmann
V, 351 u. 367;
Lentz, 716. Am 30. 10. 1637 erreichte
Christian die Nachricht, „daß der Löbliche printz, mein guter freundt, bekandter
vndt gevatter, der neẅlichst regierende hertzogk von
Savoya,
Victorio Amedeo todes verblichen, vndt durch
practiken des
Cardinals de Richelieu,
wie auch des herz. von
Crecquy [Charles Blanchefort de Créquy, duc de Lesdiguières
(1578–1638), Maréchal u. französ. Botschafter], mitt dem ärgsten gifft, des
demantpulvers, auf einem panckeet, (so die hertzoginn v. Savoya, seine gemahl, dem
Crecquy gehalten) vergeben word
en seye, weil er allzu gut
kayserisch, vndt Spannisch, der Frantzosen meynung nach, werden wollen. [...] Jch
beklage billich obgedachten hertzogk, den ich so wol, als seinen herrenvatter
Sehl. hertzogk
Carolum Emanuelem [Hz. Carl Emanuel I., s. o.], meinen ersten
General, wol gekandt [...]
Ô siecle malheureux! O race de gens pervertie!“Christian: Tageb. XIV, 506vf. Die Gemahlin Hz. Victor
Amadeus’ war Christine, Tochter Kg. Heinrichs IV. v. Frankreich, als deren
Beichtvater Pierre Monod (s. o.) fungierte. Hz. Victor Amadeus war am 5. 10. 1637
gestorben, „nicht ohne Argwohn beygebrachten Giffts“.
Zedler XXXXVIII, 916; vgl. Gianni Oliva: I Savoia. Novecento anni di una
dinastia. Milano 1998, 250. Im Nachlaß F. Christians II. fanden sich ein Konvolut
Akten „Sabaudica“ und die Urkunde über eine (nicht gezahlte) „Jährliche pension,
in originali, uff zwey tausendt Dubeln, Jährlich von dem Hertzog Carolo Emmanuele
von Sophoyen [Savoyen], Fürst Christian zu Anhaltt den andern verschrieben“. Vgl.
LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Bernburg A 7a Nr. 10
2, darin: „JNVENTARIVM. Des
weylandt Durchlauchtigen, Hochgebornen, Fürsten undt Herrn, Herrn Christiani, des
andern, Fürsten zu Anhaltt [...] Verlaßenschafft betreffende, Anno 1657“, Bl. 24r
Nr. 5 u. Bl. 54r (vgl. zu dieser Akte auch 370828 K 2).
[Burggf. u. Herr Christoph zu Dohna (FG 20):]
[Holzschnittrahmen] Kurtze und einfältige | Betrachtungen vnd Auß- | legungen |
Vber das Hohe | Lied Salomonis. | [Zierstück] | Getruckt zu Basel/ | Durch Johann
Jacob Genath/ | im Jahr Christi/ | 1635. ZB Zürich, 2 Expll.: C 186 u. AB 6469.
Vgl. 360630 (mit Beilagen u. Abb. des Titelblatts). In 360630 dankte F. Christian
II. Dohna überschwenglich für die Übersendung des Buches. Schon in 371027 war F.
Christian II. darauf zu sprechen gekommen, indem er das Werk für eine Neuauflage
empfahl. Der Text dieses Briefes legt aber nicht nahe, daß der Basler Druck an F.
Ludwig mitgesandt worden war. In 380122 versichert F. Ludwig, dieses Buch sei in
Köthen weder gesehen noch gelesen worden. Christian gefiel das Buch Dohnas so gut,
daß er es nochmals auflegen und sich durch Franciscus Gericcius widmen ließ. Vgl.
371027 K 6. Der postum angelegte Katalog der Bibliothek F. Christians II. läßt
offen, welche Ausgabe sich dort fand. S.
Catalogus
secundus: Libri theologici in qvarto, Nr. 38: „Auslegung des Hohen Lied
Salomonis.“ Ein Exemplar der Zerbster Neuauflage von 1638 sandte F. Christian dann
zusammen mit 380126 F. Ludwig zu, der sich dafür in 380128 bei seinem Neffen
bedankte. Offenbar erschien 1638 in Orange, der Wirkungsstätte Dohnas als
fl.-oranischer Statthalter, auch eine frz. Übersetzung der Dohnaschen
Hohelied-Bearbeitung.
Kat. Dessau BB, Nr. 1930: „A. K. M.
D. S. E. (Traduct.) Saintes méditations et explications sur le cantique des
cantiques du roi Salomon. à Orange, Estienne Voisin, 1638. 1 Bd. 4° brosch.“ Der
Nachweis eines Exemplars dieser (in Dessau verschollenen) Übersetzung ist uns
nicht gelungen.