K
Gf. Otto V. v. Holstein-Schaumburg (FG 198. Der Werte/ Le
Digne). F. Ludwig hatte ihm durch Frh. Enno Wilhelm v. Innhausen und Knyphausen
(FG 238. Der Verfolgende/ Le Poursuivant) einen Brief (380125) zustellen lassen.
Das Schreiben F. Ludwigs an Innhausen trägt die Datierungsnummer 380125A.
Der reformierte Pastor Johannes Appelius scheint Güstrow
inzwischen verlassen und sein Amt am Bückeburger Hof angetreten zu haben. Wie in
der Frage der schaumburgischen Kanzlerschaft (s. Anm. 15) spielte F. Ludwig auch
bei der Besetzung der Bückeburger Hofpredigerstelle eine wichtige Rolle. In einem
Brief an F. Ludwigs Hofmeister Friedrich v. Schilling (FG 21) war Innhausen am 8.
7. 1637 nachdrücklich dafür eingetreten, das vakante Predigeramt Appelius zukommen
zu lassen. Es bestand zu diesem Zeit-
punkt noch die Befürchtung einer Abwerbung
nach Danzig. LHA Sa.-Anh./ Dessau: Abt. Köthen A 9a Nr. 87b, Bl. 135r–136v. Vgl.
370902 K 7.
Es handelt sich um die zwei Lieder Diederichs v. dem
Werder (FG 31) in der vierstimmigen Vertonung durch Samuel Scheidt (1587–1654):
„Wohlan so kommet hehr ihr frommen“, zu dem sich Werder durch Sir. 50, 24–26
(„Nuhn dancket alle Gott ...“) anregen ließ, und „JCh gläub vnd weiß diß Fürwar
vnd gewiß“, s. 371222 I–III.
F. Ludwigs „Kurtze Erzehlung Von dem Erdichteten
Cupidine“, ein Lehrgedicht in Alexandrinern. S. 371027 I, vgl. 380125A.
Es könnte sich um das FG-Mitglied Heinrich v. Oeynhausen
(FG 115) (um 1565–1646) handeln. Dieser diente zwischen 1628 und 1644 in Arolsen
als Hofmeister Gf. Wolrads IV. v. Waldeck-Eisenberg (FG 114). Sein Aufenthaltsort
im Februar 1638 ließ sich nicht ermitteln.
Entweder Ernst v. Wietersheim (FG 279. Der Einfache/ Le
Simple, Le Singulier) oder Claus (v.) Sehested (FG 284. Der Sonderbare/ Le
Particulier, Le Singulier). Vgl. 371112A K 3.
Die Nachdichtung des Hugenottenpsalters durch Martin Opitz
v. Boberfeld (FG 200. Der Gekrönte/ Le Couronné): Die Psalmen Davids Nach den
Frantzösischen Weisen gesetzt. Durch Martin Opitzen (Dantzigk: Andreas Hünefeldt
1637). S. 371030 K 4 und bes. 380828. Zur Übersendung und Vermarktung des Buchs s.
371126, 371127, 371208, 380125A, 380411 u. 380504.
Miklos Fegly v. Hainshaim, kgl.-polnischer Resident in
Hamburg. S. 371208 K 3.
Daniel Mithoff d. J., Rat der Herzöge v.
Sachsen-Lauenburg. Vgl. 380125A K 9. Zu den zeitgenössischen Friedensverhandlungen
vgl. 370729 K 11 u. 380810 K 7.
Im Herbst 1635 — Schweden war damals trotz des
Bündnisvertrages von Compiègne (18./ 28. 4. 1635) auf Distanz zu dem als
nachlässig und säumig kritisierten Bündnispartner Frankreich gegangen — war der
frz. Gesandte Saint-Chamond (s. 370715 K 15) nach Wismar gereist, um mit dem
schwedischen Reichskanzler Friherre Axel Oxenstierna (FG 232) über die Forsetzung
des Kriegsbündnisses beider Kronen zu beraten. Vgl.
Pufendorf:
Kriegs-Geschichte, 290. Ergebnis war der „auf ratification“ (
Chemnitz II, 941) verabredete Wismarer Beistandspakt vom
20./ 30. 3. 1636. (Abgedruckt in: Sverges Traktater med främmande Magter. Jemte
andra dit hörande Handlingar. Femte Delens Senare Hälft: 1632–1645. Utgifven af C.
Hallendorff. Stockholm 1909, Nr. 44; vgl.
Chemnitz II,
936ff.;
Londorp IV, 566f.) Der Vertrag wurde am 2. 9.
1636 von Kg. Ludwig XIII. in Versailles ratifiziert (Sverges Traktater, s. o., S.
375f.). Schweden aber zögerte die Ratifikation auf Drängen der heimischen
Friedenspartei hinaus und verhandelte mit dem Kaiser um einen Separatfrieden.
Einem solchen arbeiteten die französischen Gesandten Saint-Chamond und Comte
d’Avaux (s. 370715 K 16) in Hamburg entschieden entgegen. Es gelang ihnen, mit dem
dort residierenden schwedischen Legaten Johan Adler Salvius (s. 370729 K 11) gegen
frühere Vorbehalte Oxenstiernas und obwohl Salvius selbst als Anhänger der
Friedenspartei einem schnellen Separatfrieden mit dem Kaiser zuneigte, die
Fortsetzung des Kriegsbündnisses beider Kronen vertraglich zu konstituieren. Die
am 24. 2./ 6. 3. 1638 in Hamburg geschlossene Allianz (Sverges Traktater, s. o.,
Nr. 50;
Londorp IV, 689f.), die am 16. 7. 1641 verlängert
wurde (Sverges Traktater, s. o., Nr. 54), erneuerte und verfestigte die
verschiedenen Kooperations- und Unterstützungsverträge, die seit dem durch den
Baron Hercule-Girard de Charnacé abgeschlossenen Vertrag von Bärwalde (23. 1.
1631) zwischen den Kronen Frankreich und Schweden vereinbart, wenn auch nicht
immer ratifiziert worden waren. Der Hamburger Allianzvertrag vom Frühjahr 1638
setzte v. a. fest, daß die beiderlei Friedensverhandlungen vereinheitlicht werden
sollten und Friedensschlüsse nur gemeinsam von beiden Partnern eingegangen werden
durften. Sollte man sich nicht auf einen einzigen Verhandlungsort einigen können,
sollte Frankreich in Köln, Schweden in Hamburg oder Lübeck verhandeln, jedoch in
engster Absprache mit dem jeweiligen Alliierten. Der erneute Vertrag von
1641
schlug dann bereits Münster und Osnabrück als Verhandlungsorte vor. Vgl. 370729 K
11;
Acta Pacis Westphalicae I. 1, 194ff.;
Londorp IV, 689f.;
Englund, 188; Bertold
Baustaedt: Richelieu und Deutschland. Von der Schlacht bei Breitenfeld bis zum
Tode Bernhards von Weimar. Berlin 1936, Ndr. Vaduz/ Liechtenstein 1965, 178;
Sigmund Goetze: Die Politik des schwed. Reichskanzlers Axel Oxenstierna gegenüber
Kaiser u. Reich. Kiel 1971, 200f.; Anja Victorine Hartmann: Von Regensburg nach
Hamburg. Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem französ. König und dem Kaiser
vom Regensburger Vertrag (13. 10. 1630) bis zum Hamburger Präliminarfrieden (25.
12. 1641). Münster 1998, 247ff.; Klaus Malettke: Les relations entre la France et
le Saint-Empire au XVII
e siècle. Paris 2001, 153. An den schwedisch-französischen
Verhandlungen waren i. ü. auch die Niederlande und Großbritannien beteiligt, vgl.
380616 u.
KU IV, 342ff.
Josias v. Rantzau, vgl. 370715 K 9. Daß Rantzau im Jahre
1638 die Fronten wechselte, ist unwahrscheinlich, zumal er Ende 1637 seinen Dienst
für Frankreich quittierte und sich bis 1640 auf das Gut Bothkamp in Holstein
zurückgezogen zu haben scheint. In
Pufendorf: Kriegs-Geschichte,
390f. findet man unter dem 11. September 1637 dazu folgenden Hinweis: „Doch
nahm der Land-graff [Wilhelm V. v. Hessen-Kassel; FG 65] Ranzowens Compagnien/ die
sehr übel zugerichtet waren/ mit sich; Weil er weder ihm/ noch Melandern [Gf.
Peter v. Holzappel gen. Melander] wolle unterworffen seyn/ und ging in Hollstein
daselbst sein Interesse zu beobachten“. Seit 1640 nahm er auf französischer Seite
wieder an Kämpfen in den Spanischen Niederlanden, in Süddeutschland und abermals
in Flandern und im Artois teil. Im November 1643 führte er die
französisch-weimarische Armee bei Tuttlingen in eine empfindliche Niederlage gegen
die ksl. und bayerischen Truppen unter den Feldmarschällen Melchior v. Hatzfeld,
Franz v. Mercy (FG 364, 1642) (um 1580–1645) und Jan v. Werth. Vgl.
Engerisser, 612;
Wolfgang Prange: Christoph Rantzau auf Schmoel und die
Schmoeler Leibeigenschaftsprozesse. Neumünster 1965, 27.
Der ksl. Feldmarschall Gf. Matthias Gallas, s. 370805 K
6. Daß er mit seinen Einquartierungen die Gft. Holstein-Schaumburg (u. nicht die
Gft. Lippe) zu verschonen versprach, können wir nur allgemein aus F. Ludwigs
Engagement für Gf. Otto V. und aus dem Kontext des vorliegenden Briefs ableiten.
Am 29. 4. 1638 sollte der Erzbischof v. Bremen bei Gallas erneut gegen die
Unterbringung ksl. Truppen auf seinem Gebiet protestieren. Die Schweden stünden in
Lüneburg und hätten ihre Truppen gleichfalls auf ebfl. Gebiet unter dem Vorwand
einquartiert, daß die Kaiserlichen seine Neutralität bereits verletzt hätten, als
sie ihre Garnisonen dorthin legten.
Documenta Bohemica VI,
Nr. 601. Vgl. Nr. 603 u. 641. Insgesamt war Kg. Christian IV. v. Dänemark in
seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein damals eifrig darum bemüht, daß
Schwedens Oberbefehlshaber Johan Banér (FG 222) die Neutralität für den gesamten
Niedersächsischen Kreis und seine Mitglieder respektierte. Banér wollte am 21. 5.
1638 wissen, daß Kg. Christian IV. und andere Kreisstände Gallas die
Einquartierungen in ihren Territorien abgekauft hätten. S.
AOSB SA VI, 542 u.
Documenta Bohemica VI, Nr. 642;
vgl. 380616 K 6;
Barudio, 512.
Eher Gf. Otto zur Lippe-Brake (FG 121), einer der
ehemaligen Vormünder Gf. Ottos V. v. Holstein-Schaumburg, als Gf. Philipp zur
Lippe-Alverdissen (FG 117).
Der kurbayerische Feldmarschall Gf. Johann v. Götz, vgl.
370421 K 5 u. ö.
Noch immer befindet sich der Bückeburger Hof, was die
Kanzlerschaft betrifft, in einer Übergangssituation, in die F. Ludwig
offensichtlich weiterhin vermittelnd eingreift. Vgl. 370715 K 12 u. 370902 K 5.
Gfn. Elisabeth v. Holstein-Schaumburg (1592–1646), geb.
Gfn. zur Lippe, Mutter Gf. Ottos V.
Fn. Sophia v. Anhalt-Köthen (AL 1629. TG 38), geb. Gfn.
zur Lippe, Gemahlin F. Ludwigs in dessen zweiter Ehe.