Antwort auf 380122, beantwortet durch 380128. — F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51. Der Unveränderliche) dankt F. Ludwig (Der Nährende) für die Übersendung zweier Lieder (von Diederich v. dem Werder [FG 31] in der Vertonung durch Samuel Scheidt) und die Zurücksendung des italienischen
Buches
Titolo Regio ... di Savoia (von Pierre Monod). Er legt seinerseits ein Exemplar der (von ihm veranlaßten und soeben erschienenen) Zerbster Neuauflage der
Hohelied-Bearbeitung von Burggf. u. Herr Christoph zu Dohna (FG 20. Der Heilende) bei. Der
Bernburger Rektor Franciscus Gericcius habe die Neuauflage besorgt und erwarte einen Verkaufserlös. — Hinsichtlich seiner Übersetzung des
Christlichen Fürsten habe Christian (in 380120) bei F. Ludwig nur nachfragen wollen, ob jemand die aufgrund des Umfangs des Werkes
gewiß kostspieligen Verlagskosten übernehmen könnte. Auch frage er sich, ob das Werk einem „gemeinen“ Verleger anvertraut werden könne, der dann auf dem Titelblatt erscheine. Der wahre Verfasser, Christian, werde so über kurz oder lang erkannt werden. Es liege ihm fern, in dieser oder einer
anderen Sache irgendjemandem beschwerlich zu fallen. Wenn er in anderen, wichtigeren Angelegenheiten auf seine angespannte Situation hinweise, erhoffe er sich allerdings eine verständigere Reaktion. — In der Nachschrift erkundigt sich Christian nach dem Titel eines Sammelbandes (der die von F.
Ludwig gewünschten lateinischen
De amore dialogi tres des Leone Ebreo enthalten sollte, aus welchen Christian Ludwig ein Zitat mitgeteilt hatte), damit er ihn besser suchen und auffinden könne.
Beschreibung der Quelle
Q HM Köthen: V S 544, Bl. 127rv [A u. Eingangsvermerk: 127v],
[Handschrift: [Bl. 127r]]; eigenh.; 3 Sig. —Ohne A und Schlußkurialie, auch anderen Stellen gekürzt veröffentlicht in
KE, 76f. Bibliographisch erfaßt in
Bürger, S. 947 (o. Nr., d. d. 27. 1. 1638).
Text
Nechst freundtfleißig
er dancksagung vor die vberschickte zwey schöne lieder
1 , vndt daß welsche Savoysche Tittulbuch
2 , vbersendet dem Nehrenden, der
vnverenderliche hiemitt, das zu Zerbst wieder aufgelegte hoheliedt, wie es der heilende
a kurtz vor seinem ende, außgehen laßen, vndt ist wol zu lesen. vnser Recterchen alhier, Frantzmännlein, hatt es auflegen laßen,
vermeinet etwa einen pfennig drauß zu lösen.
3 Den verdeutzschten Christl.
Fürsten
4 anlangende, hatt der vnverenderliche zu dem ende, ob iemandt den kostbahren
5 verlag thun wollte, nachgefragt, dann es ein zimlich wercklein sein möchte. So weiß er auch nicht, ob es ihm rühmlich oder anstendig,
solche sachen, durch gemeine buchführer (derer Nahmen gemeiniglich am ersten blatt gedrucktt zu befinden) ans Tagelichtt zu bringen, vndt verlegen zu laßen. Es wirdt doch endtlich außkom
men, wer es gemachtt.
6 Er begehret aber weder hierinn, noch in andern dingen, iemandt zu vervnruhigen, danckt Gott, wann er nur ruhe haben kan.
7 Nur
b bittet er, wann er etwa in wichtigern geschäften seine Notturfft anzeuchtt, man wolle ihn darinnen nicht verdencken, sondern viel mehr beyfall geben. Er verbleibet aber immerdar, ohne wancken,
des Nehrenden, gantz dienstwilliger,
Der Vnverenderliche
etc.
P. S.
c Wann man den Tittul deß Lateinischen buchs wüste, darauß des
Leonis Hebræj spruch solle genommen sein, würde man es aufsuchen.
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