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380321A Diederich von dem Werder an Fürst Ludwig
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380321A

Diederich von dem Werder an Fürst Ludwig


Antwort auf 380321. — Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte) bestätigt, F. Ludwigs (Der Nährende) Brief 380321 zusammen mit einem übergroßen Paket von Unterlagen erhalten zu haben. Er will F. Ludwig die erbetenen Korrektur- und Verfasserarbeiten nicht verbindlich zusagen, solange er sich nicht daran versucht hat. Die Zeit werde zeigen, ob Werder den Aufträgen genüge, jedoch sei schon ihr bloßer Umfang furchteinflößend. — Werder schickt F. Ludwig die letzten beiden Teile der von ihm durchgesehenen Dichtung auf das 5. Buch Mose zurück. — Martin Opitz (FG 200. Der Gekrönte) verspüre wohl keine Lust zu schreiben und verschiebe seine Antwort vielleicht bis auf den (Leipziger) Ostermarkt.
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Beschreibung der Quelle


Q HM Köthen: V S 544, Bl. 350r–351v [A u. Eingangsvermerk: 351v], 350v u. 351r leer; eigenh., [Handschrift: [Bl. 350r]]; Sig. — Veröffentlicht in KE, 151. Bibliographisch nachgewiesen in Bürger, S. 954 (o. Nr.).

Anschrift


A Dem Nehrenden Cöthen Zu Handen.
Eingangsvermerk von F. Ludwigs H.: Pres. 21. Mertzens 1638.

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Des Nehrenden schreiben1 samt den, baldt einen zentner wiegenden, vndt schier einem kaufmansballen gleich grossen beylagen ist alhier wohl eingeliefert worden. Zu der begehrten verrichtung wil sich der Vielgekörndte nicht verpflicht machen, die, weil er unversucht von solcher mühwaltung nicht vrtheilen kan, vnter des wirdt es die Zeit geben wiewohl man eusserlichem ansehen nach schier darfür erschrecken solte.
  Die letzten beyden Stücke des fünften buchs Mosis2 sein hieran oder dis auf dieselben gebunden.3 Der Gekrönte4 hatt, wie es scheint, nicht grosse lust zuandtworten, Vielleicht verscheubt er alles, bis auf den Ostermarckt.
  Des Nehrenden dienstwilligster
  Der Vielgekörndte.
  Reinsdorff, den tag des Gesegneten5 .

Textapparat und Kommentar

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Kommentar

K
1
S. 380321 mit den zahlreichen im Brief aufgeführten Beilagen für Diederich v. dem Werder (FG 31. Der Vielgekörnte). S. ebd. zu den von F. Ludwig (Der Nährende) begehrten Arbeiten Werders. Da 380321 durch einen Boten („zeiger“) überbracht wurde und dieser Werders Antwort abwartete und gleich mit nach Köthen zurückführte, sind beide Briefe mit dem gleichen Datum und 380321A darüberhinaus mit einem ebenfalls gleich datierten Empfangsvermerk bezeichnet.
2
Verbesserungen Diederichs v. dem Werder zu vielleicht dem sechsten und siebenten Teil der Lehrdichtung F. Ludwigs auf das fünfte Buch Mosis. S. 371110 K 5.
3
Werder will sagen, „dis“ (der vorliegende Brief 380321A) sei auf die von ihm an Ludwig zurückgesandten beiden Teile der Bücher Mosis-Dichtung gebunden bzw. diese an das Schreiben.
4
Martin Opitz v. Boberfeld (FG 200. Der Gekrönte). Zum zögerlichen Briefwechsel zwischen Opitz und F. Ludwig bzw. Diederich v. dem Werder s. 380402 K 1. Die Leipziger Ostermesse hätte dem in Danzig lebenden Opitz eine Gelegenheit gegeben, seinen Brief relativ schnell und sicher in das entfernte Ft. Anhalt zu schicken. Immerhin konnte Werder jedoch schon vorher (s. 380405 PS) dem Fürsten einen Brief von Opitz überschicken.
5
Der Tag des Hl. Benedikt (v. Nursia) fällt auf den 21. März. Vgl. Grotefend I, 16 u. II.2, 70.

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